Wanderratte (Rattus norvegicus)

Wanderratte (Rattus norvegicus)
Verbreitung: Wanderratten kommen ursprünglich aus Ostasien. Am Anfang des 18. Jahrhunderts gelangten sie als blinde Schiffspassagiere über Kopenhagen nach Europa und verdrängten die Hausratte. Heute sind Wanderratten in fast ganz Europa heimisch.
Lebensraum: In der Natur leben sie an Fluss- und Seeufern. Die flexiblen Tiere bevorzugen die Nähe
zum Menschen und das damit verbundene Angebot an Nahrung und Nistplätzen. Sie bewohnen Lagerhallen, Ställe, Abwasserkanäle, Mülldeponien sowie Keller von Bürogebäuden und Wohnhäusern.
Lebensweise: Sie leben im Familienverband und halten sich vornehmlich im Dunkeln auf. Die Orientierung und Kommunikation untereinander erfolgt über Ultraschall und Gerüche. Dazu besitzen sie eine
feine Nase. Mitglieder eines Rudels erkennen sich auch über Generationen hinweg am Geruch. Duftspuren und Atem vermitteln wichtige Botschaften: Duftspuren warnen vor negativen Ereignissen, der
Atem gibt Informationen zur gefundenen Nahrung. Mittels Echoortung erstellen die Ratten ein Raumbild. Mit Zirpen und Pfeifen warnen sie ihre Artgenossen vor Gefahr.
Fortpflanzung: Unter idealen Bedingungen vermehren sich Wanderratten das ganze Jahr. Ein Weibchen wirft von Januar bis Dezember rund sechs Mal je bis zu zehn Jungtiere. Nach der Paarung beträgt die Tragzeit rund drei Wochen. Bereits drei Monate nach der Geburt ist der Nachwuchs geschlechtsreif.
Nahrung: Wanderratten sind Allesfresser, wobei die pflanzliche Nahrung wie Beeren, Knospen und
Pflanzentriebe überwiegt. Um Schaden und Vergiftungen zu vermeiden, verzehren diese klugen und
sozialen Tiere nur vertraute Esswaren. Ratten haben viele Feinde und stehen auf dem Speiseplan von
Mensch, Hund, Katze, Marder, Wiesel, Iltis sowie Greifvögeln wie Bussarde und Eulen.
Die Wanderratte im Langenberg: Die Wanderratten leben seit 2014 zusammen mit den Hausmäusen
und den Siebenschläfern im Müsli-Hüsli. Die Gründertiere stammen vom Tierpark Lange Erlen in Basel.
Beobachtungstipps:
Seien Sie ganz ruhig und geduldig, dann entdecken Sie zwischen den Holzfässern und Weinflaschen
sicher die eine oder die andere Ratte auf der Futtersuche.