TTIP und CETA stoppen! Gerechten Welthandel umsetzen! Bilaterale Handelsverträge wie die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen der EU und den USA (TTIP) und das Wirtschafts- und Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) sind Präferenzabkommen: Sie verschaffen den beteiligten Staaten leichtere Marktzugänge im Handel miteinander. Niedrigere Zölle und gegenseitige Anerkennung von technischen Standards machen es für europäische und US-amerikanische Unternehmen attraktiver, miteinander Handel zu treiben als mit Drittstaaten. Dadurch würde Handel von den Entwicklungs- und Schwellenländern weggelenkt. Diese Handelsumlenkungen würden viele Länder des globalen Südens hart treffen, denn sie sind stark exportabhängig. Auch die Absatzmöglichkeiten der Fair-Handels-Produzent/innen würden sich durch TTIP und CETA verringern. Die negativen Auswirkungen von TTIP und CETA Die Bestimmungen zur Standardsetzung, wie Regeln zur Verarbeitung von Produkten, und der Streitschlichtungsmechanismus ISDS in TTIP und CETA gefährden die geplante und die bereits existierende Gesetzgebung zur fairen Beschaffung. Diese Art von Handelsabkommen macht es noch schwieriger für öffentliche Stellen, soziale und ökologische Kriterien bei der Vergabe von Aufträgen zu berücksichtigen. Denn mit TTIP und CETA würde sich die Rechtsunsicherheit erhöhen und faire Beschaffung droht als „illegale Wettbewerbsverzerrung“ verboten zu werden. Die Aussicht auf eine millionenschwere Klage vor einem Investor-Staats-Schiedsgericht – schon allein für die Planung eines Gesetzesvorhabens zur fairen Beschaffung – wird Gesetzesgeber abschrecken. Faire Beschaffung würde durch TTIP und CETA massiv erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht. Damit würden die Fair-Handels-Produzenten einen wichtigen und zukunftsträchtigen Absatzmarkt verlieren– und die gesamtgesellschaftliche Bewegung für Nachhaltigkeit wäre ausgebremst. Dagegen wehren können sich die Fair-Handels-Produzent/innen nicht. Denn ihre staatlichen Vertreter/innen dürfen an den Verhandlungen zu TTIP und CETA nicht teilnehmen. Die EU diskutiert mit Kanada und den USA unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Gleichzeitig erheben diese drei den Anspruch, mit CETA und TTIP global geltende Standards zu schaffen. So werden multilaterale Foren, wie die Welthandelsorganisation (WTO) und die Vereinten Nationen, in denen alle Länder einen Sitz und eine Stimme haben, durch Abkommen wie TTIP und CETA geschwächt. Was wir fordern Wir fordern eine neue Sorte Handelsabkommen: Welthandel mit und für die Menschen – statt die Bereicherung weniger Länder auf Kosten der anderen. Wir fordern eine Reform der aktuellen Welthandelspolitik – für einen sozialen und ökologisch gerechten Handel. Wenn Abkommen Standards setzen, dann sollen es soziale und ökologische Mindeststandards sein wie bei der fairen Beschaffung. Globale Handelspolitik soll zwischen den Staaten und innerhalb der Staaten transparent und demokratisch stattfinden. Damit Bürger/innen weltweit mitbestimmen können, welche Art von Handel sie wollen.1 Wir fordern eine unverzügliche und grundlegende Reform von TTIP und CETA– und werden dafür am 10. Oktober mit einem eigenen Fair-Handels-Block auf der bisher größten TTIP-Demo laufen!2 Mehr zu unseren Forderungen an die Welthandelspolitik erfahren Sie hier www.forum-fairerhandel.de/fileadmin/user_upload/dateien/publikationen/materialien_des_ffh/forderungen_welthandelspolitik.pdf 2 Das Forum Fairer Handel ist Mitglied im Bündnis zur selbstorganisierten europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA und im Bündnis TTIPunfairHandelbar. 1
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