schillingreport 2015

schillingreport 2015
Transparenz
an der
Spitze
Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
schillingreport 2015
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schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
Inhaltsverzeichnis
1 Executive Summary
6
2 Einleitung
10
3 Allgemeine Angaben zum Report
10
4 Die Führungsgremien der Unternehmen 12
4.1 Grösse der Gremien
12
4.2 Veränderungen innerhalb der Gremien
15
4.3 Zusammensetzung der Gremien
16
4.4 Alter der Gremiumsmitglieder
17
4.5 Ausbildung der Gremiumsmitglieder
18
4.6 Verantwortungsbereiche der Geschäftsleitungsmitglieder
21
4.7 Erfahrung der Gremiumsmitglieder
21
4.8 Korrelationen von Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten
23
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen
24
5.1 Frauen
24
5.2
Ausländer
30
5.3 SMI-Unternehmen
36
46
5.4 CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
6 Anhang
52
7 Kontakt
54
Interviews mit Verwaltungsräten
Monique Bourquin
13
Prof. Dr. Rajna Gibson Brandon
19
Karin Keller-Sutter25
Nadja Lang
31
Alexandra Post Quillet
37
Monika Ribar
43
Doris Russi Schurter
49
Abkürzungsverzeichnis
AG Aktiengesellschaft
bzgl. bezüglich
bzw. beziehungsweise
ca. circa
CAS Certificate of Advanced Studies
CEO Chief Executive Officer
CFO Chief Financial Officer
CIO Chief Information Officer
d.h. das heisst
etc. et cetera
ETH Eidgenössische Technische Hochschule
FH Fachhochschule
FINMA Eidgenössische Finanzmarktaufsicht
GL Geschäftsleitung
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
HR Human Resources
IT Informationstechnologie
KMU kleine und mittlere Unternehmen
LLM Ltd. MAS MBA MBL m.E. NDS plc PR SA
SMI SPI
u.a. v.a. VP VR z.B. Master of Laws
Limited
Master of Advanced Studies
Master of Business Administration
Master of Business Law
meines Erachtens
Nachdiplomstudium
Public Limited Company
Public Relations
Société Anonyme
Swiss Market Index
Swiss Performance Index
unter anderem
vor allem
Vice President
Verwaltungsrat
zum Beispiel
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schillingreport 2015
Stimmen aus 10 Jahren schillingreport
«Wir haben heute ein Verhältnis von
129 Frauen zu 100 Männern an den
Universitäten, was bedeutet, dass wir
in 20 Jahren bedeutend mehr Frauen
im Management haben werden. Es
braucht Managerinnen, die nicht nur
HR und Services machen, sondern die
auch wirklich im Business tätig sind.»
Dr. Ulf Berg, schillingreport 2012
«Das grosse Problem der Quote ist, dass
keine Frau eine Quotenfrau sein will.»
Prof. Dr. Iris Bohnet, schillingreport 2014
«Unsere Gesellschaft veränderte sich stark
und mit ihr die Rolle der Frau. Die Unter­
nehmen mussten sich anpassen, auch weil
Frauen eine weitere und weniger hierar­
chische Perspektive haben. Ich bin ein
absoluter Gegner der Frauenquote.
Dies käme einer Degradierung der Frauen
und ihrer Qualitäten gleich.»
Peter Brabeck-Lethmathe,
schillingreport 2013
«Wir brauchen allgemein mehr Frauen
im Berufsleben, dann werden wir auto­
matisch auch mehr Frauen in allen
Gremien haben.»
Dr. Andreas Burckhardt, schillingreport 2014
«Grundsätzlich muss die Führung der
Firma davon überzeugt sein, dass eine
höhere Diversity den längerfristigen
Erfolg sichert.»
Dr. Barbara Frei, schillingreport 2014
«Das Thema Frauenförderung – und zwar
auf allen Stufen – sollte heute ein
Eigenauftrag der Unternehmen und als
Teil von strategischen Überlegungen
festgelegt sein.»
Heinz Karrer, schillingreport 2014
«Frauenförderung ist nicht Selbstzweck.
Strategisches Ziel muss es sein, die
beste Führungsequipe zu haben. Wenn
es darum geht, die besten Talente zu
finden, spielen die zahlreichen gut aus­
gebildeten Frauen eine ganz entschei­
dende Rolle.»
Ruth Metzler-Arnold, schillingreport 2013
«Es wäre unsinnig, wenn wir die Ge­­win­
n­ung von Frauen nicht fördern würden,
denn auf der Kundenseite spielen sie oft­
mals eine entscheidende Rolle. Der Pool
an kompetenten, qualifizierten Frauen
ist sehr gross. Deshalb macht es Sinn,
Frauenförderung im Un­ter­nehmen als
strategisches Ziel fest­zu­legen – und das
über alle Stufen hinweg.
Dr. Andreas von Planta, schillingreport 2014
«Der Anteil der Frauen in Konzern­
leitun­gen und Verwaltungsräten ist zu
tief. Darum müssen wir bei jeder
Zuwahl ernsthaft prüfen, ob nicht eine
geeignete weibliche Persönlichkeit
zur Verfügung steht. Quotenregelungen
helfen in diesem Zusammenhang
überhaupt nicht. Sie sind m.E. eher eine
Beleidigung kompetenter Frauen,
welche die Quote schlicht nicht nötig
haben.»
Dr. Rolf Dörig, schillingreport 2013
«Ich denke, dass wir die Kultur in
unseren Unternehmen, welche immer
noch sehr von Männern dominiert
sind, ändern müssen.»
«Über Frauen in Führungsgremien muss
man nicht diskutieren, sondern man
muss sie wählen. Es braucht gute
Frauen in allen Führungsgremien jeder
Unternehmung; Quotenfrauen sind
keine Lösung.»
Jodok Wyer, schillingreport 2013
«Früher erfolgte die Zusammensetzung
der Verwaltungsräte auf der Basis
von «Filz». Es ging primär darum, die
richtigen Leute zu kennen. Seit einigen
Jahren hat sich dies komplett geändert.
Die Verwaltungsräte wurden professio­
nalisiert.»
Rolando Benedick, schillingreport 2011
«Unklar definierte ‹Netzwerkgene›
sind zum Glück anspruchsvollen
Anforderungen nach ‹professioneller
DNA› gewichen.»
Dr. Rudolf Hug, schillingreport 2011
«Der Verwaltungsrat hat sich professio­
nalisiert. Ausserdem müssen die Mit­
glie­der eines Verwaltungsrats sehr
komplementär sein und absolut trans­
parent und mit vortrefflichem
Teamspirit zusammenarbeiten.»
Etienne Jornod, schillingreport 2011
«Heute ist ein professionelles Engage­
ment des Verwaltungsrats verlangt.
Eine zielführende Zusammenarbeit
ist nur möglich, wenn die richtigen
Kompetenzen zusammenkommen.»
Dr. Eveline Saupper, schillingreport 2012
«Es braucht eine weitere Professio­
nalisierung. Verwaltungsrat ist kein
Nebenjob.»
Hans-Peter Schwald, schillingreport 2012
«Der Verwaltungsrat als PensioniertenKollegium hat ausgedient.»
Prof. Dr. med. Thomas Szucs,
schillingreport 2011
«Die Gremien erlebten einen Inter­natio­
nalisierungsschub. Man teilt sich in
Committees auf, bereitet sich viel besser
vor und geht die Verwaltungsratsarbeit
deutlich strukturierter an.»
Prof. Dr. Rolf U. Watter,
schillingreport 2012
Dr. Renato Fassbind, schillingreport 2012
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Editorial
Seit nunmehr 10 Jahren beschäftige ich mich systematisch mit der Zusammensetzung der
Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der grossen Schweizer Arbeitgeber. Bereits bei
der ersten Publikation im Jahr 2006 lag das Hauptinteresse bei Frauen und Ausländern im
Topmanagement. Ich erinnere mich noch gut, als ich vor 8 Jahren frohen Mutes eine sehr
positive Prognose zur Entwicklung der Frauenanteile in den Geschäftsleitungen wagte, während die Überzahl ausländischer Geschäftsleitungsmitglieder praktisch unvermeidbar schien.
10 Jahre intensive Beschäftigung mit diesen Themen haben meine Sichtweise wohl etwas
näher an die Realität gerückt. Wir konnten leider keinen echten Vormarsch der Managerinnen
verzeichnen, andererseits werden unsere Geschäftsleitungen aber auch nicht von ausländischen Managern dominiert.
Die vielen Gespräche, die ich in den letzten Jahren mit Präsidenten und Mitgliedern von
Verwaltungsräten führen durfte, zeigen, dass die Unternehmen die Vorteile geschlechterdurchmischter Teams erkannt haben. Insbesondere in den Verwaltungsräten wandelte sich
Gender Diversity vom Schlagwort zur Selbstverständlichkeit. In den im schillingreport 2015
untersuchten Unternehmen wurde jeder 3. vakante Verwaltungsratssitz mit einer Frau besetzt –
ohne gesetzliche Vorgabe. So stieg der Frauenanteil in den Verwaltungsräten über die letzten
6 Jahre von 10 % auf 15 %. In den Geschäftsleitungen wird diese Entwicklung noch etwas
Zeit in Anspruch nehmen – da spreche ich jeweils gerne von einem Generationenprojekt.
Aktuell verzeichnen die Geschäftsleitungen einen Frauenanteil von 6 %, gestartet sind wir
vor 10 Jahren bei 4 %. Meiner Meinung nach werden künftige Herausforderungen in wirtschaftlicher, politischer und demografischer Hinsicht es uns gar nicht erlauben, auf den
Pool topqualifizierter Frauen zu verzichten. Unternehmen, die dieser Thematik bereits heute
Rechnung tragen, werden in Zukunft die Gewinner sein als Employer of Choice für die weiblichen Talente.
In den Verwaltungsräten findet ein weiterer positiver Strukturwandel statt. Schweizer
Verwaltungsräte arbeiten immer professioneller. Die Zusammensetzung der Gremien erfolgt
aufgrund definierter Kompetenzen, die eine optimale Zusammenarbeit des Verwaltungsrats
erlauben. So werden Kompetenzlücken bei Neubesetzungen heute viel systematischer ausgeglichen als noch vor 10 Jahren. Zudem nimmt der Arbeitsaufwand für einen Verwaltungsrat
zu. Man organisiert sich in Committees und bereitet sich so intensiver auf Sitzungen vor, die
auch eine entsprechende Nachbearbeitung verlangen.
Ich für meinen Teil blicke gespannt auf die Entwicklungen in den obersten Führungsgremien
der kommenden Jahre, denn ich bin überzeugt, dass dieses Jahrhundert den Frauen gehört.
Lassen Sie sich daher die interessanten Gedanken der 7 interviewten Verwaltungsrätinnen in
diesem schillingreport nicht entgehen. Sie sind Wegbereiterinnen für künftige Generationen
sowie für ein neues Selbstverständnis der Rolle der Frauen in der Wirtschaft. Ihnen wünsche
ich eine anregende Lektüre!
Ihr Guido Schilling
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schillingreport 2015
1 Executive Summary
Im folgenden Kapitel sind alle Ergebnisse des schillingreport 2015 in knapper Form zusammengefasst. Die Abfolge der Themen
richtet sich nach der Gliederung der in den anschliessenden Kapiteln dokumentierten Untersuchung. Die Basis des schillingreport
bildet die Analyse der Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte, welche durch die gesonderte Betrachtung der Untergruppen
Frauen, Ausländer, SMI-Unternehmen sowie CEOs und Verwaltungsratspräsidenten ergänzt wird.
Die Führungsgremien der Unternehmen
Grösse der Gremien: Für die Untersuchung der Geschäftsleitungen wurden die Daten von 120 Unternehmen und 886 Geschäfts­leitungs­
mitgliedern verwendet. Dabei liegt die durchschnittliche und häufigste Gremiumsgrösse bei 7 Mitgliedern. Im Sample der Verwaltungsräte
wurden 90 Firmen mit 820 Verwaltungsratsmitgliedern untersucht. Durchschnittlich haben die Verwaltungsräte eine Grösse von 9 Mitgliedern,
am häufigsten bestehen sie aus ebenfalls 9 Mitgliedern.
Veränderungen innerhalb der Gremien: In 70 % der Geschäftsleitungen gab es im letzten Jahr Veränderungen. 14 % der Geschäftsleitungs­
posten wurden dabei mit 125 Geschäftsleitungsmitgliedern neu besetzt. Bei den Verwaltungsräten vollzogen sich in 72 % der Unternehmen
Veränderungen. Die 80 neuen Verwaltungsratsmitglieder entsprechen dabei einem Anteil von 10 %.
Zusammensetzung der Gremien: Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen liegt weiterhin bei 6 %. Unter den neu eingetretenen
Geschäfts­leitungs­mitgliedern finden sich 9 % Frauen. Die Verwaltungsräte haben einen Frauenanteil von 15 %, der Wert für die neuen
Verwaltungsrätinnen liegt bei 33 %. Der Ausländeranteil in den Geschäftsleitungen stagniert und liegt bei 42 %. Unter den im letzten Jahr
neu in dieses Gremium eingetretenen Personen liegt er bei 40 %. In den Verwaltungsräten ist der Ausländeranteil dagegen mit 36 % tiefer.
Unter den neuen Verwaltungsratsmitgliedern beträgt er 39 %.
Alter der Gremiumsmitglieder: Das Durchschnittsalter der Geschäftsleitungsmitglieder beträgt 52 Jahre, das der Neuen liegt bei 49 Jahren. Die
Verwaltungsratsmitglieder sind mit durchschnittlich 59 Jahren deutlich älter, ebenfalls älter sind die im letzten Jahr neu in den Verwaltungsrat
eingetretenen Personen, welche 53 Jahre alt sind.
Ausbildung der Gremiumsmitglieder: Das Ausbildungsniveau sowohl der Geschäftsleitungs- als auch der Verwaltungsratsmitglieder
ist sehr hoch. 90 % der Geschäftsleitungsmitglieder basieren auf einem Hochschulabschluss (Universität oder FH), 16 % haben einen
Doktortitel, 45 % absolvierten eine Weiterbildung. Von den Verwaltungsratsmitgliedern studierten 89.5 % an einer Hochschule, wobei hier
im Vergleich zu den Geschäftsleitungsmitgliedern mehr Akademiker als FH-Absolventen zu verzeichnen sind. Einen Doktortitel tragen 32 %
der Verwaltungsratsmitglieder, 43 % absolvierten eine Weiterbildung.
Verantwortungsbereiche der Geschäftsleitungsmitglieder: 56 % der Geschäftsleitungsmitglieder füllen einen funktionalen
Verantwortungsbereich als CEO, CFO, Personalleiter etc. in ihren Unternehmen aus. Business-Unit-Verantwortung tragen 35 %, 17 % sind in
einer geografischen Rolle tätig.
Erfahrung der Gremiumsmitglieder: 65 % der Geschäftsleitungsmitglieder wurden intern rekrutiert, 31.5 % bringen Erfahrung in einer externen Geschäftsleitung mit, und 10.5 % waren vor ihrer Wahl weder in einer externen Geschäftsleitung noch im gleichen Unternehmen tätig.
Durchschnittlich sind die Geschäftsleitungsmitglieder seit 5 Jahren in ihrer aktuellen Position, wobei schon vorher im gleichen Unternehmen
tätige Manager ein Dienstalter von 18 Jahren ausweisen, d.h. sie wurden nach 13 Jahren in die Geschäftsleitung berufen. Manager, die
zusätzlich Erfahrung in einer externen Geschäftsleitung mitbringen, werden hingegen schon nach 6 Jahren in die Geschäftsleitung befördert.
Ein Verwaltungsratsmitglied ist seit durchschnittlich 6 Jahren im Amt. Personen, die schon vorher operativ im Unternehmen tätig waren
(16 %), gehören seit 8 Jahren dem Gremium an und waren vor ihrer Wahl durchschnittlich während 16 Jahren im Unternehmen beschäftigt.
Davon waren 36.5 % als CEO und / oder Geschäftsleitungsmitglied tätig. 4 % aller Verwaltungsratsmitglieder üben gleichzeitig eine operative
Funktion in der Geschäftsleitung des Unternehmens aus. 8 % aller Verwaltungsratspräsidenten haben eine Doppelfunktion als CEO inne. In
30 % der untersuchten Verwaltungsratsgremien sitzt jeweils der CEO als Mitglied ein.
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1 Executive Summary
Frauen
Grösse der weiblichen Gremien: Für den schillingreport 2015 wurden die Daten der 52 in den Geschäftsleitungen einsitzenden Frauen
ausgewertet. Neu wurden 11 Frauen in die Geschäftsleitung eines der untersuchten Unternehmen berufen. In den Verwaltungsräten sind
126 Frauen tätig, 26 kamen neu hinzu.
Übersicht der weiblichen Gremiumsmitglieder: Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen liegt bei 6 %, wobei unter den im letzten Jahr
neu in die Geschäftsleitungen eingetretenen Personen 9 % Frauen zu verzeichnen sind. Es gibt nur 3 weibliche CEOs, was 2.5 % aller CEOs
entspricht. Die SMI-Unternehmen verzeichnen eine Stagnation des Frauenanteils in den Geschäftsleitungen bei 6 %. Dies entspricht 25 % aller
Frauen im Gesamtsample. Der Frauenanteil in den Verwaltungsräten erhöht sich auf 15 %. Der Anteil weiblicher Verwaltungsratsmitglieder
unter den Neuen liegt bei 33 %. Die einzige Verwaltungsratspräsidentin besetzt 1 % aller Verwaltungsratspräsidien. In den SMI-Unternehmen
sitzen 17 % Frauen in den Verwaltungsräten ein, was 26 % der Frauen des Gesamtsamples entspricht. Innerhalb des Samples der SMIUnternehmen gibt es keinen weiblichen CEO, dafür 1 Verwaltungsratspräsidentin.
Alter der weiblichen Gremiumsmitglieder: Die Frauen in den Geschäftsleitungen haben ein Durchschnittsalter von 49 Jahren und
sind damit jünger als der Durchschnitt des Gesamtsamples. Die im letzten Jahr neu in die Geschäftsleitungen eingetretenen Frauen
haben ein Durchschnittsalter von 45 Jahren. Die Ausländerinnen in den Geschäftsleitungen sind durchschnittlich 49 Jahre alt. Mit einem
Durchschnittsalter von 54 Jahren sind die weiblichen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder am ältesten. Die Verwaltungsrätinnen sind durchschnittlich 53 Jahre alt, die im letzten Jahr neu eingetretenen Frauen sind 49 Jahre alt. Die Ausländerinnen in den Verwaltungsräten
sowie die Verwaltungsrätinnen der SMI-Unternehmen haben ein Durchschnittsalter von 57 Jahren. Die ausländischen, weiblichen SMIVerwaltungsratsmitglieder sind mit 60 Jahren die älteste untersuchte Gruppe.
Nationalität der weiblichen Gremiumsmitglieder: 50 % aller Frauen in den Geschäftsleitungen der untersuchten Unternehmen haben
keinen Schweizer Pass. In den Verwaltungsräten sind 32 % Ausländerinnen tätig. Bei den SMI-Unternehmen ist der Ausländerinnenanteil
besonders hoch: in den Geschäftsleitungen 69 %, in den Verwaltungsräten 64 %.
Ausbildung der weiblichen Gremiumsmitglieder: Mit 88 % Hochschulabsolventinnen ist das Ausbildungsniveau der Frauen in den
Geschäftsleitungen sehr hoch, wobei die Ausländerinnen besser ausgebildet sind als das durchschnittliche weibliche Geschäftsleitungsmitglied.
Ein ähnliches Bild zeigen die Frauen in den Verwaltungsräten: 94 % haben einen Hochschulabschluss, was insbesondere auf die sehr gut
ausgebildeten Ausländerinnen und weiblichen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder zurückzuführen ist.
Verantwortungsbereiche der weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder: 77 % der weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder üben eine
funktionale Verantwortung als CEO, CFO, Leiterin Human Resources, Leiterin Kommunikation etc. aus. 17 % von ihnen tragen Business-UnitVerantwortung, und nur 10 % der Frauen sind in einer geografischen Rolle tätig.
Erfahrung der weiblichen Gremiumsmitglieder: Die Managerinnen in den Geschäftsleitungen sind seit durchschnittlich 4 Jahren in ihrer
aktuellen Position tätig. 57 % dieser Frauen wurden intern rekrutiert, d.h., sie waren bereits vor ihrer Berufung im gleichen Unternehmen
beschäftigt. 29 % sammelten in einer externen Geschäftsleitung Erfahrung, 14 % waren bisher weder im Unternehmen selbst noch in einer
anderen Geschäftsleitung tätig. Durchschnittlich sind Frauen 9 Jahre in einer Firma beschäftigt, bis sie im gleichen Unternehmen in die
Geschäftsleitung berufen werden. Die Verwaltungsrätinnen sind durchschnittlich seit 4 Jahren im Amt. Nur 5 % der Verwaltungsrätinnen
waren bereits vor ihrer Nominierung operativ im gleichen Unternehmen tätig.
Ausländer
Grösse der ausländischen Gremien: In den Geschäftsleitungen der 120 untersuchten Unternehmen sind 376 ausländische Personen tätig.
In den 90 untersuchten Verwaltungsräten sitzen 297 Ausländer.
Übersicht der ausländischen Gremiumsmitglieder: Der Ausländeranteil der Geschäftsleitungen liegt bei 42 %. Unter den neu in die
Geschäftsleitungen eingetretenen Personen finden sich 40 % Ausländer. In den Verwaltungsräten ist der Ausländeranteil mit 36 % tiefer. Die
neuen Verwaltungsratsmitglieder verzeichnen einen Ausländeranteil von 39 %. Von den CEOs haben 41 % keinen Schweizer Pass, bei den
Verwaltungsratspräsidenten liegt der Anteil Ausländer mit 27 % deutlich tiefer.
Alter der ausländischen Gremiumsmitglieder: Das Durchschnittsalter ausländischer Geschäftsleitungsmitglieder ist 52 Jahre. Die
Ausländer unter den Verwaltungsratsmitgliedern sind durchschnittlich 59 Jahre alt. Beide Werte entsprechen dem Durchschnitt des jeweiligen Gesamtsamples.
Nationalität der ausländischen Gremiumsmitglieder: In den Geschäftsleitungen sind 42 % Ausländer vertreten. 32 % der Ausländer
stammen aus Deutschland, 28 % sind Angelsachsen. Unter den im letzten Jahr neu hinzugekommenen Geschäftsleitungsmitgliedern machen
die Deutschen 38 % aus, jene aus dem angelsächsischen Raum 20 %. In den Verwaltungsräten dominieren Ausländer aus dem angelsächsischen Raum mit einem Anteil von 34 %, wobei die US-Amerikaner 19 % stellen. Der Anteil der Deutschen unter den ausländischen
Verwaltungsratsmitgliedern beträgt 27 %.
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schillingreport 2015
1 Executive Summary
Ausbildung der ausländischen Gremiumsmitglieder: Unter den Ausländern ist das Ausbildungsniveau sehr hoch. In den Geschäftsleitungen
weisen diese einen Akademikeranteil von 87 % aus. Demgegenüber erlangten von den Schweizern nur 67.5 % einen akademischen Grad.
Von den Ausländern, die in den Verwaltungsräten einsitzen, haben sogar 95 % einen akademischen Abschluss.
Verantwortungsbereiche der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder: Auch bei den Verantwortungsbereichen weist die Gruppe der
Ausländer deutliche Unterschiede zum Gesamtsample auf: 52 % haben eine funktionale Verantwortung, 32 % leiten eine Business Unit, und
26 % sind in einer geografischen Position tätig. Letztere liegen 9 Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnitt.
Erfahrung der ausländischen Gremiumsmitglieder: Die ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder sind seit durchschnittlich 5 Jahren im
Amt. 61 % waren bereits vor ihrer Berufung in die Geschäftsleitung im Unternehmen angestellt. Ausländische Geschäftsleitungsmitglieder
müssen bis zu ihrer Berufung gleich lang im Unternehmen tätig sein wie das Gesamtsample, nämlich 13 Jahre. 33 % weisen externe
Geschäftsleitungserfahrung auf. Die ausländischen Verwaltungsratsmitglieder sind durchschnittlich seit 6 Jahren im Amt. 13 % von ihnen
waren bereits vor ihrer Berufung in den Verwaltungsrat operativ im gleichen Unternehmen tätig.
SMI-Unternehmen
Grösse der SMI-Gremien: Der SMI besteht aus 20 Unternehmen mit insgesamt 207 Geschäftsleitungs- und 198 Verwaltungsratsmitgliedern.
Die durchschnittliche Grösse der Geschäftsleitung liegt bei 9 Mitgliedern. Die Verwaltungsräte zählen durchschnittlich 10 Mitglieder.
Veränderungen innerhalb der SMI-Gremien: In 70 % der Geschäftsleitungen von SMI-Unternehmen gab es im letzten Jahr Veränderungen.
Die 22 neuen Geschäftsleitungsmitglieder entsprechen einem Anteil von 11 %. Demgegenüber verzeichneten 80 % der Verwaltungsräte in
SMI-Unternehmen Veränderungen. 6 % der Verwaltungsratsmitglieder kamen dabei neu in ihr Amt. Dies entspricht 11 Mitgliedern.
Zusammensetzung der SMI-Gremien: Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen von SMI-Unternehmen stagniert wie im Gesamtsample
bei 6 %. Unter den neuen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern finden sich 14 % Frauen. Die Verwaltungsräte haben einen Frauenanteil von
17 %, wobei sich unter den neuen Verwaltungsratsmitgliedern 9 % Frauen finden. Der Ausländeranteil in den Geschäftsleitungen der SMIUnternehmen liegt bei 64 %, unter den Neuen bei 55 %. Von den Verwaltungsratsmitgliedern sind ebenfalls 64 % Ausländer, bei den neu
eingetretenen Verwaltungsratsmitgliedern sind es 82 %.
Alter der SMI-Gremiumsmitglieder: Das Durchschnittsalter der Geschäftsleitungsmitglieder in SMI-Unternehmen liegt bei 53 Jahren, das
der Neuen bei 49 Jahren. Die Verwaltungsratsmitglieder sind mit durchschnittlich 60 Jahren deutlich älter. Die im Erhebungszeitraum neu
hinzugekommenen Verwaltungsratsmitglieder sind im Schnitt 56 Jahre alt.
Nationalität der SMI-Gremiumsmitglieder: In den Geschäftsleitungen von SMI-Unternehmen finden sich neben der Schweizer 25 weitere
Nationalitäten. In den SMI-Geschäftsleitungen machen die Angelsachsen 42 % aller Ausländer aus, in den SMI-Verwaltungsräten sind es
40 %. Die Deutschen unter den ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern liegen mit 9 % nach den US-Amerikanern, Franzosen und
Briten auf Platz 4. Die Angelsachsen stellen 50 % aller neuen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder, Deutsche wurden keine neu berufen. Unter
den Ausländern in den SMI-Verwaltungsräten dominieren mit 26 % ebenfalls die US-Amerikaner.
Ausbildung der SMI-Gremiumsmitglieder: Das Ausbildungsniveau der Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitglieder von SMIUnternehmen ist sehr hoch. 87 % der Geschäftsleitungsmitglieder sind Akademiker, 20 % promovierten. Von den Verwaltungsratsmitgliedern
erlangten 92.5 % einen akademischen Grad, 40 % tragen einen Doktortitel.
Verantwortungsbereiche der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder: 47.5 % der Geschäftsleitungsmitglieder von SMI-Unternehmen haben
eine funktionale Verantwortung als CEO, CFO, Personalleiter etc. inne, 41.5 % sind in einer Business-Unit-Verantwortung, und 25.5 % üben
eine geografische Rolle aus.
Erfahrung der SMI-Gremiumsmitglieder: 75 % der Geschäftsleitungsmitglieder von SMI-Unternehmen wurden intern rekrutiert und waren
somit vor ihrer Berufung in das Führungsgremium bereits im gleichen Unternehmen tätig. 22 % sammelten Erfahrung in einer externen
Geschäftsleitung. Durchschnittlich sind die SMI-Geschäftsleitungsmitglieder seit 6 Jahren in der aktuellen Geschäftsleitung tätig. Manager,
die bereits vor ihrer Berufung im Unternehmen angestellt waren, weisen ein Dienstalter von 20 Jahren aus. Sie wurden nach durchschnittlich
14 Jahren in die Geschäftsleitung berufen. Manager, die vorher in einer anderen Geschäftsleitung tätig waren, werden hingegen schon nach
durchschnittlich 5 Jahren in das Führungsgremium befördert. Das Verwaltungsratsmitglied eines SMI-Unternehmens ist durchschnittlich seit
9 Jahren im Amt. 15 % der SMI-Verwaltungsratsmitglieder waren vor ihrer Berufung operativ im Unternehmen tätig. Nach durchschnittlich
16 Dienstjahren wurden diese in den Verwaltungsrat gewählt und sind nun seit durchschnittlich 9 Jahren im Amt. Von dieser Gruppe arbeiteten 57 % als CEO und / oder Geschäftsleitungsmitglied. 7 % aller SMI-Verwaltungsratsmitglieder üben gleichzeitig eine operative Funktion
im Unternehmen aus. Die Doppelfunktion von Verwaltungsratspräsident und CEO kommt bei den SMI-Unternehmen nur einmal vor. 38 %
aller CEOs sitzen gleichzeitig im Verwaltungsrat des Unternehmens.
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1 Executive Summary
CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
Grösse des Samples der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten: Für die Erhebung wurden die Daten von 121 CEOs ausgewertet. 19 CEOs
kamen neu ins Amt (16 %). Von den 89 Verwaltungsratspräsidenten wurden 11 neu an die Spitze berufen (12 %).
Übersicht der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten: Im gesamten Sample gibt es nur 3 weibliche CEOs (2.5 %) und
1 Verwaltungsratspräsidentin (1 %). Bei den SMI-Unternehmen ist keine Frau als CEO tätig und nur 1 als Verwaltungsratspräsidentin.
Alter der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten: Der durchschnittliche CEO ist 53 Jahre alt, die im letzten Jahr neu eingetretenen CEOs
sind durchschnittlich 49 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Verwaltungsratspräsidenten beträgt 61 Jahre, das der Neuen 59 Jahre.
Nationalität der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten: 41 % der CEOs haben keinen Schweizer Pass und stammen aus 15 Nationen.
Den grössten Anteil stellen dabei die Deutschen (42 %). 27 % der Verwaltungsratspräsidenten stammen nicht aus der Schweiz, sondern aus
11 anderen Nationen. Auch hier stellen die Deutschen die grösste Gruppe (38 %).
Ausbildung der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten: Das Ausbildungsniveau der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten ist hoch. 90 %
der CEOs basieren auf einem Hochschulabschluss, 21 % promovierten. Von den Verwaltungsratspräsidenten studierten 87.5 % an einer
Hochschule. 35 % tragen einen Doktortitel.
Erfahrung der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten: Der durchschnittliche CEO ist seit 5 Jahren im Amt. 71 % der CEOs wurden intern
rekrutiert. Jene CEOs, die vor dem Eintritt in die GL bereits im Unternehmen waren, sind durchschnittlich 16 Jahre lang im Unternehmen tätig
gewesen bis zu ihrer Berufung als CEO. Der durchschnittliche Verwaltungsratspräsident ist seit 10 Jahren Mitglied des Verwaltungsrats, wobei
er dem Gremium seit 5 Jahren vorsitzt. 26 % der Präsidenten waren bereits vor ihrer Berufung in den Verwaltungsrat während 13 Jahren
operativ im gleichen Unternehmen tätig. Insgesamt sind diese seit durchschnittlich 26 Jahren im Unternehmen beschäftigt.
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schillingreport 2015
2 Einleitung
Zum zehnten Mal erhebt die guido schilling ag die Daten zur Zusammensetzung der Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte
der rund 100 grössten Schweizer Unternehmen. Ein Engagement, das sich auszahlt. Der schillingreport schafft «Transparenz an
der Spitze» und hat sich als unabhängiges und anerkanntes Instrument der Bestandsaufnahme und weiterführenden Analyse der
Führungsetagen in der Schweiz etabliert.
Die Untersuchungsmethoden waren dabei immer gleich. Als Basis dient das umfangreiche Datenmaterial, welches vom internen
Projektteam der guido schilling ag zusammengetragen wird. Eigene Recherchen, persönliche Befragungen und direkte Anfragen
bei Unternehmen, die üblicherweise keine Daten öffentlich publizieren, machen die Erhebung so wertvoll. Die Vollständigkeitsrate
der Daten für die Geschäftsleitungen beträgt 95 %, jene für die Verwaltungsräte liegt bei 98 %. Der Stichtag für die Erhebung ist
der 31. Dezember 2014.
Seit 2010 werden neben den Daten der Geschäftsleitungen auch die Daten der Verwaltungsräte erhoben. Die Zusammensetzung
dieser beiden Gremien sowie deren Korrelation bilden die zentrale Grundlage des schillingreport. Trends und Entwicklungen
werden zusätzlich anhand der Untergruppen Frauen, Ausländer, SMI-Unternehmen sowie CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
gesondert untersucht und analysiert.
In diesem Jahr enthält der schillingreport eine Reihe von Interviews mit Verwaltungsrätinnen. Ihre Ansichten bieten neben der
Datenanalyse eine interessante und abwechslungsreiche Lektüre.
3 Allgemeine Angaben zum Report
Im zehnten Erhebungsjahr erfreut sich der schillingreport einer durchgehend breiten Akzeptanz. Das interne Projektteam der guido
schilling ag recherchierte die relevanten Daten über die unterschiedlichsten Kanäle und fragte fehlende Daten direkt bei den
Unternehmen nach. So stellten auch dieses Jahr Unternehmen Informationen zur Verfügung, welche nicht öffentlich zugänglich
sind. Der schillingreport basiert auch in seinem zehnten Erscheinungsjahr auf einer soliden Datenkonsistenz.
Anhang
Das gesamte Zahlenmaterial der vergangenen 10 Jahre wurde in einem separaten Anhang zusammengefasst und kann online unter
www.schillingreport.ch bezogen werden. Somit ist gewährleistet, dass die vollständigen Datenreihen öffentlich einsehbar sind und
Interessengebiete individuell nachverfolgt werden können.
Untersuchte Samples
Die Liste aller untersuchten Firmen kann der Seite 53 entnommen werden. Alle 20 Unternehmen des Swiss Market Index (SMI) wurden auch
2015 in die Untersuchung einbezogen. Der Stichtag der Erhebung ist der 31. Dezember 2014.
Die Grösse eines Samples kann sich von Fragestellung zu Fragestellung unterscheiden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass für manche
Erhebungen nicht von allen Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitgliedern die vollständigen Daten vorliegen.
Alle Prozentangaben wurden – bis auf wenige Ausnahmen – gemäss den gängigen Regeln auf ganze Zahlen gerundet, da Kommastellen eine
Genauigkeit vorspiegeln, die nicht der Realität entspricht. Umgekehrt können sich aufgrund der Rundungen kleine Verschiebungen ergeben.
Den im Untersuchungsjahr neu in die Gremien eingetretenen Mitgliedern kommt in der Auswertung eine besondere Bedeutung zu, da sich
an ihnen Neuerungen und Trends oftmals besser aufzeigen lassen.
Das Gesamtsample beinhaltet sowohl Konzerne als auch deren Tochtergesellschaften, welche den Kriterien der Auswahl genügen. Diese vermeintliche Doppelspurigkeit erweist sich als notwendig, da manche Tochtergesellschaften eine dominante Rolle im Schweizer Markt einnehmen.
So wurde beispielsweise sowohl die Konzernmutter Zurich Insurance Group als auch die Schweizer Ländergesellschaft Zürich VersicherungsGesellschaft AG ausgewertet. Ein weiteres Beispiel für eine Mehrfacherfassung ist die Coop-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften Bell AG
und Bell Schweiz AG. Bei der Erhebung der Verwaltungsräte wurden die Tochtergesellschaften, Ländergesellschaften und Konzerndivisionen
konsequenterweise weggelassen.
10
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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3 Allgemeine Angaben zum Report
GL
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
140
137
137
130
130
129
130
126
129
130
T otal untersuchte
Unternehmen
E ffektiv im Report
enthaltene Unternehmen
120
100%
119
100 % 119
100 % 115
100 % 116
100 % 115
100 % 116
100 % 111
100 % 112
100 % 113
100 %
V ollständige Angaben
verfügbar
114
95%
112
94 % 112
94 % 108
94 % 108
93 % 107
93 % 108
93 % 103
93 % 105
94 % 106
94 %
Die Grösse des Samples variiert über die Jahre aufgrund von Fusionen, Übernahmen und der Zusammensetzung des SMI. Auch Veränderungen
innerhalb eines Unternehmens können zur Folge haben, dass die zugrunde liegenden Kriterien für die Aufnahme in den schillingreport nicht
mehr erfüllt werden. Aktuell wurden für den schillingreport 886 Geschäftsleitungsmitglieder in 120 Unternehmen untersucht.
VR
Total untersuchte
Unternehmen
2015
2014
2013
2012
2011
2010
102
101
102
102
102
101
Effektiv im Report
enthaltene Unternehmen
90
100%
90
100 %
89
100 %
89
100 %
89
100 %
88
100 %
Vollständige Angaben
verfügbar
88
98%
87
97 %
86
97 %
86
97 %
84
94 %
83
94 %
Das Sample der Verwaltungsräte ist kleiner als jenes der Geschäftsleitungen, da die Verwaltungsräte von Schweizer Ländergesellschaften
sowie solche von Konzerndivisionen nicht einbezogen wurden. Eine Erhebung dieser Gremien würde das Bild des Samples verzerren. Aktuell
wurden 820 Verwaltungsratsmitglieder in 90 Unternehmen untersucht.
Branchenverteilung der untersuchten Unternehmen
Im schillingreport 2015 sind 120 Unternehmen aus 17 verschiedenen Branchen vertreten. Es dominieren die Maschinenindustrie und die
Versicherungen (je 16), gefolgt von der Baubranche (13).
18
16
16
16
Anzahl Unternehmen
14
13
12
10
10
9
8
7
7
6
6
6
6
5
4
4
4
3
3
3
2
2
0
n
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sch
Ma
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Log
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Gro
IT /
o
Telc
n
die
Me
en
Uhr
uck
hm
/ Sc
Branchengruppen
Geringe Abweichungen entstehen, wie auch bei der Erhebung der Daten der Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte, aufgrund von
Fusionen, Übernahmen und der Zusammensetzung des SMI. Genauso können Veränderungen innerhalb eines Unternehmens zum Ausschluss
führen, nämlich dann, wenn die zugrunde liegenden Kriterien für den schillingreport nicht mehr erfüllt werden. Mehrheitlich entspricht die
Branchenverteilung der vorliegenden Untersuchung aber der Segmentierung der Vorjahre.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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schillingreport 2015
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
Das Hauptkapitel des schillingreport befasst sich mit der Grösse, den Veränderungen und der Zusammensetzung der Gremien,
dem Alter der Mitglieder sowie deren Ausbildung und Erfahrung und untersucht bei den Geschäftsleitungsmitgliedern auch deren
Verantwortungsbereiche. Ein gesonderter Blick richtet sich dabei auf die neuen Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitglieder.
Diese Zahlen sind die Referenz für die anschliessende Betrachtung interessanter Untergruppen.
4.1 Grösse der Gremien
Ein wichtiges Thema in jedem Unternehmen ist die Grösse der Gremien. Die ideale Verwaltungsratsgrösse z.B. richtet sich oft nach
den Kompetenzen, die vertreten sein sollen, und danach, welche Mitgliederzahl einen regelmässigen Sitzungsrhythmus zulässt.
Geschäftsleitungen
2015
Grösse der GL
Anzahl Unternehmen
120
Durchschnittliche Grösse GL
7
Häufigste Grösse GL
7
Unternehmen mit erweiterter GL
11
100 %
9 %
Die Zahlen zur Grösse der Geschäftsleitungen sind über die Jahre nahezu konstant. Durchschnittlich bestehen die Geschäftsleitungen aus
7 Mitgliedern, wobei ihre Zusammensetzung innerhalb des Samples variieren kann – von 2 bis zu 14 Mitgliedern. Es ist anzumerken, dass
nur 11 Unternehmen eine erweiterte Geschäftsleitung haben. Im Jahr 2006 war dies noch bei 20 Unternehmen der Fall.
Häufigkeitsverteilung der verschiedenen GL-Grössen
25
23
20
16
Anzahl GL
16
15
13
11
11
10
8
6
6
4
5
4
2
0
2
3
4
5
7
6
8
9
10
11
12
14
Anzahl GL-Mitglieder
Grösse der GL in Bezug auf die Branchen
Anzahl GL-Mitglieder
12
10
10
10
8
8
8
8
7
7
7
7
7
7
7
6
6
6
6
4
4
2
2
0
ng
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Gas
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and
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ssh
Ele
Gro
Me
Branchengruppen
Die Zahlen zeigen, dass eine Häufung von 7 Branchen eine durchschnittliche Geschäftsleitungsgrösse von 7 Mitgliedern aufweist, was dem
Gesamtdurchschnitt entspricht.
12
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
«Frauen werden bei gleicher Leistung
oft zu Unrecht weniger berücksichtigt
als Männer.»
Was motivierte Sie, sich als Verwaltungsrätin zu engagieren?
Meine Motivation lag darin, eine Firma mit starker Identität und ausgezeichnetem Ruf wie
Emmi strategisch mitzugestalten, mein Know-how sowie meine Erfahrung aktiv einzubringen
und gleichzeitig selber neue Erkenntnisse zu gewinnen. Also win-win!
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion bezüglich Frauen in den Führungsgremien?
Ist es Ihrer Ansicht nach notwendig, Frauenförderung als strategisches Ziel festzulegen?
Ich bin klar der Meinung, dass diversifizierte Teams in jedem Sinne des Wortes bessere
Resul­tate bringen. Probleme und Lösungen werden mehrdimensional angegangen, und der
Entscheid wird dadurch besser. Unternehmen, die flexiblere Lösungen anbieten wie Teilzeit,
Jobsharing usw. haben einen Vorteil bei der Frauensuche. Frauen sind partizipativer, trauen sich
aber weniger zu. Deshalb werden sie bei gleicher Leistung oft zu Unrecht weniger berücksichtigt als Männer. Unternehmen, die dies aktiv aufnehmen, werden automatisch mehr Frauen in
ihre Führungsgremien bringen.
Wie stehen Sie zum Instrument «Frauenquote» zur Förderung von Frauen in
Ver­wal­tungs­­räten?
Grundsätzlich bin ich gegen Quoten. Wer will schon eine Quotenfrau sein? Da aber Diversität
in allen Aspekten zu besseren Entscheiden führt, bin ich dafür, dass der VR-Präsident aktiv
versuchen muss, die Diversität bei der Wahl neuer VR-Mitglieder zu berücksichtigen – jedoch
ohne Kompromisse bezüglich der Qualität der Mitglieder.
Monique Bourquin
Monique Bourquin ist seit 2012 VP Finance (CFO)
bei Unilever D-A-CH in Hamburg, nachdem sie zuvor
mehr als 4 Jahre Country Manager von Unilever
Schweiz war. Seit 2013 ist sie VR-Mitglied bei
Emmi AG. Sie ist Aufsichtsrätin und Präsidentin der
deutschen und Schweizer Unilever-Pensionskassen
und im Vorstand der Schweizer Gesellschaft für
Marketing. Aufgewachsen in Frankreich, lebt sie mit
ihrer Familie in der Schweiz. Ihre Karriere begann
sie als lic. oec. HSG in der Unternehmensberatung
und arbeitete danach im Marketing und Verkauf von
Bestfoods, Rivella und Mövenpick, bevor sie 2002
Verkaufschefin der Unilever Schweiz wurde. 2008
bis 2013 war sie im Vorstand des SKW sowie der
Promarca.
Sie sind Mutter. Wie bringen Sie Arbeit und Familie unter einen Hut?
Man sagt, ich sei gut organisiert, strukturiert und effizient. Zudem bringe ich eine gute Portion an Energie und Belastbarkeit mit. Dies sind
natürliche Eigenschaften, die mir stets geholfen haben, genügend freie Zeit für meine Familie zu haben. Zusätzlich spielt sicher eine wichtige
Rolle, dass mir meine Arbeit viel Freude macht und mein Mann mich stets unterstützt hat.
Man attestiert Frauen, grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet zu sein. Wie bespielen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihren
Führungsgremien?
Umweltbewusste, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit ist für mich fundamental. Klar müssen gerade in börsenkotierten
Publikumsgesellschaften Quartal für Quartal Resultate gebracht werden. Richtig motivierend für mich ist aber das Gefühl, in fairer und strategisch richtiger Art und Weise für das Unternehmen, die Menschen und die Umwelt Entscheide zu treffen, die den mittel- und langfristigen
Erfolg sicherstellen. Meine Gedanken bringe ich klar und deutlich ein.
Die Unternehmen in der Schweiz haben einen zunehmend stärker regulierten Spielraum. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung
um, und wie beurteilen Sie diese?
Stärkere Regulierungen entstehen meist, weil einige wenige Unternehmen von Schlupflöchern profitieren, das Rad zu stark in eine Richtung
drehen oder zu wenig schnell in eine gewollte Richtung agieren. Dies löst Druck zu neuen Regeln aus. Fakt ist, unser ganzes Umfeld verändert
sich immer schneller. Es kommen immer mehr Regulierungen auf uns zu, die wiederum neue Herausforderungen mit sich bringen, die nicht
immer wertgenerierend sind.
Die demografische Entwicklung stellt dem Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Wie können die
Unternehmen dem begegnen?
In diesem «War for Talents» sind die Unternehmen gefordert, das Thema ganzheitlich anzugehen, um die besten Leute zu gewinnen, zu
entwickeln und zu behalten. Die ganze Palette ist gefragt: Spezialprogramme mit den Universitäten, attraktive internationale TraineeProgramme, individuelle Förderung der Toptalente, Sabbaticals – aber auch Flexibilität bzgl. Arbeitszeiten inkl. Homeoffice, individuelle
Teilzeit- und Jobsharing-Angebote v.a. für weibliche Führungskräfte sowie leistungswillige Rentner für ein paar Stunden die Woche mit
Spezialprojekten zu beschäftigen. Wer hier nicht die Nase vorne hat, wird bald einen klaren Nachteil haben.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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13
schillingreport 2015
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
Verwaltungsräte
2015
Grösse der VR
Anzahl Unternehmen
90
Durchschnittliche Grösse VR
9
Häufigste Grösse VR
9
Das Gremium Verwaltungsrat ist mit 9 Mitgliedern im Schnitt deutlich grösser als das Gremium Geschäftsleitung. Dabei variiert die Grösse
des Verwaltungsrats von 4 Mitgliedern bis zu 40 Mitgliedern bei der Suva.
Häufigkeitsverteilung der verschiedenen VR-Grössen
22
20
20
18
17
16
14
Anzahl VR
12
10
9
9
9
8
6
5
5
4
5
4
3
2
0
4
6
5
7
8
9
10
11
12
13
1
1
1
1
18
19
23
40
Anzahl VR-Mitglieder
41 % aller Verwaltungsratsgremien haben eine Grösse von 7 oder 9 Mitgliedern. Dabei umfasst jede dieser Gremiumsgrössen 17 respektive
20 Unternehmen. Eine Grösse von 6, 8 oder 10 Mitgliedern findet sich bei 30 % der Verwaltungsräte.
Grösse des VR in Bezug auf die Branchen
14
13
12
Anzahl VR-Mitglieder
12
12
12
10
10
10
9
9
9
9
9
8
8
8
7
7
6
6
5
4
2
0
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Det
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Branchengruppen
Gro
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Log
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Bau
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Ele
Bei einer Betrachtung der Unternehmen nach Branchen zeigt sich, dass die Grösse von 9 Mitgliedern am häufigsten vorkommt (2014:
7 Mitglieder). Dies entspricht der durchschnittlichen Grösse des Verwaltungsrats von ebenfalls 9 Mitgliedern.
14
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
4.2 Veränderungen innerhalb der Gremien
Die Führungsgremien von Unternehmen unterliegen mehr oder weniger starken Veränderungen. Während der vergangenen
10 Jahre liessen sich Vergrösserungen, Verkleinerungen oder Abweichungen in der personellen Zusammensetzung bei gleichblei­
bender Mitgliederzahl beobachten.
Geschäftsleitungen
2015
Veränderungen innerhalb der GL
Identische GL wie im Vorjahr
35
30 %
Gleiche GL-Grösse wie im Vorjahr mit veränderter Zusammensetzung
45
38 %
Vergrösserung der GL
19
16 %
Verkleinerung der GL
19
16 %
Total
118
100 %
Über den gesamten Erhebungszeitraum von 10 Jahren gibt es keine Firma mit einem unveränderten Führungsteam. Alle Unternehmen
weisen mindestens in einem Jahr eine Veränderung in der Geschäftsleitung auf. Aktuell operieren 30 % der Unternehmen mit demselben
Führungsteam wie vergangenes Jahr. 2014 lag dieser Wert bei 45 %. Vergrösserungen und Verkleinerungen der Geschäftsleitungen vollzogen
sich um durchschnittlich 2 Sitze.
Verwaltungsräte
2015
Veränderungen innerhalb der VR
Identischer VR wie im Vorjahr
25
28 %
Gleiche VR-Grösse wie im Vorjahr mit veränderter Zusammensetzung
27
30 %
Vergrösserung des VR
16
18 %
Verkleinerung des VR
21
24 %
Total
89
100 %
Über den gesamten Erhebungszeitraum zeigt sich, dass die Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen punkto Veränderungen alternieren.
Verändern sich im einen Jahr die Verwaltungsräte stärker, so finden in den Geschäftsleitungen im Folgejahr in der Regel mehr Veränderungen
statt. Im schillingreport 2015 sind die Geschäftsleitungen mit 30 % unveränderten Gremien deutlich weniger stabil als im Vorjahr
(45 %) und somit annähernd gleichauf mit den Verwaltungsratsgremien. Dort haben 28 % der Unternehmen ein unverändertes Gremium.
Vergrösserungen und Verkleinerungen der Verwaltungsratsgremien vollzogen sich in der Regel um 1 bis 2 Sitze.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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15
schillingreport 2015
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
4.3 Zusammensetzung der Gremien
Die Zusammensetzung von Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten ist ein breit diskutiertes Thema. Kaum ein Tag vergeht, an
dem sich die öffentliche Meinung nicht zu Frauenquoten, Internationalisierung und Diversity äussert. Das folgende Kapitel beschäf­
tigt sich im Detail mit der Zusammensetzung der Führungsgremien von Unternehmen, wobei interessante Untergruppen in Kapitel
5 gesondert betrachtet werden.
Geschäftsleitungen
2015
Zusammensetzung der GL
Anzahl Unternehmen
120
Total GL-Mitglieder
886
100 %
Anteil Frauen
52
6 %
Anteil Männer
834
94 %
Anteil Schweizer
510
58 %
Anteil Ausländer
376
42 %
Anteil Neue
125
14 %
Anteil Neue
125
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
11
9 %
Anteil Männer unter den Neuen
114
91 %
Anteil Schweizer unter den Neuen
75
60 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
50
40 %
Nach einer zweijährigen Stagnation bei 45 % sank der Ausländeranteil in den Geschäftsleitungen 2014 erstmals auf 42 %. Dieses Jahr
stagniert er bei 42 %. Verzeichnete man von 2006 bis 2011 einen Anstieg des Ausländeranteils um 9 Prozentpunkte von 36 % auf 45 %,
so schwächte sich diese Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren ab. 2012 ergab sich diese Entwicklung u.a. wegen des tieferen
Ausländeranteils unter den neuen Geschäftsleitungsmitgliedern (44 %). 2013 machten die Ausländer unter den Neuen aber 52 % aus, was
dem zweithöchsten Wert des gesamten Erhebungszeitraums entspricht. Dies lässt darauf schliessen, dass es unter den Ausländern viele
Abgänge gab. 2014 lag der Anteil der Ausländer unter den Neuen wieder bei 48 %. Auch in dieser Erhebungsperiode musste davon ausgegangen werden, dass viele Ausländer die Geschäftsleitungen der hundert grössten Arbeitgeber verlassen hatten. Im schillingreport 2015
liegt der Anteil der Ausländer unter den Neuen bei 40 %. Hochinteressant wird es sein, welche Erkenntnisse die kommenden Jahre dazu
liefern werden.
Auch in diesem Jahr verzeichnen die Geschäftsleitungen einen Frauenanteil von 6 %. In der Zusammensetzung von Geschäftsleitungen ist
der Anteil Frauen immer noch tief, und die Bemühungen der Unternehmen tragen nur sehr wenige Früchte. Ein Frauenanteil von 9 % unter
den neuen Geschäftsleitungsmitgliedern ist ein Indiz für diese sehr langsame Entwicklung.
16
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
Verwaltungsräte
2015
Zusammensetzung der VR
Anzahl Unternehmen
90
Total VR-Mitglieder
820
100 %
Anteil Frauen
126
15%
Anteil Männer
694
85 %
Anteil Schweizer
523
64 %
Anteil Ausländer
297
36 %
Anteil Neue
80
10 %
Anteil Neue
80
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
26
33 %
Anteil Männer unter den Neuen
54
67 %
Anteil Schweizer unter den Neuen
49
61 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
31
39 %
Dieses Jahr stagniert der Ausländeranteil weiterhin bei 36 %, was nach wie vor dem höchsten Wert des gesamten Erhebungszeitraums
entspricht. Diese Stagnation kommt daher, dass sich unter den neuen Verwaltungsratsmitgliedern lediglich 39 % Ausländer finden. In den
beiden Jahren zuvor waren es 51 % (2014) respektive 49 % (2013).
In den Verwaltungsräten lässt sich auch dieses Jahr eine deutliche Entwicklung der Frauenanteile beobachten. Der Anteil Verwaltungsrätinnen
stieg von 13 % im Vorjahr auf aktuell 15 % an. Diese positive Veränderung ergibt sich durch die hohen Zugänge weiblicher Verwaltungsräte.
Unter den neuen Verwaltungsräten finden sich 33 % Frauen (2014: 22 %). Somit wurde – erstmalig seit Beginn dieser Erhebung – jeder
dritte vakante Verwaltungsratssitz mit einer Frau besetzt.
4.4 Alter der Gremiumsmitglieder
Oftmals wird das Alter einer Person mit deren Erfahrung gleichgesetzt. Dies mag in vielen Fällen zutreffen. Als wichtig erweist sich
für Mitglieder von Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten aber insbesondere die branchenrelevante Kompetenz, die nötig ist,
um das Amt und die damit verbundenen Aufgaben optimal auszufüllen.
Geschäftsleitungen
Alter der GL-Mitglieder
2015
Durchschnittsalter GL-Mitglieder
52 Jahre
Durchschnittsalter neuer GL-Mitglieder
49 Jahre
Das Durchschnittsalter beträgt bei den Geschäftsleitungsmitgliedern 52 Jahre und bei den Neuen 49 Jahre. Beide Werte sind über den
gesamten Erhebungszeitraum nahezu konstant mit einer leichten Tendenz zu älteren Managern.
Verwaltungsräte
Alter der VR-Mitglieder
2015
Durchschnittsalter VR-Mitglieder
59 Jahre
Durchschnittsalter neuer VR-Mitglieder
53 Jahre
Das durchschnittliche Verwaltungsratsmitglied ist unverändert 59 Jahre alt und somit 7 Jahre älter als das durchschnittliche
Geschäftsleitungsmitglied. Die neuen Verwaltungsratsmitglieder sind mit 53 Jahren um 4 Jahre älter als die neuen Geschäftsleitungsmitglieder.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
17
schillingreport 2015
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
4.5 Ausbildung der Gremiumsmitglieder
Welche Berufslaufbahn, welches Studium, welche Titel und welche Weiterbildungen haben die Mitglieder der beiden
Führungsgremien? Gibt es Unterschiede in der Qualifikation von Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitgliedern? Welche
Ausbildungen qualifizieren für Führungspositionen? Das alles sind Fragen, denen diese Erhebung nachgeht. Der Begriff
«Hochschule» wird im Folgenden für Universität und FH zusammenfassend gebraucht, wohingegen sich der Begriff «Akademiker»
ausschliesslich auf universitäre Abschlüsse bezieht.
Geschäftsleitungen
2015 Gesamt
Ausbildungen der GL-Mitglieder
Grösse des Sample
840
100 %
2015 Neue
114
100 %
Akademiker
637
76 %
86
75 %
FH-Absolventen
117
14 %
19
17 %
Matura
7
1 %
-
-
Berufsausbildung
76
9 %
7
6 %
Anderer Werdegang
3
<1 %
2
2 %
Weiterbildungen
386
45 %
51
43 %
Doktortitel
134
16 %
13
11 %
FH-Absolventen
117
100 %
19
100%
Wirtschaft
57
49 %
9
47 %
Technisch-naturwissenschaftlich
48
41 %
8
42 %
Andere Fachrichtung
11
9 %
2
11 %
Kombinationen
1
1 %
-
-
Akademiker
637
100 %
86
100%
Wirtschaft
276
43.5 % 41
48 %
Technisch-naturwissenschaftlich
212
33 %
27
31 %
Jura
69
11%
5
6 %
Andere Fachrichtung
41
6.5 % 7
8 %
Kombinationen
39
6 %
6
7 %
Das Ausbildungsniveau der Geschäftsleitungsmitglieder ist über den gesamten Erhebungszeitraum konstant hoch. 90 % haben einen
Hochschulabschluss, was ein klarer Indikator dafür ist, dass eine gute theoretische Basis zum Rucksack eines Managers gehört. Mit 16 %
erlangte nahezu jedes sechste Geschäftsleitungsmitglied einen Doktortitel, was dem deutlich tiefsten Wert im gesamten Erhebungszeitraum
entspricht. Dies lässt sich u.a. durch den tiefen Anteil von 11 % an Promovierten unter den Neuen erklären. Gleichzeitig dürften unter den
Abgängen einige Promovierte zu verzeichnen sein. Der Trend zu Weiterbildungen stieg über den gesamten Erhebungszeitraum kontinuierlich
an und bewegt sich dieses Jahr mit 45 % auf gleichem Niveau wie im Vorjahr und somit 9 Prozentpunkte über dem Wert von 2006 (36 %)
2015 Gesamt
Weiterbildungen der GL-Mitglieder
Grösse des Sample
386
51
100 %
Business School / MBA
191
49.5 % 28
55 %
NDS / LLM / MBL / MAS / CAS
10 %
7
13.5 %
38
100 %
2015 Neue
Fachexperten
90
23 %
5
10 %
Kombinationen
67
17.5 % 11
21.5 %
In diesem Jahr absolvierten 45 % aller Geschäftsleitungsmitglieder eine Weiterbildung, was dem Vorjahreswert und gleichzeitig dem höchsten
Wert im gesamten Erhebungszeitraum entspricht. Interessant dabei ist, dass der Trend zu Weiterbildungen unter den Neuen wieder ansteigt.
Absolvierten 2013 nur 39 % der neu berufenen Geschäftsleitungsmitglieder eine Weiterbildung, so waren es 2014 41 % und dieses Jahr 43 %.
18
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
«Die Unternehmen müssen sich als
strategisches Ziel setzen, die Frauen
zu ermutigen und zu entwickeln.»
Was motivierte Sie, sich als Verwaltungsrätin zu engagieren?
Für Swiss Re entschied ich mich wegen deren guter Reputation, insbesondere wenn es um
internationale Anerkennung und Corporate Governance geht. Zudem hat das Unternehmen
ein hervorragendes Humankapital. Der Fit zwischen meiner Tätigkeit in der wissenschaftlichen
Forschung und dem, was Swiss Re im Bereich Risk Management macht, ist sehr gross. Mein
Know-how kann ich hier optimal einbringen. Da ich Bankenregulatorin war und Wissen im
Bankensektor habe, engagiere ich mich zudem als Verwaltungsrätin bei der Banque Privée
Edmond de Rothschild. Diese beiden Mandate ergänzen sich gegenseitig hervorragend.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion bezüglich Frauen in den Führungsgremien?
Ist es Ihrer Ansicht nach notwendig, Frauenförderung als strategisches Ziel festzulegen?
Dies ist eine alte Diskussion. Der Fortschritt war immer gering, nicht nur in der Schweiz. Erst
in letzter Zeit hat sich etwas getan, v.a. in den Verwaltungsräten. Das Management hingegen
hinkt stark hinterher. Die Unternehmen müssen sich als strategisches Ziel setzen, die Frauen zu
ermutigen und zu entwickeln. Die Bemühungen sollten sich aber nicht nur auf das Geschlecht
beziehen, sondern die Diversity bezüglich aller Dimensionen fördern.
Prof. Dr. Rajna Gibson Brandon
Rajna Gibson Brandon ist Professorin für Finance an der
Universität Genf und Managing Director des Geneva
Finance Research Institute der Universität Genf sowie
Honorarprofessorin für Finance an der Universität
Lausanne. Ihre aktuellen Forschungstätigkeiten um­fassen
die Themen Asset Pricing, Risk Management, Corporate
Governance und experimentelle Fi­nanzier­ungen. Sie
publiziert regel­mässig in führenden Fach­zeitschriften.
Die promovierte Ökonomin ist Ver­wal­tungs­­rätin der
Swiss Re und der Banque Privée Edmond de Rothschild.
Sie war Mitglied der Wettbe­werbs­kommission und der
Schweizerischen Banken­ko­m­missi­on (heute FINMA).
Wie stehen Sie zum Instrument «Frauenquote» zur Förderung von Frauen in
Verwaltungsräten?
Ich war schon immer dagegen. In letzter Zeit betrachte ich es aber etwas differenzierter. Jedoch sollten nicht Quoten, sondern Zielsetzungen
der Unternehmen die Förderung von Frauen ermöglichen.
Sie sind Mutter. Wie bringen Sie Arbeit und Familie unter einen Hut?
Bei mir sind es zwei Aspekte. Einerseits bekam ich meine Tochter erst relativ spät in meiner beruflichen Laufbahn, und dann habe ich noch
einen Ehemann, der wirklich einen grossen Beitrag leistet. Wir teilen alle Arbeiten im Haus sowie die Familienpflichten. Er ist beruflich flexibler als ich, was sehr hilfreich ist. Nichtsdestotrotz bleibt es eine Herausforderung, die wir täglich gemeinsam meistern.
Man attestiert Frauen, grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet zu sein. Wie bespielen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihren
Führungsgremien?
Mit dem Thema Nachhaltigkeit bin ich in erster Linie durch meine Forschung am Geneva Finance Research Institute vertraut. Mein akademisches Wissen ist anders als mein Verwaltungsratswissen, und ich gehe das Problem auch eher von der Forschungsseite an. In den
Verwaltungsräten behandeln wird das Thema Nachhaltigkeit aufgrund der vollen Agenda aber vermutlich weniger, als wir gerne würden.
Die Unternehmen in der Schweiz haben einen zunehmend stärker regulierten Spielraum. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung
um und wie beurteilen Sie diese?
Ich würde das als weltweites Problem betrachten, es betrifft nicht nur die Schweiz. Die vielen Regulierungen sind der Preis, den wir für die
Finanz- und Hypothekenkrise sowie die Betrügereien und Skandale in der Finanzindustrie bezahlen. Wir sind vom einen Extrem ins andere
gefallen. Eine grosse Hürde ist auch die fehlende internationale Kooperation, die zu einer Harmonisierung der Regulation führen könnte.
Somit haben wir jetzt einen Überfluss an Regulierungen, und man braucht sehr viel Zeit, um diese zu verstehen, und hat dadurch zu wenig
Zeit, um sich auf die strategische Ausrichtung der Firma zu konzentrieren.
Die demografische Entwicklung stellt dem Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Wie können die
Unternehmen dem begegnen?
Die Alterung der Gesellschaft ist eine Tatsache. Wir werden das Rentenalter überdenken müssen und uns mit dem Gedanken anfreunden,
länger zu arbeiten. Wir brauchen zudem mehr Freiheiten im Anstellen von Ausländern, und die Unternehmen müssen flexibler werden, um
mehr Frauen zu ermutigen und zu halten. Es braucht strukturelle Änderungen, die die Integration von Frauen in die Arbeitswelt fördern. Ich
hoffe, dass sich das Mind-set ändert und schon die Generation meiner Tochter diese Probleme nicht mehr kennen wird.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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19
schillingreport 2015
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
Verwaltungsräte
2015 Gesamt
Ausbildungen der VR-Mitglieder
Grösse des Sample
791
100 %
2015 Neue
66
100 %
83.5 % Akademiker
659
56
85 %
FH-Absolventen
46
6 %
4
6 %
Matura
11
1.5 % -
-
Berufsausbildung
73
9 %
5
7.5 %
Anderer Werdegang
2
<1 %
1
1.5 %
Weiterbildungen
345
43 %
35
50 %
Doktortitel
259
32 %
20
29 %
FH-Absolventen
46
100 %
4
100 %
Wirtschaft
24
52 %
1
25 %
Technisch-naturwissenschaftlich
16
35 %
-
-
Andere Fachrichtung
5
11 %
2
50 %
Kombination
1
2 %
1
25 %
Akademiker
659
100 %
56
100 %
Wirtschaft
271
29
52 %
41 %
Technisch-naturwissenschaftlich
162
24.5 % 10
18 %
Jura
137
21 %
8
14 %
Andere Fachrichtung
46
7 %
3
5 %
Kombinationen
43
6.5 % 6
11 %
Auch bei den Verwaltungsratsmitgliedern ist das Ausbildungsniveau konstant hoch. Sie weisen einen Anteil von 89.5 % Hochschulabsolventen
auf, wobei unter den Neuen sogar 91 % Hochschulabsolventen anzutreffen sind. Betrachtet man den Anteil an Promovierten, so ist dieser Wert
mit 32 % einen Prozentpunkt tiefer als letztes Jahr (33 %). Unter den Neuen findet sich ein Anteil von 29 % mit Doktortitel. Eine Weiterbildung
absolvierten dieses Jahr 43 % der Verwaltungsratsmitglieder. Dies ist der höchste Wert im gesamten Erhebungszeitraum der Verwaltungsräte.
2015 Gesamt
Weiterbildungen der VR-Mitglieder
2015 Neue
Grösse des Sample
345
100 %
35
100 %
Business School / MBA
159
46 %
20
54 %
NDS / LLM / MBL / MAS / CAS
17
5 %
3
9 %
Fachexperten
131
38 %
7
20 %
Kombinationen
11 %
6
17 %
38
Entsprechend der Entwicklung des letzten Jahres nahmen die Weiterbildungen unter den neu berufenen Verwaltungsratsmitgliedern weiterhin
zu von 45 % auf 50 %. Die Doktortitel gingen unter den Neuen von 35 % auf 29 % zurück. Die 2012 getroffene Annahme, dass die Bedeutung
von Promotionen für die Qualifikation von Verwaltungsräten insbesondere zugunsten von MBA, Business School und Fachdiplomen abnehmen
wird, lässt sich dieses Jahr somit erhärten.
Weitere Erkenntnisse
Während von den Verwaltungsratsmitgliedern 21 % der Akademiker ein Jura-Studium absolvierten, finden sich in den Geschäftsleitungen
nur 11 % Juristen. Allerdings lassen sich unter den Neuen beider Gruppen nicht mehr Juristen als im Gesamtsample nachweisen: bei den
Geschäftsleitungsmitgliedern 6 % und bei den Verwaltungsratsmitgliedern 14 %. In den Geschäftsleitungen gibt es mit 14 % mehr als doppelt so
viele FH-Absolventen wie in den Verwaltungsräten, in denen es nur 6 % sind. Beide Samples weisen in etwa den gleichen Anteil an Akademikern
mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss auf. Dieser beträgt 43.5 % bei den Geschäftsleitungen und 41 % bei den Verwaltungsräten. Die
Verteilung der technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildungen zeigt ein anderes Bild, nämlich 33 % bei den Geschäftsleitungen gegenüber 24.5 %
bei den Verwaltungsräten. Somit lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass in Verwaltungsräten – im Gegensatz zu den Geschäftsleitungen –
häufiger Juristen einsitzen, während in den Geschäftsleitungen mehr Akademiker mit technisch-naturwissenschaftlicher Fachrichtung anzutreffen sind. Beachtenswert ist, dass bei den Verwaltungsratsmitgliedern der Anteil an Promovierten mit 32 % deutlich höher liegt als bei den
Geschäftsleitungsmitgliedern mit 16 %. Die Gremiumsmitglieder mit Weiterbildung zeigen im Gegensatz dazu ein umgekehrtes Bild: Von den
Geschäftsleitungsmitgliedern absolvierten 45 % eine Weiterbildung, von den Verwaltungsräten waren es 43 %. In den Verwaltungsräten verteilt
sich die Anzahl an Promovierten unter den Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften (32 %), Jurisprudenz (28 %) und dem technisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt (28 %), in den Geschäftsleitungen ist es vorrangig jene mit einem technisch-naturwissenschaftlichen Hintergrund (44 %).
Die promovierten Juristen machen in den Geschäftsleitungen lediglich 16 % aus.
20
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4 Die Führungsgremien der Unternehmen
4.6 Verantwortungsbereiche der Geschäftsleitungsmitglieder
In Bezug auf die Zusammensetzung der Geschäftsleitungen ist auch die Betrachtung der Verantwortungsbereiche ihrer Mitglieder
interessant. Dabei stellt sich vor allem die Frage, ob sich die zunehmende Internationalisierung der Unternehmen auch hier
bemerkbar macht.
2015 Gesamt
Verantwortungsbereiche der GL-Mitglieder
2015 Neue
Verantwortung nach Funktion
463
52 %
67
54 %
Verantwortung nach Geschäftsbereich
259
29 %
45
36 %
Verantwortung nach Geografie
108
12 %
11
9 %
Kombination Geografie / Funktion
8
1 %
-
-
Kombination Geografie / Geschäftsbereich
26
3 %
1
<1 %
Kombination Geschäftsbereich / Funktion
20
2 %
1
<1 %
Kombination aller 3 Varianten
2
<1 %
-
-
Total
886
100 %
100 %
125
56 % der Geschäftsleitungsmitglieder üben als CEO, CFO, Leiter Human Resources, Leiter Marketing etc. eine unternehmensspezifische
Funktion innerhalb ihres Gremiums aus. Business-Unit-Verantwortung trägt mit 35 % rund ein Drittel der Geschäftsleitungsmitglieder.
17 % haben eine geografische Verantwortung inne. Obwohl die internationale Expansion für viele Unternehmen eine wichtige Rolle spielt,
sind über den gesamten Erhebungszeitraum hinweg kaum Entwicklungen in Richtung einer stärkeren geografischen Aufgabenteilung der
Geschäftsleitungsmitglieder erkennbar.
4.7 Erfahrung der Gremiumsmitglieder
Bei der Betrachtung der Erfahrung der Gremiumsmitglieder kristallisieren sich zwei Fragestellungen als zentral heraus: Welche
berufliche Entwicklung durchliefen Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitglieder, bevor sie in ein Gremium bestellt wurden?
Und wie lange sind sie bereits im Unternehmen tätig?
Geschäftsleitungen
2015 Gesamt
Erfahrung der GL-Mitglieder
Grösse des Sample
867
100 %
Vorher im Unternehmen tätig
501
58 %
Vorher in anderer GL tätig
212
Vorher im Unternehmen und in anderer GL tätig
63
Keine Erfahrung im Unternehmen oder in anderer GL
91
2015 Neue
123
100 %
66
54 %
24.5 % 29
24 %
9
7 %
10.5 % 19
15 %
7 %
65 % der Geschäftsleitungsmitglieder waren bereits vor ihrer Berufung in die Geschäftsleitung im Unternehmen tätig und wurden somit
intern rekrutiert. Dies zeigt, wie wichtig das interne Talent Management ist. 31.5 % der Geschäftsleitungsmitglieder waren bereits vor ihrer
Berufung in einem anderen Unternehmen in der Geschäftsleitung tätig. Demgegenüber weisen nur 10.5 % keine relevante Erfahrung im
Unternehmen selbst oder in einer anderen Geschäftsleitung auf. Hierbei kann es sich auch um Manager handeln, die aus Grosskonzernen
eingestellt wurden und nicht im obersten Führungsgremium der Unternehmung einsassen, sondern z.B. auf Stufe Geschäftsbereich in einem
Untergremium der Konzernleitung tätig waren. Unter den neuen Geschäftsleitungsmitgliedern zeigt sich dies sehr eindrücklich. Während
2014 lediglich 4 % der Neuen weder Erfahrung aus einer anderen Geschäftsleitung mitbrachten noch unternehmensintern rekrutiert wurden,
stieg dieser Wert im aktuellen Erhebungszeitraum auf 15 %. Ebenso nahmen die Manager mit Erfahrung aus einer anderen Geschäftsleitung
unter den Neuen von 30 % in 2014 auf aktuell 24 % ab.
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21
schillingreport 2015
4 Die Führungsgremien der Unternehmen
Durchschnittliche Erfahrung der GL-Mitglieder
in aktueller GL
im Unternehmen
im Unternehmen bis
Eintritt in die GL
Gesamtsample
5 Jahre
Vorher im Unternehmen tätig
5 Jahre
18 Jahre
13 Jahre
Vorher im Unternehmen und in anderer GL tätig
5 Jahre
11 Jahre
6 Jahre
Vorher in anderer GL tätig
5 Jahre
Keine Erfahrung im Unternehmen oder in anderer GL
5 Jahre
Besonders interessant ist der Blick auf die durchschnittliche Erfahrung der Geschäftsleitungsmitglieder. Betrachtet man den Zeitraum, über
den ein Geschäftsleitungsmitglied in einem Unternehmen angestellt ist, zeigt sich, dass intern beförderte Manager länger im Unternehmen
tätig sein müssen (durchschnittlich 13 Jahre), bis sie in die Geschäftsleitung berufen werden, als Geschäftsleitungsmitglieder, die extern
Erfahrung auf gleicher Hierarchieebene sammelten – wenn auch nur bei einem KMU. Diese werden, wie bereits im Vorjahr, durchschnittlich
nach nur 6 Jahren in das Führungsgremium berufen.
Verwaltungsräte
Durchschnittliche Erfahrung der VR-Mitglieder
im aktuellen VR
Gesamtsample
6 Jahre
Vorher im Unternehmen tätig
8 Jahre
im Unternehmen
im Unternehmen bis
Eintritt in den VR
24 Jahre
16 Jahre
Das durchschnittliche Verwaltungsratsmitglied ist seit 6 Jahren im Amt. Verwaltungsratsmitglieder, die zuvor operativ im Unternehmen tätig
waren, weisen mit 8 Jahren ein etwas längeres Dienstalter auf. Sie gehören dem Unternehmen im Schnitt seit 24 Jahren an und wurden nach
16-jähriger Tätigkeit in den Verwaltungsrat berufen. Die neuen Verwaltungsratsmitglieder wurden nach einem durchschnittlichen Dienstalter
von 15 Jahren in das strategische Führungsgremium gewählt, was 1 Jahr unter dem Durchschnitt des Gesamtsamples liegt.
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4 Die Führungsgremien der Unternehmen
4.8 Korrelationen von Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten
2015 Gesamt
Herkunft der VR-Mitglieder
Vorher im Unternehmen tätig
129
Vorher CEO im Unternehmen
12
Vorher GL-Mitglied im Unternehmen
20
Vorher GL-Mitglied und CEO im Unternehmen
Vorher weder GL-Mitglied noch CEO im Unternehmen
2015 Neue
100 %
8
100 %
9 %
2
25 %
15.5 % -
-
15
12 %
-
-
82
63.5 % 6
75 %
Im Jahr 2015 wurden insgesamt 820 Verwaltungsratsmitglieder untersucht. Von diesen waren 129 bereits vor ihrem Eintritt in den
Verwaltungsrat im Unternehmen tätig (16 %). Davon waren 9 % als CEO angestellt, 15.5 % gehörten der Geschäftsleitung an, und 12 % hatten beide Ämter inne. Die Erfahrung im eigenen Unternehmen ist folglich durchaus ein Kriterium für die Wahl in den Verwaltungsrat. Noch
spannender ist aber, dass von allen 820 Verwaltungsratsmitgliedern 15 % in der Geschäftsleitung einer anderen vom schillingreport erfassten
Unternehmung tätig waren, bevor man sie in den aktuellen Verwaltungsrat berief. 25 Geschäftsleitungsmitglieder sitzen zudem gleichzeitig
im Verwaltungsrat einer anderen im Report einbezogenen Unternehmung ein und besetzen insgesamt 28 Mandate.
Weitere Erkenntnisse
Im Hinblick auf die immer schärfer werdenden Corporate-Governance-Vorschriften ist es interessant, dass auch dieses Jahr wieder in 6 von
90 Unternehmen (7 %) der CEO-Posten und das Verwaltungsratspräsidium mit derselben Person besetzt sind. In 27 der 90 untersuchten
Verwaltungsratsgremien (30 %) sitzt der jeweilige CEO als Mitglied, Delegierter oder Präsident ein. Dies bedeutet, dass in beinahe jedem dritten im schillingreport untersuchten Verwaltungsratsgremium der CEO als Mitglied einsitzt. In den 90 untersuchten Verwaltungsräten sitzen
neben den 27 CEOs 5 Geschäftsleitungsmitglieder als Verwaltungsratsmitglieder ein. Anders gesagt, üben 4 % der Verwaltungsratsmitglieder
gleichzeitig eine operative Rolle als CEO oder Geschäftsleitungsmitglied im eigenen Unternehmen aus.
Augenfällig ist, dass viele Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsmitglieder mehrere Positionen innerhalb von Unternehmungen des Samples
einnehmen bzw. innerhalb der Unternehmungen des Samples einen Wechsel vollzogen. Bei Verwaltungsratsmitgliedern sind sogar mehrere
Kombinationen möglich. 16 % der 820 erfassten Verwaltungsratsmitglieder waren bereits im eigenen Unternehmen tätig, bevor sie in den
Verwaltungsrat berufen wurden. Von diesen sind 22 % aktuell gleichzeitig operativ in der Geschäftsleitung tätig.
121 Verwaltungsräte (15 %) sassen vor ihrer Berufung in den Verwaltungsrat in der Geschäftsleitung eines anderen vom schillingreport
erfassten Unternehmens. Von diesen haben 16 Personen heute 2 Verwaltungsratsmandate in einem der erfassten Gremien inne, 2 Personen
bekleiden 3 Mandate, 2 weitere Personen kommen auf 4 Mandate. Somit sind es effektiv 95 Personen, von denen aktuell 8 in der
Geschäftsleitung eines im schillingreport erfassten Unternehmens und gleichzeitig im Verwaltungsrat eines anderen im Report enthaltenen
Unternehmens sitzen, wobei 3 Personen je 2 Verwaltungsräten angehören.
Betrachtet man hingegen das Sample in Bezug auf Multi-Verwaltungsräte, so zeigt sich, dass heute 69 Personen in 2 oder mehr Verwaltungsräten
des Samples sitzen. 55 Personen sind gleichzeitig in 2 Unternehmen des Samples, 11 Personen gleichzeitig in 3 Unternehmen des Samples
und 3 Personen gleichzeitig in 4 Unternehmen des Samples als Verwaltungsrat tätig. Diese 69 Personen haben somit insgesamt 19 % aller
Verwaltungsratsmandate inne. Anders formuliert, sitzen 9 % der Verwaltungsratsmitglieder zusätzlich im Verwaltungsrat einer anderen vom
schillingreport erfassten Unternehmung. 49 Geschäftsleitungsmitglieder waren vorher in der Geschäftsleitung einer anderen vom schillingreport erfassten Unternehmung tätig. Von diesen 49 Personen amten heute 15 als CEO.
15 % der Verwaltungsratsmitglieder waren vor ihrem Eintritt in den Verwaltungsrat in der Geschäftsleistung eines anderen vom Report
erfassten Unternehmens tätig. 80 % davon sind Schweizer, eine Zahl, die sowohl im Vergleich zu den Geschäftsleitungen (58 %) als auch
den Verwaltungsräten (64 %) deutlich über dem Durchschnitt liegt. Zudem sind diese Personen mit 61 Jahren etwas älter als das durchschnittliche Verwaltungsratsmitglied (59 Jahre). Auch weisen sie einen überdurchschnittlichen Anteil an Wirtschaftswissenschaftlern unter
den Akademikern auf (52 %). 33 % dieser ehemaligen Geschäftsleitungsmitglieder verfügen über einen Doktortitel, was leicht über dem
Durchschnitt der Verwaltungsräte (32 %) und deutlich über dem der Geschäftsleitungsmitglieder (16 %) liegt.
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23
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen
Die umfangreichen Untersuchungsergebnisse zur Zusammensetzung der Führungsgremien sind die Grundlage für die nun fol­
genden gesonderten Betrachtungen interessanter Untergruppen sowie deren Vergleich mit dem Gesamtsample. Die Auswertungen
sollen eine Basis schaffen, gewisse Entwicklungen und Trends in der Schweiz besser zu verstehen und gegebenenfalls entspre­
chende Handlungsmassnahmen daraus abzuleiten.
5.1 Frauen
Das Thema «Frauen in Führungsgremien» wird allgemein sehr kontrovers diskutiert. Anders als in verschiedenen europäischen
Ländern gibt es in Schweizer Unternehmen keine Frauenquoten. Der schillingreport ermittelt, welche Merkmale die Frauen in den
Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten aufweisen und welchen fachlichen Hintergrund sie mitbringen. Dies kann Aufschluss
darüber geben, wie sich Frauen in der Schweizer Wirtschaft fördern liessen.
Übersicht der weiblichen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Übersicht der weiblichen GL-Mitglieder
Anzahl Unternehmen
120
Total GL-Mitglieder
886
Anteil Frauen
52
Anteil Frauen
52
100 %
Anteil Schweizerinnen
26
50 %
Anteil Ausländerinnen
26
50 %
Anteil CEOs
121
100 %
Anteil Frauen
Anteil SMI-GL-Mitglieder
207
Anteil Frauen
Anteil Neue
125
Anteil Frauen unter den Neuen
11
Anteil neuer weiblicher GL-Mitglieder
11
100 %
Anteil Schweizerinnen unter den Neuen
6
55 %
Anteil Ausländerinnen unter den Neuen
5
45 %
3
13
100 %
6 %
2.5 %
100 %
6 %
100 %
9 %
Der Frauenanteil erhöhte sich über den gesamten Erhebungszeitraum von 4 % in 2006 auf erstmalig 6 % in 2013 und befindet sich auch
dieses Jahr bei 6 %. Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen bleibt tief, da die Abgänge die Neueintritte nahezu aufwogen. In den
Geschäftsleitungen sind dieses Jahr 52 Frauen tätig. Unter den Neuen finden sich 11 Frauen, was 9 % aller neuen Manager entspricht. 2011
betrug der Anteil Frauen unter den Neuen noch 13 %, seither war er immer tiefer. Anders betrachtet, entsprechen diese 11 neuen Frauen
21 % aller weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder. Somit werden neue Managerinnen in die Geschäftsleitungen berufen, gleichzeitig sind
aber fast gleich viele Abgänge unter den Frauen zu verzeichnen. Die 3 amtierenden weiblichen CEOs sind unverändert Susanne Ruoff von der
Schweizerischen Post, Jasmin Staiblin von der Alpiq Holding AG und Suzanne Thoma von der BKW Energie AG. Alle 3 waren bereits in ihrer
Position, und kein weiblicher CEO ist im aktuellen Erhebungszeitraum aus der Geschäftsleitung ausgeschieden. Der Ausländerinnenanteil
unter den Managerinnen stagniert auf dem Vorjahreswert von 50 %. Dieser Wert liegt, wie bereits in den vergangenen Jahren, über dem
Ausländeranteil des Gesamtsamples (42 %). Unter den neuen weiblichen Geschäftsleitungsmitgliedern beträgt der Ausländerinnenanteil
45 %. Die Frage, wo die neuen Managerinnen gefunden werden, lässt sich an dieser Stelle also damit beantworten, dass fast die Hälfte im
Ausland rekrutiert wurde.
24
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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«Die Arbeit in einem Verwaltungsrat ist
flexibler und kann gut mit einem
öffentlichen Amt kombiniert werden.»
Was motivierte Sie, sich als Verwaltungsrätin zu engagieren?
Ich führe sehr gern. Eine operative Führungstätigkeit in der Wirtschaft wäre aber mit meinem
Ständeratsmandat, das mich zu ca. 50 % beansprucht, nicht vereinbar. Die Arbeit in einem
Verwaltungsrat ist flexibler und kann gut mit einem öffentlichen Amt kombiniert werden. Als
Verwaltungsrätin kann ich meine langjährige Führungserfahrung einbringen.
Wie nehmen Sie die Arbeit im VR wahr? Welche Veränderungen erleben Sie durch
den Zuwachs von Frauen im VR?
Die Arbeit in einem Verwaltungsrat ist sehr anspruchsvoll. Ein Verwaltungsrat trifft zwar
die strategischen Entscheide auf der obersten Führungsebene, hat aber, wenn es um die
Umsetzung geht, oft keinen direkten Durchgriff. Dies erfordert Loyalität und gegenseitiges
Vertrauen zwischen Verwaltungsrat und Unternehmensleitung. Der Zuwachs von Frauen erweitert die Erfahrungshorizonte. Trotzdem würde ich die Frauen nicht idealisieren. Entscheidend
ist vielmehr die Persönlichkeit, die Art und Weise, wie ein Mensch denkt, welche Werte er oder
sie vertritt.
Karin Keller-Sutter
Karin Keller-Sutter ist seit Herbst 2011 FDP-Stände­
rätin des Kantons St. Gallen. Ihre politische Laufbahn
startete sie 1992 als Gemeinderätin von Wil (SG).
Danach war sie Kantonsrätin und von 2000 bis 2012
Regierungsrätin des Kantons St. Gallen. Zweimal
präsidierte sie die St. Galler Regierung. 2011 hat sie
den Swiss Award in der Sparte Politik gewonnen.
Zudem hat sie verschiedene Auszeichnungen für ihre
Arbeit gegen häusliche Gewalt erhalten. Karin KellerSutter ist studierte Konferenzdolmetscherin und
Übersetzerin und absolvierte ein Nachdiplomstudium
in Pädagogik. Sie ist unter anderem Verwaltungsrätin
der Bâloise Holding AG und der NZZ AG.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion bezüglich Frauen in den Führungsgremien? Ist
es Ihrer Ansicht nach notwendig, Frauenförderung als strategisches Ziel festzulegen?
Der Begriff der Frauenförderung gefällt mir nicht. Er impliziert, dass Frauen Defizite aufweisen, die man ausmerzen muss, damit sie einer Aufgabe gewachsen sind. Für mich geht
es darum, dass man die Frauen an der Verantwortung und Macht in Wirtschaft und Gesellschaft teilhaben lässt und ihnen den Platz
einräumt, der ihnen zusteht. Die strategische Absicht von Firmen, vermehrt Frauen in die Führungsgremien zu berufen, ist zu begrüssen.
Aufgrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels wird die Wirtschaft gar nicht darum herumkommen, vermehrt
auf die Frauen zu setzen.
Wie stehen Sie zum Instrument «Frauenquote» zur Förderung von Frauen in Verwaltungsräten?
Ich bin gegen gesetzliche Quoten. Diese sind nicht nur ein unzulässiger Eingriff in die Personalplanung von privaten Firmen, sondern
werden der Qualität von Frauen überhaupt nicht gerecht. Frauen schaffen es aus eigener Kraft und dank ihrer Fähigkeiten in einen
Verwaltungsrat.
Man attestiert Frauen, grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet zu sein. Wie bespielen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihren
Führungsgremien?
Der Begriff der «Nachhaltigkeit» ist mir zu schwammig. Ich stelle aber fest, dass Frauen kritischer sind, wenn es um Investitionsentscheide
geht. Damit sage ich nicht, dass Frauen Risiken meiden, aber sie stellen kritische Fragen und hinterfragen Entscheide. Sie üben offener Kritik,
weil sie oft nicht Teil einer gewachsenen Machtstruktur sind und deshalb weniger Rücksicht nehmen müssen.
Die Unternehmen in der Schweiz haben einen zunehmend stärker regulierten Spielraum. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung
um und wie beurteilen Sie diese?
Diese Entwicklung ist gefährlich und führt dazu, dass letztlich niemand mehr Verantwortung tragen will. Die Verdichtung der Regulierung
hat demnach einen paradoxen Effekt. Sie schafft nicht mehr Sicherheit, sondern verwischt die Verantwortung und führt zu einer Null-FehlerKultur. Mehr Regulierung bedeutet also nicht mehr Verantwortungsübernahme, sondern eine vermehrte Delegation von Verantwortung an
anonyme Kontrollorgane.
Die demografische Entwicklung stellt dem Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Wie können die
Unternehmen dem begegnen?
Der Kampf um Arbeitskräfte wird sich künftig nicht nur über den Lohn entscheiden, sondern zunehmend über die Arbeitsbedingungen. Grosse
Firmen müssen flexible Arbeitszeitmodelle anbieten und Antworten auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie finden. Gewerbebetriebe
auf dem Land können dies aus strukturellen Gründen oft nicht. Dafür haben sie z.B. den Vorteil, dass Beruf und Wohnort nahe beieinander
liegen und dadurch aufreibende Pendlerzeiten entfallen.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.1 Frauen
Verwaltungsräte
2015
Übersicht der weiblichen VR-Mitglieder
Anzahl Unternehmen
90
Total VR-Mitglieder
820
100 %
Anteil Frauen
126
15 %
Anteil Frauen
126
100 %
Anteil Schweizerinnen
86
68 %
Anteil Ausländerinnen
40
32 %
Anteil VRP
89
100 %
Anteil Frauen
1
Anteil SMI-VR-Mitglieder
198
100 %
Anteil Frauen
33
17 %
Anteil Neue
80
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
26
33 %
Anteil neuer weiblicher VR-Mitglieder
26
100 %
Anteil Schweizerinnen unter den Neuen
17
65 %
Anteil Ausländerinnen unter den Neuen
9
35 %
1 %
Der Frauenanteil in den Verwaltungsräten erhöhte sich über den gesamten Erhebungszeitraum ebenfalls von 10 % in 2010 auf erstmalig
15 % in 2015. In den Verwaltungsräten sind aktuell 126 Frauen tätig. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist der Anteil von
33 % an Verwaltungsrätinnen unter den Neuen. Dieser Wert lag in der Vergangenheit zwischen 8 % und 13 % und erreichte 2013 und
2014 jeweils über 20 %. Nominell wurden 26 neue Verwaltungsrätinnen berufen. Die einzige Verwaltungsratspräsidentin ist Nayla Hayek
(The Swatch Group Ltd.). Während im Gesamtsample 36 % der Verwaltungsratsmitglieder einen ausländischen Pass besitzen, lassen sich
unter den Frauen in den Verwaltungsräten 32 % Ausländerinnen nachweisen. Somit zählen die Frauen in Geschäftsleitungspositionen mehr
Ausländerinnen (50 %) als das Gesamtsample (42 %), während die Verwaltungsrätinnen einen tieferen Anteil ausländischer Mitglieder (32 %)
als das Gesamtsample verzeichnen (36 %).
Alter der weiblichen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Alter der weiblichen GL-Mitglieder
Gesamt
Ausländerinnen
SMI
Durchschnittsalter weiblicher GL-Mitglieder
49 Jahre
49 Jahre
54 Jahre
Durchschnittsalter neuer weiblicher GL-Mitglieder
45 Jahre
45 Jahre
49 Jahre
Die weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder sind unverändert 49 Jahre alt und somit 3 Jahre jünger als das Gesamtsample. Managerinnen
mit ausländischem Pass und Schweizerinnen sind ebenfalls 49 Jahre alt. Die weiblichen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder sind durchschnittlich 54 Jahre alt, wobei sowohl Schweizerinnen als auch Ausländerinnen im Schnitt 54 Jahre alt sind. Die neuen weiblichen
Geschäftsleitungsmitglieder sind mit 45 Jahren gleich alt wie letztes Jahr. Die neuen ausländischen Managerinnen sind mit 45 Jahren 1 Jahr
älter als vergangenes Jahr.
26
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5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.1 Frauen
Verwaltungsräte
2015
Alter der weiblichen VR-Mitglieder
Gesamt
Ausländerinnen
SMI
Durchschnittsalter weiblicher VR-Mitglieder
53 Jahre
57 Jahre
57 Jahre
Durchschnittsalter neuer weiblicher VR-Mitglieder
49 Jahre
51 Jahre
53 Jahre
Das durchschnittliche weibliche Verwaltungsratsmitglied ist 53 Jahre alt und somit 6 Jahre jünger als das Gesamtsample. Das Durchschnittsalter
der neuen Verwaltungsrätinnen beträgt 49 Jahre (2014: 53 Jahre), womit diese 4 Jahre unter dem Durchschnittsalter der neuen
Verwaltungsratsmitglieder liegen. Interessant ist, dass die ausländischen Verwaltungsrätinnen sowie die SMI-Verwaltungsrätinnen mit jeweils
57 Jahren die ältesten Gruppen bilden. Dabei sind die Schweizerinnen in den SMI-Verwaltungsräten 52 Jahre alt und die Ausländerinnen
gar 60 Jahre. Generell kann festgehalten werden, dass die Verwaltungsrätinnen älter sind als die weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder.
Während in den Geschäftsleitungen jüngere Managerinnen eingestellt werden, wird in den Verwaltungsräten auf erfahrene und deshalb
tendenziell ältere weibliche Mitglieder gesetzt.
Nationalität der weiblichen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
Von den weiblichen Geschäftsleitungsmitgliedern haben 50 % einen Schweizer Pass, 50 % sind somit Ausländerinnen. Unter den Neuen
machen die Ausländerinnen 45 % aus. Die grösste Gruppe unter den Ausländerinnen bilden die Angelsächsinnen: 34 % aller weiblichen
ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder haben einen US-amerikanischen oder britischen Pass. Aus Deutschland stammen 27 % der
Managerinnen, es folgen Frankreich mit 23 %, Italien mit 12 % und Belgien mit 4 %. Ein etwas anderes Bild zeigen die weiblichen SMIGeschäftsleitungsmitglieder: Von ihnen haben nur 31 % einen Schweizer Pass. Letztes Jahr waren es noch 33 % und 2013 sogar 40 %. Die
ausländischen SMI-Managerinnen stammen aus Frankreich (33.5 %), Grossbritannien (33.5 %), den USA (22 %) und Belgien (11 %). Auch
hier bilden die Angelsächsinnen mit 55.5 % die deutlich grösste Gruppe. Erwähnenswert ist, dass die SMI-Unternehmen seit 2012 keine
deutschen Managerinnen beschäftigen.
Verwaltungsräte
In den Verwaltungsräten sitzen 68 % Schweizerinnen. Letztes Jahr waren es noch 70 %. Betrachtet man nur die ausländischen
Verwaltungsrätinnen, so machen die Angelsächsinnen 50 % aus, wobei knapp die Hälfte davon einen US-amerikanischen Pass besitzt.
Deutsche weibliche Verwaltungsratsmitglieder sind mit 12.5 % vertreten, China mit 7.5 %, Indien, Schweden und die Niederlande stellen
jeweils 5 %. Weitere 6 Länder sind mit je einer Frau vertreten. Klammert man die SMI-Unternehmen aus dieser Untersuchung aus, so stellt
sich ein Schweizerinnenanteil von 80 % unter den Verwaltungsrätinnen ein. Dies hängt damit zusammen, dass 53 % aller ausländischen
Verwaltungsrätinnen in SMI-Unternehmen tätig sind. Somit sind die im SMI notierten Unternehmen klar für die Internationalisierung der
Frauenanteile in den Verwaltungsräten verantwortlich.
Weitere Erkenntnisse
In allen untersuchten Samples – Gesamtsample, Frauen, SMI-Unternehmen – liegt der Ausländeranteil in den Geschäftsleitungen über dem
der Verwaltungsräte. Die SMI-Unternehmen beschäftigen 69 % Ausländerinnen in den Geschäftsleitungen und 64 % Ausländerinnen in den
Verwaltungsräten. Blickt man auf das Gesamtsample der Frauen mit einem Ausländerinnenanteil in den Verwaltungsräten von nur 32 %, fällt
der Ausländerinnenanteil von 64 % bei den SMI-Unternehmen umso stärker ins Auge. Die SMI-Unternehmen beschäftigen also prozentual
betrachtet doppelt so viele Ausländerinnen in den Verwaltungsräten wie das Gesamtsample.
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schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.1 Frauen
Ausbildung der weiblichen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Ausbildungen der weiblichen GL-Mitglieder
Gesamt
Ausländerinnen
SMI
Grösse des Sample
50
100 %
24
48 %
13
26 %
Akademikerinnen
41
82 %
23
96 %
11
85 %
FH-Absolventinnen
3
6 %
1
4 %
1
7.5 %
Matura
2
4 %
-
-
-
Berufsausbildung
4
8 %
-
-
1
7.5 %
-
Weiterbildungen
26
52 %
9
38 %
6
46 %
Doktortitel
7
14 %
4
17 %
2
15 %
88 % aller weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder besitzen einen Hochschulabschluss (FH oder Universität), was dem Vorjahreswert entspricht.
In den SMI-Unternehmen liegt dieser Wert bei 92.5 %. Bei den Ausländerinnen sind es sogar 100 % mit einem Akademikerinnenanteil von
96 %. 14 % der weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder tragen einen Doktortitel, unter den Ausländerinnen promovierten mit 17 % leicht
mehr. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies jedoch ein deutlicher Rückgang. Das Ausbildungsniveau generell ist also auch bei den Managerinnen
konstant hoch, Tendenz wieder leicht steigend. Interessant ist, dass von den Frauen, die einen Doktortitel erlangten, 57 % auf einem
technisch-naturwissenschaftlichen Studium basieren. In den Geschäftsleitungen weisen Schweizerinnen deutlich weniger häufig einen
Hochschulabschluss vor als die Ausländerinnen. Letztere promovierten häufiger, absolvierten aber weniger Weiterbildungen. Dies könnte
daran liegen, dass sie zum Grossteil Akademikerinnen sind und somit bereits auf einer sehr hohen Grundausbildung basieren. Bei den
Fachrichtungen lassen sich gewisse Unterschiede zwischen Schweizerinnen und Ausländerinnen feststellen. Bei Letzteren ist Wirtschaft der
mit Abstand dominanteste Hochschulabschluss. Bei den Schweizerinnen ist das Verhältnis von wirtschaftlicher und technisch-naturwissenschaftlicher Ausbildung ausgeglichen, und nur knapp dahinter folgt die Jurisprudenz. Die Erhebung ergibt, dass 52 % aller Frauen in den
Geschäftsleitungen Weiterbildungen absolvierten, was über dem Wert des Gesamtsamples liegt. Eine Betrachtung der Fachrichtungen zeigt,
dass die wirtschaftswissenschaftlichen (34 %) und die technisch-naturwissenschaftlichen (24 %) Studienschwerpunkte am häufigsten von
den Frauen absolviert werden. Interessant dabei ist, dass bei den Ausländerinnen mit 43.5 % die wirtschaftswissenschaftliche Richtung überwiegt, während diese unter den weiblichen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern 36 % beträgt. Je 27.5 % der SMI-Managerinnen absolvierten
eine technisch-naturwissenschaftliche oder juristische Fachrichtung.
Verwaltungsräte
2015
Ausbildungen der weiblichen VR-Mitglieder
Gesamt
Ausländerinnen
SMI
Grösse des Sample
121
100 %
39
32 %
33
27 %
Akademikerinnen
111
92 %
38
97 %
32
97 %
FH-Absolventinnen
3
2 %
1
3 %
-
-
Matura
1
1 %
-
-
-
-
Berufsausbildung
6
5 %
-
-
1
3 %
Weiterbildungen
55
45 %
16
41 %
14
42 %
Doktortitel
39
32 %
8
21 %
17
52 %
Unter den Verwaltungsrätinnen basieren weiterhin 92 % auf einem universitären Abschluss. Der Anteil übersteigt den Wert des Gesamtsamples
um 9 Prozentpunkte. Mit 32 % Promovierten sind die Verwaltungsrätinnen gleichauf mit dem Gesamtschnitt (32 %). Hier heben sich jedoch
die SMI-Verwaltungsrätinnen besonders deutlich ab: Von ihnen promovierten 52 %, was jedoch 3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert
liegt. Dies bleibt trotzdem ein klarer Indikator für die hohe Qualifikation, über die SMI-Verwaltungsrätinnen verfügen.
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5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.1 Frauen
Verantwortungsbereiche der weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder
2015
Verantwortungsbereiche der weibl. GL-Mitglieder
Gesamt
Ausländerinnen
Verantwortung nach Funktion
39
75 %
18
Verantwortung nach Geschäftsbereich
7
13 %
2
Verantwortung nach Geografie
4
8 %
4
Kombination Geografie / Funktion
-
-
-
Kombination Geografie / Geschäftsbereich
1
2 %
Kombination Geschäftsbereich / Funktion
1
2 %
Total
52
100 %
SMI
69 %
9
69.2 %
8 %
1
7.7 %
15 %
1
7.7 %
-
-
-
1
4 %
1
7.7 %
1
4 %
1
7.7 %
26
100 %
13
100 %
77 %, also über drei Viertel aller Frauen in den Geschäftsleitungen üben eine unternehmensspezifische Funktion wie CEO, CFO, Leiterin
Human Resources, Leiterin Marketing etc. aus (Gesamtsample 56 %). Business-Unit-Verantwortung tragen 17 % der Managerinnen
(Gesamtsample 35 %), und gerade einmal 10 % haben eine geografische Verantwortung inne (Gesamtsample 17 %). Obwohl die internationale Expansion bei vielen Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, werden geografische Funktionen selten mit Frauen besetzt. Von
den 40 weiblichen Geschäftsleitungsmitgliedern, die eine Unternehmensfunktion bekleiden, sind 13 als Personalleiterin (32.5 %), 7 in
Marketing / Kommunikation / PR (17.5 %), 3 als CEO (7.5 %) und 3 als Generalsekretärin (7.5 %) tätig. Folglich sind 25 % aller weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder als Personalverantwortliche und 13.5 % als Leiterin Marketing / Kommunikation / PR tätig. Einen rein
geografischen Verantwortungsbereich haben nur 4 Frauen inne. Bei ihnen handelt es sich jeweils um Ausländerinnen, wobei 1 in der
Geschäftsleitung eines SMI-Unternehmens sitzt.
Erfahrung der weiblichen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
57 % aller Managerinnen waren bereits vor ihrer Berufung in die Geschäftsleitung im Unternehmen tätig. Deutlich über die Hälfte aller weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder wurde folglich intern rekrutiert. 29 % sammelten zuvor Erfahrung in der Geschäftsleitung eines anderen
Unternehmens. 14 % weisen keine relevante Erfahrung im Unternehmen selbst oder in einer anderen Geschäftsleitung vor. Blickt man auf
das Dienstalter in den Unternehmen, zeigt sich, dass intern beförderte Managerinnen 4 Jahre weniger lang im Unternehmen tätig sein müssen (9 Jahre), bis sie in die Geschäftsleitung berufen werden, als die Personen des Gesamtsamples. Bei den Ausländerinnen geht dies noch
etwas schneller. Sie werden durchschnittlich nach 7 Jahren Betriebszugehörigkeit in die Geschäftsleitung berufen. Die Managerinnen sind
seit durchschnittlich 4 Jahren in der aktuellen Geschäftsleitung tätig (Gesamtsample 5 Jahre). Die weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder, die
weder Erfahrung im Unternehmen noch in einer anderen Geschäftsleitung sammelten, sitzen mit durchschnittlich 7 Jahren 2 Jahre länger im
aktuellen Führungsgremium als die Personen des Gesamtsamples.
Verwaltungsräte
Ein Blick auf die Verwaltungsrätinnen zeigt, dass lediglich 5 % von ihnen bereits vor ihrer Berufung ins strategische Gremium im gleichen
Unternehmen operativ tätig waren. Im Gesamtsample liegt dieser Wert bei 16 %. Eine Verwaltungsrätin ist durchschnittlich seit 4 Jahren
im Amt, die Verwaltungsräte insgesamt amtieren durchschnittlich seit 6 Jahren. Unter den 126 von weiblichen Mitgliedern besetzten
Verwaltungsratssitzen finden sich 8 Frauen, die in jeweils 2 Verwaltungsräten des Samples einsitzen, und 1, die in 3 einsitzt. Dies entspricht
wiederum 15 % aller Verwaltungsratssitze, die mit Frauen besetzt sind. Im Gesamtsample sind es 22 %.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.2 Ausländer
5.2 Ausländer
Die Internationalisierung der Unternehmen verändert auch deren Führungsgremien. Gefragt sind heute nicht mehr die besten
Manager der Schweiz, sondern die besten Köpfe weltweit. Ein Zeichen dafür ist auch, dass als Konzernsprache immer öfter
Englisch verwendet wird. Diese Entwicklung ist eine gesonderte Betrachtung wert: Wie verändern sich die Führungsgremien der
Unternehmen im Hinblick auf die Nationalität ihrer Mitglieder?
Übersicht der ausländischen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Übersicht der ausländischen GL-Mitglieder
Anzahl Unternehmen
120
Total GL-Mitglieder
886
100 %
Anteil Ausländer
376
42 %
Anteil Ausländer
376
100 %
Anteil Frauen
26
7 %
Anteil Männer
350
93 %
Anteil CEOs
121
100 %
Anteil Ausländer
41 %
Anteil SMI-GL-Mitglieder
207
100 %
Anteil Ausländer
132
64 %
Anteil Neue
125
100 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
50
40 %
Anteil neuer ausländischer GL-Mitglieder
50
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
5
10 %
Anteil Männer unter den Neuen
45
90 %
50
Der Ausländeranteil in den Geschäftsleitungen erhöhte sich von 2006 bis 2011 kontinuierlich um 9 Prozentpunkte von 36 % auf 45 %. Nach
zweijähriger Stagnation war in der letztjährigen Erhebung erstmalig eine Senkung zu verzeichnen: Der Ausländeranteil sank 2014 auf 42 %.
Dieses Jahr stagniert der Ausländeranteil bei 42 %. Während die Ausländer unter den Neuen 2013 52 % ausmachten und 2014 bei 48 %
lagen, sind es aktuell nur noch 40 %. Es zeigt sich, dass sich in den Geschäftsleitungen die Zu- und Abgänge von ausländischen Managern
in etwa ausgleichen, weshalb der Ausländeranteil im Gesamtsample stagniert. Postulierte man aufgrund der Entwicklung von 2006 bis
2011eine baldige Mehrheit ausländischer Geschäftsleitungsmitglieder in Schweizer Unternehmen, so wurde diese Annahme aufgrund der
Entwicklung der vergangenen 4 Jahre klar widerlegt.
Auch die SMI-Unternehmen verzeichnen mit aktuell 64 % einen rückläufigen Ausländeranteil (2014: 65 %, 2013: 68 %). Sie liegen aber
immer noch klar über dem Gesamtsample mit 42 %, was einer Differenz von beachtlichen 22 Prozentpunkten entspricht.
Bei den CEOs liegt der Ausländeranteil mit 41 % knapp tiefer als im Gesamtsample. Im Vergleich zum Vorjahr ist er aber um 2 Prozentpunkte
gestiegen. Unter den Ausländern im Gesamtsample finden sich prozentual betrachtet mit 7 % 1 Prozentpunkt mehr Frauen als im
Gesamtschnitt (6 %). Unter den neuen Ausländern ist der Frauenanteil mit 10 % beinahe gleich wie im Gesamtsample mit 9 %.
In 13 der untersuchten Unternehmen (11 %) sitzen keine Schweizer in den Geschäftsleitungen, während die Geschäftsleitungen von 16 der
120 einbezogenen Unternehmen (13 %) ausschliesslich mit Schweizern besetzt sind. Beide Zahlen sind weiterhin tief, was bedeutet, dass die
Unternehmen zunehmend durchmischtere Führungsgremien in Bezug auf die Nationalität aufweisen.
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schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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Was motivierte Sie, sich als Verwaltungsrätin zu engagieren?
Es ist mir ein Anliegen, die Zukunft unserer Gesellschaft aktiv mitzugestalten und Verantwortung
zu übernehmen. Eine VR-Tätigkeit bietet mir die Möglichkeit, dies in einem Team auf strategischer Ebene zu tun. Die Unternehmen stehen vor anspruchsvollen Herausforderungen in
einem sich stark wandelnden Umfeld. Dies macht die Aufgabe spannend und anspruchsvoll.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion bezüglich Frauen in den Führungsgremien?
Ist es Ihrer Ansicht nach notwendig, Frauenförderung als strategisches Ziel festzulegen?
Ich begrüsse die Diskussion und die Frauenförderung als strategisches Ziel. Frauen und Männer
müssen festgefahrene Rollenbilder sowie veraltete Konzepte ablegen. Wenn wir wirklich echte
Veränderungen herbeiführen wollen, muss sich die Gesellschaft intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.
Diversität darf aber nicht auf die Geschlechterfrage reduziert werden. Sie muss auch Generati­on­en,
Sprachen, Kulturen und generell unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen umfassen. Das
ist entscheidend, um Kundenbedürfnisse besser zu verstehen und um Innovation und Offen­heit
gegenüber Neuem zu fördern.
© KEYSTONE/Gaetan Bally
«Zentral ist, dass Nachhaltigkeit
im Kerngeschäft und im
Topmanagement gelebt wird.»
Nadja Lang
Nadja Lang ist seit 2012 Geschäftsleiterin der MaxHavelaar-Stiftung (Schweiz). Zusätzlich ist sie Vor­sit­z­en­de des Steuerungsausschusses für das Global
Account Management bei der Dachorganisation
Fairtrade International. Zuvor arbeitete die Ökonomin
bereits sieben Jahre als Marketing and Commercial
Director bei der Max-Havelaar-Stiftung, bei der sie
eine langfristige Wachstumsstrategie initiierte und
umsetzte. Vor Max Havelaar war Nadja Lang bei
Unternehmen wie Coca-Cola und General Mills in
ver­schiedenen Führungspositionen tätig. Sie ist Ver­
wal­tungs­rätin der Schweizerischen Post AG sowie
Vizepräsidentin der Metron AG.
Wie stehen Sie zum Instrument «Frauenquote» zur Förderung von Frauen in Verwaltungsräten?
Taten statt Quoten! Viele Studien belegen, dass gemischte Führungsteams bessere Resultate erzielen. Ich bin überzeugt, dass die Schweizer
Wirtschaft diesen Wettbewerbsfaktor nutzen wird, aber es besteht ohne Frage ein beträchtlicher Handlungsbedarf. Wenn Sie mehr Frauen
in VRs wollen, brauchen Sie mehr Frauen auf allen Führungsebenen – diese Förderung muss breit angelegt sein und braucht jahrelange
Aufbauarbeit; sie ist aber nicht in jeder Branche gleich einfach.
Sie sind Mutter. Wie bringen Sie Arbeit und Familie unter einen Hut?
Ich wünschte mir, dass diese Frage auch Vätern gestellt würde. Nach meiner Erfahrung sind ein starker Wille, den Weg gehen zu wollen,
sowie viel Leidenschaft für die Aufgaben das Wichtigste. Der richtige Partner, der sich an Familienaufgaben mitbeteiligt, sowie ein Umfeld
von Grosseltern und Freunden, in dem man sich gegenseitig unterstützt, helfen mir enorm. Eine gute Organisation ist unerlässlich, bei der
Wahl des Wohnorts war eine gute Kinderbetreuungsinfrastruktur ein Hauptkriterium.
Man attestiert Frauen, grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet zu sein. Wie bespielen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihren
Führungsgremien?
Als Verwaltungsrätin engagiere ich mich in Unternehmern, in denen Nachhaltigkeit eine hohe Priorität hat oder haben soll. Zudem fordere ich das Gleiche wie bei der Diversität: Nachhaltigkeit muss integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und -ziele sein und soll
sich langfristig auch finanziell lohnen. Zentral für mich ist, dass Nachhaltigkeit wirklich im Kerngeschäft und im Topmanagement gelebt
und thematisiert wird – das hat auch viel mit Werten und verantwortungsbewusster Führung zu tun. Das kann man nicht einfach an die
Nachhaltigkeitsabteilung delegieren. Nachhaltigkeit ist auch nie ein Zustand, sondern ein laufender Verbesserungsprozess, den ein VR immer
wieder einfordern muss.
Die demografische Entwicklung stellt dem Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Wie können die
Unternehmen dem begegnen?
Indem sie sich als attraktive und moderne Arbeitgeber positionieren. Das bedeutet, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Menschen im Zentrum
stehen, einen Ort, wo man mitgestalten kann, an dem Flexibilität und Vertrauen nicht nur angepriesen, sondern ehrlich gelebt werden. Wer
sich bereits heute um Diversität kümmert, ist im Vorteil. Gerade grosse Arbeitgeber müssen sich im Bereich von neuen Berufsbildern, z.B.
im Technologie- und Medienbereich, engagieren. All diese Massnahmen tragen gleichzeitig zur Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit des
Unternehmens bei.
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schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.2 Ausländer
Verwaltungsräte
2015
Übersicht der ausländischen VR-Mitglieder
Anzahl Unternehmen
90
Total VR-Mitglieder
820
100 %
Anteil Ausländer
297
36 %
Anteil Ausländer
297
100 %
Anteil Frauen
40
13 %
Anteil Männer
257
87 %
Anteil VRP
89
100 %
Anteil Ausländer
24
27 %
Anteil SMI-VR-Mitglieder
198
100 %
Anteil Ausländer
126
64 %
Anteil Neue
80
100 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
31
39 %
Anteil neuer ausländischer VR-Mitglieder
31
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
9
29 %
Anteil Männer unter den Neuen
22
71 %
Mit 36 % stagniert der Ausländeranteil in den Verwaltungsräten beim Vorjahreswert und liegt 6 Prozentpunkte unter dem der
Geschäftsleitungen (42 %). Unter den Verwaltungsratspräsidenten finden sich mit 27 % wieder etwas mehr Ausländer als im Vorjahr (26 %),
während die ausländischen CEOs um 2 Prozentpunkte auf 41 % zulegten. Eine Betrachtung des Frauenanteils zeigt, dass dieser unter den
ausländischen Verwaltungsratsmitgliedern mit 13 % tiefer ist als im Gesamtsample mit 15 %, jedoch seit Beginn der Erhebung ebenfalls
kontinuierlich anstieg. Unter den neuen Ausländern ist der Frauenanteil mit 29 % auch nur leicht tiefer als im Gesamtsample mit 33 %. Bei
den SMI-Unternehmen rangiert der Anteil der ausländischen Verwaltungsratsmitglieder mit 64 % ganze 28 Prozentpunkte über dem aller
Verwaltungsratsmitglieder (36 %).
In 6 der untersuchten Unternehmen (7 %) sitzen keine Schweizer im Verwaltungsrat, während die Verwaltungsräte von 23 der 90 einbezogenen Unternehmen (26 %) ausschliesslich mit Schweizern besetzt sind.
Alter der ausländischen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Alter der ausländischen GL-Mitglieder
Gesamt
Ausländerinnen
SMI
Durchschnittsalter ausländischer GL-Mitglieder
52 Jahre
49 Jahre
53 Jahre
Durchschnittsalter neuer ausländischer GL-Mitglieder
48 Jahre
45 Jahre
48 Jahre
Das Alter der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder nahm über den gesamten Erhebungszeitraum von 10 Jahren von 49 Jahren in 2006
auf 52 Jahre in 2015 zu. Die Ausländer unter den Neuen sind mit 48 Jahren etwas jünger.
Verwaltungsräte
2015
Alter der ausländischen VR-Mitglieder
Gesamt
Ausländerinnen
SMI
Durchschnittsalter ausländischer VR-Mitglieder
59 Jahre
57 Jahre
61 Jahre
Durchschnittsalter neuer ausländischer VR-Mitglieder
54 Jahre
51 Jahre
56 Jahre
Die ausländischen Verwaltungsratsmitglieder sind mit durchschnittlich 59 Jahren gleich alt wie das Gesamtsample der Verwaltungsräte. Die
neuen ausländischen Verwaltungsratsmitglieder sind mit 54 Jahren jedoch ein Jahr älter als das Sample der neuen Verwaltungsratsmitglieder.
Mit 61 Jahren sind die ausländischen SMI-Verwaltungsratsmitglieder am ältesten.
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schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.2 Ausländer
Nationalität der ausländischen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
Nationalität der ausländischen GL-Mitglieder
140
120
115
Anzahl GL-Mitglieder
100
80
60
54
38
40
32
21
20
15 15
12 11
5
5
5
4
4
3
3
3
2
2
2
2
1
1
1
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1
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Die meisten ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder stammen unverändert aus Deutschland (32 %). Die Angelsachsen (USA, GB, AUS,
CAN, IRL, NZ) machen zusammen einen Anteil von 28 % (2014: 29 %, 2013: 34 %) aus. Auffällig ist der Rückgang der Briten und der
US-Amerikaner in den letzten Jahren. Aufgrund des Rückgangs der Briten rangieren diese nur noch an 4. Stelle nach den Franzosen, die
aktuell 10 % der Ausländer stellen. Die neuen Geschäftsleitungsmitglieder unterstreichen die Entwicklung der Deutschen und Angelsachsen.
Hier zeigt sich, dass die Deutschen um 3 Prozentpunkte auf 38 % zulegten, während die Angelsachsen 20 % ausmachen.
Verwaltungsräte
Nationalität der ausländischen VR-Mitglieder
90
81
80
70
Anzahl VR-Mitglieder
60
56
50
40
28
30
23
20
10
10
10
8
8
6
6
5
5
4
4
4
3
3
3
2
2
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Die Deutschen dominieren auch unter den ausländischen Verwaltungsratsmitgliedern mit einem Anteil von 27 %. Die zweitgrösste Gruppe
stellen die USA mit 19 %, gefolgt von Grossbritannien mit 9 %. Betrachtet man die Angelsachsen (USA, GB, CAN, AUS, IRL, NZ), so machen
diese insgesamt 34 % aus. In der Gesamtbetrachtung der deutschsprachigen Länder stellen Deutschland, Österreich und Liechtenstein
zusammen 31 % der ausländischen Verwaltungsratsmitglieder, was 3 Prozentpunkte unter den Angelsachsen liegt. Während die Deutschen
in den Geschäftsleitungen also mehr als doppelt so viele Mitglieder stellen wie die US-Amerikaner, zeigt sich in den Verwaltungsräten
ein anderes Bild: Zwar liegen die Deutschen auch hier vorne, stellen aber nur knapp halb so viele Verwaltungsratsmitglieder mehr als die
US-Amerikaner. Die neuen Verwaltungsratsmitglieder zeigen dieses Jahr eine genau umgekehrte Entwicklung wie im letztem Jahr: Verloren
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
33
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.2 Ausländer
die Deutschen 2014 5 Prozentpunkte und sanken auf 27 %, so legten sie aktuell 5 Prozentpunkte zu und rangieren mit 32 % immer noch als
grösste ausländische Gruppe unter den Neuen. Die USA legten 2014 13 Prozentpunkte zu und kamen mit 23 % an zweiter Stelle nach den
Deutschen. Aktuell verloren sie wieder 10 Prozentpunkte und sanken auf 13 %, sind aber weiterhin die zweitgrösste ausländische Gruppe
unter den neu berufenen Verwaltungsratsmitgliedern. Die Franzosen verloren deutlich und rangieren mit 6 % noch hinter Österreich und
Schweden und gleichauf mit China. Die Briten verloren ebenfalls deutlich und spielen mit 3 % nur noch eine untergeordnete Rolle. Insgesamt
stellen die Angelsachsen (USA, GB, IRL, CAN) gemeinsam 23 % der neuen Verwaltungsratsmitglieder und liegen auch gemeinsam hinter den
Deutschen. Somit zeigt sich, dass die neuen Verwaltungsratsmitglieder vornehmlich in der Schweiz, Deutschland, den USA, Österreich und
Schweden rekrutiert wurden.
Ausbildung der ausländischen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Ausbildungen der ausländischen GL-Mitglieder
Gesamt
Grösse des Sample
350
Frauen
100 %
SMI
24
7 %
128
37 %
Akademiker
306
87 %
23
96 %
121
95 %
FH-Absolventen
34
10 %
1
4 %
6
5 %
Matura
1
<1 %
-
-
-
-
Berufsausbildung
9
3 %
-
-
1
<1 %
Weiterbildungen
130
37 %
9
38 %
50
39 %
Doktortitel
15 %
4
17 %
18
14 %
51
Das hohe Ausbildungsniveau wird insbesondere durch die ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder getragen. In dieser Gruppe lassen sich
mit 87 % deutlich mehr Akademiker nachweisen als im Gesamtsample (76 %). Von den Schweizern graduierten lediglich 67.5 % an einer
Universität. Interessant sind die Unterschiede der akademischen Fachrichtungen zwischen Schweizern und Ausländern. Während bei den
Schweizern 45 % aller Akademiker einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund haben und lediglich 27 % einen technisch-naturwissenschaftlichen, ist dies bei den Ausländern mit 41 %, respektive 40 %, beinahe ausgeglichen. Einen Hochschulabschluss (FH oder Universität)
erwarben 97 % der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder, was zeigt, dass von dieser Gruppe eine sehr gute Ausbildung erwartet wird. Von
den ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern haben 95 % einen akademischen Abschluss und 100 % einen Hochschulabschluss. 15 %
der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder tragen einen Doktortitel, was in etwa dem Gesamtsample (16 %) entspricht. 37 % absolvierten
eine Weiterbildung. Im Gesamtsample liegt dieser Wert mit 45 % um 8 Prozentpunkte höher. Von den Ausländerinnen haben 96 % einen akademischen Abschluss (2014: 92 %) und promovierten mit 17 % ebenfalls durchschnittlich oft. Die ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder
haben also öfter einen höheren Abschluss als die Personen des Gesamtsamples, dafür weisen sie weniger Weiterbildungen vor.
Verwaltungsräte
2015
Ausbildungen der ausländischen VR-Mitglieder
Gesamt
Frauen
SMI
Grösse des Sample
289
100 %
39
13 %
125
43 %
Akademiker
274
95 %
39
100 %
121
97 %
FH-Absolventen
8
3 %
-
-
1
<1 %
Matura
1
<1 %
-
-
1
<1 %
Berufsausbildung
6
2 %
-
-
2
Weiterbildungen
113
39 %
16
41 %
55
44 %
Doktortitel
29 %
8
21 %
41
33 %
84
1.5 %
Auch bei den ausländischen Verwaltungsratsmitgliedern lässt sich ein konstant hohes Ausbildungsniveau feststellen. Im Gesamtsample
haben 83.5 % der Verwaltungsratsmitglieder einen akademischen Abschluss. Unter den ausländischen Gremiumsmitgliedern sind es 95 %,
unter den ausländischen SMI-Verwaltungsratsmitgliedern sind es 97 % und unter den weiblichen ausländischen Mitgliedern sogar 100 %.
Der Anteil an Promovierten liegt unter den ausländischen Verwaltungsratsmitgliedern mit 29 % tiefer als im Gesamtsample (32 %). Das
gegenteilige Bild zeigen die ausländischen SMI-Verwaltungsratsmitglieder mit 33 %. Die ausländischen Verwaltungsrätinnen weisen mit
21 % Promovierten einen deutlich tieferen Anteil als das Gesamtsample auf.
34
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.2 Ausländer
Weitere Erkenntnisse
Bei den ausländischen SMI-Gremiumsmitgliedern lassen sich sowohl in den Geschäftsleitungen als auch in den Verwaltungsräten sehr hohe
Akademikeranteile feststellen – 95 % in den Geschäftsleitungen und 97 % in den Verwaltungsräten.
Verantwortungsbereiche der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder
2015
Verantwortungsbereiche der ausl. GL-Mitglieder
Gesamt
Frauen
SMI
Verantwortung nach Funktion
180
48 %
18
69 %
53
40 %
Verantwortung nach Geschäftsbereich
95
25 %
2
8 %
38
28.5 %
Verantwortung nach Geografie
75
20 %
4
15 %
27
20.5 %
Kombination Geografie / Funktion
3
1 %
-
-
1
1 %
Kombination Geografie / Geschäftsbereich
16
4 %
1
4 %
10
7.5 %
Kombination Geschäftsbereich / Funktion
6
2 %
1
4 %
2
1.5 %
Kombination aller 3 Varianten
1
<1 %
-
-
1
1 %
Total
376
100 %
26
100 %
132
100 %
52 % aller ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder üben eine unternehmensspezifische Funktion wie die des CEO, CFO, Leiter Human
Resources, Leiter Marketing etc. innerhalb der Geschäftsleitung aus. Business-Unit-Verantwortung tragen 32 % aller ausländischen
Geschäftsleitungsmitglieder. Anders als das Gesamtsample (17 %) zeichnen die ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder mit 26 % häufiger
für einen geografischen Bereich verantwortlich. Somit sind die Ausländer prozentual betrachtet seltener in einer unternehmensspezifischen
Funktion als im Gesamtsample anzutreffen, dafür häufiger in einer geografischen Rolle. Es kann gesagt werden, dass Ausländer tendenziell eher für einen geografischen Verantwortungsbereich eingestellt werden, beispielsweise der Japaner für den asiatischen Raum oder der
US-Amerikaner für den US-Markt.
Erfahrung der ausländischen Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
Mit 61 % waren fast zwei Drittel der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder vor ihrer Berufung in die Geschäftsleitung im Unternehmen
beschäftigt. 33 % bringen Erfahrung aus einer externen Geschäftsleitung mit. 10 % weisen keine relevante Erfahrung im Unternehmen
selbst oder in einer anderen Geschäftsleitung auf. Beim Blick auf das Dienstalter der Geschäftsleitungsmitglieder zeigt sich, dass intern
beförderte ausländische Manager gleich lang im Unternehmen tätig sein müssen wie die Personen des Gesamtsamples, nämlich 13 Jahre,
bis sie in die Geschäftsleitung berufen werden. Ausländische Geschäftsleitungsmitglieder mit Geschäftsleitungserfahrung in einem anderen
Unternehmen – wenn auch nur bei einem KMU – werden nach 5 Jahren in das Führungsgremium berufen. Das ist 1 Jahre weniger als im
Gesamtsample.
Verwaltungsräte
Ein Blick auf die ausländischen Verwaltungsratsmitglieder zeigt, dass 13 % bereits vor ihrer Berufung in den Verwaltungsrat im Unternehmen
tätig waren. Im Gesamtsample sind es 16 % und bei den Frauen nur 5 %. Das durchschnittliche ausländische Verwaltungsratsmitglied ist seit
6 Jahren im Amt. Im Gesamtsample sind es ebenfalls 6 Jahre.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
35
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
5.3 SMI-Unternehmen
Der SMI ist als Blue-Chip-Index der bedeutendste Aktienindex der Schweiz und enthält die 20 grössten Titel aus dem SPI. Auf
den SMI entfallen rund 85 % der Gesamtkapitalisierung des Schweizer Aktienmarkts. SMI-Unternehmen sind Vorreiter in Sachen
Internationalisierung, aber auch in anderen Themenstellungen. Eine Untersuchung der SMI-Unternehmen als eigene Untergruppe
bietet sich also an, weil sich an ihr wichtige Trends in Bezug auf die Entwicklung der Schweizer Führungsgremien ablesen lassen.
Grösse der SMI-Gremien
Geschäftsleitungen
2015
Grösse der SMI-GL
Anzahl Unternehmen
20
Durchschnittliche Grösse GL
9
Häufigste Grösse GL
12
Unternehmen mit erweiterter GL
3
100 %
15 %
Durchschnittlich zählen Geschäftsleitungen in SMI-Unternehmen 9 Personen, das sind 2 Personen mehr als im Gesamtsample. Dabei variiert
die Zusammensetzung der Geschäftsleitungen innerhalb des Samples – von 3 bis 14 Mitgliedern. Prozentual gesehen, kommen bei SMIUnternehmen erweiterte Geschäftsleitungen mit 15 % öfter vor als im Gesamtsample (9 %).
Anzahl GL
Häufigkeitsverteilung der verschiedenen SMI-GL-Grössen
7
6
5
4
3
2
1
0
6
3
2
1
1
1
3
4
5
2
6
7
1
1
8
9
1
1
10
11
12
14
Anzahl GL-Mitglieder
Verwaltungsräte
2015
Grösse der SMI-VR
Anzahl Unternehmen
20
Durchschnittliche Grösse VR
10
Häufigste Grösse VR
9
Die Verwaltungsräte zählen bei den SMI-Unternehmen durchschnittlich 10 Mitglieder. Gegenüber dem Gesamtsample sind SMIVerwaltungsratsgremien folglich um 1 Person grösser.
Häufigkeitsverteilung der verschiedenen SMI-VR-Grössen
4
Anzahl VR
4
3
2
3
2
2
2
1
1
0
3
2
5
7
1
8
9
10
11
12
13
Anzahl VR-Mitglieder
36
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
19
«Die Unternehmen sollten akzeptieren,
dass auch weniger lineare
Karrierepfade möglich sind.»
Was motivierte Sie, sich als Verwaltungsrätin zu engagieren?
Meine Motivation ergab sich aus den Überlegungen, ob ich mit meiner Erfahrung und meinen
Kompetenzen einen Mehrwert bringen kann, ob die Aufgabe herausfordernd ist sowie Spass
macht, und für mich das Wichtigste, ob ich die Werte des Unternehmens teile. Im Falle der SBB
trafen alle drei Punkte zu. Es macht mir grossen Spass, einen Beitrag auf strategischer Ebene für
dieses Unternehmen, das die ganze Schweiz verbindet, zu leisten. Zudem erachte ich es als sehr
interessante Herausforderung, das politische Spannungsfeld eines öffentlichen Unternehmens
mit einer betriebswirtschaftlichen Führung in Einklang zu bringen.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion bezüglich Frauen in den Führungsgremien? Ist
es Ihrer Ansicht nach notwendig, Frauenförderung als strategisches Ziel festzulegen?
Ja, auf jeden Fall. Bei den SBB verfolgen wir eine Diversitätsstrategie bezüglich aller Aspekte.
Wir haben jetzt 2 Frauen im VR (22 %) und 2 Frauen in der Konzernleitung (22 %). Ziel sind
30 % in beiden Gremien bis 2020. Wir müssen sowohl im Basiskader als auch im mittleren
Management in den Berufen besser werden, in denen es generell weniger Frauen gibt. Deshalb
hat man Massnahmen ergriffen, welche bei jeder Stellenbesetzung mindestens ein diverses
Profil als Kandidatur im Prozess gewährleisten.
Alexandra Post Quillet
Alexandra Post Quillet ist selbstständige Unter­neh­mer­
in und Gründerin einer auf Marketing spezialisierten
Beratungsfirma. Zuvor war sie für 3 Jahre bei Nestlé
und 12 Jahre für Unilever in der Schweiz, Asien und
Osteuropa tätig. Zuletzt war sie als Geschäftsführerin
verantwortlich für den Bereich Home & Personal Care
von Unilever in Polen. Dabei hat sie die Ge­­schäfts­
tätigkeit neu ausgerichtet und erfolgreich in die
Gewinnzone geführt. Frau Post Quillet ist in Genf und
Lausanne aufgewachsen und erlangte einen Master
in Betriebswirtschaft der Universität Lausanne. Sie ist
verheiratet und Mutter von drei Kindern. 2012 wurde
sie in den Verwaltungsrat der SBB gewählt.
Wie stehen Sie zum Instrument «Frauenquote» zur Förderung von Frauen in Verwaltungsräten?
Als liberal eingestellte Person bin ich prinzipiell gegen eine Quote. Andererseits stelle ich fest, dass Länder mit einer gesetzlichen Frauenquote
in kurzer Zeit grosse Fortschritte machten. Wenn eine Quote eingeführt wird, dann muss sie realistisch sein. Ich würde sie zudem auf
grosse Unternehmen beschränken. Alternativ gibt der «Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance» eine hervorragende Basis zur
Selbstregulierung der Unternehmen vor.
Sie sind Mutter. Wie bringen Sie Arbeit und Familie unter einen Hut?
Ich hoffe wirklich, dass diese Frage eines Tages auch Männern gestellt wird. Einen grossen Teil meiner Karriere durchlief ich in Asien und
Polen, wo viele Frauen berufstätig sind, und so war dies lange Zeit nie ein Problem für mich. Es braucht Unterstützung durch den Partner,
ein entsprechendes politisches und gesellschaftliches Umfeld sowie moderne und flexible Arbeitgeber. Leider tragen die politischen und
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz den Bedürfnissen von Familien noch zu wenig Rechnung.
Man attestiert Frauen, grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet zu sein. Wie bespielen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihren
Führungsgremien?
Bei den SBB sind wir sehr langfristig ausgerichtet und diskutieren schon jetzt Projekte für 2030. Diese langfristige Ausrichtung stellt eine hohe
Nachhaltigkeit der unternehmerischen Tätigkeit sicher. Persönlich setze ich mich auch in KMU für eine klare Vision und Positionierung ein,
weil es einfacher ist, nachhaltig zu handeln, wenn langfristige Ziele klar definiert worden sind. Diesbezüglich erlebe ich keinen Unterschied
zwischen Frauen und Männern. Frauen hinterfragen einfach mehr und sind gute Querdenkerinnen.
Die Unternehmen in der Schweiz haben einen zunehmend stärker regulierten Spielraum. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung
um, und wie beurteilen Sie diese?
Für ein Unternehmen ist es wichtig, kalkulierbare Spielregeln zu haben. Das ist in der Schweiz leider zunehmend weniger der Fall, und wir verlieren an Wettbewerbsfähigkeit. Es ist umso wichtiger, dass Verbände wie Economiesuisse sich dafür einsetzen, dass der Handlungsspielraum
nicht zu klein wird und eine gewisse Kalkulierbarkeit gewährleistet ist.
Die demografische Entwicklung stellt dem Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Wie können die
Unternehmen dem begegnen?
Ich glaube, dass der Talent Pool der Frauen bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Es gibt nämlich sehr viele gut ausgebildete Frauen
in der Schweiz. Die Unternehmen sollten akzeptieren, dass auch weniger lineare Karrierepfade möglich sind und dass Frauen – trotz
Unterbrüchen – Karriere machen können. Es geht nur um Flexibilität. Dasselbe gilt für ältere Arbeitnehmer. Man muss mit flexiblen Modellen
dafür sorgen, dass deren Kapazität und Know-how länger für den Arbeitsmarkt erhalten bleiben.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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37
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
Veränderungen innerhalb der SMI-Gremien
Geschäftsleitungen
2015
Veränderungen innerhalb der SMI-GL
Identische GL wie im Vorjahr
6
30 %
Gleiche GL-Grösse wie im Vorjahr mit veränderter Zusammensetzung
5
25 %
Vergrösserung der GL
6
30 %
Verkleinerung der GL
3
15 %
Total
20
100 %
Mit 30 % an identischen Führungsteams weisen die SMI-Geschäftsleitungen in diesem Jahr eine deutlich tiefere Stabilität auf als in 2014
(45 %). Im Gesamtsample liegt dieser Wert ebenfalls bei 30 %. Vergangenes Jahr behielten 65 % der Unternehmen ihre Gremiumsgrösse
bei, aktuell sind es lediglich 55 %. Während im Gesamtsample die Verkleinerungen (16 %) und die Vergrösserungen (16 %) innerhalb der
Geschäftsleitungen gleich oft stattfanden, zeigt sich bei den SMI-Geschäftsleitungen ein anderes Bild. Dort machen die Vergrösserungen
30 % und die Verkleinerungen 15 % aus. Veränderungen vollzogen sich in der Regel um 1 bis 2 Sitze. Erwähnenswert ist, dass kein SMIUnternehmen den CEO auswechselte.
Verwaltungsräte
2015
Veränderungen innerhalb der SMI-VR
Identischer VR wie im Vorjahr
4
20 %
Gleiche VR-Grösse wie im Vorjahr mit veränderter Zusammensetzung
3
15 %
Vergrösserung des VR
1
5 %
Verkleinerung des VR
12
60 %
Total
20
100 %
Schaut man auf die Verwaltungsräte, so weisen 20 % der SMI-Unternehmen die identische Zusammensetzung auf wie im vergangenen Jahr.
Anders ausgedrückt, vollzogen 16 von 20 SMI-Unternehmen Veränderungen in ihrem Verwaltungsrat. 60 % der Unternehmen verkleinerten
den Verwaltungsrat, lediglich 5 % vergrösserten ihn. Veränderungen vollzogen sich in der Regel um 1 bis 2 Sitze.
Weitere Erkenntnisse
Die Betrachtung der SMI-Unternehmen im Vergleich zum Gesamtsample zeigte 2013, dass diese prozentual gesehen über weniger stabile Gremien verfügten. Sowohl in den Geschäftsleitungen als auch in den Verwaltungsräten erfuhren die SMI-Unternehmen stärkere
Veränderungen. Aktuell nähern sich die Zahlen an. Die Geschäftsleitungen erfuhren in beiden Samples mit 30 % dieselbe Veränderung,
während die Verwaltungsräte des Gesamtsamples mit 28 % etwas stabiler sind als die SMI-Verwaltungsräte mit 20 %.
38
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
Zusammensetzung der SMI-Gremien
Geschäftsleitungen
2015
Zusammensetzung der SMI-GL
Anzahl Unternehmen
20
Total GL-Mitglieder
207
100 %
Anteil Frauen
13
6 %
Anteil Männer
194
94 %
Anteil Schweizer
75
36 %
Anteil Ausländer
132
64 %
Anteil Neue
22
11 %
Anteil Neue
22
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
3
14 %
Anteil Männer unter den Neuen
19
86 %
Anteil Schweizer unter den Neuen
10
45 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
12
55 %
Anteil SMI-CEOs
21
100 %
Anteil Schweizer
6
29 %
Anteil Ausländer
15
71 %
In den SMI-Unternehmen entwickelte sich der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen über 8 Jahre sehr positiv um 5 Prozentpunkte von
3 % in 2006 auf erstmals 8 % in 2013. Dabei gelang den SMI-Unternehmen von 2012 bis 2013 eine Steigerung des Frauenanteils in den
Geschäftsleitungen von 6 % auf 8 % (+33 %). 2014 zeigt sich ein anderes Bild: Erstmalig war ein Rückgang des Frauenanteils zu verzeichnen. Der Frauenanteil in den SMI-Geschäftsleitungen sank auf 6 %, was einem Verlust von 25 % entspricht. Dieses Jahr stagnierte der Anteil
Frauen in den SMI-Geschäftsleitungen bei 6 %.
Entsprechend dem Gesamtsample scheinen auch die sehr international aufgestellten SMI-Unternehmen das Maximum an Ausländern in
den Geschäftsleitungen erreicht zu haben. Während der Ausländeranteil in den SMI-Unternehmen 2013 mit 68 % den bisher höchsten Wert
erreichte, fiel er 2014 auf 65 % und liegt aktuell bei 64 %. Die im SMI notierten Unternehmen setzen ihre Geschäftsleitungsgremien trotzdem
deutlich internationaler zusammen als das Gesamtsample.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
39
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
Verwaltungsräte
2015
Zusammensetzung der SMI-VR
Anzahl Unternehmen
20
Total VR-Mitglieder
198
100 %
Anteil Frauen
33
17 %
Anteil Männer
165
83 %
Anteil Schweizer
72
36 %
Anteil Ausländer
126
64 %
Anteil Neue
11
6 %
Anteil Neue
11
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
1
9 %
Anteil Männer unter den Neuen
10
91 %
Anteil Schweizer unter den Neuen
2
18 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
9
82 %
Anteil SMI-VRP
20
Anteil Schweizer
8
40 %
Anteil Ausländer
12
60 %
100 %
Von den untersuchten Samples weisen die SMI-Verwaltungsräte mit 17 % den höchsten Frauenanteil aus. Dieser Wert steigerte sich seit dem
letzten Jahr um 1 Prozentpunkt. Eine Erklärung für diese Erhöhung liefert nicht die Anzahl Frauen unter den neuen SMI-Ver­waltungs­rats­mit­
gliedern (9 %), sondern dass dieses Jahr keine Frau aus einem SMI-Verwaltungsrat ausgeschieden ist.
In den SMI-Verwaltungsräten stieg der Ausländeranteil im Gegensatz zu den SMI-Geschäftsleitungen weiter an. Dieser erhöhte sich um 3 Pro­
zent­punkte auf 64 %. Ein klarer Indikator hierfür ist der Ausländeranteil unter den neuen SMI-Verwaltungsratsmitgliedern von 82 %. Für über
vier Fünftel der vakanten SMI-Verwaltungsratssitze wurden folglich Ausländer berufen. Seit 2010 erhöhte sich der Ausländeranteil in den
SMI-Verwaltungsräten insgesamt um 11 Prozentpunkte.
Alter der SMI-Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Alter der SMI-GL-Mitglieder
Gesamt
Frauen
Ausländer
Durchschnittsalter SMI-GL-Mitglieder
53 Jahre
54 Jahre
53 Jahre
Durchschnittsalter neuer SMI-GL-Mitglieder
49 Jahre
49 Jahre
48 Jahre
Die SMI-Geschäftsleitungsmitglieder sind mit durchschnittlich 53 Jahren gleich alt wie im Vorjahr, gleich sieht es bei den neuen SMIGeschäftsleitungsmitgliedern mit 49 Jahren aus. Das Alter der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder erhöhte sich über den gesamten
Erhebungszeitraum um 3 Jahre. Gegenüber dem Gesamtsample mit 52 Jahren sind SMI-Geschäftsleitungsmitglieder leicht älter.
Verwaltungsräte
2015
Alter der SMI-VR-Mitglieder
Gesamt
Frauen
Ausländer
Durchschnittsalter SMI-VR-Mitglieder
60 Jahre
57 Jahre
61 Jahre
Durchschnittsalter neuer SMI-VR-Mitglieder
56 Jahre
53 Jahre
56 Jahre
Das durchschnittliche SMI-Verwaltungsratsmitglied ist 60 Jahre alt, ein neues SMI-Verwaltungsratsmitglied 56 Jahre. Gegenüber dem
Gesamtsample sind SMI-Verwaltungsratsmitglieder sowie Neuzugänge älter.
40
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
Nationalität der SMI-Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
Nationalität der ausländischen SMI-GL-Mitglieder
35
31
30
Anzahl GL-Mitglieder
25
22
20
20
15
12
9
10
7
4
5
3
3
2
2
2
2
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
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Die angelsächsischen Länder (USA, GB, AUS, CAN und IRL) stellen mit 42 % fast die Hälfte der ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder.
Deutschland belegt mit 9 % nur Rang 4 nach den USA mit 23 %, Frankreich mit 17 % und Grossbritannien mit 15 %. Auch die neuen
SMI-Geschäftsleitungsmitglieder bestätigen diesen Trend: 33 % der neuen ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder sind Briten,
25 % sind Belgier, jeweils 17 % sind Franzosen und US-Amerikaner und weitere 8 % sind Niederländer. Die neuen angelsächsischen SMIGeschäftsleitungsmitglieder stellen 50 % aller neuen ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder, 2013 waren es ebenfalls 50 %, 2012
77%. Die Angelsachsen sind bei der Neubesetzung vakanter SMI-Geschäftsleitungspositionen ein wichtiger Rekrutierungspool. Der Vergleich
zwischen Gesamtsample und SMI zeigt, dass die deutschen Manager in den SMI-Unternehmen eine untergeordnete Rolle spielen, während
sie unter den Ausländern des Gesamtsamples klar dominieren.
Verwaltungsräte
Nationalität der ausländischen SMI-VR-Mitglieder
35
33
30
Anzahl VR-Mitglieder
25
19
20
15
15
12
10
4
2
2
2
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6
5
Eine etwas andere Verteilung zeigen die Verwaltungsräte der SMI-Unternehmen. Auch hier dominieren unter den Ausländern die Angelsachsen
(USA, GB, CAN und AUS) mit 40 %, wobei die US-Amerikaner mit 26 % die grösste Gruppe stellen. Die Deutschen befinden sich weiterhin auf
dem zweiten Platz mit 15 %, gefolgt von den Franzosen mit 12 %. Die Briten rangieren mit 10 % auf dem vierten Platz. Während die USA in
den SMI-Unternehmen also deutlich mehr Verwaltungsratsmitglieder stellen als Deutschland, beschäftigt das Gesamtsample mehr deutsche
Verwaltungsratsmitglieder (27 %) als US-amerikanische (19 %).
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
41
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
Ausbildung der SMI-Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
2015
Ausbildungen der SMI-GL-Mitglieder
Gesamt
Frauen
Ausländer
Grösse des Sample
205
100 %
13
6 %
128
62 %
Akademiker
178
87 %
11
85 %
121
95 %
FH-Absolventen
17
8 %
1
7.5 % 6
5 %
Matura
2
1 %
-
-
-
-
Berufsausbildung
8
4 %
1
7.5 % 1
<1 %
Weiterbildungen
85
41 %
6
46 %
50
39 %
Doktortitel
41
20 %
2
15 %
18
14 %
Das Ausbildungsniveau der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder ist sehr hoch. Mit 87 % Akademikern liegen sie deutlich über dem Gesamtsample
mit 76 %. Von den ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern basieren sogar 95 % auf einem akademischen Abschluss. Die
Geschäftsleitungsmitglieder mit Doktortitel machen 20 % aus, was heisst, dass jedes fünfte SMI-Geschäftsleitungsmitglied promovierte. Im
Vergleich zum Gesamtsample (16 %) ist auch dieser Wert überdurchschnittlich. Betrachtet man die Schweizer SMI-Geschäftsleitungsmitglieder,
so promovierten 31 % von ihnen. Diese Zahl steht in starkem Gegensatz zu den ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern, bei denen
14 % die Doktorwürde erlangten. 41 % der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder absolvierten eine Weiterbildung, was 4 Prozentpunkte unter dem
Schnitt des Gesamtsamples (45 %) liegt. Bei den Fachrichtungen der von SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern absolvierten Studiengänge zeigt
sich in etwa die gleiche Aufteilung wie im Gesamtsample, wobei die SMI-Geschäftsleitungsmitglieder weniger oft einen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang absolvierten, dafür mit 11.5 % doppelt so oft mehr als einen Universitätsabschluss erlangten.
Verwaltungsräte
2015
Ausbildungen der SMI-VR-Mitglieder
Gesamt
Frauen
Grösse des Sample
197
100 %
Akademiker
182
FH-Absolventen
Matura
Berufsausbildung
Ausländer
33
17 %
125
63 %
92.5 % 32
97 %
121
96.5 %
5
2.5 % -
-
1
1 %
4
2 %
-
-
1
1 %
6
3 %
1
3 %
2
1.5 %
Weiterbildungen
94
48 %
14
42 %
55
44 %
Doktortitel
79
40 %
17
52 %
41
33 %
Wie alle betrachteten Samples weisen auch die ausländischen Verwaltungsratsmitglieder der SMI-Unternehmen ein konstant hohes
Ausbildungsniveau auf. Die Zahl an Promotionen unter den SMI-Verwaltungsratsmitgliedern ist mit 40 % überdurchschnittlich hoch, im
Gesamtsample beträgt sie 32 %. Ebenso absolvierten mit einem Anteil von 48 % mehr SMI-Verwaltungsratsmitglieder eine Weiterbildung als
die Personen des Gesamtsamples (43 %). Mit 92.5 % sind bei den SMI-Verwaltungsratsmitgliedern überdurchschnittlich viele Akademiker
vertreten. Dieser Wert liegt 9 Prozentpunkte über dem des Gesamtsamples (83.5 %).
42
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
«Ein Verwaltungsratsmandat ist
kein Frühstücksjob.»
Was motivierte Sie, sich als Verwaltungsrätin zu engagieren?
Die Arbeit im VR erlaubt es mir optimal, mein Know-how aus 30 Jahren operativer Tätigkeit
in verschiedenen Unternehmen zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig Verantwortung zu
übernehmen. Ich betone, dass ein Verwaltungsratsmandat kein Frühstücksjob ist, sondern eine
Verantwortung, die man wahrnehmen wollen muss.
Wie nehmen Sie die Arbeit im VR wahr? Welche Veränderungen erleben Sie durch den
Zuwachs von Frauen im VR?
Ich bin seit 14 Jahren als Verwaltungsrätin tätig, und die Arbeit ist sehr viel intensiver geworden.
Es ist bereichernd, wenn in einem VR mindestens 2 Frauen sitzen, da dies andere Sichtweisen
eröffnet. Frauen ticken anders und tauschen sich anders aus. Das gibt dem gesamten Gremium
eine positive Dynamik.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion bezüglich Frauen in den Führungsgremien? Ist
es Ihrer Ansicht nach notwendig, Frauenförderung als strategisches Ziel festzulegen?
Ich finde die Diskussion enorm wichtig, weil allein diese schon viel bewegt. Trotzdem bleibt
Frauenförderung sehr wichtig. Die Anzahl der Frauen, insbesondere im Management, muss
erhöht werden. Wir müssen dahin kommen, dass es irgendwann einmal keine Rolle mehr spielt,
ob es eine Frau oder ein Mann ist, sondern dass nur die Qualifikation zählt. Wir sind aber auf
gutem Weg, denn keine Frauenförderung zu betreiben, ist heute fast schon verpönt.
Monika Ribar
Monika Ribar hat Jahrgang 1959, ist verheiratet
und lebt in Binningen bei Basel. Sie studierte
Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen.
Den grössten Teil ihrer Karriere (23 Jahre) verbrachte sie bei der Panalpina Welttransport AG in
verschiedenen Funktionen, unter anderem als CIO,
CFO und die letzten 7 Jahre, bis Mai 2013, als CEO.
Sie wurde mehrfach als Vorreiterin für Frauen in
Führungspositionen ausgezeichnet und zählte zu den
50 wichtigsten Wirtschaftsfrauen der Welt. Heute ist
sie Mitglied in den Verwaltungs- und Aufsichtsräten
der Firmen Sika, Logitech, Lufthansa, Swiss, Rexel
und Vizepräsidentin der Schweizerischen Bundes­
bahnen SBB.
Wie stehen Sie zum Instrument «Frauenquote» zur Förderung von Frauen in Verwaltungsräten?
Ich halte nichts von staatlichen Quoten, weil dies m.E. nur eine Alibiübung ist und sich im Gedankengut nichts ändert. Gleichzeitig glaube
ich aber, dass der Druck, der durch eine drohende Quote entsteht, eine sehr zielführende Diskussion und Dynamik auslöst.
Man attestiert Frauen, grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet zu sein. Wie bespielen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihren
Führungsgremien?
Für mich persönlich ist Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema, das ich als Grundgedanken auch in meine VR-Tätigkeit einbringe. Es ist mir
aber nie aufgefallen, dass Frauen nachhaltiger ausgerichtet sind als Männer. Männer sind teilweise eher kurzfristig orientiert, aber zu sagen,
dass nur Frauen auf Nachhaltigkeit achten, fällt mir schwer. Frauen können dafür eher innehalten, etwas hinterfragen, und auch zugeben,
wenn sie etwas nicht verstehen.
Die Unternehmen in der Schweiz haben einen zunehmend stärker regulierten Spielraum. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung
um, und wie beurteilen Sie diese?
Diese Problematik ist nicht unerheblich. Erschwerend ist, dass die Regulierungsflut oft aufgrund von Einzelfällen entsteht. Ich verstehe den
Unmut bis zu einem gewissen Grad, aber wir dürfen nicht wegen ein paar einzelner Fälle das ganze System bestrafen. Denn das macht die
Arbeit für die Unternehmen unweigerlich komplizierter und anspruchsvoller.
Die demografische Entwicklung stellt dem Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Wie können die
Unternehmen dem begegnen?
Der starke Franken führt dazu, dass sich die wirtschaftliche Situation der Schweiz verschärft und das Wachstum stagnieren oder gar rückläufig
sein wird. Es braucht einen grossen Effort der Unternehmen, um dies zu meistern. Qualifizierte Arbeitskräfte sind dabei unabdingbar, und
die Masseneinwanderungsinitiative macht die Dinge nicht leichter. Hier kommen u.a. auch die Frauen ins Spiel. Die Wirtschaft muss lernen,
mit nicht linearen Lebensläufen umzugehen. Dies betrifft sowohl die jungen Frauen, die eine Pause einlegen, um sich dem Nachwuchs zu
widmen, als auch die Generation junger Menschen, die nicht mehr nach klassischen Karrieren strebt, sowie die älteren Arbeitnehmer, die
man länger im Arbeitsprozess halten muss. Es braucht mehr Flexibilität von den Unternehmen, den HR-Leuten und den Führungskräften, die
sich all diesen Herausforderungen anpassen müssen.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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43
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
Weitere Erkenntnisse
Sowohl unter den SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern als auch unter den SMI-Verwaltungsratsmitgliedern lässt sich jeweils ein sehr hoher Anteil
an Hochschulabsolventen nachweisen: jeweils 95 % in den Geschäftsleitungen und in den Verwaltungsräten. In den Geschäftsleitungen promovierten dabei 20 % der Mitglieder, in den Verwaltungsräten 40 %. Beide Werte liegen über dem jeweiligen Durchschnitt des Gesamtsamples.
Bemerkenswert ist, dass der Anteil an Schweizern mit Doktortitel in beiden SMI-Gremien überdurchschnittlich hoch ist. Während die SMIGeschäftsleitungsmitglieder einen Anteil von 20 % Promovierter verzeichnen, sind es unter den Schweizer SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern
mit 31 % fast ein Drittel. Die Differenz beträgt somit 11 Prozentpunkte. Blickt man auf die SMI-Verwaltungsräte, so verzeichnen hier die
Schweizer sogar einen Anteil von 53 % Promovierter, 13 Prozentpunkte mehr als das Gesamtsample der SMI-Verwaltungsratsmitglieder
(40 %).
Verantwortungsbereiche der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder
2015
Verantwortungsbereiche der SMI-GL-Mitglieder
Gesamt
Frauen
Ausländer
Verantwortung nach Funktion
89
43 %
9
69.2 % 53
40 %
Verantwortung nach Geschäftsbereich
63
30.5 % 1
7.7 % 38
29 %
Verantwortung nach Geografie
31
15 %
1
7.7 % 27
20 %
Kombination Geografie / Funktion
3
1.5 % -
-
1
<1 %
Kombination Geografie / Geschäftsbereich
16
8 %
1
7.7 % 10
Kombination Geschäftsbereich / Funktion
4
2 %
1
7.7 % 2
Kombination aller 3 Varianten
1
<1 %
-
-
1
Total
207
100 %
13
100 %
132
7.5 %
1.5 %
<1 %
100 %
47.5 % aller SMI-Geschäftsleitungsmitglieder üben eine unternehmensspezifische Funktion als CEO, CFO, Leiter Human Resources,
Leiter Marketing etc. innerhalb der Geschäftsleitung aus. Es zeigt sich, dass auch die weiblichen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder
überdurchschnittlich oft (77 %) eine unternehmensspezifische Funktion innehaben. Business-Unit-Verantwortung tragen 41.5 % der
SMI-Geschäftsleitungsmitglieder, 25.5 % sind in einer geografischen Rolle tätig. Somit lässt sich ein Unterschied zwischen den SMIGeschäftsleitungsmitgliedern und dem Gesamtsample feststellen. Im Gesamtsample haben 56 % der untersuchten Personen eine unternehmensspezifische Funktion inne, 35 % verantworten einen Geschäftsbereich, und 17 % tragen eine Verantwortung nach Geografie. Es zeigt
sich, dass die SMI-Geschäftsleitungsmitglieder nicht nur internationaler zusammengesetzt sind, sondern auch häufiger eine geografische
Verantwortung wahrnehmen. Von den ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern haben 29.5 % eine geografische Rolle inne. Dies legt
den Schluss nahe, dass die ausländischen SMI-Geschäftsleitungsmitglieder u.a. aufgrund ihrer relevanten Erfahrung im Ausland bzw. im zu
bearbeitenden Markt rekrutiert werden.
Erfahrung der SMI-Gremiumsmitglieder
Geschäftsleitungen
75 %, also drei Viertel der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder, waren bereits vor ihrer Berufung in die Geschäftsleitung im gleichen Unternehmen beschäftigt. 22 % sammelten zuvor Erfahrung in einer externen Geschäftsleitung, 8 % weisen keine relevante
Erfahrung im Unternehmen selbst oder in einer anderen Geschäftsleitung auf. Von den neuen SMI-Geschäftsleitungsmitgliedern
haben 14 % keine relevante Erfahrung im Unternehmen selbst oder in einer anderen Geschäftsleitung. 2014 waren dies noch 9 %.
Blickt man auf das Dienstalter im Unternehmen, zeigt sich, dass firmenintern beförderte SMI-Manager länger im Unternehmen
tätig sein müssen, nämlich durchschnittlich 14 Jahre, bis sie in die Geschäftsleitung kommen, als die Personen des Gesamtsamples,
die nach 13 Jahren berufen werden. Die durchschnittliche Erfahrung der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder im Unternehmen beträgt
20 Jahre, im Gesamtsample sind es 18 Jahre. SMI-Geschäftsleitungsmitglieder, die vor ihrem Eintritt ins Unternehmen externe
Geschäftsleitungserfahrung – wenn auch nur bei einem KMU – sammelten, entwickeln sich nach 5 Jahren in das Führungsgremium,
im Gesamtsample sind es 6 Jahre.
Verwaltungsräte
Ein Blick auf die SMI-Verwaltungsratsmitglieder zeigt, dass 15 % von ihnen bereits vor ihrer Berufung in das Gremium im Unternehmen tätig
waren. Sie sind durchschnittlich seit 24 Jahren im Unternehmen beschäftigt und wurden nach 16 Jahren in den Verwaltungsrat berufen. Das
durchschnittliche SMI-Verwaltungsratsmitglied ist seit 9 Jahren im Amt, was deutlich über dem Dienstalter des Gesamtsamples liegt (6 Jahre).
44
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.3 SMI-Unternehmen
Korrelationen von SMI-Geschäftsleitungen und SMI-Verwaltungsräten
2015
Herkunft der SMI-VR-Mitglieder
Vorher im Unternehmen tätig
30
100 %
Vorher CEO im Unternehmen
1
3 %
Vorher GL-Mitglied im Unternehmen
8
27 %
Vorher GL-Mitglied und CEO im Unternehmen
8
27 %
Vorher weder GL-Mitglied noch CEO im Unternehmen
13
43 %
Für den schillingreport 2015 wurden 198 SMI-Verwaltungsratsmitglieder untersucht. 30 Personen (15 %) waren bereits vor ihrem Eintritt in
den Verwaltungsrat operativ im gleichen Unternehmen tätig. Davon war ein Verwaltungsratsmitglied zuvor als CEO tätig, 27 % gehörten
nur der Geschäftsleitung an, und weitere 27 % waren als Geschäftsleitungsmitglied sowie als CEO tätig. 43 % der Verwaltungsratsmitglieder
waren vor ihrer Berufung weder als CEO noch als Geschäftsleitungsmitglied tätig. Die Betrachtung der SMI-Unternehmen als die grossen,
börsenkotierten Schweizer Konzerne ist besonders im Hinblick auf die immer schärfer werdenden Corporate-Governance-Vorschriften interessant. Das Doppelmandat von Verwaltungsratspräsident und CEO findet sich unter den SMI-Unternehmen nur in einer Person. Insgesamt
sitzen 38 % aller CEOs der SMI-Unternehmen als Mitglied, Delegierter oder Präsident im eigenen Verwaltungsrat, was mehr als jedem dritten
CEO entspricht. Ein Blick auf das SMI-Gesamtsample zeigt, dass 7 % der Verwaltungsratsmitglieder gleichzeitig eine operative Rolle in der
Geschäftsleitung des Unternehmens ausüben. Anders formuliert, sitzen 6 % der Geschäftsleitungsmitglieder auch im eigenen Verwaltungsrat.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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45
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.4 CEOs und VRP
5.4 CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
Den CEOs und Verwaltungsratspräsidenten gilt ein besonderes Augenmerk. Ihre Daten wurden gesondert von der Gesamterhebung
betrachtet, denn sie zeigen, wie der Weg an die Spitze eines Unternehmens aussehen kann. Mit den Ergebnissen lassen sich Fragen
beantworten wie: Welchen Hintergrund und welche Ausbildung bringen Führungspersönlichkeiten mit? Gibt es ein Erfolgsrezept,
um es bis ganz nach oben zu schaffen?
Übersicht der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
CEOs
2015
Übersicht der CEOs
Anzahl Unternehmen
120
Total CEOs
121
100 %
Anteil Frauen
3
2.5 %
Anteil Männer
118
97.5 %
Anteil Schweizer
71
59 %
Anteil Ausländer
50
41 %
Anteil Neue
19
16 %
Anteil Neue
19
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
-
-
Anteil Männer unter den Neuen
19
100 %
Anteil Schweizer unter den Neuen
10
53 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
9
47 %
Anteil SMI-CEOs
21
Anteil Schweizer
6
29 %
Anteil Ausländer
15
71 %
100 %
Die 120 Unternehmen zählen 121 CEOs, da die Compagnie Financière Richemont SA und ebenso die Galenica AG aktuell von einer
Doppelspitze geführt werden. Die Mövenpick Holding AG hingegen hat keinen CEO. Unter den CEOs dominieren ganz klar die Männer.
Es gibt nur 3 weibliche CEOs, nämlich Susanne Ruoff (Die Schweizerische Post), Jasmin Staiblin (Alpiq Holding AG) und Suzanne Thoma
(BKW Energie AG). Alle 3 waren bereits letztes Jahr in ihrer aktuellen Position als CEO.
Der Ausländeranteil unter den CEOs ist mit 41 % um 1 Prozentpunkt tiefer als im Gesamtsample (42 %), aber 2 Prozentpunkte höher
als vergangenes Jahr. Die Zahl der ausländischen CEOs erreichte 2011 mit 44 % den höchsten Anteil und war seither rückläufig. Dieses
Jahr entwickelt sich der Ausländeranteil unter den CEOs also entgegen dem Trend im Gesamtsample. Für die Position des CEOs lohnt
es sich also eher, aus dem Ausland in die Schweiz zu kommen, als für eine andere Position in der GL. Die SMI-CEOs zeigen hier ein
deutlich internationaleres Bild: 71 % aller SMI-CEOs verfügen über einen ausländischen Pass (2014: 71 %). 2015 kamen insgesamt 19
CEOs neu in ihre Position, was einem Anteil von 16 % entspricht.
46
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.4 CEOs und VRP
Verwaltungsratspräsidenten
2015
Übersicht der VRP
Anzahl Unternehmen
90
Total VRP
89
Anteil Frauen
1
1 %
Anteil Männer
88
99 %
Anteil Schweizer
65
73 %
Anteil Ausländer
24
27 %
Anteil Neue
11
12 %
Anteil Neue
11
100 %
Anteil Frauen unter den Neuen
-
-
Anteil Männer unter den Neuen
11
100 %
Anteil Schweizer unter den Neuen
7
64 %
Anteil Ausländer unter den Neuen
4
36 %
Anteil SMI-VRP
20
Anteil Schweizer
8
40 %
Anteil Ausländer
12
60 %
100 %
100 %
Die 90 Unternehmen zählen 89 Verwaltungsratspräsidenten, da der Präsident der Helvetia Gruppe Ende Dezember 2014 leider überraschend
verstarb. Die Verwaltungsratspräsidien sind mit einer Ausnahme in männlicher Hand: Die einzige Verwaltungsratspräsidentin ist auch in diesem Jahr Nayla Hayek (The Swatch Group Ltd.). Der Frauenanteil unter den Verwaltungsratspräsidenten bleibt also weiterhin ein spannendes
Thema.
Unter den Verwaltungsratspräsidenten gibt es mit 27 % relativ gesehen wenig Ausländer. Unter den Neuen finden sich 36 % ausländische
Verwaltungsratspräsidenten (2013: 67 %). Während im letzten Jahr 13 % der Verwaltungsratspräsidien neu besetzt wurden, betrifft es dieses
Jahr 12 %.
Alter der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
CEOs
2015
Alter der CEOs
Gesamt
Frauen
Ausländer
SMI
Durchschnittsalter CEOs
53 Jahre
Durchschnittsalter neuer CEOs
49 Jahre
51 Jahre
54 Jahre
55 Jahre
-
50 Jahre
-
Die CEOs sind durchschnittlich 53 Jahre alt, die neuen CEOs sind mit durchschnittlich 49 Jahren 2 Jahre jünger als 2014. Die CEOs sind etwas
älter als der Durchschnitt der Geschäftsleitungsmitglieder. An den Neuen zeigt sich aber, dass sich dieser Unterschied langsam angleicht.
Verwaltungsratspräsidenten
2015
Alter der VRP
Gesamt
Frauen
Ausländer
SMI
Durchschnittsalter VRP
61 Jahre
Durchschnittsalter neuer VRP
59 Jahre
63 Jahre
62 Jahre
62 Jahre
-
60 Jahre
-
Die Verwaltungsratspräsidenten sind durchschnittlich 61 Jahre alt. Die neu berufenen Verwaltungsratspräsidenten sind mit 59 Jahren etwas
jünger. Somit lässt sich sagen, dass sowohl Verwaltungsratspräsidenten als auch CEOs leicht älter sind als die jeweiligen Gesamtsamples,
was wohl darauf zurückzuführen ist, dass von einer Person in dieser Position eine gewisse Erfahrung erwartet wird.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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47
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.4 CEOs und VRP
Nationalität der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
CEOs
Nationalität der ausländischen CEOs
21
Anzahl CEOs
20
10
8
6
2
2
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
Sc
ien
an
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Sp
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Gr
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A
kre
Fra
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De
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sc
hla
nd
ich
0
59 % der CEOs haben einen Schweizer Pass. Die Deutschen bilden mit 17 % wie auch in den Geschäftsleitungen die grösste ausländische
Gruppe. Die französischen CEOs liegen mit 7 % auf Platz 2. US-amerikanische CEOs rangieren mit 5 % nur knapp dahinter. Interessant dabei
ist, dass 4 von 6 US-amerikanischen und 5 von 8 französischen CEOs einem SMI-Unternehmen vorstehen. Von den neu eingetretenen CEOs
sind 53 % Schweizer und 26 % Deutsche. 56 % aller neuen ausländischen CEOs sind somit Deutsche.
Verwaltungsratspräsidenten
Nationalität der ausländischen VRP
9
Anzahl VRP
10
1
1
1
1
1
US
A
2
Irla
nd
2
en
2
ka
3
1
da
fri
Sü
ien
Sp
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Es gibt prozentual gesehen mehr Schweizer Verwaltungsratspräsidenten als CEOs. Während 59 % der CEOs Schweizer sind, haben von den
Verwaltungsratspräsidenten 73 % einen Schweizer Pass, was einer Differenz von 14 Prozentpunkten entspricht. Die Deutschen bilden mit
10 % die grösste ausländische Gruppe und stellen 38 % aller ausländischen Verwaltungsratspräsidenten. Es folgen die Briten mit 3 % bzw.
13 % aller ausländischen Verwaltungsratspräsidenten. Die 27 % ausländischen Verwaltungsratspräsidenten verteilen sich auf 11 Nationen,
d.h., die meisten Länder sind nur einmal vertreten: Ein ähnliches Bild liess sich auch in den vergangenen Jahren beobachten.
48
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
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«Ich erachte es als sehr wichtig, dass
Frauen im unteren und mittleren
Manage­ment ermutigt werden, ihre
Karriere voranzutreiben.»
Was motivierte Sie, sich als Verwaltungsrätin zu engagieren?
Als langjährige Partnerin von KPMG habe ich viele Gesellschaften auf verschiedensten Gebieten
beraten. Diese Erfahrung bringe ich heute in strategische Gremien ein. Ich bin in börsenkotierten Unternehmen im Finanz- und Versicherungsbereich sowie in der Energiebranche und bei
einem Medienunternehmen engagiert. Daneben arbeite ich in diversen Stiftungsräten, Vereinen
und Verbänden. Mein Tagesprogramm ist damit sehr abwechslungsreich.
Wie nehmen Sie die Arbeit im VR wahr? Welche Veränderungen erleben Sie durch den
Zuwachs von Frauen im VR?
Seit 2001, als ich erstmals in einen VR gewählt wurde, sind diese Gremien professioneller
geworden. So arbeitet man heute mit Ausschüssen, welche die Geschäfte zuhanden des
Gesamtverwaltungsrats vorbereiten. Jedes VR-Mitglied bringt sein spezifisches Fach-Know-how
ein. Die Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen nehme ich als sehr professionell wahr.
Ich stelle keine Veränderungen fest, wenn eine Frau neu in ein Gremium gewählt wird.
Doris Russi Schurter
Doris Russi Schurter blickt auf eine langjährige
Tätigkeit als Partnerin der Wirtschafts­prüfungs­ge­sell­
schaft KPMG, zuletzt als Office Managing Partner
KPMG Luzern, zurück. Heute ist sie selbstständige
Rechts­­an­wältin, Präsidentin der Verwaltung der Patria
Ge­­nossen­schaft, Vizepräsidentin des Verwaltungsrats
der Helvetia Holding AG sowie der Swissgrid AG,
Mitglied der Verwaltungsräte der Luzerner Kantonal­
bank AG und der LZ Medien Holding AG. Sie engagiert sich in diversen Stiftungsräten, ist Präsidentin
der Ver­einigung Schweizerischer Unternehmen in
Deutsch­land (VSUD) und des Universitätsvereins
Luzern sowie Mitglied des Vorstands von swissVR.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion bezüglich Frauen in den Führungsgremien?
Ist es Ihrer Ansicht nach notwendig, Frauenförderung als strategisches Ziel festzulegen?
Ich frage in allen Führungsgremien regelmässig nach spezifischen Förderprogrammen für Frauen. Denn ich erachte es als sehr wichtig, dass
Frauen im unteren und mittleren Manage­ment ermutigt werden, ihre Karriere voranzutreiben. Dann werden sie automatisch in einigen Jahren
im Topmanagement sein, und die Frage der adäquaten Frauenvertretung stellt sich dann nicht mehr.
Wie stehen Sie zum Instrument «Frauenquote» zur Förderung von Frauen in Verwaltungsräten?
Ich finde es falsch, den VR eine Frauenquote zu verordnen. Die Frauenförderung muss auf den unteren Hierarchiestufen beginnen. Und da
sind die Arbeitgeber, aber auch die Frauen selbst, gefordert. Ich höre von Personalchefs immer wieder, dass ambitionierte, gut ausgebildete
Frauen zwischen 28 und 35 Jahren ihre Karriere aus familiären Gründen unter- oder abbrechen und damit für spätere Topfunktionen «verloren
gehen».
Man attestiert Frauen, grundsätzlich nachhaltig ausgerichtet zu sein. Wie bespielen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihren
Führungsgremien?
Ich kenne auch Männer, die nachhaltig ausgerichtet sind. Bewusst vermeide ich es, auf das Thema Nachhaltigkeit reduziert zu werden. Ich
bringe alle mir wichtig erscheinenden Aspekte in die Diskussionen ein.
Die Unternehmen in der Schweiz haben einen zunehmend stärker regulierten Spielraum. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung
um, und wie beurteilen Sie diese?
Die stark zunehmende Regulierung in der Schweiz bereitet mir grosse Sorge. Wir verlieren damit an Standortattraktivität. Wenn die
Unternehmen hierzulande schon mit einem starken Franken kämpfen, dürfen wir nicht noch zusätzlich administrative Hürden aufbauen.
Sonst lässt sich die Auslagerung von Produktionsprozessen nach Asien nicht mehr aufhalten. Von der zunehmenden Regulierung ist auch
der Finanzbereich stark betroffen. Einerseits wird dort viel administrativer Aufwand verursacht, andererseits wiegt man sich in der falschen
Sicherheit, dass damit alle Risiken eliminiert seien.
Die demografische Entwicklung stellt dem Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Wie können die
Unternehmen dem begegnen?
Zurzeit werden diverse Modelle diskutiert, wie Mitarbeitende länger im Arbeitsprozess gehalten werden können. Programme wie Lebens­
arbeitszeit, Bogenkarriere etc. sind vermutlich richtige Ansätze gegen den Fachkräftemangel. Etwas ist für mich schwer verständlich: Aktuell
haben junge, top ausgebildete ETH-Ingenieure Schwierigkeiten, ihre erste Stelle zu finden. Die industriellen Arbeitgeber sind oft nicht bereit,
Absolventen unserer besten Kaderschmiede direkt anzustellen, weil ihnen praktische Erfahrung noch fehlt. Diese High Potentials werden
von Finanzdienstleistern abgeworben und sind damit für die Industrie für immer verloren. Ich kann deshalb die Klage, wir hätten zu wenige
Ingenieure, nicht mehr so ernst nehmen.
schillingreport 2015 | Transparenz an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich
© 2015, guido schilling ag
49
schillingreport 2015
5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.4 CEOs und VRP
Ausbildung der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
CEOs
2015
Ausbildungen der CEOs
Gesamt
Frauen
Ausländer
2.5 % SMI
Grösse des Sample
121
100 %
3
50
41 %
21
17 %
Akademiker
96
79 %
3
100 %
45
90 %
17
81 %
FH-Absolventen
13
11 %
-
-
4
8 %
-
Matura
1
1 %
-
-
-
-
1
5 %
Berufsausbildung
10
8 %
-
-
1
2 %
3
14 %
Anderes
1
1 %
-
-
-
-
-
Weiterbildungen
58
48 %
2
67 %
20
40 %
11
52 %
Doktortitel
26
21 %
1
33 %
10
20 %
3
14 %
-
-
Auch das Ausbildungsniveau der CEOs ist hoch. Hier lassen sich 79 % Akademiker nachweisen, im Gesamtsample sind es 76 %. Unter den
ausländischen CEOs gibt es 90 % Akademiker. 21 % aller CEOs tragen einen Doktortitel, im Gesamtsample sind es 16 %. Daneben absolvierten 48 % eine Weiterbildung, was leicht über dem Gesamtschnitt (45 %) liegt.
Verwaltungsratspräsidenten
2015
Ausbildungen der VRP
Gesamt
Frauen
Grösse des Sample
89
100 %
Akademiker
76
FH-Absolventen
2
2 %
Matura
3
Berufsausbildung
8
Weiterbildungen
Doktortitel
Ausländer
SMI
1
1 %
24
27 %
20
22 %
85.5 % -
-
24
100 %
17
85 %
-
-
-
-
-
-
3.5 % -
-
-
-
-
-
9 %
1
100 %
-
-
3
15 %
35
39 %
-
-
6
25 %
7
35 %
31
35 %
1
100 %
9
38 %
10
50 %
Ebenso ist bei den Verwaltungsratspräsidenten ein konstant hohes Ausbildungsniveau nachweisbar. Sie zeichnen sich – wie auch das
Gesamtsample der Verwaltungsräte (32 %) – durch einen hohen Anteil an Promovierten von 35 % aus. Die Schweizer Verwaltungsratspräsidenten
(34 %) promovierten leicht weniger häufig als die ausländischen (38 %). Etwas weniger häufig als im Gesamtsample (43 %) absolvierten 39 %
der Verwaltungsratspräsidenten eine Weiterbildung.
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5 Ein Blick auf interessante Untergruppen | 5.4 CEOs und VRP
Erfahrung der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
CEOs
Der durchschnittliche CEO ist seit 5 Jahren im Amt. Vom Eintritt ins Unternehmen bis zur Berufung als CEO vergehen durchschnittlich
16 Jahre. 71 % der CEOs waren bereits vor ihrer Berufung im Unternehmen tätig. 44 % dieser intern berufenen CEOs kamen in die
Geschäftsleitung, bevor sie zum CEO ernannt wurden. Sie sind seit durchschnittlich 21 Jahren im Unternehmen tätig, wurden nach 11 Jahren
Betriebszugehörigkeit in die Geschäftsleitung befördert und nach weiteren 5 Jahren zum CEO ernannt. Diese CEOs sind ebenfalls seit durchschnittlich 5 Jahren im Amt. Knapp ein Drittel (30 %) der intern berufenen CEOs war vor dem Eintritt ins Unternehmen in der Geschäftsleitung
eines anderen Unternehmens tätig. Keine Erfahrung im Unternehmen selbst oder auf oberster Geschäftsleitungsebene eines anderen
Unternehmens weisen lediglich 3 % vor.
Verwaltungsratspräsidenten
Der durchschnittliche Verwaltungsratspräsident ist seit 10 Jahren Mitglied des Verwaltungsrats. Die Präsidenten sind seit 5 Jahren im Amt.
66 % der Präsidenten waren vor ihrer Ernennung als reguläres Verwaltungsratsmitglied tätig. Sie wurden nach 7.5 Jahren zum Präsidenten
ernannt. Diese Verwaltungsratspräsidenten sind seit 5.5 Jahren im Amt.
Der weitere Blick auf die Verwaltungsratspräsidenten zeigt, dass 26 % von ihnen bereits vor ihrer Berufung ins strategische Gremium operativ
im Unternehmen tätig waren. Im Gesamtsample sind es 16 %, bei den Frauen 5 %. Die Verwaltungsratspräsidenten mit operativer Erfahrung
im Unternehmen waren vor ihrer Wahl als Präsident des strategischen Führungsgremiums während durchschnittlich 13 Jahren operativ im
Unternehmen beschäftigt. Insgesamt sind sie seit durchschnittlich 26 Jahren für das Unternehmen tätig. Die Verwaltungsratspräsidenten
mit interner operativer Erfahrung sind durchschnittlich seit 7 Jahren an der Spitze des strategischen Gremiums, was 2 Jahre über dem
Durchschnitt aller Verwaltungsratspräsidenten liegt.
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6Anhang
Der komplette Anhang kann im Internet unter www.schillingreport.ch eingesehen und heruntergeladen werden.
Inhaltsverzeichnis
6.1 Die Führungsgremien der Unternehmen
6.1.1 Grösse der Gremien
6.1.2 Veränderungen innerhalb der Gremien
6.1.3 Zusammensetzung der Gremien
6.1.4 Alter der Gremiumsmitglieder
6.1.5 Ausbildung der Gremiumsmitglieder
6.1.6 Verantwortungsbereiche der Geschäftsleitungsmitglieder
6.1.7 Erfahrung der Geschäftsleitungsmitglieder
6.1.8 Korrelationen von Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten
6.2 Frauen
6.2.1 Übersicht der weiblichen Gremiumsmitglieder
6.2.2 Alter der weiblichen Gremiumsmitglieder
6.2.3 Verantwortungsbereiche der weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder
6.3 Ausländer
6.3.1 Übersicht der ausländischen Gremiumsmitglieder
6.3.2 Alter der ausländischen Gremiumsmitglieder
6.3.3 Nationalität der Gremiumsmitglieder
6.3.4 Verantwortungsbereiche der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder
6.4 SMI-Unternehmen
6.4.1 Grösse der SMI-Gremien
6.4.2 Veränderungen innerhalb der SMI-Gremien
6.4.3 Zusammensetzung der SMI-Gremien
6.4.4 Alter der SMI-Gremiumsmitglieder
6.4.5 Verantwortungsbereiche der SMI-Geschäftsleitungsmitglieder
6.4.6 Korrelationen von SMI-Geschäftsleitungen und SMI-Verwaltungsräten
6.5 CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
6.5.1 Übersicht der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
6.5.2 Alter der CEOs und Verwaltungsratspräsidenten
6.6 Liste der einbezogenen Unternehmen
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Liste der einbezogenen Unternehmen
ABB Ltd.
ABB Schweiz AG
Actelion Pharmaceuticals Ltd.
Adecco S.A.
AFG Arbonia-Forster-Holding AG
Allianz Suisse
Alpiq Holding AG
Alpiq InTec Gruppe
ARYZTA AG
Autoneum Holding AG
AXA Winterthur
Axpo Holding AG
Bâloise-Holding AG
Barry Callebaut AG
Basler Versicherungen
Bell AG
Bell Schweiz AG
BKW Energie AG
BLS AG
Bobst Group SA
Bucher Industries AG
Bühler AG
Burkhalter Holding AG
Charles Vögele Holding AG
Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG
Clariant AG
Compagnie Financière Richemont SA
Coop Genossenschaft
Credit Suisse Group AG
CSS Gruppe
Dätwyler Holding AG
Denner AG
Die Schweizerische Post AG
DKSH Holding AG
Dufry AG
Emmi AG
Endress + Hauser AG
F. Hoffmann-La Roche AG
fenaco
Firmenich International SA
Forbo Holding SA
Franke Holding AG
Galenica AG
Gategroup Holding AG
Geberit AG
Generali (Schweiz) Holding AG
Georg Fischer AG
Givaudan SA
Glas Trösch Holding AG
Glencore plc
Helsana Versicherungen AG
Helvetia Gruppe
Helvetia Schweiz
Holcim Ltd.
IBM Schweiz AG
Implenia AG
ISS Holding AG
Jet Aviation Management AG
Julius Bär Holding AG
Kaba Holding AG
Kühne + Nagel International AG
Kuoni Reisen Holding AG
Landis+Gyr AG
Logitech International SA
Lonza Group AG
Manor AG
McDonald‘s Suisse Holding SA
Mettler-Toledo Holding AG
Migros-Genossenschafts-Bund
Mövenpick Holding AG
Mövenpick Hotels & Resorts Management AG
Nestlé S.A.
Novartis AG
OC Oerlikon Corporation AG
Panalpina Welttransport (Holding) AG
Phoenix Mecano AG
PostFinance AG
PricewaterhouseCoopers AG
Privatklinikgruppe Hirslanden AG
Raiffeisen Schweiz Genossenschaft
Rieter Holding AG
Ringier Holding AG
Ruag Holding AG
SBB Cargo AG
Schindler (Schweiz) AG
Schindler Holding AG
SCHMOLZ + BICKENBACH AG
Schweizerische Bundesbahnen SBB AG
Schweizerische Mobiliar
Versicherungsgesellschaft AG
SFS Group AG
SGS SA
Siemens Schweiz AG
Siemens Schweiz AG, Building Technologies
Sika AG
SIX Group AG
Sonova Holding AG
SR Technics Group
SRG SSR idée suisse
Stadler Rail AG
Sulzer AG
Suva
SV (Schweiz) AG
SV Group AG
Swiss International Air Lines AG
Swiss Life Holding AG
Swiss Life Schweiz AG
Swiss Re
Swisscom AG
Swissport International Ltd.
Syngenta AG
Tamedia AG
Tetra Laval Group
The Nuance Group AG
The Swatch Group Ltd.
Transocean Ltd.
UBS AG
Valora Holding AG
Zürcher Kantonalbank
Zurich Insurance Group
Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG
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Executive Search aus Leidenschaft. Die guido schilling ag entwickelte sich in den vergangenen 25 Jahren zu einem der führenden ExecutiveSearch-Unternehmen der Schweiz. Sie ist auf die Besetzung ausgewählter Spitzenpositionen auf Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsebene
spezialisiert. Guido Schilling bringt für diese Mission seine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Verwaltungsrat von diversen
Dienstleistungsorganisationen ein. Er kennt die Bedürfnisse seiner Auftraggeber aus eigener praktischer Erfahrung. In Ergänzung zu den
Dienstleistungen der guido schilling ag operiert die schilling partners ag, in der langjährig erfolgreiche Partner mit ihren Teams ExecutiveSearch-Aufträge auf Niveau Geschäftsleitung branchenfokussiert abwickeln.
Starke Partner. Als unabhängige und selbstständige Unternehmen sind die guido schilling ag und die schilling partners ag Mitglieder des
weltumspannenden Executive-Search-Netzwerks IMD International Search Group, das zu den renommiertesten Netzwerken der Branche zählt.
www.imd-search.com
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Transparenz an der Spitze. Die guido schilling ag untersucht im schillingreport seit dem Jahr 2006 die rund 100 grössten Schweizer
Unternehmen bezüglich Zusammensetzung der Geschäftsleitung sowie verschiedener Aspekte ihrer Geschäftsleitungsmitglieder. Seit 2010
werden im gleichen Umfang auch die Verwaltungsräte erfasst. Der schillingreport beinhaltet weiter alle Unternehmen des Swiss Market Index
(SMI), welche zusammen mit den Untergruppen Frauen, Ausländer, CEOs und Verwaltungsratspräsidenten gesondert untersucht werden.
Der aktuelle Report kann kostenlos bestellt und auf Wunsch auch präsentiert werden.
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