Mission: Null Emission

Das Magazin für unsere Geschäftskunden 2 · 2015
Mit Beton hoch hinaus
Die SCHWING GmbH aus Herne
Elektrische Lastesel
Herner Geschäftsleute testen E-Bikes
Grüne Städte
Konzepte für urbane Lebensräume
Mission:
Null Emission
Neue Ideen für unsere Mobilität –
zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Auch als Tablet-App
und als Online-Magazin
verfügbar
Life & Style
ener.go 2 · 2015
Zahlreiche Vorteile warten
auf Sie und Ihr Unternehmen
TMR - Telekommunikation
Mittleres Ruhrgebiet GmbH
TMR DataCenter
3
Startpunkt
Eine emissionsfreie Zukunft
verspricht Toyota mit dem „Mirai“.
Das erste Serienfahrzeug mit
Brennstoffzellen kommt im
September auch auf den
deutschen Markt.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Rund 910.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride
waren Ende Juni weltweit auf den Straßen unterwegs.
Bereits im Herbst wird wohl die Millionenmarke geknackt.
Auch wenn ihr Anteil am Gesamtfuhrpark noch gering ist: Die Zahl
belegt, dass das E-Auto alltagstauglich geworden ist. Wie alltagstauglich, das ergründet ganz aktuell eine Studie der Universität DuisburgEssen in Kooperation mit den Stadtwerken Herne. Die Modelle des
US-Herstellers Tesla jedenfalls sind schon heute ein Verkaufsschlager.
Und auch BMW verkaufte letztes Jahr fast 18.000 Fahrzeuge mit
Elektroantrieb. Grund genug, in dieser Ausgabe der ener.go einen Blick
auf die Antriebe von morgen zu werfen – und zu zeigen, dass E-Mobility
nicht mehr nur ein Thema für die Fortbewegung an Land ist.
Erleben Sie die digitale Ausgabe der ener.go mit zahlreichen interaktiven und multimedialen
Elementen. Das Tablet-Magazin (iOS, Android) erhalten Sie kostenlos im App Store und bei
Google Play: Einfach „ener.go“ in die Suche eingeben oder den jeweiligen QR-Code scannen.
Die Online-Ausgabe finden Sie unter www.stadtwerke-herne.de/energo-online
App Store
(iOS)
Google Play
(Android)
INHALT
SCHWERPUNKT MOBILITÄT
ENERGIE FÜR IHR BUSINESS
06__ Neuer Antrieb
14 __ Die Himmelsstürmer
Fliegen und fahren, ohne die Umwelt zu belasten?
ener.go zeigt Mobilitätskonzepte zu Lande, zu
Wasser und in der Luft, die diesen Traum bald wahr
machen könnten.
Die SCHWING GmbH aus Herne macht rekord­
verdächtige Bauvorhaben möglich.
12 __ Elektrische Flotte
16 __ Bahn frei für die „Testpiloten“!
Herner Gewerbetreibende testen Elektro-Fahrräder
für den innerstädtischen Transport.
Die Universität Duisburg-Essen überprüft Elektroautos auf ihre Alltagstauglichkeit – beim Thema
Flotteneinsatz mit Unterstützung der Stadtwerke.
17 __ Grüne Städte
13 __ Gut vernetzt
STANDARDS
Hier laden Sie richtig: Die Stadtwerke Herne bauen
stetig am Ladesäulennetz im Stadtgebiet. Wo genau,
zeigt eine Übersichtskarte.
Neue Begrünungskonzepte von Essen bis New York.
04 __ Life & Style 18 __ e-News
19 __ Berdis Business 19 __ Impressum
Aktionen in
dieser Ausgabe
• Gewinnen Sie Karten
für eine exklusive Führung durch die Ausstellung „AberGlaube“
im LWL-Museum für
Archäologie (S. 4)
• ener.go verlost drei
Bluetooth-Lautsprecher mit Schwebe-­
Effekt (S. 5)
4
ener.go 2 · 2015
Life & Style
Wer’s glaubt,
wird selig!
Rätselhafte Rituale, überlieferte Mythen und ­schwarze
Magie faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten.
­Dieser Faszination geht das Herner LWL-Museum für
Archäologie mit der aktuellen Sonderausstellung „AberGlaube“ intensiv auf den Grund. Dazu haben zwei Kölner
Künstlerinnen zahlreiche, zum Teil skurril-okkulte Expo­nate zusammengestellt und setzen sie in Bezug zu archäo­
logischen Ausstellungsstücken des Museums. P­ räsentiert
werden zum Beispiel historische Orakelstäbchen der
Römer, aktuelle Fotokunst zu Tierkulten und Erhellendes
über die Entstehung vermeintlicher Volksweisheiten. Wer
also wissen will, was es mit der von links kommenden
schwarzen Katze und dem Pech auf sich hat, kann noch
bis zum 1. November die Ausstellung besuchen.
NNGEWI E
C
CHAN
ener.go verlost eine exklusive
Führung mit Sektempfang für
10 x 2 Personen. Museumsleiter
Dr. Josef Mühlenbrock wird Ihnen
die Ausstellung am Donnerstag,
22. Oktober, ab 18 Uhr nahebringen. Wenn Sie gewinnen möchten, besuchen Sie unsere Aktionsseite im Web oder schicken Sie
uns das Antwortfax. Teilnahmeschluss: 6. Oktober 2015.
www.stadtwerke-herne.de/energo
Mystisch: Das Kunstwerk „Die wilde Jagd“
zeigt Tierschädel als Symbole für die Seelen der
Verstorbenen (links) und das Objekt „Dämon“ eine
ungewöhnliche Interpretation des Themas „Hexe“.
APPETIZER
Mobiler Newsroom
Flipboard Bei der Informationsflut
heutzutage ist es schwer, den Überblick
zu behalten. Flipboard erleichtert Ihnen
die Auslese, welche Meldungen Sie zu
Gesicht bekommen. Die App legt ein
digitales Nachrichtenmagazin an und
trägt darin Berichte aus vorab ausgewählten Online-Medien und zu festge-
legten Themen zusammen. Mit einem
Wisch nach oben – dem sogenannten
Flip – gelangen Sie zur nächsten Meldung und behalten so komfortabel den
Überblick im Nachrichtendschungel.
Berichte, die für Freunde und Kollegen
ebenfalls interessant sein könnten, können Sie sogar in einem gemeinsamen
Magazin sammeln, sodass k­ einer der
Beteiligten etwas verpasst.
Für Android, iPhone, iPad und
Apple Watch
App Store
(iOS)
Google Play
(Android)
5
O-TON
Das Herner LastenfahrradProjekt, an dem auch die Stadtwerke
­beteiligt sind, zeigt auf vorbildliche Art
und Weise, wie man N
­ ah­mobilität
­klimafreundlich und ­zugleich
­alltagstauglich ­gestalten kann.
Ich würde mich freuen, wenn das
­Beispiel Herne auch in anderen
­Städten ­­Nach­ahmerinnen und
Nach­ahmer ­findet.
Johannes Remmel, Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen
» Alle Infos zum Herner Lastenfahrrad-Projekt finden Sie auf Seite 16!
Außerirdischer Klang
zu gewinnen
Eine dicke Glasschicht schützt die Solarmodule auf der fertigen
SolaRoad (linke Fahrbahn). Auf dem rechten Streifen testen die
Entwickler verschiedene Beläge auf ihre Praxistauglichkeit.
Straße unter Strom
3.000 Kilowattstunden in sechs Monaten: Die Energieausbeute der „SolaRoad“ im niederländischen Krommenie kann sich
sehen lassen. Im November vergangenen Jahres hatten Wissenschaftler der Niederländischen Organisation für Angewandte
Naturwissenschaftliche Forschung einen 70 Meter langen Teilabschnitt eines Radwegs mit Bodenplatten ausgestattet, in die Solarzellen eingelassen sind (Bild). Diese wandeln Sonnenlicht in Energie
um – im Fall der SolaRoad äußerst erfolgreich. Auf ein ganzes Jahr
gerechnet könnte allein das kurze Teststück zwei Haushalte mit
Strom versorgen. Das Ziel der Entwickler: Solarstraßen, die Strom
für darauf fahrende Elektroautos produzieren.
Begegnung der dritten Art? Dieses Ufo
ist ein Lautsprecher, der auf einem Magnetfeld über dem Subwoofer schwebt. „Mars“
ist das ­Ergebnis eines
Crowdfunding-­Projekts
und wird gegen Ende
September auf der Erde
eintreffen.
Erobern Sie den „Mars“: Laden
Sie jetzt die ener.go-App auf Ihr
Tablet und gewinnen Sie einen
von drei Bluetooth-Lautsprechern.
­Teil­nahmeschluss: 6. Oktober 2015.
App Store
(iOS)
Google Play
(Android)
NNGEWI E
C
CHAN
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Schwerpunkt Mobilität
ener.go 2 · 2015
7
Neuer Antrieb
Bis 2050 könnten 9,7 Milliarden Menschen auf unserem Planeten
leben – und alle wollen mobil sein. Die Entwicklung alternativer
­Antriebslösungen ist also dringlicher denn je. Jetzt bekommt
sie neuen Schub. Das Ziel ist die emissionsfreie Fortbewegung.
Welche alternativen Antriebe zu den ­Verkehrs­konzepten der
Zukunft gehören könnten, zeigt ener.go mit spannenden
Beispielen zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Schwerpunkt Mobilität
8
ener.go 2 · 2015
Zu Lande:
H2
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft“, schrieb
der technikbegeisterte Jules Verne in seinem Roman
„Die geheimnisvolle Insel“ und prophezeite, dass
statt fossiler Brennstoffe einst Wasser die Energieversorgung der Erde sichern würde. Zu dieser schönen,
wenn auch wissenschaftlich nicht ganz korrekten
Vision ließ sich Verne vom Physiker William Grove
­inspirieren. Dessen „galvanische Gasbatterie“ er­
zeugte schon 1839 Strom durch die Reaktion von
Wasserstoff und Sauerstoff, den Elementen des
­Wassers – die Brennstoffzelle war geboren.
Heute, gut 175 Jahre nach Groves Experimenten,
sorgt dieses Verfahren erneut für Schlagzeilen. Auto­
bauer Toyota bringt im September seinen „Mirai“
auf den deutschen Markt. Mit dem ersten Brennstoffzellenauto in Großserie wollen die Japaner dem alternativen Antrieb mit Wasserstoff den Weg ebnen. Als
„Turning Point“, also Wendepunkt, bezeichnet Toyota
die Markteinführung des Mirai auf der eigenen Website. Denn so altbekannt das Prinzip Brennstoffzelle ist
– der Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Wasserstoffantrieb in großem Stil wäre nichts weniger als revolutionär. Im Gegensatz zu Benzin- oder Dieselmotoren stößt das Brennstoffzellenauto statt Abgasen nur
reinen Wasserdampf aus und könnte damit, neben
mit Ökostrom betriebenen Elektroautos, ein weiterer
Hoffnungsträger für den Klimaschutz sein. Immerhin
9
„Die Tankstellen-Infrastruktur ist der Einführung des Brennstoffzellenautos leider noch
nicht gewachsen. Bis sich das ändert, ist das
E-Auto mit Stecker die bessere Wahl.“
Stephan Becker, Projektleiter Hausenergie-Brennstoffzelle, Stadtwerke Herne
ist der Verkehr der zweitgrößte Emissionsverursacher
nach der Strom- und Wärmeerzeugung. Noch dazu ist
der Energieträger Wasserstoff nahezu unerschöpflich
und kann zum Beispiel CO2-frei mithilfe überschüssiger
Wind- oder Solarenergie gewonnen werden. Wieso
kommt ein Auto wie der Mirai also erst jetzt?
Die Grove’sche Gasbatterie wurde schon bald von
anderen Erfindungen des 19. Jahrhunderts wie der
Dampfmaschine überholt, die Entwicklung der Brennstoffzelle stockte. Erst in den 1950er-Jahren wurde
das Prinzip wiederentdeckt: In U-Booten und den
Apollo-Raumschiffen kam die Brennstoffzelle als leistungsfähige und kompakte Energiequelle zum Einsatz.
Beim Autobau setzte man jedoch weiterhin auf den
Verbrennungsmotor – Erdöl war schließlich in rauen
Mengen verfügbar, Klimaschutz noch kein Thema.
Ende der 1990er-Jahre hatte die Brennstoffzelle dann
ihren nächsten großen Auftritt, sie galt als Technik der
Zukunft. Autos und Flugzeuge sollten abgasfrei und
geräuscharm unterwegs sein, Häuser ihren eigenen
9,6
Sekunden
braucht der Mirai, um
auf 100 km/h zu
beschleunigen
Strom erzeugen. Doch der Durchbruch der angekündigten Wunderzellen ließ weiterhin auf sich warten. Zu
kompliziert war die Technik, zu hoch die Kosten für die
einzelnen Bestandteile. Als Katalysator wird meist Platin verwendet, damit Wasserstoff und Sauerstoff miteinander reagieren, was die Kosten für die einzelnen
Zellen – die sogenannten Stacks, die gemeinsam das
Brennstoffzellen-Aggregat bilden – in die Höhe treibt.
Den Gesamtbedarf an dem Edelmetall zu reduzieren,
ist eine Herausforderung für die Entwickler.
Der Mirai soll in Deutschland für knapp 80.000
Euro angeboten werden. Viele Autobauer, darunter
auch Honda, Opel und VW, forschen mit Hochdruck
an neuen, günstigeren Lösungen für ihre „Fuel Cell“Modelle. „Dies ist der Beginn einer langen Reise“, sagt
Toyota-Chef Akio Toyoda. „Um diesen Schritt wirklich
zu einem historischen Moment zu machen, müssen
wir alle an einem Strang ziehen.“ Denn den großen
Durchbruch wird die Brennstoffzelle nur schaffen,
wenn sowohl Kaufpreis als auch Infrastruktur stimmen. 29 Wasserstofftankstellen gibt es nach Angaben des TÜV derzeit in Deutschland, nur 17 davon
sind öffentlich nutzbar. Bis 2023 sollen es nach den
Plänen des Bundesumweltministeriums 400 werden.
Einer Fahrt vom Ruhrgebiet nach Berlin steht allerdings
schon heute nichts mehr im Wege – mit 650 Kilometern Reichweite schafft der Mirai diese Strecke locker.
Jules Verne hätte an solch einer Reise sicher seine helle
Freude gehabt. Und wer weiß, ob seine Prophezeiung
über die Brennstoffzelle nicht genau so wahr wird wie
seine Vision von einem Flug zum Mond. In zwei Kohlefasertanks (a) wird
der Wasserstoff gespeichert. Der
benötigte Sauerstoff wird aus der
Umgebungsluft angesaugt und
durch einen Turboverdichter in
die Brennstoffzelle (b) gepumpt.
Damit der Motor nicht erst lange
anlaufen muss, liefert ein
Lithium-Ionen-Akku (c) Energie
für den schnellen Start.
c
Die Zukunft kommt mit
154 PS und einer Menge
technischer Extras. Dabei
verbraucht die MittelklasseLimousine gerade einmal
0,76 kg Wasserstoff auf
100 Kilometer.
b
a
a
10
Schwerpunkt Mobilität
ener.go 2 · 2015
1
Million Liter
Diesel braucht eine ­Fähre
mit Ver­brennungs­motor
auf derselben Strecke
im Jahr
Zu Wasser:
Seit ihrer Jungfernfahrt im Mai dieses Jahres quert
die „Ampere“ Tag für Tag den norwegischen Sognefjord. Wie der Name vermuten lässt, ist die Fähre
elektrisch unterwegs – eine Premiere im öffentlichen
Schiffsverkehr. 120 Autos und 360 Personen können
mit der „Ampere“ auf jeder Fahrt übersetzen. Im
20-Minuten-Takt fährt sie die sechs Kilometer lange
Strecke über den tiefsten Fjord Europas. Sie verbraucht
auf dieser Strecke nur 150 Kilowattstunden Strom,
die Treibstoffkosten liegen um 60 Prozent unter denen
einer Dieselfähre. Das von Siemens mit entwickelte
Antriebssystem soll die Elektromobilität im Fährverkehr alltagstauglich ­machen. Als Katamaran mit zwei
schmalen Rümpfen, die aus Aluminium bestehen, ist
die „Ampere“ nur halb so schwer wie andere Fähren.
Und mit grünem Strom aus Wasserkraft fährt sie nicht
nur leise, sondern auch tatsächlich emissionsfrei: Gut
2.500 Tonnen CO2 erspart die Elektrofähre dem ­Klima
jährlich. Und sie bleibt wohl nicht die einzige: Auf
vielen weiteren Strecken in Norwegen könnten ihr
demnächst neue Stromer folgen.
„Wir sind begeistert von dieser Techno­lo­gie und
wie sie die Zukunft der umweltfreund­lichen
maritimen ­Technik und des Schiffbaus mitgestaltet.“
Mario Azar, CEO der Siemens Business Unit Oil & Gas and Marine
11
200
In der Luft:
Was könnte schöner sein als fliegen? Die Entwickler von Airbus haben darauf eine Antwort: leise und
emissionsfrei fliegen. Denn kaum etwas belastet das
Klima so sehr wie der Flugverkehr. Rund drei Milliarden Menschen steigen jährlich in ein Flugzeug. In den
nächsten 20 Jahren soll sich diese Zahl noch einmal
verdoppeln, sagt die Internationale zivile LuftfahrtOrganisation (ICAO) voraus. Das bedeutet: Millionen
Tonnen Kerosin werden für den Antrieb von Kurzund Langstreckenflugzeugen verfeuert. Allein 400
Kilogramm CO2 fallen schon bei einer Geschäftsreise
von Düsseldorf nach München an – pro Passagier.
Um das zu ändern, t­ üfteln die Techniker von Airbus
seit e­ inigen Jahren ganz konkret an einem serientauglichen Elektroflugzeug. Mit Erfolg: Ihr „E-Fan“ geht
schon bald in Serienproduktion, Ende 2017 sollen die
ersten Maschinen vom Band laufen.
Mehr als 100 Flüge hat der E-Fan bereits erfolgreich
absolviert und damit bewiesen: E-Mobility geht auch
in der Luft. Wenn auch bislang nur mit einem Zwei­
sitzer, der maximal eine Stunde in der Luft bleiben
kann. Kleinflugzeuge dieser Art mit Elektromotor sind
selten, aber keine absolute Neuheit. Doch der Flugzeugriese Airbus versteht den E-Fan nicht als eigenständiges Produkt, sondern als den ersten Schritt zur
Passagierluftfahrt mit Elektromotor.
Auf den Zweisitzer soll schon bald ein Viersitzer folgen, ein Verkehrsflugzeug für rund 90 Passagiere ist
der nächste Schritt auf der langfristigen Agenda des
Flugzeugbauers. Damit wagt sich Airbus in ganz neue
Sphären vor, denn selbst mittelgroße Passagiermaschinen sind bisher einfach zu schwer für einen rein
elektrischen Antrieb.
km/h
Höchstgeschwindigkeit
erreicht der E-Fan
„Durch die Serienfertigung des E-Fan werden
wir den Elektro­flug vorantreiben.“
Jean Botti, Chief Technical Officer Airbus
Es bleibt also spannend zu beobachten, wie die
Zukunft des Elektroflugzeugs aussehen wird. Ob die
Branche mit dem Umstieg auf alternative Antriebe die
von der Europäischen Kommission gesteckten Ziele für
den Flugverkehr erreichen wird? Bis 2050 soll die
Luftfahrt 75 Prozent weniger CO2, 90 Prozent weniger
Stickoxide und 65 Prozent weniger Lärm verursachen.
Allein mit Kerosin im Tank wird dieser Traum vom
emissionsarmen Fliegen jedenfalls noch nicht wahr. VIDEO
Überflieger
Am 10. Juli überquerte der
E-Fan den Ä
­ rmelkanal von
Lydd nach Calais. Steigen
Sie virtuell mit ins Cockpit!
QR-Code mit
dem Smartphone scannen
und direkt
online gehen.
12
Schwerpunkt Mobilität
ener.go 2 · 2015
E-Mobility auf dem
­Prüfstand
Eine Studie der Universität Duisburg-Essen soll neue Erkenntnisse
zur Alltagstauglichkeit von Elektroautos liefern. Die Stadtwerke
Herne fahren mit beim Feldversuch.
Elektroauto ist nicht gleich Elektroauto. Es gibt
unterschiedliche Antriebskonzepte für das Fahren mit
Strom: Rein batteriebetriebene Fahrzeuge fahren nur
mit elektrischer Energie, ganz ohne Verbrennungsmotor. Sogenannte Plug-in-Hybride fahren sowohl mit
Strom als auch mit Sprit – der Verbrennungsmotor
wird je nach Leistung und Fahrstrecke zugeschaltet.
Und bei Fahrzeugen mit Range Extender lädt ein
kleiner Benzinmotor die Batterie während längerer
Fahrten wieder auf.
Beliebter Stromer:
Der BMW i3 war im
vergangenen Jahr der
Verkaufsschlager unter
den E-Autos.
Doch wie alltagstauglich sind die verschiedenen
Stromer? Und was können die Hersteller der Fahrzeuge noch tun, um E-Autos für Käufer attraktiver zu
machen? Mit einem Forschungsprojekt der Universität Duisburg-Essen, an dem sich auch die Stadtwerke Herne beteiligen, gehen Wissenschaftler diesen
­Fragen nun auf den Grund. Dazu beleuchten die
Projektpartner, darunter auch die BMW AG und die
Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH, verschiedene
Nutzertypen sowie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Antriebskonzepte. Kritisch schauen die
Forscher auf die Reichweitenprognosen der Hersteller – denn die rechnen oft nicht das Stop-and-go im
Stadtverkehr ein, das die Batterie strapaziert.
Beim Thema „Flotteneinsatz“ kommen auch die
Stadtwerke Herne ins Spiel: Ein BMW i3 und ein VW
up! sind neu in der Stadtwerke-Flotte. Versehen mit
einem Datalogger, der Werte wie Ladestatus und
gefahrene Strecken aufzeichnet, fahren die Elektroautos bei jeder Dienstfahrt gleichzeitig im Dienste
der Wissenschaft. „Wir hoffen auf weitere nützliche
Erkenntnisse zu den neuen Elektromodellen “, erklärt
Dr. Jürgen Bock die Studienteilnahme. Der technische
Leiter der Stadtwerke Herne würde gerne ganz auf
E- Fahrzeuge setzen. Doch dazu müssen Reichweiten
und Batterieleistung auch im Langzeittest überzeugen.
Erfüllt der i3 auf Dauer sein Versprechen von gut 150
Kilometern Reichweite, dann ist er für Jürgen Bock
ganz klar die bessere Alternative. „Wir würden unsere
gesamte Flotte auf Elektroantriebe umstellen, wenn
die ihre Alltagstauglichkeit langfristig beweisen.“
Die Studie mit groß angelegtem, über drei Jahre laufendem Feldversuch läuft unter dem Namen „PREMIUM – Plug-in-, Range-Extender- und Elektrofahrzeuge unter realen Mobilitätsumständen: Infrastruktur, Umweltbedingungen und Marktakzeptanz“ und
wird auch vom Bundesumweltministerium unterstützt. Die Bundesregierung verspricht sich mit neuen
Erkenntnissen zum Thema E-Mobility einen neuen
Schub für die alternativen Antriebe. Immerhin sollen
bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen
Straßen fahren. Auf der Teststrecke Herne sind ein
paar davon jetzt schon unterwegs.
Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Bock
Technische Leitung Stadtwerke Herne
Tel.: 02323-592-310
[email protected]
13
Stadtwerke Herne,
KundenCenter
Berliner Platz
Stadtwerke Herne,
Grenzweg 18
LINKTIPP
Weltweites Ladenetz
Die Website Chargemap
bietet einen Überblick über
Ladestationen auf der ganzen Welt, samt Zugangs­
infos und Steckerart.
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Hannibal Center,
Riemker Str. 13
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Rathaus
Firma Elspermann,
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Matthias-Claudius-Str. 25
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Parkhaus Westpark/
Jahrhunderthalle
Stadtwerke Bochum Kundencenter,
Scharnhorststr. 6
Parkhaus P8,
Konrad-Adenauer-Platz
Bochum Hbf,
Vorplatz*
Parkhaus P6,
Hauptbahnhof
Kundenzentrum Impuls,
Heilenstraße
Kreishandwerkerschaft,
Springorumallee 2
Bäckerei Backhaus,
Ruhrstraße
Freibad Witten-Annen,
Herdecker Str. 66
Ladestation der Stadtwerke Herne
Ladestation der Stadtwerke Bochum
Ladestation der Stadtwerke Witten
Schukostecker
Typ-2-Stecker
Ladeschrank für E-Bikes
Ladeschrank für E-Roller
* Nutzung nur nach vorheriger Anmeldung
über das Projekt RUHRAUTOe
Gut vernetzt
Die Stadtwerke Herne und ihre Partner in der ewmr
setzen auf Elektro­mobilität. Unsere Übersichtskarte zeigt,
wo Sie an Stadtwerke-Ladesäulen Strom tanken können.
Kostenlos tanken – was für ein Traum!
Für Fahrer von Elektroautos ist er in H
­ erne
bereits wahr geworden. An den Ladestationen
der Stadtwerke ist das Auf­laden der Batterie
vollkommen kostenlos. Der bereitgestellte
Strom kommt natürlich aus regenerativen
Quellen, um den aktiven Klimaschutz durch
alternative Antriebe voranzutreiben. Die Stadtwerke Herne sind nicht nur selbst elektrisch
unterwegs, sondern setzen sich auch aktiv für
den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur
ein. Dabei testen sie auch innovative Lösungen
wie in einen Laternenmast integrierte Ladestationen. Solche kostengünstigen Alternativen
zur herkömmlichen Ladesäule könnten die
­Lösung für einen zügigen und flächendeckenden Netzausbau sein. In Zusammenarbeit
mit der Universität Duisburg-Essen gehen die
Stadtwerke außerdem in einem Forschungsprojekt der Frage nach, wie alltagstauglich
Elektrofahrzeuge heute bereits sind (siehe
dazu Seite 12).
„Es braucht weitere
Förder­anreize und
flächen­deckendere
Lade­infrastruktur,
damit sich E
­ -Mobility
auf ­unseren ­Straßen
­wirklich durchsetzt.“
Dr. Jürgen Bock, Technische Leitung
­Stadtwerke Herne
14
ener.go 2 · 2015
Energie für Ihr Business
Ist stolz darauf, dass SCHWING-Pumpen auf
prominenten Baustellen rund um die Welt im
Einsatz sind: Einkaufsleiter Sebastian Meise.
Die Himmelsstürmer
Dank der SCHWING GmbH gelangt Beton hoch hinaus: Die Pumpen des Herner
Herstellers für Betontechnik sind unter anderem beim Bau von Wolkenkratzern
und Brücken im Einsatz – und ermöglichen atemberaubende Projekte.
541 Meter ragt das One World Trade Center in
New York in die Höhe. Der erst kürzlich eröffnete
Neubau auf dem schicksalsträchtigen Ground Zero
ist das höchste Gebäude der USA und Symbol einer
stolzen Nation zugleich. So patriotisch der Wolkenkratzer auch ist, ohne Kompetenz aus Deutschland gäbe
es ihn nicht: Fundament und Stahlbetonkonstruktion
entstanden mithilfe von Betonpumpen der Herner
SCHWING GmbH. „Unsere Produkte sind bei der Entstehung der meisten modernen Bauwerke beteiligt“,
sagt Sebastian Meise, Einkaufsleiter bei SCHWING.
„Mit unserer Unterstützung entstehen Stadien in Europa, Staudämme in Afrika, Wolkenkratzer in Asien und
Brücken in Amerika.
Dass die Betonpumpen, Fahrmischer und Verteilermasten von SCHWING stammen, ist nicht immer direkt ersichtlich. Wie Fahrzeuge und Anlagen lackiert werden,
entscheidet der Kunde. „Ob schlichtes Weiß, patriotische Nationalfarben oder ausgefallenes Leopardenmuster: Wir erfüllen fast jeden Gestaltungswunsch“, so
der Einkaufsleiter. Dass der Unternehmensname nicht
immer zu sehen ist, nimmt er gelassen: „Wir sind nicht
erfolgreich, weil wir den SCHWING-Schriftzug prominent platzieren, sondern wegen der technischen Zuverlässigkeit unserer Produkte und unserer Servicestärke.“
Beides spricht für sich, das Herner Unternehmen ist seit
mehreren Jahrzehnten einer der führenden Hersteller
von Betonpumpen und Fahrmischern.
VIDEO
Sebastian Meise persönlich
Warum es für ihn keine
Probleme gibt und wie er
mit seiner Familie Kanada
erkunden möchte.
QR-Code mit
dem Smartphone scannen
und direkt
online gehen.
15
Mit Tochtergesellschaften und Niederlassungen in
über 100 Ländern garantiert SCHWING einen globalen
Service, auch auf den wichtigen Märkten in Amerika,
China und Indien. In der Heimat in Herne entstehen
unter anderem Aufbauten für Baustellenfahrzeuge mit
einer ausfahrbaren Höhe von über 60 Metern. Etwa
34 Tonnen bringt eine solche fahrbare Pumpeinheit
auf die Waage, hinzu kommt das Eigengewicht der
Fahrzeuge. „Die Technik muss wegen der Anforderungen immer größer und leistungsstärker werden, darf
aber gewisse Gewichtsgrenzen nicht überschreiten“,
so Sebastian Meise. „Die Fahrzeuge erhalten sonst keine Straßenzulassung mehr. Eine Autobetonpumpe mit
großer Reichweite nützt unseren Kunden nichts, wenn
er sie nicht problemlos auf die Baustelle fahren kann.“
Um die Reichweite zu erhöhen, ohne das Gesamtgewicht zu verändern, müssen Fahrgestelle und
Pumpenaufbauten gewichtsoptimiert werden. Die
Fahrzeughersteller und SCHWING setzen hierfür zum
Beispiel hochfesten Stahl ein. Dieser kann mittlerweile halb so dick ausfallen wie früher, ohne an Härte
und Widerstandsfähigkeit einzubüßen. Das verringert
das Gewicht und ermöglicht die Produktion äußerst
stabiler Komponenten. Aluminium sorgt ebenfalls für
weniger Gewicht.
Auch der anhaltende Höhenrausch der Baubranche erfordert immer neue technische Meisterleistungen. „Beton über eine Strecke von mehreren hundert
Metern in die Höhe zu pumpen, ist keine Selbstverständlichkeit“, sagt Sebastian Meise. Er selbst begann
seine Karriere bei SCHWING vor 17 Jahren und erlebt
auf seinen Reisen den globalen Höhenwettbewerb
hautnah. „Vor allem in Asien und im arabischen Raum
überbieten sich die Bauherren mit immer größeren
Landmarken. Wir müssen daher immer leistungsstärkere Pumpen liefern.“ Diese pressen den oft dickflüssigen
Baustoff mit einem Druck von bis zu 250 bar durch die
vertikalen Rohre – und überwinden dabei problemlos
rund 700 Meter Höhendifferenz. Bei einem der aktuell
ehrgeizigsten Bauprojekte der Menschheit aber reicht
diese Leistung nicht mehr aus: In Saudi-Arabien entsteht derzeit der Kingdom Tower. Bei seiner geplanten
Eröffnung 2019 wird er mit 1.007 Metern das höchste
Gebäude der Welt sein. „Dort müssen wir etwa auf
halber Höhe eine zweite Pumpe einsetzen, damit der
Beton in die obersten Etagen gelangt“, erläutert Sebastian Meise. Ein Ende des Höhenrauschs sieht er nicht:
„Höher, schneller, weiter – wir bauen uns immer neue
Denkmäler und kennen dabei keine Grenzen mehr.“
www.schwing.de
Schwertransport: Bis zu 48 Tonnen bringen die fertig montierten Fahrzeuge mit
Pumpeneinheit auf die Waage.
„ Die Technik muss wegen der
globalen Anforderungen
immer größer und leistungsstärker werden.“
Sebastian Meise
Die höchsten Gebäude der Welt
Kingdom
Tower
Dschidda
(2019*)
1.007 m
1.000 m
900 m
Burj
Khalifa
Dubai
(2010)
International
Commerce Shanghai
Center
WFC
Hongkong Schanghai
(2010)
(2008)
484 m
492 m
800 m
828 m
Taipei
101
Taiwan
(2004)
508 m
700 m
600 m
zum
Vergleich:
500 m
Eiffelturm
Paris
(1889)
400 m
324 m
300 m
App Store
(iOS)
Google Play
(Android)
Eine Bildergalerie mit Bauprojekten, bei denen
Technologie von SCHWING zum Einsatz kommt, finden
Sie in der digitalen Ausgabe der ener.go.
* projektiert
16
ener.go 2 · 2015
Energie für Ihr Business
Bahn frei für die „Testpiloten“!
Sabine Pachtmann,
Centermanagerin des City
Centers Herne, Elektro­
meister Freddy Lieder und
Floristin Eva Maylahn (v. l.)
setzen die neuen Lastenfahrräder für Lieferfahrten
und im Kundenservice ein.
Umweltminister Johannes
Remmel (l.) ließ es sich beim
Herner Umwelttag nicht
nehmen, selbst einen der
elektrischen Lastesel
probezufahren.
Herner Gewerbetreibende testen die
Alltagstauglichkeit von elektrisch betriebenen Lastenfahrrädern. Die Stadtwerke
unterstützen das Projekt.
Einfach mal den Wagen stehen lassen – das klingt für Gewerbetreibende vor allem in verstopften Innenstädten verlockend. Doch
für Waren oder Werkzeug braucht es meist ein Transportgefährt. Ein
Pilot­projekt mit dem Namen „HELFI“ (Herner Lastenfahrrad Innova­
tion) lotet daher die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Elektrorädern aus, die bis zu 100 Liter Ladung fassen. Sie sollen für weniger
Verkehr in den Städten sorgen und die CO2-Belastung verringern, die
Gewerbetreibenden sollen mit ihnen Sprit und Zeit sparen.
Auf dem Herner Umwelttag am 31. Mai fiel der Startschuss für das
Projekt. NRW-Umweltminister Johannes Remmel übergab den sieben
Unternehmen, die am Projekt teilnehmen, feierlich ihre neuen Transportgefährte. Eine der Testpilotinnen ist Eva Maylahn. Die Floristin
liefert Blumengrüße, aber auch Erde und Gärtnerbedarf im Herner
Stadtgebiet aus. Außerdem testen eine Tischlerei, das City Center
Herne, eine Apotheke und Elektrofachgeschäfte die Elektro-Lastesel
bis zum Ende des Jahres. Aufladen können die Testpiloten ihre Räder
ganz einfach an der Steckdose.
Als Stadt der kurzen Wege hat die Projektgruppe der Zeppelin
Universität Friedrichshafen Herne für den Feldversuch ausgewählt.
Die Stadtwerke stellen ihr Know-how in Sachen Elektromobilität zur
Verfügung. „Wir unterstützen dieses innovative Projekt außerdem
mit einer Potenzialanalyse zur möglichen Nutzung und einer zu
errichtenden Ladeinfrastruktur in der Stadt Herne“, erklärt Julia
Titze aus der Unternehmensentwicklung der Stadtwerke H
­ erne.
Gemeinsam wollen die Projektpartner herausfinden, welche
Beiträge zur Energiewende und zum Klimaschutz der Einsatz von
E-Lastenfahrrädern auf der „letzten Meile” leisten kann.
Eva Maylahn genießt bereits einen Vorteil des Lastenrads: „In der
Innenstadt bin ich sogar schneller als mit dem Auto – und einen
Parkplatz muss ich auch nicht suchen.“ Das Elektrorad des Blumenladens wird also noch häufiger auf Herner Straßen zu sehen sein.
www.lastenfahrrad-herne.de
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Manhattans Grünstreifen
The High Line, New York
Seit 2009 können Bürger und
Besucher New Yorks sich mitten
in der Stadt an Grünflächen
und Blumenbeeten erfreuen.
Die High Line ist ein öffentlicher Park auf einer ausgedienten Hochbahntrasse, die sich
über 2,5 Kilometer durch den
­Westen Manhattans zieht.
­Neben Erholung im Grünen
­bietet das neue New Yorker
Highlight auch Kunstausstellungen, Feste und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm.
Brückenschlag über die Themse
Grüne Städte
Garden Bridge, London
Es grünt so grün … Statt tristem Grau
bringen Stadtplaner blühendes Leben in
die Metropolen – mit ganz praktischen,
aber auch fantastischen Ideen.
Beim Thema Garden Bridge scheiden sich die Londoner Geister: Von Begeisterung bis Abscheu ist alles dabei. Sicher ist jedenfalls: Die Garden Bridge,
die die Themse zwischen der City of Westminster und Lambeth überspannen
soll, wird für Aufsehen sorgen. Genehmigt ist das ambitionierte Projekt der
begrünten Fußgängerbrücke bereits, Anfang 2016 soll der Bau beginnen.
Italienisches Baumhaus
Bosco Verticale, Mailand
Bosco Verticale – der vertikale Wald – heißt ein Projekt,
das 2014 den internationalen Hochhauspreis gewann.
Mitten in Mailand stehen die 80 und 112 Meter hohen
Gebäude, die mit Bäumen und Sträuchern bewachsen
sind. Architekt Stefano Boeri setzt die Pflanzen als natürlichen grünen Dämmstoff gegen Sonne, Wind und Hitze
ein. Und vergrößert ganz neben­bei die Grünfläche der
Stadt um fast einen Hektar.
Blühendes Zentrum
Universitätsviertel – grüne mitte Essen
Die Lage zwischen Innenstadt und
Universität war attraktiv – das Gelände
des ehemaligen Güterbahnhofs allerdings weniger. Die Essener Stadtplaner
machten sich also daran, das rund 13
Hektar große Areal aufzuwerten. Ihre
Farbe der Wahl: Grün. Aus brach liegenden Gleisflächen ist mitterweile ein
lebendiges und blühendes Viertel zum
Wohnen und Arbeiten geworden.
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ener.go 2 · 2015
e-News
Wärme aus
der Wand
Sicherer Platz
für Server & Co.
Seit dem Frühjahr ist es in Bau,
im Juni feierte es Richtfest: das
neue TMR-Rechenzentrum. Auf
rund 1.000 Quadratmetern wird
das Gebäude auf dem Gelände
der Stadtwerke Herne die nötige
Infrastruktur bieten, damit Unternehmen ihre Informationstechnik sicher
auslagern können. Im Herbst soll
der hochsichere Komplex, der nach
neuesten Sicherheits- und Umweltstandards gebaut wird, startklar sein.
Der Standort verfügt über mehrere
Glasfaseranschlüsse und der Zugang
zum Areal des Bauherren Stadtwerke
ist speziell gesichert. Im Innern des
Gebäudes bietet TMR individuell auf
den Bedarf abgestimmte Lösungen
und Services. „Zahlreiche Unternehmen haben bereits konkretes Interesse bekundet“, sagt TMR-Vertriebschef Jörg Borowycz. Ausgereizt sind
nicht.
die Kapazitäten aber noch
Elegant und sparsam: Neuer SMART-TEC-Partner
bietet Infrarot-Flächenheizungen.
Sie sind elegant, äußerst modern und obendrein wohltuend und sparsam –
die Flächenheizsysteme der Firma think [E] energy. Seit Kurzem ist das Essener
Unternehmen Partner von SMART-TEC-stwh. Unter dieser Marke bieten die
Stadtwerke Herne gemeinsam mit Fachfirmen aus dem Handwerk sowie Herstellern energieeffiziente und umweltfreundliche Systemlösungen für Wärme,
Kälte und Strom an. „Die Produkte von think [E] energy sind eine ideale Ergänzung“, sagt der Leiter von SMART-TEC-stwh, Dr. Hermann Meier zu Farwig. Die
stilvollen Flächenheizungen, die entweder in die Wand integriert als auch aus
gefärbtem Glas gefertigt sein können, lassen sich zum Beispiel gemeinsam mit
Wärmepumpen des SMART-TEC-Partners Waterkotte betreiben. Sie können aber
auch über einen Stromanschluss behagliche Infrarotwärme erzeugen – und so
alte Nachtspeicherheizungen ersetzen und beim Energiesparen helfen. In Kombination mit Innen-Dämmelementen sind sie zudem gut geeignet für Gebäude,
die nicht von außen dammbär sind.
www.smart-tec-stwh.de
Auch das noch
Koffein-Kick fürs
Smartphone
An der K
­ affeetasse das
Mobiltelefon laden?
Das geht mit ­diesem
­Prototypen, den das
­kanadische Technik-­Wunderkind Ann M
­ akosinski kürzlich
­ent­­wickelt hat. Die Tasse enthält sogenannte Peltier-Elemente,
die aus Temperatur­unterschieden Energie gewinnen.
www.tmr.net
Kurz vor der Fertigstellung: D
­ r. Hermann Meier zu Farwig,
Projektleiter bei den Stadtwerken Herne, präsentiert das
Gebäude des neuen TMR-­Rechenzentrums.
23
Millionen Kilowattstunden Strom hat
der Trianel Windpark Borkum in den
ersten zehn Wochen seines Betriebs
erzeugt – und das, obwohl erst die
Hälfte der insgesamt 40 Windräder am Netz war. Der
fertige Offshore-Windpark wird mehr als 200.000
Haushalte mit Ökostrom versorgen können.
19
Kolumne
Berdis Business
Haltung
bewahren!
Für den einen sind sie ein Segen,
für die anderen ein Fluch:
Bewertungsportale im Internet.
Was tun, wenn für den eigenen
Laden nur wenige Sterne leuchten?
Der mündige Verbraucher spricht nicht mehr. Zumindest ist es
seltener geworden, dass er dem Verkäufer direkt ins Gesicht sagt,
ob er sich freut oder unzufrieden ist, ob ihm ein Preis angemessen
erscheint, ob der Service für ihn o. k. war. Das Internet macht es
möglich. Dutzende Bewertungsportale laden die Menschen ein, ihre
Meinung zu sagen und Sternchen für Produkte, Unternehmen und
Dienstleistungen zu vergeben, meist bis zu fünf. Mundpropaganda war gestern, heute zählt die Meinungsbildung im Web 2.0. Die
Kunden haben es sich angewöhnt, erst einmal im Internet Informationen zu sammeln und dann das Für und Wider einer Kaufentscheidung abzuwägen. Drei Viertel, so eine Studie von Maritz Research,
schenken dabei den Bewertungen anderer Kunden Glauben.
Wer positive Urteile einheimst, darf sich glücklich schätzen.
Viele Sterne sind Gold wert. Anders sieht es aber aus, wenn es auf
den einschlägigen Internetseiten wie Qype, Dooyou oder Tripadvisor
Kritik hagelt. Schnell ist der Ruf eines Unternehmens lädiert und die
Kunden bleiben aus. Wenn das passiert, helfen weder Zeter noch
Mordio und auch nur selten der Gang zum Anwalt. Wen will man
schon belangen? Das Internet bietet den Schutz der Anonymität
und aus diesem Versteck heraus lässt sich prima meckern. Die Portale sind auch kaum zu bewegen, unliebsame Kommentare wieder zu
löschen. Erst kürzlich stärkte der Bundesgerichtshof deren Rechte.
Solange sich die Betreiber die Meinungen der Schreiber nicht zu eigen machen, besteht auch kein Anspruch auf Unterlassung. Sprich:
Selbst wenn Einträge noch so falsch und polemisch sind – ist das
Gegenteil nicht objektiv zu beweisen, lassen sie sich nicht löschen.
Was also tun, wenn es zu oft ein oder zwei statt vier oder fünf
Sterne gibt? Ruhe bewahren. Knappe und sachliche Entgegnungen
schreiben. Wenn möglich, mit dem Kunden in den Dialog gehen,
um zum Beispiel Missverständnisse aus der Welt zu räumen. Konstruktive Vorschläge unterbreiten, um einen Disput zu beenden. Darüber hinaus hilft nur, sich ein Beispiel an der Sängerin Ann Sophie
zu nehmen, die ihre null Punkte beim Eurovision Songcontest in diesem Jahr auf die einzig hilfreiche Art und Weise trug – mit Fassung.
Unterdessen führt kein Weg daran vorbei, die eigenen Profile
in den wichtigsten Bewertungsportalen auf dem neusten Stand zu
halten und immer wieder nachzuschauen, was Ihre Kunden über Sie
so kundtun. Zum einen, weil zum richtigen Umgang mit Kritikern
auch die umgehende Reaktion gehört, zum anderen, um nach
Wiederholungen und identischen Formulierungen in verschiedenen
Texten und auf mehreren Portalen Ausschau zu halten. Diese sind
ein Indiz dafür, dass Ihnen jemand übel mitspielen und Ihren Ruf
systematisch schädigen möchte. Anders als einzelne ärgerliche
Kritiken wäre dies nämlich dann doch ein Fall für den Anwalt.
Christoph Berdi,
Wirtschaftsjournalist und Marketingexperte
IMPRESSUM
Herausgegeben von der Stadtwerke Herne AG
Grenzweg 18
44623 Herne
www.stadtwerke-herne.de
Redaktion Stadtwerke:
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Images (1), Siemens (7 u. l., 10 o., 10 u.),
SolaRoad (5 u. r.), Jens Sundheim (18 M. r.),
think [E] energy GmbH (18 o.), Toyota (3,
7 u. M., 8)
Fotos: Airbus (7, 11 o., 11 M.), Iwan Baan (17 o.),
CrazyBaby (5 u. l.), Ines Braun/Iris S­ tephan (4 o.
r.), EWG (17 u. r.), Garden Bridge Trust (17 M.),
Global News Screenshot (18 u.), ­Sascha Kreklau
(9 o., 12, 13), Andreas Löchte (14, 15), LWL
(4 o. l.), Eugenio Marongiu/Shutterstock
(17 u. l.), Jens Nieth (5 o., 16), Dimitri Otis/Getty
Illustrationen: Jens Neubert (19), SeitenPlan (13,
15 u.), Toyota (9 u.)
Sicherheit
schaffen
... auch in der Energiewende: Rund um die Uhr versorgen wir die Menschen unserer Stadt
sicher und zuverlässig mit Strom, Erdgas und Wasser. Darüber hinaus bieten wir eine
Vielzahl innovativer Dienstleistungen und unseren ganz persönlichen Kundenservice.
Damit Sie Sicherheit genießen können.
www.stadtwerke-herne.de