aus: Braunschweiger Zeitung, Lokales, Freitag, 31. Juli 2015 18 BRAUNSCHWEIG Freitag, 31. Juli 2015 Boule und Schach in den Gärten der Innenstadt Zwei Frauen berichten vom Leben mit der Lungenerkrankung COPD. Atemlos durch den Tag Braunschweig. Am morgigen Samstag startet die Aktion „Braunschweig blüht auf“. Bis zum 16. August werden in der Innenstadt acht Themengärten aufgebaut. Überall gibt es ein buntes Programm. Unter anderem können Interessierte auf dem Magnikirchplatz das finnische Wurfspiel Dölkky und auch Boule ausprobieren. Dort ist der Garten der Provence aufgebaut. Auf dem Kohlmarkt lädt ein überdimensionales Spielbrett zu einer strategischen Partie Schach ein – inmitten des Gartens der Entschleunigung. Initiator der Aktion ist der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig (AAI). Das gesamte Programm ist im Internet zu finden: www.braunschweig.de/blueht-auf Ihr Service-Punkt der Braunschweiger Zeitung in der Konzert Kasse/ Schloss Arkaden Wir bieten Ihnen: • Anzeigenannahme • Abonnentensevice • Eine Auswahl an Büchern sowie Geschenkideen & nützlichen Helfern Woher kommen die Turbolader? Braunschweig. Noch nicht geklärt ist die Herkunft von elf Turboladern im Wert von rund 6600 Euro, die Polizeibeamte im Fahrzeug eines 33-Jährigen fanden und sicherstellten. Die Ermittler gehen von einem Diebstahl oder Hehlerei der nagelneuen Autoteile aus. Der verdächtige Fahrer war einer Funkstreife am Mittwochabend gegen 23.40 Uhr auf dem Steinriedendamm aufgefallen und kontrolliert worden. Im Kofferraum lagen die original verpackten Teile des Herstellers Garett Honeywell, zu deren Herkunft der Beschuldigte widersprüchliche Angaben macht. Hinweise bitte an das Polizeikommissariat Nord unter ò (0531) 476-33 15. Dieb ließ sich einschließen WILLKOMMEN Von Iris Antelmann Braunschweig. Es beginnt oft mit Husten und Luftnot, anfangs nur bei Anstrengungen, zunehmend auch in Ruhe. Wer dann noch starker Raucher ist, der sollte sich vom Lungenfacharzt untersuchen lassen. Deutschlandweit leiden rund sechs Millionen Menschen an der chronischen Lungenerkrankung COPD, Tendenz steigend. Die Braunschweigerin Heide Schwick, vor 35 Jahren selbst erkrankt, gründete 1998 den ersten deutschen Emphysem-Verein. Die 68-Jährige und Jutta von Kiedrowski erzählen von ihren Diagnosen und wie sie ihr Leben umgestellt haben. Ein Protokoll. Heide Schwick (68): „Das Lungenemphysem ist eine heimtückische, tödliche Krankheit. Ich habe in den 21 Jahren im Verein schon viele, viele Menschen sterben sehen. Für mich ist es absolut unverständlich, dass die Krankheit so unbekannt ist, schließlich ist es die weltweit vierthäufigste Todesursache. 1980, mit knapp 40 Jahren, bin ich selbst erkrankt. Ich kam nicht mehr die Treppen hoch, ich hatte einfach keine Luft mehr. Lungenfachärzte gab es damals kaum, aber nach intensiver Recherche wusste ich, dass ich ein Lungenemphysem habe. Nach der offiziellen Diagnose 1993 habe ich dann sofort aufgehört zu rauchen und mein Leben umgestellt. Lungensport, Atemtherapie, jeden Tag eine halbe Stunde spazieren gehen, Grippeimpfung – wer sich Lebensqualität erhalten möchte, der muss sehr viel tun. Wer dagegen nichts tut, dem geht es schnell schlechter. Der kommt nicht mehr die Treppen hoch, der läuft mit Sauerstoffmaske und Rollator herum. Zum Vergleich: Würde man die Lunge eines gesunden Erwachsenen ausbreiten, wäre sie in etwa so groß wie ein Tennisplatz; bei einem Menschen mit schwerem Emphysem hat die Lunge die Oberfläche einer Tischtennisplatte. Kein Wunder, dass man dann atemlos ist. Ich kann nur sagen: Wer die Diagnose COPD bekommt und weiter raucht, ist lebensmüde. Das Rauchen aufzugeben ist das A und O, denn 90 Prozent der COPDPatienten sind Raucher gewesen. Wer weiterraucht, hat bei uns in der Emphysemgruppe nichts zu suchen. Wenn ich junge Menschen auf der Straße rauchen sehe, dann würde ich denen am liebsten sagen: Mensch, hör auf, du weißt ja gar nicht, was dir widerfahren Braunschweig. Etwa 650 Schach- DIE SELBSTHILFEGRUPPE teln Zigaretten im Wert von 3500 Euro ließ ein Dieb in der Nacht zum Donnerstag aus einem Geschäft in Mascherode mitgehen. Wie die Polizei berichtet, hatte sich der Täter vermutlich am Abend zum Geschäftsschluss um 19 Uhr einschließen lassen. Der Diebstahl wurde am Donnerstagmorgen festgestellt. Die Tatortaufnahme ergab, dass der Dieb mit der Beute wahrscheinlich durch eine Terrassentür geflüchtet ist. Die Deutsche Emphysemgruppe bietet Treffen für Betroffene und Austausch unter Gleichgesinnten, gelegentlich sind Referenten geladen, etwa zu den Themen Medikamente, Atemtherapie, Lungensport. Treffen: jeden ersten Samstag des Monats von 14 bis 16.30 Uhr im Krankenhaus St. Vinzenz (Bismarckstraße 10, 38102 Braunschweig). Die nächsten Treffen Lenn Ole Köcher wurde am 26. Juni um 0.56 Uhr in der Frauenklinik Celler Straße geboren. Größe: 52 cm; Gewicht: 3500 g. Eltern: Sandra Köcher und Kai Appel. Louis wurde am 12. Mai um 7.50 Uhr im Krankenhaus St. Vinzenz geboren. Größe: 47 cm; Gewicht: 2450 g. Seine Mutter ist: Andrea Wesemann. Jutta von Kiedrowski (links) und Heide Schwick sind trotz ihrer Lungenerkrankungen voller Lebensfreude. kann. Manchmal spreche ich sie dann tatsächlich auch an.“ Jutta von Kiedrowski (76): „Vor gut 20 Jahren war ich extrem viel erkältet und atemlos, ich musste ständig husten. Der Hausarzt verschrieb immer nur Hustensaft, deshalb bin ich schließlich zum HNO- und dann zum Lungenfacharzt. Dem habe ich meinen Zustand so beschrieben: Ich habe das Gefühl, dass ich Luft hole, diese aber nicht dahin geht, wo sie eigentlich hin soll. Für den Arzt war sofort klar, dass ich ein COPD mit Emphysem habe. Ich bin so froh, dass ich damals zum Facharzt bin, und kann das nur jedem ans Herz legen. Je früher man die Diagnose bekommt, umso eher kann man sein Leben umstellen. Ich habe bis vier Jahre vor der Diagnose viel geraucht, sehr viel – 60 Zigaretten täglich. Dann habe ich von einem Tag auf den anderen aufgehört. Ich nehme aktuell zwei Mal täglich zwei Medikamente zum Inhalieren und bewege mich viel. Natürlich bin ich sehr kurzatmig, aber wer weiß, wo ich jetzt wäre, wenn ich nichts umgestellt hätte. Wer auf dem Sofa sitzen bleibt und nichts tut, bei dem geht’s schnell bergab.“ finden am Samstag, 1. August, und am 5. September statt. Kontakt: Heide Schwick, ò (05 31) 2 34 90 45, E-Mail: [email protected], Internet: www.emphysem.de sowie KIBiS (Kontakt, Information und Beratung im Selbsthilfebereich): ò (05 31) 4 80 79 20, E-Mail: [email protected]. Im Internet: www.selbsthilfe-braunschweig.de Foto: Antelmann 3 FRAGEN AN Aus vielen beisammenliegenden Bläschen wird einzige große Blase Dr. Hubert Langhorst, Facharzt für innere Medizin, Lungen- und Bronchialerkrankungen, Chefarzt am Krankenhaus St. Vinzenz. Foto: privat 1 Welches sind die Risikofaktoren für die Entstehung eines Lungenemphysems? Der mit großem Abstand bedeutendste Risikofaktor ist das Rauchen. Aber auch das Passivrauchen über lange Zeit kann zur Entstehung eines Lungenemphysems beitragen. Wiederholte Atemwegsinfekte können ebenfalls eine solche Schädigung der Lungenbläschen und der Bronchien, wie sie beim Emphysem vorliegt, hervorrufen. Selten ist ein Mangel an einem speziellen, in den Lungen für die Abwehr von Infekten und Entzündungen wichtigen Enzym/Eiweiß, dem Alpha-1-Proteinaseinhibitor oder auch Alpha-1-Antitrypsin, die Hauptursache für ein Lungenemphysem. 2 Können Sie den Entstehungsmechanismus eines Emphysems erklären? Das Lungenemphysem ist eine chronische Lungenerkrankung. In den meisten Fällen ist Rauchen die Ursache dieser irreversiblen, also nicht mehr umkehrbaren Verminderung der Lungenoberfläche für den Gasaustausch. Die häufigste Form des Lungenemphysems ist durch COPD verursacht (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), in seltenen Fällen auch durch einen vererbten Man kann sich die Lunge wie einen auf den Kopf gestellten Baum vorstellen. Dann entspricht der Stamm der Luftröhre, die Äste den Bronchien und die Blätter den Lungenbläschen, den sogenannten Alveolen. Beim Lungenemphysem kommt es durch die Schädigung zu einem Umbau der Lungenbläschen, so dass aus zahlreichen eng beisammenliegenden Bläschen eine einzige große Blase entsteht, die dann aber erheblich weniger Oberfläche hat für den Übertritt des Sauerstoffs in das Blut. 3 Ein Lungenemphysem ist nicht heilbar – kann der Krankheitsverlauf günstig beeinflusst werden? Das Rauchen muss eingestellt werden, sonst schreitet das Emphysem immer weiter fort. Mit Inhalationen von bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Medikamenten (Sprays, Aerosolen) kann man teilweise Besserungen erreichen. Infekte der Atemwege müssen früh erkannt werden und es muss eine Antibiotika-Behandlung erfolgen, wenn die Infekte durch Bakterien verursacht wurden. Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken sind sehr sinnvoll. Bei Luftnot muss geprüft werden, ob diese von einer Einschränkung der Lunge/Bronchien oder seitens des Herzens verursacht ist oder von beiden Organen herrührt. Gendefekt, den Alpha-1-Antitrypsinmangel, oder berufsbedingte Schadstoffe. Typische Symptome sind Atemlosigkeit, Luftnot schon bei den kleinsten Anstrengungen, hartnäckiger Husten und Auswurf. Laut Weltgesundheitsorganisation ist COPD weltweit die vierthäufigste Todesursache. Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 25 000 Menschen an COPD und ihren Folgen, die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher. Elsa wurde am 29. März um 9.35 Uhr im Krankenhaus St. Vinzenz geboren. Größe: 55 cm; Gewicht: 4160 g. Ihre Eltern sind: Oxana und Siegfried Teslja. Connor wurde am 28. April um 11.18 Uhr im Krankenhaus St. Vinzenz geboren. Größe: 54 cm; Gewicht: 4190 g. Seine Eltern sind: Sarah Schmidt und Dustin Wittberg. Anastasia Angeliki wurde am 10. April um 22.16 Uhr im Krankenhaus St. Vinzenz geboren. Größe: 51 cm; Gewicht: 3610 g. Ihre Eltern sind: Apostolia Avramidou und Pascha Stavrakoudis. Eva Cherezova wurde am 27. April um 10.35 Uhr im Krankenhaus St. Vinzenz geboren. Größe: 48 cm; Gewicht: 2880 g. Ihre Eltern sind: Irina Cherezova und Ilya Cherezov.
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