Ich heiße Kobla und wohne in Ghana

Ich heiße Kobla
und wohne in Ghana
Bausteine für die Arbeit mit Kindern
Herausgeber: Jugendbeirat der Norddeutschen Mission
Norddeutsche Mission, Berckstraße 27, 28359 Bremen
Tel.: 04 21 / 46 77 038
Fax: 04 21 / 46 77 907
E-Mail:
[email protected]
Website: www.norddeutschemission.de
Redaktion:
Ute Penzel, Doris Riffelmann, Antje Wodtke
Bremen, Oktober 1999,
2. überarbeitete Auflage Mai 2015
für diese Auflage haben wir die im Text erwähnte Diaserie
eingescannt, die nun als Dateien zur Verfügung stehen. Sie
können auf unserer Website unter
Service/Download/Veröffentlichungen/Ich heiße Kobla
heruntergeladen werden.
Ich heiße Kobla
1. Kinder in Ghana
Ich bin Akosua - Unsere EweNamen
In Ghana und Togo ist es üblich, die Mädchen und Jungen nach den Wochentagen, an
denen sie geboren wurden, zu benennen. Es ist spannend, herauszufinden wie unsere
Namen auf "Ewe" heißen.
Dazu muss zunächst einmal ermittelt werden an welchem Wochentag jemand
geboren ist. Da bei uns in Deutschland wir eher wissen, an welchem Tag im Monat
und in welchem Jahr wir geboren sind, müssen wir nachsenden, welcher Wochentag
dies denn war. Die heutzutage einfachste Weise dies herauszufinden, ist mit Hilfe
eines Kalenders im Computer oder im Smartphone den eigenen Geburtstag zu
suchen.
Oder ihr sucht auf der Web-Site http://www.ewigerkalender.de/
Wochentag
Mädchen
Jungen
Sonntag
Akosua/Awusi
Kossi/Kwasi
Montag
Adzo/Ajo
Kodzo/Kudzo
Dienstag
Abra/AblaAbenaa
Komla/Kobla
Mittwoch
Aku/Akuwa
Koku/Kweku
Donnerstag
Ayawa/Yawa
Yawo/Yao
Freitag
Afi/Afua
Kofi
Samstag
Ama/Ami
Komi/Kwasi/Kwami
Ein weiterer Weg, den Wochentag deiner Geburt zu ermitteln funktioniert mit Hilfe
dieser Tabellen. ein immerwährender Kalender. Nun können alle Namen in der
Kindergruppe oder auch der eigenen Familie herausgefunden werden. Dafür ziehe
zunächst man aus den Tabellen 1- 3 die entsprechenden fetten Zahlen zusammen
und addiere sie noch mit 1 für das 20. Jahrhundert und mit 0 für das 21.
jahrhundert. Anschließend sucht man zu dieser Zahl in Tabelle I den
entsprechenden Wochentag heraus.
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Ich heiße Kobla
Tabelle I
DATUM
1
8
2
9
3
10
4
11
5
12
15
16
17
18
19
22
23
24
25
26
6
7
20
21
27
28
13
14
Tabelle II
MONATE
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
0(6)
3(2)
3
6
1
4
6
2
5
0
3
5
29
30
31
1
2
3
4
5
6
0
TAGE
Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnersta
g
Freitag
Samstag
Tabelle III
JAHRE
00 28 50
01 29 57
02 30 58
03 31
59
04 32 60
05 33 61
06 34 62
07 35 63
08 36 64
09 37 65
10 38 66
11
39 67
12 40 68
13 41 69
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
0
1
2
3
5
6
0
1
3
4
5
6
1
2
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
98
99
3
4
6
0
1
2
4
5
6
0
2
3
4
5
Beispiele:
auf welchen Wochentag fiel der 5. Juli 1953
Und auf welchen Wochentag fiel der 5. Mai 2015?
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Republik Ghana
Fläche:
238.537 km2
(BRD 357.168 km2)
Einwohner:
26 Millionen
Bevölkerung:
60 ethnische Gruppen
(Ashanti: 45 %, Ewe: 13 %)
Altersstruktur:
38 % der Bevölkerung sind unter 14 Jahren
Lebenserwartung:
61 Jahre
Alphabetisierung:
70 %
Sprache:
offizielle Landessprache: Englisch;
daneben 70 afrikanische Sprachen und Dialekte
Staatsgebiet:
Die Küstenlänge beträgt 537 km. Nachbarländer: Elfenbeinküste
im Westen, Burkina Faso im Norden, Togo im Osten
Klima:
tropisches Klima mit zwei Regenzeiten im Süden (März bis Juni
und September bis Oktober) und einer Regenzeit im Norden
(April bis Oktober)
Verfassung:
seit 1957 unabhängig; seit 1960 Republik, seit 2001
Mehrparteiendemokratie
Staats- und
Regierungschef:
Präsident John Dramani Mahama (Neuwahlen in 2017)
Volksvertretung:
Parlament mit 275 Abgeordneten
Städte:
Accra (Hauptstadt):
Kumasi:
Tamale:
Sekondi-Takoradi:
Cape Coast:
Religion:
28 % Pfingstkirchen, Charismatische Kirchen und Gemeinden
18 % Protestanten (Presbyterianer, Methodisten, …)
13 % Katholiken
11 % andere christliche Gemeinschaften
18 % Muslime
5 % Anhänger von traditionellen Religionen
5% keine Angaben
2,5 Millionen Einwohner
2 Millionen Einwohner
370.000 Einwohner
310.000 Einwohner
170.000 Einwohner
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Währung:
Cedi (C) zu 100 Pesewas (p)
Bodenschätze:
Gold, Diamanten, Manganerze, Bauxit
Exportgüter:
Gold, Kakao, Holz, Erdölerzeugnisse, Mangan, Diamanten, Bauxit,
Ölfrüchte
Importgüter:
Maschinen, Transportmittel, Erdöl, Textilien, Nahrungs- und
Genussmittel
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Ich heiße Kobla
Die Norddeutsche Mission
Die Norddeutsche Mission (NM) ist über 160 Jahre alt. Sie entstand 1836 durch einen
Zusammenschluss von sechs Missionsvereinen in Hamburg. Nach einer Krise 1851 wurde
auf Initiative und mit Unterstützung von Bremer Kaufleuten ein Neuanfang in Bremen
gemacht.
1847 reisten die ersten Missionare nach Westafrika aus. Sie arbeiteten vor allem in
dem (Gebiet der Ewe, das heute teils zu Ghana, teils zu Togo gehört. Dort erzählten
sie den Menschen von ihrem Glauben, bauten aber auch Schulen und
Gesundheitsstationen. Als Ergebnis dieser Arbeit gründet sich 1922 die selbständige
evangelische Ewe-Kirche. Durch die politischen Ereignisse - Aufteilung des Gebietes in
ein britisches und ein französisches Mandatsgebiet, später die Unabhängigkeit der
beiden Staaten Ghana und Togo - entwickeln sich aus der früheren Ewe-Kirche zwei
eigenständige Kirchen; die Evangelical Presbyterian Church, Ghana (E. P. Church) und
die Eglise Evangelique Presbyterienne du Togo (EEPT).
Seit den 1980er Jahren liegt auf Wunsch der afrikanischen Partnerkirchen der
Schwerpunkt nicht mehr in der Aussendung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
sondern in der Unterstützung von lokalen Strukturen, Projekten und Programmen
(-> Seite 45).
2001 schließen sich die Bremische Evangelische Kirche, die Evangelisch-Lutherische
Kirche in Oldenburg, die Evangelisch-reformierte Kirche und die Lippische
Landeskirche und die beiden aus der Mission hervorgegangenen Kirchen in Ghana und
Togo zu einem gemeinsamen Missionswerk zusammen, um gemeinsam über Projekte und
Programme zu beraten und zu entscheiden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sind heute die Begegnungen zwischen Menschen
aus Afrika und Deutschland. Dazu gehören Frauen-Konsultationen, Theologische Konsultationen, Jugend-Workcamps und Partnerschaften zwischen Gemeinden. Der LobbyArbeit für Afrika dienen Veranstaltungen zu den Themenkreisen Kultur, Politik,
Entwicklung und kirchliches Leben in Afrika und die Erstellung von Materialien zur
Information und für die Bildungsarbeit.
Kontaktadresse;
Norddeutsche Mission, Berckstraße 27, 28359 Bremen
Tel.: 04 21 / 46 77 038
E-Mail:
Fax: 04 21 / 46 77 907
[email protected]
Website: www.norddeutschemission.de
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4. Projekte und Literaturtipps
Projekte
Unsere Partnerkirchen, die Evangelical Presbyterian Church, Ghana (E. P. Church) und
die Eglise Evangélique Presbytérienne du Togo (EEPT), brauchen für ihre Programme
und Projekte unsere Unterstützung. Die Arbeit der Kirchen ist vielfältig. Sie
engagieren sich in den Bereichen Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Schulbildung,
Wasserbau, Frauenprojekte, Flüchtlingsarbeit und Nothilfe, handwerkliche Ausbildung
und Selbsthilfeinitiativen von Gruppen oder Gemeinden.
Zwei Beispiele:
-
-
Seit 2007 betreibt die Evangelical Presbyterian Church, Ghana ein
Kleinkreditprogramm. Vor allem Frauen nehmen dieses Angebot wahr. Über 90
Prozent der Frauen in Ghana betreiben kleine, selbständige Geschäfte, die Hälfte
davon im Kleinhandel. Voraussetzung dafür ist jedoch ein gewisses Grundkaptal,
mit dem die Waren zunächst eingekauft werden, um sie dann mit einem Gewinn
weiterzuverkaufen. Da Frauen jedoch meist nicht über Landeigentum verfügen,
können sie den Banken keine Sicherheiten für die benötigten Kredite bieten. Und
private Geldverleiher verlangen horrende Zinsen. Das Kleinkreditprogramm der
Entwicklungsabteilung der E.P. Church wird daher vor allem von vielen Frauen
genutzt. Weit mehr als 1000 Kleinkredite konnten bisher – mit Hilfe der
Spenderinnen und Spender aus Deutschland – vergeben werden. Die Nachfrage ist
sogar so hoch, dass die E.P. Church um eine Unterstützung zur Kapitalaufstockung
gebeten hat.
Natürlich besteht auch in Ghana und Togo Schulpflicht. Auf dem Papier. In der
Wirklichkeit sieht es anders aus, da die wenigsten Familien genug Geld haben, um
für ihre Kinder Schulgeld, Schuluniformen und vor allem Schulbücher und -hefte
zu bezahlen. Daher haben einige kirchliche Schulen Schulbüchereien eingerichtet,
in denen neben Kinder- und Jugendliteratur auch die wichtigsten Schulbücher
stehen. Hier treffen sich die Schülerinnen und Schüler, um Hausaufgaben zu
machen und in Ruhe zu lernen. Ebenso finden sie in den Büchereien die für den
Unterricht notwendigen Bücher und Lexika zum Nachschlagen. Die Kosten für die
Bücher einer Grundschul-Bücherei betragen 350 EUR.
Das Projektheft und weitere Informationen über Projekte erhalten Sie bei der
Norddeutschen Mission.
Kontaktadresse;
Norddeutsche Mission, Berckstraße 27, 28359 Bremen
Tel.: 04 21 / 46 77 038
E-Mail:
Fax: 04 21 / 46 77 907
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Website: www.norddeutschemission.de
Spendenkonto:
Kto.- Nr. 107 27 27 Sparkasse in Bremen (BLZ 290 501 01)
IBAN: DE45 2905 0101 0001 0727 27
BIC: SBREDE22
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Literaturtipps
Bilderbücher
-
James Aggrey
Der Adler, der nicht fliegen wollte
Peter Hammer Verlag 1998 (4. Auflage)
ISBN 3-87294-430-4, € 13,90
-
Diana Pitcher
Der Möhrenfresser – eine afrikanische Hasengeschichte
Peter Hammer Verlag 1993
ISBN 3-87294-543-2, € 8,-
Liederbuch
-
Eckart Bücken,
Reinhard Horn,
Rita Mölders und
Dorothe Schröder
Welt-Musikreise für Kinder (ab 5 Jahre)
Stuttgart 1998, € 10,20
Bezug: Brot für die Welt, Stuttgart
Artikel-Nr. 11340 30 60
Buchtipp
-
Annelies Schwarz
Meine Oma lebt in Afrika (ab 8 Jahre)
Beltz & Gelberg Verlag 2014 (6. Auflage)
ISBN 3-407-78284-5, € 5,95
Materialbuch
-
Gudrun Schreiber,
Peter Heilmann
Karibuni Watoto – Spielend Afrika entdecken
Ökotopia Verlag, Januar 2009 (9. Auflage)
ISBN 3-931902-11-0, € 19,49
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