Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Herzlich Willkommen! Dr. Andreas Krüger Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH (GEKA) Humboldtstr. 110, 29633 Munster Tel.: (05192) 964-101 E-Mail: [email protected] #1 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Der Gasplatz Breloh (1916-1925) Ab 31.01.1916 als „Breloh-Lager“ im Wald-/Heidegebiet „Raubkammer“ nördlich von Munster eingerichtet Ausdehnung: Personal: 6.500 ha 6.000 Gebiet: ist Teil des heutigen TrÜbPl Munster-Nord #2 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Der Gasplatz Breloh (1916-1918) Auftrag: • Herstellung von Kampfstoffmunition („Gasmunition“) • Weiterentwicklung des Kampfstoffarsenals • Durchführung von Versuchs- und Erprobungsschießen • Ausbildung in der Anwendung von Gasmunition Bedeutung: • Größte deutsche Einrichtung zur Herstellung und Erprobung von Kampfstoffmunition im I. Weltkrieg • Lieferte ca. 25% der gesamten deutschen Kampfstoffmunition #3 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Der Gasplatz Breloh (1916-1918) Einrichtungen: • Feldmunitionsanstalt 4 (FMA 4) • Chemische Versuchsanstalt Westerhorn • Lager Heeres-Gasschule FMA 4: • Klopperwerk I/II • Lostwerk I/II • Clarkwerk • Kommandeur : • Stellvertreter: Verfüllung von Phosgen, Diphosgen (Perstoff) und Chlorpikrin (Klop) in Artilleriegeschosse, ab Ende 1917 Herstellung von Gelbkreuzmunition, ab Frühjahr 1918 Laborierung von Blaukreuzmunition (Clark I und II), auch Grünkreuzmunition (Phosgen und Phosgen/20% Clark I), ab August 1918 Hoechst-Chemiker Hauptmann Dr. Ludwig Hermann Merck-Chemiker Leutnant Dr. Otto Wolfes #4 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH #5 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH #6 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH #7 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH 24. Oktober 1919 „Der schwarze Tag von Munster“ Gewaltige Explosion durch Brand eines abgestellten Güterzuges. Die Explosion erfasste schätzungsweise • • • • • 1 Million Kampfstoffgranaten 1.000 t chemische Kampfstoffe 40 Kesselwagen mit chemischen Kampfstoffen 230.000 Kampfstoffminen 1 Million Zünder und Kartuschen ⇒ Weitgehende Zerstörung der Anlagen und Gebäude ⇒ Großflächige Kontamination des Geländes mit chemischen Kampfstoffen und Munition #8 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Gasplatz Breloh nach der Explosion (Oktober 1919) #9 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Gasplatz Breloh nach der Explosion (Oktober 1919) # 10 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Gasplatz Breloh nach der Explosion (Oktober 1919) # 11 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Gasplatz Breloh nach der Explosion (Oktober 1919) # 12 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Erste Räummaßnahmen bis 1925 Erste Räummaßnahmen, zunächst unter Aufsicht der Militärischen Interalliierten Kontrollkommission (MICC), später durch Reichstreuhandgesellschaft, durch französische und deutsche Unternehmen (u. a. „Kampfmittelverwertung Dr. Hugo Stoltzenberg“, später „Chemische Fabrik Stoltzenberg“, Hamburg). Maßnahmen: Räumung und Verbrennung oder Sprengung # 13 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Die Heeresversuchsstelle Raubkammer (1935 -1945) Einrichtungen: •R1 •R2 •R3 •R4 •R5 •R6 •R7 •R8 •R9 Versuchsmittelbereich Analytisches Labor Entgiftung Versuchswerkstatt Toxikologischer Bereich Füllanlagen für Kampf- und Nebelstoffe Sanitätsbereich Fertigung der Nervenkampfstoffe Tabun und Sarin Außenversuche mit Tieren Erprobungsstelle der Luftwaffe (u. a. Erprobung von Kampfstoffbomben) Nebelfüllstelle (Tarnbezeichnung; Füllanlagen für Kampfstoffmunition) Zahlreiche Erprobungen und Schießversuche mit Kampfstoffmunition # 14 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Bilanz nach 30 Jahren Kampfstoff-Rüstung: Großflächige Kontaminationen des gesamten Areals 1945 - 1956 erfolgten unregelmäßig Räumungen und Vernichtungsaktionen, meist durch Verbrennen oder Sprengung. Hauptproblem: Arsen-Kontamination des Bodens # 15 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Beseitigung chemischer Kampfstoffe heute Zivile Kampfmittelbeseitung als Aufgabe der Bundesländer Militärische Kampfmittelräumung auf Bundeswehr-Liegenschaften durch spezielle Kräfte der Bundeswehr oder durch KMRD der Länder Die Vernichtung von chemischen Kampfstoffen in Deutschland erfolgt ausschließlich durch die Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH (GEKA) in Munster. In Munster zusätzlich: Grundwassersanierungsanlage (GSA), Feinkonzept Munster-Nord und Rahmensanierungsplan # 16 Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH Vernichtungsbilanz 2006 - 2014 • • • • Kontaminierte Böden: Stark kontaminiertes Sondermaterial: Chem. Kampfstoffe, Schutzanzüge etc. Munition (chem. und konventionell) 26.980 t 19.875 t 902 t 3.640 t Vernichtete Kampfstoffmunition 2001 – 2013 • I. Weltkrieg 7.498 Stück • II. Weltkrieg 3.615 Stück # 17
© Copyright 2025 ExpyDoc