Zum 90. Mal wird heuer der Sonntag der Weltkirche, der

Zum 90. Mal wird heuer der Sonntag der Weltkirche, der Weltmissionssonntag, begangen.
Am 22./23. Oktober 2016 wird weltweit für die 1100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt.
Zusätzlich zur Sammlung werden Schokopralinen und fair gehandelte Produkte aus dem Weltladen
Mödling verkauft. Es gibt auch wieder Tee aus Tanzania und Produkte aus Bangladesch.
Der Blick geht über unsere Pfarrgemeinde hinaus zur Weltkirche.
Jedes Jahr blicken wir auf ein bestimmtes Land – heuer ist es Indien. Die Heilige Mutter Teresa
wirkte in Indien. Sie wurde am 4. September 2016 von Papst Franziskus „Heilig“ gesprochen.
Die Heilige Mutter Teresa wollte Jesus – das Licht in die Welt tragen. Sie ging zu den „Ärmsten der
Armen“ in die Slums von Kalkutta. Dort kümmerte sie sich um Kinder, die ohne Familie auf der
Straße leben. Sie versorgte Verletzte, Kranke und Sterbende. Sie war für die Menschen da, die von
der Gesellschaft ausgeschossen werden. Sie wollte, dass diese Menschen Gottes Barmherzigkeit und
Liebe spüren. Das tat sie liebevoll und fürsorglich. Deshalb wurde sie von den Menschen „Mutter
Teresa“ genannt.
Heute noch gibt es Menschen in Indien, die sehr schlecht behandelt werden. Die Gesellschaft ist in
ein strenges Kastenwesen eingeteilt. In der untersten Gesellschaftsschicht sind die Kastenlosen
„Dalit“. Schulbildung, Sozial- und Krankenversorgung sind äußert selten. Die Dalit sind der Willkür der
Grundbesitzer ausgeliefert. Mädchen, die in diese unterste Gesellschaftsschicht hineingeboren sind,
werden oft ausgesetzt, verkauft oder umgebracht.
Ein neues Zuhause
Das Waisenhaus in Mangalagiri ist eine Einrichtung der
Schwestern vom guten Hirten. Die dort aufgenommenen
Mädchen werden psychologisch und medizinisch betreut. Sie
bekommen eine Berufsausbildung, um sich ein Leben ohne
Traumata aufzubauen. Durch die Liebe und Fürsorge der
Schwestern lernen sie den christlichen Glauben kennen. Für
viele ist es eine große Befreiung zu erfahren, dass sie in ihrer Armut geliebt und gewollt sind. Dass
Standesunterschiede keine Rolle spielen und jeder Mensch die gleiche Würde hat. Dass Gott sich an
ihre Seite stellt.
Die Schwestern bauen tiefe Beziehungen zu den Kindern auf
und begleiten sie auch noch, wenn sie wieder ihren Weg ins
Leben gefunden haben. Gemeinsam mit zahlreichen
Sozialarbeitern gehen sie immer wieder in die Dörfer und
Städte, gründen Selbsthilfegruppen und geben Unterricht. Das
wichtigste, was sie den jungen Frauen mitgeben: die Chance auf
ein Leben in Würde und Respekt.
Frauen und Mädchen in Indien
Frauen werden in Indien systematisch benachteiligt.

Frauen sind vielfach Gewalt ausgesetzt: Kindsmord an weiblichen Babys, Eltern, die ihren
Töchtern medizinische Versorgung und Nahrung verweigern, Vergewaltigungen und
Mitgiftmorde.

Nur wenige Mädchen können die Schule abschließen oder eine Berufsausbildung
absolvieren.

Die Geburt eines Mädchens ist ein Armutsrisiko und gilt als Unglück: um ein Mädchen
verheiraten zu können, muss die Familie einen hohen Geldbetrag für ihre Mitgift aufbringen.
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95 Prozent der Ehen sind von den Eltern arrangiert und kommen gegen den Willen der
Mädchen zustande. Oft sind es Kinder, die verheiratet werden.
Helfen Sie helfen!
Quellen
https://www.missio.at/mission-hilft/projekte/dalit-maedchen-indien.html (14.10.2016)
https://www.missio.at/fileadmin/media_data/xx/aktionen/weltmissionssonntag/2016/WMS_Liturgieheft_24S_web.pdf (14.10.2016)
f.d. Eine Welt Andrea Coulon