Spaghetti statt Leberwurst

E u ro pa
I ta l i e n
Thomas und Rebecca Kröckertskothen
Spaghetti
statt
Hey,
ich hei e Robert
War das aufregend,
als ich mit meinen Eltern
in Italien angekommen
Thomas und
bin – ein neues Land, eine
Rebecca
andere Sprache und fremKröckertsdes Essen. Doch nach ein
kothen sind
paar Wochen war es alles
Missionare
gar nicht mehr so spander DMG
nend. Ich vermisste meine
in Italien.
Freunde in Deutschland,
Sie erzählen
die Leberwurst unseres
von ihrem
Dorfmetzgers und die
zwölfjährigen
frischen Brötchen, die Papa
Freund Rosamstags immer zum Frühbert, der von
stück geholt hatte. Und
Deutschland
dann diese Sprache: „Buon
nach Italien
giorno, Mamma mia, molto
umgezogen
bene …“ Oft drehte sich
ist:
alles in meinem Kopf. Und
viele Italiener denken doch
echt, je lauter sie reden,
umso besser versteht man sie.
ß
Erstes Weihnachten in Italien
Dann rückte das erste Weihnachten näher.
Ich war aufgeregt. Es wurde Dezember, und
ich erwartete wie gewohnt meinen SchokoAdventskalender. Doch in den Geschäften gab
es keinen zu kaufen! Zum Glück habe ich eine
Oma, die mir einen Kalender schickte. Andere
Verwandte hatten dieselbe Idee und schickten
mir noch mehr Adventskalender. So viele
brauchte ich dann auch wieder nicht. Also
schenkte ich einen meinem Klassenkameraden
Marco.
Leberwurst …
Aber wisst Ihr was? Als ich am 3. Dezember zu ihm nach
Hause kam, konnte ich den Kalender nirgends hängen sehen.
Dafür sah ich ihn auf dem Tisch liegen. Marco hatte den Karton oben aufgemacht, das Plastikteil mit den Schokofiguren
herausgezogen und schon mindestens zehn davon verdrückt.
Ich traute meinen Augen nicht, wusste Marco denn nicht,
wie ein Adventskalender funktionierte?
Und keine Festbeleuchtung?
Irgendwie war hier sowieso alles anders: Ich freute mich,
als Männer die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen
anbrachten. – Doch dann passiert nichts mehr. Die Lichter
wurden nicht angemacht. Nicht am 1. Dezember, auch nicht
am 2. … Aber zu Nikolaus doch bestimmt, oder? Natürlich
nicht!
Und als ich am 6. Dezember Marco in der Schule fragte,
was denn in seinem Stiefel drin war, schaute er mich verblüfft an und lachte los: „Vielleicht ein altes Paar Socken, die
vergesse ich schon mal.“ Diese Italiener verstehen nichts von
unserer Adventsstimmung!
Dann kam der 8. Dezember, und in der Dämmerung gingen plötzlich all die Lichter an!!! Sterne, Glocken und sogar
der riesige Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz leuchteten
in voller Pracht. Ich lernte, dass für die Italiener die Weihnachtszeit erst am 8. Dezember beginnt. Der ist sogar ein
Feiertag, an dem alle zu Hause sind und den Weihnachtsbaum schmücken. Adventskränze kennen sie nämlich auch
nicht, sie stellen eben gleich den Baum auf.
den Italienern keiner was vor, da sind
sie einfach UNSCHLAGBAR. So habe
ich mein erstes Weihnachten in Italien
erlebt. Es war zwar ganz anders, aber
irgendwie auch nicht schlechter.
Entscheidend ist ja eh, warum man
Weihnachten feiert: Weil Jesus, Gottes
Sohn, in die Welt gekommen ist,
um für meine und deine Sünde zu
sterben. Und das ist die Wahrheit, sei es in Deutschland oder
Italien oder sonstwo auf der
Welt!
Eines ist auch hier das Wichtigste
Dann kochen die Omas leckere Capelletti. Das sind
kleine, gefüllte Nudelpäckchen, so ähnlich wie Ravioli, aber
viel kleiner. Sie werden am ersten Weihnachtsfeiertag als
Vorspeise in Fleischbrühe gegessen. In Sachen Essen macht
Weihnachten läuft in Italien
etwas anders
Schon gewusst?
Stollen und
Lebkuchen kennen
die Italiener nicht.
Dafür haben sie den
Panettone oder auch
Pandoro. Das sind
Kuchen, die man
schon fertig in einer
Schachtel kauft. Der
Panettone ist mit
Rosinen und Zitrusfrüchten gebacken,
der Pandoro ähnelt
eher einem riesen
Gugelhupf, aber
ohne Schokolade :-)