Muttenz, 07.11.2014 Schwerpunktthema der labotec 2015 in Lausanne «Dynamischer und anspruchsvoller – darum macht das Labor der Zukunft so viel Freude» Stärkere biologische Einflüsse und eine viel schnellere Mikroelektronik bestimmen wesentlich das Labor der Zukunft. Das stellt für jeden Einzelnen eine persönliche Herausforderung dar und erhöht gleichzeitig die Chance, selbst an einer entscheidenden Wirkstoffentwicklung oder einer bahnbrechenden analytischen Lösung beteiligt zu sein. Und gerade das macht den Laboralltag nochmals spannender, als er ohnehin schon immer gewesen ist. Eine Zukunftsvision sieht so aus: „Ich komme in einen schicken Raum mit fahrbaren Workbenches, flansche mich mit meinem Smartphone an ein Analysengerät an und ziehe mir die Daten herüber. Unter Verwendung einer intelligenten InterpretationsSoftware schreibe ich dann meinen Bericht: „neuer Pharmawirkstoff gefunden“ (an den Forschungsleiter), „Pflanzenschutzmittel in der Spezifikation“ (an unseren AgrochemieKunden) oder „Methode validiert“ (an die zuständige Behörde). Das klingt bestechend – doch inwiefern ist es realistisch? Das Labormobiliar könnte tatsächlich flexibler werden, denn die typischen starren Workbenches nehmen über Jahre viel Raum ein, den man möglicherweise für andere Anwendungen dringend benötigte. Digitaler dürfte die Laborwelt auch werden, doch wird alles so viel einfacher? Die aktuellen Aufgabenstellungen tendieren in die Gegenrichtung: viel komplexer. Dazu ein Beispiel: Der Energierohstoff und Chemiegrundstoff Öl geht zur Neige. Er wird schon heute teilweise durch natürliche Rohstoffe ersetzt – Stärke, Zucker, Algen, Page 1 Baumrinde, Mais, Reis, Raps. Über zwei Millionen Tonnen nachwachsende BioRohstoffe verarbeitet demnach die Chemieindustrie jedes Jahr allein in Deutschland. Die naturgemäß schwankenden Qualitäten machen die Rohstoffeingangskontrolle komplexer, aber auch die Endüberprüfung des fertigen Produkts. Denn bisher hatte man es mit definierten Edukten und gut vorhersagbaren Synthese-Nebenprodukten zu tun. Nun lautet die Aufgabe für das analytische Labor in der Zukunft immer häufiger: „Wir haben ein Produkt mit mehreren, teils synthetisch, teils direkt aus Naturstoffen gewonnenen Inhaltsstoffen. Wir müssen aber genau wissen, was sonst noch darin ist?“ Mikroverunreinigungen durch Matrices aus Wald und Flur vielleicht oder aus Schutzfolien und Verpackungen herrührende auswaschbare oder auch extrahierbare Spuren („leachables & extractables“)? Unbekannte macht man in höheren Dimensionen dingfest Um die zunehmende Komplexität zu bewältigen, naht von verschiedenen Seiten Verstärkung. Speziell im analytischen Labor hat man es dabei mit einer stetigen Evolution zu tun – allerdings mit gelegentlichen Glanzlichtern. Hat nicht die Ultra-HighPerformance-Chromatography (UHPLC) seit zehn Jahren die Effektivität in der Flüssigkeitschromatographie enorm gesteigert!? Auch dachte damals so mancher, dass eine Kopplung von HPLC und Massenspektrometrie nicht realisierbar sei – und heute funktioniert sie ganz selbstverständlich! Die zweidimensionale Chromatographie hat sich inzwischen ebenfalls sowohl in der Gaschromatographie (GC) als auch in der HPLC etablieren können. Da sich hier komplementäre Säulen kombinieren lassen, kann man sogar ohne Vorwissen unbekannte Substanzen mindestens screenen und (halb)quantitativ erfassen. Für den Laboralltag bleibt allerdings die Identifikation nach wie vor ein schwieriges Unterfahren, da nicht jede Komponente von einem Massenspektrometer ionisiert werden kann. Inwiefern hier zusätzlich spektroskopische Offline-Methoden herangezogen werden müssen und welche (z.B. NMR, IR), lässt sich etwa beim Rundgang über eine einschlägige Fachmesse erkunden. Mehrdimensionale Verfahren vermögen das Labor beim Erfassen der Komplexität von (Bio-)Analytik wirkungsvoll zu unterstützen. Auch bei den verfügbaren Säulenmaterialien für eine gute Trennung ist mit weiteren Verfeinerungen zu rechnen. Page 2 Ein Highlight stellen dabei Superficial-porous-Varianten dar. Mit ihrem „harten Kern in weicher Schale“ bilden sie eine Alternative zu klassischen vollporösen Partikeln. Die sind heute in der Regel in Größen zwischen 1,3 und bis 5 Mikrometern Durchmesser verfügbar, wobei die Tendenz zur Ausweitung dieses Fensters geht. Darüber hinaus machen gegenüber aggressiven Lösungsmitteln resistente Varianten den Einsatzbereich dieser Partikel immer größer. Das ist für jeden interessant, der die Effizienz bestehender (UHPLC-)Methoden weiter steigern möchte. Kollege Roboter – Unterstützung bei der Probenvorbereitung Mindestens ebenso interessant ist alles, was vor und nach der eigentlichen Analyse kommt. Bei der Probenvorbereitung greift dem Laboranten immer häufiger der Roboter unter die Arme – und diese nicht nur bei High-throughput-Anwendungen und nicht nur bei den Branchenriesen. Eine typische Situation in einem mittelgroßen Labor: Der Laborant validiert eine neue Methode und schüttelt dazu zwei Tage lang Proben aus. Was nützt einem da eine Verkürzung eines HPLC-Laufs von dreißig Minuten auf zehn, wenn die Probenvorbereitung zehnmal so lange dauert? Ein Roboter dagegen könnte dafür Tag und Nacht durcharbeiten. Und er schafft auch zwei unterschiedliche Validierungen, die auf demselben Analysengerät laufen sollen! Nun gibt es schon des längeren Probenvorbereitungsroboter für den Standard-Einsatz, aber das Ende der Fahnenstange ist keineswegs in Sicht! In der Forschung sind etwa Roboter in der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie bekannt. Sie ziehen direkt an der Workbench Proben aus Mikrotiterplatten mit möglichen Wirkstoffkandidaten, bereiten die NMR-Probenröhrchen vor. Analog können heute vielerlei Arten von Vials von A nach B gehoben, Pipetten automatisch betrieben oder am Ende alles in die Laborspülmaschine verfrachtet werden. Da teilweise „nur“ vorhandene Funktionen zusammengeschaltet werden müssen, ist so manches denkbar – und steht schon auf dem Sprung zur Marktreife. „Highliy sophisticated“ – bisher eine menschliche Domäne Von der Probenvorbereitung zur Auswertung – hier sieht der Laboralltag vielfach so aus: Eine chemische Struktur liegt auf dem Tisch, daneben hängt der Laborant ein Massenspektrum, und nun geht es erst richtig los: Wie fragmentiert das Molekül und Page 3 inwiefern könnte es dann zum Spektrum passen? Es gibt zwar erste Software-Tools zur Automatisierung dieses Schritts, sie können aber noch nicht das Prädikat „highly sophisticated“ für sich beanspruchen. So legt das betreffende Labor üblicherweise eigene Datenbanken an, mit denen sich Spektren auf Ähnlichkeiten untersuchen lassen. Dabei stellt die heutige Software eine wesentliche Unterstützung dar, denn schließlich werden auf diese Weise schon Fingerabdrücke und selbst Gesichter zugeordnet. Eine Herausforderung höherer Dimension stellt im wortwörtlichen Sinne die Interpretation von Spektren aus den erwähnten Chromatographie-Verfahren mit mehreren Säulen dar. Denn hier liegt nicht ein Blatt auf dem Tisch, und ein anderes hängt an der Wand, sondern auszuwerten ist die Kombination von zwei chromatographischen Dimensionen und zwei oder gar n-facher Fragmentierung im Massenspektrometer (MS/MS bzw. MSn). Wie soll man das lesen? Die Lösung liegt in der Projektion auf die für das spezielle Problem wichtig(st)en Dimensionen – ein Fall für interdisziplinären Forschergruppen aus ChromatographieExperten und Software-Ingenieuren und für eine immer schnellere Mikroelektronik. Sie wird in einer biologischeren Laborwelt an so mancher Stelle zu einer neuen treibenden Kraft. Das gilt erst recht für den großen Bereich von Genetics, Proteomics und Metabolomics. Da hat man das menschliche Genom entschlüsselt und ist überrascht: Der Punkt, an dem man die Welt aus den Angeln heben kann, ist damit nicht gefunden. Auch hier geht es um die Reduzierung von Komplexität in einem biologischen Umfeld möglicherweise mit weitreichenden wirtschaftlichen und – gesellschaftspolitischen Implikationen. Roboter und Software auch im Forschungslabor Ganz analoge Entwicklungen sieht man im typischen Forschungslabor. Seit geraumer Zeit wächst es enger mit dem Technikum zusammen – da ist die Robotik zum Greifen nahe. Und allein die heutigen High-througput-Verfahren zur Generierung von Wirkstoffkandidaten macht Software-Support unerlässlich. Page 4 Wie lässt sich nun das eigene Labor fit für die Zukunft machen? Diese Frage lässt sich am besten mit einem Rundgang über eine aktuelle Fachmesse beantworten. Systeme für Forschung, Dienstleistungsanalytik, Effektivitätssteigerung, Qualitätssicherung und vieles mehr zeigt die labotec in Lausanne am 6./7. Mai 2015. - Ende easyFairs® Veranstaltungen in der Schweiz 2015 im Überblick: maintenance Schweiz 2015, 11. & 12. Februar 2015, Messe Zürich (Halle 3) Empack 2015, 25. & 26. März 2015, Messe Zürich (Hallen 3 und 4) Packaging Innovations 2015, 25. & 26. März 2015, Messe Zürich (Hallen 5 und 6) Label&Print, 25. & 26. März 2015, Messe Zürich (Halle 3) SCHÜTTGUT Basel 2015, 06. & 07. Mai 2015, Messe Basel (Halle 2) RECYCLING-TECHNIK 2015, 06. & 07. Mai 2015, Messe Basel (Halle 2) automation & electronics Lausanne 2015, 17. & 18. Mai 2015, Beaulieu Lausanne automation & electronics Lausanne 2015, 24. & 25. Mai 2015, Messe Zürich (Hallen 3 und 4) Informationen über easyFairs® easyFairs® macht es Fachleuten leicht, an Informationen zu Innovationen zu kommen und im direkten Kontakt oder online Geschäfte zu tätigen. Mit Hauptsitz in Brüssel und einem internationalen Netzwerk an Niederlassungen organisiert easyFairs® Fachmessen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Grossbritannien, Irland, Kanada, Kolumbien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, der Schweiz, Singapur und Spanien. Kontakt Weitere Informationen: easyFairs Switzerland GmbH Herr Christian Rudin Messeleiter St. Jakobs-Strasse 170a CH-4132 Muttenz Tel. +41 61 228 10 30 Fax +41 61 228 10 09 [email protected] www.easyFairs.com/SCHWEIZ easyFairs Switzerland GmbH Stefan Meier Marketing Project Manager St. Jakobs-Strasse 170a CH-4132 Muttenz Tel. +41 61 228 10 06 Fax +41 61 228 10 09 [email protected] www.easyFairs.com/SCHWEIZ Page 5
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