Hexenverfolgung

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Bericht für die Schulleitung
Projektwoche Schuljahr 2015/16
Hexenverfolgung in Europa
Arbeitstitel: Die unterschiedliche Rezeption des Begriffs „Hexe“ in Literatur,
Geschichte und Gegenwart
Projekt von:
Christine Meyer, Christine Kalista, Silke Manske
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Programm
Historischer Einstieg und Literatur
Montag, 8.30 – 11.40h und 13.40 – 16.30h
8.30 – 9.00 h
Einstieg
Organisatorisches, Wochenprogramm vorstellen, zusätzliches Material
mitbringen für den Nachmittag (Hexenbücher, Hörspiele, DVD)
9.00 – 9.30 h
E inführung ins Thema (Christine Meyer)
9.40 – 10.00h
PAUSE
10.00 – 11.00h
(Workshop: 4 Posten 4x 15 min, Material für alle)
11.00 – 11.40h
Austausch der Resultate
Montag, 13.40 – 16.30h
13.40 – 14.20h
Einstieg (Christine Kalista) Brainstorming „Was wisst ihr über Hexen?“
14.20 – 15.40h
Arbeit mit der Literatur: Märchen, Romane, Historische Romane
Form der Präsentation finden: Rap schreiben, Bild malen,
Schauspielern, Geschichte erzählen, Comic erstellen
15.40 – 16.30h
Präsentationen und Austausch
Dienstag, 8.30 – 11.40h und 13.40 – 16.30h
8.30 - 8.45h
Einstieg: Die kleine Hexe
8.45 – 9.45h
Quellenarbeit
9.45 – 10.15 h
PAUSE
10.15 – 11.15 h
Präsentation der Quellenarbeit
11.15 – 11.40h
Überlegungen zur Präsentation von Freitag
Dienstag, 13.40 – 16.30h
13.40 – 15.30h
Anna Göldin, Letzte Hexe (Der Film)
15.30 – 15.45h
PAUSE
15.45 – 16.15h
Eindrücke und Fragen sammeln
16.15 – 16.20h
Abschluss (Vorlesen aus Die kleine Hexe)
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Die Hexenverfolgung in Bamberg (Mi und Do)
Literatur:
Barbara Schwarz und das Feuer der Willkür. Ein Fall aus der Geschichte der Hexenverfolgungen.
Harald Parigger, Arenaverlag
Filmmaterial:
Hexenwahn – Die Dokumentation (Bamberg) 28:12 min (ZDF info) ; Hexenverfolgung – ein Kampf um
Macht (Interviews mit Schauspielern, Regisseur etc. zur Motivation für diesen Film) 8 min ; Seelen im
Feuer – Spielfilm 140 min
Mittwoch 8.30 – 11.40h
8.30h
Einstiegsrunde
8.45 – 9.15h
Dokumentation Bamberg (28:12min) Dokumentation im Ganzen schauen
9.15 – 9.30h
Fragen / Stichworte dazu ausgeben! Was erfährst du darüber? AB ausgeben,
bearbeiten
9.30 – 9.45h
PAUSE
9.45 – 10.45h
(28:12) nochmal ansehen mit Unterbrechungen mit Aufgaben
10.45 - 11.30h
Diskussion
11.30 - 11.40h
Schlussrunde
Nachmittag frei
Donnerstag, 8.30 – 11.40h
8.30h
Einstiegsrunde
8.45 – 9.15h
Karte von Bamberg mit den wichtigen Schauplätzen des sozialen Lebens
(interaktiv)
9.15 – 11.05h
Film 110 min „Seelen im Feuer“ ZDFinfo
11.15 – 11.40h
Diskussion / Fragen sammeln
MITTAG
13.40 – 14.40h
Hexenverfolgung – ein Kampf um Macht (Interview mit den Schauspielern,
Regisseur u.a.)
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14.40 – 16.30h
Ausarbeitung der Präsentation / Dokumentation für die Schulleitung
Freitag, 8:30 – 11.40h
8:30 – 9.30 h
Präsentation und Bericht fertigstellen
10.00 Uhr
Präsentationen in der Aula
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Bearbeitete Literatur
Literatur:
Märchen:
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Brüder Grimm, Hänsel und Gretel, Nord-Süd, 1973.
Brüder Grimm, Schneewittchen, Winkler Weltliteratur.
Brüder Grimm, Dornröschen.
Brüder Grimm, Rapunzel.
Perrault, Märchen, „Dornröschen“, Ueberreuter.
Anderson, Christian, Das Feuerzeug, Vollmer Verlag,
Korky Paul und Valerie Thomas, Zilly im Weltraum, Beltz und Gelberg, 2012.
Schwartz, Theo, Bibi Blocksberg, „Bibi braucht Hilfe“, Schneiderbuch, 2009.
Coelho, Paulo, Die Hexe von Portobello, Diogenes, 2007.
Knister, Hexe Lilli wird Detektivin, Arena Verlag, 2006.
Kaaberbol, Lene, Wildhexe, Hanser, 2014.
Parriger, Harald, Barbara Schwarz und das Feuer der Willkür, Arena, 2007.
Hasler, Eveline, Anna Göldin Letzte Hexe, Benziger, 1992.
Quellenarbeit:
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Zwei überarbeitet Geständnisse (Tischmanieren etc. ca. 3 Seiten)
Hexen in Afrika: Dämonen, Hexen, Böser Blick. (Dämonen, Hexen und der böse Blick:
Die Entstehung von Krankheiten durch Zauberhandlungen und Gottesstrafe Seite: 11
– 31 (47) ; Hexen, Heiler, Böser Blick: Krankheit und traditionelle Heilung bei den Luo
im Bondo District, Kenia Seite 157 - 190)
Die „pendle witches“ und „Die letzte Hexe in Graubünden“ (ca. 4-6 Seite)
Der Hexenprozess gegen Verena Flütsch von 6. 9. 1655 (2 Seiten)
Der Sonderfall Ursula Tannerin
Die letzte Hexe Graubündens_ Badrutt
(ca. 4-6 Seite)
Filmmaterial:
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Anna Göldin, Die letzte Hexe (Spielfilm 108 min.)
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Hexenwahn – Die Dokumentation (Bamberg) 28:12 min (ZDF info) ;
Hexenverfolgung – ein Kampf um Macht (Interviews mit Schauspielern, Regisseur etc. zur
Motivation für diesen Film) 8 min ;
Seelen im Feuer – Spielfilm 110 min
Karte von Bamberg (interaktiv) ZDF neo - Zusatzmaterial
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Bericht der Schülerinnen und Schüler
Hexenverfolgung in Europa
14.09.2015
Montagvormittag
Historische Einführung / Workshop
Der Hexenhammer
Der Hexenhammer ist ein Buch (Werk) zur Legitimation der Hexenverfolgung. Geschrieben
wurde es im Jahre 1486 in Speyer, von Heinrich Kramer, welcher offizieller Inquisitor des
Papstes war. Bis ins 17. Jahrhundert gab es 29 Auflagen. Heutzutage ist er historisch sehr
wertvoll und wird praktisch kaum noch verwendet. Im Buch finden sich Tipps zur Entlarvung
und zum Umgang mit Hexen.
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Als Beispiel haben wir den ersten Absatz des 2. Kapitels des zweiten Teils gewählt. Darin geht
es um folgendes: Es gibt drei Arten von Hexen. 1. Die Hexen, welche nicht heilen, aber
Krankheiten verbreiten können. 2. Jene, welche heilen, aber niemandem Schaden zufügen
können. 3. Die Hexen, welche beides, sprich heilen und infizieren, können.
Man sieht, dass das Buch geschrieben ist, wie eine Anleitung. Der Grund dafür ist, dass man
es für die Erkennung von Hexen gebraucht hatte. Es war also das wichtigste Werk der
Hexenverfolgung.
Aus unserer Sicht ist das Buch ziemlich irrwitzig. Aber es gibt einen interessanten Einblick in
das Denken der damaligen Menschen.
(Lukas Kistler G4a und Sandro Gut G3b)
14.09.2015
Montagnachmittag
Am Nachmittag haben wir als erstes alle zusammen ein Mindmap zum Thema Hexen gemacht. Wir
haben auch Merkmale zu den Hexen aufgeschrieben wie z.B. , dass sie spitze Nasen haben und
meistens rote Haare. Später haben wir alle Hexengeschichten aus der Literatur bekommen, die wir
lesen mussten und vor der Gruppe mit einer Zusammenfassung, einer Fortsetzung oder einem Bild
vorstellen mussten. Bei diesen Vorstellungen haben wir alle rausgefunden, dass es verschiedene
Arten von Hexen gibt, nämlich gute Hexen wie zum Beispiel Hexe Lilli aber auch böse Hexen wie aus
den Märchen der Gebrüder Grimm oder Christian Anderson. ( Ana Pinto Castro G2a )
15.09.2015
Dienstagmorgen
Am Dienstagmorgen haben wir in Gruppen verschiedene historische Quellen zu Hexenprozessen
bearbeitet und Fragen bearbeitet. Eine Gruppe hatte einen Text zu der Hexenverfolgung in Afrika.
Einer der jüngeren hatte Benimmregeln von 1601 für Kinder und Jugendliche, wenn man am Tisch
sitzt. Und eine andere Gruppe hatte einen Text auf Englisch über die Hexen von Pendle bearbeitet.
Nach der Pause haben wir alle unsere Texte und was wir dazu machten präsentiert. Auch hatten wir
schon mal etwas ausprobiert, das wir dann am Freitag machen wollten. (Anika Gwerder G4a)
Fallbeispiele
Hexenprozesse von Pendle
Die Hexenprozesse in Pendle fanden im Jahre 1612 statt. Insgesamt wurden 12 Personen
angeklagt, die in der Nähe von Pendle Hill sind, 10 Leute mit Zauberei ermordet haben
sollen.
Davon ist eine Person freigesprochen worden und eine hatte im Gefängnis Suizid begangen.
Das Besondere an diesen Prozessen ist, dass sie öffentlich gehalten wurden und sehr gut
dokumentiert wurden.
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Die zehn Angeklagten sind für schuldig befunden und am Strang erhängt worden .Dabei
wurde die ganze Familie der berüchtigten Hexe Demdike (Elizabeth Southerns) hingerichtet.
(Joel Al-Zubaidi G3a)
Bündnerisches Monatsblatt
Der letzte Hexenprozess in Graubünden
Samuel.Nydegger
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts setzte die systematische Hexenverfolgung in den
südlichen Tälern, besonders im Misox ein.
Im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts stoßen wir im Bergell auf die erste Hexenverfolgung
in den Hausgebieten Bündens, wo sie besonders
1655 wütete
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lebte die Verfolgung mancherorts wieder auf.
Im Puschlav 1672-1676 standen nicht weniger als 124 Personen vor Gericht.
Meistens waren es Frauen und Mädchen.
60 davon wurden enthauptet, 20 verbrannt, 7 mit Geldstrafen belegt und 7 freigesprochen.
Bei den anderen 37 fehlte das Urteil.
1699-1704 nahm die Verfolgung im Oberland Massencharakter an.
1760 hatte das Puschlav das letzte Hexenfeuer, 1779/80 das Oberhalbstein den letzten
Hexenprozess, dabei wurde eine Hexe als denunzierte Frau in schrecklicher Weise gefoltert,
musste aber wegen Mangels genügender Beweise wieder entlassen werden.
Ihr Name war Maria Ursula Padrutt und sie kam aus dem Oberhalbstein in Tinzen.
Anfangs Sommer verbreitete sich das Gerücht, dass sie eine ordentliche Hexe war.
Sie wurde 1779 der Hexerei angeklagt und deswegen prozessiert.
Sie wurde an die Folter geschlagen, aufgezogen, wieder abgelassen und „successive ihren bis
incirca ein Centner Steinen angehängt.“
Aber sie blieb standhaft auf ihrer Unschuld.
Der Nachrichter schlug eine andere Art der Marter vor.
Diese wurde genehmigt und man spannte die arme Person so in den spanischen Bock
(Folterwerkzeug, bestehend aus einer Kluppe und dem an der Kopfwand hängenden
Halseisen), dass ihr zwei fingerlange Nägel ins Gesäß gingen.
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Aber sie blieb fest auf ihrer Unschuld trotz aller Härte ihrer Richter.
Am Ende des Prozesses mussten die Richter sie wegen Mangels an genügenden Beweisen
frei und aller Anklage los sprechen.
Damit endet das Manuskript seinen eindrücklichen Bericht, dem sie nichts weiter beifügen
wollten, als dass die Aufklärung des Jahrhunderts und die nun bald folgenden politischen
Umwälzungen den Bann des Hexenwahns gelöst und die Folterwerkzeuge, Seil, Block (auch
Bock) und Kluppe aus den Gerichtskammern verdrängt hatten. (Samuel Nydegger G3b)
15.09.2015
Dienstagnachmittag
Am Dienstagnachmittag haben wir den Film Anna Göldin angesehen und besprochen. Sie wurde 1782
in Glarus hingerichtet wurde. Es war die letzte Hinrichtung einer als Hexe diffamierten Frau in der
Schweiz. (MAS)
Anna Göldin (Quelle, Literatur, Film)
Anna Göldin ist am 24. Oktober 1734 in Sennwald geboren.
Im September trat sie ihre letzte Stelle als Magd beim Arzt und Fünferrichter Tschudi in
Glarus an.
Sie gebar zwei uneheliche Kinder, wobei das erste starb. Sie wurde wegen Kindsmord
verurteilt und bestraft.
Sie wurde beschuldigt, einer der Töchter der Tschudis Stecknadeln in die Milch getan zu
haben. Das Mädchen soll auch Nadeln erbrochen haben. Anna wurde gekündigt und verliess
Glarus, jedoch fand man und verhaftete sie. Sie sollte die Tochter der Tschudis heilen, deren
Bein gelähmt war. Sie konnte das Kind heilen, jedoch wurde sie dafür nicht freigelassen.
Sie beschuldigte auch Steinmüller, dass er ihr geholfen hatte. Sie wiederrief später aber
wieder. Steinmüller war ein Bekannter von Anna und ein Verwandter der Tschudis.
Sie sagte aus, Kontakt mit einem bösen Geist gehabt zu haben, von dem sie auch die Zutaten
für ein Küchlein hatte, das sie der Tochter der Tschudis Anna Maria gab.
Der Glarner Rat verurteilte sie zum Tod durch das Schwert. Anna Göldin wurde am 13. Juni
1782 als letzte Hexe in der Schweiz und sogar in ganz Europa hingerichtet. Das Urteil war
jedoch nicht rechtmässig, da sie keine Glarnerin war, lag die Gerichtsbarkeit eigentlich bei
einem gemeinen Gericht.
Die Begriffe Hexe und Hexerei wurden im Urteil vom Stadtrat und vom Bürgermeister
vermieden, also wurde sie als Giftmörderin verurteilt.
(Anika Gwerder G4a)
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16.09.2015
Mittwochvormittag
Am Mittwochmorgen schauten wir eine Dokumentation über die Hexenverfolgung in Bamberg von
1612-1630. Danach diskutierten wir über den Film und begannen mit dem Lösen eines Arbeitsblattes
zum Film. Nach der Pause, in der es Brot und Schokolade gab, schauten wir uns den Film nochmals
an, um das Arbeitsblatt zusammen lösen zu können. (Arsen Mihajlovic G2a)
16.09.2015
Donnerstagvormittag
Die Seelen im Feuer, Spielfilm 2015
In dem Film geht es um die Hexenverfolgung in Bamberg, wo die härtesten Hexenprozesse
stattgefunden haben. Dieser Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Sabine
Weigand, einer deutschen Historikerin. Die Dokumente der damaligen Zeit wurden erhalten
und in der Bibliothek von Bamberg aufbewahrt.
Wir fanden den Film sehr interessant, doch auch sehr dramatisch. Denn wenn man sich so
vorstellt, dass das wirklich passiert ist mit all den Menschen, die einfach so verurteilt
wurden, ist man schon ziemlich geschockt. Es gibt Momente im Film, wo man einfach nicht
wegschauen kann und sich denkt, wie kaltherzig die Menschen manchmal sind.
Was uns total erschrocken hat, war, als man gesehen hat, wie Menschen einfach verbrannt
worden sind oder wie man ihnen den Kopf abgeschlagen hat, vor allem, dass sie dabei keine
Emotionen hatten.
Wie wir fanden, war die schlimmste Szene, als der Weihbischof den Brief des Kaisers,
Ferdinand II, in dem stand, dass alle Hexenprozesse als ungültig erklärt werden, vor dem
Fürstbischof versteckt hat und ihn noch schnell alle Verurteilungen unterschreiben liess,
damit er noch alle „Hexen“ vernichten konnte.
Im Grossen und Ganzen fanden wir, dass der Film diese Zeit sehr dramatisch und voller Angst
beschreibt. Auf jeden Fall hat der Film einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
(Vera Meyer G3a und Melissa Zimmer G2)
16.09.2015
Donnerstagnachmittag
Zusammenstellung der Berichte, Einübung der Präsentationen und des Theateranspiels.
17.09.2015
Freitagvormittag
Präsentationen
Davos , 17.09.2015