Verkehrssicherheit in Baden-Württemberg

Arbeitstagung
Verkehrssicherheit
in Baden-Württemberg
23. – 24. Juni 2015 Evangelische Tagungsstätte Löwenstein
http://www.gib-acht-im-verkehr.de/0001_aktion/arbeitstagung_loewenstein.htm
Eröffnung / Begrüßung / Bekanntgaben
Andreas Feß, Innenministerium Baden-Württemberg
Tagungsleiter Andreas Feß eröffnete am Dienstag, den
23.06.2015, die 15. Arbeitstagung „Verkehrssicherheit in
Baden-Württemberg“ – seit 2004 an der Evangelischen
Tagungsstätte Löwenstein – und begrüßte die rund 100
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Arbeitsgemeinschaften der Aktion GIB ACHT IM VERKEHR und weitere
Gäste und Vertreter aus den Führungsebenen der Aktionspartner und der Polizei.
Er stellte die Bedeutung der Arbeitstagung für die ständige
Weiterentwicklung der gemeinsamen Präventionsbemühungen der Partnergemeinschaft GIB ACHT IM VERKEHR
heraus, insbesondere auch angesichts der aktuellen Unfallentwicklungen und der notwendigen Schwerpunkte der
Aktivitäten für die Zielgruppen Radfahrer, Motorradfahrer,
Junge Fahrer und Senioren.
Zudem stehe die Unfallursache „Ablenkung“ im besonderen Fokus der Anstrengungen, werden
doch zahlreiche „unerklärliche Verkehrsunfälle“ mit dieser Ursache in Verbindung gebracht.
Arbeitstagung Löwenstein 2015
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10.08.2015
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„Aktuelle Herausforderungen an die Verkehrssicherheitsarbeit“
Detlef Werner, Inspekteur der Polizei Baden-Württemberg,
Innenministerium Baden-Württemberg
Inspekteur Detlef Werner betonte den hohen Stellenwert
der Verkehrssicherheitsarbeit in Baden-Württemberg mit
einem aktuell deutlichen Bekenntnis der Partner im „Forum
Verkehrsprävention“ (Mai 2015) zur erfolgreichen und bundesweit einzigartigen Aktion GIB ACHT IM VERKEHR.
Die Anwesenheit der Tagungsteilnehmer und Gäste deutete
er als Beleg für ihr Interesse und Engagement für die Verkehrssicherheitsarbeit, aber auch als große Anerkennung,
für diese jährliche Arbeitstagung, von deren Angeboten alle
profitieren können.
Detlef Werner stellte ausführlich die aktuelle Verkehrssicherheitslage in Baden-Württemberg und
Interventionsansätze bei den Zielgruppen – „was tun wir und was können wir noch tun“ – mit notwendigen Schwerpunktmaßnahmen und Investitionen dar und gab einen Ausblick auf neue Präventionsprojekte und Kampagnen.
Die Unfalllage 2014 – Ausführungen von Detlef Werner in der Zusammenfassung:
• Leichter Anstieg der Verkehrsunfälle von insgesamt 291.568 auf 294.044 (+0,8 %) – damit hält
der Langzeittrend an. Die Polizei registriert immer mehr Verkehrsunfälle.
• 87,6 % des Gesamtunfallaufkommens waren Sachschadensunfälle.
• Seit 2011 erstmals wieder ein Anstieg der Verkehrsunfälle mit Personenschaden (+3,3 % von
35.283 auf 36.448).
• Anstieg der Verunglückten um 3,7 % auf 47.873,
o davon leicht Verletzte um +3,5 %, schwer Verletzte um +5,0 % und Getötete um +0,4 %.
o 466 Personen verloren ihr Leben (2013: 465; +0,2 %). Mit den Anstiegen (VU-Pers und Getötete) liegt Baden-Württemberg im Bundestrend.
• Ziel des Verkehrssicherheitskonzepts Baden-Württemberg (neben dem Verkehrssicherheitsprogramm des Bundes) ist die Reduzierung der Verkehrstoten bis 2020 um 40 %.
• „Zielwert“ für BW 2020: 296 Tote – BW liegt 2014 mit 51 Verkehrstoten und damit 12,3 % über
dem „Zielwert“ 415 (bei linearer Berechnung). Man darf sich aber nicht nur auf Unfälle mit Getöteten fokussieren. Im Jahr 2014 wurden fast 500 Personen mehr schwer verletzt als im Vorjahr
(von 9.077 auf 9.534). Oft hängt die Schwere der Unfallfolgen nur vom Zufall ab. Es gilt deshalb, auch das Unfallgeschehen mit Schwerverletzten weiter im Blick zu haben.
Detlef Werner: „Wir bekennen uns, entgegen manchem Trend in
anderen Bundesländern, in Baden-Württemberg ausdrücklich zur
Unfallaufnahme durch die Polizei.
Damit bieten wir einen unverzichtbaren Service für die Bürgerinnen
und Bürger. Mit Blick auf die Entwicklung bei den schweren Verkehrsunfällen liegen wir mit der Einrichtung der Verkehrsunfallaufnahmen im Zusammenhang mit der Polizeireform richtig.“
Die ursachen- und zielgruppenorientierten Auswertungen der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg finden sie hier:
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10.08.2015
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Verabschiedung
Werner Wiesenfarth, ADAC Württemberg e.V.
Inspekteur Detlef Werner nutzte im Anschluss die Gelegenheit der Arbeitstagung, um einem „Mann der ersten
Stunde“ unserer Aktion GIB ACHT IM VERKEHR im Namen der Partnergemeinschaft herzlich zu danken und
gleichzeitig in den wohlverdienten Ruhestand (Ende Oktober 2015) zu verabschieden.
Werner Wiesenfarth, Leiter Abteilung Verkehrsprävention
beim ADAC Württemberg e.V., ist seit Gründung unserer
landesweiten Verkehrssicherheitsaktion im September 1992
ununterbrochen für den ADAC Württemberg e.V. in verschiedenen Gremien und Funktionen aktiv
tätig, u. a.
 im „Forum Verkehrsprävention“ der Partnergemeinschaft GIB ACHT IM VERKEHR,
 in der Jury zur jährlichen Vergabe des Verkehrspräventionspreises einschließlich der häufigen
Vermittlung der ADAC-Regionalverbände als Preisgeber,
 als engagiertes und kompetentes Mitglied der ARGE Kinder/Sicherer Schulweg seit deren
Gründung im Jahr 2000.
Werner Wiesenfarth war insgesamt fast 23 Jahre verlässlicher Partner innerhalb unserer Aktionsgemeinschaft und selbst bei kontroversen Diskussionen jederzeit sachlich und deshalb hoch geschätzt von allen Arbeitsgemeinschaften, dem Innenministerium, den weiteren Aktionspartnern
und der KEV.
Im Bild (von links):
KEV-Leiter Dieter Speiser (LKA), Tagungsleiter Andreas Feß (IM), Inspekteur der Polizei Detlef Werner (IM), Werner Wiesenfarth (ADAC Württemberg e.V.), ARGE-Leiter Manfred Burger
(LKA)
Mit einigen Aktions-Präsenten und den besten Wünschen für seine Gesundheit und seinen Ruhestand sowie einem gemeinsamen Dankeschön wurde Werner Wiesenfarth verabschiedet.
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10.08.2015
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Zu den Fachvorträgen unserer Arbeitstagung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine
Info mit Download-Angeboten zu den Vorträgen (mit freundlicher Zustimmung der Referentinnen
und Referenten).
„Prädikatoren für Unfälle
aufgrund Unaufmerksamkeit“
mit Ansätzen zu Informationen / Botschaften in der Verkehrsunfallprävention
Prof. Dr. Markus Hackenfort
Professur für Verkehrs-, Sicherheits- & Umweltpsychologie
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
„Augen auf die Straße“
Eine schweizerische Präventionskampagne für weniger Ablenkung und mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Petra Hieber
Operative Kampagnenleiterin im Auftrag des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV,
Mitinhaberin advocacy ag - communication and consulting
CH
www.augen-auf-die-strasse.ch/
„Pferdestärken und Selbstregulation“
Leistungsfähigkeit und Training der „exekutiven Funktionen“; erfolgreiche Bewältigung belastender Situationen;
Förderung kognitiver Leistung mit Relevanz zur Verkehrssicherheitsarbeit
Frieder Beck
Sportwissenschaftler, Hirnforscher, Gymnasiallehrer und
Trainer der Deutschen Nationalmannschaft im Ski-Freestyle
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10.08.2015
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Projekt „Sicher fit unterwegs“ (Stufe 2)
Gemeinschaftsprojekt zur Prävention bei Seniorinnen / Senioren
Detlev Reisener
ARGE-Leiter Senioren
„FahrFitnessCheck“
– mit Verantwortung mobil bleiben
Ein Programm von ADAC und Fahrlehrerverband BadenWürttemberg zur Überprüfung der Fahrfertigkeiten
Werner Wiesenfarth
ADAC Württemberg e.V.,
Leiter Abteilung Verkehrsprävention
Unsere Empfehlung zum Programm hier:
„plus 5 – Minuten die schützen“
5 Minuten mehr Zeit einplanen und unfallfrei ans Ziel kommen! Die besondere Aufklärungskampagne in Heidelberg
Maßnahmen der Prävention und Überwachung; Erfahrungen – Wirkung – Weiterentwicklung
Dieter Schäfer
Leiter der Verkehrspolizeidirektion Mannheim
Thomas Raab
Stadt Heidelberg
www.aktionplus5.de
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10.08.2015
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Unser Hinweis:
Thomas Raab und Dieter Schäfer wurden wie die übrigen
Referentinnen und Referenten der Arbeitstagung von Tagungsleiter Andreas Feß mit unserem „kleinen Zebra“ belohnt. Sie erhielten inzwischen für die Aktion „plus 5 – Minuten die schützen“ den Verkehrspräventionspreis GIB
ACHT IM VERKEHR 2014, verliehen am 24.07.2015 beim
Landes-Tag der Verkehrssicherheit in Heilbronn.
Weitere Infos hier:
„B.A.D.S. - Motorrad-Fahrsimulator“
Neue Ansätze zur Prävention bei der Zielgruppe Motorrad-
fahrer mit Kurzvorstellung des Angebots und Einsatzmöglichkeiten sowie der Kooperation des B.A.D.S. mit der Aktion GIB ACHT IM VERKEHR
Volker Hoßmann (Bild links)
B.A.D.S.-Sektion Württemberg (Geschäftsführer)
Achim Strobel (Bild unten)
ARGE Motorrad
Das Angebot zum B.A.D.S.-Motorrad-Fahrsimulator finden
Sie hier:
Abbildungen MotorradFahrsimulator
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10.08.2015
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„PartyPass APP“
Mehr Sicherheit bei Veranstaltungen mit Jugendlichen.
Die elektronische Weiterentwicklung des Partypasses mit
digitalem CHECK IN bei Veranstaltungen und die Kombination mit Präventionsbotschaften auch aus der Verkehrsunfallprävention
Wolfgang Antes (im Bild rechts)
Geschäftsführer Jugendstiftung Baden-Württemberg
Paul Nollenberger (im Bild links)
Jugendstiftung Baden-Württemberg, Geschäftsstelle Party
Pass App
www.partypass-app.de
Landes-Tag der Verkehrssicherheit 2015
am 24. Juli 2015 in Heilbronn mit Vorstellung der Angebote
Joachim Schneider
Polizeipräsidium Heilbronn, Leiter Referat Prävention und
ARGE-Leiter Alkohol / Drogen / Medikamente
Unseren Bericht zum 23. Landes-Tag der Verkehrssicherheit 2015 in Heilbronn finden Sie hier:
Nach dem Vortrag von Joachim Schneider bedankte sich
Tagungsleiter Andreas Feß nochmals insgesamt bei allen
Referentinnen und Referenten für die interessanten Beiträge.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kündigte er die
Durchführung der Arbeitstagung Löwenstein 2016 an –
diese wurde inzwischen auf den 19./20.07.2016 terminiert –
und wünschte ihnen eine unfallfreie Heimfahrt.
Organisation der Arbeitstagung: Hubert Walz und Barbara Cerfontaine
LKA – Zentralstelle Prävention (KEV)
Bilder zur Arbeitstagung:
Präsentations-Support:
Arbeitstagung Löwenstein 2015
Rudolf Prach, PP Heilbronn
Thomas Maile, PP Aalen
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10.08.2015
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