Einladung Fachtag Wir nutzen Vielfalt als Chance

Die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe, das Netzwerk Frühe Hilfen und die
Koordinierungsstelle Sprachbildung und Sprachförderung laden ein zum
Fachtag am 13.01.2016
„Migration und Teilhabe für Familien mit Fluchterfahrung.
Wir nutzen Vielfalt als Chance“
von 9.30 bis 15.30 Uhr in das Centrum für Arbeit, Soziales und Jugend des Landkreises
Wittmund im Dohuser Weg 34 in Wittmund.
Zum Jahresbeginn wollen wir interessierten haupt- und ehrenamtlichen (Fach-) Kräften durch unser
Angebot die Gelegenheit geben, sich durch vielfältige Vorträge und Workshops mit dem aktuellen
Stand in der Versorgung von Familien mit Fluchterfahrungen, pädagogischen Ansätzen in der
Zusammenarbeit mit betroffenen Familien und zur Reflexion des eigenen Handelns
auseinanderzusetzen.
Wir freuen uns, ein abwechslungsreiches Programm für Sie bereitstellen zu können. Den Ablauf und
Inhalt des Fachtages können Sie dem Innenteil des Heftes entnehmen. Auf der Rückseite gibt es eine
Übersicht.
Begleitend werden verschiedene Veranstalter Informationstische ausstellen, um ihre praktischen
Ansätze in der Arbeit mit Familien mit Fluchterfahrungen vorzustellen.
Bei Interesse melden Sie sich bitte unter Angabe des gewünschten Workshops bis spätestens
8.01.2016 im Familien- und Kinderservicebüro telefonisch oder per Mail an:
Telefon: 04462/ 861364 oder [email protected]
Wir bitten Sie, den Unkostenbeitrag von 10,00 € bis zum 8.01.2016 auf das Konto des Landkreises
Wittmund, Sparkasse LeerWittmund, IBAN: DE76285500000000007336, BIC: BRLADE21LER mit
Angabe der Kostenstelle 3.6.1.01.000.4431700 zu überweisen. Getränke und ein Mittagsimbiss sind
bei den Kosten inbegriffen.
Wir hoffen auf Ihre rege Beteiligung!
Mit freundlichen Grüßen,
Nadja Pfister
Koordinierungsstelle
Migration und Teilhabe
Tel.: 04462/861065
[email protected]
Marie-Christin Kobelt
Frühe Hilfen und Netzwerk
Tel. 04462/861364
[email protected]
Nina Tiemeyer
Koordinierungsstelle Sprachbildung
und Sprachförderung
Tel.: 0176/10231023
[email protected]
Vorträge
9.30 Uhr: Eröffnung und Begrüßung durch den Leiter des Sozial- und Jugendamtes
Herrn Cassens
9.45 – 10.45 Uhr: Frau Pfister, Herr Cassens: Strukturen in der Flüchtlingsarbeit im
LK Wittmund
Nadja Pfister (Dipl.Sozialpädagogin/-arbeiterin) , Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe; Uwe
Cassens, Leiter Sozial- und Jugendamt des Landkreises Wittmund
Wie sehen die Strukturen der Flüchtlingshilfe in Bezug auf Erstunterbringung, Erstversorgung und
Integration im Landkreis Wittmund aus?
Es werden die aktuelle Flüchtlingssituation und die Zuständigkeit des Sozialamtes im Bereich der
Erstversorgung der Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit dem Begrüßungsdienst der AWO erläutert.
Abschließend werden die Aufgabenfelder der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe sowie die
Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen Integrationslotsen und Hauptamtlichen im Bereich der
Flüchtlingshilfe im Landkreis Wittmund vorgestellt.
10.45 – 11.45 Uhr: Frau Wegmann: Lebensrealitäten geflüchteter Familien in
Deutschland
Dihia Wegmann leitet in Münster eine städtische Unterkunft für geflüchtete Familien und hat im
Arbeitsfeld Flucht & Migration bereits in internationalen Kontexten gearbeitet.
Geflüchtete Familien erleben das Ankommen in Deutschland je nach persönlicher Geschichte und
vorgefundenen Hilfesystemen unterschiedlich herausfordernd. Klar ist, dass ihr Alltag von wenig
transparenten, fremdbestimmten Elementen gestaltet ist und wenig Möglichkeit für
selbstbestimmtes Handeln bietet. Für Kommunen und Gemeinden, die die geflüchteten Familien als
Bürger*innen willkommen heißen wollen, ist es wichtig sich mit den Realitäten der betroffenen
Familien auseinander zusetzen. Der Vortrag wird einen Überblick über rechtliche
Rahmenbedingungen, Wohn- und Lebenssituation und positive Beispiele einer gelungenen
Willkommenskultur auch über die ersten Monate hinaus aufzeigen.
12.00 – 13.00 Uhr: Fr. Dr. Krohs: Sprache und Identität
Fr. Dr. Erdmute Krohs (Erzieherin, Sozialpädagogin, Erziehungswissenschaftlerin)unterrichtet
Sozialpädagogik an der Berufsbildenden Fachschule Sozialpädagogik, Berufliches Gymnasium,
Schwerpunkt Sozialpädagogik Wilhelmshaven. Im Landkreis Wittmund war sie 14 Jahre lang
Vorsitzende des Kinderschutzbundes und hat die Krippe KIWI mitgegründet.
„Identitätsarbeit“ ist die tägliche Suche aller Menschen nach Bestätigung der eigenen Person und
der eigenen Lebensbedeutung. Sie ist gebunden an Kultur, an Erfahrungen, an Lebenswelten, in
denen der Mensch „zu Hause“ ist.
Sprache ist Teil und Rahmenbedingung der Identitätsarbeit eines Menschen- wir erfahren darüber
Zugehörigkeit, aber auch Abgrenzung. Dies gilt besonders für die „Muttersprache“. Achtung und
Beachtung muttersprachlicher Kompetenzen sind eng gebunden an die Wertschätzung einer Person.
Spracherwerb gelingt auf der Basis einer sicheren Identität. Muttersprachliche Kompetenz hat nicht
nur aus lerntheoretischer Sicht, sondern auch in Bezug auf das Selbstbild hohe Bedeutung.
Produktiv den Prozess der Integration zu gestalten ist abhängig von sprachlicher Kompetenz, aber
auch und besonders von sicherer Identität.
14.00- 15.30 Uhr Workshop-Phase
Workshop 1: Dihia Wegmann: Diskriminierungsfreie Spielräume für (geflüchtete)
Kinder
Dihia Wegmann leitet in Münster eine städtische Wohnunterkunft für geflüchtete Familien.
Spielräume in Kita und Grundschule sollen Kindern unbeschwerte, wohlwollende und positiv besetzte
Zeit ermöglichen. Dafür benötigt es eine kritische Auswahl der Spiel- und Lehrmaterialien, einen
reflektierten Umgang mit Sprache und ein offenes Auge im Umgang mit Foto- und Bildmaterial.
Damit Einrichtungen diskriminierungsfreie Räume als Qualitätsmerkmal etablieren können, werden
anhand von Beispielen aus der Praxis Empfehlungen zur bewussten Spielraumgestaltung gegeben.
Gängige Bücher oder Lieder mit diskriminierenden Inhalten werden analysiert und positive
Alternativen angeboten.
Workshop 2: Katrin Eid: Wir sind bunt! Kultursensible Haltung und interkulturelle
Kompetenz
Katrin Eid ist interkulturelle Pädagogin(Dipl.) und Koordinatorin für Sprachbildung und
Sprachförderung im Landkreis Ammerland.
In diesem Workshops geht es zunächst um die Frage: „Kultursensible Haltung und interkulturelle
Kompetenz – was bedeutet das eigentlich?“.
Nach einer kurzen Zusammenfassung zu Migration und Flucht setzen wir uns mit dem Eigenem und
dem Fremdem auseinander, um uns die eigene kulturelle Prägung bewusst zu machen.
Abschließend geht es um die praktische Umsetzung kultursensibler Arbeit in den jeweiligen
Arbeitszusammenhängen.
Workshop 3: Ulrike Seinen-Schatz: Neue Wege in der interkulturellen
Zusammenarbeit mit Eltern
Ulrike Seinen-Schatz ist Diplom Pädagogin / Studienleiterin; Fortbildnerin in den Bereichen „Anti-BiasArbeit“ und Toleranz- und Demokratieerziehung in der frühen Bildung.
Die interkulturelle Verständigung, Bildung und Erziehung nimmt in der täglichen pädagogischen
Arbeit einen immer höheren Stellenwert ein. In der KiTa kommen Erzieher*innen häufig mit
unvertrauten Sprachen, Familienkulturen und Lebensgewohnheiten in Kontakt.
In diesem Workshop wird u.a. der Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung vorgestellt,
der als gute Grundlage für Reflexionsimpulse und Handlungsstrategien in Bezug auf eine erfolgreiche
interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Eltern genutzt werden kann. Ziel ist es,
die Perspektive zu wechseln und die Vielfalt der Familien in der KiTa als wertvollen Schatz für die
pädagogische Arbeit zu erkennen.
Workshop 4: Elli Weiser: Vorurteilsbewusste Bildung
Elli Weiser ist Dipl. Sozialpädagogin und Tanzpädagogin (I*TP.)
Wofür brauchen wir Vorurteile? Können wir Vorurteile grundsätzlich ablegen oder ist es möglich,
vorurteilsbewusst das Umfeld neu zu betrachten?
Vorurteile sind Werturteile, die schnell zu Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten führen können.
Im Zuge des Workshops geht es um die Sensibilisierung für „eingeschlichene“ Vorurteile im
alltäglichen Leben und in der Arbeitspraxis der pädagogischen Bildung. Außerdem werden
Möglichkeiten vorgestellt, Vorurteile und Diskriminierungen zu erkennen und aktiv gegen sie
vorzugehen.
Workshop 5: Frau Meins: Deutsch als Zweitsprache
Jadranka Meins unterrichtet Deutsch als Zweitsprache und ist an der Volkshochschule FrieslandWittmund zuständig für die Integrationskurse.
Wie kann ich meinen Kursteilnehmern Deutsch näher bringen? Wie fühlen sich die
Teilnehmer*innen, wenn sie mit einer für sie fremden Sprache konfrontiert werden - kann ich das als
Kursleiter*in nachempfinden? Im Workshop haben Sie die Gelegenheit, sich selbst an einer fremden
Sprache zu versuchen. Weiterhin versuche ich auf Ihre Fragen bezüglich des Unterrichts und der
Schwerpunkte darin einzugehen.
Workshop 6: Ellen Eickhaus/Sigrid Grimm: Mit DaZ-Kindern /Jugendlichen Deutsch
lernen
Ellen Eickhaus und Sigrid Grimm sind Referentinnen an der VHS Friesland-Wittmund für Deutsch als
Zweitsprache.
Dieser Workshop, der sich an haupt-und ehrenamtliche Helfer richtet, soll anhand von Beispielen
aufzeigen, wie wir Kinder und Jugendliche mit Deutsch als Zweitsprache sinnvoll unterstützen
können. Neben theoretischen Grundlagen werden pädagogische und didaktische Modelle sowie
Methoden der Sprachförderung vorgestellt.
Uhrzeit
Inhalt
9.30 – 9.45
Begrüßung
9.45 – 10.45 Vortrag
Uwe Cassens , Nadja Pfister:
Strukturen in der Flüchtlingsarbeit im Landkreis Wittmund
10.45 – 11.45 Vortrag
Dihia Wegmann:
Lebensrealitäten geflüchteter Familien in Deutschland
11.45 – 12.00
12.00 – 13.00 Vortrag
Kaffeepause
Dr. Erdmute Krohs:
Sprache und Identität
13.00 – 14.00
14.00 – 15.30
Mittagessen
Workshop-Phase
Workshop 1
Dihia Wegmann:
Diskriminierungsfreie Spielräume für (geflüchtete) Kinder
Workshop 2
Ulrike Seinen-Schatz:
Neue Wege in der interkulturellen Zusammenarbeit mit Eltern
Katrin Eid:
Wir sind bunt! Kultursensible Haltung und interkulturelle Kompetenz
Workshop 3
Workshop 4
Workshop 5
Workshop 6
Elli Weiser:
Vorurteilsbewusste Bildung
Jadranka Meins:
Deutsch als Zweitsprache (DaZ)
Ellen Eickhaus/Sigrid Grimm:
Mit DaZ-Kindern /Jugendlichen Deutsch lernen