Erfahrungsbericht Auslandssemester San Diego State University Fall 2015 Giuliano Yen In diesem Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der San Diego State University (SDSU) möchte ich auf die Vorbereitung, die Ankunft, Unileben und Fächerwahl aber auch auf die Stadt San Diego und die Umgebung eingehen. I. Vorbereitung Es ist sehr wichtig sich frühzeitig genug um die Bewerbung an der SDSU, den Antrag auf Anerkennung, die Wohnungssuche, das Buchen der Flüge und das Visum zu kümmern. Ich habe ca. 1 Jahr vor Abflug damit begonnen, mich intensiv mit der Bewerbung und der Informationssuche über das Studium in Kalifornien auseinanderzusetzen. Ich habe mich über die Organisation College Contact an der SDSU beworben. Diese Organisation hilft Studenten kostenfrei sich bei Auslandsuniversitäten zu bewerben, da sie von den Auslandsuniversitäten für ihre Tätigkeit bezahlt wird. Bei der Bewerbung muss angegeben werden, ob man an dem „General Course Program“ oder dem „Business Course Program“ teilnehmen möchte. Ich habe mich für das letztere entschieden, da es die Kurse enthält, welche im Rahmen des BWL Studiums anrechenbar sind. Ich habe mich für 2 Business Kurse mit den Namen „Global Marketing“ und „Consumer and Buyer Behavior“ entschieden. Jeder dieser Marketingkurse hat eine Wert von 4 Units, welche jeweils mit 6 CP umgerechnet wurden. Andere Business Kurse, welche nicht Marketing beinhalten, haben einen Wert von 3 Units bzw. 5 CP. Da für die Anerkennung an der RWTH als Kurse im Wahlpflichtbereich 12 CP erreicht werden müssen, und ich zwei 6 CP Marketingkurse belegte, waren die Rahmenbedingungen für die Anrechnung schon vor Abreise in die USA geklärt. Nach dem Ausfüllen einiger online Formulare und einem Besuch bei der amerikanischen Botschaft in Frankfurt, zu der man wegen eines kurzen Interviews eingeladen wurde, war auch das Visum für die USA beantragt. Da ich vor Ort auch noch weitere Kurse „crashen“ musste (zu Kursen hinzustoßen nachdem amerikanische Studenten schon ihre Kurse gewählt haben), um auf meine erforderlichen 12 Units für mein Visum zu kommen, habe ich meine Wohnungssuche schon von Deutschland aus geplant. Dadurch musste ich nicht vor Ort auf die schnelle eine Unterkunft finden. Ein weiterer Vorteil einer frühen Planung ist die größere Auswahl an Studentenwohnheimen oder Wohnungen, da sich die Apartmentkomplexe sehr schnell vor Beginn eines neuen Semesters füllen. Ich habe mich für ein Studentenwohnheim in der College Area entschieden, wegen der Nähe zur Universität. Andere Wohnmöglichkeiten sind Apartments am Strand (Pacific Beach, Mission Beach) oder Apartments zwischen Strand und College Area. Wenn man sich für ein Apartment nicht in der College Area entscheidet sollte man ein Auto in San Diego mieten und auch eine Fahrzeit von ca. 30 min zur Universität einplanen, da morgens oft Stau auf den Highways ist. II. Ankunft Die Ankunft verlief problemlos, da ich ca. 2 Wochen vor Beginn der Kurse in mein Apartment gezogen bin. In den ersten 2 Wochen vor Beginn der Kurse erhält man eine große Menge an Informationsmaterial von der Universität und muss auch zu vielen Informationsveranstaltungen gehen, um sich vor Ort richtig für die bei der Bewerbung gewählten Kurse auch anzumelden. Außerdem gibt es eine Führung über den Campus der SDSU. III. Die Universität und das Unileben Die SDSU gehört zu den staatlichen Universitäten Kaliforniens und belegt mit ihrem Business Program vordere Plätze bei den University Rankings. Neben meinen beiden Marketing Kursen habe ich mich für den Kurs „Cinema as Art and Communication“ und einen Golfkurs entschieden. Anders als an einer deutschen Universität gibt es in San Diego ein weites Spektrum an Sportkursen, welche auch eine Abschlussprüfung und eine Note beinhalten. Diese Kurse sind jedoch weitaus einfacher als die „normaler“ Kurse und sind schon fast als Freizeitbeschäftigung zu sehen. Die Sportkurse kann man über das „Aztec Recreation Center“ wählen. Andere Kurse sind zum Beispiel Surfern, Volleyball, Badminton, Tennis, Hiking oder Wasserski. Die Gebühr für Sportkurse muss separat neben den Studiengebühren gezahlt werden, da einem eine Ausrüstung gestellt wird. Die Kurse an sich sind sehr intensiv, da in jedem Kurs ca. 40-50 Studenten sind und auch die mündliche Beteiligung Teil der Endnote ist. Meiner Meinung nach ist es besser in so einem Umfeld zu lernen, da man dadurch einen direkten Kontakt zu den Professoren hat und auch die Professoren besser auf die jeweiligen Studenten eingehen können. In den Sportkursen ist die Studentenanzahl pro Kurs sogar weitaus weniger und liegt zwischen 8-15. Jedoch hatte mein Golfkurs sogar 3 Instructors, sodass man sehr schnell ein Feedback bekommt wenn man Fragen hat. Die Businesskurse werden einmal für die amerikanischen Studenten und einmal für die Ausländischen Studenten angeboten. Die Kurse werden von den gleichen Professoren gehalten und haben den gleichen Inhalt und Klausuren, jedoch finden die Vorlesungen zu anderen Zeiten statt. Dies wird so organisiert damit die Kursgröße einigermaßen klein bleibt. Die Vorlesungen in den Businesskursen sind weniger als klassische Vorlesung zu sehen wie man es aus Deutschland kennt und mehr als eine Mischung aus Vorlesung, Übung und Diskussion zu sehen. Auch gibt es oft Gruppenprojekte, sogenannte „Paper“, welche man abgeben muss, Case Studies oder Präsentationsvideos, welche man drehen muss. Dies führt zu einem weitaus höheren Aufwand innerhalb einer Woche im Vergleich zu einer deutschen Universität. Jedoch gibt es in jedem Kurs 3 Klausuren, sodass der Klausurstoff besser verteilt ist und man somit nicht das ganze Wissen des Semesters am Ende für eine einzige Klausur lernen muss muss. Weiterhin existiert bei manchen Kursen Anwesenheitspflicht, welches wiederum zeigt, dass das System viel „verschulter“ ist als an einer deutschen Universität. Die Universität an sich befindet sich auf einem einzigen Campus, sodass man sehr schnell von einem Gebäude zum nächsten gehen kann. Weiterhin befindet sich eine Bibliothek mit einem 24/7 Lernraum und zahlreichen Computerräumen in der Mitte des Campus. Eine klassische Mensa existiert nicht an der SDSU. Um auf dem Campus zu essen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man entscheidet sich für einen „Meal Plan“, welcher einen gegen eine monatliche Gebühr berechtigt jeden Tag im „Food Court“ ein frisch zubereitetes Menü zu wählen, oder man nutzt eines der zahlreichen Fast Food Restaurant, welche sich auch im „Food Court“ befinden. Weiterhin befinden sich 2 Starbucks auf dem Campus von dem einer der größte in ganz San Diego ist. Auch besitzt die SDSU ein großes Gym, welches für die Auslandssemesterstudenten kostenfrei zu nutzten ist, mehrere Pools (Aquaplex), ein Open Air Theatre, ein normales Theater, eine Basketballhalle und die „Vijas Arena“, welche für College Basketballspiele und Konzerte genutzt wird. Dadurch wirkt der Campus der SDSU nicht wie man sich eine Universität normalerweise vorstellt. Auch werden von der Universität zahlreiche Football- , Basketball- und Baseballspiele gegen andere Universitäten ausgetragen, welche einen Besuch wert sind. Um von der Universität in die Stadt von San Diego (Downtown) oder zu einem der zahlreichen Strände (Pacific Beach, Mission Beach, Ocean Beach, La Jolla, Coronado Beach) zu fahren kann man die Bahn (Trolley) oder den Bus nutzen. Jedoch ist das Netzwerk der öffentlichen Verkehrsmittel sehr schlecht in Kalifornien ausgebaut, sodass man am besten vor Ort ein Auto mietet um schnell zu solchen Orten zu fahren. Auch ist es von Vorteil ein Auto zu mieten für alltäglichen Dinge wie Einkaufen im Supermarkt, da die Entfernungen in Kalifornien zwischen Geschäften und Wohngegenden sehr groß sind. IV. San Diego und Umgebung Neben dem Lernen für die Klausuren und dem Abgeben von Papers und Gruppenprojekten sollte man auch auf jeden Fall San Diego erkunden und etwas durch Kalifornien reisen. San Diego an sich ist eine vielfältige Stadt mit langen Stränden, großen Einkaufszentren, einem Stadtzentrum mit einem angrenzenden Hafen, einer der größten Basen der US Navy, dem San Diego Zoo und der Insel Coronado. Weiterhin ist die Lage von San Diego sehr gut, da es sich 2 Autostunden südlich von Los Angeles befindet und auch eine Fahrt nach Las Vegas oder San Francisco gut möglich ist. Ich kann jedem empfehlen mehrmals nach Los Angeles zu fahren, da es dort auch sehr viele Sehenswürdigkeiten gibt. Dazu gehören unter anderem Santa Monica Beach, Venice Beach, Hollywood, Beverly Hills, Bel Air und Downtown LA. Von vielen der Hochhäuser in Downtown LA hat man einen sehr guten Ausblick auf die ganze Stadt. Weiterhin sollte man auch zum Griffith Observatory fahren, da man von dort oben aus die Skyline von ganz LA sehen kann und auch das Hollywood Sign. Hollywood muss man auch gesehen haben auch wenn es durch viele Touristen sehr überfüllt ist. Die Universal Studios, welche sich nördlich von Downtown LA befinden sind auch einen Besuch wert, da man hier einmal hinter die Kulissen der Filmproduktion schauen kann. Auch wenn sich ein Roadtrip von San Diego aus sehr anbietet kann man auch den Zug (Amtrak) nach LA nehmen und von dort aus mit dem Fahrdienst Uber zu seinen Zielen in LA fahren. Von San Diego aus nach Las Vegas zu fahren ist mit einer Fahrt von ca. 6 Stunden verbunden. Wenn man jedoch schon in Kalifornien ist sollten man auch zu dem angrenzenden Staat Nevada mit Las Vegas fahren. Auch war es mir möglich nach O.C. (Orange County) zu fahren, welches nur ca. 50 min. von San Diego entfernt ist. Dort sind Strände wie Newport Beach, Laguna Beach oder Huntington Beach zu finden, an denen für viele Filmproduktionen schon gedreht wurde. Da man sich während des Auslandsemesters in Kalifornien sowieso schon in den USA befindet und man auf dem Rückflug auch in Richtung New York fliegt bietet es sich sehr an nach dem Semester in San Diego auch dort einen Stopp auf der Rückreise einzulegen, um für ein paar Tage Manhattan zu erkunden. V. Letzte Tipps und Anerkennung des Semesters Die Anrechnung der Businesskurse hat sehr gut funktioniert, da ich bereits im Voraus die Anerkennung meiner gewählten Kurse abgeklärt habe. Dies sollte jeder machen, da man sonst riskiert zu wenig CP mit nach Deutschland zu bringen oder Kurse zu wählen, welche nicht anrechenbar sind. Hier sind einige Tipps, welche nützlich sind für ein Auslandssemester in Kalifornien: 1. Es ist sehr nützlich sich eine Kreditkarte schon in Deutschland zu holen, da in den USA nur Kreditkarten in den Geschäften akzeptiert werden. Im Idealfall achtet man darauf, dass die Kreditkarte keine Gebühren mit sich bringt bei Nutzung in den USA. 2. Eine Auslandskrankenversicherung ist nötig für die Aufnahme an der SDSU. 3. Die Lebensmittelpreise in den USA sind höher als die in Deutschland. Besonders der Supermarkt „Whole Foods“ bietet Lebensmittel zu sehr hohen Preisen an. Günstiger sind „Vons“ oder „Walmart“. Allgemein ist aber zu sagen, dass auch eine weitaus größere Auswahl an Produkten als in Deutschland existiert. Alles in allem würde ich jedem der sich für ein Auslandssemester in den USA interessiert und dabei die Strände und Metropolen der Westküste erkunden möchte aber auch an einer Universität mit einem anerkannten Business Program studieren möchte ein Auslandssemester an der San Diego State University empfehlen. San Diego State University: Strände in San Diego (Coronado Beach, La Jolla, Pacific Beach): Footballspiel der SDSU: Downton San Diego: Los Angeles: Downtown LA: Universal Studios: Santa Monica Hollywood Sign: O.C. Rückflug von LA:
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