Bericht Kreistagsfraktion auf dem Kreisparteitag 20.02.16 Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion Reinhold Müller erinnerte eingangs seiner Rede an den ersten Liberalen im Kreistag 1946, Herrn Ferdinand Voss aus Nümbrecht, der trotz britischem Mehrheitswahlrecht den Einzug in den ersten gewählten Nachkriegskreistag schaffte. Müller ging auf die beiden Themen Landratswahl und Flüchtlinge besonders ein, die das Jahr 2015 in der oberbergischen Politik prägten. Er dankte den Freien Demokraten, die Jochen Hagt großartig unterstützt hätten und damit einen erfahrenen Verwaltungschef im Kreishaus installiert hätten, der zudem die CDU/FDP – Mehrheit im Kreistag erhalten hat. Gerade beim zweiten Thema Flüchtlinge habe Hagt den Oberbergischen Kreis professionell aufgestellt und vor allem auch die in Amtshilfe erstellten Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen. Der großartige Einsatz der Verwaltung und vieler Ehrenamtler habe zu diesem Ergebnis geführt. Müller kritisierte die schleppenden Zahlungen des Landes deutlich. Der Kreis habe mehr als 5,5 Mio. € aufgewendet, aber erst 10 % davon erstattet bekommen. Der Bund habe an das Land gezahlt; Frau Kraft müsse die Mittel nur ungekürzt und zeitnah weiterreichen. Für 2016 stehe mit der Umsetzung des Kommunalen Investitionsprogramm in Höhe von ca. 4,5 Mio. € ein wichtiger Punkt an. Die Koalition beabsichtigt, dieses Geld für die Stützung des Kreiskrankenhauses Waldbröl, den Ausbau der Agewis zur zentralen Pflegeausbildungseinrichtung und das Brandschutzzentrum in Brächen auszugeben. Die notwendigen Beschlüsse müssten jetzt im Kreistag getroffen werden, da die Baumaßnahmen bis Ende 2017 fertig gestellt sein müssten. Ebenso stehe die Wahl von Klaus Grootens zum Kreisdirektor an. Grootens derzeit allgemeiner Vertreter des Landrates müsse die Verwaltung nach innen führen, damit erfolgreich gearbeitet werden könne. Seiner Wahl stehe die Einsparung eines Dezernenten gegenüber, so dass auch die Kommunen entlastet werden. Die Kreisverwaltung plane auch für 2017/18 einen Doppelhaushalt; dieses Instrument wurde auf Antrag der Koalitionsfraktionen vor einigen Jahren gestartet und hat sich gerade auch beim Flüchtlingsthema als Erfolg erwiesen. Müller dankte dem Landrat und der Polizei für den hervorragenden Einsatz an den Karnevalstagen, der zu friedlichen Veranstaltungen geführt habe. Jörg Kloppenburg und er hätten gegenüber dem Landrat diesen verstärkten Einsatz als Antwort auf die Silvesterereignisse in Köln auch in einem offenen Brief eingefordert. Danach ging der Fraktionsvorsitzende auf den erfolgreichen Start der Leader- Projekte ein, die nun vor allem zur Stärkung der Oberbergischen Dörfer umgesetzt werden sollen. Das Thema Wiehltalbahn als Teil des ÖPNV sei für die Freien Demokraten mit der Vorlage des Gutachtens endgültig erledigt. Dieses Thema müsse daher bald „beerdigt“ werden. Deutlich kritisierte Müller weiter die Entwicklung der Kindertagesstätten und Familienzentren, besonders die der AWO. Erst habe man die Bevölkerung mit einem langen Streit belastet und nun versuche die AWO die Mitarbeiterinnen zum Verzicht auf die Lohnerhöhung zu bewegen. Dies sei unsozial, aber auch Folge der Unterfinanzierung dieser Einrichtungen durch das Land. Den freien Träger müsste vom Land geholfen werden, die Übernahme durch de Kreis ei die letzte Alternative. Abschließend ging Reinhold Müller, der auch Vorsitzender der Freien Demokratischen Fraktion im Regionalrat Köln ist, auf die anstehenden Beratungen des Regionalplans ein. Hier drohe der Versuch der Großstädte unter Hinweis auf die Demographie ihren anerkannten Flächenbedarf zu Lasten des ländlichen Raumes zu befriedigen. Oberberg sei aber primär kein Agrarstandort, sondern ein Industrielandkreis mit zahlreichen Unternehmen im Weltmarkt. Diese müssten auch künftig an ihrem Standort Entwicklungsmöglichkeiten behalten.
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