1 Medienmitteilung Enttäuscht und konsterniert Das St.Galler Kantonsparlament hat vorgestern in der Schlussabstimmung das Projekt Klanghaus Toggenburg versenkt. Die Region Toggenburg ist konsterniert und enttäuscht über diesen Ausgang und kritisiert auch das politische Vorgehen. So viele Jahre Vorarbeit, so viele Gelegenheiten, sich mit dem Projekt Klanghaus auseinanderzusetzen. Und jetzt ist es vom Tisch. Die Region Toggenburg ist über den Entscheid des St.Galler Kantonsparlaments in der Schlussabstimmung vom 1. März sehr enttäuscht und brüskiert. In der Novembersession ist das Parlament noch mit 77 Ja- gegen 30 Nein-Stimmen deutlich auf die Vorlage eingetreten. Und in der zweiten Lesung am Montag dieser Woche gab es keine einzige Wortmeldung mehr zum Projekt. Die Schlussabstimmung hatte es dann in sich, die Summe der Befürworter reduzierte sich von 77 auf 56. 15 Kantonsrätinnen und Kantonsräte waren an der Schlussabstimmung nicht mehr anwesend. Die Gründe dafür sind nicht bekannt, lassen aber vielleicht doch das eine oder andere Fragezeichen aufblitzen. Tatsache ist, dass insgesamt 16 Parlamentarierinnen und Parlamentarier ihre in der 1. Lesung geäusserte Meinung für das Projekt negativ geändert haben. Entweder stimmten sie Nein oder enthielten sich ihrer Stimme, was bei einem notwendigen qualifizierten Mehr einem Nein entspricht. Die vorgenommene Kehrtwendung zieht sich durch alle Parteien, wobei diese bei der CVP, GLP und SVP am meisten vorgekommen ist. Auffallend ist auch der hohe Anteil an Nein-Stimmen oder Enthaltungen (69 %) aus dem Linthgebiet. Ob diese Abneigung einzelner Exponenten aus dem Linthgebiet auf die Diskussion rund um den Standort der Kantonsschule Toggenburg-Linthgebiet in Wattwil zurückzuführen ist, vielleicht. Tatsache ist, dass der Kantonsrat das Projekt am qualifizierten Mehr scheitern liess. Der Ablauf dieses Geschäftes im Kantonsrat ist unglaublich und darf als Posse bezeichnet werden. Grosse Chance für Region vertan Mit einem Federstrich ist eine grosse Chance für das Toggenburg vom Tisch. Jahrelange seriöse und kreative Arbeit wurde vernichtet. Mit dem Klanghaus hätten unterschiedliche und ausgewiese Bedürfnisse der Region verwirklicht werden können. Das Beispiel auf dem Chäserrugg zeigt, dass architektonische Meisterleistungen weit über die Region hinausstrahlen und sehr viele Besucher anziehen. Wirtschaftlich hätte das Klanghaus eine mehr als stimulierende Wirkung auf die Tourismusregion im Obertoggenburg erzielt. Als Herzstück wäre das schweizweit einzigartige Zentrum für Naturtonmusik entstanden. Die Weitsicht für dieses einmalige Projekt hätte vorhanden sein müssen. Die früheren Meilensteine in der kantonalen Kulturpolitik wie die Lokremise St. Gallen, das Kunstzeughaus Rapperswil oder das Schloss Werdenberg wurden mit Unterstützung aus dem Toggenburg realisiert. Weshalb versagte der Kantonsrat dieses Projekt dem Toggenburg? Auch bei einer angespannten Finanzlage hätte diese Investition getätigt werden können. Die Aussage, dass bei einer Annahme des Projekts der kantonale Steuerfuss erhöht werden müsse, entbehrt jeder Grundlage. Gemessen an der finanziellen Leistungskraft sind die Beiträge der Standortgemeinde absolut angemessen und mit jenen anderer Standorte vergleichbar. Die angestrebte und notwendige Regionalentwicklung wurde hier absichtlich oder unabsichtlich mit Füssen getreten. Das Toggenburg steht und stand hinter dem Projekt eines Klanghauses am Schwendisee. Die vor Ort beteiligten Akteure verschiedener Herkunft und Ausrichtung geben nicht auf.
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