Umbau des Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück an der A1/A30 Die Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung nach §25 Abs. 3 Verwaltungsverfahrensgesetz für den Umbau des Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück findet am Dienstag, 13.10.2015, ab 18:00 Uhr im Ratssaal der Gemeinde Lotte in 49504 Lotte, Westerkappelner Straße 19 statt. Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse plant der Landesbetrieb Straßenbau NordrheinWestfalen, Regionalniederlassung Münsterland, den leistungsgerechten und richtlinienkonformen Umbau des Autobahnkreuzes Lotte/Osnabrück. Die besondere Dringlichkeit der Maßnahme ergibt sich aus der Notwendigkeit, für das Bauwerk der A 30 im Autobahnkreuz bis 2018 einen Ersatzneubau zu errichten. Derzeitige Situation Geplante Maßnahmen Bauablauf Derzeitige Situation Das Autobahnkreuz verbindet seit 1968 die A 30 mit der A 1 und ist als Kleeblatt ausgeführt. Aufgrund der damaligen schwachen Verkehrsbelastung auf der A 30 wurde das Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück ohne separate Fahrbahnen zur Einsortierung in die gewünschte Fahrtrichtung, sogenannte Verteilerfahrbahnen (Vgl. Bild 1), ausgebildet. Bild 1: Schematische Darstellung eines Autobahnkreuzes mit Verteilerfahrbahn Der stark zunehmende Ost-West Verkehr zwischen Berlin und Amsterdam machte das nachträgliche Einrichten von Verteilerfahrbahnen zwingend erforderlich. Die Ausführung von baulich abgetrennten Verteilerfahrbahnen konnte nur durch Abweichungen von gültigen Richtlinien realisiert werden. Die Fahrbahnbreiten wurden reduziert, die Seitenstreifen (Standstreifen) entfielen und im gesamten Autobahnkreuz wurden verminderte Werte bezüglich der Radiengrößen, Verflechtungslängen sowie Querneigungen angesetzt. Die A 1 verläuft zwischen Heiligenhafen an der Ostsee bis nach Saarbrücken. Für den sechsstreifigen Ausbau der A 1 zwischen der Anschlussstelle Lengerich und dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück wurde das Planfeststellungsverfahren für den 6-streifigen Ausbau der A 1 durchgeführt und der Planfeststellungsbeschluss für diesen Abschnitt liegt vor. Aufgrund der geschilderten Ausbausituation ist das Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück den bestehenden und zu erwartenden Verkehrsverhältnissen nicht mehr gewachsen. Setzt man die für das Jahr 2008 ermittelten Verkehrsmengen an und unterstellt die Planungen für den sechsstreifigen Ausbau der A 1, ergeben sich hinsichtlich der Leistungsfähigkeit Defizite im Bereich der Zu- und Abfahrten östlich des Autobahnkreuzes auf der A 30. Für die Ausfahrt von Osten ergibt sich gemäß dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS 2009) die Qualitätsstufe E und für die Einfahrt nach Osten ergibt sich die Qualitätsstufe F. Damit ist keine ausreichende Leistungsfähigkeit gegeben. Da sich die Verkehrsmengen im Prognose-Planfall 2025 weiter erhöhen, ergeben sich ebenfalls Überlastungen auf der A 30 östlich des Autobahnkreuzes. Ferner ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit zwingend erforderlich. Die Analyse der Unfallstatistik der Jahre 2006 bis 2008 ergab im Umkreis von 2 km um das Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück, dass es sich nicht um eine Unfallhäufungsstelle handelt. Allerdings wurden 457 Verkehrsunfälle polizeilich registriert, wobei die Mehrzahl der Unfälle in Bereichen mit Entwurfsdefiziten zustande kam. Zu den Entwurfsdefiziten zählen zu geringe Fahrbahn- und Standstreifenbreiten, zu geringe Radien und Querneigungen in den Rampen, zu geringe Einund Ausfädelungslängen sowie zu kurze Verflechtungsbereiche. Diese Defizite sollen durch den Umbau beseitigt und dadurch eine Verbesserung der Verkehrssicherheit erzielt werden. Geplante Maßnahmen Für die A 1 ist derzeit geplant den Bereich zwischen dem Autobahnkreuz Kamen und dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück 6-streifig auszubauen. Im derzeitigen Bundesverkehrswegeplan ist kein Ausbau für die A 30 enthalten. Die vorgesehenen Verflechtungsstreifen resultieren allerdings aus der Leistungsfähigkeit des Autobahnkreuzes. Bei der Bedarfsplananmeldung der Länder für den Bedarfsplan 2015 ist der 6-streifige Ausbau der A 30 zwischen dem Kreuz Lotte/Osnabrück und dem Kreuz Osnabrück-Süd allerdings mit aufgeführt. Die hier geplante Baumaßnahme beinhaltet im Einzelnen: - Neubau des Zentralbauwerks im Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück im Zuge der A 30 mit zwei Hauptfahrspuren in Richtung Westen und zwei Hauptfahrspuren in Richtung Osten. Zusätzlich sind hier Seitenstreifen, Seitentrennstreifen und Verflechtungen vorgesehen. Das vorhandene Bauwerk entspricht nicht den statischen Anforderungen der geltenden DIN-Fachberichte und hat noch eine Restnutzdauer bis zum Jahr 2018. Bis dahin muss das Zentralbauwerk durch einen Neubau ersetzt werden. Um dies realisieren zu können soll mit dem Bau in 2016 begonnen werden. Neubau der Rampen und Verteilerfahrbahnen gemäß Richtlinie für die Anlage von Autobahnen (kurz: RAA) Zusätzliche Verflechtungsstreifen und Seitenstreifen im Zuge der A 30 zwischen dem AK Lotte/Osnabrück und der Anschlussstelle Hasbergen-Gaste in beiden Fahrtrichtungen aufgrund der ansonsten nicht gegebenen Leistungsfähigkeit Ersatzneubau bzw. Anpassung von fünf weiteren Bauwerken Neubau von Lärmschutzwänden im Bereich der Siedlung Knochenort Bau von Bereichen mit lärmminderndem Fahrbahnbelag -5dB(A) im Bereich Knochenort und Lotte-Ost. Die bisherige Straßennetzgestaltung bleibt unverändert. Hinsichtlich der Linienführung der Hauptstrecken ergeben sich keinerlei Änderungen. Für die übrigen Entwurfselemente wie Tangentialrampen, Kreisfahrbahnen usw. werden die erforderlichen Parameter der Richtlinie für die Anlage von Autobahnen eingehalten. Für den Bereich der A 30 östlich des Kreuzes in Fahrtrichtung Osten ergeben sich damit 2 Fahrspuren mit durchgehender Verflechtungsspur bis zur Anschlussstelle Hasbergen/ Gaste und Seitenstreifen (Standstreifen). Von der Anschlussstelle Hasbergen/ Gaste in Richtung Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück ergeben sich aus Gründen der Leistungsfähigkeit ebenfalls zwei durchgehende Fahrspuren mit durchgehender Verflechtungsspur und dem Seitenstreifen. Bauablauf In der ersten Bauphase wird eine zweispurige Hilfsbrücke nördlich des bestehenden Bauwerks errichtet. Die Verkehrsführung verändert sich während dieser Zeit nicht. (Vgl. Bild 2) Bild 2: Bauphase 1 Während der zweiten Bauphase wird im ersten Schritt die südliche Seite der Brücke in Fahrtrichtung Hannover abgebrochen. In der Folge entsteht an gleicher Stelle der Neubau. Der Verkehr wird für die Dauer der Bauphase 2 auf der nördlichen Bestandsbrücke und der neu errichteten Hilfsbrücke geführt. Dabei stehen zwei Fahrstreifen und eine Nebenfahrbahn je Fahrtrichtung zur Verfügung. (Vgl. Bild 3) Bild 3: Bauphase 2 Die dritte Bauphase verläuft äquivalent zur zweiten Bauphase. Die Nordseite des bestehenden Bauwerks wird abgebrochen und die Hilfsbrücke zurückgebaut. Final wird das Bauwerk an der Nordseite neu erbaut. Der Verkehr wird für diese Zeit auf die bereits fertiggestellte Südseite der Brücke umgeleitet. (Vgl. Bild 4) Bild 4: Bauphase 3 Die detaillierte Verkehrsführung nach Abschluss der Baumaßnahme ist dem beigefügten Plan zu entnehmen und im folgenden Bild 5 bereits skizzenhaft dargestellt. Bild 5: Endzustand
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