BUND Thüringen fordert: Hessen muss Kalilaugen

17. November 2015
BUND Thüringen fordert: Hessen muss
Kalilaugen-Verpressung stoppen
Erfurt. Der BUND Thüringen fordert, den Antrag von K+S auf weitere Laugenverpressung
abzulehnen. Der Kalihersteller muss seine eigenen Pläne umsetzen oder die Konsequenzen
tragen. Die Trinkwasser-Sicherheit der Werra-Region darf nicht gegen Arbeitsplätze
aufgewogen werden.
„Kali+Salz hat das finale Ende der Verpressung mehrfach angekündigt und wieder
verschoben. Die Forderung, die Verpressung für weiter vier Jahre zu genehmigen, zeigt: das
waren alles nur Beruhigungspillen, um so weiterzumachen wie bisher“, sagte Dr. Burkhard
Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Der Konzern hat offensichtlich kein
Interesse an der langfristigen Sicherung des Standorts, sondern an einer möglichst billigen
Produktion bis zum letzten Gültigkeitstag der Grenzwerte. Das Land Hessen muss dem
Schrecken jetzt ein Ende bereiten, statt dieses Schrecken ohne Ende weiter zuzulassen.“
Der BUND Thüringen verwies darauf, dass K+S in seiner Gesamtstrategie bereits für 2011
und dann für 2015 das Ende der Laugenverpressung festgeschrieben hatte. Das Auslaufen der
Genehmigung zum 30. November 2015 komme also nicht unerwartet.
Zudem zeigten die von den Fachbehörden der Bundesländer erstellten Gutachten, dass eine
weitere Verpressung nicht mehr genehmigungsfähig sei. Die Verpressung weiterer Millionen
Tonnen von Kalilauge würde die Grundwasserschichten der Region in Gefahr bringen.
K+S habe eine letzte Möglichkeit, sein Werk schnellstmöglich auf den Stand der Technik zu
bringen, oder die Konsequenzen aus seinem Nichtstun zu ziehen. Jedes weitere Zögern sei ein
klares Signal an die Menschen der Region, dass man lediglich darauf ziele, Gewinne auf ihre
Kosten herauszupressen, bevor man sie fallen lässt.
„Es kann nicht sein, dass sich die hessische Regierung seit Jahrzehnten mit ArbeitsplatzArgument erpressen lässt. Schon jetzt ist absehbar, dass die kosten für verseuchte
Trinkwasserbrunnen und die Renaturierung der Werra ungleich höher ausfallen werden, als
der sowieso nötige Strukturwandel in der Kaliregion. Die hessische Regierung muss dem
Treiben von K+S Einhalt gebieten, sonst steht sie in vier Jahren vor einem Scherbenhaufen“,
so Vogel abschließend.