Empirisch-experimentelles Praktikum Themen im Wintersemester 2015/16 Dozent/in Abteilung Ort Zeit Andrea Kiesel/Roland Thomaschke Allgemeine Psychologie SR 3003 Do 14-19 Thema 1 Selbst- vs. fremdgesteuertes Arbeiten bei Mehrfachanforderungen Multitasking ist in unserer Arbeitsumwelt und im Freizeitbereich omnipräsent. Deshalb ist es wichtig zu untersuchen, wie Personen am besten mit Mehrfachanforderungen umgehen. Hier untersuchen wir, ob Personen besser im Multitasking sind, wenn sie selbst die Aufgabenabfolge wählen oder wenn ihnen die Aufgabenabfolge vorgegeben wird. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wird die Performanz bei freien Aufgabenwechseln und vorgegebenen Aufgabenwechseln in Kontexten verglichen, in denen die Versuchspersonen Vorschau über die einzelnen Aufgaben haben und jeweils eine Aufgabe trialweise wählen. Zusätzlich zu den gängigen Performanzmaßen in Aufgabenwechselparadigmen (Reaktionszeit, Fehler, Wechselkosten, Wechselhäufigkeit) werden auch längerfristige Effekte, wie Gesamtbearbeitungszeit und generelle Beanspruchung erhoben. Arrington, K. M. , & Logan, G. D. (2004). The cost of a voluntary task switch. Psychological Science, 15, 610-615. Gollan, T. H., Kleinmann, D., & Wierenga, C. E. (2014). What's easier: Doing what you want, or being told what to do? Cued versus voluntary language and task switching. Journal of Experimental Psychology: General, 143, 2167-2195. Literatur Thema 2 Literatur Thema 3 Timing bei Mehrfachanforderungen Bei der Bearbeitung von Mehrfachaufgaben spielt Zeit eine zentrale Rolle. In den meisten Mehrfachaufgaben-Kontexten ist Zeit dabei aufgabenprädiktiv. Das heiß, die Dauer der Wartezeit zwischen Aufgaben sagt vorher welcher Art die nächste Aufgabe sein wird. Zum Beispiel wird es nach Aufruf einer Webseite mit zunehmender Wartezeit wahrscheinlicher, dass man als nächste Aufgabe nicht auf der erfolgreich geladenen Seite navigieren kann, sondern aufgrund einer Fehlermeldung eine alternative Seite identifizieren muss. Ziel des Projektes ist eine systematische Untersuchung der performativen und kognitiven Effekte von zeitbasierter Aufgabenvorhersagbarkeit. Dazu werden in Computerexperimenten unter verschiedenen Aufgabenbedingungen Reaktionszeiten und Fehlerraten erhoben und analysiert. Thomaschke, R., & Dreisbach, G. (2015). The time-event correlation effect is due to temporal expectancy, not to partial transition costs. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 41, 196-218. Die Macht des Wortes: Instruktionsbasierte Bildung von Stimulus- Literatur Thema 4 Literatur Response-Assoziationen Stimulus-Response (S-R)-Assoziationen sind eine zentrale Grundlage der Verhaltenssteuerung. Jahrzehnte ging man davon aus, dass die Bildung von S-R Assoziationen erst durch die praktische Ausführung der Reaktion möglich ist. Aktuell deuten erste Befunde darauf hin, dass auch bloße Verhaltensinstruktionen zur Bildung von S-R Assoziationen führen und so zukünftiges Verhalten beeinflussen können. Im Rahmen dieses Projekts wollen wir die Rahmenbedingungen und Grenzen instruktionsbasierter Effekte untersuchen. Dazu werden wir im Labor Verhaltensexperimente durchführen. Für anschließende Bachelorarbeiten ist ggf. auch die Durchführung von EEG-Studien möglich. Bei Interesse kann freiwillig das Programmieren mithilfe von EPrime erlernt werden. Liefooghe, B., Wenke, D., & De Houwer, J. (2012). Instruction-based task-rule congruency effects. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 38, 1325-1335. Everaert, T., Theeuwes, M., Liefooghe, B., & De Houwer, J. (2014). Automatic motor activation by mere instruction. Cognitive, Affective, & Behavioral Neuroscience, 1-10. "Should I stay or should I go" - Einblicke in die Dynamik einfacher Entscheidungsprozesse Das Lied von The Clash thematisiert ein grundlegendes Dilemma menschlichen Verhaltens: In vielen alltäglichen Tätigkeiten müssen wir uns schnell auf neue Aufgabenanforderungen einstellen können, eine Fähigkeit die als kognitive Flexibilität beschrieben wird. Im Gegensatz dazu verlangen viele Tätigkeiten sogenannte kognitive Stabilität. Damit ist gemeint, dass wir Störeinflüsse erfolgreich abschirmen um die aktuellen Aufgabenanforderungen aufrechtzuerhalten. In unserer bisherigen Forschung haben wir ein Paradigma entwickelt um diese scheinbar gegenläufigen Kontrollmechanismen gleichzeitig abbilden zu können. Im Rahmen des Praktikums möchten wir vor allem die Prozesse untersuchen, die einer flexiblen Aufgabenwahl zugrunde liegen. Dafür werden wir die Kinematik von Handbewegungen während des Entscheidungsprozesses analysieren, um so einen Einblick in die Dynamik der zugrundeliegenden kognitiven Mechanismen zu erhalten. Dignath, D., Kiesel, A., & Eder, A. B. (in press) Flexible conflict management: Conflict avoidance and conflict adjustment in reactive cognitive control. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition. Spivey, M. J., Grosjean, M., & Knoblich, G. (2005). Continuous attraction toward phonological competitors. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 102, 10393-10398. Dozent Abteilung Ort Zeit Markus Heinrichs Biologische und Differentielle Psychologie Konferenzraum, Stefan-Meier-Str. 8, 3. OG Di 9-14 Uhr Thema 1 Individuelle Unterschiede in sozialen Entscheidungen – Die Rollen Literatur Thema 2 Literatur Thema 3 Literatur von Werten, Selbstkontrollfähigkeit, und sozialen Normen Wie treffen Menschen soziale Entscheidungen? In diesem Projekt soll untersucht werden, in wie weit sich Menschen von ihrer subjektiven Werthaltungen („Ich helfe der alten Dame über die Straße, weil ich sie wertschätze“) leiten lassen oder ob Sie eher selbstkontrolliert handeln, um soziale Normen zu erfüllen („Ich helfe der alten Dame über die Straße, weil sich das so gehört“). Mittels eines experimentellen Ansatzes werden der Einfluss von unterschiedlichen sozialen Normen und von Selbstkontrolle (Zeitdruck vs. kein Zeitdruck) auf das soziale Entscheidungsverhalten untersucht. Dazu werden reale soziale Interaktionen mit mehreren gleichzeitig anwesenden Teilnehmern im Gruppenverhaltenslabor stattfinden. Rand, D. G., Greene, J. D. & Nowak, M. A. (2012). Spontaneous giving and calculated greed. Nature, 489, 427-430. Psychobiologische Effekte sozialer Bedrohung Die Bedrohung des eigenen sozialen Status durch soziale Bewertung ist ein robuster Stressor. Wie wirkt sich aber die wahrgenommene soziale Bedrohung auf die soziale Performanz aus? Im Rahmen dieses Projektes wird der Effekt wahrgenommener sozialer Bedrohung auf biologische und psychologische Parameter in einem semistrukturierten Interaktionsparadigma („The Fast Friends Procedure“) erfasst. Die Maße umfassen das Blickverhalten mittels Eye-Tracking (z.B. Initiation, Erwiderung oder Vermeidung direkten Blickkontakts), die Herzratenvariabilität, emotionale Zustände und wahrgenommene Anspannung im Selbstbericht sowie die intersubjektive Beurteilung der sozialen Performanz durch trainierte Beobachter. In einer studentischen Stichprobe werden diese Maße in zwei experimentellen PrimingBedingungen verglichen: „high threat“ in Anlehnung an das Protokoll des „Trier Social Stress Test“ und einer „low threat“-Kontrollbedingung. Aron, A., Melinat, E., Aron, E. N., Vallone, R. D. & Bator, R. J. (1997). The experimental generation of interpersonal closeness: a procedure and some preliminary findings. Personality and Social Psychology Bulletin, 23, 363–377. Kirschbaum, C., Pirke, K. M. & Hellhammer, D. H. (1993). The Trier Social Stress Test - A tool for investigating psychobiological stress responses in a laboratory setting. Neuropsychobiology, 28, 76–81. Stress und Gesundheit Der Zusammenhang zwischen akuter Stressbelastung und langfristigen Gesundheitsfolgen ist theoretisch gut erklärbar (u. a. mit der Allostatic Load-Theorie von McEwen), gleichzeitig ist die empirische Evidenz noch nicht zufriedenstellend. Vor allem bei der Prognose des Risikos einer stressassoziierten Erkrankung im Einzelfall besteht weiterer hoher Forschungsbedarf. Die Aufgabe der Praktikumsgruppe besteht darin, in diesem Themenfeld eine Studie zu planen und durchzuführen. Das Ziel ist es, durch diagnostische Maßnahmen (u. a. stressbezogene Fragebogen, psychophysiologische Daten) stressassoziierte Gesundheitsparameter zu identifizieren und zu validieren. Chrousos, G. P. (2009). Stress and disorders of the stress system. Nature Reviews Endocrinology, 5, 374-381. McEwen, B. (1998). Stress, adaptation, and disease: Allostasis and allostatic load. Annals of the New York Academy of Sciences, 840, 3344. Thema 4 Literatur Chemosensorische Signale und Verhalten Das Riechsystem bestimmt unser Verhalten weit mehr als wir vermuten. Die Erforschung der Kommunikation über sozial relevante Gerüche beim Menschen ist ein Forschungsfeld, welches in den letzten Jahren erste spannende Erkenntnisse lieferte. Neue Techniken, wie der Einsatz eines Olfaktometers zur präzisen und computergesteuerten Darbietung von Geruchsstimuli, ermöglichen in der Psychologie neue experimentelle Ansätze. Im Rahmen des Projekts wird untersucht, wie olfaktometrisch dargebotene Körpergerüche das Verhalten von Menschen beeinflussen. Im Experiment sollen die Auswirkungen von sozialer Unterstützung (reale vs. olfaktorische Präsenz des Partners) im Kontext von sozialem Stress untersucht werden. Lundström, J. N., Gordon, A. R., Alden, E. C., Boesveldt, S. & Albrecht, J. (2010). Methods for building an inexpensive computercontrolled olfactometer for temporally-precise experiments. International Journal of Psychophysiology, 78, 179-189. Zhou, W. & Chen, D. (2009). Fear-related chemosignals modulate recognition of fear in ambiguous facial expressions. Psychological Science, 20, 177-183. Dozentin Abteilung Ort Zeit Brunna Tuschen-Caffier Klinische Psychologie und Psychotherapie PR 1005 Di 9-14 Uhr Thema 1 Dysregulation von Emotionen bei Kindern und Jugendlichen Defizite in der Emotionsregulation gelten als wichtige Komponente der Psychopathologie im Erwachsenen- sowie Kindes- und Jugendalter. Jedoch liegen derzeit kaum experimentelle Studien vor, die diese Prozesse im Kindes- und Jugendalter genauer untersuchen. Das Thema Emotionsregulation im Kindesalter ist eingebettet in ein größeres Forschungsprojekt mit dem Ziel, Prozesse der Emotionsregulation bei Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit psychopathologischen Symptomen bis hin zu psychischen Störungen zu untersuchen (Asbrand, Schäfer, Tuschen-Caffier). In dieser Gruppe des Empiriepraktikums werden die Studierenden die Möglichkeit haben, Erfahrungen bei der Konzeption, Durchführung und Auswertung von Studien zur Dysregulation von Emotionen bei Kindern zu sammeln. Carthy, T., Horesh, N., Apter, A., & Gross, J. J. (2010). Patterns of emotional reactivity and regulation in children with anxiety disorders. Journal of Psychopathology and Behavioral Assessment, 32(1), 23–36. Carthy, T., Horesh, N., Apter, A., Edge, M.D., & Gross, J.J. (2010). Emotional reactivity and cognitive regulation in anxious children. Behavior Research and Therapy, 48, 38–393. Literatur Thema 2 Umgang mit Emotionen bei Eltern und Kind: Bedeutsam für die Psychopathologie des Kindes? Nach dem Konzept der familialen Transmission wird u. a. davon Literatur Thema 3 Literatur Thema 4 ausgegangen, dass Verhaltensweisen bzw. Verhaltensauffälligkeiten von Eltern mit dazu beitragen, dass sich auf Seiten ihrer Kinder Probleme ausbilden oder verstärken. So wird vermutet, dass elterliche Psychopathologie sowie der Umgang von Eltern mit ihren eigenen Emotionen und negativer Emotionalität ihres Kindes für die Ausbildung oder zumindest Aufrechterhaltung emotionaler Probleme von Kindern von Bedeutung sind. Dieser Fragestellung widmet sich ein Projekt der Abteilung Klinische Psychologie im Zusammenhang mit der Institutsambulanz des Fakip (Asbrand, Rathjen, Büch, Tuschen-Caffier). Die Studierenden dieser Gruppe des Empiriepraktikums erhalten die Möglichkeit, Daten zu Variablen von Eltern (z. B. Umgang mit eigenen Emotionen; Psychopathologie der Eltern) in Bezug zu setzen zu kindlichen Verhaltensauffälligkeiten im Bereich internalisierender versus externalisierender Verhaltensstörungen. Dunsmore, J.C., Booker, J.A. & Ollendick, T.H. (2013). Parental emotion coaching and child emotion regulation as protective factors for children with oppositional defiant disorder. Social Development. 22, 444-466. Hurrell, K., Hudson, J. & Schmiering, C. (2015). Parental reactions to children´s negative emotions. Relationships with emotion regulation in children with an anxiety disorder. Journal of Anxiety Disorders, 29, 7282 Verarbeitung psychischer Belastungssituationen Menschen, die im Laufe ihres Lebens ein traumatisches Ereignis erleben, entwickeln nur zu einem vergleichsweise geringen Teil psychische Folgestörungen, z. B. eine posttraumatische Belastungsstörung. Als ein relevanter Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Folgestörungen gelten die Intensität affektiver Reaktionen sowie die Art der Verarbeitung der Emotionen während einer traumatischen Situation. Über die Forschungsmethode der virtuellen Realität können psychische Prozesse der Verarbeitung von Belastungssituationen zeitnah erfasst werden. Dies wird in einem aktuellen Forschungsprojekt der Abteilung bereits realisiert (Schweizer & Tuschen-Caffier). In dieser Gruppe des Empirie-Praktikums werden affektive Prozesse in einer virtuell simulierten Notfallsituation erhoben und in Beziehung zu Maßen der subjektiven Belastung (z. B. Intensität der situativen Angst, Anspannung) sowie peripher-physiologischen Parametern (Hautleitfähigkeit, Herzrate) und Psychopathologie (z. B. Depression) untersucht werden. Kleim, B., Ehring, Th., Scheel, C., Becker-Asano, C., Nebel, B. & Tuschen-Caffier, B. (2012). Bewältigungsverhalten in Notfallsituationen aus klinisch-psychologischer Perspektive. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 41, 166-179. Scheel, C. N., Kleim, B., Schmitz, J., Becker-Asano, C., Sun, D., Nebel, B. & Tuschen-Caffier, B. (2012). Psychophysiologische Belastungsreaktivität nach einem simulierten Brand in einer Parkgarage. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 41, 180-189. Angsterleben bei Exposition: Eine qualitative Interviewstudie Expositionstherapie ist ein in seiner Wirksamkeit gut belegtes Therapieverfahren für verschiedene Angststörungen, darunter auch Literatur: Agoraphobie. Welche Prozesse bzw. Mechanismen der Wirksamkeit zugrunde liegen, ist Gegenstand verschiedener, teilweise widersprüchlicher Theorien (Tryon, 2005). Unter anderem ist unklar, inwiefern eine maximale Aktivierung der Angst während der Exposition eine Voraussetzung für Therapieerfolg darstellt. Im Sinne kognitiver Theorien kann vermutet werden, dass die Interpretation und Bewertung der eigenen Angst dabei eine große Rolle spielen. Die klinische Erfahrung zeigt, dass dabei tatsächlich große Unterschiede auftreten. Als Teil eines aktuellen Forschungsprojektes zu Wirkmechanismen der Expositionstherapie (Breuninger, Krämer, Frank, Tuschen-Caffier) werden in dieser Gruppe des Empiriepraktikums bereits vorliegende Interviews mit Patienten in Auszügen transkribiert und in Anlehnung an die Grounded Theory qualitativ ausgewertet werden. Der Fokus liegt dabei darauf, wie Patienten in ihren Erzählungen über Expositionsübungen ihre Angst beschreiben und einordnen. Charmaz, K. (2006). Constructing Grounded Theory. A practical guide through qualitative analysis. London: Sage. Tryon, W. W. (2005). Possible mechanisms for why desensitization and exposure therapy work. Clinical Psychology Review, 25(1), 67–95. Dozentin Abteilung Ort Zeit Inga Glogger-Frey Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie SR 3003 Di 9-14 Uhr Thema 1 „Woran erkennen Sie im Unterricht, ob Ihre Schüler Lernstrategien anwenden?“ - „Keine Ahnung, hab ich nie wirklich drauf geachtet!“ Literatur Thema 2 "Um was geht es" Um selbstreguliertes Lernen effektiv fördern zu können (z.B. durch spezifisches Feedback), sollten Lehrkräfte Lernstrategien im Unterricht „sehen“, also diagnostizieren können. In einem neu entwickelten Lerntool werden Lernstrategien erklärt und anhand von Beispielvideos aus dem Unterricht illustriert („beispielbasiertes Lernen“). Wie kann die Diagnostik von Lernstrategien anhand eines solchen video- und beispielbasierten Tools am besten gefördert werden? Angedachte Untersuchung Sie werden ein Laborexperiment mit Psychologiestudierenden durchführen und eine optimierte Version des Lerntools mit einer unveränderten Version vergleichen. Renkl, A. (2014). Toward an instructionally oriented theory of examplebased learning. Cognitive Science, 38(1), 1–37. doi:10.1111/cogs.12086 Erstellung und Erprobung instruktionaler Videos "Um was geht es" Für ein computerbasiertes Online-Lerntool zum Thema Lernstrategien für Studienanfänger sollen Kurz-Videos (2-3 Videos à ca. 3 Minuten) erstellt werden, die als Einstieg in die Thematik dienen sollen. Diese Videos sollen an einer studentischen Stichprobe getestet und an Hand von lernwirksamen Variablen wie z.B. Effekte auf Motivation und Interesse evaluiert werden. Literatur Thema 3 Literatur Thema 4 Dieses Expra-Thema eignet sich insbesondere für Studierende mit Interesse an der computerbasierten Erstellung von Videos in einem wissenschaftlichen Kontext. Angedachte Untersuchung Laborexperiment mit Psychologiestudierenden Vergleich unterschiedlicher Videotypen Mayer, R. E. (2014). Kapitel 3-5 The Cambridge handbook of multimedia learning (2nd Editio.). Cambridge: Cambridge University Press. doi:10.1075/idj.16.1.13pel Masterarbeit 2015: Sketched Explanation Videos von Steffen Weyreter Lernen durch Tests! Wann sollte man Testen! "Um was geht es" Die Erkenntnis, dass der Abruf von Gedächtnisinhalten die Erinnerungsleistung verbessert („Testing Effect“), kann als weitgehend gesichert angesehen werden. Die Möglichkeiten diesen Effekt zu didaktisch Zwecken zu nutzen liegt jedoch noch am Anfang. Eine Erkenntnis neuere Untersuchung besagt, dass je häufiger getestet wird, desto besser ist die Erinnerungsleistung. Unklar ist jedoch, wann diese wiederholten Testungen stattfinden. Ist es zu empfehlen die Abstände zwischen den Tests zu vergrößern oder ist lediglich der Abstand zwischen einzelnen Fragen entscheidend, wie bei bisher durchgeführten Faktentests? Welche Auswirkungen hat der gewählte Intervall auf das Gelernte? Angedachte Untersuchung Laborexperiment mit Psychologiestudierenden Vergleich unterschiedlicher Abfolgen Kang, S. K., Lindsey, R. V., Mozer, M. C., & Pashler, H. (2014). Retrieval practice over the long term: Should spacing be expanding or equal-interval?. Psychonomic Bulletin & Review, 21(6), 1544-1550. doi:10.3758/s13423-014-0636-z Karpicke, J. D., & Bauernschmidt, A. (2011). Spaced retrieval: Absolute spacing enhances learning regardless of relative spacing. Journal Of Experimental Psychology: Learning, Memory, And Cognition, 37(5), 1250-1257. doi:10.1037/a0023436 Test und mentale Anstrengung "Um was geht es" Einer der wichtigsten Faktoren beim Lernen aus Tests ist die mentale Anstrengung, welche die Lernenden investieren. Dabei ist es entscheidend, dass dieser Faktor individuell berücksichtigt wird. Bisher wurden subjektive Entscheidungen für die Analyse dieses wichtigen Faktors verwendet. Unklar ist jedoch, ob auch objektiv messbare Variablen diesen Faktor erfassen können, um so genauer die mentale Anstrengung zu erfassen. In dieser Untersuchung sollen Reaktionszeiten verwendet werden, um die mentale Anstrengung der Probanden vorauszusagen. Angedachte Untersuchung Laborexperiment mit Psychologiestudierenden Analyse von Reaktionszeitdaten & mentaler Anstrengung Literatur Endres, T., & Renkl, A. (2015). Mechanisms behind the testing effect An empirical investigation of retrieval practice in meaningful learning. Frontiers in Psychology, (manuscript submitted for publication). Bryce, D., & Bratzke, D. (2014). Introspective reports of reaction times in dual-tasks reflect experienced difficulty rather than timing of cognitive processes. Consciousness And Cognition: An International Journal, 27254-267. doi:10.1016/j.concog.2014.05.011 Dozent/in Abteilung Ort Zeit Ulrike Halsband / Arun D´Souza Neuropsychologie PR 1005 Mo 14-19 Uhr Thema 1 Einsatz eines vertrauten Hundes zur Reduktion der Stresssymptomatik Für den Bereich der tiergestützten Interventionen konnte gezeigt werden, dass in einer Stresssituation in der Anwesenheit von Tieren die physiologischen Indikatoren von Stress weniger stark ansteigen (Beetz et al., 2011). Im hiesigen Versuch soll untersucht werden, ob im Trier Social Stress Test (TSST) eine stressmindernde Wirkung erzielt werden kann, wenn die Versuchspersonen ihren eigenen Hund zum Test mitbringen dürfen. Unsere Voruntersuchungen haben gezeigt, dass die Anwesenheit eines fremden Hundes (Therapiehund) nur leichte Effekte zeigt. Nagasawa et al. (2009) konnten nachzuweisen, dass Hundebesitzer, die eine besonders intensive emotionale Beziehung zu ihren Tieren aufwiesen, nach intensivem Augenkontakt und Streicheln ihres Hundes einen erhöhten Oxytocin-Spiegel zeigten, was eine stressmindernde Wirkung zur Folge hat. Ziel der hiesigen Studie ist es somit zu untersuchen, ob Hundebesitzer, die eine enge Bindung zu ihren Tieren aufgebaut haben, durch die Präsenz des eigenen Tieres weniger Stressymptomatik in der Testsituation zeigen. Hierzu sollen im ambulanten Monitoring physiologische Messwerte, wie Herzvariabilität und Blutdruck kontinuierlich erfasst werden. Untersucht werden sollen 12 Frauen, die den Stresstest im Beisein ihres Hundes durchführen im Vergleich zu 12 weiteren Probandinnen, bei denen kein Tier anwesend sein wird. Die Ergebnisse sollen verglichen werden mit den bereits vorliegenden Daten des Einsatzes eines Therapiehundes. Halsband, U (2014) Gehirn, Intelligenz und Sozialverhalten von Hunden (Canis lupus familiaris). Neuropsychologie-interdisziplinär, Band 1, Lit Verlag, Berlin. Nagasawa, M., Kikusui, T., Onaka, T., Ohta, M. (2009). Dog's gaze at its owner increases owner's urinary oxytocin during social interaction. Horm Behav., 55(3): 4 34-41. Literatur Thema 2 Kann ein kognitives Training die Angst bei phobischen Patienten reduzieren? Jüngste Ergebnisse aus dem eigenen Labor haben gezeigt, dass Musiker mit starkem Lampenfieber nach einem 5-wöchigen kognitiven Training oder einer Hypnotherapie eine physiologisch messbare Reduktion ihres Angstverhaltens zeigten. Die größten Effekte waren nach der Hypnotherapie feststellbar, aber auch ein intensives kognitives Leistungstraining führte zu verminderten Angstreduktionen. In der Literatur Thema 3 Literatur Thema 4 hiesigen Studie soll untersucht werden, ob eine verminderte Angstreaktion auch bei Patienten mit einer Dentalphobie (panische Angst vor Zahnarztbesuchen) nachweisbar ist. Hierzu sollen sie einem intensiven Leistungstraining insbesondere zur Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses unterzogen werden und die physiologischen Werte, wie Herzvariabilität und Blutdruck kontinuierlich erfasst werden. In einer parallelen Studie wird der Effekt einer hypnotherapeutischen Therapie auf das Angstverhalten untersucht werden. Die Ergebnisse beider Studien sollen dann anhand der Effektivität der jeweiligen Interventionsmassnahme miteinander verglichen werden. von Bastian, CC, Langer N, Jäncke, L (2013) Effects of working memory training in young and old adults, Mem Cogn 41:611–624 Halsband, U: (2011) Dentalphobien und Kurzhypnose. Neurowissenschaftliche Ergebnisse und Implikationen für die gesellschaftliche und gesundheitspolitische Akzeptanz, DzZH, 1/2011: 24-29 Achtsamkeitsbasiertes Training gegen Lampenfieber Im letzten Jahr fragten wir, ob man Lampenfieber messen könne. Das geht sogar sehr gut, wie die Ergebnisse eines neuen Fragebogens zeigten. Dieser konnte schon die Wirksamkeit einer Hypnotherapie zeigen. Aber die kommerziellen Therapieangebote sind vielfältig. Achtsamkeit ist in aller Munde und wird als unspezifischer Schlüssel zum gesünderen Leben angepriesen. Wenn das stimmt, dann müssten meditative Übungen, die jeder auch zuhause machen kann, einen messbaren Effekt haben. Bisherige Studien zeigen, dass eine erhöhte Achtsamkeit mit einem Rückgang klinischer Symptomatik einhergeht [Hölzel, 2011]. Ob Künstler damit ihre Angst vor der Bühne in den Griff bekommen, das könnte unser Fragebogen zeigen. Allerdings würden wir das auch im „ökologischen Kontext“ sehen wollen und nicht nur im Labor. Im Rahmen einer Feldstudie werden Musiker, aber auch andere Künstler, im Achtsamkeitstraining instruiert, zu ihrem „großen Auftritt“ begleitet und psychometrisch untersucht. Hölzel et al., (2011) How does mindfulness meditation work? Proposing mechanisms of action from a conceptual and neural perspective. Perspectives on Psychological Science, 6 (2011), pp. 537–559 Kenny, D. T. (2005). A Systematic Review of Treatments for Music Performance Anxiety. Anxiety, Stress, & Coping, 18(3), 183-208. Können wir unsere logisch-analytische Denkfähigkeit durch ein systematisches Training verbessern? Durch ein systematisches Trainieren unseres Arbeitsgedächtnisses können wir unsere Gedächtnisleistungen verbessern. Dieses gilt sowohl für junge Probanden (19-36 Jahre), als auch für ältere Versuchspersonen (62-77 Jahre) (von Bastian et al., 2013). Die Ergebnisse zeigen somit, dass wir lebenslang in der Lage sind, unsere Gedächtnisleistungen zu steigern. Weitaus kontroverser sind jedoch die Befunde, ob ein systematisches kognitives Training zu einer Steigerung im schlussfolgernden Denken führt (Redick & Webster, 2014). In der hiesigen Studie sollen Studierende mit ausgewählten Trainingsprogrammen intensiv üben. Es Literatur soll untersucht werden, ob ein intensives kognitives Leistungstraining zu einer Steigerung ihrer logisch-analytischen Denkfähigkeit führt. Redick ,TS Webster, SB (2014) Videogame interventions and spatial ability interactions, Front Hum Neurosci. Mar 26;8:183. von Bastian, CC, Langer N, Jäncke, L (2013) Effects of working memory training in young and old adults, Mem Cogn 41:611–624 Dozent Abteilung Ort Zeit Michael Schönberger Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie PR 2005 Do 8-13 Uhr Thema 1 Es kann zu Beginn der Veranstaltung ein Thema aus dem Bereich posttraumatisches Wachstum gewählt werden. Es soll eine fragebogenbasierte Untersuchung zur Beschreibung von und Determinanten des posttraumatischem Wachstums durchgeführt werden. Mit „posttraumatischem Wachstum“ sind positive persönliche Veränderungsprozesse gemeint, die nach schwerwiegenden Lebensereignissen auftreten können. Teil dieser Studie wird es sein, konkrete Fragestellungen zu entwickeln, Daten in der Allgemeinbevölkerung zu erheben und auszuwerten. Literatur Tedeschi, R.G. & Calhoun, L.G. (2004). Posttraumatic Growth: Conceptual Foundations and Empirical Evidence. Psychological Inquiry, 15, 1-18. (Zeitschriftenartikel elektronisch verfügbar über die Universitätsbibliothek) Thema 2 s.o. Literatur s.o. Thema 3 s.o. Literatur s.o. Thema 4 s.o. Literatur s.o. Dozent Abteilung Ort Zeit Rainer Leonhart Sozialpsychologie und Methodenlehre PR 3005 Di 8-13 Uhr Thema 1 Soziales Priming in Stroop Aufgaben In der Stroop-Aufgabe werden den Probanden Farbworte in der gleichen Oberflächenfarbe (z. B. Blau in blau) oder in einer anderen Oberflächenfarbe (z. B. Blau in rot) präsentiert. Üblicherweise zeigen Probanden in inkongruenten Durchgängen (Blau in rot) höhere Reaktionszeiten und mehr Fehler als in kongruenten Durchgängen. Dies ist bekannt als der Stroop-Effekt. Obwohl dieser in der Literatur als sehr robust bezeichnet wird, ließ sich der Effekt durch soziales Priming (z. B. von Dyslexie) reduzieren. Die zu Grunde liegenden Mechanismen der Wirkung des Primings auf den Stroop-Effekt sind noch nicht hinreichend untersucht und sollen Inhalt des Praktikums sein. Goldfarb, L., Aisenberg, D. & Henik, A. (2011). Think the thought, walk the walk – Social priming reduces the Stroop effect. Cognition, 118, 193 – 200. MacLeod, C. M. (2005). The Stroop Task in Cognitive Research. In A. Wenzel & D. C. Rubin (Hrsg.), Cognitive methods and their application to clinical research (pp. 17-40). Washington, DC: American Psychological Association. Literatur Thema 2 Irrationales Entscheidungsverhalten aus dem Blickwinkel investierter Zeit Sogenannte versunkene Kosten („sunk costs“) entstehen, wenn eigene begrenzte Ressourcen wie Zeit oder Geld in eine Sache investiert werden und diese bei einem absehbaren Scheitern der Sache nicht abgeschrieben und ignoriert werden können, sondern vielmehr zu einer gesteigerten Motivation und Investitionsbereitschaft führen diese Sache zu Ende zu bringen. Koste es, was es wolle (u.a. Arkes & Blumer, 1985). Die sunk cost Falle begegnet uns tatsächlich alltäglich, sei es bei der Überlegung die langsame Supermarktschlange zu wechseln („Jetzt steh ich schon so lange hier, die 5 Minuten habe ich auch noch..“) oder bei der Frage ob ein teures Essen aufgegessen werden muss, obwohl man eigentlich satt ist („Das Essen kostet mich 18€, da kann ich nicht so viel liegen lassen..“). Da bisherige Untersuchungen hauptsächlich finanzielle sunk costs fokussieren, soll im EXPRA überlegt und überprüft werden, wie sich zeitliche sunk costs („sunk time“) im Laborexperiment am effektivsten erzeugen lassen (siehe auch Navarro & Fantino, 2009). Zudem soll ihr spezifischer Einfluss auf die Literatur Thema 3 Literatur Thema 4 Literatur Dozentinnen Abteilung Ort Zeit Entscheidungsfindung näher beleuchtet werden. Arkes & Blumer (1985). The Psychology of Sunk Cost. Organizational behavior and human decision processes, 35, 124 - 140. Navarro, A. D., & Fantino, E. (2009). The Sunk-Time Effect: An Exploration. Journal of Behavioral Decision Making, 22, 252 -270. Urteile sind fehlbar Unmittelbar nach dem Bearbeiten einer Problemlöseaufgabe wird eine Aussage (z.B. „Der Leopard ist das schnellste Landsäugetier“) eher als wahr, ein Gegenstand eher als vertraut, oder ein Produkt eher als attraktiv beurteilt, im Vergleich zu einer Bedingung ohne Problemlöseaufgabe. Dieses Phänomen ist als der Revelation-Effekt bekannt. Damit der Revelation-Effekt auftritt, genügt es beispielsweise in der Problemlöseaufgabe zwei Zahlen zu addieren oder ein Wort in umgekehrter Buchstabenreihenfolge einzutippen. Obwohl der Revelation-Effekt bereits vor zwei Jahrzehnten entdeckt wurde, ist noch keine zufriedenstellende Erklärung für den Effekt bekannt. Im Praktikum soll der Ursache für den Revelation-Effekt nachgegangen werden. Bernstein, D. M., Whittlesea, B. W., & Loftus, E. F. (2002). Increasing confidence in remote autobiographical memory and general knowledge: Extensions of the revelation effect. Memory & Cognition, 30, 432-438. Watkins, M. J., & Peynircioglu, Z. F. (1990). The revelation effect: when disguising test items induces recognition. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 16, 1012. Persönlichkeit – Menschenbild – Verhalten Persönlichkeit beschreibt die Individualität jedes Menschen, beziehungsweise die einzigartigen psychischen Eigenschaften mit welchen sich Menschen von anderen unterscheiden. Hierzu werden zahlreiche Persönlichkeitseigenschaften unterschieden und messbar gemacht. Das individuelle Menschenbild erfasst die grundsätzlichen Überzeugungen des Menschen zum Sinn, Wert und Ziel des Lebens. Jede Person entwickelt hierbei Annahmen über den Menschen, wobei Familie, Gruppe und Gesellschaft prägend sein können. Wichtige Themen umfassen hierbei die Bereiche Gehirn und Bewusstsein, Willensfreiheit, Evolution, Religiosität und Gottesglaube. Die Dritte Komponente in dieser Studie soll gezeigtes Verhalten sein. Aufbauend auf schon durchgeführten Studien sollen Merkmale aus diesen drei Bereichen anhand einer online-Erhebung erfasst werden. Fahrenberg, J. (1999). Das Leib-Seele-Problem aus der Sicht von Studierenden verschiedener Fächer. Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie., 47, 207-220. Fahrenberg, J. (2006). Annahmen über den Menschen. Eine Fragebogenstudie mit 800 Studierenden der Psychologie, Philosophie, Theologie und Naturwissenschaften. (Forschungsbericht Nr. 164). Universität Freiburg i. Br.: Institut für Psychologie. Birgit Voggeser / Miriam Rennung Wirtschaftspsychologie SR A Do 14-19 Uhr Thema 1 Geschlechtsspezifische Bewertung von Power Posing I Power Posing beschreibt das Einnehmen von expansiven, offenen Körperhaltungen, welche mit sozialer Macht assoziiert werden. In dieser Studie soll untersucht werden, ob sich die implizite Beurteilung von Männern und Frauen in machtvollen vs. machtlosen Körperhaltungen unterscheidet. Werden bspw. Frauen in machtvollen und Männer in machtlosen Körperhaltungen negativer wahrgenommen? Literatur Thema 2 Geschlechtsspezifische Bewertung von Power Posing II Power Posing beschreibt das Einnehmen von expansiven, offenen Körperhaltungen, welche mit sozialer Macht assoziiert werden. Zudem werden Menschen in Power Posen als kompetenter wahrgenommen. Allerdings zeigen Studien, dass sich eine erhöhte zugeschriebene Kompetenz bei Frauen in einer verringerten Zuschreibung von Wärme niederschlagen kann. In dieser Studie soll untersucht werden, ob sich die implizite Beurteilung von Männern und Frauen in machtvollen vs. machtlosen Körperhaltungen unterscheidet. Werden bspw. Frauen in Machtgesten als weniger warm wahrgenommen? Literatur Thema 3 Literatur Thema 4 Emotes and detecting aggressive intent in text communication Misinterpreting a conversation-partner’s intents in text-based online communication is a common problem, as there are no context cues (e.g. facial expression, tone of voice) to indicate complex connotations like sarcasm. Emotes (or emoticons: smilies, stylized gestures etc.) are one way of addressing this shortcoming of text-based communication. The goal of this project is to examine whether the use of emotes improves the way potentially aggressive text-communication is interpreted by the recipient. Tremblay, P. F., Belchevski, M. (2004): Did the Instigator Intend to Provoke? A Key Moderator in the Relation Between Trait Aggression and Aggressive Behavior. Aggressive Behavior, 30 (5), pp. 409 – 424. Taesler, P., Janneck, M. (2010): Emoticons und Personenwahrnehmung: Der Einfluss von Emoticons auf die Einschätzung unbekannter Kommunikationspartner in der Online-Kommunikation. Gruppendynamik & Organisationsberatung, 41, pp. 375 – 384. Attention-heavy online-interactions and ego-depletion If a person tabs into their self-regulation capacity to inhibit unwarranted behaviours, their ability to regulate subsequent behaviour is reduced temporarily. This state is called ego-depletion. As ego-depletion causes a decrease in behavioural inhibition in social interactions, it is a likely candidate for causing disinhibited online behaviour (e.g. flaming). The goal of this project is to examine whether different types of attentionheavy every-day online activities (e.g. following and contributing to discussions, researching and providing information) cause egodepletion, thus potentially resulting in disinhibited behaviour in following interactions. Literatur Stucke, T. S., Baumeister, R. F. (2006): Ego depletion and aggressive behavior: Is the inhibition of aggression a limited resource? European Journal of Social Psychology, 36, pp. 1 – 13.
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