Aktuell 8. Mai 2015 Seite 3 Das Gesicht macht die Identität aus AARAU Dr. med. Hans-Florian Zeilhofer und sein Team erhalten Anerkennungspreis Die Krebsliga Aargau hat im Kantonsspital Aarau ihren mit 10'000 Franken dotierten Anerkennungspreis an Professor Dr. med. Hans-Florian Zeilhofer und sein Team verliehen. Gewürdigt wurde die Arbeit «Innovative Verfahren und neue Technologien zur Gesichtsrekonstruktion nach Tumoroperationen». Dr. med. Johannes Lukaschek, Vize-Präsident der Krebsliga Aargau, überreichte Professor Zeilhofer den Check und würdigte ihn und sein Team für ihr herausragendes Werk. «Die Krebsliga Aargau ist überzeugt, dass Ihre Arbeit die Chirurgie massgeblich verändern wird.» Zeilhofer hatte in seinem der Preisübergabe vorausgehenden Vortrag aufgezeigt, wie er und sein Team mit modernsten Methoden die Gesichter von Tumorbetroffenen wieder voll funktionstüchtig herstellen können, «denn das Gesicht eines Menschen macht dessen Identität aus», so Zeilhofer. Bild: z.V.g. Dr. Bernhard Reber, Dr. Georges Ghazal, Prof. Dr. Dr. Christoph Kunz, Dr. Rebecca Cremer, Prof. Dr. med. Hans-Florian Zeilhofer, Dr. Dr. Marcello Augello, Dr. med. Johannes Lukaschek (Krebsliga Aargau, v.l.n.r.). Die Entfernung von Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich fordert Chirurgen in höchstem Masse. Es soll nicht nur der Krebs entfernt werden, es gilt auch, die Gesichter der Patienten optimal zu erhalten. Im interdisziplinären Hightech-Forschungszentrum Basel-Aarau (HFZ) entwickelt Zeilhofer, Chefarzt der Kiefer- und Gesichtschirurgie am Kantonsspital Aarau und am Universitäts- spital Basel, zusammen mit Fachleuten neue Verfahren, die während der Rehabilitationsphase von Krebspatienten angewendet werden. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf 3D-Technologien gelegt, die unter anderem bei der Planung des Eingriffs (WeichgewebeVisualisierung) aber auch bei einer Operation in Echtzeit (3D-navigierte Chirurgie) zum Einsatz kommen. pd Willkommen im Vereinslokal Utopia AARAU Eine begehbare Installation von Goldproduktionen und 12 Aarauer Vereinen Wie soll unser Lebensraum 2115 aussehen? Darüber denken zwölf Aarauer Vereine gemeinsam mit dem Künstlerkollektiv Goldproduktionen nach. Bis zum 23. Mai sind die Ergebnisse dieser Recherche in einer begehbaren Installation in der Alten Reithalle Aarau ausgestellt. Seraina Dür und Christin Glauser nehmen den vorherrschenden Zukunftspessimismus als Anstoss und gehen auf die Suche nach dem Vertrauen in das Veränderungsvermögen von Gemeinschaften. Als Hoffnungsträger wählt Goldproduktionen Menschen, die sich ohne kommerzielle Interessen in Vereinen für ihre Anliegen einsetzen. Im Februar fanden sechs geschlossene «Vereinsabende» statt, in denen Vertreter und Vertreterinnen der Vereine zusammen mit Experten zu einem vorgegebenen Thema eine gemeinsame Zukunftsperspektive entwickelten. Die von den Vereinen BirdLife Aarau, Caritas Aargau, Dinner4more, Eisenbahn-Modellbau-Club Aarau, Elternverein Aarau EVA, FC Aarau, FORÄRA Forum der Älteren Aarau, Kammerchor C21, KTV Aarau, Milchbüechli, Netzwerk Asyl Aargau und Spitex Aarau entwickelten Visionen, bilden die inhaltliche Grundlage für die begehbare Installation in der Alten Reithalle Aarau. Die beiden Kunst- und Theaterpädagogen Jeannine Hangartner und Andreas Bürgisser haben parallel zu den Vereinsabenden mit drei Schulklassen – der Bez 3a aus Aarau, der Bez 2b aus Suhr sowie der 6a der Primarschule Buchs – die Zukunftsvisionen von jungen Menschen erfragt. Die Ergebnisse ihres Vermittlungsprojektes sind Teil der Ausstellung. pd Hier haben Ortsbürger Zukunft MUHEN Waldumgang der Ortsbürger 100 interessierte Ortsbürger freuten sich auf einen Waldumgang mit dem Förster Urs Gsell und der Jagdgesellschaft Muhen unter der Leitung von Peter Keppler. Im 18. Jahrhundert war der Wald im Besitz der bäuerlichen Bevölkerung. Die existentielle Bedeutung des Waldes war gross. Holz war die einzige Energiequelle. Flurnamen wie «Gemeindeweid» oder «Eggweid» zeugen von Weidgang, «Cholschwerzi» oder «Cholerweid» weisen auf Köhlerei im Müheler Wald hin. Mit dem Grundrecht der Niederlassungsfreiheit im 19. Jahrhundert, kamen immer mehr «Zugezogene», somit ergab sich eine Aufspaltung der Gemeinden in eine Bürger- und eine Einwohnergemeinde. Der Wald wurde den Bürgern einer Gemeinde zugesprochen. Der Begriff Ortsbürger entstand. Willi König geehrt 1902 wurde das Eidgenössische Forstgesetz eingeführt, 1973 wurde der Forstwerkhof erbaut und von 1957 bis 1981 wurden vom Forstbetrieb total 25 Kilometer Waldstrassen gebaut. Am 11. April vor 32 Jahren begann der langjährige Forstwart Willi König mit seiner Lehre als Forstwart im Forstbetrieb Muhen. Er wurde von Urs Gsell gebührend geehrt. Die Jagdgesellschaft stellte seine Mitglieder vor und erzählte von ih- rer interessanten Arbeit im Wald. Die Aufgaben der Jagdgesellschaft sind nicht nur das Bejagen des Wildes. Die Jäger achten auf einen gesunden Wildbestand. Sie helfen dem Förster und den Bauern, Wildschäden in Wald und Flur erträglich zu halten. Die Natur macht vieles richtig Nach einem feinen Mittagessen im Werkhof Muhen, stellte sich die neu gegründete Ortsbürgerkommission vor. An dieser Stelle wurde die wertvolle Arbeit von Urs Gsell von den Ortsbürgern herzlich verdankt. Die Waldbewirtschaftung hat sich verändert. Heute macht man vieles anders als noch vor 30 Jahren. Das Referieren des Försters hat die Teilnehmer beim Waldumgang überzeugt. Die Natur macht vieles richtig. Sich im Dorfleben mehr einzubringen hat sich die Ortsbürgerkommisson zum Ziel gesetzt. So kamen schon viele Ideen zusammen, was alles umgesetzt werden könnte. Im Waldhaus werden neue Stühle mit Rückenlehnen benötigt. Deshalb wurde sogleich ein Projekt lanciert. Es werden EinwohnerInnen, Vereine und Gewerbetreibende in Muhen gesucht, die einen solchen Stuhl finanzieren. Die Stühle mit eingraviertem Namen des Käufers werden das Waldhaus ergänzen und laden zum gemütlichen Beisammensein ein. Gertrud Jost Bild: z.V.g. Der interessante Waldumgang hinterliess bei den Ortsbürgern sicherlich Eindruck. Was bedeutet ein FC Aarau Abstieg für Sie? Chregu Allenbach, Oberentfelden Natalie Bütikofer, Unterentfelden Pide Leuthold, Suhr Vito Lupoli, Buchs Marion Wehrli, Buchs Natürlich wäre es mir lieber, der FCA würde oben bleiben! Aber klar würde ich auch weiterhin die Spiele besuchen. Gut fände ich, dass zum Beispiel dann die Eintrittspreise oder auch das Bier günstiger werden würde (schmunzelt). Für den FC Aarau würde ein Abstieg im Gegenzug einen finanziellen Rückschritt bedeuten. Grundsätzlich gesehen fände ich einen Abstieg zwar traurig, aber kein Weltuntergang. Man könnte etwas Neues aufbauen, auch was die Führung angeht und bis zum Wiederaufstieg wäre vielleicht die Stadionfrage geklärt. Mein Herz gehört so oder so dem FC Aarau. Ich werde auch Spiele gegen Winterthur oder Schaffhausen besuchen. Für mich würde sich nichts ändern. Ein Abstieg bedeutet lediglich angenehmere Spiele, es bräuchte ein paar Polizisten weniger und ich würde mich auf Winterthur freuen. Die spannende Frage für mich ist jedoch, ob sich bei einem Abstieg noch irgendwer für das neue Stadion interessieren würde, allen voran die Investoren. Ein Abstieg würde bedeuten, dass man beim FC Aarau etwas «aufräumen» und neu starten könnte. Wir hätten die Möglichkeit, ein paar Junge in die erste Mannschaft zu integrieren und was das Stadion angeht, könnte man sich überlegen, ob wir wirklich ein solch Grosses brauchen oder ob nicht auch weniger Plätze reichen würden. Bei einem Abstieg wären zumindest wieder Spiele möglich gegen Gegner, wo man weiss, dass es friedlich bleibt und man nicht viel Geld für die Sicherheit ausgeben muss. Was das Stadion angeht, da habe ich inzwischen meine Zweifel, ob das wegen diesem Einsprecher je einmal kommt. Abstieg hin oder her. Umfrage: Reto Fischer
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