„Auf die richtige Menge kommt es an wenig hilft - ein Zuviel dagegen zerstört.“ 2. Auflage 2 1 Pflanzensaftkuren Impressum Klaus Scharmberg • Nordseite 29 • 18375 Wieck-Darß ab 17.00 Uhr • 03 82 33 - 702 4 41 [email protected] Erschienen im Selbstverlag © 2013 Alle Rechte, der Übersetzung und Vervielfältigung in andere Sprachen sowie in alle Formen von Print.- oder Onlinemedien, einschließlich des auszugsweisen Nachdruckes von einzelnen Kuranwendungen oder anderen Teilen aus diesem Buch sowie auch des Buchumschlages für den privaten oder gewerblichen Bereich, bedürfen ausdrücklich einer schriftlichen Genehmigung des Verfassers. Pflanzensaftkuren 2 2. Auflage Pflanzen - Rohsaft - Kuren Ein praktischer Ratgeber für Laien, Nichtärzte und alle medizinisch gebildete Personen; für die Gesundheit der der ganzen Familie und mit 60 farbigen Bildtafeln Ein Buch über die Heilwirkungen von naturreinen Pflanzensäften, aus Heilpflanzen, Gemüse und Früchten. Ein Buch sowohl für all jene, welche gesund machen (Ärzte), als auch für solche die gesund werden und allen denjenigen die gesund bleiben wollen. Alles aus dem Fraktur übersetzt und ans Licht gegeben von Klaus Scharmberg 2. Auflage 3 Pflanzensaftkuren Inhalt V o r w o r t ..................................................................................................................................... 8 Zum Geleit .................................................................................................................................... 12 1. Abteilung - Ausführliche Beschreibung der Heilpflanzen - Säfte und ihre therapeutischen Heilwirkungen auf den Menschen ........................................ 12 1. Wissen wir denn heute überhaupt noch, was Gesundheit wirklich ist?! .................................. 13 2. Heilung durch die Natur! ......................................................................................................... 14 3. Von den Heilpflanzen und Pflanzensegen. ................................................................................ 16 4. Trinke Pflanzen roh, Dann wirst Du froh! ................................................................................ 20 5. E t w a s v o n d e n w i c h t i g s t e n K r ä u t e r.- und G e m ü s e s ä f t e n. ................ 25 Apfelsaft (Apfelbaum), Malus silvestris Mill. ............................................................................. 27 Baldrian - Saft - Valeriana officinalis L. ...................................................................................... 32 Beta Vulgaris - Saft (rote Beete) .................................................................................................. 37 Birkensaft (Weißbirke), Betula alba L. ......................................................................................... 40 Blaubeere (Heidelbeere); Vaccinium Myrtillus L. ....................................................................... 47 Bohne (Garten.- oder Strauchbohne), phaseolus vulgaris L. ........................................................ 51 Boretsch (Borago officinalis L.) ................................................................................................... 57 Brennessel - Große (Urtica dioica L.) .......................................................................................... 61 Brombeere-Saft, Rubus fruticosus L. ........................................................................................... 66 Brunnenkresse -Saft (Nasturium officinale Rorippa Br.) .............................................................. 70 Eberesche (Vogelbeere, süße, Sorbus aucuparia L = Pirus aucuparia Gaertnn.) .......................... 77 Enziansaft - Gelber (Gentiana Lutea L.) „was bitter im Mund, ist dem Magen gesund“ ............. 82 Erdbeere -Walderdbeere, Fragaria vesca L. ................................................................................. 87 Fenchel - Saft (Foeniculum vulgare Mill.) .................................................................................. 90 Gurkensaft (Cucumis sativius = Garten oder grüne Gurke) ........................................................ 95 Hagebutte - Saft (Heckenrose, Rosa canina L.) ............................................................................ 98 Holunder - Saft (Sambucus nigra L.) .......................................................................................... 103 Hopfen - (Saft), Humulus Lupulus L. ......................................................................................... 111 Huflattich - Saft (Tussilago Farfara) ........................................................................................... 116 Johanniskraut- Saft (Hypericum perloratum L.) ......................................................................... 123 Kalmus - Saft (Acorus Calamus L.)........................................................................................... 128 Kamille - Saft (Matericaria chamomilla L. = d.i. die echte Kamille ......................................... 133 Knoblauch-Saft (Allium sativum L.) .......................................................................................... 139 Königskerze (Großblumige - Verbascum thapsiforme Schrad.) ................................................. 147 Löwenzahn-Saft (Taraxacum officinale Weber) ......................................................................... 152 Meerrettich-Saft (Cochlearia armoracia) ................................................................................... 159 Mistel-Saft (Viscum album L.) ................................................................................................... 165 Möhren - Saft Gelbe Rübe, Daucus corata ................................................................................ 169 Petersilie - Saft, Petroselinum sativum Hoffm............................................................................ 172 Rettich - Saft, Raphanus sativus L. ............................................................................................. 178 Salbei - Saft, Salvia officinalis L. .............................................................................................. 180 Sauerkraut - Saft und seine Verwendung in der Kneipp Kräuterkur (1932) ............................. 184 Schafgarbe - Saft, Achiella Millefolium L. ................................................................................. 190 Schlehen - Saft, Schlehdorn (Prunus spinosa L.)........................................................................ 197 Sellerie - Saft, Apium graveolens L. .......................................................................................... 203 Pflanzensaftkuren 4 2. Auflage Spinat - Saft, Spinacia oleracea ................................................................................................. 207 Spitzwegerich - Saft, Plantago lanceolata L. ............................................................................. 209 Thymian - Saft, (Gartenthymian) Thymus vulgaris L.; Thymus Serpyllum L. = Feldthymian.. 214 Tomate - Saft, Solanum lycopersicum ........................................................................................ 220 Wacholder - Saft, Juniperus communis L. ................................................................................. 223 Weißdorn - Saft, Crataegus Oxyacantha L. ................................................................................ 230 Wermut - Saft, Artemisia absinthium ......................................................................................... 234 Zinnkraut - Saft, Ackerschachtelhalm - Equisetum arvense L. ................................................ 242 Zwiebel - Saft, Allium cepa ....................................................................................................... 248 2. Abteilung - Erster Teil - Trinke und genese durch Pflanzen-Rohsäfte; wichtige Ergänzungen zum richtigen Gebrauch der Säfte .................................. 255 Zweiter Teil - Krankheit und Pflanze, die große lexikalische Krankheitsübersicht, welchen Saft sollte man bei welcher Krankheit gebrauchen ........................................................................................ 256 Dritter Teil - wichtiges Wissen zu den vorgenannten Pflanzensaft Kombinationen - wie verwendet man die Pflanzen - Rohsäfte .......................... 272 3. Abteilung - Pflanzensaft-Kuren im Krankheitsfall; Kur-Empfehlungen bei den verschiedentlichen Krankheiten, Kur - gegen: Kur - Nr. 1 Erkältungskrankheiten ............................................................................................. 276 Kur - Nr. 2 Bronchialkatarrh ....................................................................................................... 277 Kur - Nr. 3 Bronchial - Asthma .................................................................................................. 277 Kur - Nr. 4 Basedoẃsche Krankheit ........................................................................................... 278 Kur - Nr. 5 Fettsucht ................................................................................................................... 279 Kur - Nr. 6 Zuckerleiden ............................................................................................................. 280 Kur - Nr. 7 Wechseljahre............................................................................................................. 280 Kur - Nr. 8 Ekzeme und Flechten ............................................................................................... 281 Kur - Nr. 9 Furunkellose ............................................................................................................. 282 Kur - Nr. 10 Krampfadern ........................................................................................................... 283 Kur.- Nr.: 11 Unterschenkelgeschwür = offenes Bein(e). ........................................................... 283 Kur - Nr. 12 Haarkräftigung und Haarpflege .............................................................................. 284 Kur - Nr. 13 Herzneurose ............................................................................................................ 285 Kur - Nr. 14 Kreislaufstörungen ................................................................................................. 286 Kur - Nr. 15 Blutreinigung .......................................................................................................... 286 Kur - Nr. 16 Leber.- und Gallenleiden ........................................................................................ 288 Kur - Nr. 17 Gallensteine ............................................................................................................ 289 Kur - Nr. 18 Magengeschwüre .................................................................................................... 290 Kur - Nr. 19 Magenschwäche ..................................................................................................... 291 Kur - Nr. 20 Darmträgheit........................................................................................................... 291 Kur - Nr. 21 Hämorrhoiden ......................................................................................................... 292 Kur - Nr. 22 Nierenleiden ........................................................................................................... 293 Kur - Nr. 23 Nierensteine ............................................................................................................ 294 Kur - Nr. 24 Blasenentzündung .................................................................................................. 295 Kur - Nr. 25 Nervenschwäche ..................................................................................................... 296 Kur - Nr. 26 Nervenentzündung.................................................................................................. 297 2. Auflage 5 Pflanzensaftkuren Kur - Nr. 27 Kopfschmerzen ....................................................................................................... 298 Kur - Nr. 28 Schlaflosigkeit ........................................................................................................ 299 Kur - Nr. 29 Gicht & Muskelrheumatismus................................................................................ 300 Kur - Nr. 30 Stärkungskur........................................................................................................... 301 Kur - Nr. 31 sichere Schwangerschaft ........................................................................................ 302 4. Abteilung: Dosierungsvorschriften für alle kaltgepreßten .................................................... 303 Pflanzen-Rohsäfte: ..................................................................................................................... 303 5. Abteilung - Kleines medizinisches Lexikon - Eine kurze Erklärung der wichtigsten Fachbegriffe, für eine gesunde Ernährung ..................................... 308 1. Was ist Gesundheit ? .............................................................................................................. 308 2. Die Bedeutung des Basenüberschusses und seine Wirkung im Körper ................................. 309 3. Was heißt Diät ? ..................................................................................................................... 312 4. Über die Mineralsalze .......................................................................................................... 314 5. Die Verstopfung ..................................................................................................................... 316 6. Leber.- und Gallenleiden ....................................................................................................... 319 7. Was ist Zuckerkrankheit ? ...................................................................................................... 322 8. Diät für Zuckerkranke ............................................................................................................ 323 9. Was ist die Gicht .................................................................................................................... 323 10. Die Harnsäure als ein schädliches Stoffwechselprodukt ................................................... 324 11. Was ist Rheumatismus ......................................................................................................... 325 12. Die Gersonkost ..................................................................................................................... 330 13. Was tun gegen Arterienverkalkung und hoher Blutdruck .................................................... 331 14.Der hohe Blutdruck ............................................................................................................... 333 15. Was tun um jung und frisch zubleiben ? .............................................................................. 334 16. Diät für Herzkranke ............................................................................................................. 335 17. Wie verhalte ich mich bei Fettsucht ? .................................................................................. 336 18. Was hilft bei Magersucht und Abmagerung ? ...................................................................... 338 19. Was eine Nierenerkrankungen ? ........................................................................................... 339 20. Warum Diät in der Schwangerschaft .................................................................................... 341 21. Die wichtigsten Bausteine der Gesundheit .......................................................................... 343 22. Gesunde Ernährung tut not; warum ? .................................................................................. 343 23. Die Grundlagen einer gesunden Ernährung ......................................................................... 345 Aromastoffe ............................................................................................................................... 346 Fermente und Enzyme ............................................................................................................... 346 Eiweiß ........................................................................................................................................ 346 Fett ............................................................................................................................................. 347 Kohlenhydrate ............................................................................................................................ 347 Von Mineralsalze und Mineralstoffen ......................................................................................... 348 l e i c h t Säureüberschüssig ....................................................................................................... 352 23. Über die Wirksamkeit und Aufgaben der wichtigeren Mineralstoffe .................................. 352 Kalk und Phosphor ..................................................................................................................... 352 Kalium ........................................................................................................................................ 353 Magnesium ................................................................................................................................. 354 Pflanzensaftkuren 6 2. Auflage Natrium ...................................................................................................................................... 354 Kieselsäure ................................................................................................................................. 355 Spurenelemente .......................................................................................................................... 355 Schwefel ..................................................................................................................................... 356 Fluor ........................................................................................................................................... 357 Eisen ........................................................................................................................................... 357 24. Die wichtigsten Vitamine und ihre Funktion ........................................................................ 358 Nachtrag zum Basenüberschuß .................................................................................................. 364 Das Wasser ................................................................................................................................. 366 Die Kalorien ............................................................................................................................... 366 Die wichtigsten Bestandteile und besonderen Heilwirkungen der einzelnen Obstsorten, Gemüse, Gewürze und Nüsse................................................................................. 367 Gemüse und Salate ..................................................................................................................... 370 Gewürze ..................................................................................................................................... 371 Schlusswort ................................................................................................................................. 374 Literaturnachweise Dr. med Konrad Grams - Pflanzensäfte in der ärztlichen Praxis 1933 Dr. med C. R. Löffler - Die Kräutersaftkuren und ihre Anwendung 1941 Prof. Dr. med W. Heupke - Obstsaftkuren bei Krankheiten aller Art 1943 Prof. Dr. med Willy Weitzel - Obst und Gemüse in der Heilkunde 1939 Dr. med A. Jung (Diätarzt) Dr. med Friedel Strauß - Das Säftebuch; mit Anregungen für die physikalische Therapie - Volkssanatorium, Basel 1942 Prof. Dr. R. Jaretzky und Dr. J. Karl Geith - Die deutschen Heilpflanzen in Bild, Wort und Geschichte; Ergänzungsband für Lehrer, Text und Tafelband 1940 Dr. M. Bircher-Benner - Ungeahnte Wirkungen von falscher und von richtiger Ernährung 3. Aufl. 1937 Prof. Dr. F. Eckstein und Dr. med. S. Flamm - Die Kneipp Kräuterkur, praktischer Wegweiser zu ihrem Gebrauch in gesunden und kranken Tagen 1934 Dr. med. Uwe Frenssen - Gesundheit ist Leben 2 BDE, 3. Aufl. 1942 2. Auflage 7 Pflanzensaftkuren und Leben dem Prinzip des Bösen und Zerstörenden in uns, zulange, zuviel Raum gegeben. Langsam und mit tödlicher Sicherheit, ist derzeit ein Prozeß im kommen, in dem die Natur sich für diese / unserer Unvernunft, unser Nicht-erkennen wollen, zu rächen beginnt! Denn zu den allgemeinen Krankheiten früherer Tage, kamen in ungleich verstärktem Maße unserer heutigen Zeit, Krebs, Aids oder etwa immer mehr resistente Krankheitskeime und anderer Geißeln der Menschheit, als auch eine weitere endlose Schar großer und kleiner körperlicher Gebrechen hinzu..... Fazit: Es gibt in den heutigen Tagen kaum noch einen wahrhaft richtig gesunden Menschen unter uns.... ! 1. Wissen wir denn heute überhaupt noch, was Gesundheit wirklich ist?! Mit 50 Jahren, oft sogar noch früher, sind wir „a u f g e b r a u c h t” und könnten dabei doch mit stolzen 80 Jahren noch schlank, jung, gesund, beweglich, körperlich und geistig frisch sein, wenn wir es nur e r k e n n e n w o l l t e n! Ja, wenn wir nur erkennen wollten, was uns not tut: „Licht, Luft, Reinheit im Denken und im Leben und vor allem eine richtige Ernährung. Aber wie schwer ist es für den heutigen Menschen, sich auch nur in der E r n ä h r u n g von der bisherigen totgekochten Nahrung auf eine naturreine Rohkost umzustellen! Seine durch Generationen, auf gekochte Nahrung vorbereiteten Verdauungsorgane würden der plötzlichen Veränderung gar nicht gewachsen sein; sie würden stocken, krank werden, wie beispielsweise ein Trinker krank wird, wenn man ihm auf einmal den Alkohol entzieht. Darum muß es Ü b e r g ä n g e geben. Denn manchem wiederstehen z.B. Rohgemüse überhaupt, besonders ältere Leute können die Rohkost nicht genügend kauen, als es eigentlich notwendig wäre. Darum sollen nun hier die nachfolgenden Zeilen allen Menschen einen neuen Weg aufzeigen, wie mann trotz alledem, ohne eine allzu plötzliche und eingreifende zu harte Umstellung in der gewohnten Ernährung, dem Körper somit die für ihn nötigen ergänzenden Nähr.- und Heilstoffe in geeigneter Weise zuzuführen vermag. Den meisten Menschen wird es wohl gar nicht möglich sein, so ganz plötzlich zur Roh.- oder Früchtekost überzugehen, wenn sie sich in ihrem Leben größtenteils mit Fast Foot oder andere Fleischkost ernährt haben. Viele würden bei diesem Versuch doch ganz einfach zusammenbrechen und die Rohkost, die sie Hungerkost nennen würden, einfach ablehnen. Da die Natur, wie auch schon erwähnt, nur langsame Übergänge kennt, ist eine so plötzliche und krasse Diätanwendung ohne gesundheitliche Störungen oft gar nicht möglich! Die Wirk- 2. Auflage 13 Pflanzensaftkuren samkeit der Roh.- und Früchtekost liegt in ihrem Reichtum an Mineralsalzen und Vitaminen. Genau diese so wirksamen Bestandteile, sind in den Pflanzenrohsäften, in einer für den menschlichen Stoffwechsel leicht aufnehmbaren organischen Form, vorhanden. Der tägliche Genuß dieser Pflanzenrohsäfte gleicht daher den Mangel an Nährsalzen und Vitaminen der üblichen Kost aus und bildet so eine wertvolle Ergänzung der täglichen Nahrung. Außerdem erleichtern diese pflanzlichen Rohsäfte den Übergang zur vegetarischen und zur allgemeinen Rohkost. Übrigens stellen diese Pflanzensäfte durch ihren Mineralsalzgehalt, flüssige biochemische Komplexmittel dar, die durch Zuführung der Mineralsalze der Gesunderhaltung dienen und auch gleichzeitig günstige heilende Wirkungen bei den meisten Krankheiten ausüben. An dieser Stelle sei erwähnt, da ich es auch schon im Vorwort ganz pragmatisch tat, daß ich einer derjenigen bin, der mit unzerbrechlichem Willen, sich diese Tatsache zu diensten gemacht hat und dadurch von einer einst sehr schweren Krankheit, nach 8 Jahren wieder ganz gesund geworden ist! 2. Heilung durch die Natur! U n s e r k o s t b a r t e s G u t i s t d i e G e s u n d h e i t! Gesundheit bedeutet für uns Lebenskraft, Daseinsfreude, Glück und Erfolg. Wer gesund ist, steht in allen Anforderungen im täglichen Leben, allen Angriffen der Witterung und ebenso aus der für uns unsichtbaren Kleinstlebewelt der Bakterien, ganz anders gewappnet gegenüber als etwa der schwache und „anfällige kranke Mensch“. Ein kranker Mensch ist nur ein halber Mensch. Es ist darum unser ureigenster Vorteil, wenn wir alles kranke in uns soweit wie möglich v e r n i c h t e n und allem Krankwerden weitestgehend vorbeugen. Können wir dies? Ja wir können! Kein Mensch wäre krank, wenn wir alle naturgemäß leben und die Heilkräfte der Natur so, wie diese uns dieselben gibt, auch nutzen würden. “Denn in überreichem Maße bietet uns die Natur ihre lebendigen Kräfte dar”. Im Angesicht dieser reichen Heilschätze der Natur ist es geradezu ein Hohn, daß der größte Teil der Menschheit „siecht, krank oder angeschlagen” herumläuft, daß wir mehr und mehr von den Wunderkräften, die die Natur „i n und ü b e r der Erde” in den Pflanzen birgt, abgekommen und so heruntergekommen sind, daß wir uns einbilden, mit den k ü n s t l i c h e n Heilmitteln, die n a t ü r l i c h e n Vorgänge bestimmen zu können. Das durch eine derartige Vergewaltigung der Natur, nur Disharmonie und Elend entstehen kann, dürfte jedem denkenden Menschen einleuchtend sein, und die Folgen sind dann auch vorzeitiges Altern, Überladung mit den so gefährlichen Stoffwechselgiften, Verunreinigung des ganzen Körperorganismus, Siechtum, Krankheit und ganz zuletzt ein schmerzvoller und oftmals auch qualvoller Tod! Glücklicherweise erwacht heute im denkenden Teil der Menschheit, mehr und mehr das gesunde Gefühl dafür, wo die wirklichen, wirkenden Kräfte und Heilmittel für unsere ganz allalltäglichen Gebrechen sind, nämlich nicht in den Giftflaschen einer teilweise auf dunkelste Abwege geratenen Medizin, sondern in „unserer Herrgotts Apotheke” da d r a u ß e n in der Natur, auf den Wiesen und Weiden und in den Wäldern! Es ist eine Freude zu sehen, wie immer mehr auch die heil.- und lebensreformerischen Bewegungen wieder emporwachsen, die ja eben den n a t ü r l i c h e n Heil.- u. Kräftigungsmitteln zu einer erneuten Geltung und Pflanzensaftkuren 14 2. Auflage haben sie die Gewißheit, daß sie gesund werden und stets gesund bleiben werden.” In diesem Büchlein finden sie alles notwendige, um diese Ziel mittelfristig erreichen zu können! 4. Trinke Pflanzen roh, dann wirst Du froh! Die moderne Vitamin-Forschung hatte gezeigt, daß den Erkenntnissen und Forderungen der damaligen Heilkräuter.- und Lebensreform nicht dadurch gerecht wurden in dem sie Pflanzen in gekochter Form anwendeten, weil sie ja ihre Vitamine, Nährsalze, ätherischen Öle usw. großenteils verlieren, sondern einzig nur dadurch, daß sie möglichst in r o h e m Zustande verwendet wurden! „Dieses Erkenntnis stammt aus dem Jahr 1928.” Nur die rohe Pflanze enthält die Kräfte und heilwirksamen Stoffe, die für unseren Körper so überaus wohltuend, nährend und heilend sind. Beim Abkochen oder beim destillieren gehen wegen der auftretenden Wärme die Heilwerte zu einem ganz erheblichen Teil (30 - 50%) verloren und müssen dann durch künstliche Stoffe ersetzt werden, die, wie wir ja gesehen haben, im Organismus des Menschen oft großen Schaden anrichten. Bei der heutigen küchenmäßigen Zubereitung und Abkochung fast aller Nahrungsmittel werden wir langsam, aber ganz sicher, zu Tode gefüttert. Denn die Nahrung, die wir alltäglich zu uns nehmen, ist dadurch nicht mehr lebendig sondern Tod, und wir haben gesehen, wie sich der Körper den toten Stoffen gegenüber einstellt. Er nimmt sie, wenn überhaupt, nur zum Teil auf, weil sie ihm schaden. In dieser totgekochten Nahrung sind die Nährsalze, Vitamine und sonstigen lebenswichtigen Stoffe größtenteils vernichtet oder mit dem Brühwasser weggeschüttet. Es ist nur verwunderlich, daß die gesamte Menschheit noch nicht viel kränker ist, als es ohnehin schon der Fall ist. Ist es nicht ein einzigartiger Jammer, wenn man bedenkt, welche „Millionenwerte” Tag für Tag durch die falsche Nahrungszubereitung und Ernährung verloren gehen, und wenn man im weiten überlegt, daß alle die entsetzlichen Leiden um uns herum, d.h. vom einfachen Katarrh bis zum „K r e b s l e i d e n”, größtenteils gar nicht zu sein brauchten oder überhaupt existieren und somit bald verschwinden würden, w e n n wir uns auf eine ganz n a t u r m ä ß i g e Lebensweise umstellen! Wie heißt es doch im Volksmund so schön: “Ja wenn das Wörtchen wenn nicht wer?! Aus zahlreichen Experimenten ist zweifelsfrei bekannt, daß die lebendige Pflanzenzelle beim Erhitzen ganz allmählich abstirbt, daß das „Leben” aus ihr entschwindet. Was wir bei der zu lange gekochten Nahrung zu uns nehmen, sind somit de facto „pflanzliche Leichenteile.” Nun steht hier auch berechtigterweise die Frage an: Wer ißt den z.B. manche Kräuter, deren wir um gesund zu bleiben unbedingt bedürfen, überhaupt roh, wie z.B. die Brennesselblätter, Zinnkraut, Wermut.- oder Löwenzahnblätter? Was soll mann aber in diesen Fällen tun, weil doch andererseits durch das Kochen gerade die wichtigsten Stoffe zerstört werden?! Und was sollen alle jene tun, die sich von ihren bisherigen Lebens.- und Eßgewohnheiten nicht trennen können? Sollen sie der Vorteile, welche die frischen Gemüse und Heilpflanzen bringen, etwa nicht teilhaben dürfen? Wie so oft in meinen langjährigen Recherchen, habe ich zu diesen berechtigten Fragen, eine ganz einfache Antwort hierauf gefunden. Denn in dieser Beziehung, hat man nun schon vor 91 Jahren einen ebenso einfachen wie genialen Ausweg gefunden, deren Handhabung wir nur „ganz einfach vergessen haben“! Die Antwort lautet: „es waren kaltgepreßte Pflanzen-Rohsäfte”, wie wir es vom Olivenöl her Pflanzensaftkuren 20 2. Auflage kennen! Diese pflanzlichen Rohsäfte erleichtern vor allem den Übergang von einer bisherigen falschen zu einer richtigeren, naturgemäßeren Ernährungsweise. Ja, wenn man beispielsweise nur jeden Tag 3 - 4 Eßlöffel dieser Pflanzensäfte zu sich nimmt, braucht man eigentlich von seiner bisherigen Ernährung gar nicht abzugehen, wenngleich es natürlich der eigene Vorteil ist, wenn man alle Nahrungs.- und Genusmittel, die erwiesenermaßen s c h ä d l i c h sind, unbedingt meidet! Durch diese Pflanzen-Rohsäfte wird die heutige Nahrung biologisch aufgewertet, so daß die küchenmäßig bereiteten Nahrungsmittel, die ja eigentlich mehr „Sterbe - als Lebensmittel” darstellen, nicht mehr so viel Schaden anrichten können. Die Pflanzensäfte regen die Organe unseres Körpers an um dadurch so nach und nach wieder ihre ganz normale, gesunde Funktion aufzunehmen; denn gerade der rohe Saft der Pflanzen enthält alle wirksamen und für uns so lebenswichtigen Stoffe. Die Pflanzensäfte sind sozusagen, „das Pflanzenblut” und stellen in der Tat, ebenso wie unser eigenes Blut „einen ganz besonderen Saft” mit starken nährenden und vor allem heilenden Wirkungen dar. Das Pflanzenblut ist zudem leicht verdaulich, wird ohne Schwierigkeiten resorbiert und kommt überall, zu allen Krankheitsherden hin, was man von den chemischen Giften nicht immer sagen kann. Das Pflanzenblut stellt darum die idealste vitamin.und nährsalzreiche biologische Zusatznahrung dar, die wir uns überhaupt denken können. Die Pflanzensaftkuren sind darum ein ganz vorzügliches „Regenerationsmittel”, vor allem auch, weil sie nicht die Nachwirkungen zeitigen, die sich meistens bei der Behandlung mit chemischen Giften ergeben, wo es ja sehr oft der Fall ist, daß hierbei Beispielsweise ein Präparat gegen irgend ein Herzleiden hervorruft, wogegen dann ein weiteres Mittelchen nötig wird, daß sich jedoch ganz nebenbei „ungut” auf die Nieren auswirkt, wogegen natürlich dann dem betroffenen auch hier abermals eine „Droge” eingegeben wird, die nun wiederum den „Darm” angreift, wogegen wiederum ein neues „Spezialmittel” gut ist, daß wenn wir hier auf weitere Zwischenstationen verzichten wollen, wiederum „das Herz” angreift, womit der Kreislauf dann glücklich geschlossen ist! Bleibt hier noch die Frage: für wen denn glücklich; für den Patienten oder für die Pharmaindustrie?! Eine eventuelle Ähnlichkeit mit den heutigen Zuständen, wäre reiner „Zufall”, denn dieser hier beschriebene „teuflische Kreislauf” stammt ja aus dem Jahr 1938! Alle diese schädlichen Nebenwirkungen finden wir nicht bei den Pflanzensäften, die selbst 2. Auflage 21 Pflanzensaftkuren Ein wenig volkskundliches Wissen über die Anwendung des Baldrian Die Krankheiten und Mißernten, waren nach Ansicht der Menschen der Mittelalters, stets die Machenschaften von Hexen und bösen Geistern. Wollte man gesund bleiben und auch keinen Schaden an Geld und Gut erleiden, so mußte man sich eben der Wichte und Hexen, als gegebene Ursache allen Übels erwehren. Nach der geistigen Einstellung des mittelalterlichen Menschen, waren in erster Linie auch nur von solchen Heilpflanzen eine Heilwirkung zu erwarten, die Hexen, Unholde oder gar den Teufel selbst zu vertreiben vermögen. Nun hatte umgekehrt die Baldrianwurzel schon oft die Krankheit ausgetrieben, also mußte gerade dieses starkaromatische Kraut das rechte sein, um Haus, Hof, Mensch und Vieh gegen allen Spuk gefeit zu machen. Als nun gar irgendwo jemand eine Hexe, in anderen Gegenden des landes war es sogar der Teufel selbst sich hat abwenden sehen und entsetzt ausrufen hören: „Baldrian und Dost, daß hab́ ich nit gewoßt“ und diese Beschwörungsformel von Mund zu Mund, wie ein Lauffeuer verbreitet wurde, da war man seiner Sache ganz Sicher. Von da ab schützte man eine ganze Zeitlang, alles durch Aufhängen von Baldriansträußen, oder trug sogar ein Stückchen von den Baldrianwurzeln gleichsam als Amulett mit sich herum oder man sang:“Baldrian, Dost und Dill, Kann die Hex́nit wie sie will“; alle 3 Kräuter sind jedoch nur stark riechend. Die „Unruhe“, ein am Deckenbalken angebundenes Kräutersträußlein, oder ein Kranz aus immergrünen Zweigen und ganz besonderen Kräutern (aus diesem Brauch ist vermutlich auch der heutige Adventskrans hervorgegangen) enthielt sehr oft auch Baldrianwurzeln; betrat nun eine Hexe in Menschengestalt oder eine übelwollende Person das Zimmer oder den Stall, so sollten sich die Wurzelfaser bewegen oder das ganze Sträußlein erzitterte und warnte dadurch den einfältigen Hofbesitzer. Aus dem Namen Baldrian hat man versucht, eine dem Gotte Baldur geweihte Pflanze zu machen. Das dürfte aber wohl eine Fehlkonstruktion gewesen sein; zutreffender ist hierbei eher eine Verdeutschung des lateinischen Gattungsnamen Valeriana, ein Wort, daß mit valere = gesund sein zusammenhängt. Wie dem auch sei, jedenfalls haben die Schlesier recht, wenn sie sagen: „Koch, koch Baldrian - Bald es wieder getan“ Beta Vulgaris - Saft (rote Beete) (in der wissenschaftlichen Medizin bis 1940) Die rote Beete wurde schon von den alten griechischen Ärzten, als ein kühlendes Mittel bei fieberhaften Erkrankungen verwendet, und auch schon die Ärzte der späten römischen Kaiserzeit, kannten sie als ein kühlendes Diätetikum bei fiebernden Kindern und Erwachsenen. Auch in den Kräuterbüchern des frühen Mittelalters (zur Zeit Hildegard von Bingen etwa um um 1100 n.Chr.) findet man den Saft dieser Knolle, als eine leicht verdauliche Nahrung bei den verschiedentlichen Krankheiten beschrieben. Ganz besondere Verwendung scheint die Beete bei den alten Ärzten, in den früheren Jahrhunderten, bei der Regelung der Verdauung gehabt zu haben; jedenfalls ist es auffällig, daß wegen ihrer leichten Verdaulichkeit, in sowohl frischen als auch im gekochten Zustand, auffallen häufig 2. Auflage 37 Pflanzensaftkuren Pflanzensaftkuren 38 2. Auflage gebraucht wurde. Einer ganz besonderen Würdigung verdient hierbei auch die zugleich reinigende und nährende Eigenschaft dieser Knolle. Jedenfalls ist es auffällig, daß die Beete für die alten ärztlichen Diätetiker, von ganz besonderem Interesse war. Die meisten der alten uns heute noch (1939) bekannt gebliebenen Autoren, waren sich in ihrem Lobe über die Eigenschaften dieser Pflanze einig, wenn es um die fieberkühlenden desinfizierenden, purgierenden, lösenden und auch den zerteilenden Eigenschaften dieser Wild-Gemüsepflanze ging. Es heißt einer Stelle: „die in ihm drinnen wohnenden Kräfte, die in der Lage sind, den Darm und seine Anhangsdrüsen anzuregen und ihnen Kraft zugeben.“ Schon seit den Zeiten des „Dioscorides um 100 n. Chr.“ und allen seinen Nachfolgern, wird die Bete daher zur Beförderung der Verdauung gebraucht, eine Wirkung, welche auch in unserer neueren Zeiten (z.B. Kneipp) immer wieder betont wurde. Wir stehen in der Pflanzenkunde heute (1940) auf dem Stand der Erkenntnis, daß die Überbewertung von einzelnen Inhaltsstoffen fehl am Platze und als nicht Zutreffend zu bezeichnen ist. Vielmehr wissen wir heute aus zahllosen Beispielen, daß gerade erst in der Gesamtheit der Pflanzen oder ihrer reinen natürlichen Säfte, die beste und heilwirksamste Konzentration liegt, wie sie jemals von der Natur geschaffen worden ist. Die auffallend leuchtende Farbe der roten Rübe hat uns dazu gebracht, daß uns in heutiger Zeit im Zuge der Vitaminforschung, eine erneute und tiefgreifende Beschäftigung mit dieser Wurzel einzugehen. So veranlaßte uns allein schon seine rein optische Wirkung dazu, einen Einzelbestandteil (den Saft) zur kritischen Prüfung, in bezug auf die Beetewirkung, der überlieferten Angaben von Seitens der alten Ärzte zu überprüfen. Demnach empfiehlt sich der zunächst infolge seiner leicht resorbierbaren = in das Blut aufnehmende Eigenschaft, wie: Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien, als ein allgemein gut verträgliches „Nahrungs-Ergänzungsmittel“ einzustufen, welches bei Schwächezuständen, empfindlichem Magen und Nierenerkrankungen selbst auch bei der bereits chronischen Art gebraucht werden kann. Die Bedeutung für die konstitutionelle „Skrofelkrankheit = Geschwüre am Hals“, so für die Funktionssteigerung des Lymphgefäß-Systems und auch für die Hebung der rein natürlichen Wiederstandskräfte, hier im besonderen „der Kinder“ in ihrem Entwicklungsalter, muß hier im besonderen gewürdigt werden. Ferner ist es vollkommen berechtigt, wenn die als vorzüglich gepriesenen Einwirkungen des Saftes der Roten Beete bei solchen Katarrhen ursprünglich sind, wie etwa der Grippe, Erkältungen oder anderen Infektionskrankheiten. Auch hier ist er als ein kühlendes, den Schmerz linderndes Mittel zu gebrauchen, und stellt zudem auch eine heilwirksame und vor allem Nährstoffreiche Hilfe dar. Ferner darf seine guten Leistungen, auch bei der Beförderung des Stoffwechsels, namentlich bei den gichtischen Erkrankungen hier nicht unerwähnt bleiben. Selbige bestätigt damit nachdrücklich den hohen Wert in der vegetabilen frischen Kost überhaupt. Die Rote Beete ist reich an Zucker und enthält, wenn auch nur in Spuren, zudem wertvolle und hochwertige Eiweiße. Im weiteren ist es der Beete zu eigen, einen sehr reichen Schatz an Mineralstoffen zu haben und somit einen willkommenen Basenüberschuß (durch Phosphorsaure Salze wie etwa Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium), den wir bei unserer alltäglichen überreichlich Schlackestoffe hinterlassenden Konserven.- und totgekochten Kost, so dringend benötigen! Schließlich ist es auch von einer wesentlichen Bedeutung für unsere Gesundheit, daß der natürliche Reichtum an verschiedenen Vitaminen, Spurenelementen und verschiedenen Farbstoffen, möglichst immer in der Wage gehalten wird; auch die besonderen Geschmackswerte dürfen hiebei nicht unerwähnt bleiben. 2. Auflage 39 Pflanzensaftkuren Man findet den kleinen Halbstrauch besonders auf Hoch.- und Zwischenmooren, auf trockenen Heiden und in sandigen oder humusreichen lichten Nadelwäldern, in den kalten und gemäßigten Zonen der gesamten nördlichen Halbkugel. Will man die Blättchen einbringen, so empfiehlt es sich, diese einzeln zu zupfen um dabei nicht die ganze Pflanze herauszureißen oder gar die Äste abzuschneiden, um sie dann bequem am Tisch zu entblättern; das kann man nur dann machen, wo sehr große Bestände vorhanden sind. Bohne (Garten.- oder Strauchbohne), phaseolus vulgaris L. (in der wissenschaftlichen Medizin bis 1940) Als die wirksamsten Bestandteile der grünen Frucht oder des aus ihr gewonnenen Saftes, sind zu nennen: 20% Phaseolin, welcher ein Stoff ist, dem von der modernen Wissenschaft eine dem Insulin verwandte Wirkung nachgewiesen wurde und, was sehr wichtig ist, auch drüsen anregende Wirkungen zugesprochen werden. Das Cholesterin der Bohne ist als Nährstoff der Haare und der Haut und ebenso wie der 0,9% betragende Gehalt an Lezithin als sehr wertvolle N e r v e n n a h r u n g wichtig. Auch die Phosphatide der Bohne spielen in dieser Hinsicht eine sehr wichtige Rolle. So spalten sich aus einem wichtigen Phosphatid, sowohl Cholin als auch Betain ab, beides Stoffe, die wir sowohl im Rettich als auch in der „roten Beete“ wiederfinden und deren Verbindungswirkungen zwischen Pankreas und Leber die antidiabetische Wirkung des so gesunden Bohnensaftes stützen. Der große Reigen der vielen und wichtigen Nährgrundstoffe kennzeichnet den Bohnensaft als vorzüglichen Nährsaft. Es finden sich im Mittel: 59% Stärke, 23,66% N-Substanz (unvollständige Proteine, davon 20 - 21% Legumin), im weiteren 9,5% Gummi und Dextrin (Nerven!), wenig andere Stoffe: 1,96 Fett, 0,7 lösliches Eiweiß, und 3,66% Asche. Die Aschebestandteile sind ganz außerordentlich interessant: denn ¾ des gesamten Mineralstoffgehalts werden von Kaliumoxid K²O und Phosphorpentoxid mit 27 - 46% bestritten nur 5 - 12% sind CaO. Interessant für die gesamtwirkung des Bohnensaftes ist auch der Gehalt an Bortrioxid (B²O³), der von 100 Gramm Rohware, ganze 5 gr ausgemacht. Das Stoffverhältnis der Gartenbohne wird im weiteren noch durch zahlreiche Fermente mitbestimmt, unter denen auch die Diastasen und ihre Antipoden eine sehr wichtige Rolle spielen, und die antidiabetische Wirkung dieses Saftes, bei der Behandlung der so leidvollen Zuckerkrankheit unterstützen. Schließlich wirkt der Bohnensaft auch diuretisch. Unter den insulinartig wirkenden Stoffen verdient das bereits erwähnte Phaseolin in der Bohnenschale einen ganz hervorragenden Platz. Da von dieser Pflanze gleichzeitig auch eine die Drüsenstärkende und ebenso eine nährende Wirkung ausgeht, und nicht nur reichlich antidiabetische Enzyme, sondern auch ein beachtlicher Basenüberschuß im Safte festzustellen ist, zählt dieser Saft zu Recht unter die stärksten und dabei rein natürlichen A n t i d i a b e t i c a. Die Anwendung Stangenbohne in der Kneipp - Kräuterkur (1934) Wirkung: Auf der Suche nach Mitteln, durch die die Verwendung des Insulins etwa zurückgedrängt bzw. ausgeschaltet werden könnte, ist man im Jahr 1938 immer mehr auf eine Reihe von Pflanzen gestoßen, die in der Volksheilkunde schon immer zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit mit herangezogen worden sind (Bohnenschalen, Brennessel, Heidelbeerblätter). 2. Auflage 51 Pflanzensaftkuren Wiewohl im einzelnen Falle die Verwendung von Insulin wegen der sehr prompten „Momentanwirkung“ einmal angezeigt sein kann, so haften dem Insulin 2 wesentliche Mängel an; einmal sein U n w i r k s a m w e r d e n bei der Zufuhr durch den Verdauungsapparat, es muß also immer eingespritzt werden, ferner stellt das Insulin nur ein reines Ersatzmittel dar, daß also in den allermeisten Fällen, nach dem es einmal verwendet worden ist, zur Daueraufnahme wird. Bei den auf den Zuckerstoffwechsel wirkenden Heilkräutern geht nun die Meinung eines großen Teiles der Beobachter dahin, daß durch die wirksamen Bestandteile der Pflanzen eine Anregung des Organismus im Sinne der vermehrten Insulinausscheidung stattfindet und Pflanzensaftkuren 52 2. Auflage Die Brombeerfrüchte in der Volksmedizin Die wichtigsten Inhaltsstoffe: Neben ein weinig Apfel.-, Bernstein und Oxalsäure. Reichlich Zitronensäure; bisweilen auch etwas Salizylsäure, Zucker, Pektinstoffe, etwas Fett, Farbstoffe und reichlich Vitamine. Die Intensität der vorgenannten Stoffe, sind wie bei allen anderen Naturfrüchten, immer abhängig vom jeweiligen Standort der Pflanzen. Verwendung der Früchte: Die köstlich schmeckenden reifen Brombeeren sind nicht nur als frisches, vitaminreiches Obst geschätzt, sondern man bereitet aus ihnen auch Marmeladen, Gelees, Sirup, Konfitüre und herrliche Fruchtweine. Die frischen Beeren wirken durch ihren Gehalt an Fruchtsäuren und Pektinstoffen nicht nur anregend auf die Darmtätigkeit, sondern sind der Gesundheit ganz allgemein sehr förderlich. Aus den unreifen, getrockneten und zu Pulver zermahlenen Früchten, bereitete man einen ganz vorzüglichen Weinessig. Die Brombeerblätter als Heil.- und Teekraut Die wichtigsten Inhaltsstoffe: In den Blättern sind reichlich Gerbstoff, etwas Inosit und neben Spuren von Bernstein.- Apfel.- und Oxalsäure ungleich viel Milchsäure enthalten. Geruch - Geschmack: Dieser ist als schwach herb zu bezeichnen; aus diesem Grund, sind die Blätter auch gerne im Gebrauch als Aromageber in anderen Teemischungen. Verwendung als Heilmittel: Die Abkochungen der gerbstoffreichen Blätter, wirken zusammenziehend und werden u.a. bei Magen.-Darm-Katarrh, Durchfall, Ruhr und Sodbrennen getrunken; ä u ß e r l i c h als Mund.- und Gurgelwasser bei Entzündungen und Blutungen des Zahnfleisches, wie überhaupt bei allen entzündlichen Zuständen im Bereich des Mund.- und Rachenraumes seid altersher gebraucht. Man bereitet den Heiltrank, in dem man 1 - 2 Eßl. voll = 3 - 6 gr der gut zerkleinerten Blattdroge mit ¼ Ltr. heißem Wasser übergießt und sodann 10 - 15 Min. zugedeckt leicht köcheln läßt. Dagegen eine Zubereitung im Kaltansatz, spart nicht nur Energie, sondern ist dadurch sogar noch wirkungsvoller. Man trinkt von dem Tee alltäglich tagsüber 1 - 2 Tassen schluckweise, bei akuten Schmerzen, sind auch 3 - 4 Tassen erlaubt. Verwendung als Haustee: Zur herstellung eines wohlschmeckenden und zudem bekömmlichen Hausgetränks, ü b e r b r ü h t man 1 Eßl. voll der Blattdroge mit ½ Liter Wasser, deckt zu und läßt sodann einige Minuten ziehen. Hierbei gehen nur geringe Mengen vom Gerbstoff in Lösung über, die das Getränk wohl mundig machen, ihm aber dennoch nicht etwa einen unangenehmen und zusammenziehenden Geschmack verleihen. Ein Aufkochen ist unbedingt zu vermeiden, da er ansonsten im Geschmack zu herb wird. Geschmackverenderungen oder - Verbesserungen werden erzielt, wenn man den Brombeerblättern oder einem Gemisch von Brombeer.-, Himbeer und Erdbeerblättern einen guten Aromaträger im Mengenanteil von etwa 10% hinzugibt. Als solche kommen hierzu in betracht: Heideblüten (Honiggeschmack), Apfelschalen (lieblicher Obstgeschmack), Schlehenblätter 2. Auflage 67 Pflanzensaftkuren (herb wie schwarzer Tee) sowie auch Pfefferminze, Thymian, Lindenblüten und Waltmeister. Um die gewünschte Farbe des chinesischen Tees zu erhalten, gab man früher außerdem noch Hegebuttenschalen oder die Blütenblätter des Klatschmohns, der Rose oder der Pfingstrose hinzu. Der Wohlgeschmack eines Brombeerblättertees, und dasselbe gilt auch für Erdbeer.-, Himbeer.- und andere Blätter heimischer Pflanzen, läßt sich durch eine richtig geleitete Fermenta- Pflanzensaftkuren 68 2. Auflage tion der Blätter erhöhen. In jedem deutschen Haushalt, kann eine solche Fermentation von kleinen Mengen für den eigenen Gebrauch vorgenommen werden. Hierzu wurde folgendes Rezept empfohlen: 2 Teile frische Brombeerblätter und 1 Teil frische Himbeerblätter, werden nach dem Abwelken mit einem Nudelholz bearbeitet und zerquetscht, dann mit etwas Wasser befeuchtet (gesprüht), in einem Leinentuch (Babywindel) eingeknotet und etwa 2 - 3 Tage an einem warmen Ort der Fermentation überlassen, wobei sich hierbei ein rosenähnlicher Duft entwickelt. Beim Trocknen der fermentierten Blätter geht dieses köstlich Aroma zwar verloren jedoch stellt es sich beim Aufbewahren in einem dicht schließenden Gefäß wieder ein. Bei der Auswahl dieser Gefäße ist unbedingt darauf zu achten, daß selbige im Deckel einen Gummiring haben, damit keine Luftfeuchtigkeit eindringen und sich Pilzbefall ausbreiten kann! Sammelvorschriften: Brombeerblätter sammelt man von Anfang Juni - Ende August und am zweckvollsten mit Handschuhen. Man schneidet entweder die Blätter mit kurzen Blattstielen und einer Gartenschere oder streift die Fiederblättchen vorsichtig mit der Hand ab und streut das Sammelgut in nicht zu dicker Schicht in einem luftigen und halbschattigen Platz zum Trocknen aus. Öfteres Wenden beschleunigt das richtige Durchtrocknen; mißfarbig gewor dene Blätter müssen dabei ausgelesen werden. Ein wenig volkskundliches Wissen zur Brombeere Der Genuß der Brombeeren muß uralt sein; denn das beweisen Funde von Brombeersamen in den Pfahlbauten, aus der jüngeren Steinzeit - etwa 4.000 v. Chr. - in der Bodenseegegend. Aber so lecker die saftigen Früchte auch sind, so unangenehm und hinderlich sind die bewehrten Ranken; daher kam einmal die Ansicht auf, daß die Früchte nur „Lockmittel seien“, um in das Schlingengewirr böser Geister verstrickt zu werden. Die Fähigkeit der Schößlinge, an ihrer Spitze zu wurzeln und dadurch Ableger zu bilden, ist zweifellos merkwürdig und auffal lend. Diese Besonderheit muß doch aber, so folgerte der Mensch des Mittelalters, irgendeinen Sinn haben. Beherrscht von zahlreichen abergläubischen Vorstellungen glaubte man schließlich, daß Hindurchkriechen durch solche natürliche Bögen, müsse von wundertätiger Wirkung sein. In vielen Gegenden (besonders in England und Irland) war die Meinung verbreitet, man könne seine Krankheit auf den Schößling übertragen, wenn man unter hersagen der richtigen Beschwör rungsformeln unter dem Bogen einer zweiseitig verwurzelten Ranke hindurch kröche (Krankheits-Transplantation!). In anderen Landstrichen galt die Brombeere mehr als Orakelpflanze. Man meinte durch daß Tragen von Brombeerwurzeln „Gesichter deuten“ zu können, was wohl soviel wie Gedanken lesen können bedeutet. Auch glaubte man, aus der Fülle der Fruchtansatzes auf einen strengen oder milden Winter schließen zu können. In Süddeutschland stößt man noch heute mitunter auf die Volkssitte „des Opfers für die armen Seelen“, daß darin besteht, daß Kinder, die auf dem Nachhauseweg vom Waldbeerensammeln an einem Kruzifix vorbeikommen, dort einige der Früchte aus ihrem Töpfchen als Gabe für die Toten oder als Dank für die Ernte hinlegen. Die Bezeichnung Brombeere ist eine Ableitung aus dem mittelhochdeutschen „Bräme“ oder dem - altindischen bhram -, was soviel wie herumwirbeln, herumschweifen besagen will und durch die rankenden Ausläufer veranlaßt worden ist. Mit „rubus“ haben die alten Römer, ganz all- 2. Auflage 69 Pflanzensaftkuren Kamille - Saft (Matericaria chamomilla L. = d.i. die echte Kamille (in der wissenschaftlichen Medizin bis 1940) Volksnamen: Im Volkmund war die Kamille auch unter den Namen: Helmerchen, Herminchen oder auch unter dem Namen Kutterkraut bekannt. Verwendete Teile: Officinell sind die Blüten (Flores Chamomilla) in Gebrauch. Verwechslungsmöglichkeiten: Zur besseren Unterscheidung der echten Kamille, von der ihr in manchen Punkten sehr ähnlichen, aber - nicht heilkräftigen - Hundskamille = Matericaria inodora L., ist folgendes zu beachten. 1. Der echten Kamille entströmt beim zerreiben zwischen den Fingern, ein angenehmer nahezu kräftig-würziger Geruch. 2. Der Blütenboden der echten Kamille, ist halbkugelig oder kegelförmig gewölbt und innen hohl; dagegen bei der Hundkamille ist er fast flach und markig. 3. Die Strahlenblüten der echten Kamille sind oft zurück geschlagen, während jedoch der Blütenstand dieser Kamillenart „margaretenartig flach“ ausgebreitet erscheint. 4. Der ganze Bau der echten Kamille, besonders aber der Blätter, ist viel feingliederiger und der Wuchs ist aufrechter als bei seinem Gegenstück. Von der gleichfalls wohlriechenden, aber nur in beschränktem Maße heilkräftigen Strahllosen oder „Zigeuner Kamille = Matericaria discoidea DC.”, unterscheidet sich die echte Kamille durch den Besitz der weißen zungenartigen Strahlenblätter. Sammelvorschrift: Gesammelt werden die Blütenköpfe im Mai - August, mit einem höchstens 1 cm langen Stielende; man vermeidet daher, die älteren und sich bereits im Abblühen befindlichen Körbchen mitzuzupfen, da diese während des Trocknens zerfallen und den soge genannten „Gruß“ ergeben, der den Wert der Droge stark herabmindert. Das Trocknen der Blüten muß an einem luftigen aber schattigen Orte vorgenommen werden, wo man sie auf Horden in einfacher Lage ausbreitet. Alles Wenden und Umschütteln während des ganzen Trocknungsprozesses sollte tunlichst unterlassen werden. Beim Trocknen an der Sonne oder mit künstlicher Wärme, würden sich ein großer Teil des heilkräftigen ätherischen Öles verflüchtigen und die Gesamte Droge somit unbrauchbar machen! Erst wenn die Droge auch im inneren der Blütenkörpchen vollkommen trocken erscheint, kann die Lagerung in geeignete (d.h. mit einer Gummidichtung im Deckel) Vorratsgefäße vorgenommen werden, da anderenfalls durch die Luftfeuchtigkeit eine Gärung und Verfärbung eintritt. Daher muß des öfteren kondoliert werden, ob die Droge auch noch vollständig trocken und keine Gärung (Erhitzung) eingetreten ist. Geruch: Dieser ist als kräftig wohltuend aromatisch, und der Geschmack als würzig und etwas bitterlich zu bezeichnen. Wertstoffe: In dieser Heilpflanze sind enthalten: Ätherisches Öl, reichlich Sesquiterpenen von bis zu 10% und Sesquiterpenalkoholen von bis zu 20%, sowie wenig Azulen (1%), dem diese Droge ihre außerordentliche Wertschätzung in der Hauptsache verdankt. Ferner 5.9% Harz, 6,2% Gummi, 2,9% Bitterstoff, Wachs, Fett, Chlorophyll, sowie phosphorsaure Salze und Äpfelsäure; durch Wasserdampf gewinnt man das Kamillenöl = Oleum Chamomillae. 2. Auflage 133 Pflanzensaftkuren Ferner s c h w e i ß t r e i b e n d e Glykoside heute noch unbekannter Natur, Apigenin und Apigeninglykosid, Umbelliferen, ein Dioxykumarin, verschiedene Fettsäuren, Salizylsäure und etwas Zucker. Wirkung: Schweißtreibend, krampflösend und dadurch schmerzstillend, a n t i s e p t i s c h entzündungswidrig, lindernd, heilend, wohltuend und auch blähungstreibend. Pflanzensaftkuren 134 2. Auflage Knoblauch-Saft (Allium sativum L.) (in der wissenschaftlichen Medizin bis 1940) Der Knoblauchsaft enthält neben Nährsalzen vor allem das schwefelhaltige Knoblauchöl, daß s t a r k harntreibend, reinigend und verjüngend, ferner d e s i n f i z i e r e n d und gärungsvertreibend wirkt. Dieser Saft enthält ferner Jod, Kieselsäure, Kohlenhydrate und Eiweiß, er ist somit sehr nahrhaft, regt Magen und Darm an, vertreibt Würmer u.v.a.m.. Der Knoblauch beruhigt den Darm, stärkt den Magen, regt den Appetit an, vertreibt die Würmer, als auch die G r i e s e und S t e i n e, ferner ist er gut gegen Asthma und Katarrhe sowie gegen viele der Darmerkrankungen. Von altersher ist der Knoblauchsaft bekannt als Vorbeugungs.- und auch als Schutzmittel gegen Erkrankungen allerart. Bei umfangreichen Untersuchungen hat sich ergeben, daß der Saft, was die Völker des Orients schon seid Jahrtausenden wußten, eine sehr v e r j ü n g e n d e und zugleich stärkende Wirkung ausübt, Übersäuerungen des Magens verhütet, Verdauungsstörungen und Trägheit der Unterleibsorgane b e s e i t i g t und außerdem den Blutdruck „gewaltig“ herabsetzt. Er ist ein vorzügliches Mittel gegen beginnende oder einer schon bestehenden A r t e r i e n v e r k a l k u n g ! Der nach den Beobachtungen einiger führender Pflanzentherapeuten, „auch b e i K r e b s“ günstig wirkende Knoblauchsaft, wird oft kombiniert mit dem Wermutsaft. Wer fürchtet nicht das Alter und seine Folgen? Denn mit zunehmenden Alter wird insbesondere die Blutzirkulation ganz allmählich immer träger, in dessen Folge sich Kopfschmerzen und Schwindelgefühl einstellen und dadurch oftmals einen Schlaganfall bereitet und somit dem Leben dann immer öfter ein schnelleres Ende bereiten! Die Arterienverkalkung ist ja bekanntlich ein leiden, daß in der heutigen Zeit alle Schichten in der Bevölkerung erfaßt hat. Es würde hier zu weit führen, alle Ursachen zu erwähnen; uns interessiert in erster Linie ja nur die Heilung. Wer zu den Ursachen eine ausführliche Darstellung wünscht, dem kann ich mein Buch: Grüne Medizin für Laien und Nichtärzte empfehlen. Dort befindet sich eine ausführlichere Darstellung zu diesem so gefährlichen Leiden und auch die zur Ausheilung notwendigen Kräuter-Rezepte sowie eine Anleitung zur genauen Handhabe dieser Heiltees. Seit Jahrhunderten bemühen sich Ärzte als auch die Chemiker, ein geeignetes Mittel gegen dieses Leiden zu finden, jedoch ohne greifbaren Erfolg. Schon vor vielen Jahrzenten war es aufgefallen, daß die Leute besonders im Orient oftmals ein ganz erstaunliches Alter erreichen und bis in ihr hohes Alter hinein große Leistungsfähigkeit bewahrthaben. Intensive Forschungen haben dann bestätigt, daß es der ständige Gebrauch von Knoblauch war, der diesen Menschen eine solche Lebenskraft verleiht. Denn er reinigt Blut und Darm und verhindert zu dem die Ablagerung der Harnsäure in dem erschlafften Gewebe. Der hohe Blutdruck schwindet, Schwindelgefühl und Kopfschmerzen lassen nach. Viele hält der „schlechte Geruch“ davon ab, den Knoblauch zu gebrauchen, nur wenige aber wissen, daß der Knoblauchsaft wenn er richtig eingenommen wird, das es dann zu keiner unangenehmen Nebenerscheinung kommt. !! Beachte !! Der Saft soll Teelöffelweise über den Tag immer kurz vor den Essen mit 4 x 1 Teelöffel voll in etwas Milch eingenommen werden. Hinterher kaut man etwas trockenes Brot und ein wenig f r i s c h e Petersilie dazu und sein typischer Geruch ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Bemerkt sei hier noch, daß der Knoblauch die Stimme r e i n und k l a r macht. Ä u ß e r l i c h wird der Knoblauch empfohlen bei Hühneraugen, die hierbei nur mit dem puren Saft nur betupft werden, im weiteren auch bei anderen Wunden, hier dann jedoch in Verdünnung!), bei Geschwüren werden diese ebenfalls mit dem verdünnten Saft betupft. 2. Auflage 139 Pflanzensaftkuren Die Verwendung des Knoblauch in der Volksmedizin (bis 1943) Volksnamen: Knobel oder Knoblich. Heimat: Wahrscheinlich Westasien. Vorkommen: In den Gärten und auf Feldern, wo er großflächig angebaut wird. Verwendete Teile: Nur die Zwiebeln (Bulbus Allii sativi). Pflanzensaftkuren 140 2. Auflage Einzig dem Fleiß des Pfarrer Kneipp ist es zu verdanken, daß diese Heilpflanze in der Heilkunde wieder zu alter Ehre gekommen ist. Trotz seiner Verbreitung und seiner auffallenden oder immerhin eigenartigen Gestallt, hat das Schachtelhalm keine größere volkskundliche Bedeutung erhalten und ist weder mit Aberglaube umgeben, noch sind ihm irgendwelche Kräfte angedichtet worden. Er gehörte eher zu den im Hause gebräuchlichen und ganz gewöhnlichen Kräutern. Nur ein rheinisches Märchen über den Ackerschachtelhalm ist bekannt geworden. Nach ihm sollen ganz unten in an seinen untersten Wurzelenden „Goldkiesel“ hängen; wer sie an ganz bestimmten Tagen und Nächten ausgräbt, dem sind große Reichtümer und gute Ernten gewiß. Der Name Equisetum setzt sich aus dem lateinischen equus = Pferd und seta oder seata = Haar oder Borste zusammen; entspricht also der vereinzelt volkstümlichen Bezeichnung für den Pferdeschwanz. Zwiebel - Saft, Allium cepa (in der wissenschaftlichen Medizin bis 1940) Der Zwiebelsaft enthält neben Schwefel, Zucker, freier Phosphorsäure, Zitronensäure u.a.m. Im weiteren einen reichen Schatz an organischen Nährsalzen, ferner ätherisches Öl, was auch die Tränen beim Schneiden des Fruchtkörpers auslöst, Rhodan-Verbindungen und SchwefelZyanallyl sowie Rhodanwasserstoffsäure. Er wirkt kräftig ausscheidend, verdauungsfördernd und somit auch harntreibend. Die Zwiebel ist ein altbekanntes Volksheilmittel und besonders wegen ihres Phosphat-Gehaltes sehr beliebt als Nervennahrung; als eine solche vor allem für unsere vielen Geistesarbeiter (Behörden u.a.) sehr wichtig. Der Saft wirkt ausscheidend und schleimlösend bei Husten, Heiserkeit, Halskrankheiten, bei Magen.- und Darmkatarrhen, so auch bei Nasen.- und Stirnhöhlen-Katarrhen, Atembeschwerden und Brustbeengung; im weitern bei Leibschmerzen, Magendrücken, Darmträgheit und Magenübersäuerung, Nierenleiden u.a.m.. Nicht umsonst wird der Zwiebelsaft in der Volksmedizin von jeher als ein Allheilmittel angesehen. Außer den hier genannten Leiden, ist sie auch gut gegen Asthma, gegen den Bronchialkatarrh, der Lungeschwindsucht, Appetitlosigkeit, Blähungen, Kopfschmerzen, den leidigen Verstopfungen, Rheuma, Wassersucht und vielen anderen Leiden die in einer Störung des Gesamtstoffwechsels ursächlich sind. Man sollte daher den Gebrauch des Zwiebelsaftes oder aber mindestens der Zwiebeln selbst, zum alltäglichen Gebrauch machen; nicht zu viel aber dennoch r e g e l m ä ß i g. Nach den neuesten Forschungen, soll die insulinartig wirkende Substanz der Hefe auch in den Zwiebeln vorhanden sein, weshalb d e r r o h e Zwiebelsaft insbesondere aber bei der Behandlung der Zuckerkrankheit mit herangezogen werden kann. Ä u ß e r l i c h empfiehlt man den Zwiebelsaft bei Insektenstichen (Mückenstiche u.a), Hühneraugen und auch beim Haarausfall. Die Verwendung der Zwiebel in der Volksheilkunde Volksnamen: Küchen.- oder Sommerzwiebel, Zibolle, Bolle, Bollen und auch unter dem Namen Zippel, war immer die gleiche Pflanze zu verstehen. Pflanzensaftkuren 248 2. Auflage Verwendete Teil: Ausnahmslos nur die Zwiebel. Wertstoffe: Diese sind ein pflanzentypisches eigenartig riechendes, im wesentlichen aus dem Schwefelallyl bestehendes ätherisches Öl, etwas Eiweiß, Fett, Zucker, Vitamin B1 zu 70% und Vitamin C mit etwa 5% und dem Insulin, im weitern dem Hormon der Bauchspeicheldrüse ähnlich wirkende Glukokinin sowie reichlich Mineralsalze und viel Kalium. Geruch: Dieser ist Pflanzentypisch als beißend und zu Tränen reizend; der Geschmack ist als beißend, süßlich und würzig zu bezeichnen. 2. Auflage 249 Pflanzensaftkuren sind länglich- lanzettlich. Die Vermehrung erfolgt durch die Aussaat der Samen in den Monaten März - April, auf mäßig warme und kalte Nistbeete. Ende April / Anfang Mai werden dann die Jungspflanzen versetzt (vereinzelt), die dann im Herbst geerntet werden können. Die ganze Pflanze einschließlich der wenig ausgeprägten Zwiebel ist ein regelmäßiger Bestandteil des allen Köchinnen gut bekannten Suppenkrautes. Porree ergibt zudem auch ein recht wohlschmeckendes und sehr bekömmliches Gemüsegericht. Beliebt ist des weiteren auch der heute wenig bekannte Porreesalat, vor dessen Bereitung man allerdings die Pflanze zunächst im Salzwasser weichkochen muß; das hierbei anfallende Gemüsewasser darf nicht weggeschüttet werden, da es 40 - 50% aller vormals im Porree enthaltenen lebenswichtigen Nährstoffe und Mineralien enthält; es kann Mundwarm getrunkenwerden und schmeckt sehr gut. Erster Teil - Trinke und genese durch Pflanzen-Rohsäfte; wichtige Ergänzungen zum richtigen Gebrauch der Säfte Krankheit und Pflanze In dieser Ergänzung, gebe ich nun zum schnelleren Auffinden der bei den einzelnen Störungen und Leiden infrage kommenden Pflanzen.- und Kräuter-Rohsäften, nachstehend ein Verzeichnis der häufigsten Leiden mit Angabe derer zu ihrer Bekämpfung w i r k s a m s t e n und ebenso erfolgreichsten Heilkräfte und deren Heilkraft - K o m b i n a t i o n e n. Bei manchen Leiden und krankheitskomplexen wird man gut tun, 2 oder mehr Pflanzensäfte miteinander zu kombinieren; gerade dadurch kann mann die nährende, erneuernde und auch heilende Wirkung der Pflanzen noch deutlich spürbar steigern und verbessern. Die wichtigsten, hierfür infrage kommenden Kombinationen, sind im nachfolgenden mit angegeben. Es war schon im Jahr 1935 bekannt, daß mann die Heilwirkung einer Pflanze nicht immer einfach dadurch verdoppeln kann, indem man die doppelte Menge des Pflanzensaftes einnimmt. Denn hierdurch treten sehr oft, bei zu großen Mengen eines Mittels, sogar entgegengesetzte Wirkungen ein! Vielmehr ist es hierbei ratsam, daß verschiedene Pflanzen mit g l e i c h e r E n d w i r k u n g miteinander zu kombinieren sind. Bei dieser Kombination findet nun überraschender Weise keine einfache A d d i t i o n der Heilwirkung der einzelnen Pflanzen statt, sondern vielmehr ist d i e W i r k u n g beispielsweise bei der Kombination von 3 verschieden Pflanzensäften größer, als die der „3 fachen“ Menge e i n e s d i e s e r S ä f t e ! Auf gar keinen Fall sollte mann wahllos kombinieren, d.h. nicht x - beliebige Kräutersäfte zusammenstellen, sondern nur Pflanzen von gleicher oder ähnlicher Komplex.- und Endwirkung verwenden! Diese, sehr wichtige Grundregel, kennen meine Leser im übrigen ja auch schon aus meinem Buch „Grüne Medizin“, in dem Kapitel über die richtige Anwendung der Heilkräuter in den jeweiligen Teés. Anfänger richten sich bitte am besten immer nach den nachfolgend angegebenen Kombinationen, wobei es ihnen freigestellt ist, innerhalb der hier angegebenen Säfte zu Kombinieren. Das Bedeutet, daß nur die Pflanzensäfte gebraucht werden dürfen, wie sie zum jeweiligen Krankheitsbild aufgeführt sind! Zur Bekämpfung einer Krankheit, muß die Reihenfolge also nicht zwingend eingehalten werden. Wichtig ist: Das immer erst 1 Flasche (250 ml) zu Ende genommen werden muß, bevor eine neue geöffnet werden kann. Hiermit gebe ich nun zur schnelleren Handhabe der Säfte, eine Schnellübersicht sämtlicher, in einer Störung des Stoffwechsels ursächlichen Krankheiten: 2. Auflage 255 Pflanzensaftkuren Zweiter Teil - Krankheit und Pflanze, die große lexikalische Krankheitsübersicht, welchen Saft sollte man bei welcher Krankheit gebrauchen A Altern / vorzeitiges: Knoblauch, Erdbeere, Tomate, Weißdorn, Löwenzahn, Spinat und Möhrensaft Anschwellungen / rheumatische: Johanneskraut, Meerrettich und Rettichsaft Ansteckungs-Gefahr: Knoblauch, Enzian, Möhre, Erdbeere, Tomate, Spinat und Spitzwegerich und Zwiebelsaft Appetitlosigkeit: Wermut kombiniert mit Enzian und Löwenzahn; dagegen n u r für kleine Kinder: frischer Saft aus Mohrrüben (aus dem eigenen Garten); ferner sind auch der Saft von Brunnenkresse, Fenchel, Spitzwegerich, Huflattich, Hopfen, Meerrettich, Knoblauch und Petersiliensaft geeignet. Arterienverkalkung: Knoblauch in Kombination mit dem Saft der Schafgarbe, sowie auch Apfel, Meerrettich, Zwiebel und Rettichsaft sind hierzu geeignet Asthma: Meerrettich mit Möhre, Brennessel, Sellerie und Knoblauch, auch Fenchel, Hopfen, Huflattich, Meerrettich, Spinat, Spitzwegerich, Salbei und auch Rettichsaft sind geeignet dieses Leiden zu beruhigen; alle Säfte in Honigwasser nehmen. Atem-Beklemmung: Den Saft der Zwiebel, Baldrian, Meerrettich, Hopfen, Rettich, Salbei und Knoblauchsaft; alle Säfte mit Honigwasser gebrauchen. Atem-Beschwerden: Den Saft vom Huflattich, Fenchel, Meerrettich, Salbei und Rettichsaft; alle Säfte mit Honigwasser gebrauchen. Atem-Übelriechender: Wacholderbeer.- und Knoblauchsaft (nicht zuviel auf einmal, lieber sparsam verwenden und in der richtig Verdünnung gebrauchen. Atmungsorgane / Katarrhe: Huflattichsaft, Fenchel, Meerrettich, Salbei und Knoblauchsaft alle Säfte mit Honigwasser gebrauchen. Atmungsorgane / Krankheiten: Saft vom Spitzwegerich, Fenchel, Huflattich und Salbeisaft Augenschmerzen: Wermut, eventuell v o r s i c h t i g mit Zinnkraut versuchen, dazu Möhre und Tomatensaft gebrauchen; Anmerkung: Unverzüglich den Facharzt aufsuchen! Augen / schwache: Zinnkraut, Möhre und Tomate, Spinat und Apfelsaft gebrauchen Pflanzensaftkuren 256 2. Auflage Ausschläge: Birke kombiniert mit Johanneskraut, Wermut, Spitzwegerich, Brennesselsaft, Löwenzahn und Rettichsaft gebrauchen. Ausschläge (im Gesicht): Birke mit Zwiebel, Brennessel, Apfel, Löwenzahn und Rettichsaft (innerlich); äußerlich zur Nacht mit Gurkensaft n u r abwaschen. Avitaminosen: Den Saft der Tomate aus dem eigenen Garten sowie auch Erdbeere, Möhre, Löwenzahn und Spinatsaft. B Bauchwassersucht: Wermut und Wacholdersaft, dazu Birke, Brennessel, Löwenzahn und Petersiliensaft Beine (offene): Brennesselsaft sowie auch Knoblauch und Meerrettichsaft gebrauchen; mit k l e i n e n Dosen beginnen! Bettnässen der Kinder: Johanniskraut mit Schafgarbensaft sowie Baldrian und Hopfensaft versuchen (Dosierungs-Vorschrift beachten)! Alle Gaben in feiner Honigmilch Verabreichen (Bitterstoff). Blähungen: Den Saft der Schafgarbe mit Wermut, Rettich, Knoblauch, Meerrettich sowie Baldrian, Kamillen und Zwiebelsaft gebrauchen. Blasenleiden: Zinnkrautsaft in Kombination mit Sellerie, Meerrettich, Wacholder, Birkensaft Blaubeere, Brennessel, Hagebutte, Hopfen, Salbei und Schlehensaft. Blasenschwäche: Saft von Schafgarbe mit Huflattich, Spitzwegerich Salbei und mit Hopfensaft kombinieren; den Zinnkrautsaft mit einschalten. Bleichsucht: Wermut mit Schafgarbe, Spitzwegerich mit Möhrensaft, im weiteren auch mit Birke, Brennessel, Erdbeere, Löwenzahn, Tomatensaft und mit rote Beetesaft kombinieren Bleichsucht mit - Wassersüchtigen Schwellungen: Enziansaft mit Brennessel, Löwenzahn Meerrettich, Zwiebel und Schafgarbe Blinddarm: Zinnkraut mit Birkensaft kombinieren Blut (unreines): Löwenzahn in Kombination mit Schafgarbe, Zinnkraut, Wacholder, Spinat, Spitzwegerich, Brennessel, Apfel, rote Beete, Birke, Boretsch, Knoblauch, Brunnenkresse, Holunder, Sellerie, Tomate, Möhre und mit dem Rettichsaft kombinieren. Blutandrang zu Kopf und Herz: Schafgarbe, Weißdorn und Mistelsaft kombinieren Blutarmut: Spinatsaft mit Möhren, Tomate, Brennessel, Zinnkraut, rote Beete, Enziansaft Erdbeersaft und Früchte, Johanniskraut, Löwenzahn, Meerrettich und Schafgarbe 2. Auflage 257 Pflanzensaftkuren zu. Vom Vitamin-Malzextrakt werden alltäglich vor den Mahlzeiten jeweils 3 x 1 Eßlöffel voll eingenommen; am Abend dann noch 2 Stk Vitamin-A-Kapseln immer in einem ständigen Wechsel mit den Weizenkeimöl-Kapsel (2 Stk). Anmerkung: Die ersten 4 Wochen der Kur sind besonders dazu geeignet, in den letzten Monaten vor der Niederkunft. Die zweiten 4 Wochen sind besonders für die ersten Monate der gesamten Stillperiode geeignet, da sie eine stärkere Milchsekretion hervorrufen. Die in den Säften enthaltenen Wirkstoffe gehen ferner in die Muttermilch über, regen somit auch den Appetit des Säuglings an, so daß dadurch die Sauglust erhöht wird, welche ihrerseits auch die Brustdrüsentätigkeit anregt und somit immer für genügend Nahrung des kleines Kindes sorge trägt. 4. Abteilung: Dosierungsvorschriften für alle kaltgepreßten Pflanzen-Rohsäfte: Auf Grund der hohen Heilpotenz aller vorgenannten Rohsäfte, ist es zwingend wichtig die hier im folgenden gegebenen Dosierungen einzuhalten. Im Hinblick auf den mehr oder weniger intensiven bittereren bis beißend scharfen Geschmack verschiedentlicher Säfte (Meerrettichsaft), ist es ratsam, diese mit etwas Honigwasser abzumildern, oder wenn keine Störungen innerhalb des Magen-Darm-Kanals vorliegen, beim Verdünnen der Pflanzensäfte süßen Most (Apfelsaft) oder andere Flüssigkeiten zu benutzen. Die Tagesdosen sollte immer in etwa 200 ml Flüssigkeit erfolgen, da diese Menge die Wirksamkeit erhöht. Da Kinder sehr kritische Beobachter sind, achte man darauf, daß die Säfte in Honigmilch oder Honigwasser gereicht werden und dabei keinerlei bitteren Geschmack zeigen, denn was lecker schmeckt wird akzeptiert. Als ein Beispiele für die schlechten Esser, gebe man auf 1 Tee.- oder Eßlöffel Möhrensaft ca. 5 - 10 Eßlöffel voll Milch / Most mit etwas Honig und mische es so, daß dabei der bei der Möhre manchmal vorhanden leicht bittere Geschmack verschwindet! Denn was Kindern beim ersten mal nicht schmeckt, daß nehmen sie so bald dann nimmer zu sich. Auf Grund der leichten Verderblichkeit ist es ratsam, die Säfte kalendertäglich in der jeweils benötigten Menge frisch herzustellen und den Rest dann im Kühlschrank aufzubewahren; sollten bei der Produktion der Rohsäfte größere Mengen anfallen, als täglich gebraucht wird, müssen diese in verschließbare Fläschlein aufbewahrt werden. Im Kühlschrank halten sich diese Säfte bei einer Temperatur von 4 - 6 ºC etwa 3 - 4 Tage lang frisch und gebrauchsfähig. Wer eine Pflanzensaft-Kur durchführen will, aber aus beliebige Gründe die Säfte nicht selber herstellen kann, bekommt man die jeweilig gebrauchten Pflanzensäfte auch in jedem Reformhaus. Anmerkung: Bis auf wenige Ausnahmen (Schafgarbe), können die Pflanzensäfte wie folgt hergestellt werden: Sämtliche Pflanzen werden zuerst gut gewaschen und dann soweit zerkleinert, bis die Pflanzenteile z.B. in einen Fleischwolf oder andere der Saftgewinnung dienlichen Küchengeräte passen. 2. Auflage 303 Pflanzensaftkuren Die Dosierungen für 1 Tag lauten im folgenden (alle 4 Tage im Wechsel): Kinder im Alter von 1 Jahr ½ Teelöffel voll im Alter von 1 - 2 Jahren 1 Teelöffel voll im Alter von 3 - 4 Jahren 2 Teelöffel voll im Alter von 5 - 6 Jahren 1 Eßlöffel voll im Alter von 6 - 8 Jahren 1 - 2 Eßlöffel voll im Alter von 8 - 10 Jahren 2 - 3 Eßlöffel voll beginnend von 12 Jahren an 3 Eßlöffel voll Ab dem 14. Lebensjahr, bis hinauf ins Rentenalter, beträgt die kalendertägliche Tagesmenge 3 x 1 Eßlöffel voll; diese Angaben sind immer abhängig von der allgemeinen Konstitution eines jeden einzelnen Kindes / Jugendlichen / erwachsenen Person. Sollte sich eine unverträglichkeit zeigen, da bereits andere Medikationen im Einsatz sind, sind die Tagesmengen auf 50% zu reduzieren. Hat sich der Stoffwechsel nach etwa 8 - 10 Tagen auf die für ihn „neue Medizin“ eingestellt, kann mit den oben gegebenen Mengen fortgefahren werden. !! Beachte !! Nachdem Sie eine Pflanzensaftkur gegen eine Krankheit begonnen haben, kann sich nach etwa 8 - 12 Tagen, eine Heilkrise einstellen. Die Selbige macht sich in der Weise bemerkbar, daß sich die Schmerzen bei einer vorhandenen Krankheit über einen Zeitraum von etwa 5 - 8 Tage merklich verschlimmern. Wenn sich dies bemerkbar macht, dann ist diese Erscheinung ein untrügliches Zeichen dafür, daß Ihr Körper die ihm gereichte natürlichem Hilfen angenommen hat. Lassen sie also dem begonnenen Heilungsprozeß seinen natürlichen Lauf und brechen Sie die Pflanzensaftkur niemals ab, da Gesundheit manchmal ein wenig weh tut ! Belassen Sie es dann auch bei der Dosierung (Tee.- oder Eßlöffel), ihr Körper wird sich mit einer, o f t m a l s schon seit langer Zeit, ersehnten Gesundheit oder zumindest doch mit einer deutlich spürbaren Verminderung des jeweiligen Krankheitszustandes (Schmerzen) in dankender Weise erkenntlich zeigen. Nachwort Die Wirkung einer Pflanzensaftkur ist immer eine milde und somit für den gesamten Organismus schonende. Sie muß daher über mehrere Wochen durchgeführt werden, um eine Umkehr des symptombezogenen Mangelzustandes zu erreichen, um letztendlich dadurch dann wiederum auch einen tiefgreifenden therapeutischen Heilerfolg zu erzielen; sämtliche Krankheiten, ganz gleich welcher Natur diese auch immer sein mögen, sind nichts anderes als ein symptombezogener Zustand eines Mangels in den verschiedensten Bereichen unseres Körpers. Diese können sich z.B. als Kopfschmerzen oder Migräne äußern, dann liegt die Ursache im Bereich der vegetativen Nerven; handelt es sich um Unwohlsein, allgemeiner Leistungsschwäche oder Gereiztheit, kann die Ursache wiederum an einem mit Schlackestoffen völlig überladenen Blut liegen, da in diesem Falle die Ausscheidungsorgane (Leber, Nieren usw.) nur ungenügend arbeiten und dadurch der gesamte Körper viel zu wenig Sauerstoff erhält. Derartige Zustände, kann der menschliche Stoffwechsel jedoch aus dieser Situation heraus nicht alleine bewältigen sonder braucht hierzu immer die richten Heil.- und Aufbaustoffe, welche man auch ganz allgemein als „Brennstoffe” bezeichnen kann (physiologische Chemie). Eine der Hauptursache, für Krankheiten im Bereich des Stoffwechsels, ist generell das Fehlen von Wasser. Pflanzensaftkuren 304 2. Auflage 2. Auflage 349 Pflanzensaftkuren Aus dem hier gesagten können wir nun entnehmen, daß B a s e n und S ä u r e n ganz entgegengesetzte Eigenschaften haben. Wie wir das ja auch bei uns Menschen oft sehen können, ziehen sich Gegensätze stark an, und so verhält es sich auch hier in der naturgegebenen physiologischen Chemie, deren Prozesse nur dann reibungslos in einander greifen können, wenn die Grundelemente reinen natürlichen Ursprunges sind. Ich hoffe, daß es jeder Laie verstehen kann, daß, wenn man diesen ganz automatisch ablaufenden Prozessen von denen wir eigentlich überhauptnichts spüren, künstliche, d.h. synthetisch hergestellte „Nahrungsersatztstoffe” beigeben, diese natürliche Ordnung in Abhängigkeit von der gegebenen Menge, ins Stocken gerät und in dessen Folge sich dann allmählich ein lebensbedrohliches Chaos bildet, welches uns dann in Form von Stoffwechselkrankheiten niederstreckt. Werden diese „Entgleisungen“ nicht mit natürlichen Heil.- und Aufbaustoffen korrigiert, wie es ja durch die in diesem Buch beschrieben Pflanzensäfte relativ rasch möglich ist, sondern im weiteren mit den synthetischen Präparaten der Schulmedizin behandelt, dann mag sich kaum jemand vorstellen wollen, welche Folgen dies für Leib und Leben haben wird! Je ausgeprägter die Base und je stärker die Säure, desto eifriger streben sie zusammen, d.h. desto heftiger reagieren sie mit einander. In diesem Falle gleichen sich dann die Gegensätze aus (die Ecken werden abgerundet) und es entsteht daraus ein harmonisches Neues, daß wiederum ganz andere Eigenschaften hat. Diese neuen Verbindungen zwischen Säuren und Basen sind und schmecken weder sauer noch basisch, sondern s a l z i g und werden deshalb auch als Salze bezeichnet. Die organischen Stoffe werden nun beim Abbauprozeß im Körper, sofern sie Stickstoffhaltig sind, zu Harnstoff abgebaut u. die nichtstickstoffhaltigen Stoffe werden zu Kohlensäure und zu Wasser umgewandelt. Bei diesem Abbauprozeß werden nun die Mineralstoffe frei, und zwar die Metalle als Basen, die Metalloiden als Säuren. Sind nun genügend Basen vorhanden so vereinigen sie sich mit den Säuren zu Salzen. Wenn nun nicht genügend unorganische Basen vorhanden sind, so wird das Eiweiß angegriffen und teilwiese in Ammoniak umgewandelt, um die überschüssigen Säuren zu binden. Sind dagegen zu viele unorganische Basen vorhanden, so werden sie durch die im Körper immer in genügender Menge vorhandenen Kohlensäure in doppelkohlensaure Salze verwandelt. Basen und Säuren wären im freien Zustand für den Körper schwere Gifte; sie müssen daher schon bei ihrer Entstehung sofort gebunden und in unschädliche Salze verwandelt werden, denn es ist dies auch die einzigste Form, in welcher sie den Körper verlassen können. An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, daß dieser vorgenannte Entgiftungsprozeß in einem gesunden Stoffwechsel, der ja wie wir gesehen haben nur mit den natürlichen Nahrungsmitteln reibungslos und ohne das wir es merken abläuft und auch ohne jedwede Schwierigkeiten vonstatten geht, in dem wir diese Giftstoffe durch den Urin unbemerkt ausscheiden. Kommen nun die schon erwähnten synthetischen Nahrungsergänzungen in diesen naturgege benen Entsorgungsprozeß, dann kann eine zweckentsprechende und ausreichende Reaktion mit diesen toten Stoffen nicht stattfinden, in Folge dessen sich dann immer mehr Giftstoffe in allen Bereichen unseres Körpers, insbesondere in den Nieren und in der Leber ansammeln, die dann wiederum früher oder später unaufhaltsam zu schweren Schäden an diesen für uns lebenswichtigen Organen führen, welche somit dann letztendlich zur Krebskrankheit führen! Ein jeder möge nun seine eigenen Verhaltensweisen bitte nochmals neu überdenken und nicht nur sich, sondern auch seiner Familie gegenüber, einen unbezahlbaren Dienst erweisen...! Wenn also nicht genügend dieser genannten Basen vorhanden sind, dann muß der Körper das Eiweiß angreifen, um Ammoniak zu produzieren. Dies stellt einen Notbehelf dar, welcher je- Pflanzensaftkuren 350 2. Auflage doch verschiedene Nachteile hat. Da das natürliche Gleichgewicht an dieser Stelle aus dem Gleis gesprungen ist. Denn es entstehen außerhalb des normalen Eiweißabbaues wieder zu viel Harnsäure, die für den Organismus schädlich und irgendwann ursächlich ist, für die Entstehung von Gicht, Rheumatismus usw.. Wir gelangen hier nun zu der fundamental wichtigen Erkenntnis, daß die Nahrung die wir alltäglich zu uns nehmen, unbedingt einen Überschuß an unorganischen Basen enthalten muß, da sonst das Eiweiß angegriffen wird und der natürliche Eiweiß-Stoffwechsel aus seiner natürlichen Ordnung geworfen und in schlimme Unordnung gebracht wird; das vorhandene Eiweiß wird unzureichend oder schlecht ausgenützt. Basen und Säuren haben wir in unserem Leben ständig notwendig; die Basen müssen dabei aber u n b e d i n g t im Überschuß vorhanden sein, um sämtliche im Stoffwechsel bedingten Krankheiten zu verhindern. Anmerkung: Nach diesem kurzen Ausflug ins Reich der Basen, Säuren und Salze, sollte uns nunmehr die Entscheidung über die Zusammenstellung unserer Mahlzeiten im Sinne der Förderung und Erhaltung unserer Gesundheit, für die Zukunft hoffentlich etwas leichter fallen. Zur Erleichterung dieser Entscheidung, gebe ich ihnen nun noch eine kurze Übersicht der wichtigeren Nahrungsmittel mit einem Basen.- und Säureüberschuß: s e h r s t a r k Basenüberschüssig Schwarzer Rettich, Gurken, Feigen, Oliven, Tomaten, Schnittlauch, Kartoffeln, Wirsing ferner Lauch (Porree), Brunnenkresse, Löwenzahn, Kopfsalat und Grünkohl. s t a r k Basenüberschüssig Ziegenmilch, Kuhmilch, Buttermilch, Kartoffelmehl, Kohlrabi, Meerrettich, Schwarzwurzeln, Blumenkohl, Selleriestengel, Spinat, Wassermelonen, Äpfel, Birnen, Pflaumen und Zwetschgen, Aprikosen, Pfirsiche, schwarze Kirschen, getrocknete Datteln, Erdbeeren und auch die Heidelbeeren, Johannesbeeren, Granatäpfel, Ananas, Bananen, Champignons, Steinpilze und auch die Mirabellen gören in diese Auswahl. l e i c h t Basenüberschüssig Schlehen, Stachelbeeren, Weintrauben, Rosinen und Korinthen, Orangen, Mandarinen, ferner Zitronen, Hagebutten, Sellerieknollen, Möhren und Karotten, rote Rüben, Zuckerrüben und Mangold sowie römischer Salat und Dill gehören hierher. s e h r s t a r k Säure überschüssig Rindfleisch, Eigelb, Kalbfleisch, Wildbrett, Schweinefleisch, Huhn, Schellfisch, Karpfen und Zander, Fleischextrakte, Palminfett und Rosenkohl. s t a r k Säureüberschüssig Butter, Schweinefett, Weizenmehl, Artischocken, Erbsen, Morcheln (Pilze), Paranüsse ferner Linsen, Bohnen, Käse, Weißbrot, Erdnüsse, Baumnüsse und Walnüsse gehören hierher. 2. Auflage 351 Pflanzensaftkuren
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