Die Titelstorys der Businessmagazine, für Sie gelesen „Erholung

ASTRID PUMMER ist
Wirtschaftsdelegierte in
Portugal.
COVER-GALERIE
Die Titelstorys der Businessmagazine,
für Sie gelesen
BUSINESS
INTERNATIONAL
„Erholung nach
Sanierungskurs“
Portugals Wirtschaft befindet sich nach
harten Jahren wieder im Aufwind.
FORMAT: Wie geht es Portugal mit
der Sanierung des Staatsbudgets?
Astrid Pummer: In Portugal wurde
BRANDS EINS
Wohnen. Wo bleibt
das Zuhause, wenn
Leben und Arbeiten
immer „mobiler“
werden? Schwerpunkt
diesmal: Immobilien
und ihre Konzepte.
MANAGER
MAGAZIN
Fliegen. Wie
Fliegen zum Albtraum
für Passagiere und
Airlines wurde – das
Billig-Flug-Dilemma in
allen Facetten.
FOCUS Flucht. Was ist da vom Zaun
gebrochen? Wer hat
was vom Zaun gebrochen? Deutschland
spaltet sich im Flüchtlingschaos auf. Eine
Bestandsaufnahme.
WiWo. Die „WirtschaftsWoche“ widmet sich auch diesem
Thema – fragt sich,
wie hoch der Preis für
den türkischen Support
in der Flüchtlingskrise
am Ende sein wird.
FOTOS: BEIGESTELLT, PUZZLE PIX/REX FEATURES/PICTUREDESK.COM
Standortalarm wegen
sinkender Investitionen
Eine aktuelle Studie geht der Frage auf
den Grund, warum die Investitionstätigkeit des privaten Sektors in Österreich seit Jahren nicht auf Touren
kommt. Laut Studienautorin Eva Pichler von der WU Wien würden etwa
Investitionen in Maschinen seit 2011
stagnieren und seien real sogar rückläufig. 2014 kamen nun auch sogar die
Investitionen in Forschung & Entwicklung zum Stillstand.
Die Forscherin sieht darin keinen kurzfristigen Rückgang, sondern ein strukturelles Problem: „Schwaches Wachstum, hohe Lohnstückkosten und der
sinkende Trend selbst verursachen immer weiter sinkende Investitionen. Die
niedrigen Zinsen haben da nur einen
schwach positiven Einfluss.“ Besonders bedenklich: Die Abschreibungen
des vorhandenen Kapitalstocks machen bereits 80 Prozent der Bruttoinvestitionen aus; das heißt, vier von
fünf investierten Euro dienen nur der
Erhaltung bestehender Strukturen.
„Von Ersatzinvestitionen allein kann
keine Branche leben“, sagt dazu Sigi
Menz, Ottakringer-Vorstand und Bundesobmann der Sparte Industrie. Auch
Industriellenvereinigung-Generalsekretär Christoph Neumayer glaubt nicht,
dass sich die Investitionsschwäche bei
besserer Konjunktur von selbst löst
und drängt auf Strukturreformen.
FORMAT 43.2015
vier Jahre lang ein harter Sanierungskurs gefahren, der vor allem
öffentlich Bediensteten, Sozialleistungsempfängern und Pensionisten grobe Einkommenskürzungen bescherte. Die Einnahmenseite profitierte von Steuer- und
Gebührenerhöhungen und der Privatisierung einiger bedeutender
Staatsunternehmen. Der Staatshaushalt befindet sich noch in
Schieflage, die Sanierung wird
fortgesetzt.
Wie ist die Situation der Wirtschaft?
Portugal hat die Rezession überwunden und befindet sich seit
Mitte 2014 auf Wachstumskurs.
Für 2015 wird ein BIP-Wachstum
von 1,6 Prozent prognostiziert.
Motoren dafür sind der starke Exportsektor und die Inlandsnachfrage. Der Tourismus erlebt ein
Rekordjahr, die Industrieproduktion wächst, und die Lage am Arbeitsmarkt erholt sich allmählich.
Ungarn buhlt um Tesla-Fabrik
Ungarns Premier Viktor Orbán möchte seiner
Wirtschaft einen Vorwärtsschub verleihen. Lokale
Internetunternehmen sollen unterstützt werden.
Und der US-Elektroautohersteller Tesla soll dazu
bewegt werden, eine Fabrik in Ungarn zu errichten. Das berichtet die Zeitschrift „Pester Lloyd“.
Demnach „schmeißen“ sich ungarische Delegationen seit Monaten auf allen Ebenen, bis hinauf
zum Außenminister, an das prestigereiche Unternehmen heran. Offiziell werden aber irgendwelche außergewöhnlichen Maßnahmen dementiert.
Doch Außenminister Péter Szijjártó soll angeblich bei einem Besuch bei Tesla Motors bereits
zugesagt haben, jeweils 20 Prozent mehr staatliche Investitionszuschüsse zu zahlen als jeder andere Bieter in Mittelosteuropa. Erst vor Kurzem
hat der kalifornische Elektroautopionier im
niederländischen Tilburg ein Fahrzeugwerk
eröffnet und dabei weitere Expansionspläne
für Europa bekräftigt.
In welchen Branchen gibt es die
besten Exportchancen für österreichische Unternehmen?
Die exportorientierte Industrie investiert in Erweiterung und Modernisierung, es gibt gute Absatzchancen für Maschinen, Anlagen
und Zulieferungen in allen Branchen. In der Bauwirtschaft sind
Engineering-Leistungen und Baumaterialien gefragt, die Energieeffizienz und den Einsatz alternativer Energiequellen unterstützen.
Jeden Freitag in Format: das aktuelle
Interview mit einem Wirtschaftsdelegierten – im Rahmen der Internationalisierungsoffensive, einer Kooperation des
Wirtschaftsministeriums und der WKO.
http://www.go-international.at
http://wko.at/aussenwirtschaft
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