Testbericht BiG Pack HDP II

Sonderdruck: Krone BiG Pack 1290 HDP II
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Das Landtechnikmagazin für Profis
aus Nr. 3 | Mai/Juni 2015
Einen Film des Tests und
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Leistungsdruck
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Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH
Heinrich-Krone-Straße 10 · 48480 Spelle · Tel. 05977 935-0 · Fax 05977 935-339 · [email protected]
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TEST Arbeitsprobe | Krone BiG Pack 1290 HDP II
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Gipfelstürmer: Seit 2003
steigerte man den Durchsatz der
Pressen bei gleichem
Kanalmaß um 100 Prozent.
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Leistungsdruck
Von Karsten Schranz
0/60/90 war gestern. Die neuen
Traummaße lauten 2,40/1,20/0,90,
und das bei knapp 500 kg Gewicht.
Nein, wir reden nicht von den neusten Trends aus irgendwelchen Castingshows,
sondern von der Krone Big Pack 1290 HDP II.
Sie liefert nämlich Ballen in diesen Traummaßen, und zwar bis zu 149 Stück in der
Stunde. Dafür ist eine Menge komplexe
Technik notwendig, die sich aber in der Praxis hervorragend schlägt. Im Sommer 2014
konnten wir uns beim Feldeinsatz davon
überzeugen. Selbst ein defektes Knotergebläse konnte die BiG Pack nicht aufhalten. Doch
dazu später mehr. Beginnen wir ganz am Anfang, bei der Pick-up.
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EASYFLOW
SORGT FÜR DEN EINZUG
Ganz am Anfang steht natürlich die Strohaufnahme. Bei der 1290 HDP II sorgt dafür
die neue Active Pick-up. Sie ist kurvenbahnlos und verfügt über eine aktiv angetriebene Zuführwalze für eine noch bessere Stroh-
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Technische Daten
Pick-up: EasyFlow Active, 2,3 m breit,
fünf Zinkenreihen, 55 mm Zinkenabstand, Zuführwalze aktiv angetrieben,
seitliche Zuführschnecken, Rollenniederhalter und Tiefenbegrenzung Serie,
Pendeltasträder.
Schneidwerk: X-Cut, 26 Messer in
zwei Schubladen, Rotor mit HardoxFörderauflagen, hydraulisch absenkbare Schneidmulde, Messergruppenschaltung 0-13-13-26, Einzelmessersicherung.
Presskammer: Variables Füllsystem
(VFS), 3 Rafferrechen, 1 Zubringrechen, 1 Rückhalter, elektronische Längenmessung, 600 kg Schwungmasse,
hydraulische Anlaufhilfe, direkter Antrieb aller Komponenten.
Abmessungen und Gewichte: Kanalbreite und -höhe: 1,2 m x 0,9 m, Ballenlänge: 1 m bis 3,2 m, Breite: 2,9 m,
Länge: 9,05 m (Transport), Höhe: 3,7 m,
Gewicht: 14 bis 15,8 t, 8 Doppelknoter,
max. 54 Rollen Garn, 45 Hübe/min (36
bei 800 U/min).
Preis (zzgl. MwSt.): ab 260.740 €
aufnahme. In der Praxis haben wir hier auch
nichts anderes feststellen können. Auf 2,35
m Breite sind insgesamt fünf Zinkenreihen
verteilt. Der Zinkenabstand beträgt 55 mm.
Neben der aktiv angetriebenen Zuführwalze
helfen auch die seitlichen Zuführschnecken,
das Erntegut zuverlässig in den Presskanal zu
führen. Serienmäßig ist die Active Pick-up mit
einem Rollenniederhalter ausgerüstet. Dieser
verhindert bei dicken Schwaden vom 12-m-Drescher ein Aufschieben, auch bei schneller Fahrt.
Das gesamte Aggregat lässt sich serienmäßig
in der Tiefe begrenzen. Auch die Einstellung
geht einfach vonstatten: Die Auflagedrücke
von Rollenniederhalter und Pick-up können
über Zugfedern verstellt, die Arbeitshöhe des
Rollenniederhalters werkzeuglos über Ketten
verstellt werden. Insgesamt läuft die Pick-up
sehr ruhig, auch bei dicken Schwaden und vor
allem bei hohen Geschwindigkeiten.
SCHNITTIG: KRONE X-CUT
Für eine gute Qualität sorgt der Krone-X-CutSchneidrotor. Er bringt das Erntegut mit 26
Messern theoretisch auf 44 mm. Das X-Cut
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FOTOS: MUMME/SCHRANZ
Der Strohhandel hat sich zu einem knallharten Wettbewerb entwickelt, bei dem die Kunden
hohe Ansprüche an die Technik stellen. Genau für diese Kunden hat Krone die HDP II entwickelt,
die selbst bei alten Hasen Begeisterung auslöst und die größten Traktoren an die Grenzen bringt.
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zeigt sich flexibel: Will man im Lohngeschäft
auf Kundenwünsche schnell reagieren, kann
durch die Messergruppenschaltung ganz ohne
oder nur mit dem halben Messersatz gearbeitet
werden. Mit dem halben Satz schneidet man
auf 88 mm, ohne Messer natürlich gar nicht.
Die V-förmig angeordneten Förderzinken verfügen über breite Hardox-Auflagen und sollen
somit lange Standzeiten besitzen.
Sollten die Messer verschlissen sein, oder
ausgebaut werden, lassen sich die geteilten
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Messerkassetten hydraulisch absenken und
zu jeder Seite herausziehen. Bei hohen Geschwindigkeiten dicht am Boden zu arbeiten,
birgt immer das Risiko, einen Fremdkörper zu
erwischen. Dafür sind alle Messer einzeln über
Federn gesichert. Wird der nötige Auslösedruck
überschritten, können die Messer ausweichen
und anschließend wieder in ihre Arbeitsposition zurück fallen.
Die Pick-up und der Schneidrotor werden
über einen Verbundkeilriemen angetrieben, der
bei einer Blockade der Maschine sofort abschaltet. Der Rotor ist übrigens im Vergleich zum
Vorgänger um 30 Prozent gewachsen.
VARIABLE BESCHICKUNG
Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu den
hochfesten Ballen, die typisch für die HDP II
sind, ist das variable Füllsystem (VFS). Es soll
die Vorteile kontinuierlicher und mengenabhängiger Fördersysteme kombinieren und somit Unregelmäßigkeiten bei der Schwaddicke
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1 Der Rollenniederhalter ist
Serie. 2 Die Pick-up EasyFlow
dreht 30 Prozent schneller, läuft
jedoch ruhig. 3 Knapp 500 kg
wog ein Ballen im Test.
4 Mit über 15 t ist die HDP II alles
andere als ein Leichtgewicht.
5 Antriebswellen und Getriebe
statt Ketten zeichnen die HDP II
aus. 6 Das Schwungrad ist über
600 kg schwer.
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TEST Arbeitsprobe | Krone BiG Pack 1290 HDP II
oder der Schwadform nebensächlich machen.
Die Arbeitsweise besteht aus vier Schritten:
Das VFS arbeitet mit drei Rafferrechen, die
das Erntegut im Förderkanal bereits vor dem
Presskanal komprimieren. Zu dieser Zeit gibt
der Rückhalter den Zugang zum Presskanal
noch nicht frei. Wenn der Förderkanal voll ist,
schwenkt der Rückhalter und öffnet den Weg in
die Presskammer. Dabei wird auch eine Kupplung ausgelöst, wodurch sich die Bewegung
des Zubringerrechens ändert. Dieser fördert
nun das Erntegut in den Presskanal, statt es
weiter im Zuführkanal zu verdichten. Ist das
komplette vorgepresste Material in der Presskammer verschwunden, kehren die verschiedenen Rechen und der Rückhalter wieder in ihre
Ausgangsposition zurück.
Nun beginnt die Arbeit im eigentlichen
Presskanal. Hier geht‘s zur Sache – und zwar
ordentlich. Die Presskraft des Kolbens wird
ständig über zwei Sensoren überwacht. Kontinuierlich werden die Daten mit den gewünschten Werten abgeglichen. Bei zu starker Abwei-
chung wird der Druck an den Pressklappen
nachgestellt. Insgesamt sechs Hydraulikzylinder betätigen die obere und die seitlichen
Pressklappen. Die Presskraftregelung erfolgt
hydraulisch mit eigenem Ölhaushalt. Dafür
ist ein 15 l Öltank über dem Schwungrad angebracht, der die Steuerung unabhängig von der
Schlepperhydraulik macht. Eine Ölpumpe, die
vom Hauptgetriebe angetrieben wird, versorgt
die Presskraftregelung mit Öl.
IN FORM GEHALTEN
Bei der Leistung und dem Durchsatz der HDP
II ist es nicht selbstverständlich, dass ein Ballen
aussieht wie der andere. Dazu, dass dies doch
so ist, tragen auch die neuen Rückhalter bei, die
über Druckfedern belastet werden. Sie halten
an den Seiten und oben im Presskanal die kürzlich eingegebenen Schichten in Form. Dadurch
wird eine gleichmäßige Befüllung garantiert.
Damit die richtige Länge eingehalten wird,
misst bei der BiG Pack HDP II ein Sternrad
die Ballenlänge und gleicht sie mit dem ge-
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wünschten Wert aus dem Terminal ab. Ist die
Arbeit erledigt, kann man entweder nur den
hinteren Ballen hydraulisch rausschieben oder
durch Umstecken eines Bolzens den ganzen
Presskanal leeren.
ALLES IM LOT
Um den Pressvorgang zu starten, muss die
Masse im wahrsten Sinne des Wortes erst mal
in Schwung kommen. Die in der HDP II verbaute Schwungmasse wiegt über 600 kg. Damit
aber alle Komponenten schonend anlaufen,
verfügt die HDP II serienmäßig über eine hydraulische Anlaufhilfe, die das Schwungrad auf
300 U/min beschleunigt. Dann erst wird die
Traktorenzapfwelle angeschaltet. Das schont
die gesamte Technik. Das Zwischengetriebe,
das auf der Deichsel angebaut ist, wurde so
positioniert, dass die Gelenkwelle horizontal
läuft. Es ändert aber auch die Drehzahl der
Presse auf 1.180 U/min bei einer 1.000er Zapfwelle. In entsprechenden Erntebedingungen,
und um Diesel zu sparen, kann die Presse auch
Hydraulisch abklappbare Garnkästen erleichtern das Befüllen und die Wartung. 2 Der Garnvorrat reicht für bis zu 800 Ballen.
Das optionale Reinigungsgebläse hält die Garnzuführung frei von Spreu. 4 Die stoßweise Reinigung der acht Doppelknoter
erfolgt auf Wunsch mittels aufgebautem Kompressor, also unabhängig von der Schlepper-Druckluftanlage.
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Aus der Praxis: Arjo van Zee, Verschoor Handels- und Logistik GmbH
EUROPAWEITER STROHHANDEL
Die Verschoor-Gruppe aus den Niederlanden blickt auf eine lange Erfahrung
im Strohhandel zurück. Darüber hinaus handelt die Gruppe auch mit organischen Düngern und Pilzsubstraten. Bei der Stroh- und Heuernte übernimmt
Verschoor nach dem Dreschen die komplette Erntekette: Pressen, Räumen,
Lagern und Transportieren, und das europaweit. In Deutschland ist man
bereits seit mitte der 90er-Jahre tätig. In Oschersleben unterhält Verschoor
darüber hinaus seit 2008 eine Anlage zur Pelletierung und zum Häckseln des
Strohs.
Arjo van Zee koordiniert die Ernte- und Logistikketten am Standort Oschersleben. In der Saison sind das bis zu 17 Pressen. „Wir setzen fast ausschließlich Krone-Pressen ein“, erklärt der Niederländer. Verträge gibt es mit mehr
als 100 Landwirten aus dem Umkreis. Von gut 8.000 Hektar holen wir mindestens 60.000 bis 80.000 Ballen Stroh pro Saison, je nach Ertrag. Da hat
termingerechtes Arbeiten oberste Priorität, will man auch im nächsten Jahr
wieder mit den Landwirten zusammenarbeiten. Leistungsfähige, aber vor
allem zuverlässige Technik ist hier der Schlüssel zum Erfolg.
„Wir sind stets bemüht die komplette Erntekette zu optimieren. Dazu gehört
auch die bessere Ausnutzung von Lagerraum und Transportfahrzeugen. Hier
führt kein Weg an dichteren Ballen vorbei“, erklärt Arjo van Zee. „Krone war
immer offen für unsere Anregungen und ist es auch heute noch. Natürlich
hatte auch die BiG Pack HDP II ihre Kinderkrankheiten, wie jede neu entwickelte Maschine. Doch der Service bei Krone hat uns noch nie enttäuscht! Heute haben die Maschinen keine wirklichen
Schwachpunkte mehr. Sie laufen absolut
zuverlässig, und das bei weit höherem
Durchsatz.“ Laut van Zee schafft die HDP
II gut 100 Prozent mehr als die HDP der
ersten Generation. „Die Krone-Pressen
sind zusammen mit dem Service einer der
Grundsteine für unseren unternehmerischen Erfolg!“
mit 800 U/min gefahren werden. Bei 1.000 U/
min stemmt man 45 Kolbenhübe pro Minute
auf den Pressstempel. Bei reduzierter Drehzahl
sind es hingegen 36.
Konsequent verbaut Krone anstelle von
Ketten und Scherbolzen nur direkte Antriebe
über Gelenkwellen und Getriebe. Trotzdem
läuft die BiG Pack HDP II extrem ruhig und
schaukelt nicht auf. Einen Unterschied gibt es
in Sachen Antrieb zwischen Schneidwerks- und
Raffermaschinen: Bei den Schneidwerkspressen werden Rotor und Pick-up per Riemenschaltung separat zugeschaltet. Bei den Raffermaschinen übernimmt dies eine Antriebswelle,
die vom Hauptgetriebe (ausgelegt bis 1.680 PS!)
zur Pick-up geht. Durch den Riementrieb wird
der Schneidrotor immer zeitverzögert zugeschaltet, was den Kraftbedarf beim Maschinenstart minimiert. Bei den Raffermaschinen ist
der schwere Schneidrotor nicht verbaut, somit
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ist dieses Feature nicht nötig und die ganze
Maschine kann auf einmal anlaufen.
ACHT IN EINER REIHE
Eine wichtige Rolle beim Pressvorgang spielen auch die Knoter. Krone setzt bei der BiG
Pack HDP II auf ein Knotersystem mit acht
Doppelknotern. Diese Anzahl ist schon ange-
Der Faden, der am Anfang eines Ballens verknotet wurde und während des Pressens immer weiter nach hinten wandert, wird über ein
Spannsystem unter den Ballen und am Ende
des Pressvorgangs wieder nach oben geführt
und dort mit dem anderen Faden, der sich
über die Oberseite des Ballens legt, verknotet.
Ein kompliziertes System, das jedoch Vorteile
„Die serienmäßige hydraulische Anlaufhilfe setzt die 600 kg
wiegende Schwungmasse in Gang. Die Strohjagd kann beginnen.“
sichts der hohen Dichten notwendig, damit die
Ballen sicher zusammenhalten. Krone hält auf
dieses System ein Patent. Im Gegensatz zum
Einfachknoter werden beim Doppelknoter immer ein Ober- und ein Unterfaden zugeführt.
Diese werden jeweils am Anfang und am Ende
des einzelnen Ballens miteinander verknotet.
bietet. Während des Pressens wird der Faden
nicht im Knoter gehalten und um den Ballen
gezogen was ihn mitunter stark belastet. Gerade bei hohen Pressdichten ein klares Plus, das
sich in der Praxis hervorragend schlägt. Dazu
tragen auch die Druckluftleitungen bei, die
einzeln zu jedem Knoter geführt werden und
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TEST Arbeitsprobe | Krone BiG Pack 1290 HDP II
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in festem Rhythmus gezielt auf die Knoter blasen, damit diese frei von Spreu und Dreck sind.
Die Druckluft dafür kommt über den Traktor.
Auf Wunsch gibt es ein Reinigungsgebläse,
welches den Bereich vor den Knotern freihält.
Bei unserem Praxistest lief das Gebläse eine
Zeit lang nicht mit. Beim Anhalten fiel auf,
dass Dreck und Spreu vor den Knotern lagen.
Nur die Druckluftreinigung arbeitete noch.
Trotzdem: Kein einziger Ballen wurde falsch
geknotet. Trotz schlechterer Reinigung verrichteten die Knoter zuverlässig ihren Job und das
bei Geschwindigkeiten knapp unter 20 km/h.
komfortabler. Sie bieten Platz für 54 Spulen
Garn. An der Ballenschurre gibt es auf Wunsch
noch einmal Kästen für weitere zehn oder –
wenn man die Werkzeugkiste zu Hause lässt
– zwölf Rollen Garn. Macht unterm Strich be-
FEIERABEND NICHT IN SICHT
VOLL AUF ISOBUS
Ein weiteres Highlight der HDP II sind die
serienmäßig hydraulisch schwenkbaren Garnkästen. Das erleichtert nicht nur das Befüllen,
auch die Wartung und Reinigung ist so deutlich
Bei den Bedieneinheiten setzt Krone voll auf
den ISOBUS-Standard. Als Einstieg in die Bedienung gibt es das Delta-Terminal, ein Kroneeigenes Touchscreen-Terminal mit Farbmoni-
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tor. Je nach Traktor können hier auch Funktionen übernommen werden, wie zum Beispiel
die automatische Sperrung der Lenkachse. Wer
mehr will, ordert das bekannte CCI-Terminal.
Es bietet den vollen ISOBUS-Umfang. Vor
„64 Spulen zählt der Garnvorrat der neuen HDP II. Wer die Werkzeugkiste zu Hause lässt, nimmt sogar 66 Spulen mit aufs Feld.“
achtliche 66 Spulen. Das ist wohl auch für den
erhöhten Durchsatz der HDP II ausreichend
und reicht für gut 1.600 Ballen!
allem das digitale Datenmanagement wird hier
vereinfacht. So lassen sich Auftragsdaten zur
Abrechnung speichern und übertragen und es
gibt eine Navigation zum Feld.
In der höchsten Ausbaustufe können auch
Daten der Ballen nach Gewicht, Feuchte und
Standort auf dem Acker gespeichert und drahtlos nach Hause ins Büro zur Abrechnung übermittelt werden. Krone bietet diese Funktionen
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Unser Fazit
Die Krone BiG Pack 1290 HDP II ist durch
und durch eine Profimaschine, die sich
ganz klar an Lohnunternehmer richtet, die
im kompletten Strohhandel (Bergung, Lagerung, Transport) tätig sind und knallhart
rechnen. Der Durchsatz ist beeindruckend.
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unter dem Begriff ICAN schon seit geraumer
Zeit an und richtet sich damit direkt an Lohnunternehmer.
GEWACHSENE STATUR
Die gestiegene Leistung und den hohen Durchsatz muss die Presse natürlich auch auf Dauer
aushalten. Die BiG Pack HDP HighSpeed, der
direkte Vorgänger der HDP II, lag bei einem
Gewicht von bis zu 12,6 t. Die HDP II bringt es
in ähnlicher Konfiguration auf über 14 t! Der
Presskanal muss eben entsprechend verstärkt
sein, um den Kolbenhüben und dem ständig
eintreffenden Material standzuhalten. Zwei
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1 Auf Wunsch gibt es eine Wiegeeinrichtung an der Ballenschurre (Aufpreis 4.280
Euro). 2 Ein- und Ausklappen der Schurre
und Auswurf des letzen Ballens erfolgen
am Fahrzeugheck. 3 Die Ballenlänge wird
am Terminal eingestellt und elektronisch
überwacht. 4 Die Wiegeelemente sind an
der Schurre angebracht. 5 Das Getriebe
auf der Deichsel schafft einen geraden Gelenkwellenverlauf. 6 Unsere Testmaschine
lief über das CCI-Terminal.
Knoter mehr, mehr Garnvorrat, das alles trägt
zum gestiegenen Gewicht bei. Daher bietet Krone auch die Möglichkeit, aus vier verschiedenen
Bereifungen zu wählen. Drei Breiten (560, 620
und 710 mm) stehen dabei zur Auswahl. Mit
der größtmöglichen Bereifung 710/50 R 26,5 ist
die HDP II allerdings 3,19 m breit und damit
sondergenehmigungspflichtig! Mit den 620erReifen bleibt man allerdings unter den 3 m.
Die Entwicklungsarbeit, die Krone in den
letzten Jahren unternommen hat, ist enorm.
Doch es hat sich gelohnt: Die HDP II erfüllt die
Rufe der Strohprofis nach möglichst dichten
Ballen mit Bravour.
Die Leistung erreicht Krone mit einer aufwendigen Technik aus acht Doppelknotern
und variablem Füllsystem (VFS), welches
das Stroh bereits vor der Presskammer verdichtet. Trotz ihrer Komplexität ist die HDP
II keine zickige Diva: In unserem Test arbeitete sie auch mit nicht optimal laufendem
Reinigungsgebläse 100 Prozent zuverlässig,
ohne Rücksichtnahme seitens der Fahrer.
Details wie die serienmäßige hydraulische
Anlaufhilfe schonen die Bauteile. Die hydraulisch absenkbaren Garnkästen (Serie)
erhöhen den Komfort bei der Befüllung und
Wartung.
Mit einem Grundpreis von 260.740 Euro
zzgl. MwSt. spielt die Presse auch preislich
in der Profiliga. Das stolze Gewicht von bis
zu 15,8 t lässt Traktoren der 400-PS-Klasse
schon im Flachland bei hohen Geschwindigkeiten und Durchsatz an ihre Grenzen stoßen. Wo viel rauskommt, muss eben auch
viel rein.
extrem hoher Durchsatz
dichte und gleichmäßige Ballen
umfangreiche Managementlösungen
über ICAN
sanfter Lauf durch direkte Antriebe
hoher Preis
gewachsene Maße und Gewichte, dadurch
eingeschränkter Einsatz
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The Power of Green
KRONE BiG Pack HDP II
M Innovative Technik für maximale Leistung
M Bis zu 70 % mehr Durchsatz bei gleicher
Ballendichte dank HDP II-Technologie
M 8 Doppelknoter für beste Ballenform
M Knallharte Ballen auch bei hoher
Fahrgeschwindigkeit
M Perfekte Schnittqualität durch KRONE X-Cut
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