Schluss mit dem Dornröschenschlaf Göttelborn hat jetzt im Konzertwald einen echten Dorfplatz Den ,,glücklichsten Ortsvorsteher im Saarland“ konnte man am Samstag in Göttelborn treffen. Denn auf dem dortigen Konzertwald genannten Areal erwuchs ein prächtiger Dorfplatz – Tagespflege-Einrichtung inklusive. Von SZ-Mitarbeiter Patric Cordier Göttelborn. Die Wintersonne strahlte mit dem Göttelborner Ortsvorsteher Peter Saar um die Wette. Der freute sich am Samstag bei Minusgraden zunächst über eine Flasche Schnaps, die er von Minister Reinhold Jost geschenkt bekam und dann über die feierliche Übergabe des neuen Dorfplatzes an die Bevölkerung. „Ich bin der glücklichste Ortsvorsteher im Saarland“, sagte Saar mit breitestem Lächeln im Gesicht, „wir Göttelborner werden ihn eifrig nutzen.“ Über 200 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um an der Einweihungsfeier teilzunehmen. „Es geht ein lange gehegter Wunsch der Bevölkerung in Erfüllung“, betonte Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall, „mit dem Ende des Bergbaus hat Göttelborn auch ein Stück seiner Identität verloren. Ein Stück dieser Identität konnten wir heute zurückgeben.“ Denn der Konzertwald war von jeher ein Ort der Kultur und Versammlung. Doch der Ort inmitten der Hauptstraße, wo früher die Bergkapelle aufspielte oder viel später Diskotheken-Besucher ihren Spaß hatten, war zuletzt in einen Dornröschenschlaf verfallen. Das Grün wucherte, an der alten Festhalle nagte der Zahn der Zeit. Erst 2012 hat die Gemeinde Quierschied das Gelände von der Landesentwicklungs-Gesellschaft (LEG) in Erbbaurecht erworben. Gemeinsam mit dem Für die Kinder gibt es in Göttelborn ein herrliches Kletternest. „Palais Konzertwald“ nennt sich die neue Tagespflege-Einrichtung. Landschaftsarchitekturbüro Dutt&Kist wurde das Konzept des „Dorfplatzes unter Bäumen“ entwickelt. Für den nun fertiggestellten ersten Bauabschnitt wurden 355 000 Euro verwandt, für den zweiten Abschnitt sollen im kommenden Jahr noch weitere 260 000 Euro folgen. Zwei Drittel dieser Summen sind durch Fördermittel abgedeckt. „Es ist eine Investition für die Zukunft“, erklärte Luca Kist, „wir müssen den öffentlichen Raum soweit aufwerten, dass wir ihn auch gerne nutzen.“ Dass dies im Konzertwald gelungen ist, ließ sich unter den FOTOS: IRIS MAURER winterkahlen alten Bäumen am Samstag erahnen. Ein moderner Spiel- und Bewegungsparcours – im Volksmund jetzt schon als Vogelnest“ bezeichnet – ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Private Investoren stehen für den Bau weiteren Wohn- und Geschäftsraums bereit. Private Investoren – nämlich die Unternehmerinnen Sandra Scholler und Heike Martini – waren auch diejenigen, die dem Projekt zusätzlichen Schwung verliehen haben. Sie eröffneten nach Umbau der alten Festhalle am Wochenende mit ihrem neuen „Palais Konzertwald“ die derzeit größte Ta- gespflege-Einrichtung im Saarland. „Wir hatten uns gleich in dieses Gebäude verliebt“, sagte Scholler und Martini ergänzte: „Wir haben hier am Standort nun 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie fünf Auszubildende.“ Das moderne Gesundheitszentrum beinhaltet auch einen ambulanten Pflegedienst, Wundversorgung und ein Sanitätshaus. Ein gastronomischer Betrieb soll demnächst seine Pforten öffnen. Bislang haben die beiden Frauen rund 2,8 Millionen Euro in den neuen Hauptsitz ihres Unternehmens investiert.
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