Nr. 12, 125. Jahrgang Sonntag, 21. Juni 2015 3917. Folge Retten – Befreien – Verändern Lukas 19, 1–10 „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu zu erstatten, was er unrechtmäßig in die eigene Tasche gesteckt machen, was verloren ist.“ Mit diesen Worten hat Jesus sein hatte. Bei Zachäus zeigten sich die zwei zusammen gehörenden Wirken, sein Auftreten, seinen Umgang mit den Menschen Seiten einer Medaille: Mit Gott ins Reine zu kommen und geerklärt und begrünstörte Beziehungen zu det. Damit hat er sich den Mitmenschen in zur Wehr gesetzt geOrdnung zu bringen. gen seine Kritiker, die So will Jesus immer etwas ganz Anderes wieder retten, befreien von ihm erwarteund verändern und daten. So war es auch, bei den ganzen Menals Jesus ganz gezielt schen mit einbeziehen Zachäus seine Aufund alles, was sein Lemerksamkeit widmete ben ausmacht. bei seinem Besuch in Wir wissen nicht, wie Jericho. Es muss eidie Leute damals auf ne gewaltige Überraden völlig veränderschung für den Mann ten Zachäus reagiert auf dem Maulbeerhaben. Hielten sie an Zuwendung bedeutet baum gewesen sein, ihrem Urteil über ihn – nicht nur für Zachäus – dass Jesus ausgerechfest? Gaben sie ihm die Befreiung zu einem net ihn ins Visier Chance für einen Neuganz neuen Leben. nahm, ihn, den Zöllanfang auch mit ihnen? Foto: Simon Steinberger/pixabay.com ner, den Außenseiter, Konnten sie sich mit ihn, dem in seinem Umfeld überall Verachtung begegnete. ihm freuen über das, was Jesus ihm schenkte? So leicht blockiert Ausgerechnet auf ihn ging Jesus zu, rief ihn herunter von sei- Selbstgerechtigkeit die Freude über Gnade und Barmherzigkeit. nem Beobachtungsposten und wollte sein Gast sein. Wie groß ist nicht oft die Neigung, von Anderen sehr viel mehr Zachäus durfte die Erfahrung machen: Für Jesus bin ich zu erwarten als von sich selbst und mit unterschiedlichem Maß nicht nur der Zöllner, der Verhasste, der Berüchtigte, mit dem zu messen, wenn es um Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeiner etwas zu tun haben will. Bei ihm zähle ich voll mit. Bei keit und Konsequenzen in der Christusnachfolge geht. ihm gelte ich nicht nur als vollwertiger Mensch, sondern sogar Zachäus ging völlig erneuert aus der Begegnung mit Jesus als „Abrahams Sohn“ (Vers 9). hervor. Für ihn hatte das wieder andere Konsequenzen als z.B. Was ihn positiv überraschte, das sorgte bei den vielen Beob- für die ehemaligen Fischer vom See Genezareth oder für seinen achtern der Szene für Ärger und Unverständnis. Zachäus wurde Zöllner-Kollegen Matthäus. Sie ließen ihre Netze bzw. das Zollaus dem Dunkel seiner fragwürdigen Vergangenheit ins befrei- büro zurück und schlossen sich Jesu auf seinen Ruf hin an. Für ende Licht gerückt. Und die sich im Licht der Gerechtigkeit und Zachäus sollte Nachfolge anders aussehen. Er sollte sich dort Aufrichtigkeit und Frömmigkeit Wähnenden begaben sich ins bewähren, wo er zu Hause war und seinen Dienst tat. Er sollDunkel von Neid und liebloser Selbstgerechtigkeit. Wie konnte te und konnte unter Beweis stellen, dass Zöllner nicht so sein dieser Jesus sich mit solch einem Halunken abgeben? Eine Be- mussten wie ihr schlechter Ruf. Schuld und Unrecht stecken ja leidigung für die Frommen, Ehrlichen und Zuverlässigen. nicht im Geld, nicht in bestimmten Berufen und Verhältnissen. Sie wussten ja nicht, was sich zwischen Jesus und Zachäus Sie stecken in Menschen, die damit umgehen. Deshalb fangen abspielte. Sie ahnten nicht, dass Jesu Zuwendung zu ihm nicht Umkehr und Erneuerung immer in uns selbst an. Nachfolge Verharmlosung seiner Schuld bedeutete, nicht Kumpanei mit sieht nicht für jeden gleich aus. dem Betrüger, sondern vielmehr Befreiung zu einem ganz Wenn nur jeder dort gewissenhaft und glaubwürdig ist und neuen Leben. Das hätten sie wohl kaum für möglich gehalten, zu seinem Glauben steht, wo er seinen Platz und seine Aufgabe dass solch ein Typ sich verändern ließ, dass er bereit war, die hat. Auch dort, wo es einfacher und vorteilhafter sein könnte, es Hälfte seines Besitzes mit Bedürftigen zu teilen und vierfach nicht zu tun. Habbo Heikens, Wilsum Im Strom der Zeit Helfen und aufklären Die Synode der Ev.-altreformierten Kirche bekommt zu ihrer Sitzung am 24. Juni in Veldhausen „hohen Besuch“. Eigens zu dieser Sitzung wird Cornelia Füllkrug-Weitzel aus Berlin anreisen. Sie ist Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe sowie Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung. Wer in dieser Welt angesichts von Not und Elend helfen will, kommt nicht umhin, auch in gesellschaftlichen Fragen die prophetische Stimme zu erheben. Ob mit eigenem Stand auf der Berliner „Grünen Woche“ oder mit Beiträgen zum soeben stattgefundenen G7-Treffen auf Schloss Elmau: Die kirchliche Entwicklungs- und Katastrophenhilfe mischt sich ein und macht sich auch dadurch für die Schwachen stark. Hungerbekämpfung Soeben haben sich die Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen getroffen. Angela Merkel hat als Gastgeberin ins Schloss Elmau eingeladen. Und dort ist unter anderem auch das Ziel formuliert worden, gegen Hunger und Mangelernährung bis zum Jahr 2030 wirksam anzugehen. Dieses ehrgeizige Ziel wird natürlich von Brot für die Welt ausdrücklich begrüßt. Und doch bleibt auch ein gewisses Misstrauen, ob denn die dazu nötigen Mittel auch aufgewendet werden und sich die Nationen die Gestaltungshoheit von den großen Konzernen nicht aus der Hand nehmen lassen. „Der Kampf gegen Hunger und Mangelernährung ist staatliche Aufgabe und nicht Investoren-Spielwiese“, so FüllkrugWeitzel. Es darf nicht sein, dass weltweit handelnde Konzerne das Land langfristig pachten und für ihre Zwecke beanspruchen, während die Bevölkerung keinen Zugang hat zu Ackerbauflächen, Wasser und bezahlbaren Lebensmitteln. Versagen „Wenn fast zwei Milliarden Menschen an Hunger oder Mangelernährung leiden, dann haben Politik und Wirtschaft versagt.“ So lautet das Fazit von Brot für die Welt. Während in den reichen Nationen eine nie gekannte Nahrungsvielfalt die Regale in den Supermärkten füllt, sterben jährlich allein 2,5 Millionen Kinder an den Folgen von Mangelernährung. Die meisten Hungernden arbeiten im ländlichen Sektor: 50 Prozent gehören Kleinbauernfamilien an, acht Prozent sind Fischer und Hirten. Es ist nicht nur zu wenig da, das Wenige sorgt auch für einseitige Ernährung: Für zwei Milliarden Menschen fehlen mindestens ein, wenn nicht sogar mehrere Nährstoffe, die für ein gesundes Leben wichtig sind. Und während 1,4 Milliarden Menschen an Übergewicht und davon 500 Millionen an Fettleibigkeit leiden, bleiben weltweit 26 Prozent aller (!) Kinder unter fünf Jahren aufgrund von Mangelernährung im Wachstum zurück. Ausweg Das Ziel, den Hunger in den kommenden 15 Jahren zu besiegen, ist nicht nur ehrgeizig, sondern auch realistisch. Voraussetzung ist, dass die Weichen neu gestellt werden. Die Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung kommt in einer Studie zu diesem eindeutigen Ergebnis: Die heutige Welternte reicht aus, alle Menschen zu ernähren. Es ist sogar mehr als genug da. Ein Problem besteht jedoch dort, wo der Boden nicht vorrangig für Lebensmittel genutzt wird, sondern für Tierfutter und für Rohstoffe zur Energiegewinnung. Konsumenten Somit sind auch „wir“ Konsumenten gefordert. Denn die Nachfrage bestimmt das Angebot. Auch hier gilt: „Weniger ist mehr“. Auch Andere sollen ihren Anteil an der Lebensqualität durch ausreichende und vielfältige Nahrung erhalten. Fair gehandelte Produkte sichern den Erzeugern ein einträgliches Einkommen, die ansonsten von den Gesetzmäßigkeiten des Welthandels ausgebeutet werden. Wer heimische Produkte vorzieht, sichert nicht nur hier die Existenz auch kleinerer Familienbetriebe – sondern auch in vielen armen Ländern, wenn dadurch Lebensmittel dort verbleiben und Ackerflächen der Selbstversorgung zugutekommen. Wer braucht hier im Dezember Erdbeeren? Und es muss nicht jeden Tag Fleisch geben. Für die Tiermast wird Futter importiert. Fleischkonsum konkurriert also mit pflanzlicher Nahrung, die anderswo fehlt. Aufklärung Cornelia Füllkrug-Weitzel steht einer Organisation vor, die mit ihren Partnern vor Ort und mit erheblichen anvertrauten Spendengeldern ausgestattet segensreich Not wendet. Dazu gehört auch die prophetische Aufklärung, die unter Umständen unangenehme Wahrheiten ausspricht. Die Synode darf sich auf ihren Besuch freuen. Fritz Baarlink, Veldhausen Am Stand von Brot für die Welt kann mit Fahrradantrieb ein Milchmixgetränk erstellt werden. Hier mixen ihn Kailash Satyarthi (Kinderrechtler und Friedensnobelpreisträger 2014) und Cornelia Füllkrug-Weitzel (Präsidentin Brot für die Welt) gemeinsam. Foto: Christoph Püschner/Brot für die Welt Rock am Ring / Veranstaltungen 91 „Gott am Ring“ In welchen Formen treffen wir heutzutage auf Kirche? Natürlich im sonntäglichen Gottesdienst. Dieser aber wird von immer mehr Jugendlichen und jungen Erwachsenen mäßig oder auch gar nicht besucht. Deshalb wird es für die Kirchen immer wichtiger, sich offensiv auch an nicht unbedingt christlichen Veranstaltungen zu beteiligen. So wie ich es am vergangenen Wochenende in Mendig miterlebt habe. Beim alljährlichen Musikfestival „Rock am Ring“, das dieses Jahr zum ersten Mal in der Nähe der kleinen pfälzischen Stadt Mendig stattfand, waren beide Ortsgemeinden, die evangelische und die katholische, vereint vertreten. Mit ihrem großen Zelt, das von großen wehenden Fahnen mit fliederfarbenem Kreuz umkreist war, stießen sie im ersten Moment auf verdutzte Gesichter und fragende Blicke. Denn niemand hätte auf dem Zeltplatz des Festivals mit einem christlichen Angebot gerechnet. Im zweiten Moment jedoch kamen immer mehr Festivalbesucher auf die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirchengemeinden zu, um mit ihnen über sehr verschiedene Themen zu reden oder nur ihre Neugierde zu stillen. Im Gespräch mit einem Mitarbeiter habe ich erfahren, dass die Intention des Festivalbesuchs nicht etwa ist, die meist jungen Menschen zum Glauben zu bewegen, sondern ihnen ein Gesprächsangebot zu bieten und bei Bedarf seelsorgerisch für die Festivalbesucher da zu sein. Auch eine Gebetswand für Fürbitten wurde sehr gut angenommen. Die erwartete Kritik und Provokationen, so erzählte mir der evangelische Pastor, blieben entgegen den Erwartungen aus. Im Endeffekt ist es den Kirchengemeinden wichtig, auf diesem Festival vertreten zu sein, auch wenn die meisten Besucher des Festivals nicht gläubig sind. Gerade deshalb ist es wichtig zu zeigen, dass Kirche nicht nur am Sonntag existiert, sondern in den verschiedensten Formen im Alltag der Menschen. So wie der Kirchentag mit den frischen und neuen Angeboten als Vorbild gilt, ziehen auch immer mehr Gemeinden nach, indem sie sich als verständnisvolle und offene Organisation auf Veranstaltungen jeglicher Art – nun auch im wahrsten Sinn des Wortes – Flagge zeigen. „Rock am Ring“ ist dafür nur ein schönes Beispiel, wie Kirche modern und offen umgesetzt werden kann. Insa Baarlink, Veldhausen Bei www.youtube.com gibt’s einen Kurzbericht, einfach Stichwort „Gott am Ring“ eingeben. In Nachbarschaft zu den vielen kleinen Zelten der Festival-Besucher: das Kirchenzelt. Aufruf für die Integrative Freizeit 2015 Wir benötigen für die diesjährige Freizeit und gerne auch für folgende integrative Freizeiten weitere Leiter/Betreuer. Die Freizeit findet in diesem Jahr vom 16. bis 23. Oktober in Kring van Dorth in der Nähe von Deventer/NL statt. Der Betreuungsbedarf wird von Jahr zu Jahr größer. Um die Freizeit weiterhin durchführen zu können, benötigen wir dringend Leiter/Betreuer, die uns begleiten. Wer Spaß und Interesse daran hat, eine tolle Woche mit einer bunt gemischten Gruppe zu verbringen und seine Fähigkeiten ganz im Sinne der Integration in die Gruppe einzubringen, ist bei uns herzlich willkommen. Bei Interesse bitte Pastor Fritz Baarlink kontaktieren ([email protected]). Synode am 24. Juni 2015 Am 24. Juni 2015 tagt die Synode der Ev.-altreformierten Kirche ab 9 Uhr im altreformierten Gemeindezentrum in Veldhausen. Gäste sind jederzeit willkommen. Eine Reihe von Abgeordneten ist für die nächsten sechs Jahre neu ernannt. Erstmals vertreten sein wird auch, so Gott will, Helge Johr, der Vizepräsident der Ev.-reformierten Kirche. Mit Pastor Thomas Allin ist er in Zukunft einer der beiden ständig mitarbeitenden reformierten Gäste der Synode. Mit besonderer Spannung wird Pastorin Cornelia FüllkrugWeitzel erwartet. Sie ist Präsidentin vom Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe). Ihr Vortrag ist für 11.15 Uhr geplant, eine Diskussion schließt sich an bis 13.15 Uhr. Ab 14.15 Uhr wird die Synode den Bericht vom Verwaltungsund Planungsausschuss besprechen. Er zeigt das Dilemma der Pensionsvorsorge auf, wofür die Beitragszahlungen in den letzten Jahren überproportional gestiegen sind. G.J. Beuker, Laar Indien live Ein Abend mit Musik, indischen Tänzen und Theater. Sechs Inder geben auf kreative Art und Weise Einblick in ihr Leben. Jeder Abend beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei ! Foto: I. Baarlink Dienstag, 23. Juni 2015, Wilsum: Ev.-altreformiertes Gemeindezentrum, Eichenallee 2 Mittwoch, 24. Juni 2015, Nordhorn: Ev.-altreformiertes Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Straße 2 Donnerstag, 25. Juni 2015, Westoverledingen: Rathaussaal Ihrhove, Bahnhofstraße 18 92 Kirchentag Kirchentag in Stuttgart – hitzig und spritzig „Es ist schon etwas Besonderes, mit über 50 000 Menschen den Eröffnungsgottesdienst zu feiern. Gemeinsam zu singen, zu beten und Gottes Wort zu hören. Trotz aller Verschiedenheit feiern wir da das ‚Eins Sein‘ als Christen.“ So schildert Sven Scheffels, Jugendreferent unserer Kirche, seine Eindrücke vom ersten Abend des 35. Evangelischen Kirchentages, der vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart stattfand. Wer bereits einmal oder auch häufiger einen Kirchentag erlebt hat, wird vielleicht zustimmen können: Ein Eröffnungsgottesdienst mit Zehntausenden Besuchern, der sich anschließende Abend der Begegnung (mit in Stuttgart etwa 200 000 Personen!), das schon traditionelle Lichtermeer aus Kerzen beim Ausklang des Tages und das gemeinsame Singen und Beten beim Abendsegen sind unbeschreiblich und tun der Seele einfach gut! Begegnung als Bereicherung Was Kirchentage meines Erachtens darüber hinaus so wertvoll macht, sind die vielfältigen Begegnungen. In der persönlichen Begegnung von Menschen auf Augenhöhe liegt schließlich eine große Kraft. Deshalb meint auch Sven Scheffels: „Es war unglaublich, was schon am ersten Abend von den einzelnen Regionen auf die Beine gestellt wurde. In diesem Sinne ist der Kirchentag ein ‚Kosten‘, ein Kosten und ein Schmecken der Lebendigkeit Gottes in Beziehung zu seinen Menschen.“ Nur dann, wenn Menschen miteinander ins Gespräch, in die Diskussion über „Gott und die Welt“ kommen, können neue Gedanken und ein vertiefendes Miteinander entstehen. Und nur so kann das Verständnis füreinander wachsen, trotz vielleicht unterschiedlicher Ansichten. Ein Miteinander, das wir in unserer auseinander driftenden, individualisierten Gesellschaft brauchen. Vor allem für die jüngere Generation scheinen diese Treffen von Christen wichtig zu sein. So berichtet Sven Scheffels von einer Begegnung mit einem eigentlich enttäuschten Landeskirchler, die ihn nachdenklich stimmt: „Zu den Gottesdiensten in meiner Kirche kommen nicht mehr als 30 Gläu- Vor dem Stand der altreformierten Kirche auf dem „Markt der Möglichkeiten“ kam man schnell ins Foto: jv Gespräch, wie hier Margarete Vogel (re.) mit zwei Passanten. bige. Für die Jugendlichen, unsere Konfis, ist das hier was Besonderes, sie erleben Gemeinschaft und sehen, dass sie nicht alleine sind oder zu einer aussterbenden Spezies gehören.“ Markt der Möglichkeiten – Altreformierter Info-Stand Auf dem Kirchentag in Stuttgart mit dem aus Psalm 90 entlehnten Motto „damit wir klug werden“ hat sich deshalb auch unsere Kirche wieder beteiligt. Auf dem Markt der Möglichkeiten, ein Grundstein des Kirchentages, präsentierten in großen Zelthallen Kirchen, Gemeinden oder andere christliche Initiativen wie bei einer Messe ihre Arbeit sowie Inhalte, Thesen und Projekte. Auch wir als Altreformierte waren mit von der Partie und luden Interessierte zu Gesprächen ein bzw. verteilten Informationsmaterial über unsere Kirche. Rede und Antwort standen an drei Tagen (bei weit über 30 Grad) sowohl Hauptamtliche als auch etliche ehrenamtliche ältere wie jüngere Gemeindeglieder aus den altreformierten Gemeinden Bentheim, Bunde, Emlichheim, Hoogstede, Laar, Nordhorn, Wilsum und Wuppertal. Der Info-Stand ist dabei übrigens nicht nur (wie manch böse Zunge behaupten mag) Sammelbecken von (Exil-)Altreformierten, sondern durchaus ein Ort, Neugierigen, die wenig oder nichts über die reformierte Tradition wissen, Informationen zu übermitteln. Bibelarbeiten Neben dem Markt der Möglichkeiten sind auch die Bibelarbeiten fester Bestandteil jedes Kirchentages. Meistens sind es Theologen oder bekanntere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die an drei Vormittagen Texte des Alten wie Neuen Testaments auslegen. Margarete Vogel aus der Gemeinde Laar besuchte die Bibelarbeit des Kabarettisten Dr. Eckart von Hirschhausen, der über das Gleichnis von den zehn Jungfrauen (Mt. 25, 1–13) sprach. Fünf der jungen Frauen hatten genug Öl für ihre Lampen, die anderen fünf hingegen waren weniger gut auf die Ankunft des Bräutigams vorbereitet. Margarete Vogel beschreibt ihre Eindrücke von Hirschhausens Auslegung folgendermaßen: „Sichtlich angeschlagen wirkte der Arzt mit dem großen und tiefen Humor, das war deutlich zu spüren. Er bat zwischendurch darum, nicht beklatscht zu werden, er wollte etwas nahebringen. Bleibt wach! Was ist das Öl meines Lebens? Wie gehe ich damit um? Wo tanke ich auf? Bleibt wach! Wie geht es mit dem Warten? Was habe ich im Gepäck, wenn das Öl ausgeht? Ist das Öl in mir neues Leben, Aufmerksamkeit, Gebet? Kirchentag Was will ich der Nachwelt als Öl/als Geschenk zurücklassen? Was lasse ich auf meinen Grabstein schreiben? Bleibt wach! Wo stehe ich, bei den Klugen oder bei den Törichten? Der Text sagt uns doch: Ich muss für mich etwas tun, ich kann nicht für andere etwas ‚mitschleppen‘.“ Sven Scheffels beschreibt, wie er eine Bibelarbeit der Ministerin Andrea Nahles wahrgenommen hat, die im Vorfeld des Jugendgottesdienstes unseres Jugendbundes im Zentrum Jugend über das Gleichnis von den anvertrauten Zentnern sprach: „In Gesprächen über und auf dem Kirchentag wird oftmals kritisiert, dass Politiker und berühmte Leute auftreten. Ganz oft würden nicht-kirchliche oder nichtbiblische Themen im Mittelpunkt stehen. Mich hat z.B. die Bibelarbeit von Andrea Nahles beeindruckt. Sie hat sich mit dem nicht ganz leichten Bibeltext beschäftigt und ihn ausgelegt. Ich habe diese Auseinandersetzung mit Gottes Wort und ihren Auftritt auf dem Kirchentag auch als ein Bekenntnis erlebt.“ 93 für die musikalische Umrahmung. Inhaltlich waren Pastor Jan-Henry Wanink, die Theologie-Studierende Marie-Theres Züter, Jugendreferent Sven Scheffels sowie Pastor Christoph Heikens beteiligt. Gerd Bouwer (Veldhausen) konnte lediglich in Neuenhaus mit dabei sein. Als Saalreporter fungierte Simon Legtenborg aus Emlichheim, um dem Publikum eine Stimme zu verleihen. Auch der Beamer durfte nicht fehlen und wurde von Dania Weiden, ebenfalls aus Emlichheim, bedient. Das Motto des Jugendgottesdienstes lautete „Creed-Dating. Damit wir es gut haben“. Ähnlich wie beim „Speed-Dating“ ging es in dem Gottesdienst darum, möglichst viele Menschen in kurzer Zeit kennenzulernen. Aber anders als bei der Speed-Dating-Variante, bei der die Suche nach einem potenziellen Partner das eigentliche Ziel ist, ging es beim Creed-Dating um den Austausch und die Diskussion über Lebens- und Glaubensfragen. Creed ist das englische Wort für Bekenntnis. In insgesamt fünf Dating-Runden mischten sich die Gottesdienstbesucher, lernten sich kurz kennen und wurden dann aufgefordert, gemeinsam eine Ent- Der Gottesdienst des Jugendbundes war auch auf diesem Kirchentag wieder gut besucht. Foto: Jan-Henry Wanink Creed-Dating-Jugendgottesdienst des Jugendbundes scheidung, ein Bekenntnis abzugeben. Verschiedene Themenbereiche wurden dabei auf der Bühne in Wort und Bild angeschnitten: Zählt für mich nur billig, wenn ich einkaufe? Darf ein Christ zur Waffe greifen? Wer oder was bestimmt den Wert eines Menschenlebens? Geht Liebe immer über alles? Oder auch die Frage: Sonntags lieber zum Sport oder zum Gottesdienst? Im Anschluss an die Bibelarbeit von Andrea Nahles feierte unser Jugendbund in einem gefüllten Zelt zusammen mit etwa 900 meist jugendlichen Gottesdienstbesuchern einen „Creed-Dating-Gottesdienst“, der Ende Mai bereits in Neuenhaus stattgefunden hatte. Ein Musik-Team aus den Gemeinden Wilsum (Elias Ensink, Schlagzeug), Uelsen (Helen BloemenDigitalisierung – dal, Gesang), Emlichheim (Lucas Güleines der Hauptthemen ker, Bass, Sven Scheffels, Gitarre, Sabine Bierlink und Birte Kampert, Gesang) und Einer der Höhepunkte des Kirchentages Hoogstede (Joana Köster, Klavier) sorgte waren für Viele die Besuche der Bundes- kanzlerin Angela Merkel sowie des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan. Beide sprachen in der vollbesetzten Hanns-Martin-Schleyer-Halle vor gut 9000 Kirchentagsbesuchern. Den Redebeitrag der Bundeskanzlerin und die sich anschließende Diskussion rund um das Thema „Digital und klug? Wie wir alle Wirtschaft und Gesellschaft gestalten“ konnte ich besuchen. Diese Veranstaltung fasste eines der großen Themen des Kirchentages ins Auge. Merkel betonte sowohl Segen und Fluch des Internets. So warnte sie einerseits vor einem zu sorglosen Umgang mit persönlichen Informationen im Netz. Gleichzeitig betonte sie, dass soziale Medien wie z.B. Facebook durchaus auch ihren Nutzen hätten, um Gutes zu tun, indem soziales Engagement besser vernetzt werden könne. Dennoch gelte: „Auch Facebook wird nicht das ganze Leben glücklich machen. Es ist schön, dass man das hat. Es ist aber auch schön, wenn man ein Auto hat oder eine ordentliche Waschmaschine.“ Aber auch die großen Chancen und Bereicherungen der Digitalisierung wurden von ihr hervorgehoben. Die rasanten Veränderungen könnten helfen, große Aufgaben wie die Energiewende oder den demografischen Wandel besser zu bewältigen. Auch Verbesserungen im Gesundheitswesen seien möglich. Etwas lag der Kanzlerin aber spürbar am Herzen: Es müssten auch im Internet die gleichen Verhaltensmuster wie im normalen Zusammenleben von Menschen gelten. Regeln, an die sich alle halten. Es sei schon mit großer Sorge zu bewerten, dass im Netz offensichtlich von vielen Nutzern eine andere Gesprächskultur gepflegt würde als in der realen Welt. Die Anonymität werde von zu vielen dafür genutzt, ganz unverhohlen Spott und verbale Aggressivität an den Tag zu legen, was doch sehr bedenklich stimme. Wer nicht beim Kirchentag dabei gewesen ist, sich aber dennoch für die Vorträge und andere Beiträge interessiert, dem sei die Webseite kirchentag.de empfohlen. Die meisten Redemanuskripte können dort abgerufen und nachgelesen werden. Genug Stoff, um die Zeit bis zum nächsten Kirchentag 2017 in Berlin und Wittenberg zu überbrücken. Christoph Heikens, Bunde 94 Aus den Gemeinden Gemeindejubiläum 2015 – Eine Gemeinde feiert Geburtstag 175 Jahre Ev.-altreformierte Gemeinde Bad Bentheim – ein Anlass für Rückblick und Besinnung, ein Grund auch zum Danken und zum Feiern. Eine viertägige Veranstaltungsreihe wurde anlässlich dieses Jubiläums in den Tagen vom 7. bis 10. Mai geplant und durchgeführt. Als Gemeinde blicken wir zurück auf einige schöne Tage, die wir miteinander erleben durften. Auftaktveranstaltung und Ausstellungseröffnung Donnerstag, 7. Mai: Nicht zufällig wurde dieses Datum für die Eröffnungsveranstaltung gewählt, denn eben am Abend dieses Tages vor genau 175 Jahren begann die Geschichte der Ev.-altreformierten Gemeinde Bad Bentheim. Auf dem Hof Sandfort in Waldseite fand damals von 22 Uhr bis drei Uhr in der Nacht unter der Leitung von Pastor Hendrik de Cock und im Beisein von Jan Bernd Sundag, dem ersten Pastor der Gemeinde, ein Gottesdienst statt. Ein Kind des Hauses wurde getauft und das Abendmahl gefeiert, auch Älteste wurden eingesetzt. Dieser Gottesdienst gilt seitdem als Gründungsdatum unserer Gemeinde, zu der ursprünglich die vier altreformierten Gemeinden Bad Bentheim, Gildehaus, Schüttorf und auch Brandlecht gehörten. Zum Eröffnungsabend in der Kirche waren viele Gemeindeglieder erschienen. Auch zahlreiche geladene Gäste waren der Einladung gefolgt: Pastor Dr. Beuker als Vertreter der Synode und des Synodalverbandes, Bürgermeister Dr. Volker Pannen als Vertreter der Stadt Bad Bentheim, außerdem Vertreter der Nachbargemeinde Nordhorn, der Kirchengemeinden der ACK Bad Bentheim-Gildehaus, der Ev.-reformierten Gemeinden Schüttorf und Brandlecht, auch die ehemaligen Pastoren Eko Alberts und Arend Klompmaker mit ihren Ehefrauen sowie, als Zeichen des religiösen Miteinanders, der Imam der muslimischen Gemeinde. Nach der Begrüßung und einem kurzen geschichtlichen Rückblick leitete Pastor Gerold Klompmaker den Abend mit einer Andacht zu Philipper 1, 3–6 ein. In der Kirche, so führte er aus, gehe es immer um Beziehungen, um die Beziehung zu Jesus Christus und um die Beziehungen untereinander. Im Laufe der Zeit habe die Ev.-altref. Kirche es gelernt, diese Beziehungen nicht nur nach innen, sondern auch nach außen zu leben. Dass so viele Gäste gekommen waren, wertete er als segensreiches Zeichen für ein gutes Miteinander der Kirchengemeinden vor Ort. Als kleine konfessionell-freikirchliche Gemeinde dürften wir uns als ein kleines Blümchen im großen Blumenstrauß der Kirche Jesu Christi verstehen. Im Blick auf die Zukunft unserer Kirche gehe es darum, die gute Zuversicht des Paulus zu teilen, dass Gott uns, wie auch immer, in die Zukunft führen werde. Anschließend überbrachten viele der geladenen Gäste in Grußworten Glückund Segenswünsche zum Jubiläum. Durch kurzweilige Redebeiträge – kreativ und gedanklich abwechslungsreich – brachten sie ihre Verbundenheit und ihre Wertschätzung zum Ausdruck. Auch Geschenke wurden überreicht, teils mit einer besonderen Symbolkraft im Blick auf die geplanten Baumaßnahmen: u.a. ein alter Bauplan, ein Taufbaum, ein Apfelbäumchen sowie das Versprechen, 175 Steine für den geplanten Neubau zu liefern. Pastor Klompmaker dankte allen Gästen für die freundlichen und wohltuenden Worte und die Geschenke als Zeichen der Verbundenheit. Anschließend gab Albertus Lenderink einige Erläuterungen zur Ausstellung im Gemeindehaus und lud alle Anwesenden zu einem lockeren Begegnungsabend ins Gemeindehaus ein. Bei einem kleinen Imbiss und Getränken war nun Zeit für Austausch und Gespräche. Viele Gäste nutzten auch die Gelegenheit für den Besuch der Ausstellung zur Gemeindegeschichte. Sie ist – so das Urteil einiger Besucher – eine gelungene Zusammenstellung wichtiger Dokumente, Daten, Texte und Bilder zur Geschichte und Entwicklung der Gemeinde. Auch die Fotoserie der Konfirmanden-Jahrgänge und eine Präsentation bewegter Bilder aus dem Gemeindeleben fand viel Beachtung. Podiumsdiskussion – Gestern, heute ... und wohin morgen? Freitag, 8. Mai: An diesem Abend sollte im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Gegenwart und Zukunft unserer Kirchengemeinde nachgedacht wer- Pastor Ludger Voget überreicht symbolisch drei der 175 zugesagten Klinkersteine. Fotos: A. Lenderink Aus den Gemeinden den. Unter der Leitung von Ulrich Oettel als Moderator versuchten die Podiumsteilnehmer aus ihrem jeweiligen Blickwinkel, gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu beschreiben und Perspektiven für die Gemeinde der Zukunft aufzuzeigen. Pastor Gerhard Kortmann als reformierter Gesprächspartner brachte einleitend seine Freude und Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass nach einer langen Zeit der Trennung und Kontroversen eine neue Qualität des Umgangs miteinander gepflegt werde. Er verlas einige Passagen aus der Erklärung der Ev.reformierten Kirche an die EAK und dem Antwortschreiben der Synode der EAK aus dem Jahr 1988. Diese Erklärungen gelten als wichtige Meilensteine bei der Aufarbeitung der Geschichte der beiden Kirchen, zugleich als gute Basis für den Prozess der Annäherung und für neue Formen der Zusammenarbeit. Pastor Dieter Wiggers, langjähriger Jugendpastor der EAK, lenkte durch seine Ausführungen den Blick auf konkrete Erfahrungen in der gegenwärtigen Gemeindearbeit und stellte die besonderen Herausforderungen im Umgang mit der jüngeren Generation in einem zunehmend säkularisierten Umfeld dar. Pastorin Nina Ziegler-Oltmanns berichtete eindrücklich von ihren Erfahrungen im Sozialcafé Lichtblick in Emden und zeigte diakonische Aufgaben und Möglichkeiten als Perspektiven für die Gemeindearbeit auf. In weiteren Gesprächsbeiträgen wurden insbesondere der demografische Wandel und die zunehmende Säkularisierung als besondere Herausforderungen thematisiert. Ein spannender Abend für alle Anwesenden mit dem Fazit, dass es für die Gestaltung der Gemeindearbeit in Zukunft angesichts der genannten Veränderungen mehr denn je gelten werde, zuversichtlich und vertrauensvoll neue Wege zu suchen und zu wagen. Fahrradsternfahrt – Auf den Spuren von Pastor Sundag Samstag, 9. Mai: An verschiedenen Standorten in Bad Bentheim, Gildehaus und Schüttorf trafen sich zahlreiche Gemeindeglieder zu einer Sternfahrt mit dem Fahrrad. Ziel war das Geburtshaus von Pastor Sundag in Samern, dem ersten langjährigen Pastor der Gemeinde. Das 95 Pause am Geburtshaus des Gemeindegründers, Pastor Sundag, in Samern. Haus ist dort noch in seiner ursprünglichen Form zu besichtigen. Nach der Rückfahrt folgte anschließend ein gemütliches Beisammensein beim Gemeindehaus mit Gespräch und Austausch, Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung und natürlich mit einem schmackhaften Abendessen. Festgottesdienst und Gemeindecafé Sonntag, 10. Mai: Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe zum 175-jährigen Jubiläum fand an diesem Sonntag ein Festgottesdienst statt. Er wurde durch die Mitwirkung des Posaunenchores und des Singkreises festlich eingerahmt. Auch die Kinder des Kindergottesdienstes hatten ihre Gedanken und Ideen zum Geburtstag der Gemeinde gemalt. Die Bilder wurden während des Gottesdienstes präsentiert. Seiner Predigt legte Pastor Klompmaker einen Text aus Epheser 4, 15–16 zugrunde. Der Geburtstag einer Gemeinde – so stellte er einleitend fest – sei zunächst ein Anlass zur Freude, die nicht versteckt werden müsse. Mit unserer 175-jährigen Gemeindegeschichte dürften wir uns als kleinen Teil der langen Geschichte Jesu Christi mit uns Menschen verstehen. Mit dem Vergleich eines Schutzraumes versuchte Gerold Klompmaker in seiner Predigt, das Wesen und Kennzeichen einer Kirchengemeinde zu veranschaulichen: Jede Kirchengemeinde sollte ein Schutzraum in dieser Welt sein, ein Raum, wo Menschen zur Ruhe finden und ihren Glauben an eine Welt der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens bewahren. Dabei gehe es im Wesentlichen darum zu wachsen, nicht nach außen, sondern zu Christus hin, von der Wahrheit her zu leben und den persönlichen Glauben zu pflegen. In diesem Schutzraum Kirche bilde die Gemeinde zugleich eine Lerngemeinschaft. Hier sind wir eingeladen, das Pflänzchen Glaube zu behüten, damit es wachsen kann. Hier gewinnen wir einen anderen Blick auf die vielen Meinungen und Trends, die Ansprüche und Herausforderungen, die uns im Leben sonst umgeben. Kinder und Jugendliche lernen hier den Glauben als gute Basis für das Leben kennen. Menschen finden hier zusammen, um sich im Glauben gegenseitig zu ermutigen. Als kleine reformierte Freikirche können auch wir ein solcher Schutzraum sein, betonte Pastor Klompmaker abschließend. Wir sollten darum ringen, dass Gottes guter Geist auch weiter diesen Schutzraum gestalte und in uns den Glauben wachsen lasse. Nach einem Dank- und Fürbittengebet, einem gemeinsamen Lied und dem Segen ging der Gottesdienst zu Ende. Anschließend war zum Ausklang der „Festwoche“ noch einmal Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen und auf die vergangenen „Jubiläumstage“ zurückzublicken. Siegfriede Verwold, Bad Bentheim 96 Aus den Gemeinden / Anzeige Sein Lob wird Euch entflammen Psalmen-CD-Vorstellung am Sonntag, dem 28. Juni um 18.00 Uhr in der Alten Kirche am Markt in Nordhorn Im Oktober des vergangenen Jahres wurden die sieben Notenbücher des Psalmenprojekts „SEIN LOB WIRD EUCH ENTFLAMMEN – Psalmenmelodien der Reformationszeit populär arrangiert“ mit einer Uraufführung in der Neuen Kirche in Emden einer großen Öffentlichkeit vorgestellt. Inzwischen wurde eine CD erstellt. Die 17 Psalmenarrangements enthalten die Bandbreite heutiger kirchenmusikalischer Klangvariationen von klassischer Gitarre mit Sologesang über Blechbläser mit Orgel und E-Gitarre oder Orgel mit E-Bass und Synthesizer. Auch Kinderstimmen und Band oder aber gemischter Chor mit E-Piano bringen die Psalmen neu zum Klingen. Von 18 bis 19 Uhr wird die CD in Auszügen live vorgestellt. Anschließend wird zu einem kleinen Empfang eingeladen und es besteht die Möglichkeit, die CD vor Ort für 15 Euro käuflich zu erwerben oder zu bestellen. (Das Landesbläserensemble, die Capella Cantorum und viele musikalisch Mitwirkende) Aus den Kirchenbüchern Getauft wurden: 31.05. Simon (Thorsten und Rita Tüchter) Emlichheim 07.06. Ben Lennard (Helmut und Sabine Brünink) Hoogstede 14.06. Finja (Jens und Heidi Meppelink) Laar 14.06. Marika (Wera und Sven Smid) Bunde 14.06. Gero Hannes (Silke und Henry Klasing) Bad Bentheim Glaubensbekenntnis hat abgelegt: 24.05. Arne Zimmermann Neermoor Getraut wurden: 30.05. Alwin Helweg und Melanie Brickwedde Emlichheim 06.06. Günter und Margit Lammering, geb. Hartwig Bad Bentheim Gestorben ist: 30.05. Bernhard Vennekate 77 Jahre Bad Bentheim Der Grenzbote erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen. Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen Redaktion: Pastor Fritz Baarlink, Veldhausen (f b), Johann Vogel, Laar (jv), Sven Hensen, Nordhorn (sh) Schriftleitung: Pastor Fritz Baarlink, Mühlenstraße 26, 49828 Neuenhaus-Veldhausen, Tel.: 05941/4462, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss: Am Dienstag nach dem Erscheinen der vorigen Ausgabe; namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Druck: Druckerei Hellendoorn, Stettiner Straße 1, 48455 Bad Bentheim Bestellmöglichkeiten: Bei den Kirchenräten für den Bezug über die Kirchengemeinde; für den Postbezug bei Gesine Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf, E-Mail: [email protected], für die Online-Ausgabe als pdf-Datei über die E-Mail-Adresse [email protected] Bezugsgebühren: € 25,00 bei online-Bezug und € 30,00 bei Bezug über Kirchengemeinden, € 45,00 bei Postzustellung Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite Laar singt Am kommenden Sonntag, 28. Juni, lädt die altreformierte Gemeinde Laar um 19.30 Uhr zum fünften Mal ein zu „Laar singt“, das sich an „Nederland zingt“ orientiert. Ursprünglich wollte man damit niederländische Mitbürger in Laar ansprechen. Inzwischen kommen eine Reihe niederländischer Besucher aus dem Grenzgebiet, aber nur wenige direkt aus Laar. Erstmals sollen an diesem Abend wesentlich mehr bekannte geistliche Lieder und Psalmen in Deutsch als in Niederländisch gesungen werden. Im zweiten Teil können die Anwesenden Lieder aus einer Liste wünschen, die gespielt und gesungen werden. Eine Urker Großfamilie begleitet den Gesang mit verschiedenen Instrumenten. Die Kontakte stammen aus der Foto: A. Arends Zeit, als die Familie einige Jahre in Hoogstede wohnte. Gerrit Dams begleitet einen Teil der Lieder an der Orgel. Die Sammlung ist für die Unkosten des Abends und ein möglicher Überschuss für die Jugendarbeit in Laar bestimmt. (G.J. Beuker, Laar) Meine Zeit steht in deinen Händen. Psalm 31, 16 Wir wären unseren Weg noch so gerne gemeinsam weitergegangen. Aber wir mussten plötzlich Abschied nehmen von meinem geliebten Mann, unserem herzensguten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin Bernhard Vennekate * 12. Januar 1938 † 30. Mai 2015 In Liebe und Dankbarkeit Jenni Vennekate geb. Meier Gardis und Michael Stübs Marie und Lena Vedder Bert und Britta Hövel Pia und Lina Jens Vennekate und alle Angehörigen 48455 Bad Bentheim, den 30. Mai 2015 Emil-Nolde-Straße 25
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