P. b. b.; 05Z036024M; Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien 08//15-09//15 Das Leben neu spüren Naturbegegnendes Reisen erlebbar machen //plus// Markt Ungarn Europa-Tourismus 01_Cover_Bull0415.indd 1 30.07.15 14:59 InseratTao_Bull0415_Layout 1 29.07.15 13:28 Seite 1 BEZAHLTE ANZEIGE Staatspreis Marketing 2015 gewonnen In der Kategorie Private Services für „Ausgezeichnet Weitwandern in Österreich“. Das Weitwanderportal von Österreichs Wanderdörfern und der TAO Beratungs- und Management GmbH. Staatssekretär Dr. Harald Mahrer und Mag. Georg Wiedenhofer (Präsident AMC) verleihen Reinhard Ferner (Obmann Österreichs Wanderdörfer), Birgit Trumpp (TAO Software), Mag. Corinna Widi (Projektmanagement) und Sieghard Preis (Geschäftsführer TAO Beratungs- und Management GmbH) den Staatspreis Marketing 2015. Foto: Klaus Prokop Reloaded 2.0 Naturerlebnisse mit System Österreichs Wanderdörfer und die Magie des Gehens Die Marken- und Marketingplattform für Österreichs Wanderspezialisten. Eine Begegnung mit der Natur durch elementare Naturerlebnisse, die erfüllte Sehnsucht von ursprünglichen Landschaftsbildern. Österreichs Wandergütesiegel und die perfekte Wanderdestination Die Erzählung wirkungsvoller Landschaftsgeschichten prüfen und auszeichnen. Unterkunft, Dorf, Weg, Landschaftsbild – die perfekte Wanderdestination, alles stimmt, passt und funktioniert zusammen. Die Gewinner des Staatspreises Marketing 2015 und des Signum Laudis in Silber (T.A.I. Werbegrandprix 2015) Das Portal für ausgezeichnete Weitwanderwege in Europa www.weitwanderwege.com Erdacht, entwickelt und gemanagt von Seven Summits, die Plattform für virtuelle Erlebniswelten software.tao.at Folgen Sie unserer Fährte! www.tao.at 02-03_InsTAO_Inhalt_Bull0415.indd 2 30.07.15 14:59 EIGE 03 Inhalt 08//15-09//15 Europa-Tourismus ................................................ 04 .................................................................. 06 Fernmärkte im Reisefieber Markt Ungarn Noch viel Potenzial im Sommer Pro & Kontra ...................................................................... 12 Fixe An- und Abreisezeiten Tourismuskarten Das Leben neu spüren ....................................................... 26 Wegweiser ins Urlaubsglück . ........................ Österreichs Tourismus birgt enormes Potenzial, um naturbegegnendes Reisen erlebbar zu machen und so die tiefen Sehnsüchte der Zielgruppe von morgen zu erfüllen. w w w. a u s t r i a to u r i s m . c o m bl o g. a u s t r i a to u r i s m . c o m 14 Porträt . .............................................................................................. 28 Sebastiaan de Vos, Direktor magdas HOTEL Neues aus den Märkten . ................................................................... Nachhaltiges Bauen ............................................................................. Kulinarikstudie .......................................................................................... Blogger Relations .................................................................................. Umfrage Bedeutung von Print ....................................................... Kurz notiert ................................................................................................. ÖW-Topangebote ................................................................................... 10 18 20 22 24 25 30 w w w. fa c e b o o k . c o m / o e s te r re i c h w e r bu n g w w w. yo u t u b e. c o m / a u s t r i a to u r i s m IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien, Tel.: 01/588 66-391, Fax: 01/588 66-266, Internet: www.austriatourism.com/bulletin Chefredaktion: MMag. Klaus Bichler, [email protected] Redaktion: Mag. Susanna Gassner, MMag. Sabina König, BA Yvonne Noelle-Orou, Mag. Ruth Rosendorf, Heidi Tscharf, MSc Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Ulrike Rauch-Keschmann Abopreis: 14,30 Euro (inkl. 10 % USt.) jährlich für 6 Ausgaben Aboservice: Yvonne Tremmel, [email protected] Anzeigenmarketing: Gassner & Hluma Communications, Alsegger Straße 18/10, A-1180 Wien Layout und Gestaltung: Greiner & Greiner, Wolfgang Greiner Hersteller: Paul Gerin GmbH & Co KG Herstellungsort: 2120 Wolkersdorf Titelfoto: ÖW, Peter Burgstaller Offenlegung gem. § 25 MedienG: www.austriatourism.com/bulletin-impressum 08//15-09//15 02-03_InsTAO_Inhalt_Bull0415.indd 3 bu//etin 30.07.15 14:59 04 Europa-Tourismus Fernmärkte im Reisefieber Wie sich die Urlaubslust in Brasilien, China, Japan, Russland und den USA diesen Sommer entwickelt, dieser Frage ging die European Travel Commission in einer Studie nach. Hier die zentralen Ergebnisse. OPTIMISMUS FÜR DEN SOMMER Vier von fünf befragten Brasilianern, Chinesen, Russen und US-Amerikanern, die zwischen Mai und August 2015 eine Reise außerhalb ihres Landes planen, zieht es in ein europäisches Urlaubsland. 53 Prozent der Chinesen, die im Sommer einen Auslandsurlaub planen, haben die Absicht, nach Europa zu reibu//etin sen. In Brasilien sind es 39 Prozent, in Russland 35 Prozent, in den USA 33 Prozent und in Japan 19 Prozent. Die Reiseabsicht für Österreich ist bei Chinesen am höchsten: 13 Prozent der Chinesen, die eine Europareise planen, wollen nach Österreich kommen. Aus Japan und den USA sind es neun Prozent, aus Brasilien sechs Prozent und aus Russland fünf Prozent. Russische Reisende haben in diesem Sommer eher südliche Ziele im Visier. Die Reiselust hat in den letzten Monaten zugenommen: Mit Ausnahme von Brasilianern waren die Befragten zuversichtlicher, dass sie im Sommer eine Fernreisen antreten werden, als noch im Zeitraum Jänner bis April. Besonders optimistisch waren die Chinesen: Drei Viertel der Befragten haben sich für den Sommer eine Auslandsreise vorgenommen. In Brasilien hingegen hemmen die Wirtschaftskrise und die Abwertung des Real die Reise freude. NATURERLEBNIS GEFRAGT Italien ist bei Brasilianern und Russen das Topreise ziel für diesen Sommer. Bei Chinesen, Japanern und US-Amerikanern steht Frankreich an erster Stelle. Während ihres Trips nach Europa möchten Chinesen, Japaner und Russen das Natur- und Landschaftserlebnis auskosten. Brasilianer haben es auf regionale Küche und einheimische Produkte abgesehen, während Amerikaner die klassischen Sehenswürdigkeiten besuchen möchten. Die meisten Reisenden machen sich vor ihrer Fernreise im Internet mit den Destinationen vertraut. Für die Suche nach Informationen über Europa benutzen die Brasilianer am häufigsten die Website „CVC“, die Chinesen „Ctrip“, die Japaner „Expedia“ und die Russen sowie die USAmerikaner „Tripadvisor“. TEURES URLAUBSPFLASTER Für jene Befragten, die nicht nach Europa kommen möchten, stehen preisliche Gründe an erster Stelle. Chinesen und Japaner führen auch Zeitgründe als Hemmschwellen an. Amerikaner, die einem Aufenthalt in Europa skeptisch gegenüberstehen, haben oft Angst vor Terroranschlägen. Die russischen Gäste, für die Europa heuer kein Thema ist, Foto: Rfischia/dreamstime.com m der Unsicherheit der europäischen Reiseindustrie im Hinblick auf den Einfluss wirtschaftlicher und politischer Faktoren auf die Reiseplanung entgegenzuwirken, rief die European Travel Commission (ETC) gemeinsam mit der European Tourism Association (ETOA) und der Eurail Group eine neue Forschungsinitiative ins Leben. Die „Long Haul Travel Sentiment“-Studie ermittelt alle vier Monate die Urlaubsstimmung in fünf Märkten: Brasilien, China, Japan, Russland und den USA. Befragt werden je 1.000 Personen im jeweiligen Land, repräsentativ für die reisende Bevölkerung. Vor Kurzem wurden die Ergebnisse für die Monate Mai bis August vorgestellt. 08//15-09//15 04-05_ETC-Studie_Edi_Bull0415.indd 4 30.07.15 14:59 05 möchten stattdessen weiter in die Ferne schweifen. In weiterer Folge nennen sie Kostengründe und Schwierigkeiten bei der Visabeschaffung, aber auch eine gewisse Protesthaltung gegen die von Europa verhängten Sanktionen. BEI DER JUGEND PUNKTEN Besonders motiviert blickten die Altersgruppen zwischen 18 und 34 sowie 35 und 49 Jahren dem Sommerurlaub entgegen. In China planten zwei Drittel der Menschen zwischen 35 und 49 Jahren in den nächsten Monaten eine internationale Reise. Anders das Bild in Russland, wo es diesen Sommer besonders junge Menschen zwischen 18 und 34 Jahren ins Ausland zieht. Auch die Russen über 50 begeistern sich für eine Reise nach Europa. In den USA beabsichtigen Menschen zwischen 35 und 49 überdurchschnittlich oft, im Sommer über die Landesgrenzen hinaus zu verreisen. Auch hier hält die Beliebtheit der europäischen Urlaubsdestinationen bei der jungen Zielgruppe an. Neun von zehn Amerikanern zwischen 18 und 34 Jahren, die es in die Ferne zieht, möchten Europa besuchen. Als beliebteste Reisebegleitung gelten Partner und Familie. Foto: Rfischia/dreamstime.com DIE NEBENSAISON IM VISIER Bei den Anfang des Jahres veröffentlichten Studienergebnissen zeigte sich, dass die Befragten aus den Schwellenländern China und Brasilien eher dazu tendierten, Fernreisen im Frühjahr zu unternehmen als US-Amerikaner oder Japaner. Der Großteil der Brasilianer, Chinesen und Amerikaner, die in den ersten Monaten des Jahres eine Europareise planten, besuchten den Kontinent zum ersten Mal. In Japan war die Intention für Europa-Reisen unter den Wiederholungsbesuchern am größten. Die Mehrheit der Befragten aus Russland hingegen, die es nach Europa zog, kannte die Region bereits. Und obwohl die Reiselust der Russen auf Europa heuer verhalten ist, lassen sich Ambitionen auf Fernreisen gegen Ende des Jahres feststellen. editorial Natur als Gegenwelt Können Sie sich noch an das Surren, Piepsen und Rattern der ersten Computermodems erinnern? Wie lange musste man Mitte der 1990er-Jahre noch auf eine langsame Internetverbindung warten? Haben Sie damals geahnt, wie digitalisiert die Welt 2015 ist? 1996 verfügten gerade einmal 9 Prozent der Österreicher über einen Internetzugang. Heute sind es über 80 Prozent und großteils wird schon über mobile Geräte gesurft – bei der Urlaubssuche greifen schon knapp 30 Prozent zum Smartphone. Dies ist nur ein Beispiel für die Veränderungen, die durch die Digitalisierung und die allumfassende Konnektivität ausgelöst wurden und heute unseren Alltag in der Wissensgesellschaft prägen. Die Digitalisierung verändert unseren Berufsalltag, indem wir zum Beispiel Home-Office-Tage nutzen, sie verändert unsere Mobilität, Stichwort Carsharing, und sie verändert unsere Freizeitaktivitäten, man denke nur an die Facebook- oder WhatsApp-Nutzungszeit von Jugendlichen. Aber diese Entwicklungen bringen auch negative Folgen mit sich: Der Stresslevel steigt, die Auflösung der Dualität Arbeit/Freizeit macht Entspannung immer schwieriger und die gesundheitlichen Folgen unseres Lebenswandels werden zunehmend sichtbar. Deshalb ändert sich auch gerade das Urlaubsverhalten nachhaltig. Unsere Gäste suchen immer stärker Gegenwelten zu ihrem Alltag. Eine davon ist das naturbegegnende Reisen – als Gegenpol zur erlebnisgetriebenen Reise: Urlauben mit der Natur statt in der Natur. Die Vielfalt der Kulturlandschaften, die unser Land zu bieten hat, ist eine enorme Chance, die sich für Österreich eröffnet. Die Landschaften können als Raum für einen aktiven, gesundheitsorientierten Lebensstil genutzt werden und gleichzeitig das Bedürfnis nach sinnlichen Kontakten mit der Natur und authentischen Erlebnissen stillen. Dabei gibt es keine kollektiven Rezepte für die persönliche Entfaltung im Urlaub, vielmehr ist sie immer individuell bedingt. Die österreichischen Gastgeber aber bieten – nicht zuletzt dank der kleinbetrieblichen Struktur und der historisch gewachsenen Qualität der Gastfreundschaft – jene kompetente und punktuelle Begleitung, die die Sehnsüchte der begegnenden Reisenden erfüllt. Diese besonderen Kompetenzen Österreichs wollen wir auch im Marketing nutzen und daher stellen wir diese in den kommenden zwei Jahren in die weltweite „Kommunikationsauslage“. Mehr zu unserem Kompetenzthema für die Jahre 2016/17, „Nature Reloaded“, lesen Sie in dieser Ausgabe des bu//etin ab Seite 14. Dr. Petra Stolba Geschäftsführerin der Österreich Werbung 08//15-09//15 04-05_ETC-Studie_Edi_Bull0415.indd 5 bu//etin 30.07.15 14:59 06 Markt Ungarn Noch viel Potenzial im Sommer T E X T // S U S A N N A G A S S N E R bu//etin ngarn, ein stabiler Herkunftsmarkt quasi vor der Haustür, der seit vielen Jahren (das Krisenjahr 2009 ausgenommen) sowohl bei den Ankünften als auch bei den Nächtigungen zulegt. Seit 2004 hat die Zahl der Nächtigungen insgesamt um über 43 Prozent auf 1.651.131 zugelegt, während die Zahl der Ankünfte um 34 Prozent auf 493.055 stieg. Die Wintersaison nimmt nach wie vor die stärkere Rolle bei ungarischen Nächtigungen und Ankünften ein. Dennoch weist der Sommer laut der jüngsten ÖW-Länderstudie über Ungarn in den nächsten Jahren ein höheres Wachstums potenzial als der Winter auf. Dies manifestierte sich in den letzten drei Jahren eindrucksvoll: Der Sommer wuchs von 32 Prozent auf einen Jahresanteil von fast 39 Prozent und gilt als Wachstumsmotor. Die Ungarn fahren bevorzugt für einwöchige Reisen ins Ausland. Jene, die Österreich schon kennen oder in den nächsten drei Jahren bereisen wollen, bevorzugen hingegen den Kurzurlaub. Im Vergleich zu 2004 hat sich der Anteil der Kurzurlauber bei den Österreich-Affinen von 17 Prozent auf knapp 50 Prozent verdreifacht. Die Wirtschaftskrise hat die Ungarn also nicht vom Reisen ins Ausland abgehalten, allerdings hatte sie deutliche Auswirkungen auf die Reisedauer und die Reisehäufigkeit. Der Anteil jener Österreich-Liebhaber, die in den letzten drei Jahren vor der Länderstudie jährlich mindestens eine Reise mit fünf und mehr Tagen Dauer unternommen haben, ist von 29 auf zwölf Prozent gesunken. Bei der Zahl der Kurzreisen gab es einen Anstieg von zwölf auf 17 Prozent jährlicher Gäste. Die Kurztrips haben also zunehmend die längeren Aufenthalte ersetzt. Foto: ÖW/Peter Burgstaller Die Ungarn haben Österreich über den Skisport entdeckt. Nun machen sie sich auf, um auch den Sommer in Österreich zu erkunden. Wie Sie dieses Potenzial nutzen können, dazu hier einige Tipps. 08//15-09//15 06-09_MarktUngarn3_Bull0415.indd 6 30.07.15 14:58 07 Fotos: Poelt/Flughafen Graz Bezahlte Anzeige Über Istanbul in die weite Welt Neben zahlreichen anderen Städteverbindungen gibt es ab Flughafen Graz seit Ende Juni auch Flüge nach Istanbul. Bei den Österreichaffinen ist das Potenzial für Städtereisen mit 600.000 und Erholungsurlaub im Sommer mit 400.000 Personen am größten. Knapp 300.000 potenzielle Urlauber haben Kultur- bzw. Badeferien am See im Sinn. Das sind fast genau so viele Gäste, wie sich für Wintersport (320.000 Personen) begeistern lassen. TOPAUSLANDSZIEL Österreich gilt laut ÖW-Länderstudie als Wer Istanbul besucht, der wird nahezu ständig an die schon oft in Zusammenhang mit dieser Metropole geschriebenen Worte „Orient meets Okzident“ erinnert. Nicht nur, weil sich die größte Stadt der Türkei mit ihrer rund 3.000 Jahre alten Geschichte über die zwei Kontinente Asien und Europa erstreckt, sondern vor allem auch, weil sich hier die Moderne mit dem Traditionellen so spannend verbindet. Viermal pro Woche hebt Turkish Airlines ab Flughafen Graz in Richtung Istanbul ab. Mit einer Flugzeit von rund 2 Stunden sind diese Flüge daher auch für einen Kurztrip sehr interessant. Für Fernreisende eröffnen sich mit der neuen Flugverbindung zahlreiche neue Weiterflugmöglichkeiten: Turkish Airlines verfügt ab Istanbul über ein breites Destinationsnetz mit rund 280 nationalen und internationalen Flugzielen, in das Graz nun perfekt eingebunden ist. Topauslandsreiseziel der Ungarn. Auf den Plätzen folgen Kroatien, Griechenland, Italien und Rumänien. Die Spitzenposition Österreichs lässt sich auf den überlegenen Marktanteil bei Kurzreisen (47 Prozent) zurückführen. Bei den längeren Auslandstrips liegt Österreich hinter Kroatien, Griechenland und Italien auf Platz vier. Generell verbringt ein Großteil der Ungarn den Urlaub im eigenen Land (ca. vier Mio. Nächtigungen), d. h. am Balaton, an den Flüssen Theiß und Donau oder in den zahlreichen Thermalregionen. Foto: ÖW/Peter Burgstaller WESTÖSTERREICH INTERESSANT Beim Vergleich zwischen In- teresse und Erfahrung fällt auf, dass zwar nur 20 Prozent der österreichaffinen Ungarn nach Tirol auf Urlaub fahren, aber 51 Prozent Lust auf Ferien in diesem Bundesland bekunden. Das ist der mit Abstand größte Unterschied zwischen Erfahrung und Interesse unter allen Bundesländern. Das heißt, ungarische Touristen fragen Tirol zwar nach, aber erst wenige ungarische Gäste nehmen bisher die Anreise in das westliche Bundesland in Kauf. Hier ergeben sich somit neue Chancen für Tiroler Touristiker. An der Spitze im österreichischen Destinationsranking liegt die Steiermark. Rund 150 wöchentliche Linienflüge ab Graz Neben der neuen Verbindung nach Istanbul bietet der Flughafen Graz ein starkes Linienflugnetz zu vielen wichtigen Umsteigeflughäfen. Frankfurt, München, Wien stehen 4 Mal pro Tag auf dem Flugplan. Berlin ist 12 mal pro Woche ab Graz erreichbar, Zürich sogar ganze 24 mal. Nach Düsseldorf geht es 13, nach Stuttgart 11 mal pro Woche. Und 6 mal pro Woche hebt derzeit ein Flugzeug nach Palma de Mallorca ab. Informationen: www.flughafen-graz.at 08//15-09//15 06-09_MarktUngarn3_Bull0415.indd 7 bu//etin 30.07.15 14:59 08 Markt Ungarn E MAN UEL LEH N ER -TELI Č Region Manager Zentral und Osteuropa Den Werbedruck hochhalten Eigentlich ist es ja sehr interessant: Da eilt der Nahmarkt Ungarn von Jahr zu Jahr zu einem Ankunftsrekord in Österreich und dennoch hat man oft das Gefühl, dass keiner davon Notiz nimmt. Auch die makroökonomischen Daten unseres Nachbarn sind gut, das prognostizierte Wirtschaftswachstum ist eines der höchsten in der ganzen EU. Aber auch diese erfreulichen Tatsachen werden in der breiten öffentlichen Wahrnehmung außerhalb Ungarns von mittlerweile fast wöchentlichen politischen Meldungen aus Ungarn in den Schatten gestellt. Der Markt entwickelt sich durchaus erfreulich und solide. Bald wird die Schwelle von einer halben Mio. Ankünften pro Jahr überschritten sein. Der Wachstumsmotor für den ungarischen Markt ist längst der Sommer geworden. Das Verhältnis zwischen Sommer und Winter nähert sich immer mehr an und wir stehen mittlerweile sehr erfolgreich im Konkurrenzkampf mit „Sun and Beach“Destinationen wie Kroatien. Nach wie vor schätzen die Ungarn in Österreich das breit gefächerte Angebot, die intakte Natur, die tolle Infrastruktur und die Gastgeberqualitäten. Auffallend im täglichen ungarischen Leben ist der Trend hin zu regionalen Produkten und zu Bioerzeugnissen. Das heißt, dass auch die Ungarn immer mehr Wert auf die Regionalität der verwendeten Rohstoffe und ihre Verarbeitung legen. Auch das Fahrrad hält immer stärker Einzug in Budapest, die Radwege werden breiter und der Radverkauf boomt. Die Grundvoraussetzungen des österreichischen Angebots passen also. Der Werbedruck muss jedoch angesichts unserer starken Mitbewerber, etwa des Heimatmarktes Ungarn und der Länder am Mittelmeer im Sommer oder der Slowakei im Winter, hochgehalten werden. Ich lade Sie daher ein, mit der ÖW in Budapest den ungarischen Markt mit neuen Angebotsfacetten zu bereichern. Rufen Sie uns einfach an! In Österreich schätzen ungarische Gäste die hohe Servicequalität der Gastgeber und deren aktive Bemühungen um das Wohlergehen des Gasts. Das schöne Landschaftsbild und die intakte Natur zählen zu den Hauptmotiven der Ungarn für eine Reise nach Österreich. Auch die körperliche Betätigung in der Natur, v. a. im Winter, ist einer der wichtigsten Gründe für Ferien in Österreich. Historisches Erbe, Kultur und städtische Sehenswürdigkeiten spielen bei der Urlaubsentscheidung bu//etin der Ungarn eine Rolle. Allerdings beschränkt sich die Lust auf Kultur noch auf die passive Aufnahme von Sehenswürdigkeiten, historischen Stätten sowie Land und Leuten. Hochkultur, Festivals und kreative kulturelle Ereignisse beeinflussen die Reiseentscheidung kaum. Es schmeckt den Ungarn in Österreich. Die österreichische Küche erfreut sich großer Beliebtheit, aber zu Experimenten oder neuen Variationen sagen ungarische Gäste eher Nein. Im Bereich Regeneration gilt „Sommerfri- BESCHAULICHKEIT ZÄHLT Ungarische Gäste erweisen sich im Vergleich zu Besuchern aus anderen europäischen Ländern als eher gemütlich. Auch der Drang nach Neuem oder Exotik hält sich stark in Grenzen. Zwar besteht der Wunsch nach Ortswechsel und Abwechslung in der Urlaubszeit, doch auch hier gilt wieder: Maßvolles Streben und Erkunden von Neuem sind angesagt. Gereist wird nach dem Motto „Am Ende des Weges ist das Ziel“, und nicht nach dem Leitsatz „Der Weg ist das Ziel“. Dass die Ungarn ankommen und für ein bis zwei Wochen bleiben, bestätigt die These, dass sie den Urlaub stark zur Entschleunigung nutzen und nicht rastlos von Ort zu Ort reisen. Die Ungarn wollen sich im Auslandsurlaub vor allem erholen und entspannen. Für alle anderen Motive zeigt sich nur eine geringe Streuung. Die Ansprüche an den Urlaub sind also sehr individuell, wobei Motive, die den Müßiggang unterstützen, interessanter sind als jene, die der Gesundheit und der Fitness dienen, wie die ÖW-Länderstudie aufzeigt. Foto: ÖW kommentar sche“ als Schlüsselwort. Sie hat hohes Potenzial auf dem ungarischen Markt, v. a. in puncto Erholung, Entspannung und eines flanierenden Erkundens von Natur und Landschaft. Bei der körperlichen und sportlichen Betätigung halten es die ungarischen Gäste ganz bequem. Sie widmen dem gemütlichen Spazieren viel Raum, doch die Entfaltung entsteht genau aus diesem Mix aus leichter körperlicher Betätigung, ein wenig Dolcefarniente und Eindrücken von historischen Stätten und Sehenswürdigkeiten. Die Ungarn reisen, um sich zu erholen und um Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Qualität – nicht Luxus – heißt der Anspruch. Abgesehen vom Wunsch nach einem Aufenthalt am Wasser dominiert keine Urlaubsbeschäftigung. Die Streuung der Aktivitäten ist niedrig – die Ungarn unternehmen von allem ein bisschen: Spazieren, Radfahren, Schwimmen, Besichtigungen etc. Es gibt keine Extreme und keine Exzentrik in der Bedürfnisstruktur. 08//15-09//15 06-09_MarktUngarn3_Bull0415.indd 8 30.07.15 14:59 Bezahlte Anzeige Bei der Auswahl des Reiseziels achten die Ungarn vor allem auf die Sehenswürdigkeiten, die Landschaft, die Empfehlung von Freunden und Verwandten, die Flanier-, Spazier-, die Bademöglichkeiten, das Preis-Leistungs-Verhältnis, die günstigen Preise und die leichte Erreichbarkeit. Im Sommer sind das Wetter, die Sehenswürdigkeiten, die Wanderwege, das Nachtleben, das Kultur- und das Unterhaltungsangebot wichtiger als im Winter. In der warmen Jahreszeit wollen ungarische Gäste zudem etwas Neues sehen, während sie in der kalten Saison eher gewohnte Regionen bereisen. Auch der Besuch von Freunden und Verwandten ist im Winter wichtig, ebenso die Ruhe, die Gemütlichkeit, die Landschaft, die geografische Nähe und das Sportangebot. IMPACTSTARKE KAMPAGNEN Die Österreich Werbung (ÖW) plant für die Jahre 2016 bis 2018 eine große impactstarke Sommerkampagne mit vertiefender Zielgruppenansprache zu den Themen Wandern, Radfahren, Baden und Familienurlaub. Die Mittel bündelt die ÖW für eine breite Online- und Social-MediaKampagne und für Medienkooperationen, die genügend Raum für Storytelling lassen. Den aktiven Sommerurlaub in intakter Natur positioniert die ÖW als individuelle Alternative zu „Sun and Beach“-Massendestinationen. Die Sommerkampagne richtet sich an junge Paare, Freundesverbände und Familien innerhalb der Liberal Upperclass. Den Winter setzt die ÖW ebenfalls mit einer integrierten Kampagne in Szene, die sich unter dem Titel „Skifahren plus“ auch weiteren Aktivitäten (Spazieren, Wandern, Langlaufen, Rodeln usw.) in Österreichs verschneiten Bergen widmet. Geplant sind eine breite Online- und Social-Media-Kampagne sowie die Schaltung von Advertorials in ausgewählten zielgruppenadäquaten Medien. Außerdem bewirbt die ÖW den Kurzurlaub in den Zwischensaisonen. Zu den Themen zählen kurze Aktivitäten in intakter Natur, diverse Anlässe und Festivals und der Besuch von Points of Interest. Den Kurzurlaub in Österreich stellt die ÖW als hochwertigen Ausbruch aus dem Alltag in die Auslage, der eine schnelle Regeneration und Inspiration ermöglicht. Kontakt: Emanuel Lehner-Telič, Region Manager Zentral und Osteuropa, E-Mail: [email protected], Tel.: +36 1 41 3910 Foto: ÖW Der ungarische Gast im Kurzprofil Reisegemeinschaft: 27 % reisen zu zweit mit dem Partner, 19 % sind mit Freunden/Bekannten unterwegs, 10 % mit Familie und Kindern unter 14 Jahren Unterkunft: 21 % in Hotels der 5- und 4-Sterne-Kategorie, 23 % in 3-Sterne-Hotels und 13 % in 2- und 1-Sterne-Hotels; 24 % in Privatquartieren und 5 % auf Bauernhöfen Buchungsverhalten: 39 % der Auslandsreisenden persönlich im Reisebüro, 19 % per Onlinebuchung, 16 % per Telefon, 15 % persönlich vor Ort und 10 % per E-Mail Informationsquellen: Internet, Suchmaschinen, Freunde und Verwandte Wichtigste Submärkte: Mittelungarn bzw. Region Budapest und Westtransdanubien sind stärkste Herkunftsregionen. Tagesausgaben: Sommer 104 €, Winter 154 € 3,5 MIO. BOTSCHAFTEN, EIN KANAL: WE ARE AUSTRIA Österreich ist schön. Es gibt Berge zum Skifahren, Seen zum Baden, Wälder zum Wandern und Städte zum Bummeln. Die Gäste wissen das zu schätzen und kommen in Scharen. Warum also Unsummen an Provisionen an die Buchungsplattformen überweisen? Diese Frage stellte sich die hogast und kam zu einem eindeutigen Schluss: Das muss nicht sein! Im Herbst 2014 ging daher die Internet-Plattform „We are Austria” online, mit der die Einkaufsgenossenschaft provisionsfreie Direktbuchungen bei hogastMitgliedern fördert. Innerhalb eines halben Jahres wurden 3,5 Mio. Social-Media-Posts gebündelt und 2.000 hogastBetriebe kostenlos registriert. Und die We are AustriaFacebook-Seite hat bereits über 220.000 Fans. Das Rezept bringt Mag. Dietmar Winkler, hogastBereichsleiter Marketing/Kommunikation, auf den Punkt: „Wir beschränken uns nicht auf nackte Zahlen und Fakten, sondern wecken Emotionen und sammeln Eindrücke aus erster Hand, nämlich von den Hoteliers und Gästen.” Aufgrund der bisherigen Erfahrungen wurde die Plattform kürzlich weiter verbessert. „Die User sollen noch stärker zu den Hotels hingeführt, die direkten Anfragen bzw. Buchungen erleichtert werden”, sagt Winkler: „Mit einem Statistik-Modul können die Hoteliers nun außerdem feststellen, wie viele User über We are Austria auf ihre Homepage gelangt sind und wie viele Anfragen bzw. Buchungen generiert wurden.” Besonders spannend: Die We are Austria-Community erhält nun noch mehr Hotel-Infos bis hin zu den InternetBewertungen – und das, ohne die Buchungsplattformen besuchen zu müssen. www.weareaustria.at 08//15-09//15 06-09_MarktUngarn3_Bull0415.indd 9 09 bu//etin 30.07.15 14:59 10 Neues aus den Märkten jüngeren Zielgruppe zwischen 20 und 29 Jahren bedeutsamer sind, spielen Prospekte bei der Zielgruppe der über 60-Jährigen nach wie vor eine zentrale Rolle bei der Informationssuche. BIG DATA INTELLIGENT NUTZEN In Zei- Beim Märktetag der Österreich Werbung (ÖW), der Ende Mai stattfand, gaben Markt Manager und Tourismusforscher Einblicke in Entwicklungen und Trends in den wichtigen Herkunftsländern für Urlaub in Österreich. ie ÖW bearbeitet aktuell 30 Märkte und untersucht im Rahmen ihrer Tourismusforschung regelmäßig die Bedürfnisse und das Reiseverhalten der internationalen Gäste. Beim ÖW-Märktetag, der Ende Mai im Kloster UND in Krems erstmals über die Bühne ging, informierten sich Touristiker über Veränderungen auf den Märkten und diskutierten aktuelle Trends. Holger Sicking, Teamleiter der ÖWTourismusforschung bei der ÖW, gab zu Beginn einen Überblick über die Entwicklungen bei der Nachfrage nach Urlaub in Österreich, die beliebtesten Urlaubsaktivitäten und das Informationsverhalten der Gäste. Bei den Ankünften legten in den letzten vier Jahren die neuen Fernmärkte die beste Performance ab – etwa China, die arabischen Länder und Brasilien. Die Ankünfte aus diesen Ländern konnten zwischen 2010 und 2014 durchschnittlich um 19 Prozent zulegen. Eine der beliebtesten Urlaubsaktivibu//etin täten ist das Wandern: Zu den motiviertesten Gästen zählen hier die Belgier und die Deutschen. Auf diesen Märkten zieht es 73 Prozent der ÖsterreichUrlauber zur Bewegung in die Berge. Auf zwei Rädern trifft man vor allem die Tschechen an: 24 Prozent der sportlichen Nachbarn steigen im Urlaub aufs Fahrrad. Und Österreichs reiches Kulturangebot hat es den Gästen aus den USA besonders angetan. 60 Prozent der Gäste aus diesem Markt besuchen im Urlaub Museen und Ausstellungen. INTERNET WICHTIGSTE INFORMATIONSQUELLE Große Veränderungen gibt es beim Informationsverhalten. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Gäste informiert sich via Internet über ihr Reiseziel, das sind sieben Prozent mehr als noch vor wenigen Jahren. Informationsquellen wie Bekannte oder Verwandte (19 Prozent) und Prospekte (13 Prozent) haben hingegen in ihrer Bedeutung abgenommen. Während das Internet und persönliche Empfehlungen bei der THEMEN, DIE BEWEGEN Welche Trends sich auf den unterschiedlichen Märkten abzeichnen, dazu gaben Markt Manager aus sechs Büros der ÖW Auskunft. In der Schweiz beispielsweise gewinnt das Thema Mobilität an Bedeutung: In Zürich und Basel sind etwa die Hälfte der Haushalte ohne Auto, immer mehr junge Menschen verzichten auf einen Führerschein. Die Schweiz gelte außerdem als Testnation für innovative Produkte besonders im Bereich Sport, wie der für die DACH-Region verantwortliche Oskar Hinteregger verriet. Und Klaus Ehrenbrandtner, Region Manager Asien, hob den hohen Stellenwert von Kultururlaub, Outdoorerlebnis und Wellness für den koreanischen Gast hervor. Die Ankünfte aus Korea hätten sich in den letzten fünf Jahren vervierfacht und würden noch großes Potenzial bei Angeboten rund um Natur und Wellness bergen, so Ehrenbrandtner. www.austriatourism.com/tourismusmaerktetag/maerktetag-2015/ Fotos: ÖW/Lendl Trends im Fokus ten von Big Data liefern auch Auswertungen der Abfragen über Google wertvolle Daten zur Urlaubsplanung der Gäste. Wie eine Analyse von Bloom Consulting von 880.000 Suchanfragen zeigte, werden 28 Prozent der Anfragen zu Wintersport in Österreich in den Monaten November und Dezember durchgeführt. Die meisten Anfragen erfolgen im Jänner mit einem Anteil von 17 Prozent an den gesamten Suchabfragen. Insgesamt 22 Prozent der Gäste beschäftigen sich schon zwischen März und Juli mit dem nächsten Winterurlaub. Datenbasiertes Marketing wird zum wertvollen Instrument bei der Ansprache der unterschiedlichen Märkte. Ausreichend Datenmaterial sei vorhanden, die Herausforderung bestehe in der intelligenten Nutzung derselben, ist Sicking überzeugt. 08//15-09//15 10-11_Märkte2_Bull0415.indd 10 30.07.15 14:59 11 Aufwind für Italien Mit der italienischen Wirtschaft geht es wieder aufwärts. Urlaub in Österreich kann mit seinem Angebot von der wachsenden Naturverbundenheit der Italiener profitieren. Jänner bis Mai lassen mit einem Plus von vier Prozent optimistisch in die Zukunft blicken. Auch die EXPO 2015 in Mailand beflügelt die italienische Wirtschaft und die Reiselust der südlichen Nachbarn nach Österreich. Mit 20 Mio. geschätzten Besuchern sind für die regionale Wirtschaft in Mailand Umsätze von rund fünf Mrd. Euro zu erwarten. Der Pavillon, der Österreich unter dem Motto „breathe.austria“ auf der Weltausstellung repräsentiert, zählt bereits über 650.000 Besucher und durfte sich über die Wahl zum schönsten Stand der Schau freuen. Im Vorjahr zählten Tirol, Wien und Kärnten zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen der südlichen Nachbarn. Italiener sind klassische Kulturreisende, entdecken aber immer mehr ihre Liebe für einen Urlaub in den Bergen und in der Natur. Neben dem vielseitigen Landschaftsbild schätzen die südlichen Nachbarn die Ruhe, die Angebote zur Entschleunigung und die Gastfreundlichkeit der Österreicher. Das Naturbedürfnis der Italiener findet auch in der Marktstrategie der Österreich Werbung (ÖW) in Italien ihren Niederschlag, die Österreich als Destination für Naturund Erholungsurlaub präsentiert. Fotos: ÖW/Lendl it über einer Mio. Ankünften und rund 2,8 Mio. Nächtigungen im Jahr 2014 ist Italien der viertwichtigste ausländische Herkunftsmarkt für Österreich. In den letzten drei Jahren brachte die Wirtschafts- und Finanzkrise auch Rückgänge der Gästezahlen in Österreich mit sich. Nun geht es in Italien langsam wieder aufwärts und die Zahl der Reisen nach Österreich nimmt wieder zu. Laut der italienischen Wirtschaftszeitung „Il sole 24 Ore“ liegt Österreich unter den Top-10-Destinationen der Italiener an sechster Stelle. Die Nächtigungsstatistiken für die Monate 08//15-09//15 10-11_Märkte2_Bull0415.indd 11 bu//etin 30.07.15 14:59 12 Pro & Kontra Fixe An- und Abreisezeiten Ich habe gerne Anhaltspunkte im Leben, Termine und zeitliche Vorgaben. Je komplexer und zeitlich rasanter das eigene Leben wird, desto wichtiger ist Planung. Auch im Geschäftsleben sind Planungen und Zeitgerüste das Um und Auf. Was wäre, wenn die Börse einfach mal statt um 09:00 Uhr um 09:15 Uhr begänne? Es hätte Einfluss auf andere Börsen und das wiederum auf die Weltwirtschaft. Dieses Beispiel ist natürlich überzogen, im Fall von fixen An- und Abreisezeiten bei Unterkünften zeigt es deutlich, dass Änderungen Dominoeffekte mit sich führen. Aus operativer Sicht eines Gastgebers ist für mich klar nachvollziehbar, dass es eine zeitliche Orientierung für die An- und Abreisezeiten braucht. Ich erwarte mir als Gast eine picobello saubere und gut gelüftete Unterkunft, und dafür benötigt es Zeit. Flexible An- und Abreisezeiten zu jeder Zeit sind eine logistische Herausforderung und mit Kosten verbunden. Vor allem bei kleineren und mittleren Betrieben ist das beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Ich kann mich noch gut daran erinnern, welchen Stress die An- bzw. Abreisewünsche der Gäste in meinem elterlichen Betrieb ausgelöst haben. Diese Tage waren für alle Beteiligten wenig gemütlich. Für mittlere und größere Betriebe ist die entgeltliche Variante der flexiblen An- und Abreise natürlich eine Option. Ich bin der Meinung, fixe An- und Abreisezeiten sind Gästen zumutbar. Wir werden von unseren österreichischen Gastgebern gehätschelt und verwöhnt. Gastfreundschaft hat aber auch seine Grenzen. H T Wie schaut denn Ihr Tagesablauf aus? Sie hüpfen wahrscheinlich morgens voller Tatendrang herum und überlegen, was Sie heute anstellen könnten. Vielleicht bummeln Sie bei strahlendem Sonnenschein durch die Stadt, kehren spontan in ein neues Lokal ein, danach erstehen Sie ein Buch. Und nach einem verlesenen Nachmittag überreden Sie schlussendlich einen Freund, sich am Abend vor dem Theater zu treffen, um noch Restkarten zu erstehen. Falls dies nichts werden sollte, lassen Sie sich durch den Abend treiben und fallen dann angenehm müde ins Bett. Nein, ist das nicht Ihr normaler Tagesablauf? Nun ja, meiner auch nicht – leider. Wahrscheinlich haben wir in Wirklichkeit sehr ähnliche Tagesabläufe, zumindest im Bereich der Zeiteinteilung. Unser Tagesablauf wird wahrscheinlich stark getaktet sein – etwas, was der Natur des Menschen eigentlich zuwiderläuft. Umso wichtiger ist es, ab und zu in seinem ganz persönlichen Rhythmus zu leben. Und das geht am besten – erraten – während des Urlaubs. Das klappt zuweilen sehr gut, auch dank der vielen verständnisvollen Tourismusbetriebe. Und die, die es mir nicht freistellen, wann ich ankomme, meide ich. Spätestens, wenn man mit der Körperlotion in der Handtasche, dem Handy im Koffer, den Kontaktlinsen in den Augen und der Brille am Kopf zum Auschecken um 10:01 Uhr mit schlechtem Gewissen anrast, ist die ganze Entspannung des vergangenen Urlaubs dahin und man schlägt mit erstaunlicher Heftigkeit wieder in der getakteten Realität auf. R R Die Österreich Werbung stellt einmal im Monat unter www.austriatourism.com kontroverse Themen aus dem Tourismus zur Diskussion. Das bu//etin greift in der Rubrik „Pro & Kontra“ diese Themen auf und lädt auch seine Leserinnen und Leser ein, mitzudiskutieren. Welche Meinung haben Sie zum Thema? Abstimmungs- und Kommentarmöglichkeit unter www.austriatourism.com/puk bu//etin Foto: Monkey Business Images/dreamstime.com Wer kennt diesen Satz nicht: „Ihr Zimmer ist leider erst in einer Stunde fertig.“ Für diejenigen, die nach einer langen Reise endlich ankommen möchten, ist das ein schlechter Start in den Urlaub. Wie flexibel sollen An- und Abreisezeiten sein? Stimmen Sie ab unter www.austriatourism.com/puk. 08//15-09//15 12-13_P&K_InsBM-Umwelt_Bull0415.indd 12 30.07.15 14:59 25 Jahre uMweltzeicheN iN Österreich: Michaela kostet der Umwelt nUll energie. Nachhaltigkeit Macht Österreich iMMer lebeNswerter. michaela reitterer ist eigentümerin des Boutiquehotels stadthalle und damit des weltweit ersten stadthotels mit null-energie-Bilanz. dank seines nachhaltigen energiemodells trägt das Hotel seit 1998 das Umweltzeichen und seit 2007 das europäische ecolabel. diese informieren konsumentinnen und konsumenten über umweltfreundliche sowie sozialverträgliche Angebote und motivieren Unternehmen, verantwortungsvolle Alternativen anzubieten. Entgeltliche Einschaltung Foto: Monkey Business Images/dreamstime.com Darauf sollteN sie bei hotels achteN: --- Naturbelassene Ausstattung --- Regionales, saisonales und verpackungsarmes Frühstück --- Tipps für regionstypische Freizeitaktivitäten --- Gute Anbindung an öffentlichen Verkehr mehr infos unter bmlfuw.gv.at/umwelt und umweltzeichen.at 12-13_P&K_InsBM-Umwelt_Bull0415.indd 13 30.07.15 14:59 14 Nature Reloaded Das Leben neu spüren Österreichs Tourismus birgt enormes Potenzial, um naturbegegnendes Reisen erlebbar zu machen und so die tiefen Sehnsüchte der Zielgruppe von morgen zu erfüllen. T E X T // S A B I N A K Ö N I G ALEXANDER VON HUMBOLDT as Rauschen im Wald, das Plätschern klarer Wildbäche oder das Summen der Bienen auf der Almwiese: Die Natur ist ein stimmungsvoller Rückzugsort für den Menschen, sie lässt ihn zur Ruhe kommen und Kraft und Inspiration schöpfen. Mit vielfältigen Kulturlandschaften, reiner Luft und sauberen Gewässern ist Österreich außergewöhnlich reich an natürlichen Schätzen. Das wissen auch die Gäste: Die Natur ist eines der zugkräftigsten Argumente für Urlaub in Österreich. Und bietet auch in Zukunft große Chancen für den heimischen Tourismus. ZENTRALES REISEMOTIV Wie die Länderstudien der Österreich Werbung (ÖW) zeigen, assoziieren die Menschen aus den wichtigsten Herkunftsmärkten Urlaub in Österreich mit „Bergen“, den „Alpen“ und der „schönen Landschaft“. Für Gäste, die sich bereits auf Urlaub in Österreich befinden, hat das Thema Natur ebenfalls zentralen Stellenwert: „Landschaft und Natur“ ist mit einem Anteil von 58 Prozent der mit Abstand am häufigsten genannte Grund für die Auswahl der Urlaubsregion, gefolgt von den Bergen mit 48 Prozent. Die Werte stiegen in allen Ländern in den letzten Jahren deutlich an, insbesondere in Belgien, den Niederlanden und Großbritannien. Besonders naturaffin sind die Belgier, Dänen, Schweizer und Polen, von denen jeder zweite Auslandsreisende „in der Natur zu sein“ als wichtiges Reisemotiv nennt. Das Thema Natur ist im Österreich-Urlaub also allgegenwärtig – bu//etin unabhängig davon, welche Art von Urlaub die Besucher in Österreich verbringen. Beste Voraussetzungen also für das von der ÖW für die Jahre 2016 und 2017 gewählte Markenkompetenzthema „Nature Reloaded“ (siehe dazu auch Kasten auf Seite 17). Aufbauend auf umfangreichen Forschungsarbeiten und in Zusammenarbeit mit renommierten Experten aus Wissenschaftsfeldern wie Soziologie, Medizin, Architektur und Trendforschung wurde dafür untersucht, welche Trends die Zielgruppe für Urlaub in Österreich bewegen und in ihrem Urlaubsverhalten beeinflussen. DEM STRESS ENTFLIEHEN Megatrends wie Ur banisierung und Konnektivität prägen die Leitmilieus besonders stark und steigern nachweisbar die Sehnsucht der Menschen nach Natur. 2050 Foto: ÖW/Peter Burgstaller »Die Natur muß gefühlt werden.« 08//15-09//15 14-17_Coverstory_Bull0415.indd 14 30.07.15 14:59 Foto: ÖW/Peter Burgstaller 15 werden zwei Drittel der Menschheit in Städten leben – 1950 waren es noch 30 Prozent, heute sind es bereits über 50 Prozent. Das urbane Umfeld bringt eine Vielzahl potenzieller Stressfaktoren wie Verkehr und Umweltbelastung mit sich. Zudem haben die technische und die digitale Revolution Bewegung in die Gesellschaft gebracht. Zeit ist zu einem knappen Gut geworden. Der gefühlte Zeitmangel steigert die Nachfrage nach technischer Beschleunigung. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, gilt es „always on“ zu sein, was zur Informationsüberlastung des Einzelnen führen kann. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Gesundheit daher im Werte-Index 2014 erstmals auf Platz 1 rangiert. Die Natur als möglicher Rückzugsort aus diesem Stresskonglomerat gewinnt immer mehr an Bedeutung. ABGRENZUNG ZUM ALLTAG Gerhard Schulze, deutscher Soziologe und Professor für Wissenschaftstheorie an der Universität Bamberg, wirft einen soziologischen Blick auf die Natur als Erfahrungsraum. Als zentrales Element, das den Reiz am Aufenthalt in der Natur ausmacht, nennt er die Selbsttranszendenz, die in der Landschaftswahrnehmung so konkret wie nirgendwo sonst wird. Sie bezeichnet Momente, die den Menschen über sich selbst hinauskommen und sich selbst und die Zeit vollständig vergessen lassen. Im Vergleich zum erlebnisgetriebenen Reisen erfordert begegnendes Reisen Offenheit und Geduld. Gerade durch das Zulassen und Loslassen von momentanen Gedanken kann sich der Mensch auf Neues einlassen und die Lebensgeschwindigkeit drosseln. Auch der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann sieht den Sinn von Urlaub darin, befreit von den „Fesseln des Alltags“ das „Leben zu spüren“. VIELFÄLTIG UND BIOLOGISCH Die viel- fältige Kulturlandschaft mit intakter Umwelt, der hohe Stellenwert der biologischen Landwirtschaft und Regionen mit gesundheitsförderndem 08//15-09//15 14-17_Coverstory_Bull0415.indd 15 bu//etin 30.07.15 14:59 16 Nature Reloaded Potenzial bzw. heilklimatischen Voraussetzungen zählen zu den Ressourcen, die laut Schulze naturbegegnendes Reisen in Österreich besonders gut ermöglichen. Österreich verfügt dabei über eine Kombination verschiedenster europäischer Naturlandschaften auf engem Raum – die Alpen, den Donauraum und die pannonische Tiefebene. Im europäischen Vergleich ist Österreich auch Vorreiter bei der biologischen Landwirtschaft. Aktuell werden rund 20 Prozent der Fläche Österreichs biologisch bewirtschaftet, mehr als 20.000 Landwirte bekennen sich zur biologischen Anbauweise. Bei den biologischen Anbauflächen im Verhältnis zur Landesfläche liegt Österreich im europäischen Ranking an erster Stelle. Dieser sorgsame Umgang mit den Kulturlandschaften ist auch ein Beleg für die Verbundenheit mit dem Echten und dem Gewachsenen. GASTGEBER ALS BEGLEITER Neben den natürlichen Ressourcen trägt auch eine individuelle und kompetente Begleitung wesentlich zur persönlichen Entfaltung im Urlaub bei. Denn manche touristische Produkte brauchen den Gastgeber als Vermittler, um zur vollen Entfaltung zu kommen. Wichtig ist es hierbei, eine Balance zwischen Begleitung und individueller Selbsterfahrung herzustellen. Einschlägige Studien stellen Österreich im internationalen Vergleich auch hier ein hervorragendes Zeugnis aus. Einer Untersuchung des touristischen Analysten Zoover aus 2012 zufolge, deren Resultate auf Umfrageergebnissen aus 23 Märkten basieren, wird Österreich demnach als eines der gastfreundlichsten Länder weltweit wahrgenommen. Die Vorzüge, die Österreich auf diesem Feld zu bieten hat, sind die kleinbetriebliche Struktur und die historisch gewachsene Qualität der österreichischen Gastgeber, die ihre Gäste mit viel Herzlichkeit betreuen. INDIVIDUELLES ERLEBEN FÖRDERN Österreich hat mit seinen Spitzenleistungen im touristischen Angebot eine gute Basis, um zur Quelle des tiefen bu//etin Urlaubsglücks zu werden: Gäste entwickeln hier durch die Ausprägung des eigenzeitlichen naturbegegnenden Reisens eine neue Sichtweise auf ihr eigenes Leben und finden neue werthaltige Orientierungen, die zunehmend im Alltag verloren gehen. Österreichs Natur wird nicht zuletzt durch die hohe Eigenbestimmtheit der Erfahrung und die Vermittlungsleistung der Gastgeber zum Ort des Ankommens, der Erdung, der Selbsterfahrung und der Erneuerung. Auf Basis dieser Faktoren stellt Schulze in der ÖW-Broschüre „Nature Reloaded“ Thesen zum naturbegegnenden Tourismus in Österreich vor, mithilfe derer touristische Produktentwicklung gelingen kann, wie zum Beispiel: »» Spüre das unbekannte Österreich auf: Der Reisende lernt umso mehr, je mehr Einblicke er bekommt. »» Weniger ist mehr: Das naturbegegnende Reisen verlangt nach Freiraum von präfabrizierten Erlebnisangeboten, d. h. Stille, optische Zurückhaltung, Weglassen von Angeboten. »» Kultur verschönt die Natur: Naturnaher Tourismus führt nicht in die Wildnis, sondern bezeichnet einen verantwortungsbewussten Aufenthalt in Naturgebieten und Kulturlandschaften. »» Entdecke die verborgenen Reize: Sehenswürdigkeiten lenken von den selbst entdeckten Sehenswürdigkeiten ab – jenen Dingen, die bereichern und berühren. Die Begegnung mit dem Ganzen ist auf die Bereitschaft des Schauenden, aber auch auf Hinweise von Ortskundigen angewiesen. IDEEN UND PRODUKTENTWICKLUNG Gefragt sind demnach Produkte, die weniger unmittelbare Erlebnisse bieten, sondern Gelegenheiten zum individuellen Entdecken. Dabei haben die Suche nach dem authentischen Erlebnis, das Mitfeiern bei regionalen Festen und das Teilnehmen an gelebten Traditionen einen hohen Stellenwert im Urlaub. Auf der Alpe Gerisgschwend an der KäseStrasse Bregenzerwald etwa empfängt Senner Josef Schwärzler mit viel Herzlichkeit und Authentizität seine Gäste. Wenn er Butter und Käse herstellt, packen Besucher auf Wunsch mit an und heben das Käsetuch aus der Lake. Im Käsekeller in Lingenau sehen Besucher über 32.000 Laiben Käse bei der Reifung zu und lassen sich bei Verkostungen von den aromatischen Erzeugnissen überraschen. Die Auswahl an Handwerkern, die sich bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken lassen, reicht etwa auf der Meisterstraße in LechZürs vom Goldschmied bis zum Bäcker. DIE BLICKSCHULE Die Blickschule ist als Anschauungsunterricht für eine gegebene Kulturlandschaft zu verstehen. Als didaktische Formen der Blickschule gelten Spaziergänge mit Ortskundigen, Rundwege mit Erklärungstafeln und Vorträge mit Hinweisen zur individuellen Erkundung. Dazu braucht es kompetente „Lehrer“. Bei NatureWatch-Wanderungen im Ködnitztal beispielsweise stellen die Guides einen sinnlichen Direktkontakt zwischen Natur und Gast her – auch wenn er nur durch die Linse eines Fernglases erfolgt. Gäste wollen Einblick in die Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort erhalten. Dazu kann schon eine Übernachtung im Dorfgasthaus oder das Konsumieren authentischer lokaler Produkte beitragen. Die Tourismuswirtschaft nimmt dabei die Vermittlerrolle ein. Auf der Regionalbühne wird die Starrheit des Musealen durchbrochen, indem die Gäste durch gemeinsame Erlebnisse und Gespräche mit den Akteuren vor Ort an deren Lebenswirklichkeit teilhaben. So hat die Weinstadt Retz mit „Rent a Rebstock“ gemeinsam mit Winzern aus der Region ein Angebot geschaffen, das Besucher in den Alltag der Weinbauern eintauchen lässt. Die Gäste mieten nach Wahl 20 oder 60 Rebstöcke und versorgen sie selbst – vom Rebschnitt über Laubarbeit bis zur Ernte. Ziel für die Besucher ist es, ihren eigenen Wein mit nach Hause zu nehmen. Die lokalen WeinDIE REGIONALBÜHNE 08//15-09//15 14-17_Coverstory_Bull0415.indd 16 30.07.15 14:59 17 bauern begleiten die Gäste fachlich. Immer mehr Menschen möchten sich als Hobbywinzer versuchen, die Nachfrage wächst. Die Gäste sind wissbegierig, freuen sich über den direkten Kontakt mit den Weinbauern. Außerdem würden sie das Endprodukt umso mehr schätzen, je besser sie die oft mühevolle Arbeit hinter den edlen Tropfen kennen würden, verrät Winzerin Andrea Diem. EASY GOING Sanfte Bewegung beim Gehen fördert die Naturbegegnung, mehrtägiges oder mehrwöchiges Wandern birgt noch großes Potenzial. Ein mögliches Konzept des Easy Goings umfasst etwa komfortable Übernachtungsmöglichkeiten in täglich anderen, vorgebuchten Hotels, relativ kurze Strecken, Transportservice für Gepäckstücke und eine ausgesuchte Streckenführung auf gut befestigten Wanderwegen. Viele Regionen zeigen bereits vor, wie’s geht. Am Königsweg in der Region Hochkönig beispielsweise marschieren Gäste auf dem majestätischen Hochkönig-Massiv von Alm zu Alm und wählen aus Packages, die Gepäcktransfer und Unterkünfte inkludieren. Bei zahlreichen Weitwanderwegen in Österreich bedarf es aber noch der verstärkten Zusammenarbeit von Anbietern, die gemeinsam das Wandern organisieren und vermarkten. „BEGEGNENDE GASTGEBER“ HERVORHEBEN Die Gastgeber können dabei helfen, dass die Besucher zu sich selbst finden, indem sie ihre Gäste in ihre Lebenswirklichkeit eintauchen lassen. Als individuelle Begleiter müssen sie fachkundig sein, hohe soziale Kompetenzen aufweisen und dem Gast genügend Freiraum lassen, um seine eigenen Erfahrungen zu machen. Am Wolfgangsee etwa schlossen sich sechs Gastgeberinnen vor drei Jahren als „Wanderdamen“ zusammen, um ihre Gäste in die Natur zu führen. Sie zeigen Besuchern ihre persönlichen Lieblingsplätze in der Umgebung, erwandern Aussichtspunkte und kehren zum Abschluss gemeinsam ein. Mittlerweile ist die Gruppe auf zwölf Damen angewachsen. Die Gäste würden die persönlichen Eindrücke, die ihnen die herzlichen „Wanderdamen“ im Dirndl vermitteln, sehr schätzen, verrät Maria Linortner, Gastgeberin am Pilznerhof. Denn jede Wanderung erhielte durch die Begegnungen unterschiedlicher Menschen ihren eigenen Charakter. „NATURE RELOADED“ Das Kompetenzthema liefert Inhalte für die internationalen Marketingaktivitäten der Österreich Werbung 2016 und 2017 und wird auch im Fokus einer eigenen Kampagne stehen. Als Hilfestellung bei der Produktentwicklung dient die ÖW-Broschüre „Nature Reloaded. Naturbegegnendes Reisen – Ankunft und Erneuerungskraft“, die neben der inhaltlichen Aufbereitung auch die Handlungsempfehlungen für den Tourismus vertieft. www.austriatourism.com/ naturereloaded/ Wir begleiten Sie! Von der Idee bIs zum zIel. projekTenTWIcklung | baumanagemenT | unTernehmensberaTung. Michaeler & Partner zählt zu den führenden touristischen 360° Dienstleistungsunternehmen im Alpe Adria Raum und in Zentral- und Südosteuropa (CEE und SEE). Von der Erstellung von professionellen Studien für touristische Investitionsvorhaben, der Ermittlung von Investitionskosten für Sanierungs- und Bauvorhaben, der Unterstützung und Begleitung bei Finanzierungsgesprächen mit Banken bis hin zur Umsetzung durch eine professionelle Projektsteuerung bietet Michaeler & Partner umfassendes Know-how für Investoren, Banken und Unternehmer aus dem Tourismussektor. Vahrn | Wien | www.michaeler-partner.com, Tel. +43 1 605 40 50 08//15-09//15 14-17_Coverstory_Bull0415.indd 17 bu//etin 30.07.15 14:59 18 Nachhaltiges Bauen Grüne Urlaubsrefugien Von einer Solaranlage bis zu Toiletten mit Regenwasser: Immer mehr Hotels zeigen sich umweltbewusst. So lassen sich nicht nur Energie und Ressourcen sparen, sondern auch Vorteile im Marketing gewinnen. die Philosophie von Hotelier Markus Kegele, Geschäftsführer und Eigentü mer des Hotel Mondschein in Stuben am Arlberg. Sein Haus wurde vor drei Jahren thermisch saniert – von den Fenstern über die Wände bis zum Dach. Seither schlafen Gäste dank der ökologischen Bau- und Einrichtungs materialien besonders erholsam – ein Faktor, auf den Besucher zunehmend Wert legen. Grund dafür ist die ge sunde Raumluft, denn im Hotel Mond schein wurde etwa auf schädliche Klebstoffe unter den Böden verzichtet. Auf die Bedeutung des Raumklimas für den Komfort im Gebäude weist auch Ines Reiter, Geschäftsführerin der Ös terreichischen Gesellschaft für Nach haltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), hin, denn 20 Prozent der häufigsten Erkrankungen hängen mit ungesunder Raumluft zusammen. DER UMWELT VERPFLICHTET „Der Tou rismus lebt von der Umwelt. Daher muss es oberste Priorität haben, sie nach bestem Können zu bewahren“, so bu//etin BEI BESUCHERN GEFRAGT Innovative Maßnahmen wie die „grünen Steck dosen“ in den Zimmern tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Gäste im Hotel Mondschein klein zu halten. Gäste können die Zimmer karte entnehmen und bei den spezi ellen Steckdosen bei Bedarf Energie nutzen, ohne zwangsläufig den ge samten Raum zu beleuchten. Derzeit saniert Kegele das Mitarbeiterhaus, das seinen gesamten Energiebedarf mit Erdwärme decken wird. Bei den Gästen kommt das Angebot gut an: Immer mehr Besucher erkundigen sich danach, woher das Haus seine Energie bezieht. Der Hotelier informiert potenzielle Gäste daher auf allen Kom munikationskanälen über sein grünes Engagement – von der Website bis zu den sozialen Medien. BESTEHENDES ERHALTEN Vorhandenes zu bewahren und ihm neues Leben einzuhauchen, statt neue Grünflächen zu verbauen, war auch das Ziel von Gerhard Maier, Vermieter und Wirt im Familiengasthof Maier im hochsteiri schen Mautern. In der von Abwande Foto: www.mondschein.com ie Urlauber legen immer mehr Wert darauf, mit gutem Ge wissen zu reisen, wie die Rei seanalyse der Forschungs gemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) zeigt: 2013 gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sie sich einen ökologisch verträglichen Urlaub wün schen. Im Jänner 2012 waren es noch 31 Prozent. In Zukunft führe kein Weg am nachhaltigen Wirtschaften vorbei: Faktoren wie die Verwendung verträgli cher Materialien und der sorgsame Umgang mit Wasser und Energie wür den zunehmend zum Standard im Ho telbau, ist Martina Maly-Gärtner, Managing Director beim Beratungsunter nehmen Michaeler und Partner, über zeugt. Wer sich möglichst bald mit die sen Themen auseinandersetzt, hat im Wettbewerb die Nase vorn. 08//15-09//15 18-19_Hotelbau_Bull0415.indd 18 30.07.15 14:59 H E R K U N F T S S I C H E R U N G I N GASTRONOMIE UND HOTELLERIE rung betroffenen Region erwarb er am Nachbargrundstück das Gästehaus Stöckl und baute es mithilfe von Förderungen aus dem Klima und Energiefonds zu einem grünen Vorzeigeob jekt um. Das Häuschen verfügt heute über eine 24 Zentimeter dicke Außendämmung, die Lärm etwa von der nahe gelege nen Autobahn fernhält, Fenster auf Passivhausniveau sowie über eine Thermosolar und eine Fotovoltaikanlage, die einen Stromüberschuss produzieren. Die Besucher spüren den Un terschied zu klassischen Bauwerken auch ohne Vorwissen und zeigen sich begeistert von der absoluten Ruhe im Haus. SICHTBAR NATÜRLICH Es trägt eine zarte Maserung und ver strömt einen feinen, harzigen Duft: Immer mehr Hoteliers ma chen ihre nachhaltigen Bemühungen durch die Verwendung von Holz sichtbar. Das natürliche Baumaterial erfreut sich wachsender Beliebtheit: Besonders bei Chalets und Ferienhäu sern, die sich abseits der urbanen Zentren in eine natürliche Landschaft harmonisch einfügen sollen, sei die Holzbauweise gefragt, so Wolfgang Aigner, verantwortlich für das Marketing bei Meiberger Holzbau. Touristiker denken heute langfristiger und machen sich Gedanken über die Lebenszykluskosten von Baustoffen: Neben der Gewinnung des Materials werden auch Fragen rund um dessen zukünftige Entsorgung zum Thema. Auch während der Bauzeit birgt Holz zahlreiche Vorteile: Dank des technischen Fortschritts können heute viele Bauteile vor gefertigt werden. Das spart nicht nur Zeit und mindert die Ein schränkungen des laufenden Betriebs, sondern bedeutet auch weniger Lärm und Staubbelästigung. Foto: www.mondschein.com MIT ZERTIFIKATEN WERBEN Bei der Umsetzung der Nachhal tigkeitsidee, aber auch bei der Vermarktung der „grünen“ Angebote könnten Zertifikate einen wertvollen Beitrag leis ten, meint MalyGärtner. Zur Auswahl stehen beispielsweise die Zertifizierungen der ÖGNI und der klima:aktiv Gebäude standard in Bronze, Silber und Gold. Der Gebäudestandard der Klimaschutzinitiative klima:aktiv des Bundesministeriums für Land und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zeichnet Gebäude aus, die hohe energetische und ökologi sche Standards mit professioneller Ausführung verbinden. Das beginnt bereits bei der Planung, wo etwa die Luftdichtheit und die Reduktion von Wärmebrücken zu berücksichtigen sind. Auch ein deutlich geringerer Energieverbrauch und weniger CO2Emissionen als in Standardbauten sind für die Auszeich nung maßgeblich. Die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zum Programm „Bauen und Sanieren“ von klima:aktiv ist die Ös terreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT). Eine Möglichkeit, bestehende Gebäude mit möglichst wenig zeitlichem und finanziellem Aufwand zu zertifizieren, bietet die blueCARD der ÖGNI. Über effiziente Energienutzung in der Hotellerie und Gastronomie informiert ein Leitfaden des BMWFW, der Fachverbände Gastronomie und Hotellerie der WKÖ und der ÖHV, der kürzlich in einer aktualisierten Auflage erschienen ist: www.bmwfw.gv.at/Tourismus/TourismusstudienUndPublikationen. Das Schnitzel mit Stammbaum. Transparenz in der Speisekarte: Das AMA-Gastrosiegel garantiert regionale Herkunft von Fleisch, Milchprodukten, Eiern, Erdäpfeln, Gemüse, Wild und Fisch! w w w. a m a - g a s t r o s i e g e l . at 18-19_Hotelbau_Bull0415.indd 19 30.07.15 14:59 Kulinarikstudie Österreich mit Aufholbedarf Eine aktuelle Studie beleuchtet die Wechselwirkung von Kulinarik und Tourismus, wobei sie ein Schlaglicht auf die Motive, Bedürfnisse und Erwartungen bestehender und künftiger Kundengruppen wirft. T E X T // S U S A N N A G A S S N E R raditionelle Küche – modern und gesund interpretiert – dominiert das kulinarische Angebot in Österreich. Die Basis bilden regionale und saisonale Produkte. Eine klare und wahrnehmbare Positionierung sei jedoch nur schwer erkennbar, meinen die Autoren der Studie „Kostbares Österreich“, die die IMC Fachhochschule Krems im Auftrag des Tourismusministeriums durchführte. Unabhängig vom primären Reisemotiv wie z. B. Erholung, Kultur oder Wandern, um nur einige zu nennen, haben Genuss und Kulinarik im Urlaub einen hohen Stellenwert und prägen das Image einer Destination entscheidend. Vielfach machen die Gäste während ihres Aufenthalts bei diversen kulinarischen Aktivitäten mit (z. B. Verkostungen, Einkauf lokaler Spezialitäbu//etin ten). Die Auswahl an kulinarischen Erlebnissen am Urlaubsort wird als wichtige Ergänzung zum Gesamtangebot gesehen. Die Qualität der kulinarischen Erlebnisse gilt darüber hinaus als entscheidender Beitrag zur Gästezufriedenheit und -bindung. Als international interessanteste Destination für Kulinarikreisen sehen Gäste aus Österreich und Deutschland Italien, aber auch Frankreich. In Österreich selbst gelten Wien und die Steiermark als besonders attraktive kulinarische Reiseziele. Der Osten Österreichs wird stärker mit gutem Essen in Verbindung gebracht als der Westen. Auf das größte Interesse stoßen bei österreichischen Gästen die Themen „regionale und saisonale Köstlichkeiten“ und „Obst und Gemüse“. Auf Platz drei liegt Käse. Das beste Angebot hat laut Studie Österreich bei „Mehlspeisen und Süßem“, „Wein“ und „Brot und Backwaren“. Im Tourismus sowie in der Kulinarik- und Weinbranche gibt es aufgrund vielfältiger Anknüpfungspunkte zahlreiche Möglichkeiten, Produkte anzubieten und zu vermarkten. Bei der Angebotsform „Urlaub am Bauernhof“ etwa besteht großes Potenzial, mit hochwertigen regionalen Lebensmitteln die Beziehung zwischen Gast und Land zu stärken und dadurch neue Gästesegmente anzusprechen. Diese Art der Kombination von Produkten und Erlebnissen findet sich auch auf den sogenannten gastronomischen Routen. Sie haben häufig ein bestimmtes Thema, wie z. B. Käse, Bier und Foto: ÖW/Wolfgang Zajc 20 08//15-09//15 20-21_Kulinarik2_Bull0415.indd 20 30.07.15 15:00 21 Foto: ÖW/Wolfgang Zajc Kräutervielfalt der Region. Als bekannte Kulinarikroute gilt etwa die Käsestraße durch den Bregenzerwald in Vorarlberg. Im Rahmen der RezepTouren ist der Gast im Steirischen Thermenland auf verschiedenen Routen dem Genuss auf der Spur. An den einzelnen Stationen kann man die Produkte probieren und Rezepte für eine persönliche Gourmetmappe sammeln. ERLEBNISSE GEFRAGT Mit verschiedenen Wandertouren, Produkten, Attraktionen und Veranstaltungen entstehen runde Kulinarikergebnisse. Die reisenden Besucher erhalten etwa historische Informationen und Rezepte und werden zur aktiven Teilnahme eingeladen, indem sie beispielsweise die Zutaten selbst ernten oder bei der Zubereitung behilflich sind. So laden die unterschiedlich langen „Genussrouten“ durch Kufstein in Tirol dazu ein, neben landschaftlichen und geschichtlichen auch die kulinarischen Besonderheiten der Region kennenzulernen. Verschiedene Stationen offerieren Verkostungen und bieten Gelegenheit, regionale Produkte zu kaufen. Am Ende der Tour bereiten Besucher aus den selbst gesammelten Kräutern eine eigene Mahlzeit zu. Durch diese Verknüpfung mehrerer Bestandteile des Kulinarik- tourismus entsteht ein multidimensionales Erlebnis, das aufgrund seiner Vielfalt und Abwechslung für eine längere Verweildauer der Gäste in der jeweiligen Region und für nachhaltige Eindrücke sorgt. Wein, Gastronomie und Kulinarik tragen in Österreich erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung in einer Region bei und bilden wichtige Angebotsbestandteile im österreichischen Tourismus. Landwirte, Köche, Wirte, Winzer und Hoteliers bieten für in- und ausländische Gäste eine breite Palette an typischen Speisen und Getränken und bilden damit die Basis für kulinarische Reisen. Verschiedene Destinationen haben lokale und regionale Kulinarikangebote aufgegriffen und versuchen damit, im Rahmen ihrer Positionierungsbestrebungen ihre Eigenständigkeit zu unterstreichen. Kulinarik (ähnlich wie landschaftliche Gegebenheiten oder die Mentalität der Einheimischen) trägt oft maßgeblich dazu bei, dass sich Destinationen voneinander unterscheiden. Darüber hinaus sind die kulinarischen Erlebnisse häufig der einprägsamste Teil einer Reise. Diesen Aspekt machen sich etwa die Fisser Bergbahnen zunutze, wenn sie Sportreisende unter dem Motto „Schlemmen im wohl kleinsten Restaurant der Welt“ in der Genussgondel der Schönjochbahn zum Sechs-Gänge-Menü oder Frühstück bitten. AUTHENTIZITÄT WICHTIG Kulinarik wird deshalb häufig als strategisches Element für den Marken- und Imageaufbau einer Destination gesehen. Als wichtigste Faktoren müssen hierbei die Authentizität und die Stimmigkeit zwischen Produkt und Herkunftsregion gewährleistet sein. Im Biohotel Stanglwirt dinieren Gäste beispielsweise seit 1965 mit Blick in den angrenzenden Kuhstall. Das Erlebnis unter dem Motto „Mit der Kuh auf Du und Du“ ist zu einem Markenzeichen des Betriebs geworden. Im Bregenzerwald etwa laden im Mai und Juni verschiedene Köche der Region Bregenzerwald zum 5-Gänge-Menü in außergewöhnlicher Umgebung ein: Bei gutem Wetter wird die Tafel auf Höfen, Feldern oder in Wäldern im Freien angerichtet. Bei schlechtem Wetter sind beispielsweise historische Villen oder Museen die Schauplätze für das Genusserlebnis. Zwischen den Gängen werden die Gäste mit Musik, Geschichten und Details zu den Gerichten und Zutaten unterhalten. Die örtlichen Gegebenheiten der Region werden so in das kulinarische Erlebnis miteingebunden. So lassen die Gastgeber mit ihren Angeboten die einzigartigen Charaktereigenschaften ihrer Region exklusiv erscheinen. Der generelle Wunsch nach regionalem Essen und nachhaltigen Produkten setzt sich auch auf Reisen fort. Touristen begeben sich zunehmend auf kulinarische Entdeckungstrips durch die Regionen, aus denen die Produkte ihrer Wahl stammen. Regionalität und biologische Landwirtschaft gewinnen damit immer stärker an touristischer Relevanz. Befragungs- und Trendforschungsergebnisse zeigen, dass die Themen Authentizität, Nachhaltigkeit und Regionalität immer wichtiger werden und Entwicklungen im Tourismus vorantreiben. Um Österreich als kulinarische Tourismusdestination zu stärken, sind laut Studie folgende Maßnahmen notwendig: »» Gliederung Österreichs in kulinarische Regionen »» Schaffung von Gebietsdachmarken mit ausreichenden Produktionsmengen und Gebietsschutz »» verstärkte strategische Partnerschaften zwischen Erzeuger- und Tourismusregionen »» bessere Verfügbarkeit von Regionalprodukten im Handel und in der Gastronomie »» Verankerung von regionaler Kulinarik in der Ausbildung an den Schulen »» kontinuierliche Forschung in enger Abstimmung mit Produzenten, Vermarktern und Tourismusorganisationen Quelle: www.bmwfw.gv.at/Tourismus/TourismusstudienUndPublikationen 08//15-09//15 20-21_Kulinarik2_Bull0415.indd 21 bu//etin 30.07.15 15:00 22 Blogger Relations Glaubwürdige Botschafter Um Reiseblogger als glaubwürdige Markenbotschafter im Internet zu gewinnen, müssen sich Touristiker mit den Grundsätzen der Web-Autoren vertraut machen. T E X T // S A B I N A K Ö N I G MEINUNGSBILDNER Blogger sind wichtige Multiplikatoren und bieten Touristikern Feedback zu ihren Angeboten. Neben den un zähligen Hobby-Bloggern gibt es immer mehr, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Zwei Gruppen gilt es hier zu unterscheiden: jene, die journalistisch arbeiten und jene, die im Auftrag für Dritte Content produzieren. Wäh rend erstere wie Journalisten behandelt werden wollen und auch keine Einflussnahme akzeptie ren, ist bei zweiteren vieles verhandelbar. Die Bloggerszene ist ständig in Bewegung: In den letzten Jahren hätten sich Blogs zunehmend spezialisiert und Nischen besetzt, so Terbu. Be ziehungen zu den Meinungsbildnern aus dem Internet zu pflegen lohnt sich: Zwar kann die Reichweite der Blogs trotz stetigen Wachstums noch nicht mit den großen Printmagazinen mit halten, Touristiker erreichen dafür ihre Zielgrup pe punktgenau. EHRLICHE bu//etin THEMA VOR REICHWEITE Wer mit der Blogger- Community in Kontakt treten möchte, muss in einem ersten Schritt klären, welche Reiseblog ger für den Betrieb oder die Destination relevant sind. Denn die Reichweite gebe zwar Hinweise auf die Relevanz eines Blogs, die thematische Nähe zum eigenen Produkt sei aber vorrangig, meint Terbu. „Wenn auf einem Reiseblog z. B. nur über Ausflüge ins Marchfeld berichtet wird, hat er sicher keine große Reichweite, kann aber für Hotels in dieser Region genau der richtige Partner sein“, so die Expertin. Nutzungssta tistiken des Blogs lassen sich am einfachsten persönlich, etwa per Mail, bei den Bloggern ein holen. Professionelle Blogger stellen auf ihren Seiten auch immer öfter Media Kits zur Verfü gung, die über die Nutzungsfrequenz der Seite Auskunft geben. INDIVIDUELLE ANSPRACHE Um einflussreiche Blogger zu identifizieren, sind neben einer Google-Recherche auch soziale Netzwerke eine lohnende Quelle. Schließlich teilen Blog ger ihre Erfahrungen nicht nur mit den Lesern ihres Blogs, sondern streuen die Infos meist auch über Facebook, Twitter und Co. Die Anzahl der „Followers“ – also der Nutzer, die Meldun gen des Bloggers empfangen – kann Auskunft darüber geben, wie gut ein Blogger vernetzt Foto: Cleardesign/dreamstime.com ast 70 Prozent der Reisenden suchen vor ihrem Urlaub nach Onlineberichten über ihr Reiseziel. Zu diesem Ergebnis kommt der TripBarometer der Bewer tungsplattform TripAdvisor aus dem Jahr 2013. Immer öfter stoßen sie dabei auch auf Blogs, wo leidenschaftliche Globetrotter von ihren Er lebnissen erzählen. Diese Internettagebücher sind persönlich und subjektiv verfasst und bie ten mit ihren multimedial aufbereiteten Inhalten eine ansprechende und glaubwürdige Informa tionsquelle für Gäste. Außerdem wirkt sich eine gute Präsenz auf Blogs positiv auf die Auffind barkeit touristischer Angebote in Suchmaschi nen aus, weiß Dani Terbu von der Kreativagen tur „The Coolinary Society“, die Unternehmen in puncto Blogger Relations berät. 08//15-09//15 22-23_Blogger_Bull0415.indd 22 30.07.15 15:00 23 und Kitzbüheler Alpen Marketing Rei seblogger Anfang Juni dazu ein, das abwechslungsreiche Angebot Öster reichs zu erkunden und die Eindrücke in die Welt zu tragen. 16 Blogger aus aller Welt – etwa den USA, Ungarn, Großbritannien, Skandinavien und Chi na – wurden dafür nach Leserschaft, Reichweite und Vernetzung ausge wählt. Als Herzstück des Bloggertreff punkts diente eine „Social Wall“ (www. austria.info/inAustria), auf der Nutzer noch heute alle Beiträge zur Reise auf Instagram, Facebook und Twitter nachlesen können. Ersten Schätzun gen zufolge sollten die Blogger mit ihren multimedialen Botschaften etwa 500.000 Leser erreichen, rund fünfzig Blogposts erstellen und 50 Mio. SocialMedia-Impressions auf Twitter, Face book und Instagram einbringen. ist. Eine individuelle Ansprache ist den Web-Autoren wichtig, unpersönliche Massenmails werden oft als unhöflich empfunden, weiß Terbu. Da das Inter net keine Landesgrenzen kennt, gilt es, auch internationale Reiseblogger, etwa aus Deutschland, in der Medienarbeit zu berücksichtigen. Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen, gibt’s bei Networ king-Veranstaltungen wie dem Blog ger-Speeddating bei der ITB in Berlin. Foto: Cleardesign/dreamstime.com WÜNSCHE KENNENLERNEN Während klassische Presseaussendungen bei den Web-Autoren nicht punkten, sind Bloggerreisen wertvolle Instrumen te in der Beziehungsarbeit. Die „Ta gebuchschreiber“ wünschen sich im Vergleich zu Journalisten ein locke res Programm, um ausreichend Zeit für Aktivitäten im Netz zu haben. Das verraten die Blogger Gerhard Lieben berger und Gudrun Krinzinger, die im Rahmen des Touristikercamps von Oberösterreich Tourismus im Juni 2015 mit Branchenvertretern zum Thema Blogger Relations diskutierten. Und da Blogger ihre Erfahrungen in Echtzeit mit ihrer Fangemeinschaft teilen möch ten, ist eine stabile Internetverbindung an allen Aufenthaltsorten gewünscht. HOCHWERTIGER CONTENT Die Tirol Werbung (TW) entdeckte vor etwa drei Jahren die Bedeutung der Blogger und spricht die Multiplikatoren seither gezielt an. Blogger Relations hätten sich zu einem wichtigen Bestandteil im Marketing entwickelt, meint Manu ela Mörtenbäck – verantwortlich für die Pressearbeit der Landestourismusor ganisation und selbst leidenschaftliche Bloggerin. Die TW nimmt die Dienste von Bloggern auch für die ContentErstellung in Anspruch. Blogger erstel len etwa Videos, die sich im Marketing einbinden lassen. Neben Reichweite, Thema und Qualität des Blogs achtet Mörtenbäck auch auf die Intensität der Interaktion mit den Lesern. Sie gebe Auskunft darüber, wie aktiv die Nutzer die Inhalte rezipieren. KOSTEN FÜR KOOPERATIONEN Mit der wachsenden Reichweite erhalten die Blogger immer mehr Kooperationsan fragen. Die webaffinen Multiplikatoren bieten ihre Leistungen daher auch im mer häufiger zum Verkauf an: Was bei Lifestyle-Blogs bereits gang und gäbe ist, könnte laut Terbu in Zukunft auch bei Reiseblogs vermehrt anzutreffen sein: Bezahlte Inhalte ergänzen den re daktionellen Content. Lilies-diary.com, Deutschlands größter Reiseblog mit 80.000 Unique Visits und über 250.000 Pageimpressions monatlich, bietet in seiner Preisliste etwa Facebook-Pos tings um 500 Euro oder Videos um 900 Euro an. Abhängig von Reichweite und Selbstverständnis würden manche Blogger auch bei Pressereisen zusätz lich zu Kost und Logis einen „Marke tingbeitrag“ einfordern, stellt Gisela Gruber, Presseverantwortliche bei Linz Tourismus, fest. Erwartungshaltung und Kosten sind bei Blogger Relations von Markt zu Markt unterschiedlich. Umso wichtiger ist es, sich vorab ge nau zu überlegen, welche Blogger man mit welchem Ziel ansprechen will. VON TEXT BIS VIDEO Der mediale Nie derschlag von Bloggerreisen in Form von Texten, Bildern und Videos kann sich sehen lassen. Die Österreich Wer bung (ÖW) lud gemeinsam mit der TW Mehr Informationen zu Blogger Relations finden Sie in der ÖW-Broschüre „Marketing der Zukunft – Wie digitale Medien den Tourismus verändern“. Download unter www.austriatourism.com 08//15-09//15 22-23_Blogger_Bull0415.indd 23 bu//etin 30.07.15 15:00 24 Umfrage Bedeutung von Print Veränderung durch Fortschritt Touristiker geben Einblicke in den modernen Marketingmix, berichten über den Stellenwert des Printmediums und geben einen Ausblick auf dessen Rolle in der Zukunft. I N T E R V I E W S // Y V O N N E - N O E L L E O R O U URSULA MELCHER Geschäftsführerin Hotel Karnerhof, Die Digitalisierung und die damit einhergehenden neuen Möglichkeiten haben zu großen Veränderungen in der Unternehmenskommunikation geführt. In den meisten Betrieben entfällt der Löwenanteil des Budgets bereits auf den Onlinebereich. Für klassische Drucksorten bleibt dabei häufig nur mehr sehr wenig Spielraum. In unserem Marketingmix hat sich das Verhältnis von Online- zu Printmedien im Laufe der vergangenen Jahre zwar verändert, wir befinden uns derzeit aber noch in einer Übergangsphase, in der es zu früh wäre, die traditionellen Maßnahmen abzubauen und durch digitale zu ersetzen. Besonders die ältere Generation würde man durch digitale Maßnahmen nur sehr eingeschränkt erreichen, da die Onlineaffinität noch nicht ausreichend gegeben ist. Digitale Inhalte fungieren in unserem Marketingmix demnach als eine Ergänzung zu den Printprodukten. Es ist davon auszugehen, dass die Bedeutung der Printprodukte in Zukunft sinken wird. Bis sich der Großteil der Printmaßnahmen erfolgreich durch Onlinemaßnahmen ersetzen lässt, wird aber noch etwas Zeit vergehen. BARBARA THEINER FH-Dozentin und Fachbereichsleiterin „Marketing“, MCI Innsbruck Das Aufkommen des Internets brachte viele Unternehmen dazu, ihr Kommunikationsportfolio zu überdenken. Obwohl sich viele Vertriebskanäle durch Onlinemaß nahmen ersetzen ließen, wagt noch kaum jemand, gänzlich auf Printprodukte zu verzichten. Es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass Print im modernen Marketingmix eine untergeordnete Rolle spielt. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auf die höheren Kosten von Printprodukten zurückführen. Ein Großteil der Werbeausgaben fließt heutzutage in Onlinemaßnahmen, da der Erfolg besser messbar ist und höhere Reichweiten erzielt werden können. Im Marketing touristischer Betriebe, insbesondere im Stammkunden- und Weiterempfehlungsmarketing, spielen gedruckte Informationsmaterialien aber immer noch eine wichtige Rolle. Imagebroschüren zum Beispiel werden nach wie vor den Kunden nach Hause mitgegeben. Eine vollständige Substitution von Druckwerken ist unwahrscheinlich, da die Gäste exklusive und hochwertig gestaltete Printprodukte sehr schätzen. Demnach wird das Printmedium auch in Zukunft seinen Platz im Marketingmix beibehalten, jedoch in sehr reduziertem Umfang und unter ständiger Abwägung der Kosten. GOTTFRIED KOLLER Geschäftsführer Landhaus Hotel Koller, Gosau Ohne Onlinemedien geht in der heutigen Zeit gar nichts mehr. Print ist aber immer noch stark gefragt. Das Nutzungsverhalten der Kunden hat sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Der Großteil der Reisenden bezieht Detailinfos hauptsächlich über das Internet, Sehnsüchte können jedoch mittels hochwertig gestalteter Printprodukte besser geweckt werden. Im Augenblick hat es den Anschein, als ob die massive Präsenz von Onlinemaßnahmen zunehmend für Einbußen im Printbereich sorge. Ich gehe aber davon aus, dass das traditionelle Medium in Zukunft wieder an Wichtigkeit gewinnen wird. Die Herausforderung besteht darin, gedruckte und digitale Maßnahmen ausgewogen zu kombinieren. Unsere Gäste bekommen beispielsweise zweimal im Jahr eine Broschüre zugeschickt, in der aber weder aktuelle Angebote noch Preise angeführt sind. Es handelt sich dabei um eine reine Imagebroschüre, die dazu dienen soll, unser Haus bei den Kunden wieder in Erinnerung zu rufen. Und das kommt bei den Gästen auch sehr gut an. Unsere Gäste freuen sich, wenn sie eine hochwertige Broschüre in die Hand bekommen. bu//etin Fotos: Petr Blaha, Dr. Barbara Theiner, Gottfried Koller, Asia Spa Leoben, Weinkirn Egg am Faaker See 08//15-09//15 24-25_Umfrage_KN2_Bull0415.indd 24 30.07.15 15:00 25 Kurz notiert REGIONALENTWICKLUNG IM FOKUS BARBARA GRANDL Leiterin Marketing Asia Spa Leoben Das Printmedium ist nach wie vor ein wichtiger Kommunikationsträger, der jedoch zunehmend an Bedeutung verliert. In den vergangenen Jahren beanspruchten Print ausgaben noch einen wesentlichen Teil unseres Marketingbudgets. Seit heuer verlagern wir den Schwerpunkt jedoch zunehmend in den Onlinebereich. Ein Hauptgrund dafür ist neben der eingeschränkten Reichweite der Kostenfaktor, den Druckwerke für sich beanspruchen. Ein vollständiger Verzicht auf Printprodukte ist aber nicht möglich. Besonders bei Informationen, die der Kunde im Haus benötigt, wie beispielsweise die Übersicht über unser Wellnessmenü oder Informationen über interne Veranstaltungen, ist eine haptische Ausführung essenziell. Im Hotel angekommen, beziehen nur sehr wenige Gäste Informationen über das Internet. Der Großteil erwartet sich gedrucktes Informationsmaterial in Form von Broschüren und Foldern. Wegen der immer stärker werdenden Präsenz der Onlinemedien wird sich der Anteil der Printmedien im Marketingmix jedoch künftig auf ein Minimum reduzieren. Über Herausforderungen und Perspektiven für nachhaltigen Tourismus in peripheren Regionen diskutieren Touristiker bei der Mostviertler Nachhaltigkeitskonferenz, die von 28. bis 29. September 2015 über die Bühne geht. Im Fokus der Veranstaltung steht die Frage, wie Groß events wie die Niederösterreichische Landesausstellung zu einer dauerhaften Regionalentwicklung beitragen können. Nach den Keynotes von Dr. Werner Bätzing, Professor für Kulturgeografie an der Universität Erlangen-Nürnberg, und Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, stehen Präsentationen von Initiativen der Landesausstellung und von Praxisbeispielen aus anderen Regionen auf dem Programm. Die Konferenz findet an zwei Standorten der Niederösterreichischen Landesausstellung und im Hotel Steinschalerhof in Rabenstein an der Pielach statt. Die Teilnahme kostet 300 Euro für beide Seminartage. Anmeldungen sind noch bis 1. September möglich. www.nachhaltigkeitskonferenz.at WALTER STRASSER LUXUSREISEN BOOMEN Stellvertretender Unternehmenssprecher Laut ITB Berlin und der International Tourism Consulting Group (IPK) wächst das hochpreisige Reisesegment weltweit am stärksten. In den vergangenen fünf Jahren war das Wachstum von Luxusreisen doppelt so hoch wie in den anderen Urlaubssegmenten. Urlauber ließen sich die schönsten Wochen im Vorjahr einiges kosten: 172 Milliarden Euro wurden für Luxusreisen ausgegeben. Die beliebtesten Ziele sind dabei die USA, China und Mexiko, wobei auch die Karibik und Neuseeland positive Tendenzen zeigen. In Europa teilen sich Italien und Deutschland die Rangspitze, gefolgt von Frankreich und Großbritannien. Fotos: Petr Blaha, Dr. Barbara Theiner, Gottfried Koller, Asia Spa Leoben, Weinkirn WienTourismus Die Digitalisierung hat das Nutzungsverhalten der Reisenden verändert und WienTourismus hat schon früh auf digitalen Content und digitales Marketing gesetzt. Das lässt sich etwa an den rund 700.000 UniqueUsern der Website wien.info ablesen, deren Anzahl im Vergleich zum Jahr 2009 um 400.000 gestiegen ist. Der Printbereich ist bei jenen Produkten, die der Gast vor Ort nutzt (Stadtplan, Monatsprogramm, Infobroschüren etc.), weitgehend stabil geblieben. Informationen, die der Inspiration und Reiseplanung dienen oder im B2B-Bereich eingesetzt werden, sind hingegen vermehrt in den Onlinebereich gewandert. Jedoch möchten Gäste nach wie vor noch etwas Gedrucktes in der Hand halten. Dazu zählen vor allem jene, die nicht zur Gruppe der „Digital Natives“ zählen. Generell ist zu erwarten, dass der Anteil von Printprodukten stärker zurückgeht. Wie schnell, lässt sich nicht vorhersagen und ist unter anderem auch abhängig davon, wie sich Roaming-Kosten, der Ausbau des öffentlichen WLAN-Netzes in der Destination, aber auch Technologien insgesamt weiterentwickeln. Seine Werbeeinschaltungen tätigt der WienTourismus bereits zu etwa 85 Prozent online, Printinserate machen demnach ca. 15 Prozent aus. Dieser geringe Printinserat-Anteil ist allerdings im Zusammenhang damit zu sehen, dass wir schon seit einigen Jahren generell wenig klassische Werbung betreiben und stattdessen spektakuläre Auftritte im öffentlichen Raum von Großstädten inszenieren, begleitet von PR-Arbeit und dem Einsatz von Internet und den sozialen Medien – weil damit mehr Aufmerksamkeit generiert werden kann. www.itb-berlin.de FÜHRUNGSWECHSEL BEI DER ÖW Der gebürtige Wiener Ralph Strampfer ist seit 1. Juli Markt Manager der Österreich Werbung (ÖW) in London und verantwortet den Herkunftsmarkt Großbritannien. Der studierte Betriebswirt war ab 2007 für den Red-Bull-Konzern in verschiedenen Positionen in London und Fuschl am See tätig und zeichnete u. a. für die Projektleitung des Lifestyle-Magazins Red Bulletin und des Red Bull Air Race verantwortlich. Strampfer ist passionierter Mountainbiker und Kletterer und bringt neben seiner breit gefächerten Berufserfahrung auch umfassendes Wissen als Eventmanager und Unternehmensberater mit. www.newsroom.austriatourism.com 08//15-09//15 24-25_Umfrage_KN2_Bull0415.indd 25 bu//etin 30.07.15 15:00 26 Tourismuskarten Wegweiser ins Urlaubsglück Immer mehr Urlaubsregionen eröffnen Besuchern mit Gästekarten Tür und Tor zu ihren Ausflugszielen. Als Marketinginstrumente machen sich die Karten auch für Touristiker bezahlt. T E X T // S A B I N A K Ö N I G GASTRONOMIE MIT IM BOOT Eine be- eindruckende Erfolgsgeschichte ist die Niederösterreich Card. Seit ihrer Einführung 2006 steigert sich die Zahl der verkauften Karten jährlich – 2014 wurden knapp 144.000 Stücke verkauft, das entspricht einem Plus von 5,7 bu//etin Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die als Instrument zur Stärkung des Ausflugstourismus konzipierte Karte ist um 55 Euro zu haben und weist den Weg zu 331 Attraktionen, eine Reihe davon befindet sich auch in Wien. In Nieder österreich sitzt sogar die Gastronomie mit im Boot: Jeder der 250 Gastronomiebetriebe, die unter dem Dach der „Niederösterreichischen Wirtshauskultur“ vereint sind, schreibt den Gästen ab einer Rechnung von 20 Euro Bonuspunkte gut, die sich in Form von Gutscheinen wieder bei den Wirten einlösen lassen. MARKE STÄRKEN In Vorarlberg und der Steiermark wurden Tourismuskarten für die Einheimischen und für Ausflugsgäste gleichermaßen konzipiert. So dient die V-CARD dem Vorarlberg Tourismus auch zur Stärkung der Marke nach innen. Sie inkludiert Fahrten mit Bergbahnen, Besuche in Museen, Badetage in Hallen- und Freibädern sowie einige weitere Attraktionen und Ermäßigungen. Bei ihrer Einführung wurden beispielsweise keine quantitativen, sondern qualitative Ziele definiert. Ziel ist es etwa, die Markenbekanntheit bei den Einheimischen zu steigern. MASSGESCHNEIDERT REGIONAL Da sich die Gäste hauptsächlich in ihrer Urlaubsregion bewegten, werde mit den maßgeschneiderten regionalen Lösungen das Spektrum der in Anspruch genommenen Leistungen zum überwiegenden Teil abgedeckt, so Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung. Tirol verzichtet daher auf eine bundeslandweite Gästekarte. Stattdessen greifen Gäste in Tirol auf insgesamt 29 Karten zurück. Für regionenübergreifende Angebote stehen Urlaubern etwa die Bikeschaukel Tirol oder die Snow Card Tirol zur Verfügung. BEI NÄCHTIGUNG KOSTENLOS In zahlreichen Regionen gibt’s die praktischen Gästekarten kostenlos zur Nächtigung dazu. Seit 1999 fördert die Bregenzerwald Gäste-Card die Auslastung der regionalen Freizeitbetriebe. Sie ist im Übernachtungspreis ab drei Nächten im Bregenzerwald inkludiert. Die Gastgeber profitieren von fixen Einnahmen, während die Gäste ihr Urlaubsbudget und ihr Programm besser planen können. Mittlerweile würden etwa 80 Prozent der Gäste die Karte nutzen, nur elf Prozent würden sie nicht kennen, verrät Herlinde Moosbrugger, Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus. MELDEMORAL VERBESSERN Vom Be- such im Schloss Esterházy bis hin zur Exkursion im Nationalpark reicht das Leistungsspektrum der Neusiedler See Card. Laut Michaela Puser, Geschäftsführerin von Neusiedler See Tourismus, wirkt sich die Karte positiv auf die Meldemoral der Betriebe aus. Denn nur wenn die Gäste für die Dauer des Aufenthalts angemeldet sind, können sie die Neusiedler See Card bei einer der Ausgabestellen lösen. Bei der Einführung der Card war es wichtig, die Vermieter vom Nutzen zu überzeugen, die als Neusiedler-See-Card-Mitglieds- Foto: Anatoly Repin/dreamstime.com on Museum bis Bergbahn, von günstig bis gratis: Immer mehr Ferienregionen in Österreich helfen ihren Besuchern mit Gästekarten dabei, ihre Geldbörse zu schonen. Aber nicht nur die Reisenden profitieren von den Vorteilen der Cards: Touristikern dienen sie als Marketingwerkzeuge. Sie bieten die Möglichkeit, Besucher über Freizeitangebote zu informieren, sie an die Region zu binden und gleichzeitig mehr über das Urlaubsverhalten der Gäste zu erfahren. Außer Tirol und Oberösterreich bieten alle Landestourismusverbände Öster reichs Gästekarten an. Die offizielle Card des WienTourismus, die Wien-Karte, ist Österreichs älteste Gästekarte und wurde im Februar 1995 eingeführt. Pro Jahr werden mehr als 300.000 Stück verkauft. Die Karte gibt’s ab 18,90 Euro, sie ist 48 oder 72 Stunden lang gültig. Darüber hinaus greift die internationale Gästeschar seit heuer auch zum Vienna PASS. Blaguss-Unternehmensgruppe, Die die COLUMBUS-Gruppe und ELITE TOURS haben damit ein Produkt geschaffen, das etwa die kostenlose Nutzung der Hop-on-hop-off-Busse von Vienna Sightseeing inkludiert. 08//15-09//15 26-27_Gästekarten_Bul0415.indd 26 30.07.15 15:00 27 Die Broschüre, welche die Gäste zur Karte erhalten, hätte mittlerweile Reiseführercharakter angenommen. Nicht darin enthaltene Ausflugsziele würden vom Gast kaum wahrgenommen. Die Region sei allerdings gefordert, die Kosten stets im Blick zu behalten und die Besucherströme zu optimieren, so Schattleitner. Am Dachsteingletscher, einem der meistfrequentierten Ausflugsziele, hilft ein Reservierungssystem dabei, den fließenden Transfer der Gäste zu gewährleisten. KUNDENVERHALTEN BEOBACHTEN Von Karton bis PVC, von Code bis Chip: Je nach Modell wählen Touristiker aus unterschiedlichen Materialien und Card-Technologien wie Speicher oder Identifikation. Bewährte Varianten seien die Chipkarten, die zugleich Datenträger sind, und Karten, die mit einem Barcode oder QR-Code versehen sind und die Informationen an einen Datenserver übertragen, so Thomas Angerer, Bereichsleiter IRS/Card bei Feratel. Letztere hätten den Vorteil, dass auch ein einfaches Smartphone als Lesegerät verwendet werden könne und keine hohen Investitionen in die Infrastruktur der Leistungspartner nötig seien. Über die Daten lassen sich Informationen über das Kundenverhalten gewinnen und Besucherzahlen messen. Foto: Anatoly Repin/dreamstime.com WERTVOLLES betriebe die Karte finanzieren. Sie bezahlen für jeden Gast in ihrem Betrieb einen Umlagebetrag, der mit der Gästemeldung gekoppelt ist. Dieser wird an die Leistungsträger der Karte ausgeschüttet. Die Vermieter können dafür die Neusiedler See Card als Marketinginstrument nutzen und profitieren davon, dass die Karte immer wieder neue Gäste anlockt. Zudem werden sie in den Werbemitteln von Neusiedler See Tourismus präsentiert, was wiederum Werbung für die Vermieter bedeutet. In Zukunft soll die Neusiedler See Card, die bisher nur in der Sommersai- son erhältlich ist, zu einer Ganzjahreskarte ausgeweitet werden. ALS INFORMATIONSMEDIUM GEFRAGT In Schladming-Dachstein bietet die 2007 eingeführte Sommercard Zugang zu über 100 kostenlosen Urlaubserlebnissen und über 70 vergünstigten Bonusleistungen. Die Nachfrage sei überwältigend, meint Mathias Schattleitner, Geschäftsführer der Region Schladming-Dachstein. Für viele Besucher sei die Karte buchungsentscheidend geworden. Schattleitner schätzt die Karte auch als Informationsmedium: VERKAUFSINSTRUMENT Immer mehr Touristiker würden die Cards gerne noch besser als Verkaufsinstrumente einsetzen, wie Angerer beobachtet. Die Möglichkeiten werden in diesem Bereich ständig ausgebaut. So können sich Gäste heute etwa über einen Webshop oder direkt beim Gastgeber zusätzliche Leistungen auf ihre Basiskarte buchen lassen. Auch kann die bargeldlose Zahlung nach der Identifikation via Card die Konsumation der Gäste ankurbeln. Um die Kundenbindung mit der Karte zu steigern, können Touristiker ihre Gäste etwa durch exklusive Geschenke wie eine Einladung ins Restaurant oder eine Fahrt mit der Pistenraupe für ihre Treue belohnen. 08//15-09//15 26-27_Gästekarten_Bul0415.indd 27 bu//etin 30.07.15 15:00 28 Porträt Mit sozialem Mehrwert Sebastiaan de Vos leitet das 2015 eröffnete magdas HOTEL in Wien. Das Haus ist Teil der Social-Business-Unit der Caritas. Im Gespräch mit dem bu//etin erläutert der Manager die Spielregeln des „sozialen Geschäfts“. I N T E R V I E W // S U S A N N A G A S S N E R Das magdas HOTEL ist Teil der SocialBusiness-Linie der Caritas. Könnten Sie kurz erzählen, was Ihr Haus „sozial“ macht? Soziale Probleme werden hier mit wirtschaftlichen Mitteln gemeinsam gelöst. Die meisten unserer Mitarbeiter haben einen Flüchtlingshintergrund, keine Erfahrung im Hotelservice und ihr Deutsch ist noch nicht perfekt. Dafür sprechen sie oft viele Sprachen und sind hoch motiviert. Im magdas zu arbeiten ist der Beginn von sozialer Integration, denn ein fixer Job mit regelmäßigem Einkommen gibt dem Leben Stabilität und eine Zukunftsperspektive. Vor einiger Zeit stand hier ein Altersheim. Wie lange haben Sie gebraucht, um daraus ein Hotel zu machen? Wir haben im August vorigen Jahres mit den Umbauarbeiten begonnen und im heurigen Februar eröffnet. Die Möbel aus dem Altersheim wurden nicht weggeworfen, sondern wir haben ihnen ein neues Design verpasst: So wurden z. B. aus alten Kästen neue Schreibtische, Bänke und Sessel gefertigt. In kurzer Zeit haben wir also ein neues Haus im Upcycling-Design entstehen lassen und das Altersheim in ein ganz spezielles Boutique-Hotel verwandelt. Das haben wir nur mit vielen freiwilligen Helfern geschafft. Wie binden Sie die Nachbarn ein, z. B mit einer Sommerparty oder einem Glühweinstand in der Adventzeit? Wir haben sehr viele Gemeinschaftsprojekte ins Leben gerufen, z. B. einen Nachbarschaftsgarten und eine Strick- und Häkelgruppe, die unsere Lampenschirme einstrickt und so wundervolle Unikate schafft. Und wir haben eine ganz tolle Kooperation mit unserem Nachbarn, der Akademie der bildenden Künste. Die Studenten haben für jedes Zimmer ein Kunstwerk gestaltet und jetzt wird auch die Fassade von zwei Studenten neu gestaltet. Wie hoch waren die Investitionen von der ersten Idee bis zur Eröffnung Anfang Februar 2015? Sebastiaan De Vos Der Hotelmanager, geboren 1986 in Waalwijk in den Niederlanden, lebt seit 1997 in Österreich. Nach seiner schulischen Ausbildung an der Höheren Lehranstalt für Tourismus und Marketing, die er 2006 abschloss, lernte er sämtliche Bereiche im Hotel kennen. 2010 wechselte er in die Marketing abteilung der Verbundgesellschaft mit Schwerpunkt auf Vermarktung von Ausflugszielen und gastronomischen Einrichtungen. 2012, mit 25 Jahren, übernahm er die Leitung des Berghotels Malta. Seit Oktober 2014 fungiert der Manager als Hoteldirektor des magdas HOTELS. bu//etin Die Caritas hat uns einen Kredit über 1,5 Mio. Euro gewährt, den wir zurückzahlen. Darüber hinaus erhielten wir viele Sachspenden und freiwillige Hilfsleistungen. Außerdem haben wir über eine Crowdfunding-Aktion 60.000 Euro lukriert. Mit welchen Anfangsschwierigkeiten hatten Sie am meisten zu kämpfen? Zeit, Zeit, Zeit – obwohl wir mit 20 Mitarbeitern und fünf Fachkräften zwölf bis 14 Stunden täglich gearbeitet haben, ist uns die Zeit unter den Fingern zerronnen. Wer hat sich denn den Hotelnamen ausgedacht, der sich als „Ich mag das Hotel“ leicht interpretieren lässt? Der Name ist im Laufe der Vorbereitungen entstanden und drückt das Gefühl aus, wie Menschen (Mitarbeiter, Gäste, Partner etc.) über uns denken sollen. magdas ist aber auch der Überbegriff für alle Social-Business-Unternehmen der Caritas, vom Recyclingbetrieb bis zur magdas-Kantine. Ziel aller dieser Betriebe ist es, Menschen mit geringen Jobchancen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Sie beschäftigen derzeit 20 Menschen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind, und elf Hotelprofis aus insgesamt 16 Nationen. Gibt es Verständigungsprobleme zwischen den Mitarbeitern einerseits und den Gästen andererseits? Natürlich gibt es die, alles andere wäre ein Wunder. Unsere Mitarbeiter kommen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Wir arbeiten daran, eine Fotos: magdas HOTEL bu//etin: Sie leiten das magdas HOTEL nun offiziell fast ein halbes Jahr. Macht Ihnen der Job nach wie vor Spaß? De Vos: Ich habe eine Herausforderung dieser Art gesucht und definitiv gefunden. Ich sammle jeden Tag neue Erfahrungen und kann daraus lernen. Und das hält diese Arbeit spannend. 08//15-09//15 28-29_Porträt_Bull0415.indd 28 30.07.15 15:00 29 DAS MAGDAS HOTEL IM ÜBERBLICK Eröffnung: Februar 2015 Lage: Laufbergergasse 12, 1020 Wien, zwischen Donaukanal und Donau Zahl der Mitarbeiter: 31, davon 20 mit Flucht hintergrund Zahl der Zimmer: 78 Doppelzimmer in fünf Kategorien Auslastung: 65 % im bisherigen Monatsdurchschnitt Zimmerpreis: ab 65 Euro im Doppelzimmer Einrichtungen: Bar-Lounge mit Frühstücksbereich, Garten, Fahrrad- und Rollerverleih, WLAN u. v. m. Investitionen: 1,5 Mio. Euro (Kredit der Caritas), 60.000 Euro aufgebracht durch Crowdfunding, zahl reiche Sachspenden und Gratisdienstleistungen www.magdas-hotel.at gemeinsame Kultur zu entwickeln. Nicht jeder Angestellter ist auf demselben Sprachniveau in Deutsch, da geht’s dann darum, alles nochmals und nochmals zu erklären – bis das Verständnis eben z. B. für Gastlichkeit da ist. Für mich gibt es nichts Schöneres, als zu sehen, dass der Gast mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause geht, das auch von der Ehrlichkeit und Herzlichkeit der Mitarbeiter herrührt. Fotos: magdas HOTEL Welche Weiterbildungsmaßnahmen haben Sie für Ihre Angestellten im Programm? Training on the Job gehört bei uns zu den Mitteln erster Wahl. Darüber hinaus können unsere Beschäftigten Praktika bei Partnerhotels wie dem Imperial oder dem Boutiquehotel Stadthalle absolvieren. Intern veranstalten wir interkulturelle Trainings. Im Herbst starten wir mit einer Lehrlingsausbildung für sechs Jugendliche. Zusätzlich haben wir aber auch eine magdas Academy gegründet, um unseren Mitarbeitern die Chance zu geben, ihre Talente noch besser zu entwickeln. Wie finden Sie Ihr Personal? Kommen die einstigen Flüchtlinge zu Ihnen und fragen nach einem Job oder inserieren Sie? Wir nutzen das Netzwerk der Caritas nach einem von uns erstellten Kriterienkatalog, suchen aber auch über das Arbeitsmarktservice (AMS). Es war schwierig, jene Mitarbeiter herauszufinden, die für die Arbeit in einem Hotel geeignet sind. Social Business – nach dem „Sozialen“ habe ich schon gefragt. Und wie sieht’s mit dem Geschäft aus? Haben Sie Vorgaben? Wir haben Vorgaben, wir müssen Budgets einhalten und erhalten keine Förderungen. Unser Geschäftsprinzip lautet: Maximierung der Herzlichkeit und Offenheit und nicht des Gewinns. Die Caritas gibt Ihnen fünf Jahre, um das magdas in die schwarzen Zahlen zu bringen. Und wenn das nicht gelingt? Im Augenblick liegt unser Hauptfokus darauf, das Hotel richtig zum Laufen zu bringen und das Marketing auf potenzielle Zielgruppen zuzuschneiden. Die Caritas hat keine Hotellerieerfahrung, aber sie hat uns als Experten, damit das Haus ein Erfolg wird. Ich werde mein Bestes geben, dass das Haus gut läuft. Nicht nur für die nächsten fünf Jahre. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Ich bin 28 Jahre alt und nicht der klassische Hotelmanager: Ich will mich nicht mit Chefallüren durch den Job quälen. Ich bin mit allen Mitarbeitern per Du und sehe mich als Mentor. Haben Sie Lieblingsurlaubsplätze? Ja, da gibt es viele, z. B. Kanada. Ich reise gerne, aber im Augenblick fehlt mir die Zeit dazu. Und wo geht’s heuer hin? Nach Zell am See-Kaprun, denn ich mag die Berge und die Natur sehr. 08//15-09//15 28-29_Porträt_Bull0415.indd 29 bu//etin 30.07.15 15:00 30 ÖW-Topangebote Top-Tipps für Ihre Präsenz in der Sommerbewerbung 2016 bu//etin DE | RU | CH BE | DK | DE | NL | SA | SE | CH | AE FR | IT Aktivurlaub Familie Gemütlicher Sommer Natur erleben, sich wieder spüren oder an die eigenen Grenzen gehen – Österreich bietet optimale Bedingungen für einen erlebnisreichen Sommerurlaub. Bei sportlichen Aktivitäten in intakter Natur wird die Schönheit der österreichischen Berg- und Seenlandschaft individuell und intensiv erlebt. Reisende aus Deutschland, der Schweiz und Russland schätzen die aktive Bewegung immer in Kombination mit gepflegter Gastfreundschaft und Genusselementen. Ihr Angebot wird in unterschiedlichen Medien platziert und Sie profitieren von der umfangreichen Kampagnenbewerbung und der damit erzielten hohen Reichweite. Sommerurlaub mit der Familie hat in Österreich große Bedeutung: Rund zwei Drittel der Gäste reisen mit Familienmitgliedern. Ein Anstieg ist bei Reisen in generationenübergreifenden Familienverbänden zu verzeichnen. Mit dem Thema Familienurlaub werden in Österreich bis dato besonders häufig Urlauber aus Nordeuropa und den Benelux-Staaten angesprochen. In Deutschland, der Schweiz und den arabischen Ländern liegt hier großes Potenzial, das stärker abgeschöpft werden kann. Die Kampagnen mit FamilienSchwerpunkt stellen eine zielgruppenspezifische Präsentation Ihres Angebots sicher. Franzosen und Italiener gelten als genussvolle, aktive Sommerurlauber, die während ihres Aufenthalts viel erleben wollen. Wenn sie an Sommerurlaub in Österreich denken, haben sie Bilder von intakter Natur und schönen Landschaften im Kopf. Die große Sehnsucht nach Bewegung in der frischen Luft möchten sie insbesondere zu Fuß oder mit dem Rad erleben – wenn auch lieber gemütlich als anstrengend. Zusätzlich haben sie Interesse an regionaler Lebenskultur und schätzen kulinarische Entdeckungen während ihres Aufenthalts. Sprechen Sie mit Ihrem Angebot eine kaufkräftige und reiseinteressierte Zielgruppe an. Teilnahme ab € 6.990,– Teilnahme ab € 2.490,– Teilnahme ab € 2.990,– Foto: ÖW/Peter Burgstaller Schöne Landschaften und intakte Natur sind nicht nur zwei wesentliche Stärken Österreichs, sondern auch die beiden Hauptmotive für Urlaub in unserem Land. Wandern, Erholung, Natur, Städte, Sightseeing und Sport zählen laut aktuellen T-MONA-Ergebnissen zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten. Schöpfen Sie das größte Potenzial in dieser Zielgruppe, die über ein überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau und Einkommen verfügt, auf dem jeweiligen Markt ab. Wählen Sie aus den Modulen „Wandern“, „Rad“, „Familie“, „Stadt/Kultur“, „Gemütlicher Sommer“ und „Aktivurlaub“ im Rahmen unserer Sommer-Marktkampagnen. Nutzen Sie unseren crossmedialen Marketingmix und transportieren Sie Ihr Angebot an interessierte Sommerurlauber. Nähere Informationen zu all unseren Marketingaktivitäten weltweit erhalten Sie unter [email protected]. 08//15-09//15 30-31_Tipps2_Bull0415.indd 30 30.07.15 15:00 Foto: ÖW/Peter Burgstaller 31 DK | FR | GB | IT | NL | PL | SE | CZ | HU BE | PL | RU | CZ | HU DK | FR | GB | NL | PL | SE | CZ | HU Rad Stadt/Kultur Wandern Ein Grund für das große Potenzial des Urlaubs mit dem Rad liegt in der Kombination von körperlicher Aktivität mit vielfältigem Reiseerlebnis. Aktuelle Studien zeigen, dass rund ein Viertel der österreichischen Sommergäste zumindest einmal mit dem Fahrrad unterwegs ist. Knapp die Hälfe davon verbringt überhaupt einen Radfahr- bzw. MountainbikeUrlaub in Österreich. Als Partner der Österreich Werbung bei unseren Sommerkampagnen im Rahmen des Moduls „Rad“ haben Sie die Möglichkeit, Ihr Produkt den radaffinen Reisenden bestmöglich zu präsentieren und von unserem Marketingmix zu profitieren. Das vielfältige Stadt- und Kulturangebot erhöht die Attraktivität des Gesamtangebotes für Sommerurlaub in Österreich. Die Zahl der Städte- und Kultururlaube im Sommer ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Vor allem Erstbesucher in Österreich sind am häufigsten bei „urbanen“ Urlaubsthemen (Städteurlaub, Kultururlaub, Besichtigungsreise) zu finden. Insbesondere osteuropäische Gäste gelten auf ihren Reisen als multioptional und vielseitig aktiv. Sichern Sie sich eine Teilnahme an unseren Sommerkampagnen im Rahmen des Moduls „Stadt/Kultur“ und machen Sie crossmedial auf Ihre Angebote aufmerksam. Wandern und Bewegung in der Natur zählen zu den beliebtesten Aktivitäten der Österreich-Urlauber. Ziel ist es, die Natur zu genießen, vom Alltag abzuschalten und etwas für die eigene Fitness zu tun. Insbesondere Gäste aus Zentralund Osteuropa gelten als besonders große Wanderfans. Doch auch für immer mehr Reisende aus Dänemark, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden gewinnt Wandern an Bedeutung. Unsere Kampagnen im Rahmen des Moduls „Wandern“ und bewerben Ihr Angebot optimal in der wanderbegeisterten Zielgruppe. Teilnahme ab € 2.990,– Teilnahme ab € 2.490,– Teilnahme ab € 4.490,– 08//15-09//15 30-31_Tipps2_Bull0415.indd 31 bu//etin 30.07.15 15:00 MEHR SERVICE, MEHR UMSATZ Mit den Terminals von card complete 30 JAHRE ce bester Servi card complete bringt österreichischen Gastronomen und Hoteliers jetzt viele neue Gäste ins Haus. Nutzen Sie Ihre Chance auf steigende Umsätze und werden Sie Akzeptanzpartner von card complete. Damit sichern Sie sich und Ihren Kunden besten Service durch maßgeschneiderte Zahlungslösungen für Ihren Betrieb. Alle complete Terminal-Lösungen entsprechen den von der EU festgelegten SEPAStandards, sind voll EMV-fähig und durch den bereits integrierten NFC-Leser für Kontaktlos-Zahlungen bestens gerüstet. Darüber hinaus können Sie Ihr Unternehmen auf unserer exklusiven Tourismusplattform www.completeurlaub.com präsentieren und sprechen damit zahlreiche nationale und internationale Gäste an. Mit einer Bewerbung in unserem Kundenmagazin “complete“ erreichen Sie über 1 Million Leser und potenzielle Kunden. Gerne informieren wir Sie unter Tel. +43 (1) 711 11 – 400, Fax +43 (1) 711 11 – 450 oder per E-Mail: [email protected] www.completeurlaub.com www.cardcomplete.com 32_InsCardComplete_Bull0415.indd 1 NFC_Bulletin_210x280.indd 1 30.07.15 25.03.15 15:00 09:33
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