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Der Weihnachtsmann
und der Geldkoffer
Rudolf Gigler
8223 Stubenberg am See 191
Austria
[email protected]
www.unda.at
Inhalt
Der Weihnachtsmann macht sich auf den Weg zur Erde, um die
Geschenke einzukaufen. Die Bestellliste mit den Wunschzetteln der
Kinder hat er in einem Koffer dabei. Im Kaufhaus wartet indessen der
Geschäftsführer auf den Geldboten, um ihm einen Geldkoffer zu
übergeben.
Dieser
sieht
gleich
aus
wie
der
Koffer
des
Weihnachtsmanns. Da man dem Weihnachtsmann nicht glaubt, dass
er der echte ist, holt er als Beweis seine Mütze aus dem Koffer hervor.
Dabei vertauschen er und der Geschäftsführer die Koffer. Trotz des
Beweises mit der Mütze glaubt
man ihm nicht. Er wird aufgefordert
das Kaufhaus sofort zu verlassen. Auf der Straße wollen ihn zwei
Räuber überfallen und erst jetzt bemerkt der Weihnachtsmann
entsetzt, dass er statt der Wunschbriefe der Kinder Geld im Koffer hat.
Auch im Kaufhaus hat man inzwischen entdeckt, dass im Koffer kein
Geld ist. Man verdächtigt nun den Weihnachtsmann des Diebstahls.
Zum Glück kann der Weihnachtsmann alles erklären. Die Koffer
werden zurückgetauscht und die Wunschzettel der Kinder sind wieder
da.
Personen
Erzähler ......................................................... 8 Einsätze
Weihnachtsmann ............................................. 28 Einsätze
1. Helfer des Weihnachtsmanns ........................ 12 Einsätze
2. Helfer des Weihnachtsmanns ........................ 12 Einsätze
2. Helfer des Weihnachtsmanns ........................ 12 Einsätze
Geschäftsführer ............................................... 10 Einsätze
1. Räuber ....................................................... 11 Einsätze
2. Räuber ........................................................ 10 Einsätze
Detektiv .......................................................... 10 Einsätze
Geldbote ......................................................... 4 Einsätze
1. Vorleser (später Kaufhauskunde ohne Text) ..... 2 Einsätze
2. Vorleser (später Kaufhauskunde ohne Text) ..... 2 Einsätze
3. Vorleser (später Kaufhauskunde ohne Text) ..... 2 Einsätze
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1. Akt
Personen: Erzähler, Weihnachtsmann, Helfer des
Weihnachtsmanns, Vorleser
Bühnenbild: im Laden
Erzähler:
Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit treffen viele, viele
Wunschbriefe der Kinder beim Weihnachtsmann ein. Diese
Wünsche zu besorgen, zu verpacken und zuzuteilen, bringt
viel Arbeit mit sich. Aber sehen Sie selbst!
Der 1. Helfer des Weihnachtsmanns bringt eine Schachtel mit
Wunschbriefen auf die Bühne und entleert sie auf den Boden. Im
Hintergrund sind weitere Helfer zu sehen.
1. Helfer:
Das sind die Wunschbriefe dieser Woche aus ..................
(Ort einsetzen). Bin sehr gespannt, was die Kinder dort für
Wünsche haben.
2. Helfer: (zum 3. Helfer)
Schreib bitte genau mit! Wir müssen dem Weihnachtsmann
die Bestellliste noch heute übergeben.
3. Helfer: (nimmt einen Block in die Hand)
Okay, es kann losgehen. Vorleser, fangt an!
Die Vorleser nehmen nun die Briefe und lesen verschiedene
Wünsche laut vor. Der 3. Helfer schreibt mit. Freies Spiel.
1. Vorleser:
Georg wünscht sich eine PlayStation.
2. Vorleser:
Eva würde sich sehr über eine Barbie-Puppe freuen.
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3. Vorleser: (müht sich ab)
Das kann ich kaum lesen. Jakob wünscht sich ein
Fußballdress.
1. Vorleser:
Und hier steht, Hannah wünscht sich einige Bücher.
3. Helfer: (stöhnt)
Nicht so schnell! Ich komme mit dem Schreiben kaum
nach.
1. Vorleser:
Philipp wünscht sich ein Kuscheltier.
2. Vorleser:
Lea wünscht sich Reitstiefel.
Hier können weitere Wünsche vorgelesen werden.
1. Helfer:
So, das wär’s. Hast du alles aufgeschrieben und fein
säuberlich notiert?
3. Helfer: (stolz)
Ich habe alles notiert und nun ist die Liste fertig.
2. Helfer:
Perfekt! Der Weihnachtsmann wird sicher bald hier sein. Er
macht sich doch heute auf den Weg nach unten, um die
gewünschten Geschenke zu kaufen.
1. Helfer:
Mir kommt vor, ich höre ihn schon kommen.
Der Weihnachtsmann kommt auf die Bühne.
Weihnachtsmann:
Ho, ho! Ist die Liste fertig? Dann steht meiner Einkaufsreise
nichts mehr im Wege.
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1. Helfer: (übergibt dem Weihnachtsmann einen kleinen Koffer)
Hier, Weihnachtsmann! Die Bestellungen habe ich dir in
diesen Koffer gelegt. Aber du wirst dich noch umziehen
müssen, sonst fällst du auf der Erde auf.
2. Helfer:
Vergiss aber nicht, deine Weihnachtsmütze mitzunehmen,
falls du dich ausweisen musst!
3. Helfer:
Und park den Rentierschlitten nicht im Halteverbot!
Weihnachtsmann: (wehrt ab)
Keine Sorge! Ich bin bald zurück und ihr bereitet
inzwischen alles vor. Wenn ich die Geschenke dann bringe,
können wir sofort mit dem Verpacken beginnen.
Alle ab.
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2. Akt
Personen: Erzähler, Geschäftsführer, Geldbote, zwei Räuber,
Detektiv, Weihnachtsmann
Bühnenbild: im Laden
Erzähler:
Aber nicht nur der Weihnachtsmann muss Geschenke
besorgen, auch sonst wird in der Vorweihnachtszeit viel
eingekauft und nicht nur die Glocken klingen hell, auch die
Kassen. Das Geld, das in diese Kassen gelangt, muss
natürlich wieder weg aus dem Laden, nämlich in die
nächste Bank. Diesen nicht ungefährlichen Transport
übernimmt ein Geldbote.
Der Vorhang öffnet sich und man sieht einen Verkaufsladen. Einige
Kunden lassen sich beraten oder sehen sich Artikel an (freies
Spiel). Der Geschäftsführer geht nervös auf und ab. In der Hand
hält er einen Koffer, der gleich aussieht wie der des
Weihnachtsmanns. Zwei Männer beobachten den Mann.
Geschäftsführer: (nervös)
Wo bleibt der Geldbote nur? Er sollte schon vor zwanzig
Minuten hier sein. Ich fühle mich gar nicht wohl mit so viel
Geld im Koffer. Zum Glück kommt der Kaufhausdetektiv
bald.
1. Räuber: (zum 2. Räuber)
Da scheint mächtig viel Kohle im Koffer zu sein. Die holen
wir uns!
2. Räuber: (zum 1. Räuber)
Wozu brauchst du Kohle? Hast du kein Heizmaterial mehr?
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1. Räuber: (zum 2. Räuber)
Du Dummkopf! Keine Kohlen, sondern Mäuse.
2. Räuber: (verwundert zum 1. Räuber)
Du beheizt deinen Ofen mit Mäusen? Davon habe ich noch
nie etwas gehört.
1. Räuber: (verärgert zum 2. Räuber)
Du bist dümmer, als die Polizei erlaubt! Im Koffer sind
weder Mäuse noch Kohlenstücke.
2. Räuber:
Aber du hast doch gesagt …
1. Räuber: (ungeduldig)
Nein, habe ich nicht. Im Koffer ist mächtig viel Schotter,
Kies!
2. Räuber:
Nun verstehe ich! Weil es auf der Straße so eisig ist, willst
du den Koffer mit Kies haben und die glatten Straßen damit
streuen.
1. Räuber:
Du machst mich verrückt! (spricht nun ganz deutlich) Im
Koffer befindet sich Geld. Bares Geld. Und das werden wir
uns holen.
2. Räuber:
Gute Idee, weil mein Großvater hat schon immer gesagt:
„Nur Bares ist Wahres!“ Also holen wir es uns. Ich werde
den netten Mann fragen, ob er es uns geben will.
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1. Räuber: (verärgert)
Du Dummkopf! Man fragt nicht, sondern geht hin und
nimmt den Koffer.
2. Räuber:
Ohne Bitte zu sagen? Das ist unhöflich! Wenn das meine
Mama erfährt, bekomme ich Fernsehverbot.
Der 1. Räuber zieht den 2. Räuber zur Seite, da der Detektiv (ein
eher kleiner, schmächtiger Spieler) auf die Bühne kommt. Er geht
zum Geschäftsführer hin und flüstert ihm etwas ins Ohr und stellt
sich, nachdem er zum Publikum gesprochen hat, beobachtend zum
Bühnenrand.
Detektiv: (zum Publikum)
Mein Name ist James, James ............. (Familiennamen des
Spielers einsetzen). Ich bin hier für die Sicherheit
zuständig. Also, Leute, seid unbesorgt! Mit mir ist nicht zu
spaßen. Außerdem bin ich in verschiedensten
Kampfsportarten bestens ausgebildet.
(macht Kung-Fu-Bewegungen)
1. Räuber:
Verflixt und zugenäht, das ist der Kaufhausdetektiv. Nun
haben wir keine Chance mehr. Aber vielleicht können wir
den Geldboten überfallen. Warten wir auf der Straße.
Die beiden Räuber gehen ab, der Weihnachtsmann, der nun
normale Kleidung trägt, kommt mit dem Koffer auf die Bühne.
Weihnachtsmann: (zum Geschäftsführer)
Guten Tag, lieber Herr. Ich habe eine größere Bestellung zu
tätigen. Könnten Sie mir den Geschäftsführer bringen?
Geschäftsführer: (stolz)
Guter Mann, er steht vor Ihnen. Was kann ich für Sie tun?
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Weihnachtsmann:
Sehr erfreut! Mein Name ist Claus, Santa Claus. Aber Sie
können gerne Weihnachtsmann zu mir sagen. So nennen
mich die meisten.
Geschäftsführer: (lacht)
Und mein Name ist Hase, Osterhase! Lassen Sie mich in
Ruhe. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich mit
Scherzbolden zu unterhalten.
Weihnachtsmann: (ernst)
Ich mache keine Scherze. Hier ist der Beweis. Wenn Sie
bitte meinen Koffer öffnen wollen, werden Sie darin meinen
Dienstausweis, meine Weihnachtsmütze, finden. Ich halte
inzwischen Ihren Koffer.
Die beiden tauschen ihre Koffer. Der Geschäftsführer nimmt die
Mütze heraus, setzt sie auf und geht damit zum Detektiv.
Geschäftsführer: (lacht)
Na, Herr Detektiv, wie sehe ich aus?
Detektiv:
Wie der Weihnachtsmann!
Geschäftsführer:
Nun setzen Sie die Mütze auf!
Detektiv:
Nun sehe ich wohl wie der Weihnachtsmann aus.
Geschäftsführer:
Genau! Und der Mann dort drüben behauptet, er wäre der
Weihnachtsmann. Lächerlich! Bitte behalten Sie ihn im
Auge.
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Detektiv: (selbstbewusst)
Sie wissen, mein Name ist James, James .............
(Familiennamen des Spielers einsetzen). Ich bin hier für die
Sicherheit zuständig. Also bleiben Sie unbesorgt! Mit mir ist
nicht zu spaßen. Zudem bin ich in verschiedensten
Kampfsportarten bestens ausgebildet.
(macht Kung-Fu-Bewegungen)
Der Geschäftsführer geht zurück zum Weihnachtsmann.
Geschäftsführer: (spöttisch)
So, Herr Weihnachtsmann, ich würde Ihnen empfehlen,
schleunigst den Laden zu verlassen. Wenn Sie es nicht
freiwillig tun, hilft Ihnen mein Kollege (deutet zum Detektiv)
gerne dabei.
Weihnachtsmann: (verzweifelt)
Aber ...
Geschäftsführer:
Und Ihre dämliche Mütze können Sie sich selber aufsetzen!
Der Detektiv kommt näher. Der Weihnachtsmann setzt die Mütze
auf und geht mit dem falschen Koffer ab. Der Detektiv verfolgt ihn
drohend, bis er die Bühne verlassen hat.
Geschäftsführer: (lobend)
Gut gemacht!
Detektiv: (stolz)
Kein Problem, Sie wissen ja, mein Name ist James, James
............. (Familiennamen des Spielers einsetzen). Ich bin
hier für die Sicherheit zuständig. Also bleiben Sie
unbesorgt! Mit mir ist nicht zu spaßen. Zudem bin ich in
verschiedensten Kampfsportarten bestens ausgebildet.
(macht Kung-Fu-Bewegungen)
Der Geldbote kommt auf die Bühne.
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Geldbote:
Ist der Koffer prall gefüllt vor Ort,
hol’ ich, der Geldtransporter, ihn sofort.
Geschäftsführer: (ungeduldig)
Na endlich sind Sie da. Bitte, hier ist der Koffer. Bringen Sie
ihn in Sicherheit.
Geldbote: (im Abgehen)
Bei mir ist das Geld gut aufgehoben
und wird kurze Zeit später in den sicheren Tresor
geschoben.
Alle ab.
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3. Akt
Personen: Erzähler, Geschäftsführer, Geldbote, zwei Räuber,
Detektiv, Weihnachtsmann
Bühnenbild: auf der Straße
Erzähler:
Der Weihnachtsmann ist etwas verwirrt, dass der
Geschäftsführer ihn nicht erkannt hat. Aber, so denkt er
sich, es gibt ja genug andere Kaufhäuser. Was er nicht
wissen kann, ist, dass die beiden Räuber ihn beobachten.
Der Weihnachtsmann kommt auf die Bühne, sieht sich um. Die
beiden Räuber stehen in der Ecke und beobachten ihn.
2. Räuber: (begeistert)
Schau, was der Weihnachtsmann für einen schönen Koffer
bei sich hat. So einen wünsch’ ich mir auch. Das muss ich
heute noch schnell auf meinen Wunschzettel schreiben.
1. Räuber:
Das ist nicht der Weihnachtsmann, das ist der Geldbote.
Oder besser gesagt das war der Geldbote. Den werden wir
nun überfallen.
2. Räuber:
Er sieht aber aus wie der Weihnachtsmann. Lassen wir ihn
besser in Ruhe. Außerdem, wenn meine Mama erfährt, dass
ich den Weihnachtsmann überfallen habe, bekomme ich
urlanges Fernsehverbot.
Das gesamte Stück hat 18 Seiten
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