Wie giftig ist Photovoltaik? SeProN Infoserie Ausgabe 04 / 2013 Die SeProN Infoserie Für betriebliche, finanzielle oder private Entscheidungen ist es wichtig, über Informationen zu verfügen, die das übersteigt, was in der Zeitung steht. Im Interesse unserer Kunden ist es daher unsere Aufgabe, hinter die Kulissen zu blicken. Dabei haben wir festgestellt, dass viele Dinge oftmals nicht so sind wie sie scheinen. Die Themen, mit denen wir uns im Laufe der Jahre beschäftigt haben, haben Informationen zu Tage gefördert, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Darum haben wir unsere Infoserie ins Leben gerufen: In 12 Ausgaben pro Jahr weisen wir auf alternative Sichtweisen zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen hin. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile: Wo vorher einzelne Informationen nebeneinander standen, lassen sich auf einmal Zusammenhänge erkennen. Dafür stellen wir auch Dinge auf den Prüfstand, die von Medien und Politik als „alternativlos“ dargestellt werden. In den Artikeln der Infoserie beschäftigen wir uns mit den Folgen politischer Entscheidungen für Bürger und mittelständische Unternehmen mit dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten. Das bedeutet nicht, dass wir alle Sichtweisen immer uneingeschränkt teilen – wir finden es aber wichtig, dass diese publik werden und die Menschen sich damit auseinandersetzen. Wir sind uns darüber im Klaren, dass manche Themen als sog. „Verschwörungstheorien“ angesehen sind. Für uns ist dieser Begriff jedoch positiv besetzt, denn wir halten so manche „Verschwörung“ für realistisch, ohne diese beweisen zu können – es handelt sich demnach lediglich um eine „Theorie“. Das hält uns also keineswegs von einer unvoreingenommenen Auseinandersetzung mit diesen Themen ab. Wir sind sicher, dass wir über einige Dinge berichten werden, die Sie so noch nicht gesehen oder gehört haben. Das verschafft Ihnen einen Informationsvorsprung, der zugleich spannend zu lesen ist. Wir hoffen, dass diese Informationen Sie genauso erstaunen werden wie uns - viel Vergnügen! © Copyright by SeProN GmbH & Co. KG Seit geraumer Zeit kursieren in den Medien Berichte, wonach die in PV-Modulen verwendeten Materialien gesundheits- und umweltschädigend sein könnten. Wir untersuchen, was es damit auf sich hat. Wie giftig ist Photovoltaik? Nach dem beschlossenen Ende des Atomzeit- Wie immer beim Entstehen neuer Technolo- alters sind die alternativen Energien auf dem gien gibt es technische Neuerungen mit all Vormarsch. Im hohen Norden mit seinen lan- ihren Vorteilen (weshalb sie ja erfunden wur- gen Küstenstreifen und dem immer wehen- den), aber manchmal auch mit Nachteilen. den Wind setzt man auf Windkraft, im Süden Über diese redet man nicht gerne, denn mit seiner längeren Sonnenscheindauer hin- Nachteile lassen sich nicht so gut verkaufen. gegen wird die Photovoltaik präferiert. © Copyright by SeProN GmbH & Co. KG Als Freunde und Verfechter der Solartechnik Marktanteil von Modulen, die giftiges Cadmi- wollen wir bei aller Euphorie für die Photovol- um enthalten, immer größer wird und derzeit taik auch mögliche Schattenseiten beleuch- schon bei über 10% liegt. Und hier liegt der ten. Das betrifft die gesamte Lebensdauer Hund begraben. Die Module mit der Silizium- einer solchen Anlage bis hin zu deren Le- technologie sind teuer in der Herstellung. Die bensende. Haben wir in einem vorhergehen- großen Hersteller setzen auf Dünnschicht- den Artikel noch feststellen müssen, dass Solarzellen, beim heutigen Kenntnisstand der Kosten und Halbleitermaterial Risiken der sind preiswerter in der Herstellung. Ein Watt Atommüll-Endlagerung und dem Rückbau der Leistung kostet weniger als einen Dollar auf Kraftwerke einziges dem Weltmarkt. Zusätzlich arbeiten diese Kernkraftwerk in Deutschland gebaut worden Module mit einem besseren Wirkungsgrad, wäre, so wollen wir in unserer kritischen Be- sowohl bei diffusen Lichtverhältnissen als trachtungsweise Photovoltaiktechnik auch bei Temperaturen über 25° C, bei de- auch die Punkte ansprechen, die nicht im nen bekanntlich der Wirkungsgrad der Silizi- Werbe-Hochglanzprospekt stehen. Dafür be- umzellen abnimmt. Alle Kosten- und Leis- leuchten wir die gesamte Lebensdauer der tungsdaten würden also für Dünnschichtmo- Module bis hin zur Entsorgung. dule sprechen. Sie haben nur einen ca. 7g der Atomenergie möglicherweise der inklusive kein Wie immer stellen wir eine ganzheitliche Betrachtung an. In unseren Breitengraden hatten wir uns auf den Dächern an die bläulich schimmernden Photovoltaikmodule aus amorphem / mikromorphem Silizium oder CIS/CIGS gewöhnt. Diese Technologie ist nahezu frei von Giften und Schwermetallen und hat deswegen kaum Feinde. Mal abgesehen davon, dass immer noch z.T. bleihaltiges Lötmaterial in Ermangelung von bleifreiem verwendet wird, sind diese Module als ökologisch weitgehend unbedenklich anzusehen. Etwas bedenklicher ist, dass die für die Herstellung einer Solaranlage die Energiemenge benötigt wird, für die dieselbe Anlage ca. 1,5 bis 3,5 Jahre wirtschaftlich arbeiten muss. Das steht nicht in den Hochglanzbroschüren. die mit Cadmiumtellurid arbeiten. Diese als Module schweren Nachteil, sie enthalten pro Modul Cadmiumtellurid, eben in dieser Menge. Über Cadmiumtellurid gibt es bislang wenige Erkenntnisse. Die beiden Einzelsubstanzen Cadmium und Tellur gelten allerdings als giftig, wobei die Gefahrstoffdatenbank der Länder das Schwermetall Cadmium sogar als "sehr giftig", "wassergefährdend" und "karzinogen", also krebsauslösend einstuft. Zusätzlich könne der Stoff bei Menschen die Fortpflanzungsfunktionen beeinträchtigen und zu Erbgutschäden bereits im Mutterleib führen. Cadmium ist ein natürlich vorkommendes metallisches Element. Es fällt überwiegend als Nebenprodukt bei der Zinkherstellung ab. Cadmium wird üblicherweise in Industrieund Konsumprodukten wie Batterien sowie in elektronischen und medizinischen Geräten Doch das Saubermann-Image der Sonnen- verwendet. Für diese sogenannten Wegwerf- energie hat Kratzer bekommen, weil der geräte ist in der EU die novellierte soge- nannte RoHS-Richtlinie (Restriction of Ha- etwa bei Bewölkung oder schwachem, diffu- zardous Substances) erlassen worden. Diese sen Licht sowie unter hohen Temperaturen – Richtlinie (2002/95/EG) zur Beschränkung gut Elektrizität produzieren. gefährlicher Stoffe soll die Verbreitung von schädlichen Chemikalien eindämmen, in erster Linie in der Wegwerfelektronik. Insbesondere verbietet sie Blei in Lötverbindungen. Die Grenzwerte für Quecksilber, Blei, Cadmium sowie weitere Stoffe und Verbindungen enthalten allerdings Ausnahmen, zum Beispiel für Leuchtstofflampen – und für Solarzellen. Die Hersteller der Siliziumtechnologie kämpfen dagegen an, da sie auf Grund der hohen Herstellungskosten der Siliziummodule den Wettbewerb mit den Herstellern der Dünnschichtmodule nicht gewinnen werden können. Somit stellt sich für die Photovoltaik-Branche die knifflige Frage, ob die bislang als saubere Energie eingestufte Photovoltaik auch ein bisschen Gift verträgt. Zu den Fakten. Händler geben heute in aller Regel eine Garantie auf eine bestimmte Energieausbeute nach einer Laufzeit von 25 Jahren. Wir dürfen also davon ausgehen, dass die tatsächliche und immer noch rentierliche Laufzeit bei 30 oder mehr Jahren liegt. Aber irgendwann einmal kommt der Zeitpunkt, an dem die alte Anlage auf dem Dach demontiert werden muss. Dazu kommen wir später. Tellur ist ein in der Natur vorkommendes Halbmetall. Es wird hauptsächlich bei der Gemeinsame Schwäche Kupferraffination extrahiert. Durch die Kom- Alle Modultypen, besonders die der ersten bination von Tellur und Cadmium wird die Generation, haben ab Betriebsbeginn ein Verbindung Cadmium-Tellurid (CdTe) herge- Problem, auch wenn es nicht allzu oft vor- stellt. Diese Verbindung mit Halbleitereigen- kommt. Im Falle eines Brandes, besonders schaften ist eine stabile Verbindung der bei- im Dachgeschoss, kann die Feuerwehr nicht den Elemente, deren physikalische Eigen- mit Wasser löschen, was bei den allerersten schaften Bränden dazu geführt hat, dass die Feuer- durch Dampfdruck, einen einen extrem hohen niedrigen Siede- und wehr die Objekte „kontrolliert“ abbrennen Schmelzpunkt sowie die Unlöslichkeit in Was- lassen musste. Die Gefahr durch Stromschlä- ser gekennzeichnet sind. ge war und ist lebensgefährlich für die Feu- Aufgrund dieser Eigenschaften von CdTe, die erwehrmänner. Wie das? sich wesentlich von denen des elementaren Sobald Licht in Form von Sonnenstrahlen auf Cadmiums unterscheidet, ist das Material zur die Solarzellen trifft, auch bei bedecktem Umwandlung von Solarenergie in Elektrizität Himmel oder in der Dämmerung, produzieren geeignet. Darum ist es auch in seiner physio- sie Gleichstrom (Direct Current oder kurz logischen Wirkung auf Organismen in keiner DC) und die Anlage lässt sich bis zum Wech- Weise mit elementarem Cadmium vergleich- selrichter nicht spannungsfrei halten. Bei bar, wie es etwa in Ni-Cd-Batterien vorliegt. Gleichstrom wird ein kritischer Wert bei ca. CdTe kann Sonnenlicht gut absorbieren und 120 Volt erreicht. Eine moderne Photovolta- auch unter widrigen Wetterbedingungen – ikanlage erreicht aber Spannungen bis zu 1.000 Volt. Bei einem nächtlichen Brandfall Photovoltaikanlage, auch in den auf dem wird das Objekt von der Feuerwehr intensiv Dach liegenden Strings, spannungsfrei wird. mit ausgeleuchtet. Im Brandfall wird die Gefahr eines Stromflus- Hierbei wird ebenfalls Strom in der oben ge- ses durch den Löschwasserstrahl somit deut- nannte Größenordnung von ca. 120 V er- lich reduziert. Hallogenscheinwerfern zeugt. Eine ganz andere Gefahr geht von den Un- Die Feuerwehr leistet Hilfe Trotz der oben geschilderten Gefahren wird die Feuerwehr selbstverständlich nach wie vor ihrer gesetzlichen Aufgabe nachkommen und Brände löschen – egal ob sich Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach befinden oder nicht. Allerdings kann das Vorhandensein von Photovoltaik-Anlagen die Löscharbeiten behindern, da die Feuerwehren wegen der Hochspannung besondere Sicherheitsvor- schriften beachten müssen, oder weil vorhandene Photovoltaik-Module ein Öffnen der terkonstruktionen aus, auf denen die Module befestigt werden. Diese bestehen aus Gewichtsgründen meist aus Aluminium. Bereits bei Temperaturen von ca. 600° C beginnt Aluminium zu schmelzen. Die statische Belastung von Aluminium wird bereits bei ca. 300 °C überschritten, ein Wert, der bei Bränden problemlos überschritten wird. Sobald die Befestigungen ihre Standfestigkeit verlieren, rutschen die gesamten Module wie ein Schneebrett vom Dach und gehen als Splitterregen zu Boden. Dachhaut verhindern. Um die Gefahren für An dieser Stelle kommen wir wieder auf das die Einsatzkräfte zu minimieren, ist es sinn- zuvor behandelte Thema mit dem Cadmium- voll, dass Hausbesitzer, die eine Photo- tellurid in den Dünnschichtmodulen. Was voltaik-Anlage installiert haben, die ört- passiert mit dem Halbleiter, wenn die Glas- liche Feuerwehr darüber informieren. flächen als Splitterregen auf das Gelände fal- Der Feuerwehr sollte dabei ein Plan zur Ver- len? Oder fallen sie gar nicht als Splitterre- fügung gestellt werden, aus dem die Lage gen vom Dach? Die Hersteller der Dünn- der DC-Freischaltstelle und der Verlauf der schichtmodule argumentieren anders, sie sa- Stromleitungen Außerdem gen, dass der Halbleiter Cadmiumtellurid sollte an einer gut sichtbaren Stelle ein beim Schmelzen des Glases zwischen den Schild angebracht werden, das auf das Vor- Glasschichten eingeschlossen wird uns somit handensein einer Photovoltaik-Anlage hin- gar nicht in die Atmosphäre gelangen kann. weist. Der Markt bietet heute schon Schalt- Dazu ist es gut zu wissen, dass Glas bei einer geräte, die die Leitung zwischen Dach und Temperatur von 600° C beginnt, weich zu Wechselrichter unterbrechen, was eine rela- werden, also ein Temperaturbereich, den die tiv gefahrlose Brandbekämpfung ermöglicht, Aluminiumunterkonstruktion sicherlich nicht da die zum Wechselrichter führenden Leitun- in gen spannungsfrei gemacht werden können. wird und somit im Brandfall doch ein Splitter- ersichtlich ist. Eine noch wirkungsvollere Möglichkeit ist, jedes einzelne Photovoltaikmodul kurzschließen. Der Vorteil hierbei ist, dass die gesamte ordnungsgemäßem Zustand überleben regen vom Dach zu erwarten ist. Abhilfe könnte hier eine verzinkte Stahlunterkon- struktion schaffen, die diese Temperaturbe- mehr Energie im Vergleich zu kristallinen Si- reiche noch eine Weile überstehen würde. liziumsolarzellen. Dadurch wird eine höhere Energieumwandlung pro Watt Leistungsein- Das Lebensende heit erzielt. Schon beim Kauf einer Anlage Wir machen einen großen Schritt und bege- sollte der Käufer prüfen, ob der Anbieter ein ben uns aus heutiger Sicht in das Jahr 2040, Recyclingprogramm anbietet. Hierbei sollte 2050 oder auch danach. Die Photovoltaikan- klar sein, dass der Anbieter die Kosten für lage auf dem Dach hat ausgedient, die Erträ- die Rücknahme von Solarzellen übernimmt ge erreichen nur noch 50% der ursprüngli- und die Materialien einer geordneten Wieder- chen Leistung, außerdem hat die technologi- verwertung von Glas und Halbleitermaterial sche Entwicklung dem Markt ganz neue Mo- zuführt. Dies sollte durch ein externes Treu- dultypen beschert. handkonto für den Kunden abgeschlossen Die Batterietechnologie hat ganz neue und werden, damit die Finanzierung des Recyc- leistungsstarke Speicher entwickelt. Für die lingprogramms heutigen Besitzer des Objektes ist es also an Kunde hat lediglich den Abbau der Anlage der Zeit, in den neuesten Stand der Technik selbst zu tragen. zu investieren. Kritische Würdigung Der geneigte Leser hat es schon geahnt, es steht die Demontage und die Entsorgung der alten Photovoltaikanlage an. Demontage funktioniert genauso wie Montage, nur andersrum – also ohne Probleme. Wie aber erfolgt die Entsorgung? Sowohl das Silizium als auch das Cadmiumtellurid sind Stoffe, die wieder in den Kreislauf rückgeführt werden können. Ob das eine oder das andere zum Zeitpunkt der Entsorgung noch für Photovoltaikanlagen gebraucht werden wird, wissen wir heute noch nicht, es ist aber davon auszugehen, dass derartige Stoffe, die nicht endlos auf der Erde vorkommen, ggf. auch einer anderen Nutzung zugeführt werden können. Dünnschicht abgesichert werden. Der Der technische Fortschritt der Dünnschichtmodule in Hinblick auf bessere Energiegewinnung bei diffusem Licht und bei hohen Temperaturen gegenüber der Siliziumtechnologie ist nicht von der Hand zu weisen. Der wesentlich günstigere Kostenfaktor bei der Herstellung der Module dürfte sogar der entscheidende Vorteil sein. Die Verwendung des Abfallproduktes Cadmium, eingegossen zwischen hochwertigen Glasscheiben, ist eine sinnvolle Verwertung von Stoffen, die ansonsten als Sondermüll teuer entsorgt werden müssten. Unter Berücksichtigung der genannten Punkte im Falle eines Brandes und bei der Entsorgung bestehen keine wirklichen Bedenken gegen die Verwendung von gegen kristallines Silizium (c-Si) Cadmiumtellurid. Sieben Gramm auf einen ¾ Quadratmeter scheinen unter diesen Umständen hinnehmbar. Dünnschichtmodule sind preiswerter in der Herstellung und liefern bei bewölkten Wetterverhältnissen und hohen Temperaturen Vielleicht ist es ein wenig so wie in der Medizin: Gift ist nur dann gut für den Körper, wenn es richtig dosiert ist. Victo oria Bouleva ard A106 +49 9 (0) 7229 69902-0 post@sepro p on.info D-77 7836 Rheinmünster +49 9 (0) 7229 69902-29 www.sepron w n.info
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