Musiker überzeugen mit großer Dynamik

18 Schwäbische Zeitung
RUND UM BIBERACH
Montag, 22. Februar 2016
Polizeibericht
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Wagen kippt durch Wucht des Aufpralls um
MITTELBIBERACH (sz) - Zwei Autos sind am Freitag in der Mittelbiberacher Straße in Reute zusammengeprallt. Die Feuerwehren
aus Mittelbiberach, Reute und Biberach waren neben mehreren
Rettungswagen und der Polizei im
Einsatz. Eine 32 Jahre alte DaciaFahrerin nahm am Freitag gegen
13.40 Uhr einer 23-jährigen Fahrerin
eines Kia die Vorfahrt. Die beiden
Autos stießen zusammen, der Dacia
wurde dabei durch die Wucht des
Aufpralls umgeworfen und kam auf
der Seite an einem Gartenzaun zum
Liegen. Im Auto der 32-Jährigen
befanden sich noch drei Kinder, die
alle in ihren Kindersitzen saßen.
Alle Fahrzeuginsassen beider Wagen wurden durch den Rettungsdienst in umliegende Kliniken eingeliefert. Es war niemand schwerer
verletzt. Beide Autos mussten abgeschleppt werden. Die Polizei
schätzt den entstandenen Sachschaden auf 10 000 Euro.
Wahlkampftermine
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Dörflinger in Mittelbiberach
Weber in Ummendorf
MITTELBIBERACH (sz) - Der CDU-
UMMENDORF (sz) - Die Grünen
Ortsverband Mittelbiberach lädt am
Dienstag, 23. Februar, zu einem
Termin mit dem CDU-Landtagskandidaten nach Mittelbiberach ein.
Thomas Dörflinger ist ab 20 Uhr im
Nebenzimmer des Landgasthofs
„Adler“, um mit Bürgern zu diskutieren. Er wird Stellung nehmen
unter anderem zur Bildungspolitik,
zur Breitbandverkabelung, zur
Verkehrsinfrastruktur und zur
Flüchtlingspolitik nehmen. Dörflinger will mit den Bürgern sprechen
und ihre Anliegen kennen lernen.
laden heute, Montag, zu einem
Wahlkampftermin mit ihrem Landtagskadidaten ein. Josef Weber stellt
sich um 20 Uhr in Ummendorf in
„Steigmiller’s Bio-Hofladen“ vor.
Weber ist Biobauer und langjähriger
Stadt- und Kreisrat. Auch der Ersatzkandidat, der 22- jährige Robert
Wiest aus Erlenmoos, stellt sich vor.
Er ist gerade mit dem Studium
fertig und in einer Biberacher Firma
tätig. Die beiden Kandidaten wollen
mit den Bürgern ins Gespräch kommen.
Tobias Frankenhauser (v.l.) vom Vorstandsteam ehrte Matthias Ströbele, Thomas Elser, Anja Rief und Jenny Schmid. Der Ehrenvorsitzende Fritz Kortekaas übergab die Auszeichnungen.
SZ-FOTO: JOSEF ASSFALG
Musiker überzeugen mit großer Dynamik
Musikverein Oggelsbeuren bietet ein anspruchsvolles Konzertprogramm
Von Josef Aßfalg
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OGGELSBEUREN - Mit insgesamt 100
Südmail-Briefkasten in Reute
REUTE (ee) - In Reute gibt es am Grünen Weg 14 jetzt einen Südmail-
Briefkasten. Im Geschäft „Mohr – Werbung, Handel, Dienstleistung“
können die dazugehörigen Briefmarken gekauft werden. „Es war eigentlich die Idee meiner Frau“, berichtet Thomas Mohr, der Geschäftsführer. „Vorher musste man immer an die Hauptstraße laufen,
um Briefe einzuwerfen. Jetzt haben wir einen Briefkasten, an dem
man auch mit dem Auto halten kann.“ Das Geschäft „Mohr – Werbung, Handel, Dienstleistung“ hat unter der Woche keine festen ÖffSZ-FOTO: ETTENKOFER
nungszeiten.
Schemmerhofen kann
mit Zuschuss für
Unterkunft rechnen
Beim Besuch von Grünenpolitikern spricht
Bürgermeister Mario Glaser konkrete Anliegen an
Von Markus Dreher
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SCHEMMERHOFEN - Beim Besuch
der Grünenpolitiker Josef Weber
und Andreas Schwarz in Schemmerhofen sprach Bürgermeister Mario
Glaser außer der B 465 in Ingerkingen weitere konkrete Anliegen an.
Die Erweiterung der Mühlbachschule und die Schulbauförderung waren
ebenso Thema wie schnelles Internet.
Mit Freude vernahm er die Versicherung des Landtagsabgeordneten
Schwarz, dass die
Landtagswahl Aussichten für einen
Landeszu2016
schuss zum Bau einer Flüchtlingsunterkunft sehr gut
stünden: Die Auskunft der L-Bank,
der Topf wäre fürs
Erste leer, sei
durch den bereits
verabschiedeten Nachtragshaushalt
des Landes überholt. Die Rangfolge
bleibe gewahrt, womit der früh eingereichte Antrag Schemmerhofens
weit oben stehen müsste, sagte
Schwarz.
Glaser sagte weiter, dass Schemmerhofen in den vergangenen vier
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Monaten auch solche Flüchtlinge zugewiesen bekommen habe, die aufgrund ihrer Herkunftsländer eine geringe Bleibeperspektive haben. Die
Gemeinde unterscheide da nicht,
aber nach außen werde etwas anderes vermittelt. Schwarz bestätigte,
dass dies nicht der Absicht entspreche, dass Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive gar nicht erst auf die Gemeinden verteilt werden. Manchmal
gebe es indes Abschiebehemmnisse.
Glaser berichtete, dass die Reform der Gemeindeordnung viele
Bürgermeister verunsichere. Sein
persönliches Urteil: „Da sind einige
Dinge drin, bei denen unklar ist, was
sie bringen, aber die die Arbeit vor
Ort erschweren.“ Es passe nicht zum
Hohelied, das alle auf die kommunale
Selbstverwaltung
sängen.
Schwarz, selbst Stadtrat in Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen), sagte,
Ziel sei es, die Gemeinderatsarbeit
attraktiver zu machen. Glaser würdigte, dass die jetzige Regierung die
Kommunen besser ausgestattet habe.
Dass Schemmerhofen ein Elektroauto als Dienstfahrzeug hat, freute
Weber und Schwarz, die selbst im EAuto angereist waren. Ladestationen
sollten auch im ländlichen Raum
ausgebaut werden, sagte Weber.
Akteuren von Jugendorchester und
Blasorchester bot der Musikverein
Oggelsbeuren am Samstag ein hervorragendes Konzert. Das musikalische Motto lautete „Helden“.
Nach der Eröffnung mit der Händel-Komposition „Lascia ch’io pianga“ beschwor das Jugendorchester in
„Return of the Vikings“ (Bert Appermont) musikalisch Bilder von tapferen Wikingern herauf, wie sie mit ihrem Schiff der rauen See trotzen, um
fremde Länder zu überfallen und
Völker zu tyrannisieren. Die Wikinger waren berüchtigt für ihre Grausamkeiten, aber auch für ihr ausgeprägtes Ehrgefühl und ihren Stolz.
Nach der Einleitung erklang das erhabene Hauptthema, begleitet von
düsteren Schlagzeugklängen. Dann
eine idyllische Passage, die sich mit
schönem Hörnerklang zu einer heroischen Melodie entfaltet. Mit heldenhaften Blechbläserklängen und
feierlichen Akkorden beendete das
gut geschulte Jugendorchester unter
der souveränen Leitung von Markus
Osmakowski das Werk. Der mitrei-
ßende und einprägsame „Captain
America March“ (Allan Silvestri)
war das Schlussstück, dem die erklatschte Zugabe folgte. Karolin
Werkmann sagte die einzelnen Musikstücke an.
Schöne Oboen-Soli
Dann folgten die Großen: Mit strahlenden Klängen der Trompeten und
Hörner begann „Music for a Solemnity“ (Jan de Han). Schöne Soli der
Oboe und des Altsaxofons rundeten
die Komposition ab.
Im Anschluss stand Richard Wagner auf dem Programm. Mit dem
„Tannhäuser Festival“ interpretierte
der Blasmusikkomponist Alfred Bösendorfer die Musik Wagners für
Blasorchesterbesetzung.
Nach „Heaven’s Light“ (Steven
Reineke) beschreibt der zeitgenössische Komponist Markus Götz mit
„The Return“ eine abenteuerliche
Reise. Es ist die Fortsetzung seines
Erfolgsstücks „Adventure“ aus dem
Jahr 2007. Im beginnenden AllegroTeil geht es in den Urwald mit all sei-
Musikverein ehrt Mitglieder
Der Ehrenvorsitzende Fritz Kortekaas nahm am Ende des Konzerts
die Auszeichnung verdienter
Musiker vor. Für 20 Jahre musikalischer Tätigkeit hat der Ehrenvorsitzende Fritz Kortekaas Matthias Ströbele und Thomas Elser
die silberne Ehrennadel des Blasmusikverbandes verliehen. Trompeter Matthias Ströbele ist seit 13
Jahren im Vereinsausschuss. Davon war er zwei Jahre Jugend-
vertreter und drei Jahre stellvertretender Vorsitzender. Seit
2008 ist Ströbele Vorsitzender des
Musikvereins. Thomas Elser war
von 2005 bis 2011 aktiver Beisitzer im Vereinsausschuss und
zeichnete sich durch seine Zuverlässigkeit bei den Proben und
Arbeitseinsätzen aus. Die bronzene
Ehrennadel für zehn Jahre Musikertätigkeit erhielten Anja Rief und
Jenny Schmid. (aß)
nen Gefahren und Risiken. Ein kurzes Intermezzo beschreibt die Liebe
zur orientalischen Prinzessin und
nach diesem ruhigen und romantischen Teil führt im Finale der Weg
durch die karge Wüste weiter. Bei
diesem anspruchsvollen Werk wurden alle Register gleichmäßig gefordert.
Den Abschluss bildete „James
Bond 007“, in einem Arrangement
von Johan de Mey, mit Themen wie
„Octopussy“ und „Goldfinger“. Das
Publikum in der gut besetzten Halle
war begeistert und so war es verständlich, dass die Besucher die Akteure erst nach mehreren Zugaben
entließen, darunter Tschaikowskys
„Capriccio Italien“, das Alfons Rief
gesponsert hatte. Anja Missel und
Katharina Frankenhauser führten
mit Erklärungen zu den Musiktiteln
und den Komponisten durch das
Programm.
Das 68-köpfige Blasorchester musizierte mit ausgezeichneter Dynamik. Mit seinem sympathischen Dirigat und präziser Zeichengabe ohne
große Gesten, führte Michael Reiter
das Orchester zu bemerkenswerten
Interpretationen.
Städtebau als Ausgleich für Fehlen der Umfahrung?
Beim Wahlkampfbesuch der Grünen ist die B 465 in Ingerkingen ein Hauptthema
Aber der Selbsteinschätzung der
Grünenpolitiker, dass es sich um unpopulären Realismus handle, widersprach Glaser nicht: „Transparenz
tut weh“, sagte der Rathauschef.
Von Markus Dreher
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SCHEMMERHOFEN (mad) - Wahl-
kampfzeiten sind immer auch Zeiten, in denen die Vertreter der Kommunen das Ohr von Politikern finden. Beim Besuch des Grünen-Landtagskandidaten Josef Weber und des
stellvertretenden Vorsitzenden der
Grünen-Landtagsfraktion, Andreas
Schwarz, in Schemmerhofen und Ingerkingen hat Bürgermeister Mario
Glaser konkrete Anliegen vorgebracht.
Hauptthema war die Bundesstraße 465 in Ingerkingen, zumal Fraktionsvize Schwarz Verkehrsthemen
beackert. Er verteidigte, dass die
grün-rote Landesregierung nur für
Bundesstraßen mit mindestens
13 500 Fahrzeugen oder 10 00 Lastwagen pro Tag Ortsumgehungen auf
ihre Vorschlagsliste für den Bundesverkehrswegeplan 2030 gesetzt hat –
womit Ingerkingen durch ihr Raster
fiel: „Es wäre ein Leichtes gewesen,
alle Projekte weiterzumelden. Nur
hilft das in der Sache nicht weiter.“
Im derzeitigen Maßnahmenkatalog stünden 160 Straßenbauvorhaben in Baden-Württemberg im Wert
von elf Milliarden Euro, der Bund
stelle aber jährlich nur rund 146 Millionen Euro bereit. Es würde demnach 75 Jahre dauern, alle Wünsche
zu erfüllen.
Dass die B-465-Umfahrung Ingerkingen so schnell nicht gebaut wird,
war Glaser und dem Ortsvorsteher
Paul Haid klar. Aber Haid hätte gerne
„Hoffnung für die mittlere Zukunft“.
Sind sich beim Thema Elektroautos durchaus grün: (von links) der Schemmerhofer Bürgermeister Mario Glaser, der Grünen-Landtagskandidat Josef
Weber und Landtagsfraktionsvize Andreas Schwarz an der Ladesäule
SZ-FOTO: MARKUS DREHER
hinter dem Rathaus.
Schwarz erwiderte: „Die Hoffnung
war nie da“, soll heißen: war eine Illusion angesichts der Zahlen. Glaser
und Haid werden ihren Einsatz für
die Umgehungsstraße, die der Bund
ja weiter prüft, nun nicht aufgeben.
Glaser regt Förderung an
In dem sachlichen Gespräch wurden
andere Möglichkeiten erörtert,
durch das Wohnen attraktiver zu machen und die zerschneidende Wirkung der B 465 für den Ort zu lindern.
Glaser regte an, das Land möge solche Nachteile durch verstärkte Förderung aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und andere
Töpfe ausgleichen helfen und so den
Bürgern „Anreize und Perspektiven
aufzeigen“. Der Landtagsabgeordnete Schwarz aus Kirchheim/Teck sagte: „Ein guter Hinweis.“
Für den von Schwarz ins Spiel gebrachten Flüsterasphalt bestehen bei
der anstehenden Sanierung der Ortsdurchfahrt wohl gute Chancen. Haid
wies indes darauf hin, dass Schachtdeckel, über die Laster rumpeln,
schlimmer seien. Ein Lärmaktionsplan oder Tempo 30 sind in Glasers
Augen nicht der Stein des Weisen.
Schwarz regte an, verkehrslenkende
Maßnahmen fachlich untersuchen
zu lassen.
Wohlwollend vernahm Bürgermeister Glaser die Einschätzung des
Abgeordneten, dass mittelfristig eine Maut auf allen Bundesstraßen für
Lkw ab 7,5 Tonnen wahrscheinlich
sei. Glaser sagte: „Dann hätten wir
wenigstens den Mautausweichverkehr nicht mehr.“
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