blickpunkt >> Newsletter >> 2_2015 Foto: Rawpixel - Fotolia.com business >> >> Inhalt >> Interview_ Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz >> 2 Standpunkt_ Grad-Wanderung >> 3 Kundenumfrage_ Hauptsache sicher >> 3 Stichwort_ Netzentwicklungsplan >> 4 Porträt_ BIW Isolierstoffe – der unsichtbare Champion Für eine sichere Energieversorgung müssen viele Teile zusammenpassen. Laut Prof. Rehtanz sollte dies der Markt regeln. >> „Lasst den Markt entscheiden!“ 2022: Raus aus Atomkraft und Kohle, das Netz radikal umbauen? Kann das gut gehen? Gerade Unternehmen sind verunsichert, was die Energieversorgung der Zukunft betrifft. Wir haben nachgefragt bei Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz, Leiter des Instituts für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft an der TU Dortmund. >> Herr Professor Rehtanz, was sehen Sie in der Glaskugel für, sagen wir, die nächsten zwei Jahrzehnte, bis 2035? Wahrsagen brauchen wir gottlob nicht. Wir nehmen für unsere Arbeit zum Beispiel den Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan Strom der Bundesnetzagentur zur Grundlage. Dort ist der Netzausbau bis zum Jahr 2025 und in zwei Szenarien sogar bis zum Jahr 2035 ermittelt. Wir haben uns mal angeschaut, wie eine Woche im Dezember 2035 aussehen könnte… … unter Zugrundelegung des prog nostizierten weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien? Ganz genau. Die Schwankungen sind enorm. Sie reichen bei einer typischen Wetterlage von einem Überschuss der Erneu- erbaren von 50 Gigawatt bis zu einer Lücke, die sie hinterlassen, von 60 Gigawatt. Der Rest muss natürlich gedeckt werden. Dafür kommen Gas- und Kohlekraftwerke infrage, der Import aus dem Ausland, zum Beispiel von Wasserkraft aus Nordeuropa, sowie verschiedene Flexibilitätsoptionen. >> Fortsetzung auf Seite 2 > Foto: Baege Standpunkt Grad-Wanderung >> Fortsetzung von Seite 1 Sie werden uns längere Zeit erhalten Die konventionelle Erzeugung bleibt also auch 2035 unverzichtbar? Klare Antwort: ja! Wir können zwar einiges für mehr Flexibilitäten im System tun: KWKAnlagen einsetzen, die Lasten gezielt steuern und die Speicher ausbauen. Aber das kann die Schwankungen bei der Stromproduktion durch die Erneuerbaren vielleicht zu 10 bis 20 Prozent ausgleichen. Wir werden also konventionelle Kraftwerke brauchen, aber deutlich weniger als bisher. Es könnte rund die Hälfte vom heutigen Bestand reichen. bleiben: Kohle- und Gaskraftwerke sind wohl auch in 20 Jahren noch in Betrieb. Denn das Wachstum der „Erneuerbaren“ sorgt zugleich für Winfried Hoppmann, Geschäftsbereichsleiter Markt und Vertrieb Sehen Sie da zum Beispiel auch noch die Braunkohle im Rennen? Das wäre wirklich der Blick in die Glaskugel! Die Sachlage ist einfach die: Wir müssen die Volatilität der Erneuerbaren zuverlässig glätten. Und wir sollten dafür ausschließlich Marktlösungen verwenden. Also: Gibt es für den Ausgleich etwas Billigeres als die konventionellen Kraftwerke, wenn nur der Wettbewerb entscheidet? Wenn nicht, dann werden wir eben auf absehbare Zeit nicht auf die Konventionellen verzichten können. In welchem Umfang das Gas oder Kohle ist, das ist abhängig allein vom Preis und von den CO2-Kosten. >> wachsende Schwankungen in der Erzeugung, und diese müssen auch auf lange Sicht ausgeglichen werden. Den Reformkurs aufgeben können wir jedoch nicht, denn Druck kommt von zwei Seiten. Auf der einen entfällt die Atomkraft, auf der anderen gilt das Zwei-Grad-Ziel des Bei der Laststeuerung, so hört man verstärkt, könnten die Unternehmen einen größeren Beitrag leisten. Auch das geht nur in kurzen Zeiträumen und sehr bedingt. Denn die Pufferung darf natürlich keine zusätzlichen Kosten ver- Weltklimarats, und das engt den Spielraum der fossilen Energien ein. Außerdem wird es Fortschritte geben: Speichertechnologie und Prof. Rehtanz plädiert dafür, bei der Laststeuerung in Bezug auf Unternehmen sehr sorgfältig vorzugehen. ursachen. Wir können da nur Prozess für Prozess durchgehen und ermitteln, welche Branche Flexibilität bieten kann. Und die Energieunternehmen könnten dann dafür spezielle Flexi-Produkte anbieten. Sie haben an der Erstellung der NRWVerteilnetzstudie mitgewirkt. Welche Trends ergeben sich daraus? Wir blicken dort auf das Jahr 2025 und sehen bis dahin einen Investitionsbedarf in NRW für den Aus- und Umbau der Netze von 2,6 Milliarden Euro. Der Ausbau im Bereich Nieder- und Mittelspannung ist dabei geringer als bisher erwartet. Für die Gesamtkos tenoptimierung entscheidend ist es, neue Einspeiser so lastnah wie irgend möglich zu platzieren. Dadurch verringern sich die Anschlusskosten deutlich. Dies bedeutet: Die Erneuerbaren müssen, gerade in unserem Bundesland, möglichst nah an die Städte gebaut werden. Effizienzforschung werden uns noch Überraschungen bieten. >> Energieaudit: Die Frist läuft! Was immer kommen mag: Entscheidend im Es ist zwar noch ein wenig Zeit bis Jahresende – aber wie heißt es oft: Hinblick auf die Wirtschaft ist, dass Betriebe „Weihnachten kommt immer so plötzlich“. Und in diesem Jahr gesellt ihre Planungs- und ihre Versorgungssicher- sich auch noch die Frist für das Energieaudit nach DIN 16247-1 hinzu. Sie gilt für Firmen mit einem Jahres- heit behalten. Denn wer sie durch Reformen umsatz ab 50 Millionen Euro aufwärts oder über 43 Millionen Euro det nicht nur ökonomischen, sondern auch gesellschaftlichen Interessen. Gefragt sind daher Umsicht und Unternehmungslust zugleich. Foto: Coloures-pic - Fotolia.com – oder ihre Unterlassung! – gefährdet, scha- Jahresbilanzsumme sowie mit mehr als 250 Mitarbeitern. Diese Unternehmen müssen bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit zum innerbetrieblichen Energieverbrauch vorweisen. Kleine und mittelständische Betriebe sind nicht betroffen. 2 Winfried Hoppmann Geschäftsbereichsleiter Markt und Vertrieb Aber es gibt Ausnahmen. Darüber und zum Vorgehen beim Energieaudit informiert Sie gern Ihr AVU-Kundenberater Bruno Schmid unter der Telefonnummer 02332.73-326 oder per M ail [email protected]. Gute Frage ? Was ist eigentlich der Netzentwicklungsplan (NEP)? Sicher und gut betreut >> Ende 2014 bat der Energieversorger über 360 Geschäftskunden und Industriebetriebe um ihre Einschätzung zu Energieeffizienz, zur Ener giewende, Versorgungssicherheit und zum Kundenservice. Durchgeführt und ausgewertet wurde die Befragung von der renommierten imug- Beratungsgesellschaft für sozial-ökonomische Innovationen mbH aus Hannover. >> Versorgung: sicher Große Bedeutung für den Produktionsstandort hat die Versorgungssicherheit. Die Industrie in Südwestfalen weist im Vergleich mit anderen Regionen eine besonders hohe Energieintensität auf, bedingt durch die hohe Industriedichte und den hohen Anteil der Metallindustrie. Umso erfreulicher: 94 Prozent der Geschäftskunden sehen die Versorgungssicherheit durch die AVU Netz GmbH als hoch bis sehr hoch an. 95 Prozent der Betriebe befürworten aus Gründen der Versorgungssicherheit und der Wirtschaftlichkeit, dass der Netzbetrieb weiterhin von der AVU Netz GmbH aus einer Hand mit zentraler Steuerung erfolgt. (NEP) wird jährlich gemeinsam von den vier deutFoto: Contrastwerkstatt - Fotolia.com Beste Noten für die Versorgungssicherheit und den Kundenservice: Das sind zwei zentrale Ergebnisse einer Umfrage, welche die AVU unter ihren Großkunden in der Region hat durchführen lassen. Der Netzentwicklungsplan schen Übertragungsnetzbetreibern erstellt und der Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde zur Genehmigung vorgelegt. Die Öffentlichkeit hat dabei von >> Anfang an mehrfach Gele- nung, dass die jüngste EEG-Reform das Ziel nicht erreicht hat, die Energiewende kosteneffizienter, marktgerechter und planbarer zu machen. >> Spitzenausgleich: ungenutzt Ein wichtiger Baustein der Befragung ist der sogenannte Spitzenausgleich. Er ermöglicht energie intensiven Unternehmen eine teilweise Rück erstattung der Strom- und Energiesteuern. Mehr als drei Viertel der Geschäftskunden führen den Spitzenausgleich aber nicht durch, obwohl sich bei vielen von ihnen hohe Steuerentlastungen ergeben können. Rund 30 Prozent der Unternehmen wünschen sich dabei die Unterstützung durch ihren AVU-Kundenberater. genheit, ihre Argumente einzubringen . Der NEP beschreibt, welche Maßnahmen in den nächsten zehn bis 20 Jahren beim Netzausbau erforderlich sind. In sogenannten Szenariorahmen werden verschiedene mögliche Entwicklungs >> Energiewende: zwiespältig >> AVU-Beratung: empfehlenswert pfade der Erzeugungskapa- Differenziert bewerten die Betriebe Energieeffizienz und Energiewende: Knapp mehr als die Hälfte hat bereits Energieeffizienzmaßnahmen realisiert. Bei einem weiteren Viertel sind diese in Planung. 81 Prozent der Unternehmen befürworten die Ziele der Energiewende. Dabei sind 91 Prozent der Mei- Nicht nur mit diesem Anliegen sind die Kunden bei ihren AVU-Beratern gut aufgehoben. Denn über 90 Prozent der Geschäftskunden sind generell mit der AVU-Kundenbetreuung zufrieden. Sie würden das Unternehmen als Energielieferanten weiterempfehlen. zitäten und des Verbrauchs berücksichtigt. Der aktuell gültig Rahmen >> enthält sechs Szenarien: vier beschreiben mögliche Ihr AVU-Partner Entwicklungen bis 2025, Salvatore De Masi AVU-Vertriebsleiter Geschäftskunden Tel 02332.73-850 Mail [email protected] zwei reichen bis 2035. … für Sie gelesen: Hermann Ehrmann: Ich bin da ganz bei Ihnen! Wenn die prodynamischen Teamplayer mal wieder lösungsaffin eine Message fokussieren, sollten Sie am Ende des Tages zum „Wörterbuch der unverzichtbaren Bürofloskeln“ greifen. Es analysiert den „Bürosprech“ und erklärt, wann und warum Floskeln auch ihren Sinn haben können. C. H. Beck, 143 Seiten. 8,95 Euro 3 Hochwertige Dichtungsprofile für vielfältige industrielle Anwendungen aus hochwertigem Silikon-Elastomer: BIW Qualität, die immer mehr Anwendungen findet vom A380 über moderne Autos bis hin zu Haus- und Medizin-Geräten. >> Der unsichtbare Champion Die BIW Isolierstoffe GmbH aus Ennepetal ist zweifacher Weltmarktführer: in der Silikon-Verarbeitung und bei Kabel-Schutz-Systemen. Ihre Produkte finden sich in nahezu allen Industrie- und Lebensbereichen. business-ticker +++++++++++++++++ >> Mehr Unternehmen sollen in die EEGAusgleichsregelung einbezogen werden. Ein Referentenentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums sieht vor, dass auch die Branchen „Herstellung von Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen, gewalzten Ringen und pulvermetallurgischen Erzeugnissen” sowie „Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung” in den Genuss der Umlagenbegrenzung kommen. Anträge für 2015 und 2016 sollen noch innerhalb eines Monats nach Verkündung des Gesetzes möglich sein. Unternehmen der beiden Branchen sollten bereits heute ihre Voraussetzungen für einen Antrag prüfen. Die AVU Kundenberater unterstützen gern dabei. +++++++++++++++++ 4 >> Wenn der Marder unter der Motorhaube aktiv war, ist die Aufregung groß: Wichtige Leitungen sind beschädigt, oft muss das Auto in die Werkstatt – hier kommt in Zukunft eine Lösung von BIW zum Einsatz, denn der hochinnovative Hersteller von Isolierstoffen hat einen exklusiven Leitungsschutz entwickelt, der Abhilfe schafft. Es ist eines von etlichen Erzeugnissen von BIW, die wir täglich nutzen – häufig ohne es zu bemerken. Das 1971 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz in Ennepetal und Niederlassungen in China und Polen ist spezialisiert auf SilikonExtrusion und Kabelschutz. Es versteht sich als Partner und Problemlöser für mehr als 4000 Kunden. Mit einer Variantenvielfalt von bis zu 145 000 Artikeln ist BIW am Markt präsent. >> Individuell angepasst BIW produziert passgenau. Geschäftsführer Ralf Stoffels erläutert: „In die Basis-Silikone werden kundenspezifisch Additive eingebracht. Daraus entstehen hochwertige Silikon-Mischungen in unterschiedlichsten Farben und Härtebereichen.“ Für den Kabelschutz kommt insbesondere Glasseide zum Einsatz, die den Ihr AVU-Partner Bruno Schmid AVU-Kundenberater Tel 02332.73-326 Mail [email protected] Endprodukten grundlegende Eigenschaften wie mechanische Stabilität und Feuerfestigkeit verleiht. BIW-Qualität findet man in Dichtungen (Automobile), leichten und nicht brennbaren Systemkomponenten (Luftfahrt) oder auch formbaren und zugleich reißfesten Schläuchen (Medizintechnik). Auch in S anitärund Energietechnik sowie bei der Bahnindustrie sind BIW-Erzeugnisse unverzichtbar. Sie sind in der neuen Flugzeuggeneration von Airbus genauso vertreten wie in modernen Dialysegeräten. >> Intelligente Energienutzung Europaweit einmalig ist das Technologiezentrum im Silikon-Bereich. Es umfasst Entwicklung, Labor und Technikum. „Im Technikum bilden wir die wichtigsten Prozesse des Hauses in kleinerem Maßstab ab, um neue Produkte und Verfahren unabhängig von der Serienfertigung entwickeln und optimieren zu können“, erklärt Ralf Stoffels. Die Reinvestition in diesem Bereich ist beeindruckend: Durchschnittlich fünf Prozent des Jahresumsatzes fließen in Forschung und Entwicklung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass BIW auch ener getisch hohe Ansprüche stellt: Das Unternehmen hat sämtliche Umwelt- und Energieaspekte analysiert und ein intelligentes Energieprogramm aufgestellt. Dazu zählt ein umfassendes Energiemanagement nach ISO 50001. Es erfasst systematisch die Ener gieströme im Unternehmen und führt Schritt für Schritt zu einer höheren Effizienz und zu Kosteneinsparung. Auch hier geht die Losung von BIW voll auf: „When it comes to competence“ … Impressum >> Herausgeber: AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg, Telefon: 02332.73-321, Fax: 02332.73-249, E-Mail: [email protected],Internet: www.avu.de >> Druck: alpha-teamDRUCK München > > Layout/Satz: Sabine Drösler, Publishers Factory, Ottobrunn >> Redaktion: Frank Rehn, Dirk Locatelli in Zusammenarbeit mit Trurnit Dortmund/Frankfurt GmbH, Dortmunder Landstraße 65, 58313 Herdecke >> Verantwortlich: Winfried Hoppmann >> Fotos: Rawpixel/Fotolia.com (S.1), Baege, Coloures-pic/Fotolia.com (S. 2), Contrastwerkstatt/Fotolia.com (S.3), BIW (S.4)
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