Jungfrau Zeitung: Abstimmungsverhalten in wirtschaftsrelevanten

Datum: 28.01.2016
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Interlaken 28. Januar 2016
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«Abstimmungsverhalten in wirtschaftsrelevanten Fragen zählt»
Die beiden SVP-Kandidaten Pierre Alain Schnegg und Lars Guggisberg stellten sich beim Wirtschaftslunch
des Handels- und Industrievereins Sektion Interlaken-Oberhasli vor und nutzten die Möglichkeit, die
Werbetrommel für ihre Kandidatur zu rühren.
von Beat Kohler
Die beiden SVP-Kandidaten Pierre Alain Schnegg (links) und Lars Guggisberg stellten sich in Interlaken den
Wirtschaftsvertretern aus Thun und dem östlichen Berner Oberland vor. Fotos: Beat Kohler
«Wir stellen die politische Einstellung klar über die regionale Herkunft», erklärte der Präsident des Handelsund Industrieverein Sektion Interlaken-Oberhasli am Rande des Wirtschaftslunches im Hotel Stella. Aus
diesem Grund unterstütze der HIV in den Regierungsratsersatzwahlen die beiden SVP-Kandidaten Pierre
Alain Schnegg und Lars Guggisberg. Bei Letzerem wäre alles andere eine grosse Überraschung gewesen,
zumal dieser als Geschäftsführer der HIV Sektionen Biel-Seeland sowie Lyss-Aarberg und Umgebung amtet
und dem HIV als Juristischer Sekretär beisteht. Eine Unterstützung für den SP-Kandidaten Christoph
Ammann wäre da wohl einem Hochverrat gleichgekommen – auch wenn Ammann als Meiringer im Berner
Oberland verwurzelt ist.
Egli räumte ein, dass die Frage der Unterstützung aber tatsächlich eingehend diskutiert worden sei, letztlich
aber sehr klar gewesen sei. «Für uns war es das Abstimmungsverhalten in wirtschaftsrelevanten Fragen, das
zählte», so Egli. Als Grundlage diente das HIV-Rating, welches dieses Verhalten immer wieder vergleicht und
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bei dem die Grossräte der SVP regelmässig an der Spitze zu finden sind. Es gehe bei diesem Entscheid um
die politischen Taten und nicht um Ammanns Person, so Egli. Zudem vertrete ein Regierungsrat immer den
ganzen Kanton und nicht seinen Herkunftsort.
Klare Sache
Für die Brügerlichen ist es insgesamt wohl ziemlich eindeutig, wie sie sich am Abstimmungswochenende vom
28. Februar verhalten werden. Das hielt den HIV Sektion Interlaken-Oberhasli aber nicht davon ab, die
eigenen Argumente mit Referaten für die eigenen Mitlglieder zu vertiefen. Der Besucheraufmarsch gab den
Organisatoren recht. Zusammen mit der Sektion Thun waren die Mitglieder nach Interlaken eingeladen
worden, um einerseits die SVP-Kandidaten für die Regierungsratsersatzwahlen kennenzulernen. Schnegg
und Guggisberg nutzten die Plattform, um sich den Berner Oberländer Wirtschaftsvertretern persönlich
vorzustellen. Andererseits erklärte Reto Jaussi, Direktor des Schweizerischen Nutzfahrzeugverbandes
ASTAG, im vollbesetzen Saal, warum eine zweite Tunnelröhre am Gotthard unabdingbar sei.
«Es gibt keine andere sinnvolle Lösung», ist Reto Jaussi, Direktor des Schweizerischen
Nutzfahrzeugverbandes ASTAG, von der zweiten Tunnelröhre am Gotthard überzeugt.
Frage der Glaubwürdigkeit
«Die Frage wird sein, ob das Volk an das glaubt, was in diesem Gesetz steht, oder nicht», leitete Egli das
Referat des ASTAG-Direktors zur Gotthard-Abstimmung ein. Für Jaussi gibt es keinen Zweifel am Nutzen der
Vorlage: «Es gibt keine andere sinnvolle Lösung», erklärte er vor den HIV-Mitgliedern in Interlaken. Dafür
führte er die bekannten Argumente ins Feld. Zwei richtungsgetrennte Tunnel erhöhten die Sicherheit deutlich,
da Frontalkollisionen – die einen grossen Teil der Unfälle ausmachen – vermieden würden. Zudem sei es
nicht zumutbar, dass das Tessin während der Bauzeit für lange Zeit abgeschnitten werde. Auch an einem
allfälligen Autoverlad während der Bauzeit liess Jaussi kein gutes Haar und bezeichnete diese Idee als «
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Fiasko». Der Verlad könne den Nutzverkehr nicht bewältigen, benötige zu viel Kulturland für die
Verladestationen und sei nicht nachhaltig.
«Eine komplette Sperrung während der Bauzeit ist auch ökologisch nicht sinnvoll», so Jaussi weiter. Denn
diese verursache durch die gefahrenen Umwege mehr Verkehr und mehr Stau. Und letztlich schade eine
Sperrung der Wirtschaft. Auf die Frage, ob mit einer zweiten Röhre nicht der Druck erhöht würde, die
Autobahn durchgängig vierspurig zu öffnen, beantwortete er mit Ja. Es sei dann aber immer noch offen, wie
das Volk sich entscheiden würde, weil es dafür eine Änderung des Alpenschutzartikels in der
Bundesverfassung brauche. Der Bundesrat könne nicht einfach alle vier Spuren öffnen. Der Zustimmung für
seine Argumente konnte sich Jaussi in diesem Kreis gewiss sein. Er forderte die Anwesenden aber auf, in
ihrem Umfeld für ein Ja zur zweiten Gotthardröhre zu weibeln: «Die Trends sind zwar positiv, aber wir müssen
am Ball bleiben.»
Die Verwaltung zu verkleinern sei «mehr als eine Herkulesaufgabe», so Pierre Alain Schnegg.
Plattform genutzt
Schnegg und Guggisberg nutzen die Bühne, um sich bei den Berner Oberländern bekannt zu machen.
Schnegg pries sich einerseits als eigenständiger Unternehmer und Macher an, der während Jahrzehnten
seine eigenen Unternehmen leitete. Er wies aber andererseits auf seine Erfahrungen im öffentlichen Sektor,
beispielsweise als Verwaltungsratspräsident der Hôpital du Jura Bernois SA, hin. Hier sei es ihm gelungen,
die Administration in diesem Betrieb zu verringern – etwas, was er auch in der kantonalen Verwaltung
erreichen möchte. Dies sei «mehr als eine Herkulesaufgabe». Gleichzeitig sprach er sich gegen eine weitere
Zentralisierung aus, welche nicht immer schlüssige Antworten biete. Ein Argument, das bei den Berner
Oberländern gut ankam.
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«Ich habe sicher ein grosses Stimmenpotenzial im Berner Oberland», ist Lars Guggisberg überzeugt.
Ammanns direkter Konkurrent
Der eigentliche Gegenkandidat für den Meiringer Christoph Ammann ist Lars Guggisberg. «Ich habe sicher
ein grosses Stimmenpotenzial im Berner Oberland», zeigte er sich gegenüber dieser Zeitung überzeugt.
Seine Politik unterstütze die Landwirtschaft und die KMU, was sicher auch im Oberland festgestellt werde. Vor
den HIV-Mitgliedern plädierte er für einen «starken aber schlanken Staat» ohne weiteres Ausgabenwachstum,
damit die Bernerinnen und Berner nicht weiter in einer «Steuerhölle» leben müssten. Die Zentralisierung war
auch ein Thema für Guggisberg, der sich wünscht, dass der Kanton auch abseits der definierten
Wachstumsachsen prosperiere. Zentralisierung sei nicht per se günstiger und besser, wie die
Verwaltungsreform oder auch die Bildung der Regionalkonferenzen gezeigt habe. Soweit zu gehen, diese
Schritte wieder rückgängig zu machen, wollte Guggisberg dann aber doch nicht. «Zunehmende Tendenzen zu
einer weiteren Zentralisierung müssen abgebremst werden», erklärte er. Egli wünschte den beiden
Kandidaten Erfolg, damit die «bürgerliche Wende» gelinge. Man werde sie, sollten sie es im Amt vergessen,
an ihre gemachten Versprechen erinnern, mahnte er mit einem Augenzwinkern.
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