museabrugge.be MUSEA BRUGGE pressedossier DIE HEXEN VON BRUEGEL AusSTELLuNG I 25.02 > 26.06.2016 | Sint-Janshospitaal I Mariastraat 38, 8000 Brügge ausSTELLuNG i DIE HEXEN VON BRUEGEL 2 ZUSAMMENFASSUNG MEHR INFORMATIONEN Die Hexe wie man sie heute kennt, mit brodelndem Kochtopf, Besen und schwarzer Katze, wurde vor gut 450 Jahre erfunden, und zwar von keinem geringeren als Pieter Bruegel dem Älteren. Es ist beinahe beängstigend, wie viele Ähnlichkeiten mit dem Hexenbild bestehen, das im kollektiven Gedächtnis weiterlebt und wie es anfing. Es waren nur zwei Drucke nötig – beide von hervorragender künstlerischer Qualität – um ein für alle Mal das Bruegelsche Hexenbild in Europa einzuführen. ‘Die Hexen von Bruegel’ zeigt nicht nur diese allerersten Drucke, sondern man erfährt auch mehr darüber, wie die Hexenverfolgung verlief, über die angeblichen Zauberkräfte von Hexen und allerlei Gebräuche zur Zauberei in Brügge und den Niederlanden. Die Hexen und ihre Welt präsenteren sich an einem der authentischsten Orte Brügges: dem mittelalterlichen Speicher des SintJanshospitaal. Von dort entführen sie Sie in die Stadt, durch Nacht und Nebel über die Dächer Brügges. Ikonisches Hexenbild Jeder weiß, wie so eine Hexe aussieht: sie ist eine hässliche alte Frau, die auf einem Besen in den Kamin und durch den Schornstein nach draußen fliegt. Im Kamin steht ein großer Hexenkessel, in dem sie ihre Mittelchen zubereitet, und dabei wärmt sich eine Katze am Feuer. Weniger bekannt ist, dass dieses Hexenbild von Künstlern aus den Niederlanden stammt, mit Pieter Bruegel dem Älteren als Vorläufer. Zwei besondere Drucke Bis ins 16. Jahrhundert hinein gab es keine stereotype Art der Darstellung von Hexen. Zwei Drucke von Pieter Bruegel bewirken eine Veränderung. Bruegel rückt die Hexe auf einem Besen in die Nähe eines Kamins mit Hexenkessel. Die einzigartigen Drucke von Bruegel sind eine Inspirationsquelle für holländische und flämische Meister dieser Epoche. Bis zum heutigen Tag sehen wir die Hexe von Bruegel zurückkehren. Damit schuf Bruegel das ionische Hexenbild, wie wir es noch heute kennen. Wichtige Nachfolger Von Künstlern aus den Niederlanden und Flandern sind mehr als 150 Darstellungen von Hexen erhalten geblieben, eine Anzahl, die einzigartig in der Welt ist. Von ganz Europa aus kommt eine Auswahl z.T. empfindlicher Gemälde, Manuskripte, Drucke und Zeichnungen nach Brügge, um die Geschichte der ‚Hexen von Bruegel’ zu erzählen. Von seltenen Archivstücken und Handschriften bis zu den detailverliebt gemalten Sabbatszenen von Frans Francken und David Teniers dem Jüngeren. Absolute Highlights sind die Drucke von Pieter Bruegel: ‘St. Jacobus bei Hermogenes’ und ‘Der Fall der magischen Hermogenes‘. Suche nach dem Sündenbock ‘Die Hexen von Bruegel’ gibt auch Einblick in die Bedingungen, unter denen die Hexendarstellungen entstanden sind. Ihre Entstehung steht unlösbar im Zusammenhang mit den Hexenverfolgungen: die ersten Prozesse fanden um 1430 statt. Die Ausstellung skizziert den Einfluss und di Folgen des Ausschlusses Andersdenkender aus der Gesellschaft. In der Hexe wurde ein kollektiver Sündenbock gefunden. Zusammenarbeit Musea Brugge arbeitet bei diesem Projekt mit dem Museum Catharijneconvent in Utrecht zusammen. Wissenschaftliche Basis dieser Ausstellung ist die Dissertation ‘Vrouwen op den besem en derghelijck ghespoock. Pieter Bruegel en de traditie van hekserijvoorstellingen in de Nederlanden tussen 1450 en 1700’ (‚Frauen auf dem Besen und ähnlicher Spuk‘. Pieter Bruegel und die Tradition der Hexendarstellungen in den Niederlanden von 1450 bis 1700‘) von Dr. Renilde Vervoort. In ihrer Dissertation, verteidigt an der Radboud Universiteit Nimwegen im Jahr 2011, zeigte sie auf, dass holländische und flämische Meister – und hier besonders Pieter Bruegel – eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des heutigen Hexenbildes spielten 3 WEITERE AKTIVITÄTEN In der Ausstellung wird das Hexenbild aus zwei Perspektiven beleuchtet: • das klassische Bild der Hexe auf dem Besen, mit schwarzer Katze und Kessel, das bei Kindern und Jugendlichen bekannt und beliebt ist und heute noch in Geschichten von Cornelia Funke, Lotje, Heksje Lilly etc. fortlebt • die Perspektive des ‘Andersseins’ und die Schwierigkeit der Umgebung, es einzuordnen und zu akzeptieren, auch die negativen Reaktion, die dieses Anderssein auslösen kann. Zu ‘Die Hexen von Bruegel’ wurde ein komplettes Rahmenprogramm mit Lesungen, Workshops, speziellen Führungen, einem Konzert etc. ausgearbeitet. Außerdem können Sie an spannenden Hexenwanderungen in den finsteren Frühlingsnächten teilnehmen... 4 Im Sint-Janshospitaal ist auch ein Empfangspunkt für Kinder eingerichtet, wo sie mit einem kleinen Film eine Einführung zur Ausstellung bekommen und Literatur einsehen können, und ebenso eine Hexenklasse: fliege mit einem Besen über des nächtliche Brügge mit, und nimm ein Originalsouvenir mit nach Hause! Die Allerkleinsten lernen mit einem Suchspiel, eine echte Hexe zu erkennen, oder selber eine zu zeichnen – wie Bruegel. Schulangebot > Museumsmenü ‘Die Hexen von Bruegel’ für die 3. Grundschulklasse: die Klasse spielt dieses Suchspiel in der Ausstellung selber und bekommt ein Begleitbüchlein mit Verarbeitungsmoment danach in der Schule. (auf niederländisch) Reservieren > [email protected] > Lesemappe mit Tipps für Schulen siehe www.museabrugge.be Individuelles Angebot > Suchspiel für (Groß-)Eltern und ihre Kinder bzw. Enkel unter 12 Jahren > atelier ‘Ein Druck von einer Hexe’ während der Osterferien, für Kinder von 8 bis einschl. 12 Jahren. Teilnahme möglich am Mittwoch, 6. April, Freitag, 8. April, Samstag, 9. April 2016. Dauer: 3 Stunden Anmeldung über [email protected] Führungen - in der Ausstellung (ca. 2 Stunden) - Spaziergang (ca. 1,5 Stunden). Beide können auch im Anschluss gebucht werden. Reservieren > telefonisch unter +32 (0)50 44 46 46 oder auf [email protected] Konzert ‘Hexentouren’ I 03.06.2016 Concertgebouw (Kammermusiksaal) I Ensemble Transports Publics I Progr. Jean-Baptiste Lully (16321687), ‘Armide’ | Info & Tickets (€ 22) > www.concertgebouw.be ‘Enfin, il est en ma puissance’ (Endlich habe ich ihn im Griff)! Die Zauberin Armide, gegen ihren Willen in ihren Feind Renaud verliebt, schafft es zuletzt doch, ihren störrischen Geliebten ihrem Willen zu beugen. Lully schrieb mit dieser Szene den absoluten Höhepunkt der frühen französischen Oper und setzte den Maßstab für Jahrzehnte meisterhafter tragédies lyriques. Auf die Ausstellung ‘Die Hexen von Bruegel’ im Sint-Janshospitaal Bezug nehmend, taucht das Barockensemble Transports Publics um den Gambisten Thomas Baeté in die märchenhafte Welt von Torquato Tassos ‚Das befreite Jerusalem‘ ein. Lullys Noten erhalten besondere Konturen durch die Übersetzung der Oper durch Pieter Dubbels aus dem 17. Jahrhundert. In seinen Worten fragt das Konzert, ebenso wie die Ausstellung, nach der Frau hinter der Karikatur: ‘Maar is Armide niet afgodisch? z’is bevallig / Maar is Armide niet dootschuldig? z’is lieftallig.’ (‚Aber ist denn Armide nicht gottlos? Sie ist liebreizend/Aber ist den Armide nicht zutiefst schuldig? Sie ist anmutig.’) Walpurgisnacht am 30. April 2016 Die Walpurgisnacht findet jedes Jahr statt, aber nicht jedes Jahr gibt es eine Hexenausstellung im Sint-Janshospitaal. Wir wollen deshalb diese einmalige Gelegenheit nutzen, um diesen Hexensabbat ausgelassen zu feiern! Programm auf www.museabrugge.be Lesungen in Zusammenarbeit mit Vrienden van Musea Brugge ‘Die Realität hinter der Phantasie: der Kontext von Hexerei und Zauberei im Brügge des 16. und 17. Jh’ von Dries Von Ysacker Sonntag, 20. März 2016 Vriendenzaal Musea Brugge € 5 | gratis für Mitglieder Vrienden Musea Brugge 6 ‘Die Hexen und die Nachbarn’ von Jos Monballyu Sonntag, 12. Juni 2016 Vriendenzaal Musea Brugge € 5 | gratis für Vrienden Musea Brugge Buchhandelsaktion Gemeinsam mit den Brügger Buchhändlern wurde ein Hexenprogram ausgearbeitet. Bibliothek: ‘Wer ist die Meerhexe?’ Mittwoch, 13. April 2016 von 14.30 bis 15.30 Uhr | 3-6 Jahre | Jeugdbib. Biekorf; Kuipersstraat 3 | niederländisch. Ein buntes Programm aus Erzählung, animierter Lektüre und Musik mit Theaterelementen für Kinder. Gratis | Anmeldung über jeugd.bibliotheek@ brugge.be AUCH WISSENSWERT Die Legende von der Balstraat Auch in Brügge trafen sich Hexen, um gemeinsam mit dem Teufel den Sabbat zu feiern. Hierfür hatten sie sich ein schönes Fleckchen ausgesucht: gleich unter dem Turm der Jerusalemkirche, auf der Ecke der Balstraat. Nicht zufällig genau dort, wo sich die Herberge ‘De Zwarte kat’ (‚Zur schwarzen Katze‘) befindet. Der Legende wollte ein Buckliger seinen Buckel loswerden, indem er das Hinterteil des Teufels küsste. Und so geht die Geschichte. Nachdem er im Café Vlissinghe zu tief ins Glas geschaut hatte, schwankte der Bucklige gegen Mitternacht in die Balstraat. Seine Überraschung war groß, als er sah, wie einige wollüstige Damen um ein blaues Feuer tanzten. Schon bald wagte er, ermutigt von den anzüglichen Frauen, selber auch ein paar Schritte. Als Belohnung wollten sie ihn von seinem Buckel erlösen. Allerdings musste er hierzu noch den Teufel unter seinem Schwanz küssen. Zu seiner großen Überraschung roch es dort nach Lavendel und Rosen. Nach dem Kuss hing innerhalb kürzester Zeit der Buckel an der Turmspitze der Jerusalemkirche! Erleichtert darüber, von seinem Buckel befreit zu sein, konnte er es kaum erwarten – am gleichen Zapfhahn des Café Vlissinghe – einem anderen Buckligen zu erzählen, was ihm widerfahren war. Voller Hoffnung begab sich dieser zweite Bucklige an einer kalten Winternacht zur Balstraat. Dort zeigte sich dasselbe Szenario: auch er hopste mit den ansprechbaren Hexen im Kreis herum, bis er das Hinterteil des Teufels küssen musste. Als er jedoch hoffnungsfroh dessen Schwanz anhob, war der Gestank unerträglich, und er weigerte sich. Die Hexen straften ‚den geilen Feigling‘, wie sie ihn nannten, und prompt bekam er den Buckel des ersten Buckligen hinzu! Ob diese Geschichte nun wahr ist oder nicht – vielleicht sollt man die Balstraat in den frühen und späten Stunden des Tages vorsichtshalber meiden. PUBLIKATION Katalog ‘De Heksen van Bruegel. Hekserijvoorstellingen in de Lage Landen tussen 1450 en 1700’ | NL & EN Renilde Vervoort De HEKSEN van Bruegel Hekserijvoorstellingen in de Lage Landen tussen 1450 en 1700 Renilde Ver De voort HEKSEN van B Hekserijvoo rstellingen in de Lage Lan den tussen 1450 en 1700 ruegel Autorin: Renilde Vervoort Uitgeverij Vandewiele € 19,95 Verkäuflich in den Museumshops im SintJanshospitaal und Arentshof, Dijver 16, 8000 Brügge 7 MEHR INFO Termine über [email protected] oder telefonisch unter +32 50 44 87 08. Pressebesuch nach Vereinbarung siehe auf www.museabrugge.be, Rubrik Presse. Die Pressemappe kann auch online eingesehen werden, und Texte können über www.museabrugge.be, Rubrik Presse, übernommen werden. ABBILDUNGEN IN HR Abbildungen dürfen nur zu Werbezwecken für die Ausstellung heruntergeladen werden von http://www.flickr.com/photos/museabrugge/sets vorausgesetzt, dass die Credits übernommen werden (Umkreis von) David Teniers der Jüngere, Hexereiszene, ca. 1635 | Privatsammlung, Brüssel Urs Graf nach Hans Baldung Grien, Hexentreffen,1514 | © Albertina, Wien 8 David Rijckaert III, Die Dulle Griet unternimmt einen Raubzug vor der Hölle, nach 1650 © Kunsthistorisches Museum, Wien David Teniers der Jüngere, Hexensabbat, 1633 © Musée de la Chartreuse, Douai Eingewickelte Holzpuppe mit angeheftetem Zahn © MAS, Antwerpen Wahrsagescheiben zur Vorhersage der Zukunft © MAS, Antwerpen David Teniers der Jüngere, Der Zauberer © Musée des Beaux-Arts, Bordeaux Mit Nadeln durchstochene Wachspuppe und Wachsherz © MAS, Antwerpen Rattenfängerflöte © MAS, Antwerpen Nach Pieter Bruegel dem Älteren, Die Hexe von Mallegem, 1559 | © Rijksmuseum Amsterdam Hans Baldung Grien, Hexensabbat, 1510 © Rijksmuseum Amsterdam Nach Pieter Bruegel dem Älteren, St. Jacob beim Zauberer, 1565 | © Rijksmuseum Amsterdam 9 David Teniers der Jüngere, Auf zum Sabbat, ca. 1640-50 © Musées de Poitiers Hinrichtung in Baden, 1585 © Zentralbibliothek Zürich, Wickiana David Teniers der Jüngere, Hexerei unter dem Galgen © Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe David Teniers der Jüngere, Auf zum Sabbat, ca. 1640-50 © Akademie der bildenden Künste, Gemäldegalerie, Wien Ambrosius Visscher, Jacobus van der Hoeven, Pranger, 1688 © Noordbrabants Museum, ’s-Hertogenbosch Katze mit Phallus im Maul, zweite Hälfte des 14. Jahrhundert | Privatsammlung Praktische Informationen ausstellung Titel: Die Hexen von Bruegel Ort: Sint-Janshospitaal, Mariastraat 38, 8000 Brügge, Belgien Periode: vom 25. Februar bis zum 26. Juni 2016 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 09.30 bis 17.00 Uhr Tickets: € 8 (26-64 J.) | € 6 (>65 J. & 12-25 J.) [permanente Kollektion einbegriffen] gratis für Kinder bis 11 Jahre und Einwohner Brügges Mehr Informationen: www.museabrugge.be in Zusammenarbeit mit Museum Catharijneconvent Utrecht bitte Wir sammeln sämtliche Rezensionen über unser Museum und unsere Veranstaltungen. Darum möchten wir Sie bitten, uns eine Kopie des von Ihnen veröffentlichten Artikels oder eine CD der entsprechenden Sendung unter folgender Adresse zukommen zu lassen: Sarah Bauwens, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Dijver 12, B – 8000 Brugge. Sie können uns das Material auch digital (als FTP oder URL) an folgende Adresse zusenden: [email protected] Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Mitarbeit danken ihre be s ondere unter s t ü tzer 11
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