Heute mit Stellenanzeigen Samstag, 8. August 2015 CHF 3.30 163. Jahrgang, Nr. 213 www.buendnertagblatt.ch 60032 AZ 7000 CHUR | REDAKTION 7007 Chur, Telefon 081 255 50 50 | KUNDENSERVICE/ABO Telefon 0844 226 226, [email protected] | INSERATE Somedia Promotion, Telefon 081 255 58 58 9 771424 754008 2700 Verkehrssünder zur Verhaftung ausgeschrieben INSERAT Überall in Graubünden. Alles aus einer Hand. www.spitexgr.ch EXKLUSIV IM BT Musik mit Charakter am Churer Fest Die Konzerte im Stadtpark während des Churer Festes gehören zur Tradition. Dieser Meinung war die Churer Bürgergemeinde, als sie im April entschied, dem Verein Bündner Musikszene drei Jahre lang je 10 000 Franken zu sponsern. Der Verein organisiert das «Park live!» im Stadtpark. Mit dem finanziellen Zustupf hat der Verein heuer ein Programm zusammengestellt, das sowohl jeden Musikgeschmack als auch jede Altersklasse begeistern soll. Ziel der Bürgergemeinde und der Bündner Musikszene ist es, das «Park live!» zu einem musikalisch und optisch attraktiven Event am Churer Stadtfest zu machen. (VR) C H U R .................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 Ein mittelalterlicher Luxusfund Bei Sanierungsarbeiten des Burgenvereins Graubünden an der Jeninser Burgruine Neu-Aspermont wurde ein über 600 Jahre altes Schminktöpfchen gefunden. G R AU B Ü N D E N ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7 Aufwendige Buchkunst Die Engadiner Künstlerin Anita Campell hat in tagelanger Arbeit ein Buch gemalt und in einem aufwendigen Verfahren vervielfältigen lassen. Ab heute ist das Kleinod zu sehen. K U LT U R . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11 «Es war schrecklich» Als Sarka und Ales jung waren, protestierten sie für Freiheit und Demokratie in der kommunistisch regierten Tschechoslowakei. Sie flohen, als Truppen unter Führung der Sowjetunion einmarschierten. Heute ist Graubünden ihre Heimat. G R AU B Ü N D E N ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 Stadtrundgang mit Skorer Das «Bündner Tagblatt» hat den Churer Eishockeyspieler Nino Niederreiter durch seine Heimatstadt begleitet. Der 22-Jährige hat sich mittlerweile als Skorer in der NHL etabliert. S P O R T .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17 Globus schliesst am 23. 1. 2016 In Chur wird es kein neues Globus-Warenhaus mehr geben. Die Anstellungsverhältnisse mit den 90 Mitarbeitenden wurden gekündigt. Ein Drittel von ihnen ist noch auf Stellensuche. Auf guten Wegen scheint das Neubauprojekt «Capricorn». C H U R .................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 Die San-Bernardino-Route mit ihren Radarfallen gilt als Goldgrube für den Staat. Die Kehrseite der Medaille ist ein hoher administrativer Aufwand. ▸ ENRICO SÖLLMANN Die beiden fix installierten Bündner Radargeräte auf der A13 haben landesweit alle Rekorde gebrochen. Jener in San Vittore war 2013 der ertragreichste Kasten der Schweiz überhaupt, 6,7 Millionen Franken spülte er damals in die Staatskasse. Jener am Nordportal des San-Bernardino-Tunnels trug dem Kanton weitere 3,7 Millionen ein. Mittlerweile ist die Strecke bei San Vittore aus Sicherheitsgründen verbreitert worden und das Radargerät konnte Anfang Jahr entfernt werden. Rapider Anstieg Dass der Geldsegen auch seine Schattenseiten hat, spüren Mathias J. Balzer und sein Team vom Vollzugs- und Bewährungsdienst, der zum Amt für Justizvollzug gehört, bei der täglichen Arbeit. Von total 3837 strafrechtlichen Sanktionen, die der Dienst derzeit zu bearbeiten hat, gehen 3500 auf das Konto von Verkehrssündern, die ihre Bussen, vorwiegend für Geschwindigkeitsübertretungen, nicht begleichen. 2700 davon – hauptsächlich Durchreisende aus dem Ausland – sind inzwischen zur Verhaftung ausgeschrieben. Denn: Wer seine Busse nicht bezahlt, dem wird eine Ersatzfreiheitsstrafe auferlegt. Nach dem Schlüssel ein Tag Gefängnis für durchschnittlich 100 Franken Busse muss die entsprechende Zeit in der Strafanstalt Realta oder Sennhof abgehockt werden. Wie Balzer sagt, hat sich die Zahl der Ersatzfreiheitsstrafen allein von Juli 2014 bis Juli 2015 von 2500 auf 3500 erhöht. Der Anstieg von Unzählige ausländische Automobilisten, die in San Vittore im Misox in die Radarfalle tappen, sind zur Verhaftung ausgeschrieben. (FOTO THEO GESTÖHL) 40 Prozent innerhalb Jahresfrist ist auf die Revision des eidgenössischen Ordnungsbussengesetzes zurückzuführen, das in dieser Form am 1. Januar 2014 in Kraft trat und seither die Halterhaftung kennt. Schweizweite Ausschreibung Die fehlbaren Automobilisten werden vom Vollzugs- und Bewährungsdienst schriftlich zum Haftantritt aufgeboten. Ein wenig erfolgreiches Unterfangen wie Balzer deutlich macht: «Die meisten Ausländer lachen sich natürlich ins Fäustchen, weil sie wissen, dass uns die Hände gebunden sind. Sehr wenige lassen sich beeindrucken und traben tatsächlich an oder zahlen nachträglich doch noch ein.» Den wenigsten Verkehrssündern dürfte aber bewusst sein, dass sie zur Verhaftung ausgeschrieben sind. Die Gesuchten werden nämlich ins Ripol aufgenommen – das automa- tisierte Fahndungssystem der Schweiz. Bei Fehlbaren, die beispielsweise via Flughafen Kloten in die Schweiz einreisen und am Zoll den Pass vorweisen, schlägt das System Alarm. Laut Balzer bietet sich den Ertappten die Möglichkeit, die Busse gleich vor Ort zu berappen. Wer das nicht kann oder will, landet im Gefängnis. Ansonsten sind die Chancen gering, dass die Gesuchten doch noch ihre Strafe erhalten – es sei denn sie geraten der Polizei zufällig ins Netz, etwa bei einem Verkehrsunfall. Leuthard eröffnet CVP-Wahlkampf WAHLEN Mit viel Symbolik hat die CVP Graubünden ihren Wahlkampf für die National- und Ständeratswahlen eröffnet. Als symbolischer Akt für das Motto «Gemeinsam Anpacken» wurden Bäume im Bonaduzer Wald gepflanzt. Mit dabei war auch Bundesrätin Doris Leuthard. Die Kantonalpartei hat sich hohe Ziele gesteckt: Sie will nicht nur die Sitze von Nationalrat Martin Candinas und Ständerat Stefan Engler erfolgreich verteidigen, sondern gleich «deutlich an Wähleranteilen gewinnen und wieder zweitstärkste Partei im Kanton Graubünden werden», wie die Partei in einer Mitteilung schreibt. Mit den profilierten Persönlichkeiten auf den beiden Listen könne man dieses Ziel erreichen, gibt sich Parteipräsident Engler überzeugt. Das BT war am Anlass dabei und hat mit Bundesrätin Leuthard gesprochen. (LSZ) G R A U B Ü N D E N .. . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 Das Feilschen um Allianzen Balzer und sein Team befassen sich aber längst nicht nur mit Verkehrssündern. Vor allem der Leiter des Vollzugs- und Bewährungsdienstes selbst trägt eine grosse Verantwortung, wie er dem BT erzählt. WAHLEN Zwar können noch bis am Montag Listenverbindungen bei der Standeskanzlei eingereicht werden, doch die Parteien konnten mit der Bekanntgabe ihrer Allianzen nicht mehr zuwarten: Diese Woche wurde bekannt, dass sich die FDP, BDP und CVP zu einem Mittebündnis zusammengeschlossen haben und die SP mit der GLP ein Zweckbündnis eingeht. Aussen vor bleibt bei diesen Listenverbindungen die SVP. BT-Redaktor Claudio Willi bezeichnet das Feilschen um diese Listenverbindungen in seinem Leitartikel als «wenig rühmlich» – zumal viele Wähler nicht wissen, was diese nun bedeuten. G R A U B Ü N D E N .. . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5 L E I T A R T I K E L .. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 2 Balzers grosse Verantwortung L E I T A R T I K E L Norbert Waser über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 Schlachten-Erinnerungen D Das Wahljahr 2015 bietet reichlich Gelegenheiten, sich vergangener Schlachten zu erinnern. Morgarten 1315, Marignano 1515, ja selbst die Eroberung des Aargaus 1415 war in den tief schürfenden 1.-August-Ansprachen ein Thema. Soweit bekannt keine Erwähnung in den Reden fand die tags zuvor im fernen Kuala Lumpur erfolgte Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022. Auch die Anfang 2013 über Monate tobende Abstimmungsschlacht um eine Kandidatur Graubündens für diese Spiele wurde nicht erwähnt. Am Tag vor dem Schweizer Nationalfeiertag jubelten in Malaysia andere. Statt mit dem amtierenden Bündner Regierungspräsidenten Martin Jäger, tauschte IOC-Präsident Thomas Bach die Dokumente GRAUBÜNDEN Seite 3 für die Spiele 2022 mit Pekings Bürgermeister Wang Anshun, und statt in St. Moritz wurde im 160 Kilometer von Chinas Hauptstadt entfernten Zhangjiakou gejubelt. In Kuala Lumpur durfte aber trotzdem ein Bündner jubeln, und zwar niemand anders als Gian Gilli, der führende Kopf von Graubünden 2022. Er kämpfte am IOC-Kongress erfolgreich für die Kandidatur von Lausanne für die Olympischen Jugendspiele 2020. Im Gegensatz zu Benedikt Fontana, dessen Schlachtruf an der Calven 1499 «Frestgamaintg anavant, meis mats!» («Frisch auf, meine Jungen, ich bin nur ein Mann, achtet meiner nicht; heute noch Bündner und die Bünde oder nimmermehr!») die Bündner zum Sieg gegen die Habsburger führte, blieb Gian Gilli nach der bitteren Niederlage mit der Kandidatur an der Urne der Heldenstatus versagt. Sein he- CHUR Seite 9 KULTUR Seite 10 len 2020 in Lausanne trösten. Für Graubünden ist das ein schwacher Trost. «Wir wären mit unserem innovativen Konzept durchmarschiert», schrieb Gian Gilli nach der Vergabe der «grossen» Spiele 2022 an Peking letzte Woche auf Facebook. Stellen wir uns vor, was da vor einer Woche «Gian Gilli abgegangen wäre. Der blieb nach dem Nationalfeiertag wäre um einen Tag vorgezoOlympia-Marignano gen worden, mit der der Heldenstatus Aussicht auf sechs Jahre Aufbruchstimversagt» mung, mit Milliardeninvestitionen im Tourismusder Eidgenossen beendete, hat die kanton Graubünden. Nun schaut Niederlage an der Urne nach einer die Schweiz im Februar 2022 nach denkwürdigen Abstimmungs- Peking und schickt seine Athleten schlacht 2013 die Bündner Olym- auf dem Kunstschnee in Zhangjiapiapläne jäh zerstört. Mit bloss noch kou auf Medaillenjagd. Zuvor wird zwei Kandidaturen aus Kasachstan der Grosse Rat in der kommenden und China haben die Olympiageg- Augustsession das neue Wirtner ihr Ziel «olympiafreier Alpen» in schaftsentwicklungsgesetz für den der in Kuala Lumpur abgeschlosse- Kanton Graubünden debattieren. nen Bewerbungsphase erreicht. Die Schweiz kann sich mit Jugendspie- NORBERT WASER ist stv. Chefredaktor roischer Kampf in der Schlacht um Olympia scheint in Graubünden nach zwei Jahren bereits vergessen. Mit Olympia scheint es ein bisschen wie mit Marignano. So, wie die Niederlage auf dem Schlachtfeld 1515 die Expansionsbestrebungen RADIO/TV Seite 12 SPORT Seite 15 SCHWEIZ Seite 24 WELT Seite 25 WETTER Seite 28 CHUR S a m s t a g , 8. Au g u s t 2 0 1 5 «Wir wollen Bands mit Charakter» Am 22. und 23. August ist Churer Fest. Dazu gehört traditionellerweise auch der Stadtpark mit dem «Park live!». Dank der finanziellen Unterstützung der Bürgergemeinde konnte nun ein neues, attraktives Programm auf die Beine gestellt werden. D Wollen dem «Park live!» zu neuer Attraktivität verhelfen: Marco Caduff, Bürgerratsschreiber der Bürgergemeinde Chur (l.), und Remo Menn, Präsident des Vereins Bündner Musikszene, im Stadtpark Chur. (FOTO YANIK BÜRKLI) wenig ruhiger und poppiger. «Die Band – sie verfügt über eine langjährige Bandgeschichte und konnte bereits auf grossen Bühnen wie beispielsweise am Montreux Jazz Festival auftreten – spielt einen sehr bekömmlichen Rock, der eigentlich allen gefällt», fasst er zusammen. Ein weiterer heisser Tipp ist, so versichern es Menn und Caduff, die Band Gringobeat mit Frontmann Claudio Pagelli, dem weltbekannten Gitarrenbauer aus Scharans. «Gringobeat haben im Frühling ein fantastisches Debutalbum veröffentlicht. Alles absolute Profimusiker, die auf einem Top-Niveau spielen.» Bei Gringobeat würden sowohl 14-jährige Teenager als auch 94-jährige Musikbegeisterte auf ihre Kosten kommen, veranschaulicht Menn. Neben ruhigen Tönen, wie sie von Torp am Freitagabend zu hören sein werden, wird auch harte Musik am «Park live!» gespielt. «Parties Break Hearts zum Beispiel sind im härteren Rockbereich anzusiedeln, auch diese Band ist von unserer Seite her nur zu empfehlen», so Menn. Der Stilmix ist gewollt. Remo Menn legt Wert darauf, ein Programm zusammenzustellen, welches Musik mit Charakter beinhaltet. Letzteres sei in der Musikindustrie etwas verloren gegangen. «Wir verlangen keinen Eintritt, die Leute kommen vielleicht für eine Stunde, hören sich eine Band an und gehen wieder. Aus diesem Grund finden wir es wichtig, jedem Musikinteressierten etwas bieten zu können.» «Park live!» attraktiver gestalten Ziel für die kommenden drei Jahre ist gemäss Marco Caduff wie auch Remo Menn, eine breitere Durchmischung des Publikums zu erreichen. «Bis anhin hatten vor allem ältere Leute Hemmungen, in den Stadtpark zu kommen. Dem wollen wir mit dem neuen Musik-Konzept entgegenwirken.» Nebst der Attraktivitätssteigerung des musikalischen Angebots ist es für die Bürgerge- meinde und für den Verein Bündner Musikszene ebenfalls wichtig, optische Verbesserungen zu erreichen. «Für das kommende Jahr werden wir uns sicher überlegen, wie wir den Park gestalten können, um ihn ansprechender zu machen», verrät Caduff. «Park live!»: Programm Freitag: • 18.30 Uhr – Audio Dogs • 20.15 Uhr – Gringobeat • 21.45 Uhr – Parties Break Hearts • 23.30 Uhr – Linksvortritt • 0.55 Uhr – Torp Samstag: • 14 Uhr – Blue Jeans/Slow Motion • 15.30 Uhr – Green Elephants • 17 Uhr – Mudshovel • 18.30 Uhr – Bordeaux Lip • 20.30 Uhr – Palko!Muski • 23 Uhr – The Rambling Wheels • 1.05 Uhr – Painhead Sonntag: • 14 Uhr – Hang’Em’Higher Ein Drittel ist noch auf Stellensuche Am 23. Januar 2016 schliesst das Warenhaus Globus in Chur seine Tore. Damit verlieren auch 90 Mitarbeitende ihren angestammten Arbeitsplatz. Rund ein Drittel ist noch auf Stellensuche. Der letzte Verkaufstag im Globus am Bahnhofplatz wird der 23. Januar 2016 sein, wie Globus gegenüber dem BT bekannt gab. Den Mitarbeitenden wurde das Anstellungsver- Aus Bistum Chur wird BSO W Polka-Punk und Rock für alle Umfassender Sozialplan P O ST P L AT Z Bischof Huonder «Das Konzert im Stadtpark gehört einfach zum Churer Fest dazu. Es hat Kult-Charakter.» Marco Caduff und Remo Menn nicken sich zu. Der Bürgerratsschreiber der Bürgergemeinde Chur und der Präsident des Vereins Bündner Musikszene sowie Mitorganisator des «Park live!» am Churer Fest, wollten deshalb nicht klein beigeben, als die Kulturbeiträge für das «Park live!» im vergangenen Jahr gestrichen wurden. Die Bürgergemeinde übernahm kurzerhand das Platzsponsoring des Stadtparks. Drei Jahre lang erhält der Verein nun 10 000 Franken von der Bürgergemeinde – wenn es gut läuft, besteht Aussicht auf Verlängerung. Für die – teils langjährigen – Mitarbeitenden des Warenhauses Globus, das in Chur seit über 100 Jahren vertreten ist, wird es keine Rückkehr an den Bahnhofplatz geben. Wie die Medienstelle Globus auf Anfrage bestätigte, wird Globus in Chur nach der Schliessung des Warenhauses bis auf Weiteres nur noch mit dem Format Herren Globus, dessen Geschäft sich derzeit an der Poststrasse befindet, präsent sein. «Eine weitergehende Präsenz mit anderen Angebotsformaten konnte bis zu diesem Zeitpunkt nicht konkretisiert werden, wird aber laufend evaluiert», hiess es auf Anfrage. Kurzfristige Entscheide seien allerdings keine zu erwarten. 9 ▸ R O G E R A E B L I über die Kontroverse um ▸ VIRGINIA RITTER «Die Unterstützung der Bürgergemeinde hat es uns ermöglicht, das Konzertprogramm in diesem Jahr zu optimieren», erklärt Menn. Man setze, wie auch von der Bürgergemeinde gewünscht, auf Nachwuchsbands aus der Region. «Mit dem neuen Budget konnten wir heuer aber auch einige herausragende Bands engagieren, die schöne Kontrastpunke darstellen und so das «Park live!» attraktiver machen werden.» Als Beispiel nennt Menn Palko!Muski, die bereits am Paleo Festival in Nyon auftreten konnten. «Palko!Muski spielen einen Mix aus Polka-Punk und Gypsy-Disco – der sehr charismatische Sänger versteht es ausserordentlich, seine Zuschauer zu fesseln», sagt Menn, dem die Vorfreude auf dieses Konzert anzusehen ist. Die Band habe zudem eine sehr grosse Undergroundszene. «Sie spielen zwar nicht Musik für jedermann, aber genau das ist das Schöne am ‘Park live!’. Da wir drei Tage lang spielen und unabhängig organisiert sind, können wir uns trauen, Bands mit Ecken und Kanten, Bands mit Charakter zu engagieren.» Im Gegensatz dazu zeigen sich The Rambling Wheels aus Neuchâtel gemäss dem Organisator ein B ü n d n e r Ta g b l a tt hältnis im Warenhaus Chur spätestens auf diesen Zeitpunkt hin gekündigt. Für mehrere interessierte Mitarbeitende hätten aber bereits Lösungen in anderen Filialen gefunden werden können. «Für die übrigen Mitarbeitenden werden innerhalb der Globus-Gruppe und den anderen Unternehmen, die zur Migros-Gruppe gehören, neue Stellen gesucht», liess die Medienstelle verlauten. «Von insgesamt 90 Mitarbeitenden ist aktuell noch rund ein Drittel auf Stellensuche.» Für die Mitarbeitenden sei, zusammen mit den internen und externen Sozialpartnern, ein umfassender Sozialplan erarbeitet worden. einen sehr guten Stand erreicht», teilte Ernst Schaufelberger, Head Real Estate der AXA Immobilien, auf Anfrage mit. Gewisse Anpassungen hätte das Projekt bei den nachbarrechtlichen Regelungen benötigt. «Wir führen derzeit entsprechende Gespräche mit den Anstössern und sind zuversichtlich, bald einen für alle Involvierten vertretbaren Konsens zu finden», schreibt Schaufelberger. (DNI/NW) «Capricorn» weiterbearbeitet Das aus dem Wettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt «Capricorn» von Architekt Andrea Giubbini und der Priora AG für den Neubau an diesem Standort ist inzwischen weiterbearbeitet worden. «Das Projekt hat Am 23. Januar 2016 werden die Türen für immer geschlossen: Haupteingang zum Globus am Churer Bahnhofplatz. (FOTO NADJA MAURER) as hat Chur in den letzten Jahren nicht alles in die Verbesserung seines Images investiert! Denken wir nur an den Bau der majestätischen CityWest-Türme, den Kauf wahrer Kunstschätze wie der «Liegenden» mitten im Herzen Churs – oder die neuen Natursteinplatten aus preiswertem Andeerer Granit. Und dann kommt der Churer Bischof und macht mit einem einzigen Spruch alles wieder kaputt. Dabei zitierte er doch bloss eine Bibelstelle aus dem Alten Testament, wonach zwei Männer beim Ausleben ihrer Homosexualität eine Gräueltat begehen würden, die es mit dem Tod zu bestrafen gelte. Alles gar nicht so gemeint, liess Bischof Huonder später verlauten. Der Schaden fürs Churer Image war da bereits angerichtet. Was tun? Ich hab’ gehirnt und gehirnt – und bin zum Schluss gekommen, dass eine Umbenennung des Bistums wohl für alle Beteiligten die beste Lösung wäre. Wie wäre es also, wenn wir aus dem Bistum Chur ein Bistum Ost machen würden? Oder – geografisch noch etwas genauer – ein Bistum Südost? Wenn nicht gar ein Bistum Südostschweiz, um auf einen etablierten Markennamen zurückzugreifen. Der Einfachheit halber könnte man dann jeweils die Abkürzung BSO benutzen. Allerdings bestünde dann eine gewisse Verwechslungsgefahr mit dem neu geschaffenen Radio Südostschweiz (RSO). Was besonders dann kompliziert werden dürfte, wenn RSO über BSO berichtet. Ausserdem wäre wohl auch das Berner Symphonieorchester (BSO) wenig begeistert, wenn sein Kürzel ständig mit Homophobie in Verbindung gebracht würde. Und auch der Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung, ebenfalls BSO, käme sich wohl etwas verschaukelt vor, wenn das beratungsresistente Bistum plötzlich mit der gleichen Abkürzung daherkäme. Ich stelle fest: Ein solcher Namenswechsel hat seine Tücken. Ein anderer Vorschlag wäre daher, das Bistum einfach mit einer Zahl zu versehen. Bistum 3 etwa. Bei den irdischen Kollegen des Grenzwachtkorps funktioniert dies ja auch. Das Grenzwachtkorps 3 hat seinen administrativen Sitz zwar in Chur, käme aber nicht auf die Idee, sich deswegen gleich mit dem Namen der Stadt zu schmücken. Mit gutem Beispiel voran geht übrigens auch das Militär. Die in Chur stationierte Territorialregion 3 nennt sich auch ganz einfach Ter Reg 3, und nicht etwa Ter Reg Chur. Die positiven Folgen der Umbenennung liegen auf der Hand: Bischof Huonder kann weiter ungestört seine Weisheiten verbreiten, ohne den guten Namen der ältesten Stadt der Schweiz in Verruf zu bringen. Doch selbst wenn aus dem vorgeschlagenen Namenswechsel nichts werden sollte, können sich sowohl hetero- wie auch homosexuelle Katholiken immerhin damit trösten, dass Huonders Aussagen in den Ohren einer breiten Öffentlichkeit wohl nicht richtiger werden, je häufiger er sie wiederholt. R O G E R A E B L I lebt und arbeitet als Journalist in Chur und Bern. STA D T NO T I Z La Isla Minima im Kinocenter Im Rahmen der Reihe Arthouse Film zeigt das Kinocenter am kommenden Montag und Dienstag, 10. und 11. August, jeweils um 18.30 Uhr den Film La Isla Minima von Regisseur Alberto Rodríguez. Ein visuell und atmosphärisch brillanter Thriller. Der Film ist Spanisch gesprochen mit deutschen und französischen Untertiteln. Ab 16 Jahren. Abendführung «Wunderwelt der Bienen» Am Mittwoch, 12. August, findet von 18.00 bis 18.45 Uhr eine Abendführung im Bündner Naturmuseum durch die aktuelle Ausstellung «Wunderwelt der Bienen» statt. Direktor Ueli Rehsteiner gibt einen Einblick in die aktuelle Sonderausstellung und stellt Besonderheiten und die Vielfalt dieser nützlichen Insekten vor. Die Ausstellung öffnet den Blick für die Lebensräume der Bienen und gibt Tipps, wie man sie beobachten und fördern kann. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 6 Franken, für AHV/IV, Studierende und Lehrlinge 4 Franken. Kinder bis 16 Jahre sind gratis.
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