Missionsbegegnungstag: Zukunft gemeinsam

Missionsbegegnungstag: Zukunft gemeinsam gestalten
Zukunft gemeinsam gestalten, so lautet das Motto unseres Missionsbegegnungstags, zu dem wir Sie alle am Sonntag, 20. September 2015 herzlich einladen. An diesem Tag möchten wir mit vielen Menschen ins Gespräch kommen.
Sie erfahren an unserem Aktionstag Näheres über unsere Projekte und können sich über die weiteren Entwicklungen
der Arbeit informieren. Wir beginnen mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier um 10 Uhr in der Vinzenzkirche in Untermarchtal. Besonders freuen wir uns, dass Bischof Varghese Thottamkara aus Nekemte in Äthiopien in dieser Zeit
bei uns zu Gast ist. Er wird Neuigkeiten vom Aufbau der jungen vinzentinischen Schwesterngemeinschaft in Äthiopien mitbringen und über die Situation in Äthiopien berichten.
Aus der Missionsprokura
Besuch aus Magu
Schon zum zweiten Mal konnte eine kleine Schülergruppe aus der Sekundarschule St. Luise in Maguu im Rahmen
des Schüleraustausches mit der Kirchengemeinde Schonungen drei Wochen Deutschland besuchen. Unter anderem
waren sie drei Tage lang in Untermarchtal und konnten in dieser Zeit Partnerschulen in Obermarchtal und Sigmaringen und unser Leben im Mutterhaus in Untermarchtal kennen lernen. Eine besondere Freude war die Begegnung
mit den Missionarinnen in Maria Hilf, vor allem mit Sr. Digna, der Gründerin der Schule, von der sie - so haben sie es
beschrieben - schon viele „Abenteuer“ erzählt bekamen und auf die sie sehr neugierig waren.
Sr. Luidharda
Anfang Juli verstarb Schwester Luidharda nach schwerer Krankheit im Schwesternaltenheim Guter Hirte in Untermarchtal. Schwester Luidharda ist am 21.04.1925 in Offingen am Bussen geboren.
Am 15. März 1946 trat sie in unsere Gemeinschaft ein.
Im Jahr 1966 veränderte sich das Leben von Schwester Luidharda grundlegend, sie sollte in die Mission nach Tansania versetzt werden. Mutig und mit großer Freude nahm Schwester Luidharda diese Sendung an. Zur Vorbereitung
für diesen Auftrag erlernte sie in Röttingen noch das Autofahren und bei einem Englandaufenthalt ab Januar 1967 die
englische Sprache, bevor sie im August 1967 nach Maguu ausgesandt wurde.
38 Jahre lang leistete sie zusammen mit unseren Missionarinnen Pionierarbeit. Mit großem Engagement und Eifer
brachte sie den afrikanischen jungen Frauen grundlegendes Wissen der Haushaltsführung bei. Mit ihrer Warmherzigkeit und ihrem Verständnis erwarb sich Schwester Luidharda bald das Vertrauen der jungen Frauen und deren
Eltern. Ihr großes Vertrauen in Gottes Führung und ihr Optimismus halfen Schwester Luidharda manche Unwegsamkeiten und Missverständnisse, die das fremde Land und seine Kultur mit sich brachten, zu überwinden.
Im Dezember 1989 wurde Schwester Luidharda von Maguu in die Schule für Hörgeschädigte in Ruhuwiko in den
Wirtschaftsbereich versetzt. Auch hier wirkte sie mit Herz und Hand und sorgte für das Wohl der Schwestern und der
Kinder.
2005 hieß es dann Abschiednehmen von vielem Liebgewonnenen, von dem Land, das ihr zur zweiten Heimat geworden war und den vielen afrikanischen Menschen, die ihr ans Herz gewachsen sind. Schwester Luidharda kam wieder
zurück ins Mutterhaus. Sie war ein geselliger Mensch, ihre Fröhlichkeit wirkte ansteckend und nie war ihr etwas zu
viel.
Im Laufe dieses Jahres nahmen ihre körperlichen Kräfte immer mehr ab. Sehnsüchtig erwartete sie das Kommen
ihres Herrn. Wohlvorbereitet, wach und mit friedvollem Herzen legte sie ihr Leben zurück in Gottes liebende Hände.
(aus dem Nachruf)
Äthiopien
Bis jetzt ist es uns nicht gelungen, für Schwester Veronika aus Tansania eine Aufenthaltsgenehmigung in Äthiopien
zu erhalten. Die bürokratischen Hürden sind wieder einmal höher geworden.
Doch die Nachrichten aus Nekemte sind hoffnungsvoll. Im September werden zwei Schwestern durch eine Berufsausbildung auf ihren vinzentinischen Dienst vorbereiten. Schwester Ester wird den Beruf der Krankenschwester und
Schwester Debora den Beruf der Erzieherin erlernen. Ähnlich wie in Tansania ist eine Ausbildung mit einem hohen
Schulgeld verbunden, das die Gemeinschaft aus eigenen Kräften nicht stemmen kann.
Tansania
Einkleidung, Profess und Jubiläum in Mbinga
Traditionell ist der Juli der „Feiermonat“ in Mbinga, die Regenzeit ist vorbei, die Straßen zum Reisen gut, die Temperaturen eher kühl und auch die Arbeit auf dem Feld lässt eine Reise zu einem ausgiebigen Fest zu. So wird tagelang
im Regionalhaus geschrubbt, geputzt, geschlachtet, Hühner gerupft, Gemüse und Kartoffeln geschält, Holz gehackt
und - nicht zu vergessen - Lieder und Tänze vorbereitet für die großen Festtage.
Neben der Einkleidung, bei der fünf junge Frauen in das Noviziat aufgenommen wurden und die Ordenstracht, sowie
den Schwesternnamen erhielten, legten sechs junge Novizinnen bei der Profess ihre Gelübde ab und feierten acht
Schwestern ihr 25-jähriges Professjubiläum.
40-jähriges Jubiläum der Haushaltungsschule St. Monika in Mbinga
Von Beginn der Missionsarbeit in Tansania lag den Schwestern die Bildung und Stärkung von Frauen besonders am
Herzen. Neben den Haushaltungsschulen in den ländlichen Gebieten, wie Matimira, Ligunga, Mkenda und Tingi ist
die Schule St. Monika in Mbinga die größte Haushaltungsschule, Oft finden bis zu 90 Schülerinnen bei Schwester
Kaja und Schwester Caritas ein Zuhause und die Möglichkeit, einen Schulabschluss zu machen und praktische Tätigkeiten wie Nähen, Kochen und Haushaltsführung zu erlernen. Für viele dieser Mädchen ist St. Monika eine zweite
Chance, weil das Niveau der staatlichen Grundschulen oft sehr schlecht ist oder sie so viele Aufgaben im elterlichen
Haushalt und der Familie wahrnehmen mussten, so dass sie nur mühsam lesen, rechnen und schreiben können. Außerdem ermöglichen die erlernten Fähigkeiten den jungen Frauen ihr zukünftiges Leben selbst in die Hand zu nehmen
und für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Viele der Mädchen kommen aus allerärmsten Verhältnissen und können
kein oder nur einen geringen Anteil des Schulgeldes zahlen, so dass die Schule auf Spenden angewiesen ist.
Zu den aktuellen Bauprojekten
Muhalo Beach, Mbambabay
Die Arbeiten auf der Baustelle in Muhalobeach gehen voran. Inzwischen ist auch die Wasserversorgung gesichert
und es scheint tatsächlich so, als mache Präsident Kikwete sein Wahlversprechen war und die Region um Mbambabay wird ans öffentliche Stromnetz angeschlossen.
Immer wieder nehmen Rosemarie und Robert Reuter bei ihren Fahrten auf die Baustelle Schwestern vom Regionalhaus mit, so wächst die Identifikation mit dem Projekt innerhalb der Gemeinschaft. Drei Schwestern werden zur Zeit
auf ihre zukünftige Aufgabe in Mbambabay vorbereitet, belegen verschiedene Kurse und absolvieren Praktika in
ähnlichen Einrichtungen.
Gästehaus St. Martin in Ruhuwiko
Auch in Ruhuwiko schreiten die Arbeiten am Gästehaus voran. in den letzten Monaten zeigte sich jedoch, dass der
bisherige Brunnen nicht ausreichend Wasser für die Schule, das Schwesternhaus und das neue Gästehaus ausschüttet. Bereits in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Probleme mit dem Brunnen.
Nun werden wir es nicht aufschieben können und müssen in den nächsten Monaten einen neuen Brunnen für Ruhuwiko bohren, um die Versorgung langfristig zu sichern.
Stromversorgung Maguu
Durch das stetige Wachstum der Sekundarschule St. Luise in Maguu und der steigenden Strombedarf im Hospital
ist die Energieversorgung vor Ort immer wieder an ihren Grenzen. In den nächsten Wochen wird die Schule nun mit
Solarpaneels weiter aufgerüstet, gleichzeitig muss aber auch die Turbine und der Stausee saniert werden. Neben
den Blitzschlägen haben vor allem Starkregen und Überschwemmungen der Turbine in den letzten Jahren heftig
zugesetzt, so dass nun einige Baumaßnahmen anstehen, unter anderem soll die Staumauer erhöht und eventuell ein
Entlastungskanal (gestrichelte Linie) gebaut werden.
Doch bevor dieses Projekt in Angriff genommen werden kann, muss dringend das Laborgebäude fertig gestellt werden. Die Regierung droht sonst die Schule zu schließen. Sr. Janeth konnte den Großteil der Kosten selbst erwirtschaften, doch nun ist sie an der Grenze der Belastbarkeit angekommen und braucht dringend Unterstützung.