Veronika Eberle Münchener Kammer

Veronika Eberle
Münchener Kammerorchester
Jonathan Cohen
Freitag
25. Dezember 2015
18:00
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KölnMusik
wünschen Ihnen frohe und glückliche Festtage!
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Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
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Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,
dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens
in der Pause einnehmen.
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ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen
Gästen.
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veröffentlicht wird.
Veronika Eberle Violine
Münchener Kammerorchester
Jonathan Cohen Dirigent
Freitag
25. Dezember 2015
18:00
Pause gegen 18:50
Ende gegen 20:00
PROGRAMM
Joseph Haydn 1732 – 1809
Ouvertüre
aus: Armida Hob. XXVIII:12 (1783)
Dramma eroica in drei Akten für Soli und Orchester. Text von
Jacopo Durandi
Grażyna Bacewicz 1909 – 1969
Konzert für Streichorchester (1948)
Allegro
Andante
Vivo
Joseph Haydn
Konzert für Violine und Orchester C-Dur Hob. VIIa:1 (1761 – 65?)
Allegro moderato
Adagio
Finale. Presto
Pause
Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791
Konzert für Violine und Orchester Nr. 4 D-Dur KV 218 (1775)
Allegro
Andante cantabile
Rondeau. Allegro grazioso – Allegro ma non troppo –
Andante grazioso
Joseph Haydn
Sinfonie Es-Dur Hob. I:99 (1793)
»10. Londoner«
Adagio – Vivace assai
Adagio
Menuet. Allegretto – Trio
Finale. Vivace
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ZU DEN WERKEN
Liebe oder Pflicht? –
Joseph Haydns Ouvertüre zur Oper
»Armida« Hob. XXVIII:12
Das ist echter Fantasy-Stoff: Heldisch zieht Kreuzritter Rinaldo
aus, um im Wald der Zauberin Armida den magischen Myrtenbaum zu fällen, der die Macht der sarazenischen (aus Sicht des
Kreuzritters heidnischen) Feinde repräsentiert. Wenn da bloß nicht
sein Herz wäre, das sich entflammt für die schöne Zauberin, die
wiederum selbst auch eine Mission zu erfüllen hat: Mit ihren
magischen Kräften und ihren weiblichen Verführungskünsten soll
die Femme fatale den Kreuzritter ausschalten. Sie soll verhindern,
dass Jerusalem vom Christentum erobert wird. Doch unvorteilhaft für diese Weisung ihres sarazenischen Volkes ist, dass sie sich
ebenfalls in Rinaldo verliebt. Die Tragödie nimmt ihren Lauf.
Das konnte Torquato Tasso nicht ahnen, als er 1575 sein Epos »La
Gerusalemme liberata« (Das befreite Jerusalem) verfasste: Dass
die Armida-Episode daraus mal zu den beliebtesten Opernsujets gehören würde. Wer hat sie nicht alles vertont: Lully, Händel,
Gluck, Rossini, Dvořák, um nur ein paar der gut hundert Komponisten zu nennen. Darunter eben auch Joseph Haydn.
Uraufgeführt wurde Haydns Oper Armida mit prachtvollem szenischem Aufwand 1784 am Hoftheater seines Arbeitgebers Fürst
Nikolaus auf Schloss Eszterháza in Ungarn. Armida war Haydns
erste abendfüllende Opera seria, und dann mit 54 Aufführungen
auch seine erfolgreichste. Dass Haydn von seiner umfangreichen
sinfonischen Erfahrung profitieren konnte, demonstriert er in der
Ouvertüre. Ob darin Rinaldo oder Armida gemeint ist: Deutlich
hört man jedenfalls zerrissene Gefühlszustände, ein Schwanken und Wanken zwischen Liebe und Pflicht. Energisch-auftrumpfend beginnt das Orchester: Heldisch, wagemutig – oder
magisch-mächtig? Aber schon nach wenigen Takten offenbaren sich im »cantabile« der Streicher erste Gefühle. Immer wieder erklingen mitten in den aufgewühlten Emotionen MilitärMärsche – garniert mit dem Schlagwerk-Tschingerassabum der
Janitscharen-, also »Türken-Musik«: Die Pflicht ruft und die Bläser zum Kampf – ob Kreuzritter oder Sarazine!
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Eingepackt ist das in die dreiteilige Form der italienischen
Opernouvertüre: Erster Teil schnell und dramatisch – gemischt
mit dem themendualistischen Prinzip der Sonatenform. In der
Mitte Entspanntes in gemäßigtem Tempo und gleichmäßiger
Triolen-Bewegung. Dann Rückgriff auf den ersten Teil.
Barocker Drive – Grażyna Bacewiczs
Konzert für Streichorchester (1948)
»Disziplin, strenge Disziplin ist mir beim Komponieren wichtig.
Ein Haus bricht zusammen, wenn es ohne Prinzipien gebaut ist.
Da mir aber Zwölftonmusik nicht zusagt, sitze ich allein da und
erarbeite mir mein eigenes System«, schrieb Grażyna Bacewicz
1958. In Polen war Bacewicz, geboren 1909 in Lodz und gestorben 1969 in Warschau, schon zu Lebzeiten bekannt. International aber konnte sie aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen
und Landsmänner Witold Lutosławski oder Krzysztof Penderecki
nie ganz heraustreten.
Bacewicz, zunächst als Geigenvirtuosin erfolgreich, studierte
Komposition bei der berühmten Nadia Boulanger in Paris. Ihr
Werkverzeichnis umfasst über 200 Werke. Vieles darunter ist
Musik für Streicher. Zu ihren zentralen Werken zählen etwa die
sieben Streichquartette. Aber auch Werke für großes Orchester,
Solokonzerte, Solosonaten, Klavier- und Orchesterlieder und
Chormusik sind darunter.
Das Konzert für Streichorchester von 1948 ist eines ihrer bekanntesten Werke. Sie gilt als bedeutende Vertreterin des Neoklassizimus – einem Stil, mit dem Komponisten seit der Jahrhundertwende als Gegenreaktion auf die überbordende Emotionalität
der Spätromantik die Rückkehr zur Objektivität suchten, die sie
auf dem Weg der Wiederbelebung vorromantischer Zustände
fanden. Das schlug sich in der Vorliebe für kleinere Besetzungen nieder, in der verstärkten Verwendung kontrapunktischer
Strukturen innerhalb einer transparenten Instrumentation, in
einer einfacheren Harmonik sowie in der Verwendung älterer
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Formen wie der Suite, Toccata, Passacaglia oder des Concerto
grosso.
In diesem Sinne ist das Konzert für Streicher vorbildlicher Neoklassizismus, und es offenbaren sich darin alle kompositorischen
Qualitäten Bacewiczs: die Beherrschung der Klangfarben, des
Tonsatzes, das Gespür für Form und rhythmische und klangliche
Wirkungen.
Formal und in seinen Bewegungsimpulsen orientiert sich das
Konzert für Streichorchester am Concerto grosso, wie es im italienischen Barock entwickelt wurde. Dem Streicher-Tutti steht
eine kleine Solistengruppe (Concertino) gegenüber. Es umfasst
drei Sätze in der wohlbekannten Folge schnell-langsam-schnell.
Die Proportionen sind barock ausgewogen, alle Sätze mit ungefähr 5 Minuten gleichlang. Modern sind dagegen die ungeheuer
vielgestaltige Rhythmik, bestimmte, auch bruitistische Klangeffekte und natürlich die besondere Harmonik.
Der erste Satz stürmt durchweg vorwärts in insistierender Motorik, befeuert auch durch die Gegenbewegungen in Oberstimme
und Bass. Im stürmischen, rau-fahlen, quecksilbrigen Fluss lassen Klangeffekte wie tremolando (bebendes Tonaushalten) und
sul ponticello (Bogenführung am Steg) aufhorchen, ebenso exotische harmonische Öffnungen, punktierte Marschmotive oder
monoton pendelnde Motive, die ins geisterhaft Schemenhafte
mutieren. Hier ein melancholisch-schwelgender Dialog zwischen
Cello und Solovioline, dort wird’s plötzlich scherzhaft, dann wieder aggressiv und melancholisch.
Schmerzhafte Verdichtung prägt das Andante. Die gedämpft
spielenden Geigen im mehrfach (bis zu 17) aufgeteilten Streichersatz wirken irreal schimmernd. Elegisch ist der Solocello-Gesang
über flüsterndem Klangteppich. Wie überhaupt viel Solistisches
auftaucht aus der satten Streicher-Textur.
Am Schluss steht ein rhythmisch packendes, hochvirtuoses
Rondo, überwiegend im 6/8-Takt. Wie im Barock vertreibt ein Tanz
düstere Gedanken: Das Hauptthema ist eine kantige, stachelige
Gigue ­– mit Akzentverschiebungen, Taktwechseln, Polyrhythmik
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oder asymmetrischen Rhythmen. Die Gigue wird kontrastiert
durch lyrische Gedanken, aber der überschwängliche Impuls
lässt sich nicht aufhalten und steuert geradewegs dahin, wo das
Stück begonnen hatte: auf dem unisono angerissenen Ton d.
Barock konzertierend – Joseph Haydns
Violinkonzert Nr. 1 C-Dur Hob.VIIa:1
Parallel zum Concerto grosso entwickelten die italienischen
Meister das Solokonzert. Beide sind formal ähnlich gebaut. Doch
geht es im Concerto grosso ums Miteinander-Konzertieren,
befreit sich das Soloinstrument im Konzert mehr und mehr aus
dem Orchesterverband, um sich virtuos zu profilieren und das
Publikum zum Staunen zu bringen. Produktivster Meister dieser
Gattung war Antonio Vivaldi (1678 – 1741), der ein geradezu gewaltiges Konzert-Oeuvre hinterlassen hat – darunter allein gut 230
Violinkonzerte. Er war es, der der dreisätzigen dialogischen Solokonzertform (mit zwei schnellen Außensätzen und einem langsamen, ernsten Mittelsatz) zum Durchbruch verhalf, die bis heute
überlebt hat. Ein echter Dauerbrenner eben. Schließlich verbindet sie lebendige Spielleidenschaft mit dramatischem Geschehen, brillante solistische Virtuosität mit orchestralem Klang und
individuellen Ausdruck mit der »neutralen« Kollektiv-Aussage
des Orchesters. Spätestens in der Wiener Klassik hatte sich die
barocke Ritornellform, in der sich Tutti- und Soloabschnitte aneinanderreihten, mit den formalen Errungenschaften der Sonatenkultur vereint.
Auch Joseph Haydn komponierte diverse Konzerte für unterschiedliche Instrumente, darunter auch Violinkonzerte. Allerdings
ist nicht alles, was unter dem Namen Haydn firmierte, authentisch. Haydn war seinerzeit eine berühmte »Marke«, die vor allem
Verleger gerne benutzten. So kursierten etwa im 19. Jahrhundert
fast ein Dutzend Haydn zugeschriebener Violinkonzerte, von
denen allerdings nur drei von der Musikforschung als echt deklariert wurden. So auch das Konzert für Solovioline und Streichorchester Nr. 1 C-Dur (Hob.VIIa:1).
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Zur Zeit der Entstehung, wohl zwischen 1761 bis 1765, erlebte
Haydn gerade seine ersten Arbeitsjahre in Eisenstadt beim Fürsten Paul Anton Esterházy. Im Autograph der Solostimme ist der
Hinweis »fatto per il luigi« (für Luigi gemacht) eingefügt, womit
Luigi Tommasini gemeint war, Haydns Konzertmeister in der
Esterházyschen Hofkapelle (einem reinen Streichorchester).
Sein erstes Violinkonzert ist noch im Barock verwurzelt, hörbar
im konzertierenden Prinzip des spielerischen Wechsels von Tutti
und variativ sich fortspinnenden Soloepisoden – man hört also
noch keine dramatische Konfrontation zwischen Individuum
(Solo) und Kollektiv (Orchester). Es fordert von der Solo-Geige
einen ausdrucksstarken und kantablen Ton im langsamen Mittelsatz und eine brillante Technik in den schnellen Außensätzen: Doppelgriffe, brillante Arpeggien, schnelle Läufe, Passagen
in hoher Lage, Sechzehntelfigurationen, große Sprünge bis zur
Dezime, Triolenketten.
Das Adagio beginnt und endet in dramatisch pulsierendem
Streicher-Crescendo, über das die Solovioline eine langsam
aufsteigende Skala spielt, die Luigi Tommasini seinerzeit sicher
improvisierend und virtuos auszuschmücken hatte. Dazwischen
mutiert die Sologeige zur ausdrucksvollen Ariensängerin, die
vom Orchester serenadenhaft im Pizzicato begleitet wird.
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Melodische Fülle – Wolfgang Amadeus
Mozarts Violinkonzert D-Dur Nr.4
D-Dur KV 218
Die Gattung Konzert beschäftigte natürlich auch Wolfgang Amadeus Mozart. Er komponierte gut 40 Solokonzerte für die unterschiedlichsten Instrumente. Er baute dabei auf die zu seiner Zeit
gebräuchliche Konzertform auf und arbeitete an ihrer Vervollkommnung, die er in den späten Wiener Klavierkonzerten endgültig erreichte.
Virtuosität verbindet sich in seinen Konzerten mit dem musikalischen Ausdruck, ist niemals Selbstzweck, sondern wird
zumeist in die musikalischen Strukturen eingebunden. Als
genialer Opernkomponist vermochte Mozart das dramatischen
Potenzial der Konzertform voll auszukosten. Niemals wird das
Orchester deshalb zugunsten des Solisten vernachlässigt, sondern es ist ihm stets ein gleichberechtigter Partner. Es exponiert
thematisches Material, strukturiert die Form und bringt durch
unterschiedliche Klangfarben Plastizität in das Geschehen. Die
Spannung entsteht durch eine wohl ausgewogene konzertantdialogisierende Zusammenarbeit und einen melodischen Einfallsreichtum, der vor allem dem klanglichen Kontrast zwischen
Solist und Orchester zugute kommt. Eine üppige, modulationsreiche Harmonik, eine liedhafte und lyrische Melodik und zuweilen raffinierte kontrapunktische Strukturen bringen die Musik
zum Fließen.
Das ist auch in Mozarts fünf Violinkonzerten nicht anders. Mit Ausnahme des ersten, das aus dem Jahr 1773 stammte, komponierte
er alle im Jahr 1775 in Salzburg. Da er in der dortigen Hofkapelle
ab 1772 zum besoldeten Konzertmeister berufen wurde, geht man
allgemein davon aus, dass Mozart, der auch ein hervorragender
Geiger war, die Werke für eigene Auftritte geschrieben hat.
Auf seinen zahlreichen Reisen durch Europa hatte Mozart schon
in jungen Jahren unterschiedliche nationale Stile studieren können, hatte sie sich einverleibt und in seinen eigenen Werken
zusammengeführt, was auch in den drei Sätzen seines vierten
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Violinkonzerts D-Dur KV 218 hörbar wird. So spiegelt sich die italienische Violinschule eines Giuseppe Tartini oder Pietro Antonio
Locatelli im beschwingten kantablen Stil wider. Andererseits tritt
auch die französische Violinschule mit ihrer anmutigen, brillanten Spieltechnik zutage. Französisch inspiriert ist auch die Form
des Schlussrondos, das durch mehrmalige Wechsel vom 2/4- in
den 6/8-Takt überrascht. Typisch für Mozart ist hier die Kombination von Tanzelementen und volkstümlichen Melodien.
Hochgradig virtuos sind Mozarts Violinkonzerte nicht. Selten
kommen die hohen Lagen zum Einsatz, auch übliche virtuose
Techniken wie Doppelgriffe fehlen fast ganz. Mozart war es wichtiger, Melodik und Ausdruck zu ihrem Recht kommen zu lassen.
In formaler Hinsicht dominiert noch das reihende Prinzip des
Barock vor der dialektischen Technik der Sonatenform. Daneben steht aber Mozarts Bestreben, durch thematische Verwandtschaft die Einheit aller Sätze zu gewährleisten.
Meisterhaft! – Joseph Haydns Sinfonie
Es-Dur Hob. I:99 »10. Londoner«
Beethoven komponierte neun Sinfonien, und in seinem Bann
überschritten auch die nachfolgenden Komponistengenerationen nur selten diese magische Zahl. Vor Beethoven sah das
anders aus. Mozart etwa komponierte 41 und Haydn gar 104 Sinfonien. Das Sinfonien-Schreiben ging im 18. Jahrhundert, in der
die Sinfonie überhaupt erst zu ihrer eigenen Sprache und Form
fand, offenbar leichter von der Hand. Ihr Wesen stand zunächst
noch dem leichtgewichtigen Divertimento nahe, was sich auch in
den recht kleinen Besetzungen niederschlug. Haydns erste Sinfonien sind lediglich mit Streichern, zwei Oboen und zwei Hörnern besetzt und in ihrer Satzfolge noch frei. Erst im Laufe der
Jahrzehnte erweiterte sich das Orchester um Flöten, Klarinetten,
Fagotte, Trompeten und Pauken, während gleichzeitig die Tendenz zu klassischer Viersätzigkeit mit einem ersten Satz in Sonatenform, einem langsamen Satz in Liedform, einem Menuett mit
Trio sowie einem Rondo-Finale hörbar wurde.
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Wie in anderen Gattungen durchmisst Haydn in den gut 50 Jahren seiner Schaffenszeit auch in der Sinfonie einen radikalen
Stilwandel, experimentiert mit den unterschiedlichsten Formtypen und erarbeitet sich nach und nach eine unverwechselbare
Idiomatik, die auf Fasslichkeit angelegt ist und gleichzeitig ein
völlig neues musikalisches Vergnügen am geistvollen Dialog und
an intellektuellen Späßen offenbart. Mit seinen 104 Sinfonien
schuf er einen musikalischen Kosmos, der in seiner Vielfalt kaum
zu übertreffen ist. Zu Gipfelwerken der Gattungsgeschichte wurden vor allem die letzten 12 »Londoner Sinfonien« (Nr. 93 – 104),
die er zwischen 1791 und 1795 für den in London lebenden Konzertunternehmer Johann Peter Salomon schrieb, wo sie während
Haydns beiden London-Reisen (1791/92 und 1794/95) in Salomons
öffentlichen Konzerten uraufgeführt wurden. Sie untermauerten
Haydns internationalen Ruhm.
Seine Sinfonie Nr. 99 in Es-Dur erklang erstmals am 10. Februar
1794 in London. Wie fast alle seine Londoner Sinfonien beginnt
auch Nr. 99 mit einer langsamen Einleitung, deren Thematik bis
in das Finale ausstrahlt. Breit, glanzvoll, hymnisch beginnt sie
in Es-Dur mit Fortissimo-Akkordschlägen im Wechsel mit Adagio-Streicher-Sehnen: Eine Eröffnung mit Überraschungen, die
durch unerwartete Halbtonschritte suchend und tastend ferne
harmonische Ziele erreicht. Eher abrupt als übergeleitet setzt der
schnelle Hauptteil des Satzes ein.
Diesem liegt die Sonatenform und ihr rhetorischer Dreischritt von
Exposition (Vorstellung der Themen), Durchführung (kunstvolle
Verarbeitung der Themen) und Reprise (variierte Wiederholung
der Exposition) zugrunde. Gearbeitet wird mit zwei deutlich kontrastierenden Themen: einem dynamischen, im zweiten Anlauf
auftrumpfenden Gedanken und einem kokett verspielten, heiteren Thema. Beide werden in der Durchführung in einer enormen Steigerungskurve auseinander genommen. In der Reprise
gewinnt das zweite Thema an Raum und erklingt mehrfach in
den unterschiedlichsten Einfärbungen.
Herzstück der 99. Sinfonie ist das Adagio an zweiter Stelle. Dass
Haydn in dieser Sinfonie erstmals Klarinetten und damit eine
ganz neue Klangfarbe verwendet, wird vor allem in diesem Satz
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deutlich hörbar: im dialogischen Gegeneinander von Holzbläserblock und Streichern, das die ruhigen Rahmenteile der zugrundeliegenden dreiteiligen Liedform (ABA’) prägt. Im kontrastierenden Mittelteil wird es dann sehr dramatisch.
Zwar nannte Haydn den dritten Satz noch Menuett, aber mit dem
höfischen Tanz hat er nichts mehr gemein. Es ist ein draufgängerisches Scherzo – zunächst humoresk schäkernd, dann mit
harschen Akzentverschiebungen und anderen metrisch-rhythmischen Spielchen arbeitend, an die sich später Beethoven in
seinen eigenen Sinfonien-Scherzi erinnern wird. Im entspannt
dahinfließenden Trio in der Mitte des Satzes lässt deutlich hörbar
das zweite Thema des Kopfsatzes grüßen.
Im Finale will es Haydn seinen Zuhörern wie immer noch einmal
so richtig zeigen: protzt geradezu mit seiner Kompositionskunst.
Eigentlich eine recht einfache Form, das zugrundeliegende
Rondo, in dem ein Hauptthema refrainartig wiederholt und immer
wieder mit neuen Gedanken kontrastiert wird. Aber allein schon
welche überraschenden Klangwirkungen Haydn hier durch die
unterschiedlichen Instrumentationen erreicht! Ein Meisterwerk,
dieser quirlige Kehraus voll witziger Einfälle, die Haydn dank der
ungeheuren Beweglichkeit des Orchestersatzes an jeder Stelle
einbauen konnte: Sogar eine komplexe, sehr gelehrt wirkende
Fuge wird dem munter drauflos marschierenden Hauptthema
kurz mal entgegengesetzt! Klasse!
Verena Großkreutz
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BIOGRAPHIEN
Veronika Eberle
Veronika Eberle wurde 1988 in Donauwörth geboren, wo sie seit dem sechsten Lebensjahr Geigenunterricht erhielt.
Bereits vier Jahre später wurde sie
Jungstudentin bei Olga Voitova am
Richard-Strauss-Konservatorium München. Nach einem Jahr Privatunterricht
bei Christoph Poppen studierte sie von
2001 bis 2012 an der Musikhochschule
München bei Ana Chumachenco.
Internationale Aufmerksamkeit erlangte Veronika Eberle 2006 im
Festspielhaus der Salzburger Osterfestspiele in einem Konzert
mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Simon
Rattle, bei dem sie mit Beethovens Violinkonzert begeisterte.
Weitere Glanzlichter ihrer bisherigen Karriere waren Konzerte
mit dem New York Philharmonic (unter Alan Gilbert), dem Los
Angeles Philharmonic (unter Harry Bicket), dem NDR Sinfonieorchester (Alan Gilbert), dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
(Marek Janowski), dem hr-Sinfonieorchester (Paavo Järvi), dem
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (Sir Neville Marriner), den
Bamberger Symphonikern (Robin Ticciati, Jonathan Nott), dem
Tonhalle-Orchester Zürich (Michael Sanderling), dem NHK-Symphonieorchester (Jiří Kout, Markus Stenz, Sir Roger Norrington),
dem Orchester des Theaters »La Fenice« (Eliahu Inbal) und dem
Rotterdams Philharmonisch Orkest (Sir Simon Rattle, James Gaffigan, Yannick Nézet-Séguin).
Die junge Musikerin wurde in ihrer musikalischen Laufbahn von
mehreren renommierten Stiftungen unterstützt, darunter die Nippon Foundation, der Borletti-Buitoni Trust, der ihr 2008 ein Graduierten-Stipendium gewährte, die Orpheum-Stiftung zur Förderung junger Solisten in Zürich, die Deutsche Stiftung Musikleben
in Hamburg und die Jürgen Ponto-Stiftung in Mainz. 2003
gewann sie den Ersten Preis des internationalen Yfrah-NeamanWettbewerbs und erhielt zudem die Publikumspreise des Schleswig-Holstein Musik Festivals und der Festspiele MecklenburgVorpommern. Sie wurde 2010 – 2012 in der Reihe »Junge Wilde«
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vom Konzerthaus Dortmund und 2011 – 2013 als New Generation
Artist auf BBC 3 präsentiert.
Erst kürzlich feierte das Ausnahmetalent große Erfolge mit dem
London Symphony Orchestra (unter Rattle), dem Orchestre symphonique de Montréal (unter Nagano), dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam (unter Holliger), dem Gewandhausorchester Leipzig (unter Langrée), dem Seattle Symphony
Orchestra (unter Morlot), mit dem Scottish Chamber Orchestra
(Ticciati), dem CBSO (Ed Gardner), dem Nordischen Sinfonieorchester (Zacharias) und dem Spanischen Nationalorchester
(unter Harth-Bedoya). Mit Soloabenden begeisterte Veronika Eberle das Publikum
zuletzt in London (Wigmore Hall Master Series), New York (Carnegie Hall Debüt-Serie), Salzburg (Mozarteum), München (Herkulessaal), Amsterdam (Concertgebouw), Rom (Istituzione Universitaria dei Concerti), Brüssel (Bozar), Paris (Théâtre de la Ville),
Zürich (Tonhalle) und beim Lucerne Festival.
Die Violinistin ist eine begeisterte Kammermusikerin. Sie musiziert unter anderem regelmäßig mit Shai Wosner, Lars Vogt,
Martin Helmchen, Marie-Elisabeth Hecker, Renaud Capuçon
und Antoine Tamestit. In der Mozartwoche 2015 in Salzburg steht
Veronika Eberle in einem Trio-Projekt gemeinsam mit Mitsuko
Uchida auf der Bühne. Im Mai 2016 wird sie im Rahmen eines
großen Kammermusikprojekts mit der Sopranistin Anna Prohaska auf Tournee gehen. Veronika Eberle spielt die im Jahr 1700
gebaute Stradivari »Dragonetti«, eine freundliche Leihgabe der
Nippon Music Foundation.
In der Kölner Philharmonie war sie zuletzt im September 2014 zu
hören.
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Münchener Kammerorchester
1950 von Christoph Stepp gegründet, wurde das Münchener
Kammerorchester von 1956 an über fast vier Jahrzehnte von Hans
Stadlmair geprägt. Mit Beginn der Saison 2016/17 wird Clemens
Schuldt neuer Chefdirigent des MKO. Um über 50 Prozent konnte
das Ensemble unter der Künstlerischen Leitung von Alexander
Liebreich die Abonnentenzahlen in den vergangenen Spielzeiten
steigern. Unter einem Saison-Motto – ›Politik‹, ›Alpen‹, ›Jenseits‹,
›Architektur‹, ›Ostwärts‹, ›Drama‹, ›Kindheit‹ oder nun ›Isolation‹ –
konfrontieren die Programme des MKO Werke früherer Jahrhunderte assoziativ und spannungsreich mit Musik der Gegenwart.
Mehr als siebzig Uraufführungen hat das Kammerorchester zu
Gehör gebracht, seit Christoph Poppen 1995 die Künstlerische
Leitung übernahm und das unverwechselbare Profil des Klangkörpers begründete. Auf die Erlebnisqualität und kommunikative
Intensität zeitgenössischer Musik setzt auch Alexander Liebreich,
der zur Spielzeit 2006/07 die Nachfolge von Christoph Poppen
antrat.
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Komponisten wie Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm, Tan Dun,
Chaya Czernowin und Jörg Widmann haben für das Kammerorchester geschrieben; allein seit 2006 hat das MKO Aufträge
u. a. an Erkki-Sven Tüür, Thomas Larcher, Bernhard Lang, Nikolaus Brass, Samir Odeh-Tamimi, Klaus Lang, Mark Andre, Peter
Ruzicka, Márton Illés, Miroslav Srnka und Tigran Mansurian vergeben. Gemeinsam mit dem RIAS Kammerchor und unterstützt
von der Ernst von Siemens Musikstiftung hat das MKO bei drei
bedeutenden Komponisten der Gegenwart – Salvatore Sciarrino,
Pascal Dusapin und Georg Friedrich Haas – neue Werke für Chor
und Orchester in Auftrag gegeben.
Neben den Donnerstagabenden im Prinzregententheater, der
Hauptspielstätte des Orchesters, hat das Kammerorchester in
den vergangenen Jahren eine Reihe ungewöhnlicher Konzertformate etabliert. Ein ebenso kundiges wie großes Publikum finden
nun schon in der dreizehnten Saison die ›Nachtmusiken‹ in der
Rotunde der Pinakothek der Moderne, die jeweils ein komplettes Programm einem Komponisten des 20. oder 21. Jahrhunderts
widmen. Auch neben den Abonnementreihen entfaltet das MKO
mannigfache Aktivitäten. Rund sechzig Konzerte pro Jahr führen
das Orchester auf wichtige Konzertpodien in aller Welt. In den
letzten Spielzeiten standen u. a. Tourneen nach Asien, Spanien,
Skandinavien und Südamerika auf dem Plan. Mehrere Gastspielreisen unternahm das MKO in Zusammenarbeit mit dem
Goethe-Institut, darunter eine Konzertreise nach Moskau und die
Akademie im Herbst 2012 in Nordkorea, bei der das Orchester
die Gelegenheit hatte mit nordkoreanischen Musikstudenten zu
arbeiten.
Die 26 fest angestellten Streicher sind in den vergangenen Spielzeiten zu einem Ensemble gewachsen, das über eine enorme
stilistische Vielseitigkeit verfügt. Im Zusammenwirken mit einem
festen Stamm erstklassiger Solobläser aus europäischen Spitzenorchestern profiliert sich das MKO als schlank besetztes Sinfonieorchester, das dank seiner besonderen Klangkultur auch
in Hauptwerken Beethovens, Schuberts oder Schumanns interpretatorische Maßstäbe setzen kann. Namhafte Gastdirigenten
und eine Phalanx herausragender internationaler Solisten sorgen
regelmäßig für weitere künstlerische Impulse. Feste Bestandteile
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der Abonnementreihe wie auch der Gastspiele des Orchesters
sind Konzerte unter Leitung eines der beiden Konzertmeister.
Wiederholte Kooperationen verbinden das MKO u. a. mit der
Münchener Biennale, der Bayerischen Theaterakademie, der
Villa Stuck, dem Haus der Kunst, der LMU sowie der TU München. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten des Orchesters bildet
dabei die integrative Arbeit im Rahmen des ›Projekt München‹.
Ziel ist eine Vernetzung des Orchesters am Standort München
und die Kooperation mit Institutionen im Jugend- und Sozialbereich. Der Gedanke sozialer Verantwortung liegt auch dem AidsKonzert des Münchener Kammerorchesters zugrunde, das sich
seit 2007 als künstlerisches und gesellschaftliches Highlight im
Münchener Konzertleben etabliert hat.
Die Aufnahmen des Orchesters umfassen Werke von Karl Amadeus Hartmann, Sofia Gubaidulina, Tigran Mansurian, Giacinto
Scelsi, Thomas Larcher, Valentin Silvestrov, Isang Yun und
Joseph Haydn sowie von Toshio Yosokawa, eine CD mit RossiniOuvertüren sowie zusammen mit dem Chor des Bayerischen
Rundfunks das Requiem von Gabriel Fauré (ECHO Klassik 2012),
die c-Moll-Messe von Mozart sowie das Mozart-Requiem. 2015
sind gleich drei CDs mit dem MKO erschienen: eine Mozart-Aufnahme mit der Flötistin Magali Mosnier, mit François Leleux eine
Einspielung von Oboenkonzerten von Hummel und Haydn sowie
zuletzt eine Orchester-CD unter der Leitung von Alexander Liebreich mit Mendelssohns »Sommernachtstraum« sowie dessen
vierter Sinfonie.
Das Orchester wird von der Stadt München, dem Land Bayern
und dem Bezirk Oberbayern mit öffentlichen Zuschüssen gefördert. Seit der Saison 2006/07 ist die European Computer Telecoms AG (ECT) offizieller Hauptsponsor des MKO.
In der Kölner Philharmonie war das Münchener Kammerorchester zuletzt im März 2014 zu Gast.
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Die Besetzung des
Münchener Kammerorchesters
Flöte
Ory Schneor
Romana Goumare
Violine
Daniel Giglberger Konzertmeister
Nina Takai
Romuald Kozik
Hélène Maréchaux
Tae Koseki
Kosuke Yoshikawa
Max Peter Meis Stimmführer
Bernhard Jestl
Mario Korunic
Andrea Schumacher
Lorenz Blaumer
Oboe
Conall McClure
Marion Michel
Klarinette
Stefan Schneider
Carolin Streif-Langenwalder
Fagott
Thomas Eberhardt
Katharina Steinbauer
Viola
Kelvin Hawthorne Stimmführer
Stefan Berg-Dalprá
Nancy Sullivan
David Schreiber
Horn
Olivier Darbellay
Jens Hildebrandt
Violoncello
Mika Hakhnazaryan Stimmführer
Simon Eberle
Michael Weiss
Benedikt Jira
Trompete
Michael Maisch
Thilo Steinbauer
Pauke
Michael Oberaigner
Kontrabass
Tatjana Erler Stimmführerin
Edicson Ruiz
Cembalo
Olga Watts
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Jonathan Cohen
Jonathan Cohen zählt zu den herausragenden jungen Musikern Großbritanniens und hat sowohl als Dirigent
wie auch als Cellist und Interpret an
Tasteninstrumenten eine erfolgreiche
Karriere aufgebaut. So hat er sich gleichermaßen einen Namen gemacht als
Kammermusiker und als Dirigent von
Barockopern oder klassischem sinfonischen Repertoire. Er ist Künstlerischer
Leiter des Ensembles Arcangelo, Associate Conductor von Les Arts Florissants sowie Künstlerischer
Leiter des Tetbury Festivals.
Zu den Höhepunkten der jüngsten Zeit gehören Konzerte mit
dem Saint Paul Chamber Orchestra, mit Les Violons du Roy, dem
Budapest Festival Orchestra, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Zürcher Kammerorchester, den Hamburger Sinfonikern,
dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, dem
Seattle Symphony Orchestra sowie Aufführungen von Mozarts
Le nozze di Figaro mit dem Residentie Orkest und dem Dutch
National Opera Academy Chorus. Seine Projekte dieser Spielzeit
umfassen Händels Agrippina an der Irish Youth Opera, Konzerte
mit Les Violons du Roy, dem Orchestre National d’Ile de France,
dem Münchener Kammerorchester, dem Saint Paul Chamber
Orchestra, Händels Messiah in Hong Kong sowie Mozarts Le
nozze di Figaro in Glyndebourne.
Jonathan Cohen gründete das Ensemble Arcangelo, mit dem er
Konzerte u. a. in der Berliner Philharmonie, im Wiener Musikverein, in der Kölner Philharmonie, in Gent und in der Carnegie Hall
in New York gab. Höhepunkte der letzten Zeit waren Aufführungen von Bachs h-Moll-Messe in Gent, Händels Apollo e Dafne
in der Zankel Hall New York und eine Deutschlandtournee mit
Christiane Karg im Juni 2015.
Mit Arcangelo hat Jonathan Cohen auch mehrere Aufnahmen eingespielt, so u. a. Arias for Guadagni mit Iestyn Davies
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(ausgezeichnet mit einem Gramophone Award 2012). Bei weiteren Aufnahmen arbeitete er mit Künstlerinnen und Künstlern wie
Anna Prohaska, Christiane Karg, Christopher Purves und Vilde
Frang zusammen. Aktuelle Aufnahmen sind die Violinkonzerte
von Bach mit Alina Ibragimova und Arias for Benucci mit Matthew
Rose.
In der Kölner Philharmonie war Jonathan Cohen zuletzt im
November 2014 mit seinem Ensemble Arcangelo zu Gast.
19
KölnMusik-Vorschau
Dezember
Januar
MO
FR
28
01
20:00
18:00
Neujahr
Markus Stockhausens
QUADRIVIUM
Markus Stockhausen tp, fl-h
Angelo Comisso p
Jörg Brinkmann vlc
Christian Thomé dr
Marius Neset sax
Ivo Neame piano
Ingrid Neset fl
Jim Hart vib, mar
Petter Eldh bass
Andreas Brantelid vlc
Anton Eger drums
als Gast: Lionel Loueke git
als Gast:
Rabih Lahoud voc
Neujahrskonzert
Der norwegische Jazz-Saxophonist
Marius Neset hat längst weltweit auf
allen großen Jazzfestivals mit seiner
Kreativität, Phantasie und Virtuosität
verblüfft. Fürs philharmonische Neujahrskonzert hat er nun ein Bündel
neuer Stücke geschrieben und präsentiert sie mit seiner Band, der diesmal
mit Ingrid Neset und Andreas Brantelid
auch klassische Instrumentalisten
angehören.
DO
31
18:00
Silvester
Gürzenich-Orchester Köln
Michael Francis Dirigent
Silvesterkonzert
Zum Shakespeare-Jahr 2016
Werke von Hector Berlioz, Pjotr Iljitsch
Tschaikowsky, Antonín Dvorák, Leonard Bernstein u. a.
SO
10
KölnMusik gemeinsam mit dem
Gürzenich-Orchester Köln
16:00
Dorothee Mields Sopran
Isabel Lehmann Blockflöte
Freiburger BarockConsort
Werke von Alessandro Scarlatti,
Domenico Natale Sarro, Johann
Joseph Fux, Francesco Mancini und
Giovanni Battista Pergolesi
Sonntags um vier 3
20
Foto: Marco Borggreve
Dienstag
5. Januar 2016
20:00
Daniel Behle
Tenor (René, Graf von Luxemburg)
Camilla Nylund
Sopran (Angèle Didier)
und weitere
GesangssolistInnen
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und
Museumsorchester
Eun Sun Kim
Dirigentin
Franz Lehár
Der Graf von Luxemburg (1909),
Operette in drei Akten
»Wir bummeln durchs Leben, was schert uns das Ziel, geht’s auch
daneben, wir fragen nicht viel«, so eine Liedzeile aus »Der Graf
von Luxemburg« und generell eine zentrale Botschaft der Gattung
Operette, das Leben nicht zu schwer zu nehmen. Die um 1900 in
Paris spielende und in Wien uraufgeführte »kleine Oper« brachte
es bis an den Broadway in New York. In Köln wird sie konzertant
aufgeführt.
FR
SO
15
17
20:00
15:00
Filmforum
Thomas Trotter Orgel
Der Lieblingsfilm von
Sir András Schiff
Werke von Johann Sebastian Bach,
Mauricio Kagel, Moritz Moszkowski,
Wolfgang Amadeus Mozart, Jonathan
Dove, William Thomas Best, Robert
Schumann, Paul Dukas und Franz Liszt
Andrej Rubljow
UdSSR 1966, 185 Min. | OmU
Wir zeigen eine digitale Filmkopie.
Regie: Andrei Tarkowski
Orgel Plus 2
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam
mit Kino Gesellschaft Köln
SA
16
Karten an der Kinokasse
20:00
Matti Salminen Bass
M. A. Numminen Gesang und
Moderation
SO
17
Avanti!
18:00
HumppAvanti!
Stefan Dohr Horn
HumppAvanti! ist ein musikalisches
Labor, eine Erfindung des Kammerorchesters Avanti!, das auf Initiative von
Esa-Pekka Salonen und Jukka-Pekka
Saraste gegründet wurde. Der neu
geschaffene HumppAvanti!-Stil gibt den
Musikern, deren eigentliche Betätigung
weit entfernt ist vom vermeintlichen
Kitsch des Humppa (gewissermaßen
eine finnische Variante des Foxtrotts),
vollständige künstlerische Freiheit,
in der sie von freier Atonalität über
klassische Tanzmusik zu Klezmer alles
spielen können. Jede HumppAvanti!Show ist ein einzigartiges Erlebnis für
vorurteilsfreie Musik-Liebhaber!
Orchestre Philharmonique
du Luxembourg
Gustavo Gimeno Dirigent
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
Wolfgang Rihm
Konzert für Horn und Orchester
Drei Walzer
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10
16:00 Museum Ludwig
Blickwechsel Musik und Kunst:
»Emotion und Kalkül«
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
Kölner Sonntagskonzerte 2
22
Samstag
9. Januar 2016
20:00
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie g-Moll KV 183 (173 d B)
(1773)
Foto: Marco Borggreve
Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und
Orchester D-Dur op. 61 (1806)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
(1804 – 08)
Patricia
Kopatchinskaja
Violine
MusicAeterna Orchestra
Teodor Currentzis Dirigent
Die Moldawierin Patricia Kopatchinskaja studierte in Wien und
Bern und zählt heute zu den Weltklassegeigerinnen. Zusammen
mit dem von ECHO-Klassik-Preisträger Teodor Currentzis in Sibirien gegründeten MusicAeterna Orchestra spielt sie Beethovens
Violinkonzert D-Dur. MusicAeterna, beheimatet am Staatlichen
Ballett- und Operntheater Perm im Ural, hat sich seit einigen Jahren zu einem echten Exportschlager entwickelt und kommt nun
erstmals nach Köln.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
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Postfach 102163, 50461 Köln
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von Verena
Großkreutz ist ein Original­­­beitrag für
dieses Heft.
Fotonachweise: Freeman Photography S. 18;
Bernd Noelle S. 12; Marek Vogel S. 14
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Teodor
Currentzis
dirigiert Mozart und Beethoven
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie g-Moll KV 183
(173 d B)
Gefördert durch
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und
Orchester D-Dur op. 61
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Foto: Foto: Mischa Blank
MusicAeterna Orchestra
Patricia Kopatchinskaja Violine
Samstag
09.01.2016
20:00