Volmer

Kinder- und jugendpsychiatrisches Symposium
Pöllau 2015
Berührungen und Grenzen
Main-Tauber-Institut / Dr. phil. Jan Volmer
im Umgang mit traumatisierten Menschen
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1 Selbstregulation
Die Selbstregulation
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•
•
Affekte
Körper
Verhalten
Denken
Beziehungsgestaltung
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Nachhaltigste Auswirkung eines Traumas ist der Verlust der Fähigkeit
zur Selbstregulation.
Von der Kolk (2005) unterscheidet 5 Bereiche von Dysregulationen:
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1 Selbstregulation
Woraus besteht die Fähigkeit zur Selbstregulation?
(Beebe, Lachmann 2002, 43f.)
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Der Begriff der Selbstregulierung kennzeichnet die
individuelle Fähigkeit (…), Zustände der Erregung zu
bewältigen, Wachheit und Lebendigkeit aufrechtzuerhalten,
(…) und emotionale Ausbrüche zu hemmen. (…)
Selbstregulierung ist im gesamten Leben eine entscheidende
Fähigkeit, sich der Umwelt zuzuwenden und verbindlich mit
ihr auszutauschen.
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1 Selbstregulation
Die Fähigkeit zur Selbstregulation: Wie entsteht sie?
Zentrale Erkenntnisse
Selbst- und interaktive Regulierung beeinflussen sich wechselseitig!
Allein schon die Wahrnehmung der Emotion des Partners erzeugt
einen resonanten emotionalen Zustand im Wahrnehmenden!
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Wichtige Bezugsquellen
- Bindungsforschung
- Säuglingsforschung
- Objektbeziehungstheorie
- Emotions- und Temperamentsforschung
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1 Selbstregulation
Trauma und Selbstregulation
-
-
Leibliche, emotionale und körperliche Erfahrungen entwickeln sich
zu Repräsentanzen
Traumatisierungen wirken dadurch nicht nur im Moment des
Geschehens auf das Kind ein, sondern färben auch spätere
Situationen und Erfahrungen gemäß diesen Wahrnehmungen ein
(Frühe und anhaltende) Traumatisierungen sind daher
strukturprägend und können dazu führen, dass bestimmte Bereiche
der Struktur nicht nur schlecht ausgereift, sondern geradezu zerstört
sind
Das “innere Erleben wird in dem interaktiven Kontext, in dem die
Zustandsregulierung stattfindet, organisiert bzw. desorganisiert”
(Beebe, Lachmann 2002, 54)
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-
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1 Selbstregulation
Konsequenzen für die HelferInnen
ergo:
• Um dem Gegenüber dabei zu helfen, die Fähigkeit zur
Selbstregulation zu entwickeln, bedarf es guter selbstregulativer
Fähigkeiten im Helfer selbst
• Dieser Prozess verkompliziert sich dadurch, dass zum Teil völlig
unregulierte Emotionen/Beziehungsangebote/körperliche Zustände
des Gegenübers auf den Helfer einwirken und ihn beeinflussen
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Ausgangspunkt:
Selbstregulation geschieht im interaktiven Prozess – und das gilt in
beide Richtungen!
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gutes „Beziehungstuning“ ist gefragt!
Martin Buber (1878-1965)
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Jenseits des Subjektiven, diesseits des Objektiven, auf dem schmalen Grat, darauf
ich und Du sich begegnen, ist das Reich des Zwischen.
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2 Helferideologien
Schädliche Helferideologien
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• Besonders schwer gestörte Patienten brauchen eine besonders
intensive Beziehung
• Die Identifikation mit den Omnipotenzzuschreibungen der Patienten
(und den eigenen Rettungsphantasien)
• Die Bearbeitung der Vergangenheit mit Verleugnung der Gegenwart
• Die Überfokussierung des Misshandlungs- oder
Missbrauchsgeschehens
• Das Abtreten der Beziehungskontrolle an den Patienten
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3 Beziehungsfallen
Copingstrategien und Beziehungsfallen
Belastungsmaterial
Gefahr, dysfunktionale
Muster zu chronifizieren
„Grundsätzlich ist es wichtig, das Miteinander-verstrickt-Sein frühzeitig zu
erkennen und sich durch ein auf das interaktionelle Geschehen
fokussierendes interaktionelles Vorgehen als eine andere Person
außerhalb des vertrauten Musters zu zeigen“ .
(Streek-Fischer 2010, 171)
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Lösungsversuche
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Copingstrategien und Beziehungsfallen
Die nächsten 8 Folien basieren auf dieser Zusammenstellung von
Romer / Riedesser 2004:
Verleugnung:
„… nur ein böser Traum“
Pseudo-Gefügigkeit:
„Ich tu nur so, als ob ich mitspiele“
Hass nach innen:
„Ich stell mir vor, ich mach in mir alles tot“
Vermeidung von Nähe:
„Ich brauche niemanden…“
Regression:
„Ich bin wieder so wie früher…“
Dissoziation:
„Ich bin nicht mehr in mir…“
Sexualisierung des präsexuellen Bindungshungers:
„Wenn ich ein schönes Mädchen bin, werd‘ ich gemocht...“
Selbstbeschuldigung:
„… nur, weil ich schlecht bin“
Sexualisiertes Acting out:
„Ich habe es selbst in der Hand…“
Identifikation mit dem Aggressor:
„Ich habe auch Macht…“
Verfestigte Copingversuche
(„traits“)
Emotionale Taubheit
Falsches Selbst
Selbstverletzung
Pseudo-Autonomie
Infantile Abhängigkeit
Dissoziative Störung
Hysterische Gefallsucht
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Bewältigungsstrategie
(„states“)
Opferidentität
Zwanghafte Promiskuität
Sadismus
Quelle: Romer, G.; Riedesser, P. (2004): Beziehungstrauma und Bewältigung bei sexuellem
Kindesmissbrauch. Implikationen für das psychotherapeutische Verständnis von Bindungs- und
Beziehungsstörungen bei sexuell traumatisierten Kindern. In: Zeitschrift für Psychotraumatologie
und Psychologische Medizin, 2 (4): 47-61.
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Identifikation mit dem Aggressor
„Ich habe auch Macht“
State
Sadismus
Gefahren /
Fallstricke
komplementär:
Unterwerfung statt
Konfrontation
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Symmetrisch:
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Trait
Machtdemonstration
Lösungsstrategie
Elastizität, Machtbewusstsein ohne Machtmissbrauch:
Autorität ohne Gewalt
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Sexualisierung (des präsexuellen Bindungshungers)
„Wenn ich ein schönes
Mädchen bin, werde ich
gemocht““
State
Hysterische Gefallsucht
Gefahren /
Fallstricke
Komplementär:
Sich umschmeicheln lassen
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symmetrisch:
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Trait
Genervt sein, Wegstoßen
Strategie
Ernsthaftigkeit, Neutralität, asexuelle Zuwendung
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Vermeidung von Nähe
„Ich brauche niemanden“
State
Pseudo-Autonomie
Gefahren /
Fallstricke
komplementär:
Desinteresse, Abwendung
symmetrisch:
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Trait
Anbiederung, Werben
Lösungsstrategie
Unaufdringlich Beziehung anbieten
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Rollenumkehr
„Ich kümmere mich um dich“
State
Parentifizierung
Gefahren /
Fallstricke
komplementär:
Versorgen lassen
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symmetrisch:
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Trait
Abgrenzung bis zum
Kontaktabbruch
Lösungsstrategie
Geben und Nehmen in Balance bringen,
Verantwortlichkeiten klären
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Selbstbeschuldigung
„nur weil ich schlecht bin …“
State
Opferidentität
Gefahren /
Fallstricke
komplementär:
Schonung
symmetrisch:
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Main-Tauber-Institut / Dr. phil. Jan Volmer
Trait
Erneute Viktimisierung durch
Abwertung
Strategie
Differenzierung
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Regression
„Ich bin wieder so wie früher“
State
Infantile Abhängigkeit
Gefahren /
Fallstricke
komplementär:
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Überversorgung
symmetrisch:
Main-Tauber-Institut / Dr. phil. Jan Volmer
Trait
Überforderung
Lösungsstrategie
Nischen schaffen, ansonsten angemessen fordern
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Sexualisiertes Acting-out
„Ich habe es selber in der
Hand“
State
Promiskuität
Gefahren /
Fallstricke
komplementär:
Sexualisierung der Beziehung
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symmetrisch:
Main-Tauber-Institut / Dr. phil. Jan Volmer
Trait
Verleugnung von Sexualität
oder angewidert sein
Lösungsstrategie
Abgrenzen, Benennen, gegengeschlechtliche
Unterstützung holen
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3 Copingstrategien und Beziehungsfallen
Verleugnung
„.. nur ein böser Traum“
State
Emotionale Taubheit
Gefahren /
Fallstricke
komplementär:
Leblosigkeit hinnehmen
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symmetrisch:
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Trait
Zu starke Reize setzen, dadurch
Überflutung riskieren
Lösungsstrategie
Re-Orientierung, im Hier und Jetzt arbeiten
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4 Anforderungen an die Helfer
Verstrickungen erkennen und lösen
• Das Erkennen von Verstrickungen erfordert die Bereitschaft zur
Selbstreflexion. Teamkollegen können den Prozess unterstützen.
• Beim „Entstricken“ hilft die Orientierung am Normalen.
Hans Magnus Enzensberger
Dichter
Heinz Rudolf Kunze
Musiker
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• Verstrickungen geschehen automatisch und unwillkürlich. Sie sind
erst einmal kein Merkmal mangelnder Professionalität.
„Wie verrückt muss der sein,
der sich heute für normal hält?“
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„Normalität ist ein terminologischer Pudding, eine
breiförmige Masse, die unter der Hand erstarrt, aber
schwabbelig bleibt und zerfällt, sobald man sich ihr
mit einem harten Instrument nähert.“
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4 Anforderungen an die Helfer
Selbstreflexion und Teamarbeit
Eigene Bedürfnisse können leicht und einfach im Kontakt mit
Hilfsbedürftigen gestillt werden!
• Kritik äußern und annehmen
- sich hinterfragen lassen
- permissiver Teamatmosphäre vorbeugen
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• Eigene Bedürfnisse und Themen kennen und reflektieren
- die eigene Gewaltlatenz
- die eigenen Nähebedürfnisse
- der Wunsch, gebraucht zu werden
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Kein: „Ich hatte schon immer kein gutes Gefühl bei dem ..“
4 Anforderungen an die Helfer
Balance halten
Die Kunst in der Arbeit mit traumatisierten Menschen:
M. Landolt
„sich berühren zu lassen“…:
von den Geschichten, Nöten und Bedürfnissen der Kinder,
dabei weich, empfindsam und zart zu bleiben, Anteil zu
nehmen, mitzufühlen
..und gleichzeitig „der pathogene Wucht ihrer Geschichte“
mit all der
Destruktivtät, Gewalt, Sinnlosigkeit, dem Leid, dem Grauen
und der Ungerechtigkeit
standzuhalten.
Cave:
Voyeurismus
Katastrophieren
Überidentifizieren
Mitleiden
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„Der Therapeut muss in der Lage sein, sich von der Traumaerzählung der
Kinder berühren zu lassen und gleichzeitig der pathogenen Wucht ihrer
Geschichte standzuhalten“
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4 Anforderungen an die Helfer
Selbstfürsorge praktizieren!
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Es gibt nicht Gutes, außer man tut es!
aus dem Gedicht „Moral“ von Erich Kästner
5 Grenzen und Berührungen
Wo werden persönliche Grenzen verletzt?
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• wenn der innere Kern unachtsam berührt wird (emotional)
• wenn der persönliche Raum gegen den Willen betreten wird
(sphärisch)
• wenn der Körper ungefragt berührt, über den Körper ungefragt
geredet und der Körper zum Gegenstand der Betrachtung wird
(körperlich)
• wenn die Signale / die Selbstbestimmung missachtet werden
(Subjekthaftigkeit)
• wenn etwas Privates der Person öffentlich gemacht wird
(Schutzbedürftigkeit)
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5 Grenzen und Berührungen
Grenzen gewahr sein und Grenzen wahren!
Die Fremdheit des Anderen anerkennen und seine Integrität achten
Cave: Kein gut gegenregulierendes Gegenüber
Schamgrenzen stärken statt in Frage stellen
Angemessenheit im Reden
Angemessenheit und Achtsamkeit in der körperlichen Zuwendung
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•
•
•
•
•
Wer Macht hat, ist in Gefahr, das Maß zu verlieren!
Intimterror vermeiden!
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5 Grenzen und Berührungen
Berührungen
G. Worm (1997)
Den negativen Erfahrungen von
• Verletzungen der psychischen und physischen Integrität
• Mangelnden und emotionalen und körperlicher Berührungen
Belastungspol
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„Die Erfahrung falscher, missbräuchlicher Berührung ist durch NichtBerührung allein nicht zu lösen.“
Heilungspol
•
müssen positive Erfahrungen von:
• gewahrten Grenzen
angemessen liebevollen Berührungen
entgegengestellt werden
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5 Grenzen und Berührungen
Merkmale „guter“ Berührungen
… sind abgestimmt und achten die Selbstbestimmung
… passen zur Beziehung (zur Rolle, zum Grad der Vertrautheit)
… finden in einem klar definierten Kontext statt
… sind klar und lassen keinen Raum für Zweideutigkeiten
… sind von Behutsamkeit geprägt und strahlen Sicherheit aus
… fühlen sich für beide Interaktionspartner gut an
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Gute Berührungen …
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5 Grenzen und Berührungen
Woran erkennt man korrigierende Körpererfahrungen?
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Chaotische Zustand:
große motorische Unruhe, extreme Körperspannung, assoziatives
Reden, wirrer Blicken, beschleunigte Atmung, schneller Herzschlag.
auch das Gegenteil davon deutet auf einen unregulierten emotionalen
Zustand hin: sehr leises Reden, ein leerer Blick, verlangsamte
Bewegungen, flache Atmung.
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Die körperlichen Rhythmen (Puls, Herzschlag) sind ungestört und
arbeiten harmonisch: Ein kohärenter Zustand ist Ausdruck eines gut
arbeitenden (=integrierenden) Verarbeitungsapparates
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Die Orientierung am Prozess
Umfokussieren von
Eine Interaktion kann nur dann eine korrigierende, heilsame Erfahrung
sein, wenn der Moment heilsam ist
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der Beschäftigung mit den Inhalten (Inhaltsebene)
hin zu der Frage,
wie die Beschäftigung mit den Inhalten wirkt (Prozessebene)
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Takt und Taktgefühl
Der Begriff des Taktgefühls kennzeichnet
die Fähigkeit,
mit anderen in Kontakt zu treten, ohne sie
zu beschämen oder ihnen unangemessen zu
nahe zu kommen.
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Helmuth Plessner
1892 - 1985
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Der Philosoph Helmuth Plessner definiert
Takt als
„ewig wacher Respekt vor der anderen
Seele und damit die erste und letzte Tugend
des menschlichen Herzens“.
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Takt und Taktgefühl
Der therapeutische Takt
G. Gödde
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„Der therapeutische Takt steht der Empathie
und der Sympathie, dem erkennenden und
liebenden Blick, der Anerkennung und
Begegnung nahe, ist von Diskretheit und
Achtung getragen und impliziert einen
rücksichtsvollen und schonenden Umgang
mit den Gefühlen des Anderen. Damit dient
er der Angst- und Schamregulierung des
Patienten und darüber hinaus der
Regulierung der Grenzen und des
angemessenen Abstands in der
therapeutische Beziehung.“
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Takt und Taktgefühl
Takt …
(Zirfas 2012, 181)
… ist so etwas wie ein Sinn für Angemessenheit
und, poetisch ausgedrückt, „feinstes Parfum, das
sich überall dort ausbreitet und in angenehme
Stimmung versetzt, wo abstrakte Regeln einen im
Stiche lassen“.
(Hartmann 1878, 128, zit. nach Brenner 2012, 159)
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… bezeichnet eine Form des adäquaten Umgangs
mit dem anderen, „ohne dass diese Adäquatheit in
irgendeiner Weise zu fixieren wäre“
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Mein „Rezept“ für die Nähe-Distanz-Regulation
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Zartsinn
Unaufgeregtheit
Interesse
Langsamkeit
Feingefühl
Dialog
Zurückhaltung
Perspektivübernahme
Unaufdringlichkeit
Respekt
Mitgefühl
Angemessenheit
Sensibilität
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Rahmenbedingungen für die Nähe-Distanz-Regulation
Eigene Bedürfnisse und Themen kennen und
reflektieren können
Kritik äußern und annehmen können
Was sind persönliche Grenzen?
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Interessiert und zugewandt sein, aber die
Eigen- und Fremdheit des Anderen achten
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Takt und Taktgefühl als
beziehungsregulatorische Prinzipien
„Begegnungsmomente haben das Potenzial, implizites
Beziehungswissen zu verändern.“
Daniel Stern
Main-Tauber-Institut / Dr. phil. Jan Volmer
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Kontakt
Main-Tauber-Institut / Dr. phil. Jan Volmer
Dr. phil. Jan Volmer
Jugendhilfe Creglingen
[email protected]
Alle Fort- und Weiterbildungen unter:
www.main-tauber-institut.de
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