Amtliche Mitteilung Zugestellt durch Post.at VERWALTUNGBEZIRK WIEN-UMGEBUNG, 2325 HIMBERG, HAUTSTRASSE 28 Tel.: +43 (2235) 86 213, Fax: 87 101-10, e-mail: [email protected] UID: ATU45140404 Bürgermeisterinformation Geschätzte GemeindebürgerInnen! Als Bürgermeister der Marktgemeinde Himberg möchte ich Sie über die aktuelle Situation betreffend der „Flüchtlinge“ in unserer Gemeinde informieren. Täglich erreichen uns furchtbare und schreckliche Meldungen und Bilder aus den Medien, die uns vor Augen führen, was es bedeutet in einem Land zu leben, in dem es Krieg gibt. Tausende Menschen befinden sich nach wie vor auf der Flucht. Ihre Beweggründe sind einfach – überleben und ein neues Leben in Sicherheit beginnen. Einigen von uns sind die Erzählungen unserer Kriegsund Nachkriegsgeneration über Leid, Tod, Flucht und Vertreibung noch in Erinnerung, aber bei vielen von uns verblassen diese mit dem Wandel der Zeit. Hätte es damals für unser Land keine aktive Hilfe aus dem Ausland gegeben, hätten wir keinen Marshall-Plan gehabt, hätten wir nicht das „Glück“ gehabt als neutraler souveräner Staat anerkannt zu werden, nicht auszudenken wie unser Staat heute aussehen würde. Wir ÖsterreicherInnen wissen, was es bedeutet, wenn Fanatiker an die Macht kommen. Wir haben gesehen und erfahren, was es für Menschen heißt, wenn sie aufgrund ihrer politischen Überzeugung, Religion, geistigen oder körperlichen Behinderung, sexuellen Orientierung und letztendlich wegen ihrer „Rasse“, nicht in das Weltbild solcher Fanatiker passen. Aus dieser leidvollen Erfahrung hat sich unser Land in seiner langen Tradition für eine aktive Flüchtlingshilfe (Ungarnkrise 1956, Prager Frühling 1968, Jugoslawienkriege 1991-2001, ….) entschieden und versucht nunmehr auch diesen Menschen so gut wie möglich zu helfen. In unserer Gemeinde wird in der Rauchenwartherstraße 6 durch eine private Firma ein Flüchtlingsheim betrieben, in dem zur Zeit rund 70 Asylwerber untergebracht sind. Diese Menschen warten dort auf einen Asylbescheid. Wird dieser Bescheid positiv ausgestellt, erhalten sie Asylstatus und dürfen sich in unserem Land längerfristig aufhalten. Bei einer negativen Entscheidung werden sie umgehend in ein sicheres Drittland bzw. in ihr Herkunftsland abgeschoben. Die Betreiberfirma erhält vom Bund € 19,- pro Flücht- ling und Tag, die Flüchtlinge selbst bekommen davon € 5,50/Tag um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten sowie einmalig ein „Startpaket“ (Bettwäsche und Hygieneartikel). Mit dem Rest muss die Firma sämtliche Ausgaben (Personal, Miete, Betriebskosten, udgl.) decken. Des Weiteren wurden zwei Familien, die bereits Asylstatus haben, in unserer Gemeinde privat untergebracht. Besonders freut es mich Ihnen mitteilen zu dürfen, dass sich seit kurzer Zeit eine BürgerInneninitiative unter dem Motto „Himberg hilft“ gegründet hat. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt allen Menschen in unserem Gemeindegebiet, die in Not geraten sind, aktiv zu helfen. Seitens unserer Gemeindeverwaltung wurde Hr. Gerald Gmainer, MSc als Flüchtlingsbeauftragter eingesetzt, um die Aktivitäten der BürgerInneninitiative mit der Gemeinde abzustimmen sowie etwaige Fragen der Bevölkerung zum Thema „Flüchtlinge in Himberg“ zu beantworten. Namens der Gemeindevertretung möchte ich mich bei den „Sprechern“ der Gruppe, Hrn. Dr. Hans Weigensamer und Fr. Maggie Raidl für das tolle und unermüdliche Engage- ment der mittlerweile über 70 freiwilligen HelferInnen bedanken. Am Mittwoch, den 14. Oktober 2015 um 18:00 Uhr wird es zum Thema Flüchtlinge in Himberg – Himberg hilft, eine Informationsveranstaltung der BürgerInneninitiative im Volkshaus Himberg geben. Des Weiteren wurde ein Spendenkonto: IBAN AT762021629219569201 lautend auf „Himberg hilft“ eröffnet, damit Sie die Möglichkeit haben, diese Initiative auch finanziell zu unterstützen. Abschließend möchte ich festhalten, dass sich unsere Gemeindevertretung etwaiger problematischer Situationen, die im Zusammenleben mit den Flüchtlingen und dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und Lebenserfahrungen entstehen können, bewusst ist. Gleichzeitig bin ich aber der festen Überzeugung, dass wir diese Herausforderung mit Vernunft, Bedacht und Ruhe gemeinsam meistern werden. Ihr Bürgermeister Erich Klein Himberg hilft Liebe EinwohnerInnen von Himberg, Velm und Pellendorf! In den letzten Wochen ist die Frage der Unterbringung, Versorgung und Integration von Asylwerbern durch das Quartier in der Rauchenwartherstraße auch in Himberg angekommen. Da man Realitäten nicht einfach ignorieren kann, wollten wir nicht passiv zusehen, sondern aktiv einen Beitrag leisten, damit sich die Männer, Frauen und Kinder, die großteils Unvorstellbares erlebt haben, in Himberg wohlfühlen. allen in Not geratenen GemeindebürgerInnen zur Verfügung zu stellen. Wir suchen dazu noch einen fixen Standort und wären über diesbezügliche Angebote und Möglichkeiten sehr dankbar. Uns ist bewusst, dass die gesamte Flüchtlingsfrage dennoch auch Unbehagen und Unsicherheit auslösen kann und es offene Fragen gibt. Deshalb, aber auch um die bisherige Arbeit von „Himberg hilft“ zu präsentieren, möchten wir die Bevölkerung von Himberg, Velm Darum haben wir „Himberg hilft“ und Pellendorf zu einer Informagegründet. Wir sind eine übertionsveranstaltung im Volkshaus Informationsveranstaltung parteiliche und überkonfessioam 14.10.2015 um 18.00 Uhr im Volkshaus: nelle Arbeitsgemeinschaft für ein einladen. Wir werden dort Inforrespekt- und würdevolles Miteinmationen über die aktuelle Situ14. Oktober 2015 ander in Himberg. ation geben und es werden auch 18:00 Uhr Aus 15 Engagagierten zu Beginn Experten für die Beantwortung sind mittlerweile über 70 Helfevon Fragen anwesend sein. Auf rInnen geworden, zu denen noch unzählige Personen Facebook https://www.facebook.com/himberg.hilft kommen, die Sach- oder Geldspenden beigetragen (auch ohne Facebook-Konto erreichbar) bieten wir haben. Vorrangig haben wir uns um die materielle Aus- laufend aktuelle Informationen. Wenn jemand schon stattung der Asylwerber bemüht, Deutschkurse orga- jetzt etwas beitragen möchte, kann man sich gerne via nisiert und begonnen, soziale Aktivitäten in Himberg [email protected], über Facebook oder bei Fr. anzubieten. Die Kinder können bereits in die Schule Daniela McGill im Bürgerservice der Marktgemeinde gehen und manche haben auch schon die Kindlwiese Himberg (02235/86213-14) melden. zum Fußball spielen entdeckt. Besonders hervorheben möchten wir, dass wir im Dr. Hans Weigensamer & Maggie Raidl Weiteren vorhaben, die Hilfsgüter und Sachspenden im Namen aller HelferInnen von „Himberg hilft“ Spendenkonto: IBAN AT762021629219569201 lautend auf : „Himberg hilft“
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