Saubere Kleidung? Soziale und ökologische Kosten unserer billigen Kleidung aufdecken Unser Kleiderkonsum hat sich in den letzten Jahrzehnten bedeutend gewandelt. Wir profitieren von einem stetig größeren Angebot an immer günstiger werdender Kleidung. Doch für unsere modischen Schnäppchen wird anderswo auf der Welt ein hoher Preis gezahlt. Welche Folgen diese Billigpreispolitik für die Arbeiterinnen und Arbeiter und die Umwelt in den Produktionsländern hat, das schauen wir uns in diesem Seminar genauer an. Wir begeben uns spielerisch auf die „Weltreise einer Jeans“ und denken über unseren eigenen Lebensstil nach: Wie wichtig sind uns Klamotten? Sollten wir unser Kaufverhalten ändern? Wir lernen die Kampagne für saubere Kleidung kennen und erfahren, wie man sich im Label Dschungel zurechtfindet. Und wir überlegen, welche Alternativen wir als Verbraucher/innen jenseits von Konsumrausch und Sparzwang haben – und welche wir uns selbst erschließen können. Im Rahmen des Projekts Globales Lernen hat AWO International Boxen mit Methoden und Materialien zum Thema „Saubere Kleidung?“ erstellt. Die Materialboxen können ab sofort zur Durchführung eigener Seminare ausgeliehen werden. Zum Thema Textilherstellung und zur Anwendung der Box bietet AWO International auch Multiplikatorenschulungen an. Mit diesem Bildungsangebot möchte AWO International erreichen, dass Menschen (ab 14) mehr über die ausbeuterischen und menschenrechtsverletzenden Arbeitsbedingungen im Baumwollanbau und der Textilindustrie und die Umweltbelastungen durch die Textilproduktion erfahren, kritisch über ihren eigenen Kleiderkonsum nachdenken und Aktionsmöglichkeiten wie die Kampagne für Saubere Kleidung kennen lernen. Die Box beinhaltet Material und Methoden für jeden Lerntyp: Baumwollzweige und Rohbaumwolle zum Anfassen, Dokumentarfilme (DVDs), Fotos, Spiele, Bücher, Poster, Broschüren, verschiedene Methoden mit Anleitungen und eine CD-Rom (u.a. mit der Powerpoint-Präsentation „Globaler Baumwollanbau und die Folgen“). Zentraler Bestandteil der Box ist das von AWO International entwickelte Würfelspiel „Reise einer Jeans“: Mit Frage- und Antwortkarten, Aktionen und auch Spaß kann man damit spielerisch die verschiedenen Produktionsschritte der textilen Wertschöpfungskette in den jeweiligen Ländern sowie die zentralen Themen und Probleme der globalen Textilherstellung kennen lernen. Die Materialbox kann gegen eine Gebühr von 20.- Euro (inklusive Versandkosten) jeweils für drei Wochen bei uns ausgeliehen werden. Die Rücksendung erfolgt auf eigene Kosten. Weitere Informationen, Buchung von Schulungen und Ausleihe der Materialbox: AWO International e.V. Globales Lernen Heinrich-Albertz-Haus Blücherstr. 62/63 10961 Berlin Tel.: 030 25292-364 [email protected] Stand: Juli 2015 Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Inhaltsverzeichnis Methoden zum Einstieg Alle, die… Die Rolle der Kleidung – Zitate Themeneinführung Global News – Themeneinstieg mit Nachrichten Global Pictures – Methode Infos Bildquellen Kleidung, Mode und wir – Diskussion Themenpfad Mode Methoden zur Wissensvermittlung und –festigung Kreuzworträtsel Baumwollproduktion Memory Textilproduktion Methode zum Film Preis der Blue Jeans Reise einer Jeans – Aufstellung Textilkette Schneeballschlacht Reise einer Jeans Stimmen aus Usbekistan Talkshow Mode Methoden zur Sensibilisierung Jeans zusammenlegen – Wer bekommt wieviel? Methoden zur Reflexion Entdeckungsreise durch den Kleiderschrank Mein Wunsch-Arbeitsplatz Shoppen und ich Talkshow Mode Themenpfad Mode Methoden zur Aktivierung Entdeckungsreise durch den Kleiderschrank Shoppen und ich Wir können auch anders – Handlungsalternativen Anmerkung: Einige Methoden eignen sich für die Anwendung zu verschiedenen Zeitpunkten. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des „Alle, die.....“ - Energizer zum Thema Kleiderkaufen, Mode etc. Alter: ab 12 Zeit: 10 Minuten Methode: Die Teilnehmenden (TN) sitzen im Kreis auf Stühlen, jeder Stuhl ist besetzt, ein/e TN steht in der Mitte. Der/die Leiter/in steht außerhalb des Kreises und liest den ersten Satz vor. Alle, auf die der erwähnte Aspekt zutrifft, stehen auf und versuchen schnell, einen anderen freien Platz (nicht den Nebenstuhl!) zu ergattern. Wer übrig bleibt, steht nun in der Mitte. Dann wird der nächste Satz vorgelesen usw. usf. Im Folgenden einige Vorschläge, die gerne abgewandelt oder ergänzt werden können: Alle... ... die gerne Jeans tragen … noch nie in einem Second-Hand-Laden waren ... sich gerne modisch anziehen ... denen Mode egal ist ... für die Klamotten möglichst praktisch sein müssen ... denen Marken wichtig sind ... die stricken können ... die schon einmal „Germany’s Next Top Model“ geschaut haben ... die oft bei H&M einkaufen ... die auf gute Qualität der Kleider achten ... die gerne auf Flohmärkten einkaufen ... die als Kinder die Kleider der Geschwister tragen mussten ... die bequeme Klamotten lieben ... die sich auch mal schick anziehen ... die gerne Modezeitschriften lesen ... die am liebsten Baumwolle tragen ... die Klamotten selber nähen …die gern die Sendung „Shopping Queen“ sehen ... die Outdoor-Kleidung mögen ... die Nike-Turnschuhe besitzen ... die weiße Socken hassen ... für die Kleidung möglichst billig sein muss ... die Kleider online einkaufen ... die wissen, was Upcycling ist ... die ein oder mehrere Lieblingskleidungsstücke haben ... die gar nicht gerne shoppen gehen ... ihre Altkleider online verkaufen ... usw. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des „Die Rolle der Kleidung“ Methode zur Einführung ins Thema (in der Materialbox enthalten) Zeit: ca. 15-20 Minuten Alter: ab 16 Methode: Aus Zitaten zum Thema Kleidung (eine Auswahl siehe auf den folgenden Seiten) werden 8 bis 9 ausgesucht. Je ein Zitat wird auf drei gleichfarbige Papiere (DIN A4) gedruckt. Diese werden gemischt und an die Teilnehmenden verteilt. Die Teilnehmenden finden sich je nach Farbe in Kleingruppen zusammen und diskutieren über „ihr“ Zitat. Folgende Fragen können sie sich dabei stellen: - Was ist mit dem jeweiligen Spruch genau gemeint? Stimmen die TN dieser Aussage zu? Hatten die Sätze evtl. früher ihre Berechtigung und heute nicht mehr? Auf welche (Alltags- oder Berufs-)Situationen treffen die Zitate ggf. zu? Anschließend stellen die Kleingruppen die Ergebnisse ihrer Diskussion im Plenum vor. Die anderen TN können (moderiert durch die Leitung) ebenfalls ihre Meinung zu dem jeweiligen Zitat äußern. Ziel: Die Teilnehmenden setzen sich mit der Bedeutung von Kleidung bzw. Mode auseinander und erkennen, dass Kleidung neben den Funktionen Schutz und Wärme auch bestimmte soziale Funktionen hat: 1. Funktion für das Individuum: Kleidung dient als Schmuck und kann ein Mittel zur Selbstdarstellung sein. Mit Kleidung kann man bestimmte Charaktereigenschaften hervorheben, den Typ verändern oder unterstreichen, das Alter betonen oder verstecken, Aufsehen erregen oder sich anpassen. 2. Gruppenzugehörigkeit: Menschen werden in der Regel nach dem Äußeren beurteilt und in die entsprechenden „Schubladen“ gesteckt. Mit einem bestimmten Kleidungsstil kann man also die eigene (gewünschte oder geforderte) Rolle unterstreichen und die Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder die Abgrenzung von ihr deutlich machen. 3. Fremdwahrnehmung: „Die anderen“ können anhand unserer Kleidung unseren Status (gesellschaftliche Position, Beruf) und unser Rollenverhalten (sportlicher Typ, smarter Anzugträger, feminines Mädchen etc.) beurteilen sowie erkennen, inwiefern wir uns Normen, also gesellschaftlich gültigen Regeln, unterwerfen (z. B. Business-Look im Büro) oder nicht (z. B. Punk). Übrigens: Die Zitate eignen sich auch gut zum Pinnen an die Wand - als Deko bzw. Anregung zum weiteren Nachdenken über die Aussagen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Zitate zum Thema Kleidung: Man empfängt Menschen nach dem Kleide und entlässt sie nach dem Verstand. Karl Simrock (deutscher Dichter und Philologe, 1802-1876) Auch ein Anzug von BOSS macht aus Ihnen keinen Chef. unbekannt Das Äußere lässt auf das Innere schließen. Walther von der Vogelweide (Minnesänger und Dichter, ca. 1170/75–ca.1230) Wie die Krawatte – so der Mensch. Honoré de Balzac (französischer Philosoph und Romanautor, 1799–1850) Auch das schönste Kleid kann man nicht essen. unbekannt, aus Zaire Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. Heinrich Heine (deutscher Dichter, 1797-1856) Oft steckt auch unter schmutziger Kleidung Weisheit. Cicero (Marcus Tullio Cicero, römischer Schriftsteller, Politiker, Anwalt, Philosoph und Redner, 104-46 v. Chr.) An den Federn erkennt man den Vogel. deutsches Sprichwort Zu stark geschminkt und zu wenig bekleidet ist bei den Frauen immer ein Zeichen der Verzweiflung. Oscar Wilde (irischer Schriftsteller, 1854-1900) Kleider machen Leute. Titel einer Novelle des schweizerischen Schriftstellers Gottfried Keller (1819-1890) Kleider machen Leute, sagen die Leute, die Kleider machen. Daniel Spitzer (österreichischer Feuilletonist, 1835–1893) Kleider machen Leute gelegentlich auch arm. Martin Gerhard Reisenberg (Bibliothekar und Autor, *1949) Wohl weiß ich es, dass Kleider Leute machen; Nur Menschen – nein, die machen sie noch nicht. Christoph August Tiedge (deutscher Schriftsteller 1752–1841) Die Kleidung ist keine gleichgültige Sache; sie kann aus dir einen lebenden Kunstgegenstand machen, wenn du deinen Schmuck zu schmücken verstehst. Carmen Sylva (rumänische Königin und Schriftstellerin, 1843-1916), Quelle: Vom Amboß Jede Generation lacht über Moden, aber folgt den Neuen treu. Henry David Thoreau (amerikanischer Schriftsteller und Philosoph, 1817-1862) Durch den Kauf eines Anzugs wird niemand ein besserer Mensch. unbekannt Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wie viel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen. Albert Einstein (Physiker, 1879–1955) Die Kappe macht den Mönch nicht aus. William Shakespeare (englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter 1564–1616), Quelle: König Heinrich VIII. Besser ein Flick, als ein Loch. deutsches Sprichwort Kein stumpfes Schwert Empfängt seinen Wert Von seiner schönen Scheide; Kein Mann von seinem Kleide. Moses Ephraim Kuh (deutscher Lyriker, 1731–1790) Chic ist, was uns steht, nicht was Mode ist. Waltraud Puzicha (deutsche Aphoristikerin, 1925–2013) Wer sich mit rein gewaschenen Lumpen kleidet, kleidet sich zwar reinlich, aber doch lumpenhaft. Friedrich Wilhelm Nietzsche (dt. Philosoph, Lyriker und Schriftsteller 1844–1900), Quelle: Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister. Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling ist. Coco Chanel (französische Modeschöpferin, 1883-1971) Der Mensch ist Gottes Stolz, die Kleidung der Stolz der Menschen. Weisheit aus dem Talmud (Sammlung der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums) Wenn heutzutage die Männer ernster sind als die Frauen, so deshalb, weil ihre Kleidung nicht mehr so farbenprächtig ist wie in vergangenen Zeiten. André Gide (franz. Schriftsteller 1869-1951), Quelle: Die Falschmünzer I, 7 Wirf nicht weg die alten Kleider, bevor du neue hast vom Schneider. Redensart Jede Mode kommt aus der Mode. aus Japan Man nehme dem Bischof seinen Ornat, dem Richter seine Perücke oder dem Kirchspieldiener seinen dreieckigen Hut, und was sind sie? Menschen – bloße Menschen! Würde, und bisweilen sogar Heiligkeit hängen mehr von Röcken und Westen ab, als viele Leute sich träumen lassen. Charles Dickens (brit. Schriftsteller, 1812-1870), Quelle: Oliver Twist, 1838 „Global News“ Methode zum Einstieg ins Thema Alter: ab 14 Zeit: 15 Minuten (bzw. 45 - 60 Minuten bei eigener Internet- oder Zeitungsrecherche) Methode: Global News ist eine Nachrichtensendung, in der Nachrichten rund um das Thema Textilund Bekleidungsproduktion von wechselnden Sprecherinnen und Sprechern präsentiert werden. Jede/r Teilnehmende (TN) erhält von der Leitung eine oder mehrere aktuelle Kurznachrichten (Schlagzeile plus maximal 5 Zeilen). Wenn alle TN ihre Nachricht(en) durchgelesen haben, beginnen die Global News: Dazu werden die Stühle in einem großen Halbkreis um einen Tisch angeordnet. Eine/r der TN setzt sich hinter den Tisch, begrüßt die Zuschauer/innen zur aktuellen Ausgabe von Global News und trägt die erste Meldung vor. Anschließend verlässt er/sie den Sprechertisch und ein/e andere/r TN nimmt den Platz ein. Die Sendung ist zu Ende, wenn alle ihre Nachrichten verlesen haben. Die Leitung kann anschließend eine erste Diskussion über die verlesenen Themen moderieren. Beispiele für Meldungen zur Textil- und Bekleidungsproduktion: Berlin: Eco-Fashion-Week beginnt Vom 8. bis zum 13. Juli findet in Berlin die Eco-Fashion-Week statt. Dabei wird die internationale Fachmesse für eco-faire Street- & Casualwear im E-Werk wieder zum Treffpunkt für zeitgemäßes Design und alternative Wirtschaftsmodelle. Deutschland: Produktion fairer Textilien steigt Das Angebot von Textilien aus fair gehandelter Baumwolle wird größer. 2012 wurden über 2,5 Millionen Einzelstücke angefertigt, ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bangladesh: Textilfabrik eingestürzt Gestern ist in Dhaka das Rana-Plaza-Gebäude, in dem sich auch 5 Textilfabriken befanden, eingestürzt. 1.129 Menschen wurden getötet, Tausende verletzt. Das Gebäude sollte wegen großer Risse in den Wänden eigentlich geschlossen werden. Die Besitzer der Nähfabriken bestanden aber darauf, dass die Näherinnen arbeiten, das Gebäude sei sicher. Variante: Je nach Workshop-Format können die Teilnehmenden die Aufgabe erhalten, selbst in der Zeitung oder im Internet nach aktuellen Nachrichten mit einem Bezug zum Thema des Workshops zu recherchieren. Ziel: Die Methode „Global News“ eignet sich als faktenreicher Einstieg, mit dem die Teilnehmenden bereits einige Facetten des Themas und aktuelle Ereignisse und Entwicklungen kennen lernen, die dann später im Seminar systematisch vertieft werden können. Quelle (ohne Beispiele): bpb – teamGLOBAL. Methodenbausteine – Warm-ups zum thematischen Einstieg. Download unter: http://www.bpb.de/veranstaltungen/netzwerke/teamglobal/67661/globalnews-migration Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des „Global Pictures“ Methode zum Themeneinstieg mit Bildern (in der Materialbox enthalten) Alter: ab 12 Zeit: 15-25 Minuten (je nach Gruppengröße) Methode: Die laminierten Fotos werden gemischt auf dem Boden oder einem großen Tisch verteilt. Die Teilnehmenden (TN) gehen um die Bilder herum und suchen sich eines aus, das sie (egal ob negativ oder positiv) besonders anspricht. Im Sitzkreis erzählen die TN dann reihum, warum sie das Bild ausgewählt haben, und halten es dabei so hoch, dass alle anderen es gut sehen können. Die Methode ist ein guter niedrigschwelliger Einstieg ins Thema und kann zu ersten Diskussionen über die Themen Textilproduktion, Baumwollanbau, Armut, Umweltverschmutzung, Mode, Werbung, Kleiderkonsum, Altkleidern, Kampagnenarbeit etc. führen. Variante: Die Baumwoll-Fotos eignen sich auch zur Einführung in die verschiedenen Schritte der Baumwollproduktion vom Anbau über die Faserherstellung bis hin zum fertigen Gewebe (siehe hierzu das Faltblatt „Der Weg der Baumwolle von der Faser zum Stoff“ in der Materialbox). Entweder legt die Leitung die Fotos zur Erklärung aus oder aber die TN sollen die Fotos in die richtige Reihenfolge bringen. Im Folgenden die Bildquellen und einige kurze Informationen zu den Fotos: Die Baumwollpflanze, kurz vor der zur Ernte. Fotos: AWO International Manuelle Baumwollernte; ökologischer Baumwollanbau in Indien, Teil eines gemeinsamen Projekts der Organisation AFARM und AWO International zur Stärkung der Bauern. Fotos: AWO International. Australien: maschinelle Baumwollernte Foto: Marcel Kasper www.weltreiseinfo.ch Entkörnungsmaschine „Cotton Gin“ (19.Jht.): Eli Whitney Museum in Hamden/Connecticut. Foto: americaslegacylinks.com m commons license Spinnen: Spinnrad (manuell) und Spinnmaschine. Fotos: lizenfrei / Pixelio Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Webmaschinen: Foto links: Alterfalter - Fotolia.com Foto rechts: Simon Ebel - Fotolia.com Stoffhändler auf einem Berliner Wochenmarkt: Ungefärbte Baumwollstoffe, rechts in Köperbindung, einer der drei Grundbindungsarten von Gewebe. Fotos: Christiane Eitel Links: Färben von Garn, Foto: Pixelio; daneben: bunte Baumwollgarne, gesehen auf dem Berliner Winterfeldmarkt. Fotos: Christiane Eitel Tatonka-Nähfabrik; Tatonka produziert transparent und beachtet explizit die Bestimmungen der ILO (International Labour Organisation) und die Menschenrechtse der . keine Kinder- und Zwangsarbeit, keine Diskriminierung, und hält sich Bangladesh: Frauen und Mädchen lernen in einem gemeinsamen Projekt von AWO International und der lokalen Organisation WARBE Stoffdruck, Batik und Nähen; eine Qualifizierungsmaßnahme zur Prävention von Migration. Fotos: AWO International Die Baumwollpflanze, reif zur Ernte. Fotos: AWO International Werbung für Klamotten in Berlin-Mitte - Rabattaktion am Hermannplatz. Fotos: Christiane Eitel 2 Bangladesh: Näher/innen fordern sichere und soziale Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Löhne. Fotos: CCC_OneWorldCampaign Einkaufsszenen in Berlin: Alexanderplatz und Steglitz; Ankündigung der PrimarkEröffnung am Alexanderplatz. Fotos: Christiane Eitel Aktion der Kampagne für Saubere Kleidung in Berlin anlässlich der Primark-Eröffnung am Alexanderplatz im Juli 2014, u. a. mit einer Kleidertauschbörse. Fotos: Christiane Eitel Vorsicht bei Kleidercontainern: Selten kommen die Altkleider Hilfsbedürftigen zugute, meist verkaufen Textilverwertungsfirmen die Altkleider an Händler, die sie in Afrika oder Osteuropa weiterverkaufen. Foto: Christiane Eitel Alternativen zum Container: Altkleider an die Shops der NGO Oxfam (oben links: in Frankfurt-Sachsenhausen; Foto: Kristof Lemp / Oxfam Deutschland) spenden, die mit dem Verkaufserlös ihre internationalen Projekte unterstützt, in Second-Hand-Läden oder auf dem Flohmarkt (hier: Nowköllner Flowmarkt) verkaufen. Fotos: Christiane Eitel Fotos: Christiane Eitel 3 Bio-Baumwolle: Besser als konventionell, aber biologisch ist meist nur der Anbau, nicht die Weiterverarbeitung. Berliner Label „Hirschkind“: Fair gehandelte Textilien sind oft auch aus Bio-Baumwolle, die Produzenten erhalten aber gerechte Löhne. Fotos: Christiane Eitel Berlin-Schöneberg: Türkische Änderungsschneiderei mit liebevoll gestaltetem Schaufenster. Fotos: Christiane Eitel Jeanshändler auf einem Berliner Wochenmarkt, Adidas-Schuhe im Schaufenster und ZeemanFiliale in Gelsenkirchen. Fotos: Christiane Eitel Berliner Schaufenster (v.l.n.r.): Kopfbedeckungen und Tücher, Strümpfe und Stoffe. Rechts: umhäkelte Wasserpumpe in Berlin-Schöneberg. Fotos: Christiane Eitel Paris: Hüte im Schaufenster einer Schneiderei nahe Gare du Nord (Upcycling!) und Kleiderpuppen nahe Porte de Clignancourt. Fotos: Christiane Eitel Indien: Frauen waschen Wäsche im Fluss. Fotos: AWO International 4 „Kleidung, Mode und wir“ - Diskussionen im Plenum Methode zum Einstieg ins Thema Alter: ab 14 Zeit: ca. 30 Minuten (je nach Diskussionsfreude der Teilnehmenden) Material: Papier, Stift, Korb/Beutel o.ä. Vorgehensweise: Vorbereitung: Die Leitung bereitet eine der Anzahl der Teilnehmenden (TN) entsprechende Anzahl von gleich großen und gleich aussehenden Zetteln vor. Auf 12 Zettel werden die unten stehenden Fragen mit der Zahl davor geschrieben, die restlichen Zettel bleiben leer. Alle Zettel werden gleich zusammen gefaltet und in einen Beutel, Korb o.ä. gegeben. Durchführung: Alle TN ziehen einen Zettel und öffnen ihn. Wer die Frage 1 hat, liest sie laut vor und beantwortet sie. Dann können andere TN ihre Meinung dazu sagen. Wenn sich keine Diskussion entwickelt, moderiert die Leitung die Runde. Dann folgen die Fragen 2 bis 12. 1. Weshalb kleiden wir uns so, wie wir uns kleiden? 2. Was versteht man unter Kleidung? 3. Was ist Mode? 4. Woran erkennt man, was gerade „in“ ist? 5. Warum ziehen wir nicht immer dasselbe an? 6. Wie würde eine Hose oder ein Oberteil aussehen, das nur „praktisch“ wäre? Welche Farbe, welches Muster, welches Material, welchen Schnitt hätte das Kleidungsstück? 7. In vielen Ländern tragen Schüler/innen Schuluniformen. Wie stehst du dazu? 8. Eine Reihe von Berufen haben Kleidervorschriften, andere Berufe erkennt man an Uniformen. Was sind die Gründe dafür? Welche Vor- und Nachteile siehst du in dieser Kleiderordnung? 9. Welche Vor- oder Nachteile hat jemand, der sich stets hochmodisch kleidet? 10. Warst du schon einmal in einem Land, in dem sich die Menschen ganz anders anziehen als in Europa? Wie fandest du das? Würdest du dich auch so kleiden? 11. Beurteilst du Fremde nach ihrem Aussehen und ihrer Kleidung? Wenn ja, warum? 12. Ein Ausspruch der französischen Modeschöpferin Coco Chanel lautet: „Jemand ist dann richtig angezogen, wenn man hinterher nicht mehr weiß, was er anhatte“. Wie beurteilst du diese Aussage? Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Nach einer Vorlage von: Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv). (2010). Textilien – Eine Unterrichtsidee zu Nachhaltigkeit und Globalisierung. Ziel: (genau wie bei der Methode „Rolle der Kleidung“) Die Teilnehmenden setzen sich mit der Funktion und Bedeutung von Kleidung und Mode auseinander. Sie erkennen, dass Kleidung neben den Funktionen Schutz und Wärme auch bestimmte soziale Funktionen hat: 1. Funktion für das Individuum: Kleidung dient als Schmuck und kann ein Mittel zur Selbstdarstellung sein. Mit Kleidung kann man bestimmte Charaktereigenschaften hervorheben, den Typ verändern oder unterstreichen, das Alter betonen oder verstecken, Aufsehen erregen oder sich anpassen. 2. Gruppenzugehörigkeit: Menschen werden in der Regel nach dem Äußeren beurteilt und in die entsprechenden „Schubladen“ gesteckt. Mit einem bestimmten Kleidungsstil kann man also die eigene (gewünschte oder geforderte) Rolle unterstreichen und die Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder die Abgrenzung von ihr deutlich machen. 3. Fremdwahrnehmung: „Die anderen“ können anhand unserer Kleidung unseren Status (gesellschaftliche Position, Beruf) und unser Rollenverhalten (sportlicher Typ, smarter Anzugträger, feminines Mädchen etc.) beurteilen sowie erkennen, inwiefern wir uns Normen, also gesellschaftlich gültigen Regeln, unterwerfen (z. B. Business-Look im Büro) oder nicht. Eine Diskussion über Mode kann außerdem zu einer ersten kritischen Auseinandersetzung mit Fast Fashion, Billigmode und unserem Kleiderkonsum führen. Nach einer Vorlage von: Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv). (2010). Textilien – Eine Unterrichtsidee zu Nachhaltigkeit und Globalisierung. „Themenpfad Mode“ Methode zu Assoziationen zum Thema Mode und Kleidung (in der Materialbox enthalten) Alter: ab 14 Zeit: ca. 30 Minuten Vorgehensweise: Die laminierten Karten, auf denen verschiedene Situationen, Gefühle oder Aktionen zum Thema Mode und Kleidung dargestellt sind, werden gemischt auf dem Boden oder einem großen Tisch verteilt. Die Teilnehmenden (TN) setzen sich in einem Kreis um die Karten und haben ein bis zwei Minuten Zeit, sich die Bilder anzuschauen. Aufgabe der TN ist es, anschließend eine Assoziationskette aus den verschiedenen Bildern zu bilden. Das erste Glied der Kette ist immer die Karte „MODE“. Anschließend legen die TN im Uhrzeigersinn jeweils eine Karte an eine bereits liegende Karte an, die ihrer Meinung nach inhaltlich gut dazu passt. Dabei erläutern sie der Gruppe kurz, warum sie einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen diesen beiden Bildern sehen. Wichtig: Die Moderation sollte darauf hinweisen, dass es keine falschen Assoziationen gibt. Während eine Person ihre Assoziationen erklärt, hören die anderen Gruppenmitglieder aufmerksam zu, stellen jedoch keine Fragen. Auswertung: Wenn es keine Ideen mehr zum Anlegen von Karten gibt, der Themenpfad also vollständig ist, bekommen die TN Zeit, um sich die Assoziationskette noch einmal anzuschauen und alle Verbindungen zu verstehen. Anschließend findet eine kurze Fragerunde statt, in der die Leitung die TN fragt, wie es ihnen ergangen ist, ob sie Schwierigkeiten hatten, Assoziationen zu finden bzw. Assoziationen anderer TN nachzuvollziehen. An dieser Stelle können offene Fragen der TN geklärt werden und es kann sich eine Diskussion über Mode und Kleidung anschließen. Ziel: Bei dieser Methode wird zum einen deutlich, was die TN mit den Themen Mode und Kleidung verbinden. Zum anderen regen die Bilder die TN zum Nachdenken an; z.B. kann Mode bei einigen TN auch negative Assoziationen auslösen. Die Methode „Themenpfad Mode“ kann deshalb auch zu einer ersten kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Kleidung und Textilproduktion führen. Nach einer Idee von SÜDWIND Agentur (Österreich) u.a. (Hrsg.). Mein Design. Meine Verantwortung. Nachhaltige Mode – Handbuch für LehrerInnen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des „Textilproduktion in Rätseln“ Methode zur Wissensfestigung – ein Kreuzworträtsel Alter: ab 14 Zeit: 15 Minuten Methode: Das Kreuzworträtsel sollte erst zu einem Zeitpunkt eingesetzt werden, wenn die Teilnehmenden bereits viel über die globale Textilproduktion und die damit verbundenen sozialen und ökologischen Probleme erfahren haben. Die Teilnehmenden können damit spielerisch ihr Wissen testen. Wahlweise kann das Rätsel von allen Teilnehmenden oder in Kleingruppen gelöst werden. Gewonnen hat, wer bzw. welche Gruppe zuerst alle Felder richtig ausgefüllt und das korrekte Lösungswort gefunden hat. Auflösung: Die richtige Lösung der Felder lautet wie folgt: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Baumwolle China Leute Textilkette Afrika Upcycling Modern Indigo Indien 10. Wolle Das Lösungswort lautet „Billigmode“. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Kreuzworträtsel „Textilproduktion“: 1. Wie heißt die bekannteste Naturfaser, die für die Herstellung vieler Kleidungsstücke verwendet wird? 2. Welches Land ist weltweit der größte Baumwollproduzent? 3. Vervollständige den Satz: „Kleider machen …“ 4. Wie lautet der Begriff, der alle Schritte der Produktionsschritte in der Textilindustrie vereint? 5. Welcher Kontinent erhält die meisten von uns aussortierten Altkleider? 6. Wie nennt man die kreative Aufwertung von gebrauchten Kleidungsstücken? 7. Wort, das ausdrückt, dass etwas im Trend liegt. 8. Wie heißt der typische blaue Farbstoff der Jeans? 9. In welchem Land wird weltweit das meiste Garn gesponnen? 10. Mit welcher tierischen Naturfaser lässt sich gut stricken? Das Lösungswort beschreibt eine Art von Kleidung, die man heute in fast allen bekannten Modefilialen findet. Die Folgen dieses Kleiderkonsums sind sehr unterschiedlich: Verbraucher/innen freuen sich über Schnäppchen; Näherinnen und Umwelt zahlen einen hohen Preis. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Memory „Textilproduktion“ Methode zur Wissensvermittlung bzw. –festigung Alter: ab 16 Zeit: ca. 30 Minuten (je nach Gruppengröße) Methode: Diese Methode dienst vor allem der Reflexion des Gelernten und sollte deshalb erst angewandt werden, wenn die Teilnehmenden (TN) bereits über die Themen Baumwollanbau und Textilproduktion und die damit verbundenen Probleme für die Arbeiter/innen (ausbeuterische, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen) bzw. die Folgen für die Umwelt Bescheid wissen (z. B. nach dem Würfelspiel „Reise einer Jeans“). Zur ILO (International Labour Organisation, Erklärung siehe unten) und den Kernarbeitsnormen oder zum Thema Nachhaltigkeit müsste vor dem Memory ggf. noch ein thematischer Input gegeben werden. Die Teilnehmenden (TN) spielen in Kleingruppen à bis zu 6 Personen. Die laminierten Karten werden verdeckt (mit der Rückseite nach oben) auf den Tisch gelegt. Dann wird Memory gespielt: Der Reihe nach dreht jede/r zwei Karten nacheinander um und überlegt, ob die Sätze zusammenpassen. Wenn ja, nimmt er/sie die Karten aus dem Spiel, legt sie vor sich ab und spielt weiter. Wenn nein, dreht er/sie die Karten wieder um und die/der nächste ist dran. Gewonnen hat die-/derjenige mit den meisten Karten. Alternativ können auch Aufgabenblätter (siehe unten) verteilt werden. Hier verbinden die TN die vorgegebenen Textbausteine miteinander. Lösung: siehe unten. Ziel: Die TN können das erlangte Wissen in Kleingruppen spielerisch überprüfen. Die ILO: Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist eine UN-Sonderorganisation, die 1919 gegründet wurde. 185 Mitgliedsstaaten sind durch Regierungen, Arbeitnehmervereinigungen und Arbeitgeberverbände in der ILO vertreten. Ihr Ziel ist es, durch internationale Arbeits- und Sozialnormen, insbesondere die Kernarbeitsnormen, die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern zu verbessern und deren Einhaltung zu kontrollieren. Zu den Kernarbeitsnormen gehören u. a. die Beseitigung von Zwangsarbeit, die Abschaffung von Kinderarbeit, das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf und die Vereinigungsfreiheit von Arbeitnehmern/innen. Mitgliedsstaaten der ILO haben sich verpflichtet, die Kernarbeitsnormen einzuhalten, zu fördern und zu verwirklichen. Weitere Informationen: www.ilo.org Definition Nachhaltigkeit: Als die meistgebrauchte Definition von Nachhaltigkeit gilt die Definition von Nachhaltiger Entwicklung des Brundtland-Berichtes der Vereinten Nationen von 1987: „Die Menschheit ist einer nachhaltigen Entwicklung fähig - sie kann gewährleisten, dass die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu beeinträchtigen.“ Mittlerweile hat sich das Nachhaltigkeitsdreieck als Sinnbild durchgesetzt, da es ökologische, ökonomische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit verbindet. So formuliert der Rat für nachhaltige Entwicklung: "Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichts-punkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben." Weitere Informationen z. B. bei: www.nachhaltigkeit.info nach einer Vorlage von: EPIZ (2012) G+ Berufe Global. Mode und Textil. Berlin. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Aufgabenblatt Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem … … Allergien auslösen. Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung ist die Gewährleistung … … von ökonomischer Sicherheit, des ökologischen Gleichgewichts und von sozialer Gerechtigkeit. Nickelhaltige Knöpfe und Reisverschlüsse können… … die Eisenbahn. Knöpfe und Nieten enthalten häufig Eisenerz - … … sind weltweit jährlich Opfer von Vergiftungen durch Pestizide, davon 99 % in Ländern des Südens. Das ökologischste Verkehrsmittel zu Lande ist … … den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Pestizide für den Baumwollanbau werden größtenteils … … Subventionen der USA für ihren eigenen Baumwollanbau zurück zu führen. Die Bleichung von Stoffen durch Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit und Natriumchlorit ist … … verbraucht etwa so viel Wasser, wie in 78 Badewannen passt. Durch den Einsatz von Pestiziden beim Baumwollanbau … … krebserregend und erbgutschädigend. Folgen des Baumwollanbaus können… … sind Teil menschenwürdiger Bedingungen. Baumwolle verbraucht viel Wasser. Die für eine Jeans benötigte Baumwolle … … Arbeits- und Lebensbedingungen aller Menschen ein. Weltweit sterben jährlich durch den Einsatz von Pestiziden … … 40 % des in Deutschland genutzten Eisenerzes kommt aus dem brasilianischen Regenwald. Mindestens drei Millionen Menschen … … bei 90 US Cent. 1980 lagen die Preise für Rohbaumwolle bei 286 US Cent/Kg, 2004 … … die Existenz der Arbeiter/innen und ihrer Familie sichern. Eine Alternative zum Schutz der Baumwollpflanzen durch Pestizide … … in Deutschland produziert. Die niedrigen Rohstoffpreise der Baumwolle sind unter anderem auf … … ist der biologische Anbau. Die Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern verstoßen … … wird die Umwelt belastet und vergiftet. Die ILO setzt sich für die Verbesserung der … … sind in Kernarbeitsnormen formuliert. Die wichtigsten Forderungen der ILO … … Bodenerosion und Wüstenbildung sein. Nach ILO-Standards sollte der Lohn mindestens … Arbeitspausen, regelmäßige freie Tage und bezahlter Urlaub … … etwa 220.000 Menschen. … häufig gegen die Menschenrechte. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Lösung Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem … … den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung ist die Gewährleistung … … von ökonomischer Sicherheit, des ökologischen Gleichgewichts und von sozialer Gerechtigkeit. Nickelhaltige Knöpfe und Reisverschlüsse können… … Allergien auslösen Knöpfe und Nieten enthalten häufig Eisenerz - … … 40 % des in Deutschland genutzten Eisenerzes kommt aus dem brasilianischen Regenwald Das ökologischste Verkehrsmittel zu Lande ist … … die Eisenbahn. Pestizide für den Baumwollanbau werden größtenteils … … in Deutschland und in den USA produziert Die Bleichung von Stoffen durch Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit und Natriumchlorit ist … … krebserregend und erbgutschädigend. Durch den Einsatz von Pestiziden beim Baumwollanbau … … wird die Umwelt belastet und vergiftet. Folgen des Baumwollanbaus können… … Bodenerosion und Wüstenbildung sein. Baumwolle verbraucht viel Wasser. Die für eine Jeans benötigte Baumwolle … … verbraucht etwa so viel Wasser, wie in 78 Badewannen passt. Weltweit sterben jährlich durch den Einsatz von Pestiziden … … etwa 220.000 Menschen. Mindestens drei Millionen Menschen … … sind weltweit jährlich Opfer von Vergiftungen durch Pestizide, davon 99 % in Ländern des Südens. 1980 lagen die Preise für Rohbaumwolle bei 286 US Cent/Kg, 2004 … … bei 90 US Cent. Eine Alternative zum Schutz der Baumwollpflanzen durch Pestizide … … ist der biologische Anbau. Die niedrigen Rohstoffpreise der Baumwolle sind unter anderem auf … … Subventionen der USA für ihren eigenen Baumwollanbau zurück zu führen. Die Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern verstoßen … … häufig gegen die Menschenrechte. Die ILO setzt sich für die Verbesserung der … … Arbeits- und Lebensbedingungen aller Menschen ein. Die wichtigsten Forderungen der ILO … … sind in Kernarbeitsnormen formuliert. Nach ILO-Standards sollte der Lohn mindestens … Arbeitspausen, regelmäßige freie Tage und bezahlter Urlaub … … die Existenz der Arbeiter/innen und ihrer Familie sichern. … sind Teil menschenwürdiger Bedingungen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Film „Der Preis der Blue Jeans“ Methode zur Wissensvermittlung (Arbeitsbedingungen, Umweltfolgen, Rolle der Unternehmen bei der Jeansproduktion) Alter: ab 14 Zeit: ca. 75 Minuten (45 Min. Film, 30 Min. Vorbereitung und Auswertung) Material: Stift, Aufgabenblatt Vorbereitung: Vor dem Zeigen des Films „Der Preis der Blue Jeans“ werden drei Gruppen gebildet, die sich den Film unter folgenden Gesichtspunkten anschauen und Notizen dazu machen sollen: Gruppe 1: Im Film werden verschiedene Textilfabriken in China gezeigt. 1. Wie sehen die Arbeitsbedingungen dort aus? 2. Wie geht es den Arbeiter/innen? Reicht ihr Lohn, haben sie Rechte? Wie steht es um ihre Gesundheit? 3. Was müsste sich eurer Meinung nach vor allem ändern? Gruppe 2: Im Film wird gezeigt, dass die Jeansproduktion in China zu einer massiven Belastung der Umwelt führt. 1. Wobei bzw. wodurch wird die Umwelt geschädigt? 2. Was sind die Folgen (z. B. bei den Bauern, die in Fabriknähe leben)? 3. Wie äußern sich die befragten Verantwortlichen (z. B. Geschäftsführer) zum Problem der Umweltverschmutzung? Gruppe 3: Im Film kommen Führungskräfte von Kik und Mustang sowie deutsche Importeure von Textilfirmen zu Wort. 1. Wie äußern sie sich zu den bestehenden Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken? 2. Wen machen sie dafür verantwortlich? Auswertung: Im Anschluss an den Film visualisiert die Leitung an Flipchart oder Pinnwand die Stichpunkte der Teilnehmenden (TN) unter den Überschriften „Arbeitsbedingungen“, „Umweltbelastung“, „Argumentation der Unternehmen“. Abschließend überlegen die TN gemeinsam, was sich in der Textilproduktion ihrer Meinung nach ändern müsste (z. B. Zahlung von Mindestlöhnen bzw. Existenzlöhnen, Einhaltung von Arbeitsrechten, Arbeitsschutz und Umweltauflagen etc.) Die TN sollen erkennen, dass sich nur mit der Transparenz und Einhaltung sozialer Standards aller beteiligten Unternehmen entlang der gesamten Textilkette (von der Produktion über Zulieferer bis zum Verkauf/Einzelhandel) an den herrschenden Bedingungen etwas ändern kann. Dafür setzen sich die Kampagne für Saubere Kleidung und die Kampagne Lohn zum Leben ein… Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Gruppe 1: Im Film werden verschiedene Textilfabriken in China gezeigt. 1. Wie sehen die Arbeitsbedingungen dort aus? 2. Wie geht es den Arbeiter/innen? Reicht ihr Lohn, haben sie Rechte? Wie steht es um ihre Gesundheit? 3. Was müsste sich eurer Meinung nach vor allem ändern? Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Gruppe 2: Im Film wird gezeigt, dass die Jeansproduktion in China zu einer massiven Belastung der Umwelt führt. 1. Wobei bzw. wodurch wird die Umwelt geschädigt? 2. Was sind die Folgen (z. B. bei den Bauern, die in Fabriknähe leben)? 3. Wie äußern sich die befragten Verantwortlichen (z. B. Geschäftsführer) zum Problem der Umweltverschmutzung? Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Gruppe 3: Im Film kommen Führungskräfte von Kik und Mustang sowie deutsche Importeure von Textilfirmen zu Wort. 1. Wie äußern sie sich zu den bestehenden Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken? 2. Wen machen sie dafür verantwortlich? Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des „Reise einer Jeans“ - Aufstellung globale Textilkette Alter: ab 14 Zeit: 15 Minuten Material: - laminierte Karten mit je einem Schritt der Textilkette und einem Beispielland - 1 Wollknäuel - die 6 laminierten Kontinent-Karten (oder 1 Tuch und 1 Stift zum Aufmalen der Kontinente) Methode: Die Karten der Kontinente werden im Raum (möglichst weit auseinander) so ausgelegt, wie es ihrer geografischen Lage entspricht. Alternativ können die TN auch ein großes Tuch (z. B. ein altes Bettlaken) mit den Kontinenten bemalen. Die TN ziehen verdeckt je eine der (vorbereiteten) Karten zur globalen Textilkette und stellen sich auf den Kontinent, in dem sich das auf ihrer Karte angegebene Land befindet. Sie halten die Karten hoch, damit jede/r in der Runde sehen kann, welcher Schritt auf der Karte steht. Dann überlegen sie gemeinsam, in welcher Reihenfolge die Verarbeitungsschritte ablaufen (Reihenfolge siehe unten). Der/die TN, der/die die Karte mit dem ersten Verarbeitungsschritt (Baumwollanbau) hat, bekommt ein Wollknäuel und wirft es der/dem TN zu, die/der die Karte mit dem nächsten Schritt hat. Der Faden zwischen den Stationen soll gut gespannt sein und möglichst hoch gehalten werden. Dies geht so weiter bis zum letzten Schritt. Dabei ergibt sich ein Fadennetz. Auflösung: 1. Baumwollanbau 2. Spinnen 3. Weben 4. Textilveredelung (Färben, Ausrüsten etc.) 5. Design & Schnittmuster 6. Kurzwaren (Knöpfe & Nieten) 7. Konfektion (Nähen etc.) 8. Weiterbehandlung (z. B. Sandstrahlen, Stone-Washing) 9. Handel 10. Gebrauch 11. Entsorgung 12. Altkleiderhandel Ziel: Die Teilnehmenden (TN) lernen die verschiedenen Produktionsschritte der gesamten Wertschöpfungskette einer Jeans, die Textilkette, kennen und bekommen visuell einen Eindruck davon, welche Wegstrecke um den gesamten Globus ein Kleidungsstück dabei zurücklegt weiterentwickelt von AWO International nach einer Idee von: fine+p: forum für internationale entwicklung + planung (2012), Im Fadenkreuz – Hintergründe der Bekleidungsindustrie Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Baumwollanbau z. B. in den USA Spinnen z. B. in Indien Weben z. B. in China Textilveredelung (Färben, Ausrüsten etc.) z. B. auf den Philippinen Design & Schnittmuster z. B. in Frankreich Kurzwaren (Knöpfe & Nieten) z. B. in Italien Konfektionieren z. B. in Bangladesch Weiterbehandlung (Sandstrahlen, Stone-Washing) z. B. in China Handel z. B. in Deutschland Gebrauch z. B. in Deutschland Entsorgung z. B. in Deutschland Altkleiderhandel z. B. in Tansania „Schneeballschlacht“ nach dem Spiel „Reise einer Jeans“ Methode zur Wissensfestigung Alter: ab 14 Zeit: ca. 30 Minuten (15 Minuten Vorbereitung, 15 Minuten Durchführung) Material: weiße Papierbögen DIN A4, Stifte, die Karten des Würfelspiels Methode: Die Gruppen finden sich so wieder zusammen, wie sie zuvor das Würfelspiel gespielt haben. Jede Gruppe erhält ein Aufgabenblatt (siehe unten) und hat 15 Minuten Zeit zur Bearbeitung. Dann finden sich die TN in einem großen Kreis zusammen und beginnen auf Kommando der Leitung mit der Schneeballschlacht, d.h. sie werfen ihre zusammen geknüllten Papiere auf die anderen TN. Herunter gefallene „Schneebälle“ werden aufgehoben und sofort wieder geworfen. Nach drei bis fünf Minuten ist Schluss. Jede/r TN hält einen „Schneeball“ in der Hand. Der Reihe nach faltet jede/r das Papier auseinander und liest die Frage vor. Wenn er/sie die Frage nicht beantworten kann, geht die Frage an alle. Sollte keine/r die Lösung wissen, wird die Frage von dem-/derjenigen beantwortet, der/die die Frage aufgeschrieben hat. Ziel: Beim Würfelspiel „Reise einer Jeans“ haben die Teilnehmenden (TN) mehr über die Baumwollproduktion und die globale Textilproduktion erfahren. Sie haben spielerisch die gesamte textile Wertschöpfungskette kennen gelernt, gesehen, welche Produktionsschritte in welchen Ländern stattfinden und dabei viel über die sozialen Probleme, Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung, virtuellen Wasserverbrauch, unseren Kleiderkonsum etc. gelernt. Mit der „Schneeballschlacht“ können die TN noch einmal über das Spiel nachdenken und in der Kleingruppe darüber sprechen, welche Fakten sie besonders wichtig gefunden haben. Dies dient der Verfestigung von Wissen und kann im Anschluss zu weiteren Diskussionen über das Thema führen. Gleichzeitig ist die Methode ein guter Energizer mit sehr hohem Spaßfaktor! ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Im Folgenden die 4 Aufgabenblätter. Je nach Gruppengröße können auch weniger Kleingruppen gebildet werden. Die Aufgabenblätter können dann bezüglich der Themen entsprechend angepasst werden. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Methode 2014 kennen gelernt bei der Fortbildung „Damit der Funke überspringt“ in der Bildungsstelle Nord von Brot für die Welt Schneeballschlacht - Aufgabenblatt 1: Während des Spiels und der Beantwortung der Fragen habt ihr eine Menge gelernt. Wahrscheinlich ward ihr euch vieler Dinge nicht bewusst und über einige Fakten vielleicht sogar geschockt… Welche Aspekte bzw. Fragen aus den Bereichen Baumwollanbau und Spinnen und Weben findet ihr so wichtig, dass ihr denkt, alle Menschen sollten darüber Bescheid wissen? Sprecht in der Gruppe darüber. Jede/r soll sich für eine andere Frage entscheiden. Dafür habt ihr 10 Minuten Zeit. Wenn ihr euch geeinigt habt, notiert jede/r von euch „seine“ Frage auf einem leeren Blatt Papier (mit den entsprechenden Antwortmöglichkeiten) und merkt sich die richtige Antwort! Schreibt die Antworten nicht auf und sprecht mit den anderen Teilnehmenden nicht darüber! Danach knüllt ihr eure Blätter (von außen nach innen) vorsichtig so zusammen, dass die Frage nicht lesbar ist. Es soll ein etwa faustgroßes Papierknäuel entstehen. Schneeballschlacht - Aufgabenblatt 2: Während des Spiels und der Beantwortung der Fragen habt ihr eine Menge gelernt. Wahrscheinlich ward ihr euch vieler Dinge nicht bewusst und über einige Fakten vielleicht sogar geschockt… Welche Aspekte bzw. Fragen aus dem Bereich Textilveredelung findet ihr so wichtig, dass ihr denkt, alle Menschen sollten darüber Bescheid wissen? Sprecht in der Gruppe darüber. Jede/r soll sich für eine andere Frage entscheiden. Dafür habt ihr 10 Minuten Zeit. Wenn ihr euch geeinigt habt, notiert jede/r von euch „seine“ Frage auf einem leeren Blatt Papier (mit den entsprechenden Antwortmöglichkeiten) und merkt sich die richtige Antwort! Schreibt die Antworten nicht auf und sprecht mit den anderen Teilnehmenden nicht darüber! Danach knüllt ihr eure Blätter (von außen nach innen) vorsichtig so zusammen, dass die Frage nicht lesbar ist. Es soll ein etwa faustgroßes Papierknäuel entstehen. Schneeballschlacht - Aufgabenblatt 3: Während des Spiels und der Beantwortung der Fragen habt ihr eine Menge gelernt. Wahrscheinlich ward ihr euch vieler Dinge nicht bewusst und über einige Fakten vielleicht sogar geschockt… Welche Aspekte bzw. Fragen aus den Bereichen Bekleidungsproduktion findet ihr so wichtig, dass ihr denkt, alle Menschen sollten darüber Bescheid wissen? Sprecht in der Gruppe darüber. Jede/r soll sich für eine andere Frage entscheiden. Dafür habt ihr 10 Minuten Zeit. Wenn ihr euch geeinigt habt, notiert jede/r von euch „seine“ Frage auf einem leeren Blatt Papier (mit den entsprechenden Antwortmöglichkeiten) und merkt sich die richtige Antwort! Schreibt die Antworten nicht auf und sprecht mit den anderen Teilnehmenden nicht darüber! Danach knüllt ihr eure Blätter (von außen nach innen) vorsichtig so zusammen, dass die Frage nicht lesbar ist. Es soll ein etwa faustgroßes Papierknäuel entstehen. Schneeballschlacht - Aufgabenblatt 4: Während des Spiels und der Beantwortung der Fragen habt ihr eine Menge gelernt. Wahrscheinlich ward ihr euch vieler Dinge nicht bewusst und über einige Fakten vielleicht sogar geschockt… Welche Aspekte bzw. Fragen aus den Bereichen Transport, Allgemeines und Altkleider findet ihr so wichtig, dass ihr denkt, alle Menschen sollten darüber Bescheid wissen? Sprecht in der Gruppe darüber. Jede/r soll sich für eine andere Frage entscheiden. Dafür habt ihr 10 Minuten Zeit. Wenn ihr euch geeinigt habt, notiert jede/r von euch „seine“ Frage auf einem leeren Blatt Papier (mit den entsprechenden Antwortmöglichkeiten) und merkt sich die richtige Antwort! Schreibt die Antworten nicht auf und sprecht mit den anderen Teilnehmenden nicht darüber! Danach knüllt ihr eure Blätter (von außen nach innen) vorsichtig so zusammen, dass die Frage nicht lesbar ist. Es soll ein etwa faustgroßes Papierknäuel entstehen. „Stimmen von der Baumwollernte in Usbekistan“ Zeit: ca. 15-20 Minuten Alter: ab 14 Methode: Die Teilnehmenden (TN) bilden einen Sitzkreis. Die Leitung erläutert kurz, dass die TN nun mehr über die besonderen Probleme bei der Baumwollproduktion in Usbekistan erfahren, und zeigt auf einer Karte (z. B. der Grafik der Baumwollproduktion in dieser Materialbox), wo Usbekistan liegt. Die TN werden über folgende Fakten informiert: - Usbekistan ist weltweit der drittgrößte Baumwollexporteur. - Die jährliche Ernte beträgt ca. 3,5 Millionen Tonnen Baumwolle. - 5.260.000 Menschen werden von der Regierung jährlich zur Baumwollernte gezwungen Alternativ kann der 3-minütige Kurzfilm „Cotton Dreams“ (auf der DVD „Twenty Fair“ in dieser Materialbox) gezeigt werden, in dem ein Vater seiner Tochter die gruselige GuteNacht-Geschichte vom Baumwollanbau in Usbekistan erzählt. Die Zwangsarbeiter/innen in der usbekischen Baumwollproduktion sollen nun selbst zu Wort kommen: Die zehn Zitate werden an einzelne Teilnehmende verteilt. Diese lesen nacheinander den jeweiligen Text laut und langsam vor. Danach werden die TN gefragt, ob sie alles verstanden haben und was ihnen besonders aufgefallen ist. Anschließend werden folgende Informationen in die Runde gegeben: - Weigern sich Menschen in Usbekistan, Baumwolle zu ernten, wird ihnen gedroht, dass sie den Arbeitsplatz, Sozialleistungen und ihre Rente verlieren. - Usbekistan hat zwar 2008 eine UN-Konvention unterschrieben hat, die Kinderarbeit verbietet. Dennoch arbeiten ca. 2 Mio. Kinder ungefähr drei Monate lang bis zu 70 Stunden in der Woche auf den Baumwollfeldern. - Beschimpfungen, Misshandlungen, Schläge sind an der Tagesordnung - 2013 sind mindestens 11 Personen an den Folgen der unmenschlichen Arbeit auf den Baumwollfeldern Usbekistans gestorben. - Korruption ist weit verbreitet; wer Geld hat, kauft sich frei. Ziel: Die TN erfahren mehr über ein Land, in dem die Baumwolle produziert wird, aus der auch viele ihrer Kleidungsstücke bestehen. Sie lernen eine spezifische Form von Zwangsarbeit kennen und erfahren, welche Folgen das für die Betroffenen hat. Eine Diskussion über Arbeits- und Menschenrechte könnte sich anschließen. Quelle: Cotton Campaign (2013): Review of the 2013 Cotton Harvest in Uzbekistan: State Forced-Labour System Continues. Online: http://www.cottoncampaign.org/wpcontent/uploads/2013/11/2013CottonHarvest_end_report.pdf. Zugriff: 22.05.2014. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Sehr geehrter Bürger unseres Dorfes. Wir hoffen, dass Sie ein Gefühl der Verantwortung gegenüber der Heimat zeigen. Sie alle wissen sehr gut, dass Baumwolle für jeden Usbeken alles bedeutet; Baumwolle ist das Brot und das Salz auf eurem Tisch, und sie ist eure Kleidung. Deswegen rufen wir Sie auf, sehr aktiv an der Ernte der Baumwolle teilzunehmen, und wir hoffen, dass Sie mit Ihrer Familie 1000 kg Baumwolle sammeln und diese Angaben beim Dorfkomitee eintragen lassen. Schreiben des Dorfkomitees an die Bewohner des Dorfes Rayon Syrdarinsk, September 2011 Der Schuldirektor sagt, der Baumwollernteeinsatz sei nicht seine Angelegenheit, sondern er sei wichtig für die Heimat. Baumwolle sei das Gesicht von Usbekistan und niemand habe das Recht, den Ernteeinsatz abzulehnen, wenn er in Usbekistan lebe und die Luft von Usbekistan atme, das Wasser von Usbekistan trinke und das Brot von Usbekistan esse. Schüler der siebten Klasse, Gebiet Dschisaks Unser College liegt in der Ortschaft Gulbahor (...). Uns brachte man zur Ernte auf ein zu einem anderen Dorf gehörendes Feld, wo man uns in der Schule untergebracht hatte. Zur Arbeit fuhren wir entweder im Lastwagen oder wir gingen zu Fuß. Die Fahrten auf dem Lastwagen waren immer sehr gefährlich. Vier Lehrer waren für unsere Gruppe abgestellt worden. Es waren alles Männer und sie fluchten viel. Einer bemerkte es sofort, wenn sich jemand mal für eine Minute ausruhen wollte. Wenn es weit zum Erntefeld war, weckte man uns schon um fünf Uhr morgens. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, sodass wir zwischen 7 und 7.30 h auf dem Feld waren. Dort arbeiteten wir dann bis 17.30 h, also 10 Stunden. Eine 15-jährige College-Schülerin, Gebiet Taschkent, 2011 Baumwolle ist keine Pflanze, Baumwolle ist Politik. Wenn ich auf den Lehrer wegen der Baumwolle Druck ausübe, ist der Staat auf meiner Seite. Wo kann sich der arme Lehrer denn schon beschweren? Schuldirektor, Jangiul Am Ende der Baumwollernte werden alle Schüler in ihren Zimmern eingesperrt. Und wir schreiben alle in Hefte, füllen Fragebogen und Papiere aus, alles Dokumente, die in Ordnung sein müssen. In den Papieren findet sich aber kein Wort von der Baumwolle. Man tut so, als habe der Unterricht stattgefunden. Es sieht so aus, als ob die Lehrer Unterricht gegeben hätten (...). Kurzum: ein großes Theater!“ Eine Schülerin, Gebiet Chores Sie sagen, sollten Fremde auftauchen und Fragen stellen, müssen wir antworten, dass wir immer erst nach dem Unterricht zur Baumwollernte gingen. Nur heute seien wir bereits aus freien Stücken morgens gekommen. Und am nächsten Tag würden wir wieder die Schule besuchen. Sie haben uns auch gesagt, dass wir sofort den nächsten Lehrer informieren sollten, wenn sich ein Fremder blicken lässt, und ihn von der Gefahr unterrichten sollten. Ein Schüler der 9. Klasse, Gebiet Sydarin, 2011 Meine Frau ist ihr erstes Jahr im Institut. Auf dem Baumwollfeld kann sie nicht arbeiten, da sie schon im sechsten Monat schwanger ist. Man schickte sie trotzdem zur Ernte. Man drohte ihr: Wenn sie nicht zur Ernte gehen würde, würde man sie entlassen. Wenn sie nicht arbeiten könne, sagte man ihr, solle sie eben stattdessen 200 Dollar zahlen. Doch als Lehrer erhalte ich weniger als 100 Dollar im Monat. Man sagte meiner Frau, dass sie bei einer Entlassung ihren Job endgültig verlieren würde. An eine Rückkehr sei dann nicht zu denken. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Interview im Radio „Ozodlik“, September 2011 Arbeitsverträge mit den Schülern oder den Eltern werden nicht geschlossen. Als jemand wissen wollte, ob es Arbeitsverträge mit den Eltern geben würde, waren alle sehr verwundert. „Was soll das? Seid ihr vom Mond? Hat es jemals etwas Ähnliches gegeben? Wollt ihr auch noch einen schriftlichen Vertrag? Die Eltern müssen bei den Lehrern um Erlaubnis fragen, ob sie ein Kind zu Hause lassen dürfen. Lehrer, Gebiet Zarbdorsk Jeden Abend werden die meisten Kinder auf die Straße geführt und die verbliebenen werden von den anderen beschimpft. Dies hat negative Auswirkungen auf die kindliche Psyche. Manchmal wird geradezu grob mit kindlichen Gefühlen umgegangen. Den Mädchen sagt man: „Du bist zwar gewachsen, aber du hast trotzdem keine Kraft.“ Und den Jungen sagt man: „Was ist mit dir los? Sogar die Mädchen sind besser und stärker als du.“ Für die Betroffenen ist das sehr beschämend. Aber der Direktor der Schule wird ebenfalls beschimpft und geschlagen. Schullehrer, Rayon Jangijulsk Die aufgrund der Baumwollernte ausgefallenen Unterrichtsstunden werden anschließend [nach der Ernte] abgehalten. In einer Unterrichtsstunde werden die Themen von zwei oder drei oder mehr Unterrichtseinheiten durchgemacht. Das hat einen negativen Einfluss auf die Bildung. Es ist nicht leicht, in einer Stunde drei Themen durchzunehmen. Dies ist für die Schüler eine Qual. Sie können nicht alle im Unterricht gestellten Fragen beantworten. Eine Schülerin, Gebiet Schachrisask „Talk-Show: Mode – fair und nachhaltig oder billig um jeden Preis?“ Methode zur Anwendung von erlerntem Wissen - Rollenspiel Alter: ab 16 Zeit: ca. 60-90 Minuten Material: 5 Karten mit den Rollenbeschreibungen, Stifte, Papier, Flipchart, Pinnwand oder Plakat, Edding o.ä. Vorgehensweise: I. Vorbereitung (Seminarleitung): Die Leitung notiert auf Flipchart/Plakat/Pinnwand gut sichtbar den Titel und folgende Themen der Talk-Show: 1. Mit welchen Problemen für die Umwelt und die Arbeitsrechte ist die Kleidungsproduktion verbunden? 2. Ist eine nachhaltige Kleidungsproduktion realisierbar? Wenn ja, wie? 3. Können Verbraucher/innen zu einer fairen und ökologisch nachhaltigen Kleidungsproduktion beitragen? 6 Stühle für die Moderation und die Talkshow-Gäste (ggf. mehr) werden in einem Halbkreis aufgestellt oder wie bei einer Podiumsdiskussion hinter einem Tisch in eine Reihe gestellt. II. Gruppenarbeit: Für die Talkshow zum Thema Mode sind fünf verschiedene Rollen vorgesehen: - Moderator/in (2 Personen) Vertreter/in einer Modefirma Konsument/in von Kleidung Näher/in einer Zuliefererfabrik in Bangladesch Umweltaktivist/in Jede Rolle wird in einer Gruppe vorbereitet. Deshalb werden als erstes 5 Gruppen gebildet. Jede Gruppe erhält eine der 5 laminierten Karten, auf denen die jeweilige Rolle beschrieben ist. Nach dem Lesen der Karte legt die Gruppe fest, wer von ihnen die Rolle in der TalkShow besetzt. (Je nach Gruppengröße und Interesse können auch zwei Personen an der Talk-Show teilnehmen. Für die Moderation werden auf jeden Fall zwei Personen benötigt: eine Person für die Moderation und eine für das Protokoll) Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Nach einer Idee von Agrar Koordination (Hrsg.) (2013): Bildungsmappe KonsUmwelt I (Verantwortungsvoller Konsum: Wir können auch anders) Für die Vorbereitung des Auftritts ihres Kandidaten in der Talk-Show hat jede Gruppe 15-20 Minuten Zeit: Argumente für die jeweilige Rolle bzw. Antworten auf die oben genannten drei Fragen der Talk-Show werden gesammelt und von dem/der Teilnehmenden an der TalkShow notiert. Dabei denkt die Gruppe über die Ausgangssituation, die Wünsche, Spielräume und ggf. auch Forderungen ihres Kandidaten/ihrer Rolle nach. Damit der/die Moderator/in die Gäste später gut vorstellen kann, erkundigt sich diese Gruppe bei den anderen Gruppen nach ihren jeweiligen Rollen und den Angaben zur Person (Alter etc.). Danach legt jede Gruppe einen Namen für ihren Kandidaten fest und schreibt ein gut lesbares Namensschild. III. Durchführung der Talk-Show: Die Talk-Gäste nehmen ihre Plätze auf den Stühlen im Halbkreis bzw. am Tisch ein und stellen ihr Namensschild vor sich auf den Boden bzw. auf den Tisch. Der/die Moderator/in setzt sich in die Mitte oder stellt sich daneben. Alle anderen Personen bilden das Publikum und setzen sich auf Stühle der Talk-Show gegenüber. Sie können – wie in einer echten Talkshow – klatschen, wenn ihnen etwas gefällt, und sich aktiv mit Fragen und Kommentaren an der Diskussion beteiligen bzw. gezielt von der Moderation zu einzelnen Themen befragt werden. Jetzt geht’s los: Die Moderation stellt die Gäste kurz vor (oder bittet diese, sich selbst vorzustellen) und führt in das Thema ein. Danach leitet die Moderation die Diskussion so, dass sich eine möglichst lebendige Unterhaltung unter den Gästen bzw. mit dem Publikum entwickelt. Dabei darf, wie in echten Talk-Shows auch, heftig gestritten, aber auch herzlich gelacht werden. Wenn alle wichtigen Argumente ausgetauscht sind, fasst der/die Protokollant/in die Ergebnisse der Diskussion kurz zusammen. Dann ist die Talk.Show zu Ende. Ziel: Die Teilnehmenden können in der Gruppenarbeit ihr bisher im Seminar erlangtes Wissen über die globale Textilproduktion testen und gemeinsam über die damit verbundenen Probleme nachdenken. Dieses Wissen müssen sie anwenden, um in ihre spezifischen Rollen schlüpfen und diese glaubhaft nach außen darstellen zu können. Für ihre jeweilige Rolle müssen sie Fakten und überzeugende Argumente zusammentragen. Die Methode bietet die Möglichkeit, Pro und Contra vieler Themen und Thesen rund um die Kleiderproduktion darzustellen. Die Teilnehmenden können zudem eigene Standpunkte und Meinungen entwickeln, die bislang vielleicht noch nicht thematisiert wurden, und sich im Diskutieren üben. Durch die Rolle der Aktivistin können darüber hinaus Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie bzw. wo die Teilnehmenden sich selbst engagieren können: z. B. bei Greenpeace, der BUNDJugend oder der Kampagne für Saubere Kleidung und ihren vielen Mitgliedorganisationen wie Femnet, CIR, Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen, INKOTA und andere. Auf der folgenden Seite gibt es die fünf Rollenbeschreibungen als Text; diese sind in der Materialbox als laminierte Karten enthalten. Beschreibung der fünf Rollen/Gäste der Talk-Show: Moderator/in (zwei Personen): Eure Aufgaben sind die Einführung in das Thema, die Vorstellung der Podiumsgäste sowie die Leitung der Diskussion. Überlegt euch, welche Fragen ihr euren Gästen stellt. Versucht zu berücksichtigen, dass jeder Gast in der Diskussion ungefähr gleich viel Redezeit hat und seine Argumente vorstellen kann. Überlegt euch, wer von euch die Moderation übernimmt und wer die Diskussion protokolliert. Der/die Protokollant/in fasst am Ende die Ergebnisse der Talkshow kurz zusammen. Vertreter/in der Modefirma: Du bist Geschäftsführer/in einer großen Modekette. In letzter Zeit ist diese immer wieder in Kritik geraten, weil bei den Zulieferunternehmen schlechte Arbeitsbedingungen herrschen und giftige Abwasser in die Umwelt gelangten. Vor kurzem hat dein Unternehmen einen neuen Verhaltenskodex entwickelt, der sich allerdings nicht auf Zulieferunternehmen erstreckt. Das Unternehmen steht zudem im Preiskampf mit anderen Modefirmen, denn der Konkurrenzdruck ist groß. Und schließlich erwarten die Kunden/innen ja auch möglichst billige Klamotten. Überlege, wie du dein Unternehmen und die neue Strategie hier vorstellen möchtest. Bereite dich auf mögliche Kritik der anderen Gäste vor. Konsument/in: Du bist modebewusst und gehst gerne shoppen. Natürlich willst du nicht, dass Menschen und Umwelt ausgebeutet werden, um dein T-Shirt zu produzieren. Dennoch möchtest Du nicht zu viel Geld für Kleidung ausgeben. Mit welchen Argumenten kannst du dein Kaufverhalten begründen? Überlege dir auch, welche Fragen du den anderen Gästen stellen möchtest. Bereite dich auf mögliche Kritik der anderen Gäste vor. Näher/in aus Bangladesch: Du bist 20, lebst und arbeitest in der Fabrik, die auch für die anwesende Modefirma produziert. Du arbeitest 16 Stunden am Tag, der Lohn reicht kaum zum Überleben. Davon schickst du noch Geld an deine Eltern, die deine Kinder versorgen, die du in deinem Heimatdorf zurücklassen musstest. Aufgrund der Chemikalien, denen Du ausgesetzt bist, hast Du Gesundheitsprobleme. Überlege dir, welche Forderungen du an Modefirmen und/oder Käufer/innen stellst. Umweltaktivist/in: Du kämpfst gegen die Umweltbelastung und die Ressourcenverschwendung, die mit der Kleidungsproduktion einhergehen. Dich stört die „Geiz-ist geil-Mentalität“ und der gedankenlose Umgang der europäischen Käufer/innen mit diesen Konsumgütern. Außerdem kannst Du nicht verstehen, weshalb Modeketten sich nicht auf einheitliche verbindliche soziale und ökologische Standards bei der Produktion einigen können. Überlege dir, welche Forderungen du an Modefirmen und/oder Käufer/innen stellst. Methode „Wer bekommt was vom Preis einer Jeans?“ Methode zur Sensibilisierung und Informationsvermittlung Alter: ab 14 Zeit: 15 Minuten Material: 5 Jeansteile, 5 laminierte Textkarten, 5 laminierte Karten mit Prozentangaben (in der Materialbox enthalten) Methode: Es werden zwei Gruppen gebildet. Jede Gruppe erhält die laminierten Textkarten, die Karten mit Prozentangaben und die Einzelteile einer Jeans. Achtung: Der Knopf (1% = Lohn der Näherinnen) befindet sich in einer der vorderen Taschen der jeweiligen Jeans! Dann soll jede Gruppe die Einzelteile der Jeans (auf dem Boden oder einem großen Tisch) ausbreiten und zu einer ganzen Hose zusammensetzen, überlegen, welche Karten zu den einzelnen Teilen passen, und diese entsprechend daneben legen. Dann erfolgt die Auflösung und Erklärung durch die Leitung. Auflösung bzw. Erklärung der verschiedenen Anteile: siehe folgende Seite Auswertung: Wichtig ist es z. B., darauf hinzuweisen, dass mit der Abschaffung des Multifaserabkommens (2005) die deutsche Textilproduktion nicht mehr geschützt war und im Westen wie im Osten Deutschlands mehr oder weniger zusammenbrach. Somit war die Textilindustrie einer der ersten Produktionszweige, der nach den Kräften und Mechanismen der Globalisierung funktionierte: Produziert wird seitdem dort, wo es am billigsten ist. Stichwort: Die Karawane zieht weiter! Nur durch die niedrigen Transportkosten ist eine globale Textilproduktion überhaupt erst möglich. Die Entwicklung der Containerschifffahrt und Containerspedition hat einen schnelleren und günstigeren Transport begünstigt, die informationstechnologischen Entwicklungen (Glasfaserverkabelung am Meeresboden) haben die logistischen Voraussetzungen dafür geschaffen. Dass der Hauptanteil des Verdienstes an einem Kleidungsstück beim Einzelhandel (und nicht wie die Teilnehmenden oft denken, bei den Markenfirmen) hängen bleibt, macht deutlich, welche Macht der Handel hat. An ihm wäre es, unternehmerische Verantwortung im Hinblick auf die Einhaltung sozialer Standards entlang der gesamten Textilkette (von der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück) zu beweisen. Dafür setzen sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kampagne für Saubere Kleidung und international die Clean Clothes Campaign ein. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des 50 %: Einzelhandel (Gewinn, Verwaltung, Ladenmiete) und Mehrwertsteuer 50 % der Kosten einer Jeans bleiben beim Einzelhandel. Dazu gehören Personal- und Verwaltungskosten, Ladenmiete, die Mehrwertsteuer, aber eben auch der Gewinn. Die Gewinnspanne ist für den Handel umso höher, je niedriger die Produktionskosten sind. Das ist der Grund für die Auslagerung der meisten Produktionsschritte in Billiglohnländer. (Quelle: www.praxis-umweltbildung.de/dwnl/kleidung/info_jeans.pdf) 25 %: Markenfirma (Entwicklung/Design), Verwaltung und Werbung Das Geld, das die Unternehmen bei den Produktionskosten und vor allem bei den Löhnen sparen, wird meistens in die Werbung investiert. Bekannten Filmstars oder Sportlern werden immense Honorare gezahlt, damit diese ihre Produkte vermarkten. Durch diese Strategie steigt der Bekanntheitsgrad und Markennamen werden mit prominenten Persönlichkeiten verbunden. Ein Teil davon wird auch für Forschung, Entwicklung und Design ausgegeben. (Quellen: Marion Rolle (2007): Weltreise einer Jeans, www.praxis-umweltbildung.de/dwnl/kleidung/info_jeans.pdf) 13 %: Herstellungs- und Materialkosten und Gewinn in den Billiglohnländern Die Fabriken in den Billiglohnländern müssen sich an die Weltmarktpreise anpassen, um selbst Gewinn erzielen zu können. Deshalb müssen die Herstellungskosten so gering wie möglich sein. Die Arbeiter/innen erhalten daher einen extrem niedrigen Lohn und arbeiten oft unter unakzeptablen Bedingungen. Die Gewinnspanne unterscheidet sich allerdings sehr von der, die der Einzelhandel erwarten kann. 11 %: Transport und Steuern Die Transportkosten sind durch die Einführung der Container drastisch gesunken. Früher betrugen sie noch ca. 25 %. In Containern können große Warenmengen einfach und platzsparend verstaut und umgeladen werden. Früher musste jeder einzelne Karton vom Frachter in Eisenbahnkartons verladen werden. Heute sind Containerschiffe und Güterzüge für dieselben Container ausgerüstet, Das spart Platz, Zeit und Geld. Der Containertransport wurde zudem erst durch ein computergesteuertes Logistik-System möglich. Quelle: Rimbert, P., Container für den Welthandel nach Maß. In: Le Monde Diplomatique (2011), Atlas der Globalisierung. 1 %: Lohn für die Textilarbeiter/innen Große Modeketten, wie H&M, C&A oder KiK, oder auch Sportausrüster wie Adidas lassen dort produzieren, wo die Löhne am niedrigsten sind. Dadurch steigt ihr Gewinn. Für die Verbraucher/innen wird das T-Shirt oder die Jeans im Laden noch günstiger. Verlierer dieser Preispolitik sind die Näher/innen in den Billiglohnländern. Ihnen wird ein so geringer Lohn gezahlt, dass sie davon nicht leben können. Bei einer Jeans, die 50 € kostet, verdienen die Näher/innen gerade einmal 0,5 Cent. Auch wenn sich viele Firmen auf die Zahlung des Mindestlohns berufen, reicht dieser oft nicht zur Existenzsicherung aus. Für die Zahlung von Existenzlöhnen kämpft deshalb die Kampagne für Saubere Kleidung. Quelle: Rolle, M. (2007): Weltreise einer Jeans „Entdeckungsreise durch den Kleiderschrank“ Methode zur Reflexion des eigenen Kleiderkonsums und Aktivierung Alter: ab 14 Zeit: ca. 30 Minuten Material: Fragebogen (Kopiervorlage: nächste Seite), Stifte Vorgehensweise und Auswertung: Die Teilnehmenden (TN) erhalten je einen Fragebogen und haben 15 Minuten Zeit, ihn auszufüllen, d. h. sich auf die Reise in ihren eigenen Kleiderschrank zu begeben. Sie sollten die Fragen möglichst ehrlich beantworten. Wenn alle TN fertig sind, wählt die Leitung drei bis vier Fragen aus und bittet die TN, sich je nach Anzahl der Kleidungsstücke, Einkaufswert etc. nebeneinander in einer Reihe (Skala) von viel bzw. hoher Wert bis wenig bzw. geringer Wert aufzustellen. Gut zur Aufstellung eignen sich z. B. die Fragen Nr. 1 (Anzahl der T-Shirts und Anzahl der Schuhe), Nr. 2 (Einkaufswert der Kleidung) und Nr. 3 (Anzahl der ungetragenen Kleidungsstücke). Die an den Enden der Skala stehenden Personen und einige aus dem Mittelfeld nennen auf Fragen der Leitung hin die jeweilige Zahl, den jeweiligen Wert. Wichtig: Die Leitung sollte unbedingt darauf hinweisen, dass es bei dieser Methode nicht um eine (positive oder negative) Bewertung des Konsumverhaltens einzelner geht, sondern darum, sich das eigene Kaufverhalten bewusst zu machen und zu zeigen, in welcher Spannbreite sich der Konsum aller TN bewegt. Warum manche TN wenige Klamotten besitzen, kann Stoff für Diskussionen bieten: Aus Geldnot? Wegen bewusstem Konsumverzicht? Weil Kleidung im Leben des/der TN eine untergeordnete Rolle spielt? Über Fragen wie „Wart ihr überrascht über die Anzahl eurer Kleidungsstücke?“, „Wusstet ihr, was in eurem Kleiderschrank hängt?“ oder „Wie kommt es, dass ihr Klamotten, die ihr gekauft habt, nicht tragt?“ bzw. andere Fragen des Fragebogens werden die Ergebnisse im Plenum zusammengetragen. Anschließend kann eine Diskussion über Kleiderkonsum allgemein angeregt werden: die Bedeutung von Mode, die zunehmende Tendenz von Fast Fashion (immer mehr Modezyklen pro Jahr; ständiges Neu- und deshalb billiges Kaufen, um modisch gekleidet zu sein etc.), Shoppen als Hobby/Freizeitaktivität u.a.m. Ziel: Durch das Ausfüllen des Fragebogens denken die Teilnehmenden – oft zum ersten Mal – über ihren tatsächlichen Kleiderkonsum nach. In der Regel ist ihnen zuvor nicht bewusst, wie voll ihr Kleiderschrank ist, wie viel Geld sie für ihre Kleidung tatsächlich ausgegeben haben und wie viele Kleidungsstücke sie besitzen, die sie nicht tragen. Der Aha-Effekt ist also groß. Um sich in die Skala einordnen zu können, müssen die TN sich außerdem untereinander verständigen und kommen dabei ins Gespräch über ihre Kaufgewohnheiten. In der Diskussion können schließlich auch Handlungsalternativen besprochen werden wie Kleider tauschen statt kaufen, Second Hand oder Fairtrade-Kleidung kaufen, sich dem Modediktat verweigern und nach dem Motto „Weniger ist mehr“ leben usw. Vorlage des Fragebogens: Rolle, M. (2007). Weltreise einer Jeans. Zitiert nach: Kampagne für Saubere Kleidung (1997). Jugend, Kleidung, Mode – Vom Baumwollfeld zur Altkleiderkiste, 17 Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Entdeckungsreise durch deinen Kleiderschrank 1. Wie viele T-Shirts (inklusive Tops) hast du, grob geschätzt? _____________ Und wie viele Hosen? ____________ Und wie viele Socken? _____________ Und Sportbekleidung (Hosen, Oberteile, Sportjacken)? ______________ Und Jacken/Mäntel? _________ Und Schuhe (Stiefel, Sandalen, Sneakers, etc.)? __________ 2. Schätze den ungefähren Einkaufswert deiner gesamten Kleidung (ohne Schuhe)! ______________ € 3. Ziehst du alte Sachen an? Ja Nein Wie viele Kleidungsstücke trägst du nie oder selten? ___________ Trägst du deine Sachen auf (bis sie kaputt gehen)? Ja Nein Ab wann ist ein Kleidungsstück nicht mehr neu für dich? ____________________________________ _____________________________________________________________________________________________ Was machst du mit Sachen, die du nicht mehr anziehen möchtest? _________________________ _____________________________________________________________________________________________ 4. Was sagst du zum jährlichen Kleiderverbrauch in verschiedenen Ländern? Deutschland: über 20 kg, Indien: 2 kg, Kamerun: 0,5 kg ______________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________ Mein Wunsch-Arbeitsplatz… Methode zur Reflexion Alter: ab 15 Zeit: ca. 30 Minuten Durchführung: Die Teilnehmenden (TN) füllen jede/r für sich den Fragebogen (Kopiervorlage: folgende Seite) aus. Dafür haben sie ca. 15 Minuten Zeit. Anschließend werden die Fragebögen ausgewertet und die Ergebnisse diskutiert: Antworten auf die offenen Fragen werden von der Leitung auf einem Flipchart notiert und ggf. geclustert. Die angekreuzten Antworten können in eine (vorbereitete) Tabelle auf einer Pinnwand oder einem Whiteboard (entweder von den TN selbst oder von der Leitung) mit Strichen eingetragen oder durch das Aufkleben von Punkten visualisiert werden. Eine andere Möglichkeit ist die Auswertung mittels einer Aufstellung: Die Leitung legt eine Ecke des Raumes für die Angabe „sehr wichtig“ fest und die diagonal gegenüber liegende Ecke für die Angabe „gar nicht wichtig“. Dann stellen sich die TN bei jedem von der Leitung angesagten Kriterium an das eine oder andere Ende der Skala; diejenigen, die „teils-teils“ angegeben haben, stellen sich in die Mitte. Die Leitung befragt einzelne TN, warum ein jeweiliges Kriterium für sie/ihn wichtig bzw. unwichtig ist. Danach moderiert die Leitung eine Diskussion über Arbeitsrechte in Deutschland (mögliche Themen siehe unten). Ziel: Diese Methode wird am besten vor der Beschäftigung mit den Arbeitsbedingungen in der globalen Bekleidungsindustrie durchgeführt, z. B. vor dem Anschauen der Filme „Der Preis der Blue Jeans“ oder „Die Lohnsklavinnen“. Die TN sollen intensiv über ihre zukünftige Berufstätigkeit, ihre individuellen Bedürfnisse an einen Arbeitsplatz und den gewünschten Stellenwert von Arbeit und Freizeit nachdenken. In der anschließenden Diskussion sollen sie erkennen, wie selbstverständlich Bildungs- und Berufschancen (z. B. Grundbildung, Schulpflicht, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Karriereoptionen) in Deutschland in der Regel sind und welche Rechte und Freiheiten sie durch die geltende Arbeitsgesetzgebung und die Sozialversicherung haben, wie z. B. Tariflöhne, Arbeitszeit- und Überstundenregelung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub, Kündigungs-schutz, Rente, Kranken-, Pflege-, Arbeitslosenversicherung etc. Dass es in Deutschland Organisationsfreiheit und ein Versammlungsrecht gibt und sich Arbeitnehmervertretungen, wie Betriebsräte und Gewerkschaften, für Arbeits- und Sozialrechte einsetzen, sollte auch thematisiert werden; denn Gewerkschaften sind in vielen Ländern des globalen Südens verboten. Wenn die TN anschließend mehr über die ausbeuterischen und menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen von Textilarbeiter/innen im globalen Süden erfahren, wird der Unterschied zur Situation von Arbeitnehmer/innen in Deutschland nach dieser Methode umso deutlicher. Dadurch sollen die TN erkennen, dass junge Menschen wie sie – obwohl sie oft täglich bis zu 14 Stunden arbeiten - keine Chance auf ein menschenwürdiges, Existenz sicherndes Leben mit Perspektive haben, und zwar alleine deshalb, weil sie in einem anderen Land mit anderen Verhältnissen leben. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Mein Wunsch-Arbeitsplatz… Mein Traumjob:____________________________________________________________ Maximale Arbeitszeit: _____ Stunden pro Woche; ______Tage pro Woche Uhrzeit: von _____ bis _____ Uhr Wie wichtig sind dir folgende Kriterien bei deiner (späteren) Arbeitsstelle? sehr wichtig teils-teils gar nicht wichtig Flexible Arbeitszeiten ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Guter Verdienst ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Abwechslungsreiche Aufgaben ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Nette Kolleginnen und Kollegen ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Nette Vorgesetzte ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Genügend Freizeit für Hobbies ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Ein gemütlicher Arbeitsplatz ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Überstunden nur gegen Bezahlung ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Aufgaben, die mich interessieren ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Ein Getränkeautomat am Arbeitsplatz ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Mehrere kleine Pausen am Tag ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Karrierechancen ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Weiterbildungen/Trainings ☐ ☐ ☐ ☐ ☐ Hättest du gerne bezahlten Urlaub? Wenn ja, wie viele Wochen im Jahr? ________ Wochen Welche Dinge sind dir an deinem Wunsch-Arbeitsplatz sonst noch wichtig? _________________________________________________________________________ Kennst du gesetzliche Regelungen, die für Arbeitnehmer/innen in Deutschland gelten? Wenn ja, welche? „Shoppen und ich“ Methode zur Selbstreflexion und Aktivierung Alter: ab 14 Zeit: ca. 15 Minuten plus 5-10 Minuten am Ende des Seminars Material: Aufgabenblätter, Stifte Vorgehensweise: Die Teilnehmenden (TN) erhalten das Aufgabenblatt (siehe folgende Seite) und haben 15 Minuten Zeit zum Ausfüllen. Die Aufgabe erledigt jede/r TN alleine für sich und bewahrt das ausgefüllte Blatt gut auf, da es am Ende des Seminars noch einmal benötigt wird. Wichtige Hinweise der Leitung: Die Leitung sollte den TN vorab erklären, dass sie dieses Arbeitsblatt behalten und sie weder beim Ausfüllen noch über die fertigen Ergebnisse mit den anderen TN sprechen dürfen. Da es bei dieser Methode vor allem um die Selbstreflexion geht, sollen die TN sich ausreichend Zeit zum Nachdenken nehmen und möglichst ehrlich antworten. Am Ende des Seminars schauen sich die TN ihre ausgefüllten Arbeitsbögen noch einmal etwa drei Minuten lang an. Dann weist die Leitung darauf hin, dass alle (wieder jede/r für sich) überlegen sollen, ob sie ihr Kaufverhalten in Zukunft ändern würden, nachdem sie nun viel über die Problematik der Textilproduktion im globalen Süden und den Zusammenhang mit unserem Konsum im globalen Norden gelernt haben. Auch dies macht jede/r TN für sich. Ziel: Die Teilnehmenden denken darüber nach, welche Kriterien beim Kauf von Kleidung für sie eine Rolle spielen. Das können Preis, modische Kleidung, Qualität, Farbe, Stil, Marken etc. sein. Und sie überlegen, in welchen Situationen sie Kleider kaufen. Hier könnte Shoppen als Freizeitbeschäftigung, als Frustbewältigung oder zur Belohnung eine Rolle spielen. Da die TN im Lauf des Seminars sehr viel über die sozialen und ökologischen Folgen der globalen Textilproduktion und den Zusammenhang mit unserem Konsum im globalen Norden gelernt haben, kann das Nachdenken über ihr Kaufverhalten am Ende des Seminars dazu führen, dass einige TN beschließen, in Zukunft anders, weniger oder bewusster Kleidung einzukaufen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Shoppen und ich... Wenn ich Klamotten einkaufen gehe, dann Meistens gehe ich Klamotten einkaufen, achte ich besonders darauf, dass… wenn ich…. Normalerweise kleide ich mich so, dass… Wenn ich neue Klamotten gekauft habe, fühle ich mich… „Talk-Show: Mode – fair und nachhaltig oder billig um jeden Preis?“ Methode zur Anwendung von erlerntem Wissen - Rollenspiel Alter: ab 16 Zeit: ca. 60-90 Minuten Material: 5 Karten mit den Rollenbeschreibungen, Stifte, Papier, Flipchart, Pinnwand oder Plakat, Edding o.ä. Vorgehensweise: I. Vorbereitung (Seminarleitung): Die Leitung notiert auf Flipchart/Plakat/Pinnwand gut sichtbar den Titel und folgende Themen der Talk-Show: 1. Mit welchen Problemen für die Umwelt und die Arbeitsrechte ist die Kleidungsproduktion verbunden? 2. Ist eine nachhaltige Kleidungsproduktion realisierbar? Wenn ja, wie? 3. Können Verbraucher/innen zu einer fairen und ökologisch nachhaltigen Kleidungsproduktion beitragen? 6 Stühle für die Moderation und die Talkshow-Gäste (ggf. mehr) werden in einem Halbkreis aufgestellt oder wie bei einer Podiumsdiskussion hinter einem Tisch in eine Reihe gestellt. II. Gruppenarbeit: Für die Talkshow zum Thema Mode sind fünf verschiedene Rollen vorgesehen: - Moderator/in (2 Personen) Vertreter/in einer Modefirma Konsument/in von Kleidung Näher/in einer Zuliefererfabrik in Bangladesch Umweltaktivist/in Jede Rolle wird in einer Gruppe vorbereitet. Deshalb werden als erstes 5 Gruppen gebildet. Jede Gruppe erhält eine der 5 laminierten Karten, auf denen die jeweilige Rolle beschrieben ist. Nach dem Lesen der Karte legt die Gruppe fest, wer von ihnen die Rolle in der TalkShow besetzt. (Je nach Gruppengröße und Interesse können auch zwei Personen an der Talk-Show teilnehmen. Für die Moderation werden auf jeden Fall zwei Personen benötigt: eine Person für die Moderation und eine für das Protokoll) Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Nach einer Idee von Agrar Koordination (Hrsg.) (2013): Bildungsmappe KonsUmwelt I (Verantwortungsvoller Konsum: Wir können auch anders) Für die Vorbereitung des Auftritts ihres Kandidaten in der Talk-Show hat jede Gruppe 15-20 Minuten Zeit: Argumente für die jeweilige Rolle bzw. Antworten auf die oben genannten drei Fragen der Talk-Show werden gesammelt und von dem/der Teilnehmenden an der TalkShow notiert. Dabei denkt die Gruppe über die Ausgangssituation, die Wünsche, Spielräume und ggf. auch Forderungen ihres Kandidaten/ihrer Rolle nach. Damit der/die Moderator/in die Gäste später gut vorstellen kann, erkundigt sich diese Gruppe bei den anderen Gruppen nach ihren jeweiligen Rollen und den Angaben zur Person (Alter etc.). Danach legt jede Gruppe einen Namen für ihren Kandidaten fest und schreibt ein gut lesbares Namensschild. III. Durchführung der Talk-Show: Die Talk-Gäste nehmen ihre Plätze auf den Stühlen im Halbkreis bzw. am Tisch ein und stellen ihr Namensschild vor sich auf den Boden bzw. auf den Tisch. Der/die Moderator/in setzt sich in die Mitte oder stellt sich daneben. Alle anderen Personen bilden das Publikum und setzen sich auf Stühle der Talk-Show gegenüber. Sie können – wie in einer echten Talkshow – klatschen, wenn ihnen etwas gefällt, und sich aktiv mit Fragen und Kommentaren an der Diskussion beteiligen bzw. gezielt von der Moderation zu einzelnen Themen befragt werden. Jetzt geht’s los: Die Moderation stellt die Gäste kurz vor (oder bittet diese, sich selbst vorzustellen) und führt in das Thema ein. Danach leitet die Moderation die Diskussion so, dass sich eine möglichst lebendige Unterhaltung unter den Gästen bzw. mit dem Publikum entwickelt. Dabei darf, wie in echten Talk-Shows auch, heftig gestritten, aber auch herzlich gelacht werden. Wenn alle wichtigen Argumente ausgetauscht sind, fasst der/die Protokollant/in die Ergebnisse der Diskussion kurz zusammen. Dann ist die Talk.Show zu Ende. Ziel: Die Teilnehmenden können in der Gruppenarbeit ihr bisher im Seminar erlangtes Wissen über die globale Textilproduktion testen und gemeinsam über die damit verbundenen Probleme nachdenken. Dieses Wissen müssen sie anwenden, um in ihre spezifischen Rollen schlüpfen und diese glaubhaft nach außen darstellen zu können. Für ihre jeweilige Rolle müssen sie Fakten und überzeugende Argumente zusammentragen. Die Methode bietet die Möglichkeit, Pro und Contra vieler Themen und Thesen rund um die Kleiderproduktion darzustellen. Die Teilnehmenden können zudem eigene Standpunkte und Meinungen entwickeln, die bislang vielleicht noch nicht thematisiert wurden, und sich im Diskutieren üben. Durch die Rolle der Aktivistin können darüber hinaus Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie bzw. wo die Teilnehmenden sich selbst engagieren können: z. B. bei Greenpeace, der BUNDJugend oder der Kampagne für Saubere Kleidung und ihren vielen Mitgliedorganisationen wie Femnet, CIR, Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen, INKOTA und andere. Auf der folgenden Seite gibt es die fünf Rollenbeschreibungen als Text; diese sind in der Materialbox als laminierte Karten enthalten. Beschreibung der fünf Rollen/Gäste der Talk-Show: Moderator/in (zwei Personen): Eure Aufgaben sind die Einführung in das Thema, die Vorstellung der Podiumsgäste sowie die Leitung der Diskussion. Überlegt euch, welche Fragen ihr euren Gästen stellt. Versucht zu berücksichtigen, dass jeder Gast in der Diskussion ungefähr gleich viel Redezeit hat und seine Argumente vorstellen kann. Überlegt euch, wer von euch die Moderation übernimmt und wer die Diskussion protokolliert. Der/die Protokollant/in fasst am Ende die Ergebnisse der Talkshow kurz zusammen. Vertreter/in der Modefirma: Du bist Geschäftsführer/in einer großen Modekette. In letzter Zeit ist diese immer wieder in Kritik geraten, weil bei den Zulieferunternehmen schlechte Arbeitsbedingungen herrschen und giftige Abwasser in die Umwelt gelangten. Vor kurzem hat dein Unternehmen einen neuen Verhaltenskodex entwickelt, der sich allerdings nicht auf Zulieferunternehmen erstreckt. Das Unternehmen steht zudem im Preiskampf mit anderen Modefirmen, denn der Konkurrenzdruck ist groß. Und schließlich erwarten die Kunden/innen ja auch möglichst billige Klamotten. Überlege, wie du dein Unternehmen und die neue Strategie hier vorstellen möchtest. Bereite dich auf mögliche Kritik der anderen Gäste vor. Konsument/in: Du bist modebewusst und gehst gerne shoppen. Natürlich willst du nicht, dass Menschen und Umwelt ausgebeutet werden, um dein T-Shirt zu produzieren. Dennoch möchtest Du nicht zu viel Geld für Kleidung ausgeben. Mit welchen Argumenten kannst du dein Kaufverhalten begründen? Überlege dir auch, welche Fragen du den anderen Gästen stellen möchtest. Bereite dich auf mögliche Kritik der anderen Gäste vor. Näher/in aus Bangladesch: Du bist 20, lebst und arbeitest in der Fabrik, die auch für die anwesende Modefirma produziert. Du arbeitest 16 Stunden am Tag, der Lohn reicht kaum zum Überleben. Davon schickst du noch Geld an deine Eltern, die deine Kinder versorgen, die du in deinem Heimatdorf zurücklassen musstest. Aufgrund der Chemikalien, denen Du ausgesetzt bist, hast Du Gesundheitsprobleme. Überlege dir, welche Forderungen du an Modefirmen und/oder Käufer/innen stellst. Umweltaktivist/in: Du kämpfst gegen die Umweltbelastung und die Ressourcenverschwendung, die mit der Kleidungsproduktion einhergehen. Dich stört die „Geiz-ist geil-Mentalität“ und der gedankenlose Umgang der europäischen Käufer/innen mit diesen Konsumgütern. Außerdem kannst Du nicht verstehen, weshalb Modeketten sich nicht auf einheitliche verbindliche soziale und ökologische Standards bei der Produktion einigen können. Überlege dir, welche Forderungen du an Modefirmen und/oder Käufer/innen stellst. „Themenpfad Mode“ Methode zu Assoziationen zum Thema Mode und Kleidung (in der Materialbox enthalten) Alter: ab 14 Zeit: ca. 30 Minuten Vorgehensweise: Die laminierten Karten, auf denen verschiedene Situationen, Gefühle oder Aktionen zum Thema Mode und Kleidung dargestellt sind, werden gemischt auf dem Boden oder einem großen Tisch verteilt. Die Teilnehmenden (TN) setzen sich in einem Kreis um die Karten und haben ein bis zwei Minuten Zeit, sich die Bilder anzuschauen. Aufgabe der TN ist es, anschließend eine Assoziationskette aus den verschiedenen Bildern zu bilden. Das erste Glied der Kette ist immer die Karte „MODE“. Anschließend legen die TN im Uhrzeigersinn jeweils eine Karte an eine bereits liegende Karte an, die ihrer Meinung nach inhaltlich gut dazu passt. Dabei erläutern sie der Gruppe kurz, warum sie einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen diesen beiden Bildern sehen. Wichtig: Die Moderation sollte darauf hinweisen, dass es keine falschen Assoziationen gibt. Während eine Person ihre Assoziationen erklärt, hören die anderen Gruppenmitglieder aufmerksam zu, stellen jedoch keine Fragen. Auswertung: Wenn es keine Ideen mehr zum Anlegen von Karten gibt, der Themenpfad also vollständig ist, bekommen die TN Zeit, um sich die Assoziationskette noch einmal anzuschauen und alle Verbindungen zu verstehen. Anschließend findet eine kurze Fragerunde statt, in der die Leitung die TN fragt, wie es ihnen ergangen ist, ob sie Schwierigkeiten hatten, Assoziationen zu finden bzw. Assoziationen anderer TN nachzuvollziehen. An dieser Stelle können offene Fragen der TN geklärt werden und es kann sich eine Diskussion über Mode und Kleidung anschließen. Ziel: Bei dieser Methode wird zum einen deutlich, was die TN mit den Themen Mode und Kleidung verbinden. Zum anderen regen die Bilder die TN zum Nachdenken an; z.B. kann Mode bei einigen TN auch negative Assoziationen auslösen. Die Methode „Themenpfad Mode“ kann deshalb auch zu einer ersten kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Kleidung und Textilproduktion führen. Nach einer Idee von SÜDWIND Agentur (Österreich) u.a. (Hrsg.). Mein Design. Meine Verantwortung. Nachhaltige Mode – Handbuch für LehrerInnen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des „Entdeckungsreise durch den Kleiderschrank“ Methode zur Reflexion des eigenen Kleiderkonsums und Aktivierung Alter: ab 14 Zeit: ca. 30 Minuten Material: Fragebogen (Kopiervorlage: nächste Seite), Stifte Vorgehensweise und Auswertung: Die Teilnehmenden (TN) erhalten je einen Fragebogen und haben 15 Minuten Zeit, ihn auszufüllen, d. h. sich auf die Reise in ihren eigenen Kleiderschrank zu begeben. Sie sollten die Fragen möglichst ehrlich beantworten. Wenn alle TN fertig sind, wählt die Leitung drei bis vier Fragen aus und bittet die TN, sich je nach Anzahl der Kleidungsstücke, Einkaufswert etc. nebeneinander in einer Reihe (Skala) von viel bzw. hoher Wert bis wenig bzw. geringer Wert aufzustellen. Gut zur Aufstellung eignen sich z. B. die Fragen Nr. 1 (Anzahl der T-Shirts und Anzahl der Schuhe), Nr. 2 (Einkaufswert der Kleidung) und Nr. 3 (Anzahl der ungetragenen Kleidungsstücke). Die an den Enden der Skala stehenden Personen und einige aus dem Mittelfeld nennen auf Fragen der Leitung hin die jeweilige Zahl, den jeweiligen Wert. Wichtig: Die Leitung sollte unbedingt darauf hinweisen, dass es bei dieser Methode nicht um eine (positive oder negative) Bewertung des Konsumverhaltens einzelner geht, sondern darum, sich das eigene Kaufverhalten bewusst zu machen und zu zeigen, in welcher Spannbreite sich der Konsum aller TN bewegt. Warum manche TN wenige Klamotten besitzen, kann Stoff für Diskussionen bieten: Aus Geldnot? Wegen bewusstem Konsumverzicht? Weil Kleidung im Leben des/der TN eine untergeordnete Rolle spielt? Über Fragen wie „Wart ihr überrascht über die Anzahl eurer Kleidungsstücke?“, „Wusstet ihr, was in eurem Kleiderschrank hängt?“ oder „Wie kommt es, dass ihr Klamotten, die ihr gekauft habt, nicht tragt?“ bzw. andere Fragen des Fragebogens werden die Ergebnisse im Plenum zusammengetragen. Anschließend kann eine Diskussion über Kleiderkonsum allgemein angeregt werden: die Bedeutung von Mode, die zunehmende Tendenz von Fast Fashion (immer mehr Modezyklen pro Jahr; ständiges Neu- und deshalb billiges Kaufen, um modisch gekleidet zu sein etc.), Shoppen als Hobby/Freizeitaktivität u.a.m. Ziel: Durch das Ausfüllen des Fragebogens denken die Teilnehmenden – oft zum ersten Mal – über ihren tatsächlichen Kleiderkonsum nach. In der Regel ist ihnen zuvor nicht bewusst, wie voll ihr Kleiderschrank ist, wie viel Geld sie für ihre Kleidung tatsächlich ausgegeben haben und wie viele Kleidungsstücke sie besitzen, die sie nicht tragen. Der Aha-Effekt ist also groß. Um sich in die Skala einordnen zu können, müssen die TN sich außerdem untereinander verständigen und kommen dabei ins Gespräch über ihre Kaufgewohnheiten. In der Diskussion können schließlich auch Handlungsalternativen besprochen werden wie Kleider tauschen statt kaufen, Second Hand oder Fairtrade-Kleidung kaufen, sich dem Modediktat verweigern und nach dem Motto „Weniger ist mehr“ leben usw. Vorlage des Fragebogens: Rolle, M. (2007). Weltreise einer Jeans. Zitiert nach: Kampagne für Saubere Kleidung (1997). Jugend, Kleidung, Mode – Vom Baumwollfeld zur Altkleiderkiste, 17 Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Entdeckungsreise durch deinen Kleiderschrank 1. Wie viele T-Shirts (inklusive Tops) hast du, grob geschätzt? _____________ Und wie viele Hosen? ____________ Und wie viele Socken? _____________ Und Sportbekleidung (Hosen, Oberteile, Sportjacken)? ______________ Und Jacken/Mäntel? _________ Und Schuhe (Stiefel, Sandalen, Sneakers, etc.)? __________ 2. Schätze den ungefähren Einkaufswert deiner gesamten Kleidung (ohne Schuhe)! ______________ € 3. Ziehst du alte Sachen an? Ja Nein Wie viele Kleidungsstücke trägst du nie oder selten? ___________ Trägst du deine Sachen auf (bis sie kaputt gehen)? Ja Nein Ab wann ist ein Kleidungsstück nicht mehr neu für dich? ____________________________________ _____________________________________________________________________________________________ Was machst du mit Sachen, die du nicht mehr anziehen möchtest? _________________________ _____________________________________________________________________________________________ 4. Was sagst du zum jährlichen Kleiderverbrauch in verschiedenen Ländern? Deutschland: über 20 kg, Indien: 2 kg, Kamerun: 0,5 kg ______________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________ „Shoppen und ich“ Methode zur Selbstreflexion und Aktivierung Alter: ab 14 Zeit: ca. 15 Minuten plus 5-10 Minuten am Ende des Seminars Material: Aufgabenblätter, Stifte Vorgehensweise: Die Teilnehmenden (TN) erhalten das Aufgabenblatt (siehe folgende Seite) und haben 15 Minuten Zeit zum Ausfüllen. Die Aufgabe erledigt jede/r TN alleine für sich und bewahrt das ausgefüllte Blatt gut auf, da es am Ende des Seminars noch einmal benötigt wird. Wichtige Hinweise der Leitung: Die Leitung sollte den TN vorab erklären, dass sie dieses Arbeitsblatt behalten und sie weder beim Ausfüllen noch über die fertigen Ergebnisse mit den anderen TN sprechen dürfen. Da es bei dieser Methode vor allem um die Selbstreflexion geht, sollen die TN sich ausreichend Zeit zum Nachdenken nehmen und möglichst ehrlich antworten. Am Ende des Seminars schauen sich die TN ihre ausgefüllten Arbeitsbögen noch einmal etwa drei Minuten lang an. Dann weist die Leitung darauf hin, dass alle (wieder jede/r für sich) überlegen sollen, ob sie ihr Kaufverhalten in Zukunft ändern würden, nachdem sie nun viel über die Problematik der Textilproduktion im globalen Süden und den Zusammenhang mit unserem Konsum im globalen Norden gelernt haben. Auch dies macht jede/r TN für sich. Ziel: Die Teilnehmenden denken darüber nach, welche Kriterien beim Kauf von Kleidung für sie eine Rolle spielen. Das können Preis, modische Kleidung, Qualität, Farbe, Stil, Marken etc. sein. Und sie überlegen, in welchen Situationen sie Kleider kaufen. Hier könnte Shoppen als Freizeitbeschäftigung, als Frustbewältigung oder zur Belohnung eine Rolle spielen. Da die TN im Lauf des Seminars sehr viel über die sozialen und ökologischen Folgen der globalen Textilproduktion und den Zusammenhang mit unserem Konsum im globalen Norden gelernt haben, kann das Nachdenken über ihr Kaufverhalten am Ende des Seminars dazu führen, dass einige TN beschließen, in Zukunft anders, weniger oder bewusster Kleidung einzukaufen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Shoppen und ich... Wenn ich Klamotten einkaufen gehe, dann Meistens gehe ich Klamotten einkaufen, achte ich besonders darauf, dass… wenn ich…. Normalerweise kleide ich mich so, dass… Wenn ich neue Klamotten gekauft habe, fühle ich mich… „Wir können auch anders…“ - Wege zu einem bewussten Kleiderkonsum und aktivem Engagement Methode zur Aktivierung Alter: ab 14 Zeit: 40 Minuten (20 Minuten Gruppenarbeit, 20 Minuten Präsentation) Material: 4 Bilder/Fotos zum Zerschneiden für Gruppenbildung, ein Beutel, Stifte zum Schreiben und Malen, Papierbögen, Flipchart bzw. Pinnwand, Moderationskarten und für jede der vier Gruppen die jeweiligen Arbeitsblätter (siehe unten) Vorbereitung: Bildung von vier Kleingruppen (KG): Pro Gruppe wird je ein Foto/Bild, passend zum Thema, in Schnipsel geschnitten. Alle Foto-Schnipsel kommen in einen Beutel, die Teilnehmenden ziehen verdeckt je einen Schnipsel und suchen anschließend die anderen Teile des Fotos, also ihre Gruppenmitglieder. Die KG erhalten ihre Aufgabenblätter und haben 20 Minuten Zeit für die Gruppenarbeit. Danach präsentieren sie ihre Ergebnisse im Plenum. Auswertung: Diese Methode sollte gegen Ende eines Seminars eingesetzt werden, wenn die Teil-nehmenden bereits Kenntnisse über die globale Baumwoll- und Textilproduktion und deren sozialen und ökologischen Folgen haben und zuvor auch über ihren eigenen Kleiderkonsum nachgedacht haben. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden sich in der Gruppe noch einmal über die jeweiligen Themen austauschen und sich dann Gedanken darüber machen, welche Handlungsoptionen sie haben: sowohl bezüglich eines anderen Kleider-Konsums als auch bezüglich eines aktiven Engagements. Nach der Präsentation jeder Gruppe kann sich gut eine Diskussion darüber anschließen, ob die vorgestellten Handlungsoptionen für sie selber auch in Frage kämen, was sie ggf. daran hindert und ob sie schon Erfahrungen damit gemacht haben. Beispielsweise weigern sich viele Jugendliche und junge Erwachsene aus hygienischen Gründen, Second-Hand-Klamotten zu tragen, andere wiederum tauschen ihre Kleider ohne Probleme in Online-Börsen… Im Handout für die Teilnehmenden (auch auf dieser CD-Rom) werden einige Handlungsalternativen sowie verschiedene Möglichkeiten, aktiv zu werden, genannt. Die Seminar-leitung kann das Dokument zur Beratung der Kleingruppen nutzen als auch anschließend für die Auswertung: Die vorgestellten Ideen der KG Alternativen Kleiderneukauf können um weitere Möglichkeiten ergänzt werden, wenn nicht alle genannt wurden. Gute weiterführende Infos zur Problematik und zum Umgang mit Altkleidern finden sich zudem auch bei www.fairwertung.de. Nach der Vorstellung der KG Kampagne Arbeitsbedingungen sollte auf die Arbeit der Kampagne für Saubere Kleidung hingewiesen werden, im Anschluss an die Präsentation der KG Kampagne Umwelt z. B. auf die Arbeit von Greenpeace. Das Handout selbst sollte den Teilnehmenden erst am Ende der Veranstaltung gegeben werden. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Gruppe 1 - Alternativen Kleiderneukauf Ihr habt bis jetzt viel erfahren über den Baumwollanbau, die globale Textil- und Bekleidungsproduktion, Kinderarbeit usw. Und ihr habt euch Gedanken über euren Kleiderkonsum gemacht. Jetzt habt ihr 20 Minuten Zeit für folgende Aufgaben: 1. Überlegt in der Gruppe, was ihr tun könnt, statt Klamotten neu zu kaufen. Kennt ihr Alternativen? Habt ihr welche ausprobiert? 2. Denkt euch außerdem einen Spruch/Slogan aus, mit dem ihr die Leute zu einem anderen Konsumverhalten auffordern würdet. Anschließend stellt ihr die Ergebnisse eurer Gruppe den anderen Teilnehmenden vor. Art und Weise der Präsentation könnt ihr ganz nach Belieben wählen: Ihr könnt eure Ideen auf einem Flipchartbogen (mit Schrift und/oder Zeichnungen) darstellen, sie auf Moderationskarten an der Pinnwand präsentieren oder eine Szene zu eurem Thema/Slogan vorspielen. Gruppe 2 – Altkleider Ihr habt jetzt viel erfahren über den Baumwollanbau, die globale Textilund Bekleidungsproduktion, Kinderarbeit usw. Und ihr wisst nun, dass Altkleidercontainer keine gute Lösung für gebrauchte Kleidung sind, da diese Altkleider an Textilverwertungsfirmen verkauft werden, die sie an Zwischenhändler in Osteuropa oder Afrika weiterverkaufen. Jetzt habt ihr 20 Minuten Zeit für folgende Aufgaben: 1. Überlegt in der Gruppe, was ihr mit Altkleidern noch machen könntet, statt sie in den Container zu werfen. 2. Denkt euch außerdem einen Spruch/Slogan aus, mit dem ihr die Leute zu einem anderen Umgang mit Altkleidern auffordern würdet. Anschließend stellt ihr die Ergebnisse eurer Gruppe den anderen Teilnehmenden vor. Art und Weise der Präsentation könnt ihr ganz nach Belieben wählen: Ihr könnt eure Ideen auf einem Flipchartbogen (mit Schrift und/oder Zeichnungen) darstellen, sie auf Moderationskarten an der Pinnwand präsentieren oder eine Szene zu eurem Thema/Slogan vorspielen. Gruppe 3 - Kampagne Umwelt Ihr habt jetzt viel erfahren über den Baumwollanbau, die globale Textilund Bekleidungsproduktion, Kinderarbeit usw. Und ihr wisst, welche Folgen das für die Umwelt hat: enormer Wasserverbrauch, verseuchte Gewässer oder wie beim Aralsee Rückgang des Wassers, Entstehung einer giftigen Salzwüste etc. Jetzt habt ihr 20 Minuten Zeit für folgende Aufgaben: 1. Überlegt in der Gruppe, wer für diese Umweltzerstörung verantwortlich ist und wie man daran etwas ändern könnte: Welche Argumente, welche Aktionen könnten überzeugen? 2. Denkt euch außerdem einen Spruch/Slogan für eine Aktion aus, mit der ihr euch für eine umweltfreundliche oder ökologische Textilproduktion einsetzen würdet. Anschließend stellt ihr die Ergebnisse eurer Gruppe den anderen Teilnehmenden vor. Art und Weise der Präsentation könnt ihr ganz nach Belieben wählen: Ihr könnt eure Ideen auf einem Flipchartbogen (mit Schrift und/oder Zeichnungen) darstellen, sie auf Moderationskarten an der Pinnwand präsentieren oder eine Szene zu eurem Thema/Slogan vorspielen. Gruppe 4- Kampagne Arbeitsbedingungen Ihr habt jetzt viel erfahren über den Baumwollanbau, die globale Textilund Bekleidungsproduktion, Kinderarbeit usw. Und ihr wisst mehr über die ausbeuterischen und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Baumwoll- und Textilproduktion. Jetzt habt ihr 20 Minuten Zeit für folgende Aufgaben: 1. Überlegt in der Gruppe, wer für diese Arbeitsbedingungen verantwortlich ist und wie man daran etwas ändern könnte. Welche Argumente, welche Aktionen könnten überzeugen? 2. Denkt euch außerdem einen Spruch/Slogan für eine Aktion aus, mit der ihr euch für gerechtere Arbeitsbedingungen in der Baumwoll- und Textilproduktion einsetzen würdet. Anschließend stellt ihr die Ergebnisse eurer Gruppe den anderen Teilnehmenden vor. Art und Weise der Präsentation könnt ihr ganz nach Belieben wählen: Ihr könnt eure Ideen auf einem Flipchartbogen (mit Schrift und/oder Zeichnungen) darstellen, sie auf Moderationskarten an der Pinnwand präsentieren oder eine Szene zu eurem Thema/Slogan vorspielen.
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