Gudrun Peinze-Keller und Rainer Ballfanz

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Die Referenten für Verbandsauswahlmannschaften Damen30/Herren 30 und ä
2015 war nicht ganz so erfolgreich für die Auswahlmannschaften des BTV wie 2014. Der verletzungsbedingte Ausfall von Spitzenspielern wie Alfred Böckl, Jochen Hermann, Heide Fröysok
und Petra Apostolopoulos war nicht vollständig zu kompensieren, aber trotz der Schwierigkeiten
bei den Mannschaftsaufstellungen konnten letztendlich doch fünf schlagkräftige Teams ins Rennen geschickt werden. Ein Deutscher Meistertitel (50), ein 2. Platz (30), zwei dritte Plätze (40,70)
und leider ein Abstieg aus der A-Gruppe (60) waren die trotz allem gute Bilanz für den BTV im
Jahr 2015. Die in diesem Jahr erstmals nach einer vom DTB erarbeiteten Punktetabelle durchgeführte Setzung der Mannschaften hat sich durchaus bewährt.
Im Einzelnen die diesjährigen Ergebnisse:
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Große WernerWerner-MertinsMertins-Spiele
Spiele (Da70/He70)
v.li. KlausKlaus-Jürgen Klein, Rolf Markert,
Markert, Hildegard Schlez, Renate Kugler (MF), Alena Klein, Erhard Windisch, Helmut Hecht
Als erstes ging es gegen Berlin, das im letzten Jahr sehr knapp im Endspiel geschlagen werden
konnte. Die Berliner Herren hatten sich verstärkt und traten an 1 und 2 mit den ehemaligen Daviscupspielern Hans-Joachim Plötz und Harald Elschenbroich an, die immer noch ihre routinierten, versierten und „gekonnten“ Schläge von früher platzieren können. Erhard Windisch setzte
gegen Plötz sein ganzes Laufpotential ein, musste aber – immerhin mit 6 gewonnenen Spielen H.J.Plötz den Sieg überlassen. Im zweiten Herreneinzel spielte Helmut Hecht gegen Elschenbroich, verlor den 1.Satz mit 4:6, war dann im 2.Satz 0:4 und 15:40 hinten, kämpfte sich auf 6:6
hoch, verlor leider den Tie-Break mit 4:7 nach 2 ½ Stunden. Nach verlorenem erstem Satz musste
Rolf Markert bei 5:0 eine Verletzungspause nehmen, konnte den zweiten Satz noch 6:0 gewinnen, musste aber den Match-Tiebreak mit 0:10 abgeben. Alena Klein spielte ihr ganzes Können
gegen Regina von Bruchhausen aus und ging als glatte Siegerin vom Platz.
Am Sonntag gegen Mittelrhein sollte unbedingt der Klassenerhalt geschafft werden. Nachdem
Helmut Hecht und Alena Klein jeweils in zwei Sätzen gewannen, stand es 2:0 für den BTV. Rolf
Markert konnte den ersten Satz nach etlichen „unnötigen“ Fehlern im Tie-Break (7:5) für sich
entscheiden, um dann den zweiten Satz mit 6:0 zu beenden. Erhard Windisch fand gegen
Thomas Lenz anfangs seinen Rhythmus nicht, verlor den ersten Satz, konnte aber den nächsten
sowie den Match-Tiebreak klar für sich entscheiden. Somit war der Sieg gesichert. Das Doppel
(Windisch/Hecht) und das Mixed (Schlez/Markert) siegten ebenfalls, also 6:0 für Bayern. Damit
waren der Platz drei und der Klassenerhalt geschafft mit einer harmonischen Mannschaft, die
nicht nur kämpfen, sondern auch lachen kann!
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Große FritzFritz-KuhlmannKuhlmann-Spiele (Da60/He60)
v.li.: Martin Scheurer,
Scheurer, Erika Harzheim, Helga ClüsserathClüsserath-Stock, Wolfgang Petry,
Petry, Peter Marklstorfer, Marlies Danner,
Danner,
Monika Quirmbach, Günter Klein, Rainer Bal
Balfanz (MF)
Im ersten Spiel am Samstag gegen den hohen Favoriten Niederrhein stand es nach den Einzeln
überraschend 2:4, da Marlies Danner und Martin Scheurer ihre Einzel gewinnen konnten, Peter
Marklstorfer sein Einzel im Match-Tiebreak aufgrund einer sehr umstrittenen Entscheidung beim
Matchball doch noch verlor. Das Herrendoppel Martin Scheurer/Günter Klein zeigte eine sehr
starke Leistung, verlor aber glatt. Damit waren die Ergebnisse im Damendoppel mit Erika Harz-
heim/Marlies Danner und Mixed mit Peter Marklstorfer/Monika Quirmbach bedeutungslos, das
Endergebnis lautete 3:6.
Am Sonntag ging es gegen Mittelrhein, die überraschend gegen Berlin nach hartem Kampf verloren hatten, bei brütender Hitze um den Abstieg. Hier setzte Erika Harzheim das Highlight im
ersten Dameneinzel gegen die Nr.2 in Deutschland, Susanne Schweda, als sie nach großem
Kampf erst im Match-Tiebreak mit 5:10 unterlag. Peter Marklstorfer, Martin Scheurer und Marlies Danner gewannen ihre Einzel nach teilweise harten Kampf, Wolfgang Petri und Helga Clüsserath-Stock standen auf verlorenem Posten, 3:3 das Ergebnis nach den Einzeln. Auf das Herrendoppel
Martin Scheurer/ Günter Klein war wiederum Verlass, aber leider verlor das sonst so zuverlässige
Mixed Peter Marklstorfer/Monika Quirmbach nach zwischenzeitlicher 4:1 Führung in beiden Sätzen doch noch im Match-Tiebreak mit 4:10. Damit lag die letzte Chance beim Damendoppel Erika Harzheim/Marlies Danner, die bis zur Erschöpfung kämpften aber letztlich die Niederlage im
Match-Tiebreak mit 3:10 doch nicht abwenden konnten. Damit war der Abstieg leider besiegelt.
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Große SchomburgkSchomburgk-Spiele (Da50/He50)
v.li. Klaus Müller, Reinhild Ferlemann (MF), Martina Simon, Peter Schweyer, Ellen Neumann, Pe
Peter Anneser, Petra Feucht,
Christoph Schaal
Im ersten Spiel gegen die Mannschaft aus Niedersachsen zeigten die Akteure bereits ihr gesamtes Können. Nach den Einzeln stand es 4:2. Peter Anneser, Peter Schweyer und Christoph Schaal
donnerten ihren Gegnern aus Niedersachsen Tom Zacharias, Klaus-Peter Elsmann und Willi
Weyel die Bälle so um die Ohren, dass diese chancenlos blieben – die Matches gingen jeweils klar
in zwei Sätzen an das Bavaria Team. Bei den Damen konnte allerdings nur Petra Feucht ihr Einzel
erfolgreich gegen Kirstin Hartwig mit 6:4, 6:0 für das BTV-Team heimbringen. Die stark aufspielende Niedersächsin Anke Günster ließ Martina Simon keine Chance. Ellen Neumann scheiterte
äußerst knapp. In den entscheidenden Doppeln zeigten die Spieler aus Bayern dann Nervenstärke: Zwei Matches mussten im Match-Tiebreak entschieden werden.
Das Herrendoppel Anneser/Schaal konnte sich hier gegen Zacharias/Harder mit 10:8 durchsetzen,
das Mixed Schweyer/Feucht 10:6 gegen das ebenfalls starken Widerstand leistende Duo aus Nie-
dersachsen Elsmann/Günster. Lediglich das Damendoppel Neumann/Simon machte den Sieg gegen Köppen-Castrop/ Hartwig bereits in zwei Sätzen mit 7:6, 6:3 für die Bayern klar. Damit war
der Einzug ins Finale mit 7:2 geschafft.
Die Marschroute des BTV-Teams für die Finalspiele gegen Berlin-Brandenburg stand nach einem
verzögerten Start wegen Gewitters von Anfang an fest. Die Einzel sollten bereits die Entscheidung bringen. Die Rechnung der Bayern ging auf. 4:1 führte das BTV-Team bereits, als das sechste und entscheidende Einzel der Nummer 2 der Bayern Ellen Neumann gegen die Berlinerin Katrin Dippner noch lief. Und dies gestaltete sich als Krimi. Zwar verlor Neumann den ersten Satz
mit 2:6, setzte im zweiten Satz aber alles daran, diesen für sich zu entscheiden. Und dies gelang –
allerdings, trotz anfänglicher komfortabler Führung erst im Tie-Break. Doch dies reichte, denn
damit konnte der alles entscheidende Match-Tiebreak starten. Auch hier zeigte Neumann volle
Konzentration und Nervenstärke und entschied die Partie für sich – und holte damit für das Bayern-Team den Titel Deutscher Meister vorzeitig, ohne dass die Doppel gespielt werden mussten.
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Große WaltherWalther- RosenthalRosenthal-Spiele (Da40/He40)
v.li. stehend Mi
Michael Aus
Austen,
ten, Christian Weis, Uli Bengeser, Alexander Windisch,
Windisch, vorne Caroline Schneider, Gabi Kirchner
(MF), Corinna Kaup, Astrid Obermeier
Das BTV musste in Velbert gleich gegen den Vorjahressieger vom Niederrhein spielen, die mit
den übermächtigen Herren Schäffkes, Joachim, Potthoff, Huning und Braasch antraten. Christian
Weis und Alexander Windisch mussten sich in zwei Sätzen geschlagen geben. Uli Bengeser spielte hervorragend, verlor aber denkbar knapp gegen Mark Joachim 11:13 im Match-Tiebreak.
Caroline Schneider kämpfte gegen die sehr stark aufspielende Nicole Liedtke und verlor knapp in
zwei Sätzen. Gabi Kirchner und Corinna Kaup konnten ihre Spiele in zwei Sätzen gewinnen, also
2:4 nach den Einzeln. In den anschließenden Doppeln und Mixed konnten leider nur noch das
Damendoppel mit Kirchner/Kaup für das BTV-Team punkten, Endstand 3:6. Die Mannschaft vom
Mittelrhein hatte gegen das Team aus Württemberg im Einzel einen Matchball abgewehrt und
insgesamt knapp mit 5:4 gewonnen, so dass die Bayern am Sonntag gegen Württemberg antreten mussten, die in den letzten Jahren immer im Endspiel gestanden hatten. Trotz einer Achillessehnenreizung konnte Christian Weis gegen Stefan Feyen mit 11:9 im Match-Tiebreak gewinnen.
Uli Bengeser und Alexander Windisch holten ebenfalls die Punkte für das BTV-Team. Caroline
Schneider bezwang in einem Krimi mit 10:8 im Match-Tiebreak die in acht Jahren siegreiche Anke Wurst. Gabi Kirchner verlor unglücklich 8:10 ebenfalls im Match-Tiebreak. Dagegen konnte
Corinna Kaup ihr Spiel nach zwei verlorenen Matchbällen im zweiten Satz im entscheidenden
Match-Tiebreak mit 10:5 für sich entscheiden, so dass mit 5:1 nach den Einzeln der Sieg für das
Bayern-Team feststand.
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Große FranzFranz-HelmisHelmis-Spiele (Da30/He30)
v.li.:
v.li.: Han
Hannes Fischha
Fischhaber, Annette Zweck, Raimund Knogler, Christine Kraupa, Sebastian Schiessl, Jitka Schmitt, An
Andre
dreas
Tattermusch, Vroni Hinterseer,
Hinterseer, Gudrun Pein
Peinzeze-Keller (MF)
Nach kurzfristiger verletzungsbedingter Absage der Mannschaft aus Berlin-Brandenburg musste
das BTV-Team in Landshut
im Halbfinale gegen die Mannschaft des Westfälischen Tennis-
Verbandes antreten. Voll motiviert und konzentriert überzeugten Andreas Tattermusch, Sebastian Schiessl und Lokalmatador Raimund Knogler und gewannen souverän ihre Einzel. Auch Vroni
Hinterseer ließ ihrer Gegnerin mit 6:1/6:0 keine Chance. Annette Zweck verlor trotz starker Leistung den ersten Satz im Tie-Break, gewann den zweiten sicher mit 6:2 und musste sich im MatchTiebreak dann doch mit 7:10 ihrer defensiv spielenden Gegnerin geschlagen geben. Jitka Schmitt
konnte an diesem Tag ihr spielerisches Potenzial nicht abrufen und verlor in zwei Sätzen. Mit 4:2
nach den Einzeln war das Bayernteam nur einen Punkt vom Einzug ins Finale vor heimischem
Publikum entfernt. Bei extrem großer Hitze machte das Damendoppel Hinterseer/Kraupa im
Eiltempo mit 6:3/6:1 alles klar. Das Mixed Zweck/Fischhaber lieferte mit 6:1/7:5 einen weiteren
Siegpunkt, das Herrendoppel Tattermusch/Knogler musste beim Stand von 7:6/0:3 aufgeben,
Endstand 6:3, Teilziel Finale erreicht. Dort traf man am Sonntag auf das ausgeruhte Team vom
Niederrhein, Titelverteidiger und Topfavorit. Die Zuschauer erlebten packende Spiele, beide
Teams erfüllten alle Erwartungen. Die ersten drei Partien wurden alle im Match-Tiebreak entschieden, wobei Sebastian Schiessl und Annette Zweck die Punkte für die Bayern holten, während Vroni Hinterseer sich mit 8:10 ihrer Gegnerin geschlagen geben musste. In der zweiten
Runde lief es nicht mehr so gut für das BTV-Team. Andreas Tattermusch musste sich seinem Gegner Marc Leimbach mit 3:6/1:6 genauso geschlagen geben wie Christine Kraupa ihrer Gegnerin
Daniela Kalthoff mit 1:6/2:6. Das Match zwischen Johann Fischhaber und Matthias Schramm verlief dagegen völlig offen, aber Hannes verlor trotz druckvoller Schläge mit 6:7/6:7 denkbar
knapp. Der Stand nach den Einzeln also 2:4, keine gute Ausgangsposition für einen Gesamtsieg,
aber mit Fortune machbar. Das BTV-Team gab sich gewohnt kämpferisch, aber nach starkem
Einsatz konnte nur das Herrendoppel Schiessl/Knogler mit 6:4/6:4 noch einen Punkt für die Bayern holen. Mit einem hart umkämpften 6:3 konnte das Team vom Niederrhein den Titel verteidigen und den Pokal wieder mit nach Hause nehmen. Herzlichen Glückwunsch an alle Teams für
die fairen Spiele und herzlichen Dank dem Vorsitzenden des austragenden Vereins TC Rot-Weiß
Landshut Helmut Scholler für sein unermüdliches Engagement.
Die Einsatzbereitschaft aller Spielerinnen und Spieler trotz tropischer Temperaturen und die
harmonischen und hochklassigen Begegnungen mit den anderen Landesverbänden zeigten auch
dieses Jahr wieder den sportlichen Wert dieser Wettbewerbe. Im nächsten Jahr bleibt es damit
weiterhin Ziel der Auswahlmannschaften, die hohe Wertschätzung des Seniorensports im BTV
durch Erfolge bei den Großen Spielen zu untermauern.
Gudrun Peinze-Keller
Rainer Balfanz