Nun lasst uns gehen nach Bethlehem !

Dettenhäuser Gemeindebrief
Informationen der evangelischen Kirchengemeinde
Nr. 3 / Dezember 2015 - März 2016
Nun lasst uns gehen
nach Bethlehem !
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Bilder zum Thema Flüchtlinge in Dettenhausen (Texte ab S. 8)
Auf ein Wort
Auf ein Wort
Liebe Leserin, lieber Leser!
Die Kinder von der Lern und Spielstube ...
Wie zwei Brüder
... heben ab!
‚Sturm‘ auf Hohentübingen
Auf unserem Titelbild können Sie Figuren der Dettenhäuser Weihnachtskrippe
ganz aus der Nähe anschauen. Maria und
Josef beten in innig-dankbarer Haltung,
ein Hirtenjunge spielt auf seiner Flöte und
ein Schäfchen kauert sich an die Krippe.
Die tönernen Krippenfiguren werden von
unserer Mesnerin Claudia Horrer zur Weihnachtszeit unter dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum in der Kirche aufgebaut. Das Krippen-Ensemble ist schon
einige Jahrzehnte alt und wurde einst (von
wem?) unserer Kirchengemeinde gespendet. Der naturalistische Stil nimmt den
Betrachter unmittelbar in die lukanische
Geburtserzählung hinein und hat etwas
zeitlos Schönes.
In unserer Nachbarschaft macht sich
gerade ein sehr fröhliches und überaus zugewandtes gut einjähriges Kind auf, seine
Welt zu entdecken. In diesem Sommer hat
es laufen gelernt, und es freut sich an jedem Schritt, den es selber machen kann.
Und in großer Unbefangenheit hat es in
seiner Baby-Sprache allerhand zu erzählen, ist spürbar voller Begeisterung über
jedes Geräusch, das an sein Ohr kommt
und jede Bewegung, die es zu erfassen
vermag. In einem kleinen Kind wird die
Welt nicht nur neu entdeckt, sondern sie
gewinnt auch eine neue Gestalt. Aus einer Zweierbeziehung werden Eltern. Eine
Familie muss sich im Lauf der Zeit immer
wieder neu aufstellen, und wer Kinder
wahrnimmt oder gar für sie zu sorgen hat,
wird stets aufs Neue an das Geheimnis Le-
ben herangeführt.
An Weihnachten feiern wir die Geburt
eines ganz besonderen Kindes. Auch es
gestaltet die Welt neu, ganz neu! Mit Christus kommt die Macht des Himmels zur
Welt und durchdringt alle Finsternis. Gott
mischt sich unters Volk, damit es nun in der
Gewissheit leben kann, sein Volk zu sein.
Gott wird Mensch, damit wir Menschen
lernen, menschlich zu leben. Erlösung
hat die Gestalt eines Kindes. Der Schöpfer
und Vollender legt sich uns zugute in die
harte Krippe. Das Stroh der Liegestatt des
Heilandskindes ist so angeordnet, dass es
von innen nach außen zeigt. Wie ein Strahlenkranz! Ja, hier ist Christus, das Licht der
Welt.
Foto und Lay-out unseres Titelbildes besorgte Volker Gasse; die Scherenschnitte
und das Arrangement stammen aus der
Hand von Jutta Pohl.
Nicht nur die Hirten sind aufgefordert,
zur Krippe zu gehen. Auch wir! Von rechts
nähern sich eine Frau und ein Mann mit einem Mädchen. Es will sehen, was da los ist.
Auf der linken Seite hat sich eine mehrköpfige Menschengruppe zur Krippe gesellt.
Ein Mann mit Schiebermütze, einer mit
modisch hochgestelltem Kragen und eine
alte Dame mit Hut ist dabei. Auch eine junge Frau mit einer schicken Frisur.
Weil an Weihnachten das Wesentliche
ohne uns passiert, müssen und brauchen
wir nichts dazu tun, damit das Fest gelingt.
Wir dürfen einfach nur kommen, uns einfinden, hinschauen und zuhören: Ja, diese
Welt hat eine Zukunft. Auch und gerade
heute! Ja, es ist eine Kraft zum Guten in
unsere Welt gekommen, und sie entfaltet
sich mit jeder Generation neu und ist mit
uns nie am Ende.
Darum ist die vornehmste und wichtigs3
2
AV-Wandern fördert wahre Integration
Herbsttour ins Lautertal
Aus dem Kirchengemeinderat
Aus dem Kirchengemeinderat
te Weihnachtsaktivität – das Nichtstun. Innehalten, Ruhe finden und im Augenblick
verweilen. Weihnachten ist eine heilsame
Unterbrechung. Heilsam, weil die Geburtsgeschichte jeden Einzelnen von uns zu
den Scherenschnitt-Figuren an die Krippe
mit dazustellen will. Hinein in den Lichtkranz des Kindes, das heranwächst und
bis zum Tod am Kreuz uns zugute ganz die
Liebe ist.
Weihnachten beschränkt sich nicht auf
das Geschehen in Bethlehem vor über
2000 Jahren. Wir sind eingeladen, uns mit
dazu zu stellen. Das Christkind lädt alle ein
ins Licht. – Alle? Auch den Missmutigen
und den, der sich selber nicht leiden mag?
Auch den, der gescheitert ist und sich ausgeschlossen vorkommt? Alle sind eingeladen zum Licht! Auch die schrägen Vögel
und die seltsamen Käuze. Auch die Flüchtlinge und die Gott andere Namen geben
als wir. Weihnachten ist eine Einladung an
alle. Mit allen, die der Einladung folge leisten, dürfen wir uns dazustellen, zum Kind
in der Krippe. Auch wir sind Dettenhäuser
Weihnachtsgestalten!
Gesegnete Christfesttage wünscht Ihnen
Aus dem Kirchengemeinderat
Ein paar Worte vorneweg…
Gerade sitze ich vor meinem Laptop und
überlege mir, wie man sich am passendsten einer neuen Gemeinde vorstellen soll.
Vor allem der Anfang eines solchen Textes
ist eine kleine Hürde: Wie begrüße ich eine
– nein meine – neue Gemeinde? „Hallo“
oder „Grüß Gott, ich bin der neue hier?“
Klingt das gut? Mal schauen…vielleicht
fällt mir später ja noch was ein.
Und was kommt dann? Nun gut - was
grob in einer Vorstellung drinstehen
sollte, das ist irgendwie klar: Es sollte zunächst einmal drinstehen, dass ich Oliver
Saia heiße und (noch ganz knapp) 27 Jahre alt bin. Weiter: dass ich seit Spätsommer diesen Jahres mit meiner Frau Annika
in Dettenhausen wohne und dass wir uns
hier richtig wohlfühlen (bisher zeigte sich
der Ort immer von seiner schönen Seite.
4
Als Bub‘ aus Straubenhardt (Nordschwarzwald) hat man Waldwege, Bäume
und Buckel immer vor der Nase. Wenn
es gerade nicht bergauf geht, geht’s halt
bergab. Und wenn man nicht gerade in
den Wald hineinfährt, kommt man aus ihm
heraus… so jedenfalls erklärt sich meine
große Leidenschaft für den Lauf- und Radsport, die auch meine Frau teilt – und darum hat es uns freilich umso mehr gefreut,
dass wir nun in einer Gemeinde sein dürfen, die so dicht an bzw. in den Schönbuch
hinein ragt.
Eventuell sollte eine Vorstellung aber
auch noch erwähnen, warum genau ich
hier bin. Meine Station vor Dettenhausen
liegt nur wenige Kilometer südlich von
hier: Tübingen. Dort habe ich in Derendingen im Albrecht-Bengel-Haus gewohnt
und an der Universität mein Theologiestudium absolviert. Im Anschluss an dieses
darf ich nun für die kommenden zweieinhalb Jahre meinen Dienst in der Landeskirche Württemberg als Vikar – d.h. als Pfarrer
im Vorbereitungsdienst – beginnen. Was
das für mich und für Sie im Einzelnen bedeutet, wird sich noch zeigen. Sicher ist,
dass die kommenden zweieinhalb Jahre
hier bei Ihnen meiner Vorbereitung zum
Pfarrdienst dienen und dass ich während
dieser Zeit nicht nur im Gottesdienst mitwirken werde, sondern auch im Schulunterricht. Das bringt es mit sich, dass ich
auch regelmäßig auf Seminar- bzw. Kurswochen in Stuttgart-Birkach sein werde.
Ein Satz zu Hobbies und Vorlieben sollte vielleicht auch nicht fehlen. Dass ich
außer Radfahren und Predigtschreiben
auch gutes Essen und Trinken liebe, gern
koche und sogar mal backe, ist vielleicht
nicht mehr so ganz wichtig – aber persönlich. Und, dass ich gute Filme und Bücher
liebe, auch mal – zwar nicht gut aber gern
– etwas schreibe und male, könnte man
vielleicht auch noch erwähnen. Ja, so viel
mal… das müsste wohl grob in einer Vorstellung drinstehen. Dann wäre da noch
der Anfang, zu dem mir nicht so richtig
was einfallen möchte. Aber wenn ich es
mir recht überlege, braucht meine Vorstellung keinen Anfang mehr. Und die Begrüßung spar ich mir dann auch. Denn Sie sollen mich – bzw. ich will Sie kennen lernen;
und darum lade ich sie herzlich ein, das
persönlich zu tun. Sprechen Sie mich gerne an und spontan klappt es dann sicher
auch mit einer passenden Begrüßung.
Herzlich,
Ihr Oliver Saia
Der Kirche zu einem erneuerten Dach
verhelfen!
Kaum eine Woche vergeht, in der ich
nicht große Freude und Dankbarkeit empfinde über das Gebäude unserer Johanneskirche. Die Schönbuch-Schule feiert in
ihr Schulgottesdienste, und die helle, sachliche Atmosphäre des Kirchenraums wirkt
einladend auch auf alle nicht-evangelischen Kinder und Familien! Bei den Trauerfeiern, mit und ohne kirchliche Beteiligung, die in unserer Kirche stattfinden, ist
das Kruzifix im Altarraum ein stummer Prediger mit der Botschaft: Kommt her zu mir
alle, die ihr mühselig und beladen seid! Bei
Ausstellungen werden in der Johanneskirche auch sehr moderne Exponate gezeigt
– und sie treten im Kirchenraum unweiger5
Aus dem Kirchengemeinderat
Aus dem Kirchengemeinderat
lich in einen Dialog mit dem Christentum,
das davon ausgeht, dass gerade der in sich
zerrissene Mensch hier Gottes zurrechtbringendes Urteil empfängt.
Nun hat unsere Kirche im Laufe der
Jahre Risse bekommen. Vor allem an der
Südseite sind die Risse schon seit länge-
rem mit bloßem Auge erkennbar und verlaufen von der Decke bis zum Boden, an
manchen Stellen fingerbreit, so dass auch
schon der Putz abgebröckelt ist.
Der Bauausschuss und der Kirchengemeinderat haben sich vor Jahren schon
der Sache angenommen und beobachten
aufmerksam, ob es weitere Veränderungen am Mauerwerk gibt. Nun hat ein vom
Oberkirchenrat empfohlenes und von uns
in Auftrag gegebenes Gutachten ergeben,
dass auch Teile des Dachstuhls schadhaft
sind.
Das Gutachten empfiehlt die Reparatur
der schadhaften Stellen und eine Neu-Eindeckung des Daches in den nächsten Jahren einzuplanen. Eine umfassende und realistische Kostenschätzung für die Dachsanierung beläuft sich auf EUR 440.000.Von den Renovierungskosten wird die
Kirchengemeinde aus Eigenmitteln 60%
selber aufbringen müssen. EUR 50.000
sind bereits angespart, so dass allein für
die Dachrenovierung noch ca. EUR 214.000
aufgebracht werden müssen, bevor sie in
Angriff genommen werden kann.
Die Johanneskirche ist nicht nur eines
der Wahrzeichen von Dettenhausen, sondern mit ihrer geistlichen Ausstrahlung
auch eines der Bindeglieder unseres Ortes.
Um sie erhalten und sanieren zu können,
brauchen wir Ihre großzügige Spende und
bitten herzlich darum!
MKr
Ev.Kirchenpflege
IBAN DE89 6006 9378 0053 3100 01
Vermerk: Kirchenrenovierung
Winterkirche im Gemeindehaus
Von Sonntag 10. Jan. – 28. Febr. je einschl. feiert die Kirchengemeinde ihren
Gottesdienst im Evangelischen Gemeindehaus, Hindenburgstr. 13. Der Altarraum
des Gemeindesaales wird wieder umgeben sein von Bildern, die bedeutende Situationen im Leben Jesu anzeigen. Der Det6
tenhäuser Arzt und Künstler Dr. Wolfram
Wenig hat sie uns dankenswerterweise
zur Verfügung gestellt.
Mit der Winterkirche spart die Kirchengemeinde Heizkosten, verringert den
Kohlendioxyd-Ausstoß und rückt im Feiern und Singen enger zusammen. Am 17.,
24. und 31. Januar wird es eine Predigtrei-
wurde letztes Jahr schon etwas freigestuhlt, um mehr Platz für Begegnungen zu
haben. In der Vorweihnachtszeit kam zum
sonntäglich geöffneten Welt-Laden noch
ein Büchertisch dazu. Dort kann man Kinder- und Jugendbücher erwerben, die direkt oder indirekt die christliche Botschaft
weitertragen.
Auch die neu eingeführten Predigt-Vorgespräche sind ein Ort intensiver Begegnung und regen Austausches. Jedermann
ist herzlich eingeladen, sich am Gespräch
über den Predigttext des folgenden Sonntags zu beteiligen oder einfach nur zuzuhören. Die nächsten Treffen sind
• Fr. 4.12.15 mit Pfarrerin S.Kreuser zur
Jahreslosung 2016 aus Jes. 66,13; 20 Uhr
im Pfarrhaus Kirchstr. 10
he zu Grundeinsichten der Reformation
geben. Feiern Sie mit uns in den Wintermonaten im warmen, einladend gestalteten Gemeindesaal!
MKr
Gottesdienst-Kultur
Der Kirchengemeinderat hat erfreuliche Initiativen auf den Weg gebracht. Im
Arbeitskreis Gottesdienst haben wir uns
darauf verständigt, durch einen kleinen
Vorsänger-Chor das neue Liedgut der Gemeinde näher zu bringen. Das ‚Chörle‘ erfreut sich großer Beliebtheit und hat auch
einige sangesstarke Kirchengemeinderäte
in seinen Reihen.
Der hintere Bereich des Kirchenraums
• 15.2. und am 7.3.2016 mit Pf. M.Kreuser,
19 Uhr Gemeindehaus Besprechungszimmer
Neues von den EWAlern
Die EWAler sind eine wichtige Gemeinde-Gruppe, denn sie sorgen für den weiten Horizont. Hinter den Abkürzeln steckt
der „Eine-Welt-Ausschuss – für Mission und
Ökumene“. Jedes Jahr wählen sie das Missionsprojekt aus, das nach Zustimmung
des Kirchengemeinderates unterstützt
werden soll, so seit vielen Jahren schon
der Sternberg in Palästina.
Der EWA ist ein Ausschuss des Kirchengemeinderates. Als Mitglieder gewählt
wurden: Bärbel Sonntag, Friederike Glöser, Stefan Dipper. Sowie Magarete Bürklin
und Irmlind Eckert (beides frühere KGRMitglieder und EWAler), dazu Isolde Alb7
Kirchengemeinderat
recht und Heide Dipper (s. Bild). Wir wählen ein Projekt aus und machen es auch in
der Gemeinde bekannt durch Informationen, Vorträge und Gottesdienste. Nun ha-
ben wir ab 2016 ein neues Projekt ausgesucht – nach dem Nahen Osten der weite
Süden, Afrika und speziell der Ost-Kongo!
Auch dabei gibt es eine gewisse Nähe: Es
ist ein Projekt des „Deutschen Instituts für
Ärztliche Mission“ (DIFÄM), das dicht vor
unserer Haustüre in Tübingen liegt und
in Dettenhausen gut bekannt ist. DIFÄM
engagiert sich u.a. im Kongo, wo große
Not herrscht und viele Probleme sich aufschaukeln: Bürgerkrieg, Armut und Krankheit. Ganze Regionen stecken im Teufelskreis „Armut macht krank und Krankheit
macht arm“. Wer kann sich schon einen
Arzt leisten oder die teuren Medikamente
bezahlen? Dagegen will das DFÄM ein Gesundheitssystem aufbauen, in dem auch
die Ärmsten versorgt sind und dem alten
Teufelskreis entfliehen können. Näheres
drüber erfährt man im Februar 2016 an
einem Informationsabend mit dem DIFÄM
und im Gottesdienst am 10. April 2016.
SD
8
Freundeskreis Flüchtlinge
FFD - Freundeskreis
Flüchtlinge Dettenhausen
Im Folgenden stellen wir persönliche
Berichte von Mitgliedern des Freundeskreises vor.
Seit Anfang des Jahres, als die ersten 11
Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak zu uns
nach Dettenhausen gekommen sind, helfen und unterstützen wir sie beim Erlernen
der deutschen Sprache. Am Anfang war
das eine echte Herausforderung, keiner
der Flüchtlinge konnte deutsch und nur
wenige englisch sprechen. Da fängt man
an, kreativ zu werden und entdeckt sogar
eigene schauspielerische Fähigkeiten!
Als Jehad, ein Jeside aus dem Irak, nach
Deutschland kam, konnte er nur arabisch
lesen und schreiben. Deshalb haben wir
gleich angefangen, ihm zusätzlichen
Unterricht zu geben um die lateinische
Schrift lesen und schreiben zu lernen. Da
er sehr häufig bei uns zu Hause ist, werden
wir von ihm auch bei vielen anstehenden
Entscheidungen um Rat gefragt und man
wird zum Familienersatz. Er erzählt uns
auch oft über seine Ängste und Sorgen,
z.B. um seine Familie, die alle von der IS
aus ihrem Heimatdorf vertrieben wurden
und jetzt in einem Flüchtlingscamp leben
müssen. Es ist aber immer wieder bewundernswert, mit welchem Eifer Jehad und
auch alle anderen hier lebenden Flüchtlinge dabei sind, die deutsche Sprache zu erlernen. Mittlerweile, nach 10 Monaten hier
in Dettenhausen, kann man sich mit allen
gut unterhalten.
Die Unterstützung der Flüchtlinge
macht uns auch optimistisch. Diese jungen
Menschen haben in ihrem Land schreck-
liche Dinge erlebt, sie haben ihre Familie,
Freunde und ihre Heimat verlassen und
eine unvorstellbare, teils sehr gefährliche
Reise hinter sich. Trotzdem gehen sie mit
viel Optimismus daran, sich hier ein neues Leben aufzubauen. Wir freuen uns und
sind dankbar dafür, dass wir ihnen dabei
helfen können.
Anette Zimmermann und Jan Linnenbürger
Ahmad und Omi erzählen
A: An einem Nachmittag Ende Mai kam
eine Frau mit einem Körbchen voll mit Kuchenstückchen in das Haus Kuchenäcker
Nr. 8 und sagte: „Hallo, ich bin die Omi !!!
Ich bin alt und ihr könntet alle meine Enkel
sein.“ Wir haben uns alle mit Namen vorgestellt. Dann hat Omi die Karte von Syrien
aufgemacht und gefragt, woher wir kommen. Omi war vor vielen Jahren einmal in
Syrien. Wir haben uns zwei Stunden lang
englisch und deutsch unterhalten. Einer
von uns hat für Omi ein warmes Essen gekocht. Es hat ihr sehr gut geschmeckt. Danach hat sie gefragt: „ Wer möchte bei mir
zu Hause Deutschunterricht haben?“ Und
Omi hat gleich einen Termin ausgemacht.
O: Ich habe eine wunderbare Gastfreundschaft erlebt. Die Atmosphäre bei
den neuen Enkeln war so locker und
fröhlich. Ja, ich habe sehr nette und aufgeschlossene Flüchtlinge kennen gelernt
und mich gleich richtig auf den Unterricht
gefreut.
A: Jeden Montag arbeiten wir nachmittags mindestens zwei Stunden hart. Dabei
müssen wir manchmal laut lachen, weil es
lustige Missverständnisse gibt.
O: Aber wir haben auch schon ein paar
Tränen vergossen bei den Berichten über
unsere Fluchterlebnisse von Syrien nach
Deutschland 2014 und von Schlesien nach
Niedersachsen neun Monate lang 1945.
A: Nach dem Unterricht frage ich Omi
immer, ob sie eine Arbeit für mich hat,
die zu schwer für sie ist. Sie hilft mir und
ich will ihr auch helfen, z.B. Rasen mähen,
Pfanzen beschneiden, an den steilen Hängen das Laub harken und andere Sachen.
O: Dazu kann ich etwas Überraschendes
berichten: Ein menschliches Eichhörnchen
klettert rasch und geschickt den Walnussbaum hinauf und schüttelt mit aller jungmännlichen Kraft die Nüsse und das Laub
herab. Unten steht die Hilfslehrerin und
fängt die prasselnde Ernte mit Körben auf.
A und O gemeinsam: Hier unser A und
O:
Wir helfen anderen mit Tätigkeiten, die
uns selbst viel Freude bereiten.
Ines Regelmann
10 Monate Kuchenäcker
Das Haus in den Kuchenäckern wurde
am 19. Januar bezogen, 12 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien und dem Irak, eine
Familie aus dem Kosovo.
Der räumlichen Nähe wegen bot ich an,
mich um die Bewohner der ‚Kuchenäcker‘
kümmern.
Die ersten Adressen sind das Einwohnermeldeamt, die Ausländerbehörde im
9
Freundeskreis Flüchtlinge
Landratsamt, Arztbesuche usw.; in Gesetzestexte für Asylverfahren, das Asylbewerberleistungsgesetz u.a. einlesen; der
Besuch von Dr. Schmidt, dem damaligen
Chef des Bundesamts für Migration und
Flüchtlinge, war angekündigt, also hin.
Man kann nur lernen …
Das Angebot für Informations- und Fortbildungsveranstaltungen wurde größer,
Landkreis- und Baden-Württemberg-weit.
Ganz schnell wurde das ‚Sich-Kümmern‘
so etwas wie ein Fulltime-Job. Ich bat meine Frau um Unterstützung, in Logistik und
Organisation hat sie mehr Erfahrung und
am Telefon den längeren Atem.
Das hatten wir so nicht geplant, aber wo
einen Schnitt machen?
Die eine Erfordernis zog eine andere
nach sich; die ersten Aufenthaltstitel (Anerkennung als Asylant für, im Allgemeinen,
3 Jahre) kamen bereits um den 20. Februar.
Die zuständige Behörde war ab dann nicht
mehr das Landratsamt, sondern das Jobcenter. 3 Erstbesuche sind dort garantiert,
online-Daten-Transfers sind nicht vorgesehen, dazu Anmeldung bei der AOK und
zum verpflichtenden Integrationskurs bei
z. B. der vhs. Wohnungs- und Möbelsuche,
den Umzug durchführen.
Die administrativen Aufgaben nehmen
kein Ende; die Verordnungen ändern sich,
insbesondere seit vergangenem Sommer
und der gefühlt unendlichen Mehrzahl
an Menschen, die nach Mitteleuropa/
Deutschland kommen, wöchentlich – und
wo bleibt der Mensch im Flüchtling?
Wir Gastgeber wissen nicht viel über
die soziokulturelle Herkunft unserer Gäste
und sollen, wollen, müssen sogar, ihnen
unseren Alltag, unsere Kultur im weitesten
Sinne nahe bringen.
Ganz schön schwierig, wenn die Men10
Freundeskreis Flüchtlinge
schen bisher das zur Verfügung stehende
Geld in der Hosentasche hatten – Girokonto? Kontoauszug? Was damit machen?
Eigene Entscheidungen zu treffen, z.B.
bei der Berufswahl, das ist ebenso neu.
Es war bisher die Familie, die sich darum
kümmerte.
Verabredungen zu Terminen bei den Behörden, zu Ärzten oder privat, pünktlich
einzuhalten oder, falls erforderlich, abzusagen, muss gelernt werden.
Aus dem reichen Angebot der entgegengebrachten Freundlichkeiten auszuwählen – geht nicht. Nein-sagen, gerne
auch ‚Nein, danke‘ – total indiskutabel. Die
Rolle der deutschen Frau in Deutschland
wird schnell verstanden, aber die Muslima, die Syrerin in Deutschland – tradiertes
Verhalten.
Das Riesen-Selbstverständnis unserer
Bürgerkriegsflüchtlinge, ganz spontan
beim Holzspalten oder Unkraut-jäten zu
helfen, Kaffee zu trinken, Trinkwasser aus
der Küche zu holen, abends nach 21 Uhr
(nach SMS-Anfrage!!!) noch mit einem
unverstandenen Blatt (Behörden-)Papier
vorbeizukommen (und, statt wie angesagt
alleine zu kommen, kommen drei, vier
andere gleich mit und es dauert) zeigt,
irgendwie ist nicht alles völlig falsch, was
und wie man‘s macht.
Und wenn dann der Schönbuch zu klein
scheint und die Herren doch lieber nach
Schloß Hohentübingen möchten, dann
ist das ein erster Schritt, auch mal zu widersprechen, denn auch das muss ‚man‘
lernen!
Unsere letzte gemeinsame Unternehmung war eine Wanderung im Großen
Lautertal.
Klaus Horrer
(Fotos auf S. 2)
„Anerkannte Flüchtlinge sind aber mehr
als nur Gäste: Sie sind Teil dieser Gesellschaft.“ ( Chr. Rath, taz v. 9.11.2015 )
Die Lern- und Spielstube
Die Lern- und Spielstube für Flüchtlingskinder gibt es seit Februar 2015. Wir treffen uns, außer in den Schulferien, jeden
Samstagvormittag im Pfarrhaus, um zu
spielen und zu lernen. Betreut wird dieses
Angebot im Moment von Amelie, Judith,
Julia, Lara, Maddi, Paulina, Sami, Frau Zitterell-Haid und Frau Leucht.
Wir möchten
den
Flüchtlingskindern zeigen, dass wir
gerne
Zeit
mit
ihnen
verbringen
und dass sie
in Dettenhausen willkommen sind. Wir
wollen ihnen
aber auch unsere Sprache
und
Kultur
nahebringen.
Denn letztlich führt nur der problemlose Umgang
mit der deutschen Sprache dazu, dass die
Kinder hier am gesellschaftlichen Leben
gleichberechtigt teilhaben können. Und
nur wer sich versteht, entwickelt auch Verständnis für den anderen. In diesem Sinn
bietet unsere Lern- und Spielstube für alle
Beteiligten eine gute Gelegenheit, Tole-
ranz zu entwickeln, die unterschiedlichen
Kulturen kennenzulernen und den Boden
zu bereiten für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft.
Sabine Leucht
(Bilder auf S. 2)
Endlich wieder zusammen
Ahmad AlYoseef in Dettenhausen
Im letzten Jahr erreichte der sechsundzwanzigjährige Syrienflüchtling Ahmad
AlYoseef über die Türkei und den Balkan
Deutschland. Im Januar zog er mit den ersten Flüchtlingen hier in Dettenhausen ein.
Unsere Gemeinde stellte die Sammelunterkunft im Gewann Kuchenäcker. Als einer der ersten bekam er eine Aufenthaltsgenehmigung. Und er hatte weiter Glück.
Auf der Suche nach einer Bleibe außerhalb
der Sammelunterkunft fand er in der Wasenstraße ein neues Heim. Im September
bezog er die schöne sonnige Dachwohnung im Hause Müller.
Seit Anfang
November ist
Ahmads Glück
fast
perfekt.
Seine
junge
Frau
Kaukab,
von der er so
lange getrennt
war, ist ihm
nach Deutschland
gefolgt.
Die beiden sind
glückselig zusammen, wenn
sie auch das Schicksal der Familien nicht
loslässt, die zu Hause im Kriegselend ausharren.
11
Kurz und bündig
Freundeskreis Flüchtlinge
Das junge Paar stammt aus Idlib im
Nordwesten Syriens, wo die syrische Luftwaffe ständig Angriffe fliegt, die jetzt noch
durch die russischen Attacken verstärkt
werden.
Kaukab hat in Idlib Pädagogik studiert
und möchte dieses Studium in Deutschland abschließen, um danach als Erzieherin zu arbeiten.
Ahmad arbeitete in seiner Heimat als
Maler; die Kunstmalerei ist sein Hobby.
Gern würde er wieder in seinem Beruf
arbeiten, aber noch lieber wäre ihm eine
Ausbildung zum Erzieher. Erste Kontakte
zu Dettenhäuser Kindergärten und zu den
örtlichen Malereibetrieben sind schon ge
knüpft.
Ahmad und Kaukab hoffen in Dettenhausen eine neue Heimat zu finden. Im
Haus Müller ist dazu der Anfang gemacht.
Sie fühlen sich hier angenommen und geborgen dank des großen Herzens von Frau
Müller und der vielen helfenden Hände in
der Gemeinde.
Isolde Albrecht
Gemeindewanderung mit unsern Brüdern aus Nahost
Am Sonntag den 08.11.15 versammelten wir uns am Rathaus, um wieder einmal,
wie jedes Jahr eine Gemeindewanderung
zu unternehmen. Mit etwa 80 Personen
an der Zahl, darunter 9 Flüchtlinge aus
Nahost, gingen wir los. Dank des schönen
Wetters kamen wir gut voran und viele
nutzten die Gelegenheit, um selbst die
jungen Männer aus Syrien oder dem Irak
kennen zu lernen und über ihre Erfahrungen zu sprechen. Alle verstehen und
sprechen jetzt schon ganz gut Deutsch.
12
Förster Langer begleitete uns und zeigte
uns verschlungene Trampelpfade oder
lehrte uns Interessantes über den Wald.
Unterdessen bewunderten wir die schöne Aussicht auf Weil oder genossen die
warme Sonne während wir uns mit den
Asylanten unterhielten und mein Bruder
Jannik und ich mit ihnen rumalberten. Es
ist ganz toll so viele nette „große Brüder“
zu haben und wir hatten wieder viel Spaß.
Die Zeit verging total schnell und am Ende
der Wanderung ließ man den schönen Tag
in Anongs Esszimmer bei thailändischem
Essen ausklingen.
Lars Linnenbürger, 13 Jahre
(Bild auf S. 2)
Projekte
Helmut Schaal diese Aufgabe.
Wir freuen uns auch über das Interesse
von Mirko Feucht, seine Kochkenntnisse
beim MKK einzubringen.
VG
Projekte
Predigt, Brass und Brezel
Mit Sprechstücken und Anspielen, einer
die Jahreslosung* ausleuchtenden Kurzpredigt und schwungvollen Liedern hat
der Gottesdienst an Neujahr ein eigenes
Kurz und bündig
Wechsel beim MKK
Die Koordinationsaufgaben des Männer-Kochkreises wechseln im jährlichen
Rhytmus. Nach Herbert Fritz übernimmt
Brass und Brezel 2014
Gepräge. Der Posaunenchor wirkt mit, und
es werden Punsch und Neujahrsbrezeln
gereicht. Man kann mit bekannten oder
auch unbekannteren Besuchern Glückwünsche austauschen und Zuversicht tanken – eben fürs neue Jahr!
Herzliche Einladung zum Gottesdienst
am 1.1. um 17 Uhr in der Johanneskirche!
Adventssingen
Ihre Pfarrerin und ihr Pfarrer sind auf
der Suche nach Gemeindegliedern, die
sich über ein Adventsständchen freuen. In
Begleitung eines Pfarrers oder eines Mitarbeiters sind die Konfirmanden am Mittwoch 9. Dez. von 14.45-17 Uhr in Gruppen
in der Gemeinde unterwegs. Sie wollen
insbesondere Älteren oder Kranken eine
Freude machen. Zu wem dürfen wir kommen? Bitte im Pfarramt melden! T. 520713
Jugend-Radtour Di. 2.-Di. 9. August
Auch für 2016 ist wieder eine Radtour für
13 bis 17-Jährige in Planung. Mit Küchen- und
Zeltanhänger soll es wieder eine Woche über
Land gehen. Mit dem BaWü-Ticket bis Crailsheim, und von dort über Nürnberg, Ansbach
und Hof mit einem Abstecher nach Tschechien bis ins sächsische Vogtland. Unsere Partnerstadt Treuen mit ihrem historischen Rathaus und der sanierten Altstadt ist überaus
sehenswert. Es besteht auch die Möglichkeit
zur Begegnung u.a. mit der dortigen Jungen
Gemeinde. Am Zielort campen wir an einem
der schönsten Stauseen Deutschlands und
erobern auch einen Hochseilgarten. Voranmeldung im Pfarramt erbeten; eine ausführliche Ausschreibung folgt im Frühjahr.
MKr
* Gott spricht: Ich will euch trösten, wie
einen seine Mutter tröstet. Jesaja 66,13
Helmut Schaal
Mirko Feucht
Radtour 2013 nach Frankreich
13
Projekte
Es fehlt was am frühen Sonntagabend!
Einmal sind wir durch die Bibel, die am
Altar ausliegt, durchgegangen. Das war
wunderschön und hat eine kleine treue
Gemeinschaft gefunden. Nun war lange
die Frage: aus oder nicht aus. Aus wäre
schade sagten viele, aber wie weitermachen? Nun, es darf nicht zu kompliziert
sein und nicht zu aufwändig.
Wir hatten ja bereits in der Vergangenheit häufig eine Bibel mit einer anderen
Übersetzung dabei. Daraus entstand die
neue Idee.
So wollen wir die neue Basisbibel: das
Neue Testament mit Psalmen in etwas ruhigeren Schritten durchlesen und ein wenig vergleichen mit der alten Übersetzung
und, wenn gewünscht, auch etwas über
den Text sprechen. Die richtige Form wird
sich finden. Wir beginnen in Erinnerung an
unseren ersten Start am 17. Januar um
17:00 im Gemeindehaus. Text und Leser
werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Arnd Pählig
Projekte
mehr mit ihrer Chorleitertätigkeit bei uns
vereinbaren lässt.
Wir sind traurig, dass die gemeinsame
Zeit nur etwas mehr als ein Jahr gedauert
hat, gleichzeitig aber sehr dankbar für alles, was Monica Vasques uns mitgegeben
hat.
Abschied von unserer KirchenchorDirigentin Monica Vasques
Die Aufführungen des Oratoriums Elias
von F. Mendelssohn-Bartholdy in Schwäbisch Gmünd, Rutesheim, Waldenbuch
und Dettenhausen sind die Abschiedskonzerte unserer Dirigentin Monica Meira
Vasques mit unserem Kirchenchor gewesen.
Sie hat eine Stelle als Dirigentin und
Organistin in Herrenberg-Kuppingen angenommen, die sich leider zeitlich nicht
14
Wir wünschen ihr für ihren weiteren persönlichen und musikalischen Weg Gottes
reichen Segen!
Die Chorleiterstelle ist neu ausgeschrieben worden. Die Entscheidung über die
Nachfolge von Frau Vasques haben wir für
den Januar 2016 vorgesehen.
Pf. G. List, Waldenbuch
(Fotos von C. Eissler)
Der Retter in der Not
Eberhard Mast leitet das Weihnachtskonzert
währte sich: Eberhard Mast vom Tübinger
Kammermusikreis sprang ein und nahm
das Steuer, d.h. den Dirigentenstab in die
Hand. Im Mittelpunkt des Konzerts am 3.
Schlimmer hätte es nicht kommen kön- Advent steht Meister Saint Saens, dessen
nen für den Kirchenchor. Gerade noch war Bild im Hintergrund der Konzertankündiman in Hochform und trainierte am Elias gung zu sehen ist - kunstvoll von Volker
bis zum letzten Konzert am 15. November. Gasse hineingezaubert. Mit Eberhard Mast
Und dann standen wir plötzlich ohne Diri- zusammen wollen wir uns besonders angentin da wie verwaiste Kinder. Wer nimmt strengen, himmlische Weihnachtsmusik
uns jetzt an die Hand und bereitet uns vor zum Klingen zu bringen.
auf das Weihnachtskonzert, das genau vier
Mit Eberhard Mast – im Kirchenchor
Wochen später am dritten Advent stattfin- liebevoll „Hatte“ genannt – sind viele auf
den soll???
Du. Früher, als der Kirchenchor noch wanUnd siehe – eine alte Freundschaft be- derlustig (und wanderfähig!) war und wir
in Drei-Tages-Märschen
Advents- und Weihnachtskonzert des Kirchenchors
unsere
Gemeinschaft
am 3. Advent
stärkten und die Lungen
In diesem Konzert wollen wir mit Chorälen, solistischen Stü- fit hielten, da wanderte
cken, Instrumentalstücken aus dem „Messias“ von G. F. Händel, auch Hatte oft mit uns. In
gemeinsam gesungenen Liedern, Lesungen und der Auffüh- Tübingen gehört er zum
rung eines Weihnachtsoratoriums den Weg von der Adventszeit Urgestein des Kammerzu Weihnachten hin gehen. Dazu laden wir herzlich ein.
musikkreises. Schon 1971
als 18Jähriger war er dabei und fidelte gekonnt
Hauptwerk wird das Oratorio de Noel, Opus 12 sein, welches
Camille Saint-Saens (1835 – 1921) im Jahr 1858 komponiert hat. in der ersten Geige. Als
Musik- und Deutschlehrer
heute an der FriedrichTermine und Orte: Sonntag, 13. Dezember 2015
List-Gesamtschule in Mössingen versteht er viel von
10.00 Uhr Johanneskirche, Dettenhausen
Musik, Kunst und Pädago17.30 Uhr Stadtkirche St. Veit, Waldenbuch
gik. Gerade so einen brauchen wir jetzt. Deshalb
Hatte, ganz herzlichen
Mitwirkende:
Dank, dass Du uns aus der
Cordula Stepp (Sopran), Silvia Kreuser (Alt)
N.N. (Tenor), Georg List (Bass)
Patsche hilfst!
Der Kirchenchor Waldenbuch – Dettenhausen
StD
Ulrike Heydt (Harfe), Siegfried Koch (Orgel)
Der Kammermusikkreis Tübingen
Musikalische Leitung: Eberhard Mast (Tübingen)
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
15
Else Lasker-Schüler Ausstellung (Text auf S. 30)
Projekte
Lebendiger Adventskalender
In der Hektik der vorweihnachtlichen
Zeit vergessen wir schnell, wie schön
die Adventszeit sein kann. Wir wollen in
diesem Jahr mit dem Lebendigen Adventskalender dazu beitragen, die Adventszeit besinnlicher zu erleben und
mit anderen zusammen Gemeinschaft zu
pflegen und Zeit zu teilen. Vom 01. - 24.
Dezember wird jeweils um 18:00 Uhr an
einem anderen Haus ein Adventsfenster
„geöffnet“. Bei einem kleinen Programm
mit verschiedenen Elementen soll der Advent als besondere Zeit neu in unser Bewusstsein rücken. Eine Hilfe dazu ist das
Läuten der Kirchenglocken und der Begrüßungsspruch zum Advent aus dem Ev.
Gesangbuch S. 56. Sie sind alle herzlich
eingeladen, zu kommen und gemeinsam
Fenster für Fenster zu „öffnen“, doch soll
die Teilnahme für keinen in allzu großem
Stress enden. Frau Claudia Horrer koordiniert dankenswerterweise die Termine
Tel. 64621.
MKr
16
Ein Wiedersehen in Alba Julia
Alba Julia mit der Diakonia e.V. ist eine
Reise wert. Das erfuhr eine Reisegruppe
aus Tübingen und ganz Baden-Württemberg, lauter alte Freunde von uns, Heide
und Stefan Dipper. Diese hatten bis dahin
noch keine Ahnung von Pfarrer Wagner
und seiner Diakonia. Das wollten wir ändern und sorgten dafür, dass ein Besuch
dort eingeplant wurde. Am Ende haben
sich alle bei uns bedankt für die tolle Idee.
Sie waren begeistert von der Diakonia, die
nächstes Jahr ihr 25jähriges Jubiläum feiert.
Es war ja gerade ein Jahr nach der Wende – 1991 – als Pfarrer Wagner den Grundstein legte. Schon damals wurde die Verbindung zu Dettenhausen festgeklopft,
denn mitbeteiligt war das Pfarrerehepaar
Gerhard und Rosemarie von Lingen, die
kurz zuvor -1990 – von Osterode (im Harz)
nach Dettenhausen gezogen waren.
Die Wende war in Rumänien anders als im übrigen Ostblock: sehr blutig
und mit schrecklichen Bildern im Fernsehen über das desolate Land, u.a. auch Bilder von staatlichen Kinderheimen: Behinderte Kinder - unvorstellbar verwahrlost
- hockten in ihren Gitterbetten wie in Käfigen. Da war schnelle Hilfe gefragt. Osterode schickte den ersten Hilfsgütertransport
nach Rumänien. Rosemarie von Lingen
war dabei und knüpfte die ersten Kontakte. Noch im August des gleichen Jahres
ging der nächste Transport dorthin, jetzt
mit dem Dettenhäuser (!) Ehepaar von
Lingen. Dabei kam die Verbindung mit
Pfarrer Wagner in Alba Iulia zustande. Der
übernahm eines der staatlichen Heime
Die Geigerin aus Dettenhausen
Der Redner aus Wuppertal
Dank an DiözesianKonservator W. Urban
Ausstellungsleiter Arnd Pählig eröffnet
(Fortsetzung auf Seite 21)
Ganz dicht dran an Else Lasker-Schüler
Der Frauenkreis sorgt für das leibliche Wohl
17
Gemeindefest (Text auf S. 25)
Musikalische Darbietungen in unserer Gemeinde
MeisterköchInnen beider Arbeit
Traumhaft lecker: das Kuchenbuffett
Adventskonzert 2014 des Posaunenchores
Es war genug für alle da!
Konfirmanden und Eltern an der Saftbar
Der Gospelchor im Oktober 2015 (Text S. 28)
Hochkonzentriert und sehr vergnügt
ging’s zu in der Bastelstube
18
Muntere Tischgespräche
Unsere Konfirmanden sporteln beim Indiacaturnier
Dream-Teams am Grill und bei den Pommes
Elias Konzert des Kirchenchores am 15. November 2015 (Text S. 14)
19
Winterspielplatz und Krabbelgruppe (Text auf S. 23)
Projekte
(Fortsetzung von S. 16)
und brachte die Kinder in Häusern unter,
die er von Siebenbürger Sachsen günstig
kaufen konnte, weil sie nach Deutschland
auswanderten. Ein halbes Jahr später
machten die Lingens wieder einen Besuch
in Rumänien und erlebten das kleine Volk
beim fröhlichen Faschingfeiern: Schon
nach dieser kurzen Zeit der Betreuung
waren diese Kinder nicht wieder zu erkennen!
Das war der Beginn der Diakonia in Alba
Iulia. Inzwischen ist ein großes DiakonieUnternehmen daraus geworden mit fast
150 Angestellten. Dazu gehören die verschiedenen Wohngruppen im Haus Ararat, Haus Betanien, Haus Elim und Corinth
- lauter biblischen Namen. In der Regel
werden dort durchschnittlich 15 Behinderte rund um die Uhr betreut, von etwa
10 Mitarbeitern, die sich gegenseitig ablösen. Dazu kommen die beschützenden
Werkstätten, 2 Pflegestationen, eine Sozialstation, wo die Ärmsten kostenlos gepflegt werden, eine ambulante Pflegestation und das Altenheim Peter und Paul mit
einer kleinen Landwirtschaft, wo die Alten
mithelfen können.
Die Lingens machten das Projekt im
Kreis Tübingen bekannt: Drei Gemeinden
erklärten ihre Unterstützung: Die AlbertSchweitzer-Gemeinde in Tübingen, die
Lustnauer Gemeinde und die Kirchengemeinde Dettenhausen. Seitdem geht jedes Jahr ein mit Kleidern und Sachspenden voll beladener LKW von den drei Gemeinden nach Alba Iulia. In Second-HandLäden – eigenen und fremden – werden
die Dinge verkauft. Nur auf diese Weise
kommen arme Leute zu guten Kleidern
und viele Frauen zu einem guten Job. Und
20
nur so kann das Ganze finanziert werden.
Schön dass wir einen direkten Draht zueinander haben. Immer wieder hört man
voneinander und besucht sich. Letztes
Jahr waren die Wagners hier und diese
Jahr wir beide bei ihnen.
Gerhard
und Irmgard
Wagner sind
immer noch
die
Alten,
voller Elan
und Hingabe an die
große Aufgabe. Er hat
uns in seiner
Kirche empfangen, von
seiner Arbeit
erzählt, mit
Gerhard und Irmgard uns gebetet
Wagner
und gesungen,
während seine Frau mit ihren Köchinnen uns
ein wunderbares Mittagessen zauberte. In
der Tagesstätte gab es eine lustige Begegnung mit den Behinderten und auf der
Festung noch ein Stück Geschichte dieser
großen Stadt. Viele Grüße sollen wir ausrichten an die Dettenhäuser Gemeinde
und Dank sagen für die jährlichen Transporte, die mit anderen (z.B. Osterode, von
wo dieses Jahr schon 11 Lastwagen abgefahren sind) die Finanzierung der großen
Diakonia möglich machen.
Dank sagen wollen wir auch denen, die
das Ganze hier in Dettenhausen jedes Jahr
organisieren: Eugen Bauer und Dieter Stadelmann.
Heide und Stefan Dipper
21
Veranstaltungen
Projekte
Veranstaltungen
Offener Mitarbeiter-Abend
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und interessierten Gäste laden wir herzlich
ein zum Mitarbeiter-Abend am Fr. 29. Jan.
2015 ab 19.30 Uhr in den Gemeindesaal.
Es gibt gutes Essen, einen Jahresrückblick
und allerlei Vergnügliches!
Eine-Welt-Gruppe auf dem Christkindlesmarkt
Am 5. Dezember ist wieder Christkindlesmarkt in Dettenhausen. Die Kirchengemeinde wird dort wieder präsent sein mit
einem Stand. Wir verkaufen fair gehandelte Produkte aus Asien, Afrika und Südamerika: Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Honig
und vieles mehr. Die Produzenten erhalten
dafür einen fairen, verlässlichen Preis, dass
sie von ihrer Hände Arbeit auch leben können. Dazu gehört auch Schulbildung für
die Kinder und medizinische Versorgung.
Besuchen Sie uns doch einmal am Stand.
Sonst sind wir sonntags nach dem Gottesdienst in der ev. Johanneskirche für Sie da.
Friederike Glöser
Kein Meister ist vom Himmel gefallen
- auch Lotte Reiniger nicht
Lotte Reiniger ist heute weltbekannt
als Meisterin des Trickfilms. Ihr in Scherenschnitt-Manier hergestellter Film „Die
Abenteuer des Prinzen Achmed“ zählt zu
22
den besten Filmen der Geschichte des
Kinos. Der Weg zur Meisterschaft führte
sie zu Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. Es war Anfang des letzten
Jahrhunderts
die wichtigste Bühne in
Deutschland.
Dort
lernte sie Paul
Wegener
kennen, einen großen
Schauspieler
und Filmpionier. Durch
ihn
wurde
ihr Schritt für
Schritt
der
Weg
zum
Scherenschnitt-Film klar. Von diesem Weg berichten mit Filmbeispielen Helga und Alfred
Happ am Freitag 22. Januar um 20 Uhr im
Evangelischen Gemeindehaus.
Winterspielplatz für 0-3
- Mach dich auf die Socken
Jährige
Die Krabbelgruppe lädt alle 0-3jährige
in Begleitung ihrer (Groß-) Eltern zum Winterspielplatz ins evangelische Gemeindehaus ein. Der Winterspielplatz bietet am
Mi., 13.01., 20.01., 27.01., 03.02., 17.02. und
24.02., jeweils von 9.30 bis 11.00 Uhr
Platz zum Spielen, Rutschen und Hüpfen
und Zeit für Gespräche unter den (Groß-)
Eltern. Bitte Stoppersocken oder Schläppchen mitbringen, da wir den Winterspielplatz schuhfrei halten.
23
Chronik
Veranstaltungen
Kirche für die Kleinsten:
So. 6. März 17 Uhr!!
Gottesdienste für Familien mit kleinen
Kindern – wir haben sie ein Jahr lang zusammen mit der ganzen Gemeinde gefeiert. Wir haben dabei erlebt, dass Alt und
Jung in einer Gemeinde zusammengehören. Wir brauchen einander! Es hat uns sehr
gefreut, wie offen und aufgeschlossen sich
die Gemeinde diesem besonderen Gottesdienst gegenüber gezeigt hat. Einmal
im Jahr – im Advent - wollen wir auch in
Zukunft miteinander feiern und die ganze
Gemeinde zur Kirche für die Kleinsten einladen. Aber auch das brauchen wir: dass
Kinder die Kirche für sich entdecken, dass
sie Raum haben zum kindgerechten Feiern, Spielen und Basteln.
Wir denken, dass der späte Sonntagnachmittag ein guter Zeitpunkt dafür ist
und laden dazu erstmals am 6. März 2016
alle Familien mit Kindern unter 6 Jahren
herzlich ein. Die Kirche für die Kleinsten
beginnt um 17.00 Uhr!
,
Weltgebetstag 2016 aus Kuba
Kuba, ein Land, das unlängst wieder für
Schlagzeilen sorgte, als sich die Präsidenten aus USA und Kuba nach langer Zeit des
Kalten Krieges die Hand reichten, wird sich
als Weltgebetstagsland 2016 vorstellen. So
können wir gerade in der Zeit des Wandels
Menschen in Kuba betend und handelnd
begleiten.
Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich
auf – dieser Titel ist Zusage und Aufforderung zugleich. Der Text aus dem Markusevangelium (10; 13-16) zeigt Jesus,
der gerade die Kinder, die gesellschaftlich
24
ganz unten stehen, empfängt und segnet.
Frauen aus Kuba wünschen sich ein gutes
Miteinander aller Generationen in den Fa-
milien, sowie Lösungen gegen die anhaltende Auswanderung und die wirtschaftliche Krise. Sie lassen sich von Visionen des
Propheten Jesaja (11; 1-10) ermutigen und
laden uns ein, „die Hoffnung zu bewahren
auf eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit“.
Lassen Sie sich heute schon einladen zu
einem informierenden, musikalischen und
bewegenden Gottesdienst am
Freitag, 4. März 2016 um 19.30 Uhr
im ev. Gemeindehaus Dettenhausen
Vielleicht wollen sie sich im Vorfeld aktiv
an der Gottesdienstvorbereitung beteiligen, sei es musikalisch, als Leserin, als Küchenfee oder einfach so, dann melden Sie
sich dafür gerne im Pfarrbüro.
Bärbel Sonntag
che Betreuung geben, Seelsorge, Fußpflege, Frisöre, Massage und Gesprächskreise.
Am 04.02.2016, 18 Uhr in der Vesperkirche: „Armut in Tübingen“ – Vortrag,
Gespräch, Konsequenzen; ein Abend mit
Uta Schwarz-Österreicher (Leiterin Fachbereich Familie, Schule, Sport, Soziales der
Stadt Tübingen).
Wir freuen uns sehr über finanzielle Unterstützung: IBAN: DE91 6415 0020 000
4444112 sowie ehrenamtliche MitarbeiterInnen. Anmeldung zur Mitarbeit ab Samstag, 12.12.2015 bei Anke Becker, 07071930412 und dann jeweils Mo-Fr 9-16 Uhr.
Vorbereitungsabend für Neue Mitarbeiter:
Dienstag, 12.01.2016, 19.30 Uhr, Martinskirche
Gemeindefest Erntedank 2015
Chronik
Viel Spaß beim Konfi-Cup
Mit Frau Oelert und Frau Beck ermöglichten die Mütter zweier Konfirmanden
Vesperkirche Tübingen
Herzliche Einladung in die Martinskirche
zu Essen & Gemeinschaft an ALLE, die gern
kommen möchten! Sonntag, 24.01.2016
bis Samstag, 20.Februar 2016. Täglich geöffnet 11.30 bis 14.30. Essenausgabe von
11.45 bis 14.00 Uhr. Neben Mittagessen,
Kaffee und Kuchen wird es wieder ärztli-
zirks im Oktober in Gomaringen teil. In
gemischten Teams bestritten Jungs und
Mädchen miteinander das gut besetzte
Hallenturnier. Unsere Konfirmandin Laura
Durst berichtet:
Mit Selina, Nils, Felix, Louis, Robin, Johannes, Cedric und Sonja habe ich am
Konficup teilgenommen. Die ersten beiden Spiele haben wir leider verloren. Wir
mussten nämlich gegen die stärksten
Teams des Turniers antreten. Deshalb sind
wir leider nicht ins Viertel-Finale gekommen. Die letzten beiden Spiele haben wir
gewonnen, und sehr viel Spaß dabei gehabt!
MKr und Laura Durst
durch ihren Fahrdienst die Teilnahme am
Konfi-Cup 2015. Ein Dettenhäuser Team
nahm am Fußballturnier des Kirchenbe-
Das diesjährige Gemeindefest konnte
dank der engagierten Mithilfe vieler Gemeindeglieder mit einigen Besonderheiten aufwarten. Ein Mitarbeiter-Team ließ
sich gewinnen, Anspiele im Gottesdienst
zu präsentieren. In eindrücklichen Szenen
wurde verdeutlicht, dass irdische Schätze
vom Rost zerbröselt, von Motten zerfressen oder von Dieben gestohlen werden.
Die Anspiele leiteten hin zur biblischen
Botschaft: Sammelt Euch Schätze im Himmel! Glaube, Liebe und Hoffnung machen
ein Menschenleben reich.
Trotz widrigen Wetters konnte das Bastelteam ein sehr ansprechendes Kinderprogramm durchziehen. Allen SchminkArrangeuren, Bastelanleitern und Vorleserinnen ein herzliches Dankeschön! Unter
der Leitung von Andreas Rosner fand auf
der ‚Hindenburg-Wiese‘ vor dem Gemeindehaus erstmalig ein Indiaca-Turnier statt.
25
Chronik
So kamen auch Jugendliche beim Fest auf
ihre Kosten.
Eine besondere Attraktion war das vegetarische Mittagessen aus komplett biologischem Anbau und zumeist regionalen
Zutaten. Ein Team um Volker Gasse und
Chefkoch Paul Beaujean kreierte schon am
Ein stolzer Koch und sein Werk!
Vortag ein leckeres Ratatouille, das großen
Anklang fand und die Bewirtung sehr erleichterte. Allen Köchinnen, Nachtisch-Bereitern und Kuchenbäckerinnen, allen am
Grill- und Pommes-Stand und allen, die
sich mit helfenden Händen mit einbrachten, ein herzliches Dankeschön. Durch die
Vielen, die helfen und feiern, gewinnt unser Kirchenfest einen besonderen Charme.
Der Erlös des Festes beläuft sich auf ca.
€ 1150.- und kommt zur Hälfte der Kirchenrenovierung und zur anderen Hälfte
der Rumänienhilfe zugute. Unser Dettenhäuser Beitrag hilft mit, dringend notwendige Arbeitsplätze in der Diakonie der
evangelischen Kirche in Iulia Alba / Rumänien zu finanzieren.
MKr
(Bilder auf S. 18)
26
Chronik
Das verzeihe ich dir (nie)!
Wie kriegt man das „nie“ bloß weg?
Ein spannendes Gemeindefrühstück am
26.9.2015
Der Saal im Gemeindehaus war voll, die
Stühle um die von Gerlinde Teltschik so
hübsch gedeckten Tische reichten kaum,
und das Frühstück hat besser geschmeckt
als zuhause.
Frau Dr. Beate Weingardt aus Tübingen
war zu uns gekommen – Theologin und
zugleich Psychologin. Tanja Müllerschön
begrüßte und überraschte sie mit der Frage: Was haben Psychologie und Theologie
gemeinsam? Darauf gab sie eine einleuchtende Antwort: Beide arbeiten zusammen:
Die Psychologie hilft dem gefallenen Menschen wieder auf die Beine, aber wohin es
dann weitergeht, das sagt ihm die Theologie.
Frau Weingardt richtete auch eine Frage
an uns: Warum dauert ein Streit zwischen
Nachbarn oder in der Familie oft so endlos
lange? Verblüffend einfach war die Antwort, die sie schließlich selber gab: Weil
jeder denkt, der andere muss den ersten
Schritt tun! Aber - so Frau Weingardt - es
lohnt sich diesen ersten Schritt zu tun,
denn am meisten leidet man doch selber
unter dem Streit. Und das Schlimmste ist,
wenn man im Unfrieden und unversöhnt
stirbt.
Viele eigene Erfahrungen flocht Frau
Weingardt in ihren Vortrag ein. Gleich zu
Beginn erzählte sie frei heraus, dass sie mit
17 schwanger wurde und damit ihre Eltern
schwer kränkte. Kränkungen passieren
meist unter Menschen, die sich nahe stehen, in der Familie, unter Verwandten, in
der Nachbarschaft. Gerade dort, wo man
einander vertraut und nur das Gute vom
andern erwartet, ist die Kränkung wie ein
Vertrauensbruch und deshalb so bitter.
Gefühle aber lassen sich nicht einfach wegschieben. Der Gekränkte weiß meist nicht,
ob der andere ahnt, wie tief er ihn verletzt
hat und ob es ihn überhaupt belastet. Das
schwere Paket des Gekränktseins trägt er
allein mit sich herum. Wer nicht vergeben
will, ist nachtragend und wer nachträgt,
muss viel schleppen. Er will es dem andern schwer machen, ihn bestrafen, ihn
womöglich zur Reue zwingen – aber dabei
wird es für ihn selbst umso schwerer, weil
er in den negativen
Gedanken kreist.
Er schadet sich
selbst am meisten
und schadet auch
seiner Gesundheit,
mehr als er ahnt.
Wer aber vergibt,
lässt etwas los, wird
erleichtert
und
befreit von einer
großen Last Wer
vergibt, wirft das
Steuer herum und
Dr. B. Weingardt
fährt
in eine neue
(Foto G. Schneider)
Richtung. Das kostet viel Kraft und Überwindung. Sie selbst,
so gesteht Frau Weingardt, habe einmal 5
Jahre gebraucht, um sich mit einem Vetter
wieder zu versöhnen. Es ist wie das Ende
einer langen Bergwanderung. Der Gipfel ist erreicht, frei und weit der Blick! So
schön ist Versöhnung, so befreiend und so
wohltuend!
Was aber, wenn der andere meine ausgestreckte Hand nicht annimmt? Schade,
aber dann habe ich doch das Meine getan,
ich habe dem andern vergeben, und kann
diese Last abwerfen, kann aufatmen.
Wie ein großes Dankeschön für Frau
Weingardt war der lange Applaus am
Schluss. Sie hat uns geholfen, das „Nie“
wegzukriegen!
Friederike Glöser
Geschichtensessel
Mit Isomatte, Kissen und Kuscheldecke
trafen zu unserem Sommerferienprogramm Anfang August wieder 15 Kinder
zwischen 6 und 9 Jahren im Gemeindehaus ein, um es sich gemütlich zu machen
und den Abenteuern der Nixlinge Lilly und
Flosse in der Unterwasserwelt zu lauschen.
„Nicht Haifischrudel und Muränenbanden
werden für die NIXLINGE zur Gefahr, sondern die beiden Schnorchels mit ihrem
grässlichen Seeteufel. Als dann auch noch
der Riesenkrake auftaucht, nimmt das
Abenteuer eine überraschende Wende.....
so spannend war es für Lilly und Flosse
von Cornelia Funke. Übrigens das Buch
gibt es auch in unserer Bücherei.
In der Pause sind wir dann mit den Kindern zum frische Luft schnappen auf die
Wiese vor dem Gemeindehaus. Die Kinder
mussten in Bechern Wasser transportieren,
27
Chronik
damit ein Fisch nicht im Trockenen sitzen
musste. Der Freundeskreis der Flüchtlinge
war auch gerade da, und so wurden die
Kinder in ihrem Spiel tatkräftig untestützt
von den Flüchtlingen, was für alle eine gelungene Abwechslung war.
Wir vom Geschichtensessel hatten wieder viel Spass beim Lesen für die Kinder
und freuen uns auf das nächste Sommerferienprogramm.
Sabine Janning für den Geschichtensessel
Grapevine in Concert – Bless the Lord
Den singenden Weinstock gibt es nun
schon seit fünf Jahren. Wir können es
selbst kaum glauben.
„Lobe den Herrn meine Seele“: Unter
diesem Motto stand unser Konzert am
Sonntag, dem 18. Oktober 2015 in der Johanneskirche. Während des letzten Jahres
hatte unser Chorleiter Patrick Rützel mit
uns wieder ein neues Programm für die
Aufführung erarbeitet. Bekannte AfroAmerican Spirituals - a cappella oder mit
Klavierbegleitung gesungen - wechselten sich mit modernen Gospel-Kompositionen ab. Diente den Spirituals eher ein
alttestamentarischer Text als Vorlage, bezogen sich die neueren Songs vor allem
auf die Frohe Botschaft Jesu des Neuen
Testaments. Die Stückauswahl war sehr
abwechslungsreich, von fetzigen Rhythmen über soulige Songs bis hin zu leisen,
gefühlvollen Liedern reichte unser Repertoire. Seit letztem Jahr haben wir sechs
choreigene Solisten, die auch dieses Jahr
wieder die Rolle des Vorsängers übernahmen. Vor dem Konzert erkrankte eine der
28
Chronik
Solistinnen, ihr Part wurde kurzfristig mit
den anderen beiden Solosängerinnen besetzt. Ein weiteres Ziel war, dieses Konzert
auswendig vorzutragen, was uns auch fast
komplett gelang. Überrascht stellten wir
fest, dass sich die Anstrengung lohnte, da
wir uns besser aufs Singen konzentrieren
konnten als mit Notenordner in der Hand.
Auch der Berichterstatter der Südwestpresse war sehr angetan davon, welchen
Stand der Chor bisher erreicht hatte und
konnte uns für die weitere Arbeit wichtige
Impulse geben.
Ganz herzlich danken möchten wir unserem zahlreich erschienenen, treuen Publikum. Euer Beifall ist uns Ansporn! Wir
freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Barbara Zitterell-Haid, Klaus Wirsum
(Bilder auf S. 19 )
Die hohen gotischen Fenster im Altarraum lassen, in helles Blau eingebettet,
biblische Figuren und Szenen erkennen:
König David mit seinem roten Purpurmantel springt gleich ins Auge, darunter
Elia unter dem Wacholderbusch über dem
ein freundlicher Engel schwebt, der ihn
stärken will, weiter oben die Kreuzigungsszene. Mose mit den Gesetzestafeln ist unverkennbar, ebenso der goldene 7-armige
Leuchter und links unten Adam und Eva
Ausflug nach Mainz am 14.10.2015
Nichts für Langschläfer war der Ausflug
am 14. Oktober nach Mainz. Pünktlich um
7 Uhr fuhr der Bus ab, nachdem der Organisator, Herr Arnd Pählig, sich vergewissert
hatte, dass alle Teilnehmer anwesend waren. Schon auf der Hinfahrt erfuhren wir
viel über die Geschichte der Stadt Mainz.
Unser 1. Ziel war die kath. Kirche St. Stephan in Mainz mit den von Marc Chagall
in seinen letzten Lebensjahren gestalteten
Fenstern aus den 1980-er Jahren. Wenn
man die Kirche betritt, taucht man ein in
himmlisch blaues Licht, das den ganzen
Kirchenraum durchflutet, ausgehend von
den ganz in Blau gehaltenen Chagallfenstern, die dem Gottesdienstraum seine Atmosphäre verleihen.
Dazwischen die hohen Säulen aus rotem Sandstein aus dem 13. Jahrhundert.
im Paradies. Harmonisch fügt sich auch
die moderne Klais-Orgel in den Kirchenraum ein. Und wir hatten sogar das Glück,
ihren Klang hören zu können.
Ein kleiner Bummel durch die Altstadt
führte uns zum Augustinerkeller, wo wir
ein köstliches Mittagessen genossen. Anschließend kamen wir zum über 1000-jährig geschichtsträchtigen Mainzer Dom.
Die mächtige Kirche in romanischem Baustil, ihrem 57 m langen Mittelschiff und
den historischen Grabdenkmälern beein-
druckte allein schon durch die Größe.
Nachmittags stand das Gutenbergmuseum auf dem Plan, das in eindrücklicher
Weise die Geschichte des Druckerhandwerks vom 15. Jahrhundert bis in unsere
Zeit zeigt. Wir bekamen anschaulich vorgeführt, wie in den Anfängen gedruckt
wurde. Die Entwicklung der „schwarzen
Kunst“ brachte damals einen Umbruch.
Die Schriften Martin Luthers hätten sich
nicht so schnell verbreiten lassen. Die Reformation
hätte sich
ohne Druckerei nie
so ausgebreitet.
Eine Sonderausstellung zeigte
die Reformation als
Medienereignis in
Wort und
Bild.
Es
sind noch
mehrere
Ausgaben
der ersten
Gutenberg Bibeln von damals zu bestaunen, mit ihren akkurat gesetzten 42 Zeilen
in 2 Spalten auf einer Seite, die Johannes
Gutenberg mit seinen Mitarbeitern vor
500 Jahren gedruckt hat.
Für manche aus unserer Gruppe reichte
es sogar noch zu einem Tässchen Kaffee,
bevor wir wieder die Heimreise antraten.
Herrn Pählig gilt unser herzlicher Dank für
die Vorbereitung und Durchführung dieses besonderen Ausflugs.
Friederike Glöser
29
Chronik
Else Lasker-Schüler in der Johanneskirche
Die Eröffnung war sehr gut besucht,
auch viele Auswärtige waren gekommen
und hörten dem begeisternden Vortrag
von Hajo Jahn, dem Vorsitzenden der Else
Lasker-Schüler Gesellschaft zu. Nun, wenn
der als ehemaliger WDR Reporter nicht reden könnte, das wäre ja auch schlimm.
Die Jüdin Else Lasker-Schüler war die
erste, die Ihre Bücher selbst illustrierte,
eigentlich die erste Kommunardin, eine
begnadete Netzwerkerin, die in vielen Fakultäten der Kunst zu Hause war, eine der
größten deutschen Lyrikerinnen, mit einer
unglaublichen Phantasie, die es ihr immer
wieder erlaubte, sich eine eigene Welt zu
schaffen, die sie ihre Schicksalsschläge
bewältigen halfen: früher Tod des Bruders,
früher Tod des Sohnes, finanzielle Engpässe, durch die Heilkosten verursacht, Anfeindungen durch die Nationalsozialisten,
Flucht in die Schweiz und dann nach Jerusalem. All diese Informationen erhielten
wir von Hajo Jahn in seinem Vortrag: Else
Lasker-Schüler, die Poetin der Zeichenfeder.
Licht und Schatten in der Johanneskirche
Denn sie schrieb nicht nur, sie zeichnete
auch ihre Phantasiewelt. Und so hängen
30
Chronik
fröhlich bunte Bilder in der Kirche, häufig
Selbstbildnisse in ihren Rollen. So nennt
sie sich manchmal Prinz Jussuf. Jussuf hat
sie dem Alten Testament entnommen und
ist der Josef, der in Ägypten war. Und viele
Bilder erinnern auch im Stil an die Kunst
der Ägypter. Die Bilder stammen aus dem
Fundus des Lasker-Schüler Vereins, aus
dem Franz Marc Museum Kochel und aus
dem Deutschen Literatur Archiv Marbach.
Der Diözesian-Konservator Wolfgang
Urban, der bekennende Else Lasker Schüler Fan, der schon in frühen Jahren seine
erste Liebe mit Gedichten der Künstlerin
beeindruckte, entflocht in einem spannenden Vortrag das Netzwerk, das sie zu
ihren Lebzeiten, völlig ohne Internet und
Twitter, mit unzähligen Briefen und großer
Kontaktfreudigkeit geknüpft hatte. Immer
wieder hinterlegte Urban seine Informationen mit passenden Gedichten, die er
feinfühlig, häufig mit geschlossenen Augen vortrug - kein Wunder, wenn er schon
mit 15 Jahren zu Üben begonnen hatte.
Wunderbar ergänzte der Vortrag von Wolfgang Urban über die Netzknüpferin und
Lyrikerin Else Lasker-Schüler, den Vortrag
von Hajo Jahn zur Ausstellungseröffnung
über “ Else Lasker- Schüler die Poetin der
Zeichenfeder“, so dass die Doppelbegabung dieser großen Künstlerin für alle
sehr anschaulich wurde.
Sie war wie wir in Dettenhausen sagen,
sicher keine Gewöhnliche.
Ich finde es sehr schön, dass so viele
mithelfen und diese Projekte befürworten
und so viele einfach zur Ausstellung kommen. Das ist für alle Beteiligten der schönste Lohn.
Arnd Pählig
(Bilder auf S. 17)
Kinderbibeltage
„ Mission Freundschaft erfolgreich abgeschlossen,“ piepst der Computer und
Frehdt freut sich, hat er doch einen neuen Freund gefunden names Samuel.
„Freundschaft ist toll“, das weiß er jetzt.
Auch der irrsinnige König Saul ist happy,
weil ein kleines Mädchen ihm die Freundschaft angeboten hat, damit er nicht mehr
so alleine ist.
Drei Tage lang in den Herbstferien, haben
30 Kinder der Freundschaftsgeschichte
von David und Jonatan gelauscht, zum
Thema gesungen, gebastelt und gespielt.
Wieder einmal war die Kibiwo ein voller
Erfolg und das Team begeistert. Wir danken Tanja Müllerschön für ihren Einsatz in
der Küche und Friederike Glöser für ihr
Engagement am Klavier und als tröstende
Doktorin. Auch danken wir den Konfirmanden, Julia, Laura, Sonja und Madleen
für ihren klasse Einsatz im Team, in dem
wir sie nun auch herzlich begrüßen dürfen. Den Eltern danken wir für die vielen
leckeren Kuchenspenden!
Auch 2016 und 2017 soll es wieder eine
Kinderbibelwoche geben. Darauf freuen
wir uns jetzt schon.
Emilia Birk und Antje Wiede-Schreiber
(Bilder auf der hinteren Umschlagseite)
10 Jahre Offener Meditationskreis
Im Januar 2006 traf sich eine Gruppe von
10 – 15 Menschen zum ersten Mal bei Kerzenlicht im Gemeindehaus zur KundaliniMeditation; damals als weitere Spenden-
Initiative zur Gemeindehaus-Renovierung.
Inzwischen gibt es einen ziemlich festen
Stamm von 8-10 Menschen, die regelmässig meditieren und immer wieder auch
sporatisch Teilnehmende, die mal für sich
Ruhe suchen und in die Stille gehen möchten.
Kundalini wird beschrieben als eine reine urschöpferische Kraft im Menschen
und in der Natur, die nicht nur in der indischen Kultur bekannt ist, sondern auch im
Christlichen als „Pfingstfeuer“ bezeichnet
wird. Der Name leitet sich von dem alten
Wort „Kundri“ ab. Jeder Mensch trägt von
Anfang an diese Energie – ein Teil der göttlichen Urschöpferkraft – in sich.
Kundalini-Meditation ist eine leicht auszuübende Meditation mit Bewegung, die
belebend, stärkend, zentrierend wirken
kann. Sie ist ein Weg, sich von der äußeren
Betriebsamkeit zu lösen, Spannungen abzubauen, mit sich selbst besser in Kontakt
zu kommen und den Lebensenergiefluss
zu spüren. Sie kombiniert Bewegung mit
Ruhe und Stille in 4 unterschiedlichen
Phasen zu je 15 Minuten.
Wir treffen uns in der Regel 14-tägig
dienstags, 20 Uhr im Evang. Gemeindehaus (Ferien ausgenommen). Die genauen Termine sind den gelben Seiten in der
Heftmitte zu entnehmen und aktuell dem
wöchentlichen Amtsblatt der Gemeinde.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen
uns jedoch über einen kleinen Spendenbeitrag zur Pflege und Erhaltung des Gemeindehauses, das nun schon so lange
zur wohltuenden Heimat für unseren Kreis
geworden ist.
Gisela Schölpple
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Chronik
Todbringender Export aus Deutschland
Waffenhandel – ein lukratives Geschäft
Ein Abend im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade 2015 am 11.November im Evangelischen Gemeindehaus
hatte es in sich.
Das Forum für Gerechtigkeit, Frieden
und Bewahrung der Schöpfung und
die evangelische Kirchengemeinde
hatten eingeladen zu einem Thema
mit hoher Sprengkraft: „Schwarzbuch
Waffenhandel – Wie Deutschland am
Krieg verdient“, kein Fragezeichen, direkt und provokant. Insider kannten
den Titel vom Buch, das der Referent
des Abends geschrieben hat: Jürgen
Grässlin, ein Hochkaräter in der bundesweiten Diskussion um Rüstungs-,
Waffen-, Verteidigungspolitik, Träger des
Aachener Friedenspreises und des Amospreises. „In ihm haben wir eine prophetische Stimme mit analytischem Verstand“ –
so Martin Kreuser in seiner Anmoderation.
Vor mehr als siebzig Zuhörerinnen und
Zuhörern
entfaltete
Grässlin schnörkellos
und direkt seine These,
es gehe der Rüstungsindustrie allein um ein
Dreifaches: Profit, Profit,
Profit. Nicht von ungefähr sei die Bundesrepublik der viertgrößte
Waffenexporteur der
Welt. Wert der Ausfuhren 1,8 Mrd. Euro in
2014, nicht gerechnet die Produkte, die
sowohl zivil als auch militärisch genutzt
werden können, nicht gerechnet die Produkte und Dienstleistungen wie Lizenzen
und Schulungen. Die Rüstungsindustrie
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Weihnachtsaktion
Chronik
liefere mit Unterstützung staatlicher Stellen Waffen an menschenrechtsverletzende, kriegführende Staaten. Saudi Arabien,
ein totalitäres Regime verfolge Christen,
unterdrücke Frauen, praktiziere die Todesstrafe in grausamster Weise, eine der
schlimmsten Diktaturen der Welt. Und
„wir stabilisieren das Regime in Saudi Arabien“ mit Waffenlieferungen in Millionenhöhe so Grässlin. Waffen würden gleichzeitig an beide Kriegsgegner geliefert, z.B.
an den Iran und den Irak, an die Regierung
in Libyen und an die Rebellen im Land.
„Der Daimlerkonzern hat die schlimmsten
Diktaturen der Welt beliefert mit militärischem Gerät“. Heckler und Koch ganz in
unserer Nähe habe bereits 15 bis 20 Millionen Gewehre in alle Welt verschickt.
Dreiundsechzig Prozent aller Kriegsopfer
kommen durch Kleinwaffen wie der G3,
G36 von Heckler und Koch um, umgerechnet ca. 114 Tote an jedem Tag. Ein trauriges
Beispiel sei der Skandal um G3 Gewehre in
Mexiko. „ Waffen wandern, sie suchen ihre
Schlachtfelder“, resümierte Grässlin. Wen
wundere es dann, dass die Flüchtlingsströme zunehmen. „Wer Waffen sät, erntet Flüchtlinge!“ Ein Blick auf die Täter in
Wirtschaft und Politik, wie er sie in seinem
neuesten Buch „Netzwerk des Todes. Die
kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden“ vorstellt, rundete
das Thema ab.
Am Ende des Vortrags stand der Appell des kämpferischen Rüstungsgegners,
die Demokratie zu verteidigen, für sie zu
kämpfen und eine solidarische Gemeinschaft aufzubauen.
Die folgende Gesprächsrunde spiegelte
Hoffnung und Skepsis, die Rüstungsexporte zu begrenzen wenn nicht gar zu stoppen. Brigitte Lang vom Forum dankte für
einen aufschlussreichen Vortrag.
Spenden gingen an die rüstungskritische „Aktion Aufschrei. Stoppt den Waffenhandel“, einem Zusammenschluss von
bundesweit über 100 Gruppierungen, darunter vielen kirchlichen Initiativen.
BU
dieses
Hilfswerk zu haben
und dadurch
mit dem fernen Nächsten
verbunden
zu sein. Auch
dieses
Jahr
braucht
es
wieder unsere
Unterstützung.
BROT setzt unsere Gaben um
in Taten der
Nächstenliebe. Bitte spenden Sie großherzig und freigiebig. Einen fröhlichen Geber
hat Gott lieb!
Ihr Pf. Silvia und Martin Kreuser
Das Allerletzte
Ausländer raus?
Weihnachtsaktion
BROT-FÜR-DIE-WELT
2015 sind viele Flüchtlinge aus verschiedenen Notstandsgebieten zu uns gekommen. Ihnen zu helfen und sie zu unterstützen ist ein Gebot der Menschlichkeit.
Gleichzeitig müssen aber auch die Ursachen bekämpft werden, die Menschen aus
ihrer Heimat vertreiben. Eines der bewährtesten Prinzipien für ein menschenwürdiges Leben in der angestammten Heimat
ist ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘. BROT-FÜR-DIEWELT hat dabei viel Erfahrung, die passenden Strukturen und ein funktionierendes
Controlling. Es ist ein Segen auch für uns,
Dein Christus ist Jude
Dein Auto - Japaner
Dein Wodka - Russisch
Deine Pizza - Italienisch
Dein iPhone - Chinesisch
Dein T-Shirt - Bangladeschi
Dein Kaffee - Brasilianisch
Dein Curry - Tamilisch
Deine Filme - Amerikanisch
Dein Urlaub - Spanisch
Dein Döner Kebap - Türkisch
Deine Zahlen - Arabisch
Deine Schrift – Lateinisch
Deine Demokratie - Griechisch.
Wie war das noch mal mit Ausländer
raus?
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Unsere Gottesdienste über Weihnachten und Neujahr
Familiennachrichten
Sonntag 20. Dez., Vierter Advent, Pfarrerin Silvia Kreuser und
Team, Kirche für die Kleinsten feiert mit der Gemeinde
Familiennachrichten
Donnerstag, 24. Dez., Heilig Abend, Pfarrerin Silvia Kreuser
16 Uhr Gottesdienst für Jung und Alt; Krippenspiel Kids go!
Aus Datenschutzgründen entfernt
18 Uhr Christvesper; Pfarrer Martin Kreuser
„ALLEN Menschen rettende HILFE!“ Titus 2,11-14; Mitwirkung
des Posaunenchores
22 Uhr Christmette; Pfarrer Stefan Dipper
Musikalische Christnacht
Freitag 25. Dez., Christfesttag, Vikar Oliver Saia
10 Uhr Gottesdienst; „Beschenkt!“ Titus 3,4-7
Mitwirkung des Posaunenchores und Abendmahl
Samstag 26. Dez., KEIN Gottesdienst in Dettenhausen
10 Uhr Gottesdienst in St. Veit, Waldenbuch
Impressum
Der Gemeindebrief wird herausgegeben vom
evangelischen Pfarramt I Dettenhausen.
Verantwortlich für den Inhalt sind die jeweiligen
Verfasser der Artikel.
Fotos von Privat, falls nicht anders gekennzeichnet.
Das Kürzel StD steht für Stefan Dipper,
SKr für Silvia Kreuser, MKr für Martin Kreuser,
BU für Rüdiger Bunz
Layout: Volker Gasse (VG)
Anschrift: Evangelische Kirchengemeinde,
Kirchstraße 10, 72135 Dettenhausen
Telefon 07157 – 520713, Fax 07157 – 520715
E-Mail: [email protected]
Homepage:
www.evangelische-kirche-dettenhausen.de
Volksbank: IBAN DE89 6006 9378 0055 3100 01
KSPK:
IBAN DE41 6415 0020 0000 0554 71
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Druckerei: Brecht und Jung, Holzgerlingen
Sonntag 27. Dez.; Pfarrerin Silvia Kreuser
10 Uhr Musikalischer Weihnachts-Gottesdienst
Donnerstag 31. Dez.; Pfarrer Martin Kreuser und Team
17 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Johanneskirche mit
Abendmahl
Freitag. 1. Jan.; Neujahr, Pfarrerin Silvia Kreuser und Team
Predigt, Brass und Brezel
17 Uhr Gottesdienst zur Jahreslosung 2016;
Mitwirkung des Posaunenchores
So., 3. Jan.; Vikar Oliver Saia
10 Uhr Gottesdienst;
Di. 6. Jan.; KEIN Gottesdienst in der Johanneskirche
Herzliche Einladung zum Gottesdienst um 10.00 Uhr in St.
Veit Waldenbuch
17 Uhr Sieger Köder und seine Krippenlandschaften (Film im
Gemeindehaus)
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Kinderbibeltage (Text auf S. 31)