AUSSCHREIBUNG der Tagung der Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit der Mediävistischen Abteilung des Deutschen Seminars der Universität Zürich vom 18.-21. September 2016 in Zürich zum Thema: wildekeit. Spielräume literarischer obscuritas im Mittelalter Die Tagung zielt auf ambivalente Dynamiken literarischer obscuritas im Mittelalter. Für die heterogene Praxis und Theorie „dunkler“ Rede soll die angestrebte Epochenprägnanz über eine möglichst enge Zusammenführung verschiedener Ebenen erreicht werden, mit der konzeptionellen Pointe, obscuritas nicht nur über ihr bild- und begriffslogisches Gegenteil zu bestimmen (etwa: perspicuitas, claritas, evidentia), sondern – quer dazu – auch über ihr semantisch schillerndes, nur teilweise kongruentes mhd. Äquivalent wildekeit. Die gleitende Synonymik von obscuritas und wildekeit ist klärungsbedürftig, zumal im Mittelalter obscuritas nicht selten eine auf Licht-Metaphysik durchlässige Hintergrundmetaphorik einschließt, während für wildekeit zunächst die Konstellation Natur-Kultur nahezuliegen scheint. Wo und wie wird "obscurus/dunkel" durch "wilde" ersetzt oder umperspektiviert, mit welchen Auswirkungen auf die Textpoetiken und Sujets? Wie schlagen dabei Sprach- und Diskursdifferenzen zu Buche? Geht es „dunkler“ bzw. „wilder“ Rede um die Überschreitung von Buchstäblichkeit? Oder um die Überschreitung von Wahrheit, von Normen, von Konventionen? Wie steht es um die Reichweite beider Terme und ihr Verhältnis zueinander? Eine Verdoppelung der Aufmerksamkeit in diesem Sinn könnte die komplexe Konzeptgeschichte, Verfahrens- und Funktionsgeschichte literarischer obscuritas im Mittelalter neu perspektivieren und zugleich den Blick öffnen für umfassendere textkonstitutive Spannungen zwischen Disziplinierung und Überschreitung. 1 Wie dunkel ist wilde rede? 1 Die rhetorisch-poetologischen, epistemologischen und institutionellen Voraussetzungen dunkler Rede im Mittelalter sind so unterschiedlich wie ihre literaturgeschichtlichen, text- und zeichentheoretischen Folgen. Wenn mhd. wildekeit ein zwar geläufiges, aber nicht strikt symmetrisches Äquivalent zu lat. obscuritas ist, müßte gerade diese asymmetrische Konstellation signifikante Spielräume einerseits „dunkler“, anderseits „wilder“ Rede sichtbar machen – welche? Mhd. wilde bezeichnet das, was sich entzieht (das Ungezähmte, Nichtkultivierte, Fremdartige, Entfremdete, Unstete, Paradoxe, Unbegreifliche). Auch wildekeit ist, wie auf seine Weise der Begriff obscuritas, als ontologische, theologisch-hermeneutische, ästhetische und anthropologische Kategorie anzutreffen, eine Komplexität, die die mittelalterliche Literatur von Fall zu Fall virtuos ausspielt über mehrdeutige Inklusionsverhältnisse: wilde wunder, wilde rede, wilder sin, wilder vunt, wilder muot, wilder brief, wilde minne. Dabei dient das ‚Wilde’ keineswegs erst neuzeitlich der zivilisierten Imagination als Projektionsfläche, sondern kann auch vormodern von Fall zu Fall ein (zivilisationskritischer? paradies-topischer?) Ursprünglichkeitstopos sein, alternativ zum ‚Höfischen’. Mhd. wildekeit erscheint also in komplexen Konstellationen durchlässig auf Poetologisches und auch auf Religiöses. Diese beiden Referenzebenen sollten zusammengesehen, aber nicht kurzgeschlossen werden: „Von der theologischen Rezeptionsästhetik zur literarischen Produktionsästhetik führt keine schnelle Abkürzung.“ 2 Demgegenüber gilt „Dunkelheit“ (lat. obscuritas) sowohl als textproduktive wie als textinterpretative Kategorie, die sich im Mittelalter von ihren rhetorisch-argumentativen Herkunftskontexten Zug um Zug löst. Schon in der antiken Rhetorik wird obscuritas nicht pauschal negativiert als Regelverstoß und Verlust von Maß, bewegt sich die rhetorische Einschätzung sprachlicher Dunkelheit doch zwischen pragmatisch bedingter Ablehnung und bereichsspezifischer Akzeptanz, auf dem schmalen Grat balancierend zwischen vitium und virtus dicendi. Auch die Schulgrammatik schätzt Dunkelheit als Anreiz für interpretatorische Tiefe. Entscheidend ist demgegenüber, daß obscuritas im Mittelalter religiös umbesetzt und als bibelhermeneutische Schlüsselkategorie umgewertet wird. Der opaken Dunkelheit des Bibeltextes (obscuritas, opacitas) entspreche notwendig, so bereits Augustinus und Gregor, die Dunkelheit seiner Auslegung. Dunkelheit ist in dieser Sicht Kennzeichen besonders privilegierter religiöser Rede (von Prophetie und Offenbarung: locutio prophetica obscura), die je neu Evidentes und Dunkles, Sinnüberschuß und Sinnentzug ineinander umschlagen 1 2 Schmolinsky (1996). von Moos (1993), S. 443. 2 lassen kann. Dunkle Rede ist im christlichen Mittelalter also ambivalent. Sie kann jene „heilige“ Dunkelheit arkaner Sinnfülle ebenso meinen wie ein bloß obskures Sinndefizit, und diese Unsicherheit kommt auch dann nicht zur Ruhe, wenn sie aufgefangen werden soll durch programmatische Pluralisierung und Prozessualisierung von Sinn, etwa im Modus gestufter allegorischer Auslegung. Spannungen bleiben nicht aus, denn Dunkelheit beanspruchen sowohl Texte christlicher wie außerchristlich-magischer oder auch höfisch-feudaler Provenienz, was Konkurrenzen und Verwechselbarkeiten produziert. Auch der Begriff wildekeit mit seinen Derivaten (adjektivisch wilde, verbal [ent-]wilden) kann in der mittelhochdeutschen Literatur für ganz Unterschiedliches einstehen: ontologisch für das, was sich kategorial entzieht (der „wilde“ Abgrund des göttlichen Mysteriums) oder sich zumindest relativ entzieht (das „wilde Herz“, bei Seuse); poetologisch für das Auseinandertreten von Bezeichnung und Sinn (wilde rede u.a. als Terminus technicus für allegorisches Sprechen). Literarische obscuritas steht ohnehin unter Generalverdacht, aufgrund ihres hohen Innovations- und Abweichungspotentials, und kann schon der Bildungselite der christianisierten spätrömischen Gesellschaft als Distinktionsmerkmal ebenso dienen wie als Modell politischer Chiffrierung. 3 Die Paradoxien der christlichen Hermeneutik, die auf verschiedenen Ebenen überschüssige Zeichenstrukturen generieren, haben gerade in literarischen Texten ihre eigenen Spielräume, da Literatur das Verhältnis von implizit und explizit freier regeln kann und einen geringeren Explikationsdruck hat als diskursive Texte. Metaphysische Transgressionen (wilde wunder) und metaphorische Transgressionen (wilde rede) können hier Hand in Hand gehen – wie? Aufschlußreich sind, sei es komplexe, sei es reduktive Mischungen dunkler Dichtungstypen (z.B. des prophetischen Orakelstils, artistischer Gelehrsamkeit, agonaler Verrätselung, wildekeit) und ihre zum Teil gegenläufigen Bewertungen (Dunkelheit als behebbarer Mangel, als intellektuelles Spiel oder als Evokation unhintergehbarer Unzugänglichkeit). Die Tagung will gattungsübergreifend den Blick für Zusammenhänge schärfen: für die Relation von Theorie und Praxis dunkler/wilder Rede (vor dem Hintergrund der jeweils zu klärenden asymmetrischen Relation von obsuritas/wildekeit); von Erzählgegenstand (Topik, Motiv, Grenzfigur des wilden) und Erzählmodus (wildekeit als „Erzählprinzip“ 4), für die Interferenz von volkssprachigen und lateinischen Diskursen, religiösen (bibelhermeneutischen) und ästhetischen Traditionen, für das Spannungsfeld von Spiel und 3 4 Schwitter (2015). Monecke (1968); in anderer Perspektive Schuler-Lang (2014). 3 Ernst, theologischer Hermeneutik und Sprachmagie, für dunkle Effekte zwischen Sinn und Klang, Kunst und Künstlichkeit. Ziel ist, jenseits isolierter Beobachtungsfelder und isolierter Funktionen einerseits ‚integrale’ ästhetische Gesamtzustände zu erfassen, anderseits die Dynamik historisch variabler Spielräume literarischer obscuritas in überlieferungs- und funktionsgeschichtlicher, poetologischer und konzeptueller Hinsicht. Wie lassen sich intertextuelle Allusionen (Schmid 2002) und epochale Verschiebungen identifizieren? Hängt der Rhetorisierungsschub im Spätmittelalter mit einer Überbietungstendenz zusammen, die den Anspruch der Autoren auf formale Meisterschaft und dunkle/wilde Exklusivität hoch und höher schraubt? Gibt es Gegenläufiges dazu? Das Problem ist aktuell, doch unter dem Stichwort ‚Manier/Manierismus’ oder ‚Hermetik’/’Enigmatik’ derzeit vor allem in interdisziplinärer Perspektive (Ernst 2009), überwiegend für die (Frühe) Neuzeit (Huss/Wehr 2014, Kaminski 2002, Wohlleben 2014) diskutiert. Die germanistisch-mediävistische Forschung hat vor allem Arbeiten zu den sogenannten ‚Blümern’ vorgelegt. Im Zentrum literarischer obscuritas stehen im Mittelalter in der Tat die sogenannten Blümer, deren poetische Praxis weit ausstrahlt, inspiriert einerseits von der „dunklen“ Manier Wolframs von Eschenbach, anderseits überlagert von stilistischer Gottfried-Imitatio, eine signifikante Konstellation, die mit den Namen Konrad von Würzburg, Rudolf von Ems, Frauenlob, Heinrich von Mügeln nur exemplarisch benannt sei. Die jüngere Forschung hat den Bereich des Blümens (die Proliferation der Tropen, die extreme allegorische Abbreviation, die Dunkelheit der Syntax) entweder auf seine „laudative“ Funktion hin untersucht (Hübner 2000), eine Tendenz zur „Autonomie“ (Haug 1985, Stackmann 1975) bzw. artistischen Selbstbezüglichkeit (Stolz 1996) hervorgehoben, oder aber genetisch argumentiert mit dem Einfluß des europäischen Kanzleistils. Schon im Blick auf diese scheinbar so homogene Blümer-Gruppe lohnt nach wie vor eine Differenzierung, bleibt doch im einen Fall überwiegend schmückende Variation der Primärebene (sensus litteralis figuratus: ornamentaler Variationsstil), wo im andern die proprie-improprie-Ebenen mehrdeutig ineinandergreifen. Als gemeinsamer Bezugsautor fungiert nicht zufällig Konrad von Würzburg, dessen wildekeit nicht in selbstreferentieller artistischer Virtuosität aufgeht. Konrad gönnt denn auch der personifizierten Frou Wildekeit zu Beginn seiner ‚Klage der Kunst’ einen rätselhaften Auftritt. Die Tagung greift einerseits das aktuelle Interesse an der Rückkehr der literarischen ‚Form’ auf, neue Perspektiven der Stilforschung (Andersen/Bauschke- Hartung/McLelland/Reuvekamp Hgg. 2015), der Allegorie- und Metaphernforschung (zu Wolframs dunkler Metaphorik zuletzt Louis 2012, zu Gottfrieds „Kristallwörtchen“ Huber 4 2015), der Historischen Narratologie, auch der Funktionsgeschichte des literarischen ‚Manierismus’, vor dem Hintergrund enger Verschränkungen geistlicher und weltlicher Traditionen. Zugleich reagiert die Tagung auf das in der jüngeren germanistischen Mediävistik akute Interesse an Konrad von Würzburg, für den die Forschung immer wieder die Kategorie der „Ästhetisierung“ (kritisch Müller 2006) in Anschlag gebracht hat. Wie verhalten sich gerade emphatische Gottfried-Nachfolger wie Konrad zur Kunst Wolframs, der seinen Rezipienten ein ganz eigenes, hohes Maß an „Unverständlichkeitskompetenz“ (Spoerhase 2010) zumutet und zutraut? Der Zeitpunkt ist günstig, die Ergebnisse verschiedener Interessenlagen zusammenzuführen und wechselseitig fruchtbar zu machen, nicht zuletzt für ein Epochenspezifikum. Einschlägig sind Textsituationen, die durch terminologische, pragmatische, mediale oder normative Unterbestimmtheit Überdeterminiertheit. Während gekennzeichnet die ältere sind bei Forschung gleichzeitiger dazu neigte, ästhetischer solche durch konkurrierende Strukturen und Semantiken mehrdeutigen, „manieristischen“ Texte als eine auf Kosten des Inhalts gehende Überfunktion des Stils ästhetisch abzuwerten, plädieren jüngere Ansätze für eine konsequente Funktionsgeschichte dunkler Manier. ‚Dunkelheit’/wildekeit in diesem Sinn zielte dann 1. auf die ambivalente Verdichtung von Zeichenprozessen, 2. auf die Freisetzung neuer (semantischer, narrativer, textgenerativer) Energien, 3. auf Effekte medialer Transgression, deren Unbestimmtheit sich unter dem wechselnden Aufmerksamkeitsdruck von Form (Reim, Rhythmus, Struktur), Semantik und materia jeweils zu neuen Konstellationen ordnen kann, mit paradoxen Umschlageffekten von (Sinn-)Überschuß und Mangel. Angezielt sind für das Thema wildekeit/obscuritas nicht isolierte Autor-, Gattungs- oder Epochensignaturen. Stattdessen soll es darum gehen, die typologische Vielfalt literarischer wildekeit/obscuritas (ihre komplexen Voraussetzungen, Formen und Funktionen) über Binnendifferenzierungen terminologie-, form- und problemgeschichtlich möglichst prägnant zu erarbeiten. Dabei kann der Blick über den deutschen Sprachraum hinaus zeigen, daß die Neuerungen auf ganz verschiedenen Ebenen liegen, jenseits kontinuierlicher „Entwicklungen“. Im Zentrum sollen neben den spätantiken und frühmittelalterlichen Grundlagen hoch- und spätmittelalterliche Texte stehen, in paradigmatischen Konstellationen. Willkommen sind in diesem Sinn Fallstudien, die für die tagungsleitende Asymmetrie von obscuritas und wildekeit die Beobachtungsebenen vervielfältigen und methodisch kontrolliert zusammenführen. 5 Im Detail lassen sich, was die Differenzierung des Themas angeht, eine ganze Reihe von Problempunkten benennen. Stichwortartig seien einige von ihnen abschließend zusammengestellt: wildekeit/obscuritas: Begriffs- und Konzeptgeschichte Kongruenz bzw. Differenz der volkssprachlichen und lateinischen Terminologie (u.a. spaehe, vremde, wilde rede/maere, sermo alienus; wildekeit, alieniloquium, obscuritas, opacitas; mhd. wolkern, [ent-]wilden, lat. obnubilare); Historische Semantik und Textsemantik; Begriffs- und Bildlogik (‚figuratives Wissen’); ‚wilde’, ‚dunkle’ und ‚geblümte’ Rede?; Erzählpoetiken und geistliche Rhetoriken; verschiedene Bereichsspezifiken von wildekeit/’Dunkelheit’: Topos, Tropus, ‚Motiv’, materia; Noch einmal: Was heißt wilder vunt?; rhetorische und/oder hermeneutisch-exegetische Allegorie (Frank Bezner); historische und literaturwissenschaftliche Modellbildung; literarischer ‚Manierismus’ zwischen Sinnfülle und Sinndefizit; obscuritas: Gegenbegriffe und ihre verschiedenen Implikationen (perspicuitas, claritas evidentia, sermo distinctus, sermo manifestus, ...), Gegenbegriffe zu mhd. wildekeit?; komparatistische Perspektiven (Kenningar; trobar clus); ‚Programm-Namen’ von Autoren? (Wilder Alexander, Der Wilde Mann). Verfahrensgeschichte und Funktionsgeschichte wildekeit: Wolfram und die Folgen; „Erzählprinzip wildekeit“? Konrad von Würzburg im Kontext; ‚Frau Wildekeit’: Spielräume der Personifikation; Obskuritätslizenzen: Änigmatik, Hermetik, Unsinnsdichtung, Geheimdiskurse, Rätselstil; ‚Ästhetik des Verborgenen’ (Beatrice Trînca); wildekeit/Dunkelheit aufgrund von Gattungs-, Sprechakt- und Diskursinterferenzen (z.B. Minnesang, Spruchdichtung und die epischen Minneallegorien des Spätmittelalters); ‚Poetik des Staunens’ (Mireille Schnyder); ‚implizite Poetik der Prophetie’ (Christel Meier-Staubach); wilde wunder, geistlich und weltlich; inszenierte (‚intentionale’) obscuritas gegenüber verständnisloser obscuritas; Innovationspotentiale von obscuritas/wildekeit; Formen literarischer Interaktion (Dunkelheit als Effekt von Parodie, Polemik, Agonalität); Binnendifferenzierung rhetorischer Ver-/Entschlüsselungsmodelle: Metaphorik und Dunkelheit; Allusive, paradoxe oder allegorische wilde rede?; Im Zwielicht Komplexitätssteigerung des der Ironie; Formalen, Strukturvereinfachung und umgekehrt; (‚Entparadoxierung’) ‚Verwilderung’? bei paralleler Problematische literaturwissenschaftliche Metaphern; die Rolle von Metrik, Reim und Klang; ambivalente Funktionen von obcuritas bzw. Funktionsverschiebungen: Profanierungsschutz, soziale Aus- und Abgrenzung, Elitenbildung, Manipulation, vela veritatis (Frank Bezner), Chiffrierung; obscuritas in Lehrschriften des Frühmittelalters (Carmen Cardelle de Hartmann); Ästhetik der Abweichung: Dynamiken der Konvention (Udo Friedrich). Die Vorträge sollen 35 Minuten nicht überschreiten (eine 25-minütige Diskussion wird sich jeweils anschließen). Vortragsangebote mit einseitigem Exposé werden bis zum 10. Januar 2016 an die folgende Adresse erbeten: Prof. Dr. Susanne Köbele Universität Zürich Deutsches Seminar Schönberggasse 9 CH-8001 Zürich 6 Der Vorstand wird auf der Grundlage der eingegangenen Exposés ein Tagungsprogramm zusammenstellen, das im Februar zusammen mit der Einladung zur Tagung versandt werden soll. Wir werden uns um die Möglichkeit bemühen, die Reise- und Übernachtungskosten der Referentinnen und Referenten zu erstatten. Alle weiteren Informationen zur Organisation der Tagung (Unterkunft, Anreise, etc.) wird die Einladung enthalten. Die verbindliche Anmeldung zur Tagung sollte dann bis spätestens 31. März 2016 erfolgen. Die Zürcher Tagung wird am 18.9. um 15.00 Uhr beginnen und am 21.9. nach dem gemeinsamen Mittagessen enden (Abreise ab ca. 14 Uhr). Wie auf den Tagungen unserer Gesellschaft üblich, ist im Programm eine halbtägige Exkursion eingeplant. In Anlehnung an die Rostocker Tagung 2014 wird es im Vorfeld der Zürcher Tagung (am 17.9.2016) wieder einen thematisch einschlägigen Nachwuchs-Workshop geben, zu dem wir im Februar noch gesondert einladen werden. Auch für diesen Anlaß werden wir uns um finanzielle Unterstützung sowie um möglichst günstige Unterkunftsmöglichkeiten bemühen. Nun sind wir gespannt auf Ihre Themenvorschläge und freuen uns über zahlreiche Einsendungen. Im Oktober 2016 Franz-Josef Holznagel Susanne Köbele Ricarda Bauschke-Hartung (1. Vorsitzender) (2. Vorsitzende) (Geschäftsführerin/Schatzmeisterin) Literatur in Auswahl: Andersen, Elizabeth / Bauschke-Hartung, Ricarda / McLelland, Nicola / Reuvekamp, Silvia (Hgg.): Literarischer Stil. Mittelalterliche Dichtung zwischen Konvention und Innovation. [...], Berlin/Boston 2015. Doležalová, Lucie / Rider, Jeff / Zironi, Alessandro: Obscurity in medieval texts, Krems 2013. Ernst, Ulrich: Manier als Experiment in der europäischen Literatur. Aleatorik und Sprachmagie. Tektonismus und Ikonizität. Zugriffe auf innovatorische Potentiale in Lyrik und Roman, Heidelberg 2009. Friedrich, Udo: Menschentier und Tiermensch. Diskurse der Grenzziehung und Grenzüberschreitung im Mittelalter, Göttingen 2008. 7 Fuhrmann, Manfred: Obscuritas. Das Problem der Dunkelheit in der rhetorischen und literarästhetischen Theorie der Antike, in: Wolfgang Iser (Hg.): Immanente Ästhetik – Ästhetische Reflexion. Lyrik als Paradigma der Moderne , München 1966, S. 47-72. Haug, Walter: Geheimnis und dunkler Stil, in: Aleida und Jan Assmann (Hgg.): Schleier und Schwelle, Bd. 2: Geheimnis und Offenbarung, München 1998, S. 203–217. Huber, Christoph: Kristallwörtchen und das Stilprogramm der perspicuitas. Zu Gottfrieds ‚Tristan’ und Konrads ‚Goldener Schmiede’, in: Andersen / Bauschke-Hartung / McLelland / Reuvekamp (Hgg.), s.o., S. 191–204. Hübner, Gert: Lobblumen. Studien zur Genese und Funktion der ‚Geblümten Rede’, Tübingen/Basel 2000. Huss, Bernhard / Wehr, Christian (Hgg.): Manierismus. Interdisziplinäre Studien zu einem ästhetischen Stiltyp zwischen formalem Experiment und historischer Signifikanz, Heidelberg 2014. Kaminski, Nicola / Heinz J. Drügh und Michael Herrmann unter Mitarbeit von Andreas Beck (Hgg.): Hermetik. Literarische Figurationen zwischen Babylon und Cyberspace, Tübingen 2002. Kiening, Christian / Köbele, Susanne: Wilde Minne. Metapher und Erzählwelt in Wolframs ‚Titurel’, in: PBB 120 (1998), 234–265. Louis, Felix: Metaphorik und Dunkelheit im Parzival Wolframs von Eschenbach, Aachen/Mainz 2012. Lachin, Giosuè/Zambon, Francesco: Obscuritas. Retorica e poetica dell’oscuro [...], Trento 2004. Mehtonen, Päivi: Obscure language, unclear literature. Theory and practice from Quintilian to the Enlightenment, Helsinki 2013. Monecke, Wolfgang: Studien zur epischen Technik Konrads von Würzburg. Das Erzählprinzip der wildekeit. Mit einem Geleitwort von Ulrich Pretzel,,Stuttgart 1968. Moos, Peter von: Was galt im lateinischen Mittelalter als das Literarische an der Literatur? Eine theologischrhetorische Antwort des 12. Jahrhunderts, in: Joachim Heinzle (Hg.): Literarische Interessenbildung im Mittelalter. DFG-Symposion 1991, Stuttgart/Weimar 1993, S. 431–452. Müller, Jan-Dirk: schîn und Verwandtes. Zum Problem der Ästhetisierung in Konrads von Würzburg Trojanerkrieg (Mit einem Nachwort zu Terminologieproblemen der Mediävistik), in: Gerd Dicke / Manfred Eikelmann / Burkhard Hasebrink (Hgg.): Im Wortfeld des Textes. Worthistorische Beiträge zu den Bezeichnungen von Rede und Schrift im Mittelalter, Berlin/New York 2006, S. 287–307. Pfeiffer, Jens: Dunkelheit und Licht. Obscuritas als hermeneutisches Problem und poetische Chance, in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 50 (2009), S. 9–42. Nellmann, Eberhard: Wolfram und Kyot als vindaer wilder maere. Überlegungen zu ‚Tristan’ 4619–88 und ‚Parzival’ 453,1–17, in: ZfdA 117 (1988), S. 31–67. Quast, Bruno: Das Höfische und das Wilde. Zur Repräsentation kultureller Differenz in Hartmanns Iwein. In: Beate Kellner u.a. (Hgg.): Literarische Kommunikation und soziale Interaktion. Studien zur Institutionalität mittelalterlicher Literatur, Frankfurt a.M. 2001, S. 111–128. 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Spoerhase, Carlos: Die ‚Dunkelheit’ der Dichtung als Herausforderung der Philologie, in: Christian Scholl / Sandra Richter / Oliver Huck (Hgg.): Konzert und Konkurrenz. Die Künste und ihre Wissenschaften im 19. Jahrhundert, Göttingen 2010, S. 133–155. Stackmann, Karl: Redebluomen. Zu einigen Fürstenpreis-Strophen Frauenlobs und zum Problem des geblümten Stils (11975), in: ders., Mittelalterliche Texte als Aufgabe. Kleine Schriften I, hg. von Jens Haustein, Göttingen 1997, S. 298-317. Stolz, Michael: ‚Tum’-Studien. Zur dichterischen Gestaltung im Marienpreis Heinrichs von Mügeln, Tübingen/Basel 1996. Wohlleben, Doren: Enigmatik – Das Rätsel als hermeneutische Grenzfigur in Mythos, Philosophie und Literatur. Antike – Frühe Neuzeit – Moderne, Heidelberg 2014. Worstbrock, Franz Josef: Das Kindheitslied des Wilden Alexander. Zur Poetik allegorischen Dichtens im Spätmittelalter, in: Dietrich Huschenbett u.a. (Hgg.): Medium aevum deutsch. Beiträge zur deutschen Literatur des hohen und späten Mittelalters, Fs. Kurt Ruh, Tübingen 1979, S. 447–465. 8
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