Weihnachtsgeschichte BfK

Business for Kids-Weihnachtsgeschichte 2013
Es war bitterkalt. Es war der Tag vor dem Heiligen Fest und der nahende Abend kleidete
die Dünen an der Küste schon in ein stilles Grau. Die wenigen Vögel, die hier den Winter
verbrachten, versteckten sich in ihrem dichten Gefieder.
Der erste Schnee war angekündigt, doch ließ er seit Tagen auf sich warten.
Arion, der Leuchtturmwärter, rieb sich die Hände und steckte einige Holzscheite in
seinen alten Bollerofen. Mit seinem Flackern und Rumpeln war der Ofen schon seit so
vielen Jahren sein freundlicher Begleiter, der ihm die einsamen Winterabende im
Leuchtturm mit ein wenig Leben füllte.
Als die erste Flamme über das Holz tanzte und damit eine wohlige Wärme ankündigte,
nahm Arion in vertrauter Gewohnheit sein Fernglas zur Hand. Was würde dieser Abend
wohl bringen, fragte er sich, als er in der Ferne ein unruhiges, merkwürdig flackerndes
Licht erspähte. Er presste das Fernglas dicht an seine Augen und schaute genauer hin.
Dann sah er es.
Lichtpunkte, die immer wieder aufblitzten. Sollte es ein Reiter mit einer Laterne sein? Es
schien so. Arion rieb sich die müden Augen. Sollte es wirklich wahr sein, dass er an
diesem besonderen Abend Besuch bekam? Endlich nicht mehr allein?
Die Lichter wurden immer größer und am Himmel zeichnete sich ein Reisebus ab, der
langsam auf Arion zugeflogen kam. Aus den offenen Fenstern sahen ihn neugierige
Rentiere mit leuchtenden Augen an. Der Bus blinkte und glitzerte und die Rentiere
hatten lustige Weihnachtsmannmützen auf ihren Köpfen.
Aber was war das?
Über dem Bus schwebte eine rosa rote Wolke, in der bunte Wesen herum flitzten. Der
Bus kam näher und die Wolke blies sich auf. Es ertönte eine wunderbare Musik. Klänge
zwischen Mozart, Stille Nacht und etwas Rockigem.
Arion sperrte Ohren und Augen auf, lauschte und schaute zu den leuchtenden Punkten
in der Dunkelheit.
Da schellte es an der Tür. So schnell ihn seine kurzen Beine tragen konnten, flitze Arion
die 59 Stufen des Leuchtturms hinunter. Als er die Tür öffnete, staunte er nicht schlecht,
denn vor ihm stand ein Paketbote von der Firma Amazon. Weil der Paketdrohne der
Sprit ausgegangen ist, erhielt er als Entschädigung einen Gutschein für eine
Übernachtung im Leonardo Hotel Hannover. Arion machte sich sofort auf den Weg.
Als er im Hotel ankam, war es finstere Nacht. Alle Menschen in Kirchrode schliefen.
Lediglich einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hielten in der Hotelhalle Wache.
Plötzlich fiel ihnen ein hell leuchtender Stern auf. Der Direktor des Hotels mutmaßte, dass
es sich dabei um einen Kometen handeln müsse. Aber nein, das war kein Komet – es
war ein Laserstrahl, der mit gleißendem Licht folgenden Buchstaben am Himmel
erstrahlen ließ: “FOR KIDS“.
Mehr konnte er nicht erkennen. Das erinnerte ihn an etwas ….
Das Weihnachtsfest soll doch allen zugutekommen. Da muss man doch etwas
unternehmen. Also rief er seinen guten Freund an. Während er telefonierte, schritt Arion
müde und hungrig ins Hotel und zeigte seinen Gutschein vor.
Irgendwie war ihm schwindelig und er hatte das Gefühl, dass sich die vielen Lichter, die
er am Himmel gesehen hatte, jetzt in seinem Kopf festsetzten und dort ihr Unwesen
trieben.
Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Dann aber realisierte er es: es war
auf einem Leuchtturm! Dieser sendete per Definition Licht in die Dunkelheit. Da war er
froh und beruhigt und er beschloss: heute trinke ich nichts mehr.