Intelligente Kleidung für mehr Komfort und Sicherheit

KWS07_033_Uni_ITB-ITIV
13.06.2007
11:08 Uhr
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Dr. Wilhelm Stork, Universität Karlsruhe (TH), Institut für Technik der Informationsverarbeitung
Intelligente Kleidung für
mehr Komfort und Sicherheit
B
ekleidungstextilien mit „smarten“ beziehungsweise intelligenten Funktionen machen in
jüngster Zeit von sich reden.
Funktionen, die bisher der Raumfahrt
und Militärtechnik vorbehalten waren,
können mittels mikrotechnischen Ansätzen bald für Jedermann realisiert werden.
Ein in eine Jacke integrierter MP3-Player ist vielleicht nicht für alle wichtig, aber
damit kann gezeigt werden, wie elektronische Funktionen bequem und unsichtbar mitgeführt werden können.
Die ursprüngliche Funktion der Kleidung ist, den Körper zu wärmen. Insbesondere mit zunehmend heißeren Som-
Jacke und einer extern steuerbaren
Pumpe kann die Wärmeisolation an die
aktuelle Situation angepasst werden. Bei
starker körperlicher Belastung wird automatisch Luft abgelassen und damit die
Wärmeisolation reduziert. Beim Liften
wird die Jacke wieder aufgepumpt – ein
für jede Situation behagliches Körperklima.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für
Intelligenz in der Kleidung sind Überwachungssensoren, die kranken Menschen
das Leben erleichtern und gleichzeitig zu
Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führen. Ein Beispiel dafür ist ein in
ein T-Shirt oder in einen Büstenhalter in-
Tragbare Elektronik in Form von Mobiltelefonen
kennen wir bereits, der aktuelle Trend, Elektronik auch in
die Kleidung zu integrieren, ist für die meisten
recht neu. Dieser Technikvorsprung wird unser Leben
in Zukunft komfortabler und sicherer machen.
Die aufblasbare Jacke der Firma Schöffel
wird über ein Smartphone gesteuert.
Fotos: ITIV
Karlsruher Wirtschaftsspiegel 2007/2008
mern wünschen wir uns auch Kleidung,
die nicht nur wärmt, sondern auch aktiv
kühlt. Bislang gibt es noch keine solche
Kleidung, daher haben sich die Mitarbeiter am Institut für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) der Universität
Karlsruhe vorgenommen, aktiv klimatisierte Kleidung zu entwickeln. Mit ersten
Erfolgen: Zwar haben die Jacken noch
keine Kühlfunktion, aber inzwischen
kann die Wärmeisolation an die Außentemperatur und die körperliche Aktivität
angepasst werden.
Beispiel Skifahren: Bei der Abfahrt erzeugt der Skifahrer durch körperliche
Aktivität sehr viel innere Wärme, so dass
er ins Schwitzen gerät. Wenn er jedoch
mit dem Lift wieder nach oben fährt, ist
der Wintersportler inaktiv und beginnt zu
frieren. Mit Hilfe einer aufblasbaren
Im EKG-Büstenhalter sind Leiterbahnen
und Elektroden aufgenäht.
tegriertes EKG, das über eine drahtlose
Funkverbindung die Signale an eine medizinische Serviceeinrichtung übertragen
kann. Die Leiterbahnen und die Elektroden werden dabei in das Textil eingenäht.
Die Elektronik wird mit Druckknöpfen in
einer Innentasche befestigt und gleichzeitig elektrisch kontaktiert. Mit diesen
EKG-Kleidungsstücken kann der Patient
sich in seiner normalen Umgebung bewegen und trotzdem werden die Signale für
eine medizinische Auswertung aufgezeichnet.
www.itiv.uni-karlsruhe.de
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