Start der Fahrradwerkstatt im Asylbewerberheim in der Elly Beinhorn

Start der Fahrradwerkstatt im Asylbewerberheim in der Elly BeinhornStrasse
Am Donnerstag, dem 30. Juli war es so weit: mit 15 Fahrrädern, Material und Werkzeug
zogen drei Hechtsheimer vor das Haus in derElly-Beinhorn-Straße.
Zum Start der Fahrradwerkstatt hatten sich unter der Leitung von Heribert Kron, Toni Leber
vom RV Hechtsheim und Georg Lehn auf den Weg gemacht
Die Materialspende eines Hechtsheimer Baumarktes und freundliche Hilfen am Rande des
Dragoner-Jubiläums ergaben die Grundlage für ausreichendes Werkzeug und
Verbrauchsmaterial zu kaufen.
Der Plan war, mit den gespendeten Fahrrädern, dem Werkzeug und Material die Bewohner
der Unterkunft zu mobilisieren, ihre Fahrräder unter unserer Anleitung selbst zu reparieren.
Die Ankunft eines Autos mit Anhänger und vielen Fahrrädern darauf war Startsignal für jung
und alt.
Die Fahrräder waren noch nicht abgeladen, da waren sie auch schon weg.
Alles Zureden , Bitten und auch der Hinweis , dass die Räder noch repariert werden müssten
half nichts.
Endlich das ersehnte Fahrrad in Händen halten, endlich etwas gegen Langeweile und
Eintönigkeit tun können, endlich ein wenig mobil sein, da gab es kein zurück mehr.
Das Team fügte sich in das Unabänderliche und begannen mit der Reparatur einzelner
Fahrräder.
Viele Asylbewerber wollten mit großer Begeisterung aber wenig Ahnung mithelfen. Man
schnappte sich ein Ersatzteil und versuchte es an seinem Fahrrad anzubringen.
So war das nicht geplant!.
Das Chaos war kaum zu beherrschen.
Nach knapp zwei Stunden waren die mitgebrachten Materialien verbraucht.
Fahrradschläuche, Bowdenzüge für Bremsen und Dynamos und Lichter waren die
meistgebrauchten Ersatzteile.
Zwei Wochen später.
Wieder ist Fahrradreparatur in der Asylunterkunft angesagt.
Heute war das Team besser vorbereitet.
Es wurde erst einmal ein Areal abtrennen. Davor, wer ein kaputtes Fahrrad hat, dahinter, wer
reparieren kann.
Damit jeder weiß, wann er an der Reihe ist, wird eine Liste aufgestellt.
Das hat geklappt.
Ein technisch versierter Kollege aus der Unterkunft hilft mit und repariert mit großer
Sachkenntnis.
Nach zwei Stunden ist das mitgebrachte Material wieder verbraucht. Bei acht Fahrrädern
sind die Bremsen gerichtet und die Beleuchtung wieder erneuert.
Rund um die Absperrung haben einige Bewohner mit dem mitgebrachten Werkzeug kleinere
Reparaturen selbst ausgeführt.
Ab 12. Uhr werden keine neuen Reparaturen mehr angenommen. Für einige Räder werden
Ersatzteile gebraucht., andere Reparaturen kommen in der nächsten Woche dran.
Das Werkzeug wird überprüft und im Büro deponiert. Dort kann es ausgeliehen werden, um
auch außerhalb der offiziellen Reparaturzeiten zu arbeiten.
Die Menge der reparaturbedürftigen Fahrräder ist riesengroß. Grob überschlagen werden
pro Rad etwa 50,00 € gebraucht, um Bremsen und Beleuchtung in einen fahrsicheren
Zustand zu bringen.
Deshalb die herzliche Bitte:
Die Menschen in der Asylunterkunft brauchen dringend Fahrräder, aber technisch
einsatzfähige Räder. Was im Laufe der Benutzung an Reparaturen anfälllt, kann in der
Fahrradwerkstatt gerichtet werden, aber eine Grunderneuerung eines Uraltfahrrades ist
nicht leistbar.
Er wird in den nächsten Wochen darum gehen, die vorhandenen Räder fahrbereit zu
machen. Dabei können auch aus drei alten Bikes ein neues entstehen.
Ziel der Aktion ist es auch weiterhin, die Menschen zu aktivieren, Hilfe zur Selbsthilfe
anzubieten und damit in eine neue Zukunft in unserem Land zu starten.
Heribert Kron