Agglomerationsprogramm der dritten Generation

AGGLOMERATIONSPROGRAMM
DER DRITTEN GENERATION (AP3)
ÖFFENTLICHE
VERNEHMLASSUNG
MODALITÄTEN
Während des öffentlichen Vernehmlassungsverfahrens können
alle betroffenen Instanzen und Personen ihre Anmerkungen
und Überlegungen in dem dafür vorgesehenen Fragebogen
an den Agglomerationsvorstand übermitteln. Bitte senden
Sie die Fragebögen mit dem Vermerk «AP3 öffentliches
Vernehmlassungsverfahren» an folgende Adresse:
Agglomeration Freiburg
Boulevard de Pérolles 2
1700 Freiburg
Sie können den Fragebogen auch elektronisch an folgende
Adresse senden: [email protected]
Foto ® André Baechler
ZIELE UND DIE AUFGABENSTELLUNG DES AP3
Die Agglomeration Freiburg verzeichnet im Vergleich zu
den anderen Schweizer Agglomerationen eine der höchsten
Bevölkerungswachstumsraten. Gemäss den im AP3 entwickelten Szenarien wird die Agglomeration bis 2030 einen
Zuwachs von 16’000 bis 28’000 neuen Einwohnern und
24’000 neuen Arbeitsplätzen verzeichnen. Daher ist es
notwendig, ein übergeordnetes Planungsinstrument auf
regionaler Ebene zu erarbeiten, um diesem Bevölkerungsund Wirtschaftswachstum gerecht werden und gleichzeitig
die Lebensqualität und Mobilität der Einwohner der Agglomeration sicherstellen zu können.
PARTIZIPATIVES VERFAHREN
Die Agglomeration Freiburg hat die verschiedenen betroffenen Akteure im Rahmen mehrerer partizipativer Workshops
unmittelbar in die Programmentwicklung einbezogen. An diesen Workshops haben Vertreter der verschiedenen Einheiten
der Agglomeration (Rat, Vorstand, beratende Kommissionen),
der Gemeinden, der kantonalen Dienste, der Oberämter, des
öV-Unternehmens sowie der verschiedenen gemeinnützigen
Vereine im Bereich der Mobilität und des Umweltschutzes
teilgenommen.
Dank dieses partizipativen Verfahrens konnten alle betroffenen Akteure eine gemeinsame Vision für das Projekt entwickeln.
STRUKTUR DES AP3
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Strategiebericht: Der Strategiebericht beschreibt
die Vision, die Zielsetzungen und die Strategien der
Raumentwicklung innerhalb der Agglomeration
Übersichtskarte: Räumliche Darstellung der im
Strategiebericht beschriebenen Elemente
Massnahmenkatalog: Fasst die zur Umsetzung der
Strategien in den Bereichen Siedlungsentwicklung,
Mobilität sowie Natur und Landschaft erforderlichen
Massnahmen zusammen
Erläuterungsbericht: Erläutert die Raumkonzepte und
strategischen Entscheidungen der Agglomeration
KOSTEN UND FINANZIERUNG
Das öffentliche Vernehmlassungsverfahren zum Agglomerationsprogramm der dritten Generation läuft während zwei
Monaten, d. h. vom 24. März bis 23. Mai 2016. Das vollständige Dokument in Papierformat kann in der Verwaltung der
betroffenen Mitgliedsgemeinden der Agglomeration und im
Büro der Agglomeration eingesehen werden. Das Gesamtdokument in elektronischer Form sowie ein Fragebogen sind in
deutscher und französischer Sprache auf der Internetseite der
Agglomeration Freiburg erhältlich.
INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN
Zur Information der Bevölkerung sind im Rahmen des
öffentlichen Vernehmlassungsverfahrens zwei Sitzungen
vorgesehen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich.
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WWW.AGGLO-FR.CH/DE
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Agglomerationsprogramm
der dritten Generation
Informationen im Hinblick
auf die öffentliche Vernehmlassung
In Düdingen am Donnerstag, 14. April 2016 von 20.00
Uhr bis 22.30 Uhr (Einlass ab 19.45 Uhr), Saal Podium.
Diese Informationsveranstaltung wird in deutscher
Sprache durchgeführt.
In Granges-Paccot am Donnerstag, 28. April 2016 von
20.00 Uhr bis 22.30 Uhr (Einlass ab 19.45 Uhr), Forum
Fribourg. Diese Informationsveranstaltung wird in französischer Sprache durchgeführt.
ZEITPLAN 2016
Die Kosten dieser Massnahmen und ihre Priorisierung
sind noch Gegenstand einer gemeinsam mit den betroffenen Behörden durchzuführenden Beurteilung. Eine
Entscheidung über die Mitfinanzierung der infrastrukturellen
Mobilitätsmassnahmen durch den Bund wird erst getroffen,
nachdem das Projekt dem Bund unterbreitet wurde.
Integration der im
Rahmen des öffentlichen
Vernehmlassungsverfahrens
und der Vorprüfung erhaltenen Anmerkungen
24. MÄRZ BIS 23. JUNI
Vorprüfung durch den Kanton
und die Mitgliedgemeinden
MÄRZ
APRIL
MAI
JUNI
JULI
AUGUST
Schlussprüfung durch den
Kanton und Genehmigung
durch den Staatsrat
SEPTEMBER
OKTOBER
NOVEMBER
DEZEMBER
8 Fribourg - Chésopelloz
14
um 20.00 Uhr
in Düdingen
Cartoons ® Jonas Raeber
28
um 20.00 Uhr
in Granges-Paccot
Verabschiedung des AP3 durch
den Agglomerationsrat
24. MÄRZ BIS 23. MAI
Öffentliche Vernehmlassung
31
Übermittlung des AP3
an den Bund
AP3
DIE AGGLOMERATION
FREIBURG IN KÜRZE
KONZEPT UND STRATEGIEN DES
AGGLOMERATIONSPROGRAMMS DER 3. GENERATION
PERIMETER UND STRUKTUR
DER AGGLOMERATION FREIBURG
ÜBERSICHTSKARTE
Dreh- und Angelpunkt (kompakt)
Die Agglomeration Freiburg ist eine politische Struktur
und besteht aus den Gemeinden Freiburg, Avry, Belfaux,
Corminbœuf, Düdingen, Givisiez, Granges-Paccot, Marly,
Matran und Villars-sur-Glâne.
Schönberg – Basse-ville (kompakt/Gürtel)
Marly – Pérolles (kompakt/Gürtel)
Avry – Villars-sur-Glâne (kompakt/Gürtel)
Belfaux – Givisiez (kompakt/Gürtel)
GEMEINDEN
Granges-Paccot – Agy (kompakt)
Die stimmberechtigten
Bürgerinnen und Bürger
Büro
Boulevard
DÜDINGEN
AGGLOMERATIONSRAT
GIVISIEZ
FRIBOURG
CORMINBOEUF
Finanz-kommission
Bahnhöfe
Legislative
GRANGESPACCOT
BELFAUX
Kommission
für regionale
Raumplanung
und Mobilität
AGGLOMERATIONSVORSTAND
Kommission
für Raumplanung,
Mobilität und
Umwelt
Exekutive
VILLARSSUR-GLÂNE
Kulturkommission
AVRY
MOBILITÄTSSTRATEGIE
Um den aufgrund des erwarteten Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums entstehenden zusätzlichen Mobilitätsbedarf zu bewältigen, sieht das AP3 eine Mobilitätstrategie
vor, die zum Ziel hat, einen kohärenten multimodalen Ansatz
sicherzustellen. Dies erfolgt einerseits durch die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs und des Langsamverkehrs
sowie andererseits durch die Begrenzung des motorisierten
Individualverkehrs und der Parkplätze.
1. Gebietsstruktur mit zwei Entwicklungsstandorten:
dem kantonalen Zentrum Freiburg und dem regionalen
Zentrum Düdingen.
2. Strukturierte Siedlungsstrategie mit 6 funktionalen
Achsen: 5 der 6 Achsen laufen am Dreh- und Angelpunkt
des Systems, dem Bahnhof Freiburg, zusammen.
3. Ausrichtung der Mobilität auf den öffentlichen Verkehr
(öV) und den Langsamverkehr (LV), um den aufgrund
des erwarteten Bevölkerungswachstums entstehenden
zusätzlichen Mobilitätsbedarf zu bewältigen.
4. Begrenzung des motorisierten Individualverkehrs und
der Anzahl der Parkplätze.
5. Landschaftliche Aufwertung und Vernetzung der
öffentlichen Grünzonen in der Agglomeration.
Das Schienennetz stellt das Grundgerüst des öffentlichen
Verkehrsnetzes dar. Daran werden die Busverbindungen
angeknüpft. Es werden neue Bahn-Haltestellen gebaut und
auf den S-Bahn-Strecken wird ein Viertelstundentakt eingeführt. Durch ein verdichtetes Busnetz mit höheren Frequenzen kann das Gebiet besser abgedeckt werden und die
Attraktivität des öffentlichen Verkehrs wird erhöht. Die leistungsstarke Achse für Langsamverkehr (TransAgglo) wird
durch eine zweite Achse zwischen Corminboeuf und Marly
ergänzt. Das engmaschige LV-Netz wird vervollständigt, um
die Kontinuität der Wegstrecken zu gewährleisten.
Bahnlinie
Buslinie
Autobahn, Ausfahrt
Strassenschse. Städtischer Verteiler
MATRAN
MARLY
ADMINISTRATION
Mitarbeitende
der Agglomeration
Karte der Gemeinden der Agglomeration Freiburg
Organigramm der Agglomeration Freiburg
Die Agglomeration in Zahlen:
Die Agglomeration Freiburg möchte sicherstellen, dass die
um das regionale Zentrum gruppierten Gemeinden in diesen
Tätigkeitsbereichen auf regionaler Ebene angemessen zusammenarbeiten.
81’331
Einwohner im Jahre 2014, das heisst etwas
mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Kantons.
60’962
Arbeitsplätze im Jahr 2013, das heisst
etwas mehr als 40% aller Arbeitsplätze des Kantons Freiburg.
8’389
ha im Jahr 2004, das heisst 5.3% der
Gesamtfläche des Kantons Freiburg.
Die Agglomeration Freiburg verfügt über eine Exekutive
(den Agglomerationsvorstand) und eine Legislative (den
Agglomerationsrat). Darüber hinaus befassen sich verschiedene Kommissionen mit den sechs Tätigkeitsbereichen, für
welche die Agglomeration auf regionaler Ebene zuständig ist.
Dies sind:
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Düdingen (kompakt/Gürtel)
DIE STRATEGISCHEN AUSRICHTUNGEN:
Raumplanung
Mobilität
Umweltschutz
Wirtschaftsförderung
Förderung des Tourismus
Förderung der kulturellen Angelegenheiten
Die Strategie des motorisierten Individualverkehrs zielt darauf
ab, die Verkehrslast im Zentrum der Agglomeration zu verringern, indem der Verkehrsfluss auf ein hierarchisiertes, im
Kammern unterteiltes und reguliertes Netz umverteilt wird.
Einfallstrasse
Strukturierende Langsamverkehrsachse
(TransAgglo)
Dank der Harmonisierung der Parkplatz-Reglemente kann im
Hinblick auf das Angebot und die Bewirtschaftung der Parkplätze ein kohärenter Ansatz verfolgt werden.
DEFINITION UND ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
DES AGGLOMERATIONSPROGRAMMS
Seit Anfang der 2000-er Jahre hat der Bund ein neues Planungsinstrument entwickelt, das hauptsächlich dazu dient, die
gemeindeübergreifende Siedlungs- und Verkehrsentwicklung
aufeinander abstimmen zu können: das Agglomerationsprogramm. Agglomerationsprogramme haben darüber hinaus
zum Ziel, der Natur und den landschaftlichen Aspekten im
städtischen Raum einen grossen Platz einzuräumen.
In der Agglomeration Freiburg wurden bereits zwei Generationen von Agglomerationsprogrammen entwickelt: das
AP1 sowie das AP2. Diese Programme werden im vier-Jahres-Rhythmus aktualisiert. Ende 2016 wird den Behörden das
Agglomerationsprogramm der dritten Generation (AP3) zur
Bewertung vorgelegt. Sie entscheiden über eine allfällige
Mitfinanzierung bestimmter Massnahmen des Programms. Im
Kanton Freiburg gelten die Agglomerationsprogramme als
regionale Richtpläne. Ein regionaler Richtplan ist ein übergeordnetes, für die Behörden verbindliches Planungsinstrument,
das der Bevölkerung, den Gemeindebehörden, den kantonalen
Behörden und den verschiedenen Interessensgruppen im Rahmen einer öffentlichen Vernehmlassung vorgelegt wird, um die
demokratischen Imperative zu erfüllen.
SIEDLUNGSSTRATEGIE
STRATEGIE NATUR UND LANDSCHAFT
Im Zusammenhang mit dem revidierten Raumplanungsgesetz
(RPG) gewinnt die Siedlungsentwicklung an Bedeutung, denn
sie muss im Wesentlichen nach innen bewältigt werden. Zu
diesem Zweck muss eine Strategie der Verdichtung und der
Umstrukturierung des bestehenden Siedlungsgebiets umgesetzt werden, um die Zersiedelung des Gebiets einzudämmen.
Die Massnahmen zur Siedlungsentwicklung nach innen müssen zwingend einhergehen mit einer Aufwertung und dem
Schutz der Naturräume, so dass deren landschaftliche Qualität für kommende Generationen nachhaltig gesichert wird.
Gleichzeitig ist es von grosser Bedeutung, dass der städtischen Bevölkerung qualitätsvolle, unbebaute Erholungsräume
zur Verfügung stehen.
Die Siedlungsstrategie definiert sechs Achsen, welche das
Einzugsgebiet umreissen und die geeigneten Grössen darstellen, um eine qualitativ hochwertige Verdichtung sicherzustellen, die im Einklang mit der Mobilität, der Natur und der
Landschaft steht. Zu diesem Zweck werden Siedlungsprioritäten festgelegt. So soll die Entwicklung von bereits weitgehend überbauten Gebieten gefördert werden, bevor neue
Projekte in Bauzonen, für welche eine Bewilligung noch hängig ist, oder in den Nutzungsreserven der Gemeinderichtpläne geplant werden. Darüber hinaus setzt sich die Agglomeration mit den Gemeinden für die Förderung der Qualität
der Entwicklungsprojekte ein. Schliesslich wurden auch die
strategischen Standorte der Agglomeration definiert. Hierbei
handelt es sich um Räume, die sich besonders gut für die Entwicklung ehrgeiziger Aktivitäts- und Wohn-Projekte eignen.
Daher schlägt das AP3 die Einrichtung von Erholungs- und
Freizeitzonen innerhalb der verschiedenen landschaftlichen
Einheiten der Agglomeration und Massnahmen zur Entschärfung allfälliger Nutzungskonflikte vor.
Auf einer feinmaschigeren räumlichen Ebene ermöglicht das
AP3 eine Verbesserung der Qualität der offenen öffentlichen
Räume durch Massnahmen, die für eine stärkere Vegetation
und eine verbesserte Artenvielfalt sorgen.