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Wohnüberbauung Seeburgpark
Luzern
A
n der Seeburgstrasse in Luzern sollen in unmittelbarer Nähe zum See 80
Wohneinheiten im gehobenen Segment erstellt werden. Die Wohnungen ent-
stehen in sechs 6- und 7-stöckigen Gebäuden über einer gemeinsamen unterirdischen Einstellhalle.
Überstand Pfahlfundation
Startgrube Pressbohrung DN 1200
den schlechten Untergrund aus Ausbruchmaterial des nahen
Schiltenneuntunnels geschüttet.
Lage
Baugrube
Die Seeburgstrasse ist eine wichtige Erschliessungsachse
von Luzern für die rechtsufrigen Seegemeinden bis nach
Küssnacht. Das Bauvorhaben befindet sich direkt am Fusse
des Bahndammes der Bahnlinie Luzern–Küssnacht.
Schwieriger Baugrund
Das Baugelände befindet sich im nördlichen Bereich einer
Mulde rechtsufrig des Vierwaldstättersees, am Fusse eines
Felshügels der unteren Süsswassermolasse. Im Baugrund
stehen umfangreiche Seeablagerungen, Verlandungsbildungen, Bachschwemmfächer und Gletscherablagerungen
an. Bautechnisch trifft man auf sehr weichen, stark torfhaltigen, tonig-siltig feinen, schlecht durchlässigen Boden,
durchsetzt mit Findlingen. Die Grundmoräne des früheren
Gletschers fällt stark ab, teilweise bis 35 m UK Terrain. Infolge der unmittelbaren Nähe zum See steht der Grundwasserspiegel auf OK Terrain an. Der Bahndamm wurde direkt auf
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Infolge der grossen Abmessungen der Einstellhalle mussten
über ein Feld von 11’000 m2 3 bis 4 m tief 42’000 m3 Material
ausgehoben werden. Es wurde eine geschlossene Baugrube
mit einer Spundwand auf drei Seiten realisiert. Die Bohlen wurden bis in die Moräne, also bis zu 35 m, vorgetrieben. Infolge
des sehr schlechten Baugrundes und Randbedingungen aus
den Nachbargrundstücken war eine Rückverankerung der
Spundwände nicht möglich. Gleichzeitig mussten aber Setzungen der stark frequentierten Seeburgstrasse und des auf
schlechtem Untergrund fundierten Bahndammes vermieden
werden. Die Spundwand wurde mit entwässerten Erdkeilen
gehalten. Die Wasserhaltung erfolgte mittels Filterbrunnen.
Fundation
Die wasserdichte Einstellhalle (weisse Wanne) kann abhängig vom See- und Grundwasserspiegel sowohl unter Auf-
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Fotomontage Seeburgpark
trieb stehen, als auch Drucklasten abgeben. Die Fundation
muss also teils nur auf Druck- oder wechselweise auf Zugund Druckkräfte bemessen werden. Dafür wurden insgesamt
8’500 m Ortbetonbohr- und Vollverdrängerpfähle Ø 500 –
1’000 mm erstellt.
Konstruktive Herausforderungen
Die mit dem Seespiegel schwankenden Grundwasserstände
sowie der gemessene differentielle Wasserstand infolge der
schlechten Durchlässigkeit des Bodens und des Hangwasserdruckes verursachen hohe Beanspruchungen der weissen
Wanne. Die sechs auf der Einstellhalle stehenden Wohngebäude wurden infolge der zu erwartenden unterschiedlichen
Horizontalbewegungen von der Einstellhalle getrennt (Dilatationen im Wand- und Deckenbereich). Die Gebäudeteile,
welche über der Einstellhalle stehen, wurden auf Gleitlager
abgestellt. Die hohen Anforderungen aufgrund der Architektur sowie die bauphysikalischen Ansprüche der gesamten
Siedlung führten zu Details, welche nicht mit «Standardlösungen» bewältigt werden konnten.
des bis zu 9 m tiefen Grabens zur Bahnlinie erforderte eine
Sicherung, welche minimale Deformationen garantiert. Der
Verlauf der Leitung unter dem Bahndamm im Bohrrohr (faradayscher Käfig) sowie die hohe Überlagerung stellten spezielle Anforderungen an den Kathodenschutz der Leitung. Dafür musste im Bereich des nahen Verkehrshauses eine neue
Anodenanlage gebaut werden.
Unterquerung Seeburgstrasse
Die Spülleitung des Seewasserwerkes der ewl sowie die Entwässerung des gesamten Quartiers auf dem Hügel oberhalb
der Baustelle wurden kombiniert um die neue Überbauung
herumgeführt. Dazu musste im äusserst schlechten Baugrund mit hohem Grundwasserspiegel die stark befahrene
Seeburgstrasse gequert werden. Schliesslich konnte eine
alte Abwasserleitung DN 300 über 50 m für das sogenannte «Burstlining» genutzt werden. Der Durchmesser wurde so
grabenlos von DN 300 auf DN 400 erweitert. Die Erweiterung
erfolgte unter Verkehr, die Strasse musste nicht gesperrt
werden.
Unterstossung Bahndamm
Projektbeteiligte
Über das Baugelände führte eine der Haupttrinkwasserversorgungsleitungen (DN 700) der Stadt Luzern. Parallel zu den
Aushub- und Fundationsarbeiten musste diese Leitung verlegt werden. Dafür wurde der Bahndamm unmittelbar über
der Grundmoräne mit einer Pressbohrung mit hohen Präzisionsanforderungen unterstossen. Der Bohrkopf wurde in einen 9 m tiefen Zielschacht vorgetrieben. Der parallele Verlauf
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PRO DOMO 42 / 2011
Bauherr / Unternehmer Anliker AG, Emmenbrücke Architekt Burkhard Meyer, Baden Ingenieur Hoch- und Tiefbau ewp bucher dillier
AG, Luzern Team ewp bucher dillier Sven Aschwanden, Markus Bauer, Matthias Bucher, Markus Egli, Roland Häfliger, Monika Portmann,
Markus Troxler
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