EU-Projekt Label Pack A+ - Bundesverband Solarwirtschaft

EU-Projekt Label Pack A+
Unterstützung zur Einführung der EU-Energiekennzeichnung für Raumheizungen, Kombiheizungen
und Warmwasserbereiter – Schwerpunkt Verbundlabel
Label Pack A+ ist ein von der EU – Kommission gefördertes Projekt zur Umsetzung der Europäischen
Richtlinie (2010/30/EU) zur Energiekennzeichnung von Heizgeräten und Warmwasserbereitern. Der
Fokus des Projekts richtet sich auf das Verbundlabel.
Das Projekt wird in sechs europäischen Ländern mit großen Solarthermiemärkten umgesetzt, in
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und Portugal. Insgesamt beteiligt sich im
Projekt ein Konsortium aus elf Organisationen daran, die Einführung des Verbundlabels in Europa
voranzubringen und dadurch die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt zu stärken.
Besonderheiten der Energiekennzeichnung
Im Gegensatz zu anderen am Markt existierenden Energiekennzeichnungen besteht bei Heizungsund Warmwassersystemen erstmalig die Besonderheit, dass Installateure Kombinationen
unterschiedlicher Produkte (sogenannter Pakete oder Verbünde) eigenständig und korrekt
energetisch auszeichnen müssen, wenn sie ab dem 26. September 2015 neue Heiz- oder
Kombilösungen aus Heizung und Warmwasser (Los 1) oder reine Warmwassersysteme (Los 2)
verkaufen. Um sicherzustellen, dass Installateure hierzu in die Lage versetzt werden, müssen sowohl
Vertreter von Industrie, Großhändlern und Installateuren eng in gemeinsame Kommunikations- und
Schulungsaktivitäten gegenüber Installateuren und ggfs. Endkunden eingebunden werden.
Ziele des Projekts
Das Projekt umfasst sowohl Aktivitäten auf europäischer Ebene als auch auf Ebene der einzelnen
Länder mit dem Ziel:
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Schaffung einer einheitlichen Herangehensweise zur Umsetzung der Richtlinie und Regularien;
Erhöhung der Sichtbarkeit sowie gezielte Hervorhebung des Verbundlabels als innovatives
Element, das die Wahlfreiheit von Handwerker und Konsument bei der Kaufentscheidung für
ein effizientes Heiz- und Warmwassersystem ermöglicht;
Einbindung aller Akteure der Wertschöpfungskette, in die Vorbereitung und Umsetzung des
Verbundlabels, um Einführungsbarrieren zu überwinden und seine Akzeptanz zu erhöhen.
Inhalte und Aktivitäten des Projekts
Im Rahmen des Label Pack A+-Projekts werden Instrumente eingeführt und Aktivitäten organisiert
die zur Erreichung der Ziele beitragen sollen:
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Bereitstellung von Leitfäden und die Beantwortung von Fragen allgemeinen Interesses zur
Klärung der Verantwortlichkeiten aller Akteure der Lieferkette. Diese Aktivitäten richten sich
insbesondere an Installateure und KMU, die mit der Umsetzung der Richtlinie Probleme haben
könnten;
Ermöglichung des Datenaustauschs zu Produkten in Form länder- und europaweit
funktionierender Datenbanken, für alle Akteure im Energieeffizienzkennzeichnungsprozess;
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Anwendung und Bereitstellung der Berechnungsmethodik für alle Akteure entlang der
Wertschöpfungskette in Form einfacher, nutzerorientierter Softwarelösungen;
Bereitstellung von spezifischem Schulungsmaterial für die betroffenen Branchen, deren Fokus
auf die Rolle und Pflichten der Installateure abhebt;
Aufbereitung endkundengerechter Information zum Verbundlabel, entweder direkt für den
Endkunden oder zur mehrwertstiftenden, werbewirtschaftlichen Nutzung durch Händler und
Verkäufer;
Sammlung relevanten Erfahrungswissens zur Energiekennzeichnung, um die EU-Kommission
und nationale Körperschaften mit den Erfahrungen der teilnehmenden Länder zu versorgen.
Diese Informationen werden online bereit gestellt, sowohl für die europäische Ebene als auch für die
Mitgliedsstaaten in der jeweiligen Landessprache.
Nationale Pilotvorhaben zur Unterstützung des Projekts
Label Pack A+ zielt darauf ab, nationale Pilotvorhaben (NPV) in Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien, Österreich und Portugal umzusetzen. Für die wichtigsten Solarmärkte der EU
ist die Umsetzung der Kennzeichnung in diesen Märkten von höchster Priorität für die Marktakteure.
Nichts desto trotz werden auch Länder unterstützt, die nicht direkt Teil des Projekts sind.
Plattformen relevanter Multiplikatoren und Akteure
Ergänzt werden soll das Projekt-Konsortium durch Plattformen relevanter Multiplikatoren und
Akteure. In jedem Land wird eine Plattform gegründet, an der sich relevante Interessengruppen /
Multiplikatoren beteiligen und einbringen können. Die Beteiligung ist kostenfrei und freiwillig. Die
Plattform soll dazu dienen, dass relevante Organisationen teilnehmen und ihre Aktivitäten im
Hinblick auf das Verbundlabel koordinieren können.
Als erster Schritt sollen Ziele und Aktivitäten festgelegt werden, die notwendig sind, damit die
Einführung des Verbundlabels erfolgreich umgesetzt werden kann. Hierbei sollen die Aktivitäten der
Lieferkette, von der Industrie über den Handel und Installateure bis hin zum Konsumenten
berücksichtigt werden. Aktivitäten umfassen die Erstellung und Bewerbung einer Online-Plattform,
Fort- und Weiterbildungsangebote und / oder spezifische Informationskampagnen. Die Plattform soll
darüber hinaus dazu beitragen, die Umsetzung der Pilotvorhaben zu steuern.
Ablauf der Projektaktivitäten
Drei Phasen auf europäischer und nationaler Ebene sind hierfür geplant:
1) Startphase des Verbundlabels (bis Ende 2015): Diese Phase stellt hohe Anforderungen an
Unterstützungsleistungen an alle Akteure im Hinblick auf die Unterstützung betroffener Händler
und Installateure;
2) Monitoring, Evaluierung und Verbreitung (2016): Hierbei sollen Erfahrungen dokumentiert und
Verbesserungen für die Konsortialpartnerländer erarbeitet werden sowie an öffentliche
Institutionen auf nationaler und europäischer Ebene adressiert werden. Darüber hinaus sollen
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die gemachten positiven Erfahrungen auch auf Länder übertragen werden, die nicht Teil des
Projekts sind.
3) Anpassung und Vorbereitung auf Phase 2 (ab 2017): In dieser Phase sollen Verbesserungen
sowie Anpassungen von Strategien, Materialien und Instrumenten vorgenommen werden.
Diese Aktivitäten sollen im Hinblick auf zwei Meilensteine definiert werden: Der verpflichtenden
Umsetzung der Richtlinie ab Ende September 2015 sowie der Verschärfung der Labelvergabe
(September 2017).
Ansprechpartner im Projekt für Deutschland
BSW - Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
Jan Knaack
Quartier 207
Französische Straße 23
10117 Berlin
Tel. 030 29 777 88 37
[email protected]
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