Herbst ideenbörse Aus dem General-Anzeiger (Bonn) vom 24./25. September 2011 Wein gelesen Reportage Zum Herbstbeginn besucht ein Redakteur einen örtlichen Winzer und steigt mit ihm und seinen Erntehelfern in den Weinberg. Drehbuch Zeitung General-Anzeiger Auflage 80.100 Kontakt Victor Francke Telefon 02641 – 91 26 32 E-Mail [email protected] Schaut Victor Francke aus dem Bürofenster, sieht er Weinberge. „Da lag die Idee, einmal bei der Weinlese mitzumachen, nicht fern“, sagt der Redakteur, der in der Lokalredaktion Bad Neuenahr-Ahrweiler arbeitet. „Außerdem gelten die Rotweine von der Ahr längst auch in Fachkreisen als Spitzenprodukt.“ So sei der Weinanbau in der Region ein wichtiger Wirtschaftszweig und dadurch für die Leser von relevantem Interesse. Francke nahm Kontakt mit dem Präsidenten des örtlichen Weinbauverbandes auf, der bereit war, den Redakteur mit zur Lese zu nehmen. „Sein Weingut ist fußläufig von der Redaktion zu erreichen, und er ist durch seine Funktionärstätig- Nummer 9, 1. August 2012 keit ein kompetenter Ansprechpartner“, begründet Francke seine Wahl. Für die Reportage hat er sich ansonsten nicht speziell vorbereitet. „Mein Tipp ist, unvorbereitet und ohne aufwendige Vorrecherchen in den Weinberg zu gehen. Bei der Weinlese ist es zunächst ohnehin nicht von Belang zu wissen, was ein Öchslegrad ist oder dass Rotweine oxidationshemmende Phenole enthalten“, sagt er. „Die Geschichte lebt im Zweifel eher von den Erfahrungen, die man selbst gerade macht, und wird angereichert von Erklärungen der Winzer und Geschichten der anderen Erntehelfer. Darauf kann man sich nicht vorbereiten.“ Von sieben Uhr morgens bis 19 Uhr abends war er mit dem Weinbauer und seinen Helfern unterwegs. „Der Kontakt zu den Erntehelfern ist schnell und leicht zustande gekommen. Die Reben werden in der Regel zu zweit gleichzeitig von beiden Seiten beschnitten. Da bleibt das Gespräch mit seinem lediglich durch etwas Blattwerk verdeckten Gegenüber nicht aus“, berichtet Francke. „Nur mit den polnischen Erntehelfern gab es kleine Sprachprobleme. Mit gutem Willen auf beiden Seiten wurden die aber überwunden.“ Am folgenden Tag habe er dann die Reportage in etwa drei Stunden zu Papier gebracht. Zum Schluss hat er noch einen Tipp: „Man braucht gutes Schuhwerk und am besten Gummihandschuhe, weil die Finger nach der Lese sonst so kleben, als hätte man sie ins Honigglas gepackt.“ Victor Francke ist Redakteur in der Lokalredaktion Bad Neuenahr-Ahrweiler. drehscheibetipp Von der Traube ins Glas: In einer Fotoreportage, die crossmedial auch als Bilderschau aufbereitet werden kann, demonstriert ein örtlicher Winzer die einzelnen Verarbeitungsschritte des Rebensafts. Dazu werden in den Bildunterschriften auch einige Fachbegriffe aus der Weinkunde erklärt. 23 8 Samstag/Sonntag, 24./25. September 2011 THEMA DER WOCHE Der Alltag beim Winzer zur Lesezeit Schwerstarbeit ist die Traubenlese: Hubert Pauly freut sich über das Ergebnis. In diesem Jahr fällt die Ernte besonders gut aus – qualitativ und quantitativ Sind die Trauben abgeladen, werden sie selektiert: Insbesondere werden die Beeren von Stielen und Stängeln befreit, die Maische wird dann gegoren Heidi Pauly entstammt einer alten Ahrweiler Winzerdynastie: Im Familienbetrieb sorgt die 45-Jährige für den Vertrieb. Auch etikettiert sie die Flaschen, denen sie zuvor mit einem so genannten Handschrumpfer Plastikkappen übergestülpt hat Samstag/Sonntag, 24./25. September 2011 9 Fotos: Martin Gausmann Zurzeit ist Weinlese im Ahrtal. Rote und weiße Trauben in steilen Hanglagen warten auf die Ernte. Kein leichter Job für die Winzer und ihre Helfer Von Victor Francke Reben statt Paragrafen: Justizangestellte Johanna Gies aus Ahrweiler hat sich Urlaub genommen, um bei der Weinlese zu helfen. Die harte Arbeit ist für sie Entspannung THEMA DER WOCHE GENERAL-ANZEIGER „Die Trauben hängen da wie gemalt“ Die Weinlese an den Hängen der Ahr ist in vollem Gange. Binnen nur dreier Wochen wird die gesamte Ernte in mühevoller Arbeit eingefahren. Die Weinlese oder -ernte wird per Hand von Erntehelfern durchgeführt. Dabei treffen die Erntehelfer eine Auswahl an geeigneten Beeren („lesen“, „Auslese“). Sie schneiden reife Beeren von der Weinpflanze (Stock) im Weinberg ab und sammeln die Beeren in einer Bütte. Von früh bis spät sind die Winzer auf den Beinen, um die Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Gutes Schuhwerk ist im Steilhang bei der Weinlese angebracht. Ansonsten kann es auf dem rutschigen Geröllboden schnell bergab gehen GENERAL-ANZEIGER as Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. Nicht nur Goethes Worte sind für die Winzer des Ahrtales Veranlassung, gute Weine zu produzieren. Längst hat sich das Anbaugebiet zwischen Heimersheim und Kreuzberg einen hervorragenden Ruf gesichert. Insbesondere wegen der Rotweine. Kenner in aller Welt lagern in ihren Kellern die Früh- und Spätburgunder von den steilen Hängen des Ahrtals. Wein ist Poesie in Flaschen, heißt es. Bis allerdings aus den roten und weißen Trauben ein „Gedicht“ und die „Nachtigall unter den Getränken“ wird, wie Voltaire einst das Genussgetränk bezeichnete, ist es ein langer Weg. Der Wein hält nichts geheim. Vor allem nicht, mit wie viel Aufwand und Mühe er erzeugt wird. Derzeit ist Lese, die wohl spannendste Zeit für die Winzer, die Zeit, in der sich zeigt, ob die Mühe bei der Pflege der Weinberge von Erfolg gekrönt sein wird. Ahrweiler vor Tag und Tau. Die Sonne ist gerade aufgegangen. Acht Helfer haben sich vor dem großen, mit feinen Schnitzereien versehenen Holzportal am Winzergut Burg Adenbach eingefunden. Sie werden heute, wie bereits in den vergangenen Tagen, mit Hubert Pauly in die Steilhänge steigen, um die Rebstöcke der Winzerfamilie kahl zu lesen. Bis ins 17. Jahrhundert reicht die Weinanbautradition im Hause der Paulys zurück. Für den 60-jährigen Winzer und Kellerwirt kam eine Berufsalternative nie in Frage. Klar, dass der Anbau und die Verarbeitung des Rebensaftes auch für ihn zum Lebensinhalt wurde. Mit Traktor und Jeep, Hängern, Bütten, Kisten, Scheren und Winden geht es in die Weinberge. Die Dernauer Schiefer-Lay ist das Ziel. Heute wird zunächst der Regent, am Nachmittag an einem Nachbarhang der Portugieser gelesen. „Die Trauben hängen da wie gemalt“, lockt Erwin Pauly, Schwiegervater des Besitzers vom Weingut Burg Adenbach, seine Lesehelfer in den Wingert. Die haben alle Routine und bewegen sich im Steilhang wie Steinböcke in den Hochalpen. Ausschließlich die Handlese ist hier möglich. Eine Erntemaschine, etwa ein Traubenvollernter, der Trauben durch Vibration herabschüttelt und auffängt, kann an den Hängen des Ahrtals nicht eingesetzt werden. „Es ist anstrengend. Anstrengend schön“, sagt Helferin Johanna Gies. Die Ahrweilerin ist ei„Früher haben sich mehr Polen bei gentlich Justizangestellte. Wegen uns gemeldet“, sagt Hubert Pauly. der Weinernte hat sie sich eigens UrViele zöge es inzwischen aber in laub genommen. Oechsle statt Paskandinavische Länder, um Saisonragrafen, Rebschere statt Computer. arbeiten zu verrichten. Sie verdieNicht, um sich etwas dazuzuverdienen dort erheblich mehr. Aber: „Sie nen, sondern weil die Lese, die Armerken auch schnell, dass das Lebeit in der Natur ben in Norwegen pure Erholung oder Dänemark Bis Feierabend für sie ist. „Mir doppelt so teuer macht es großen ist“, so Pauly. sollten weitere 2.500 Kilo Spaß“, sagt sie. Deshalb ist er in der Bütte sein Und ein paar sich sicher, dass Gymnastik- und bald wieder AnKonditionsfragen aus dem einheiten gibt es gratis dazu. östlichen Nachbarland kommen Denn die Arbeit ist mühsam. Um werden. die Trauben aus der Rebe zu schneiNoch sind polnische Helfer in der den, ist gute Standfestigkeit gefragt. Unterzahl. Pauly: „Es sind HausDabei werden Muskeln strapaziert, frauen, Rentner, Schüler und Stuvon denen man bis dato gar nicht denten aus Deutschland, die mit uns wusste, dass man sie überhaupt hat. in die Weinberge gehen. Viele wolWer unvorsichtig ist oder das fallen sich etwas dazu verdienen, viesche Schuhwerk trägt, der rutscht len geht es finanziell nicht mehr so auf dem Geröll in der Steillage gut wie noch vor einigen Jahren.“ schnell ab. Einen Mangel an Erntegut gibt es Viola (28) und Martin (23) sind gar derweil im Wingert nicht. Immer aus Polen angereist, um bei der Ernmehr Kisten füllen sich und werden te zu helfen. Beide sind zum ersten am Fuße der Hänge bereit gestellt. Mal in Deutschland. Kleinere Von oben nach unten arbeiten sich Sprachprobleme löst Pauly gestendie Lesehelfer im Weinberg vor, Rereich – und mit viel Humor. Schnell be für Rebe. Mit einem an einer Seilwissen die beiden Polen, wie es geht. winde hängenden Schlitten werden Sie sind flott mit der Schere und ardie mit roten Trauben gefüllten Bebeiten präzise. Sieben Euro bekomhälter hoch zu Traktor und Hänger men sie pro Stunde. Kost und Logis gezogen, um in die riesigen Bütten haben sie im Hause Pauly frei. Für sie gekippt zu werden. 1.100 Kilo Trausteht schon jetzt fest: „Im nächsten ben fasst eine solche Plastikwanne. Jahr kommen wir wieder.“ Fünf von ihnen werden am Abend D Ein Tag im Weinberg: GA-Redakteur Victor Francke (links) übt sich in der Weinlese und stellt schnell fest, dass die Arbeit kräftezehrend ist; am Abend sind fünf große 1.100-Liter-Wannen mit Trauben gefüllt randvoll mit Regent und Portugieser gefüllt sein. Die Hände der Weinleser sind vom Traubensaft längst blutrot gefärbt und kleben nach vier Stunden Lesearbeit, als habe man in ein Glas Honig gepackt. Zeit für eine Pause. Es geht nach Dernau in Paulys Straußwirtschaft, ein Nebenbetrieb des Winzers. Ehefrau Heidi hat Suppe gekocht, es gibt Würstchen, Brötchen, Wasser und – Wein. „Für Sorgen sorgt das liebe Leben. Und Sorgenbrecher sind die Reben“, heißt es bei Goethe. Von Sorgen und Nöten gibt's am Mittagstisch allerdings keine Spur. Das Leseteam entpuppt sich vielmehr als intakte Großfamilie. Dank Hubert Paulys munterer Einlagen wird viel gescherzt und gelacht. Der Winzer weiß: Die Rebe verlangt viel Zuwendung, gute Stimmung im Leseteam ist da hilfreich. Und seine Helfer erbringen diese Zuwendung. Jede einzelne Traube bekommt ihre besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Schließlich kann aus 1,3 Kilogramm Frucht ein Liter Wein gewonnen werden. Deshalb schaut man sich das Lesegut sehr genau an. Nur die reifen Trauben werden abgeschnitten, faule Beeren schneiden die Erntehelfer aus der Traube heraus. Knapp randvoll werden die orangefarbenen Kisten gepackt. Dabei achten die Lesehelfer darauf, dass die Beeren nicht durch ihr eigenes Gewicht zerquetscht oder beim Helfer Gerhard Meyer misst die Öchslegrade mit dem Refraktometer: Es kann mit einem guten Jahrgang gerechnet werden Übereinanderstapeln beschädigt werden. Möglichst unversehrt sollen die Trauben in den Keller gelangen. Die eigentliche „Operation“ nimmt der Winzer nach der rund dreiwöchigen Lese dann selber vor. Wenn die Trauben am Weingut abgeladen sind, erfolgt eine Selektion. Motto: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Die Beeren werden vom Stiel getrennt. Wer Gerbstoffe aus den Stängeln und Stielen aus dem Most heraushalten möchte, entrappt seine Trauben, bevor sie weiterverarbeitet werden. Die entstehende Maische wird dann in einem offenen oder geschlossenen Verfahren etwa 14 Tage lang gegoren, ehe die Flüssigkeit in die Fässer gefüllt wird. Nicht randvoll, denn der gärende Traubensaft dehnt sich noch aus. Kommt die flüssige Masse zur Beruhigung, blubbert keine Kohlensäure mehr im Fass, dann wird als Schutz vor Verfall und Verderb Schwefel in Minimengen zugeführt. Ist der Wein durchgegoren, hat sich der Zuckergehalt in Alkohol umgewandelt, erfolgt die Lagerung des Weines bis zum Reifezeitpunkt. Der kann nach drei Monaten erreicht sein oder erst nach zwölf Monaten. Warum sollen die Trauben möglichst unbeschädigt an der Kelter ankommen? Damit kein Sauerstoff in das Innere der Frucht gelangt. „Sauerstoff ist eine aggressive Substanz, die dem Inneren der Beeren und dem Most schadet“, erklärt Pauly. Eine Viola kommt aus Polen und hilft bei der Lese: Die 28-Jährige arbeitet besonders schnell und präzise Oxidation führe dazu, dass sich unerwünschte Geschmacksstoffe bilden. Außerdem könnte sich durch Bakterien Essigsäure bilden. a Rotweine Phenole enthalten, seien diese Trauben weniger anfällig, denn Phenole wirken oxidationshemmend. Die weiße Traube sei viel anfälliger. Also sorgt Pauly mit modernen Verarbeitungsverfahren dafür, dass der Most tunlichst nicht mit Sauerstoff in Berührung kommt. Dies mit Hilfe von Schwefeldioxid. „Hygiene in der Kellerwirtschaft ist das A und O.“ Pauly ist auch Präsident des Weinbauverbandes Ahr, der dem Kreisbauern- und Winzerverband angeschlossen ist. Pauly vertritt die Interessen der Ahrwinzer gegenüber Behörden und Verbänden. Auch berät er in Fachfragen. Pauly lagert seine Roten ein ganzes Jahr lang. Deshalb kommt etwa der 2010er Blanc de Noir erst jetzt in den Vertrieb. Ehefrau Heidi, Weinbaufachfrau und selbst Spross einer Winzerdynastie, hilft beim Abfüllen, setzt die Plastikkappen auf den Flaschenhals und sorgt für die Etikettierung der Tropfen, die dann im Hofverkauf veräußert, aber auch per Paketpost an Stammkunden in alle Welt versandt werden. „Wir sind ja nur ein kleiner Familienbetrieb“, meint die 45-jährige Heidi Pauly bescheiden. Dabei erwirtschaftet die Familie auf ihren D acht Hektar zwischen 55.000 bis 60.000 Liter Wein, die in der Regel in 0,75 Liter-Flaschen auf den Markt kommen. Rund 1.000 Familien leben im Ahrtal vom Weinanbau. Im Hauptwie auch im Nebenerwerb. Kein Wunder, dass der Präsident des Weinbauverbandes gerne auch auf den Wirtschaftsfaktor „Wein“ hinweist. Dabei kommt den Weinbauern eine weitere Bedeutung zu. „Wir Winzer halten das Tal und seine Hänge in Ordnung. Die Touristen profitieren davon.“ Und die strömen in Scharen in das wildromantische Gebiet, das in Deutschland längst zu den Top-Destinationen zählt. Schwiegervater Erwin hat den Traktor angeworfen. Von der Straußenwirtschaft zieht die Lesetruppe wieder in den Weinberg. Der Portugieser ist dran. 2.500 Kilogramm sollten bis zum Feierabend „in der Bütte sein“. Noch steiler als am Vormittag ist der Hang, die Beinmuskulatur arbeitet auf Hochtouren, der Rücken schmerzt. Die meisten Trauben lassen sich gut abschneiden, einige Stiele indes sind mit dem Bindedraht der Rebe verwachsen. Wer nicht aufpasst, hat sich schnell mit der Winzerschere in die Finger geschnitten. Und das Schneidegerät ist scharf. Müh und Pein werden jedoch belohnt. Nicht nur, dass sich schnell die Kisten füllen und der am Stahlseil hängende Schlitten immer wieder scheppernd die Fahrt „nach oben“ antritt. Auch der Blick auf das idyllische Dernau, Wohnort der amtierenden Deutschen Weinkönigin, entschädigt für unangenehme Muskelspiele. Auf die Winzer an der Ahr wartet in diesem Jahr ein besonders gutes Geschäft. Da ist sich Hubert Pauly sicher. „Wir sind hoch zufrieden mit Menge und Qualität“, berichtet der Weinbauer. Der Wein werde „top“, daran könne schon jetzt nicht mehr gezweifelt werden. Kommen jetzt noch ein paar schöne Altweibersommertage dazu, dann fahre man an der Ahr gar einen Spitzenwein ein.„Hier gibt es derzeit nur glückliche Winzer. In diesem Jahr passt al- les“, strahlt der Rebenfachmann und lässt den Blick von der Höhe seiner kahlgelesenen Weinberge übers Ahrtal schweifen. Schwiegervater Erwin macht derweil den Traktor zur Abfahrt bereit, knatternd setzt sich das alte Gefährt in Bewegung. Viola, Martin, Johanna und die anderen Erntehelfer stecken ihre Winzerscheren ein und lassen aus einem Kanister fließendes Wasser über ihre klebrigen Hände perlen. Für heute ist Feierabend, das Soll ist längst erfüllt. Die Bütten sind voll. Morgen früh geht es wieder los. Vor Tag und Tau. Mit der aufgehenden Sonne eines hoffentlich schönen Spätsommertages. Weinbau im Ahrtal l Die Hänge im Ahrtal gehören zu den nördlichsten deutschen Weinanbaugebieten. Knapp 560 Hektar sind mit Reben bestockt. l 85 Prozent des Anbaugebietes sind dem Rotwein vorbehalten. l Der Spätburgunder als besonders edle Rebensorte, der auf 356 Hektar angebaut wird, dominiert an den Hängen. l Dank der klimatischen Bedingungen, aber auch wegen der idealen Bodenbeschaffenheit auf Schieferuntergrund findet der Ahrwein beste Anbauvoraussetzungen. Bei den weißen Rebsorten wird in erster Linie Riesling erzeugt. l Seit 2000 Jahren wird an der Ahr Wein angebaut. Landschaft und Kultur sind vom Weinbau geprägt. l Rund 1.000 Familien leben an der Ahr vom Weinanbau und -verkauf. l Von großer Bedeutung ist er für den ungebrochen boomenden Tourismus zwischen Heimersheim und Kreuzberg. Eine große Attraktion ist der Rotweinwanderweg, der entlang der Ahr verläuft.
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