eine Kirchengemeinde

"Dein Glaube ist groß.
Dir geschehe wie du willst!"
Evangelische Kirchengemeinde
Mühlen am Neckar
mit Mühringen, Ahldorf, Dettensee,
Bierlingen, Felldorf, Wachendorf
Inhalt
1 - 2015
Leitartikel - 1
Anne-Frank-Ausstellung - 2
Notizen aus der Gemeinde - 3
50 Jahre Friedenskirche
in Mühringen
Ein Interview - 6
Kirchenkabarett - 8
Theater in der Kirche - 9
Reihe 7 Dörfer... Dettensee - 10
Interessant - 11
Diakonische Einrichtungen - 12
Termine - 13
Zum Schluss - 15
Diese Sätze sagt Jesus zu einer Ausländerin, einer
Frau mit der er als Jude nicht sprechen darf. Nachdem
er diese Worte gesagt hatte, wurde die Bitte dieser
Frau erfüllt und ihre Tochter wurde wieder gesund.
Diese Erzählung einer Heilung aus dem Matthäusevangelium (Mt. 15, 21-28) endet scheinbar harmonisch, aber sie führt uns einen Jesus vor Augen, der
so gar nicht unseren Vorstellungen entspricht. Denn
zunächst lässt Jesus die fremde Frau links liegen und
würdigt sie keiner Antwort. Die Frau schreit weiter
um Hilfe, doch Jesus findet nur abwertende Worte:
„Ich bin nur gekommen zu den verlorenen Schafen
Israels.“ Immer noch lässt die Frau nicht locker und
erniedrigt sich weiter vor Jesus. Aber er geht nicht
auf sie ein, sondern wird noch abweisender und beschimpft die Frau als Hund: „Es ist nicht recht, dass
man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die
Hunde.“ An dieser Stelle würde ich mich von einem
Menschen abwenden. Dann wenn ich spüre, der andere behandelt mich wie ein Tier, wie eine Sache und
ich werde nur wie ein Objekt betrachtet, ohne eigenen
Willen und Würde.
Doch nicht so die Frau in der Geschichte. Sie antwortet Jesus mit seinen eigenen Worten und erniedrigt
sich, weil sie für ihr Kind kämpft. Sie sagt: „Ja, Herr;
aber doch fressen die Hunde von den Brosamen, die
vom Tisch ihrer Herren fallen.“
Und da hat es Jesus begriffen, dass er über eine Grenze muss, die die Völker trennt, die die Menschen in
Heiden und Juden unterteilt. Jesus ist über diese Grenze getreten und hat den Glauben der Frau anerkannt:
„Dir geschehe wie du willst!“
Heidemarie Langer hat uns diese Geschichte als Predigt in Mühringen erzählt (siehe Seite?) und für mich
stellt sich die Frage: Was ist meine Grenze über die
ich treten muss? Welches Schreien zwingt mich meine klaren Grenzen zu übertreten? Sind es die inneren
Schreie meiner Sehnsucht nach Heilung und Heil,
die mich über Grenzen drängen? Oder zwingen mich
die äußeren Schreie von Menschen dazu, über eine
Grenze zu gehen und in Kontakt zu treten? Wenn sogar Jesus sich änderte und seine kulturellen und religiöse Grenzen weitete, wieviel mehr kann ich mich
verändern und meine engen Grenzen weiten. Als an
Heilig Abend die Vertreter vom türkischen Kulturzentrum Horb den Gottesdienst auf unsere Einladung
hin besuchten, war für mich zu spüren, wie schwierig
und wie heilsam es sein kann über Grenzen zu gehen.
Zurzeit fordert die Aufnahme von Flüchtlingen unsere Kirchengemeinde heraus, über ihre gewohnten
Grenzen hinaus zu gehen. Lassen wir uns anrühren,
so wie Jesus, und dann erfahren wir wie die ausländische Frau, dass unser Glaube groß ist und Großes
bewirken kann.
Ihr Pfarrer Unz
Anne- Frank-Ausstellung
Interessierte Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium Horb kamen nach Mühringen in die Friedenskirche, um die Anne-Frank Ausstellung zu besuchen
und um das jüdische Reinigungsbad und den jüdischen Friedhof kennen zu lernen. Diakon Wurster
und Pfarrer Unz erzählten etwas zu Anne Frank und
über das jüdische Leben in Mühringen. Danach lasen
die 7. Klässler selbst Abschnitte aus dem Tagebuch
der Anne Frank vor.
Mit eindrücklichen Gesten
verdeutlichen die Konfis die Situation
Spielszenen aus dem
Leben von Anne Frank
Im Versteck war wenig Platz - dafür war
Angst das dominierende Gefühl
Die Konfirmandengruppe zeigte im Gottesdienst an
Buß- und Bettag Spielszenen aus dem Tagebuch der
Anne Frank. Die Konfis hatten zu Zitaten von Anne
Frank selbst Bilder und Collagen gestaltet, die dem
Gottesdienst einen hoffnungsvollen Ausklang gaben.
Reinhold Schiller aus Wachendorf hatte die Spielszenen mit der Konfi-Gruppe einstudiert.
Die ganze Konfi-Gruppe war an den Spielszenen beteiligt.
Notizen aus der Gemeinde
Erfolgreiche
Spendenaktionen im Herbst
Allen Spenderinnen und Spendern ein herzliches Dankeschön.
Viele haben sich im Herbst auf
unterschiedliche Weise eingesetzt
und Zeit und Geld gespendet.Bei
der Aktion „Licht für Osten – ein
Päckchen Liebe schenken“ wurden
30 Pakete gepackt. Das waren fast
doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Die Kleiderspendenaktion für Bethel wurde ebenfalls gut
angenommen. Die Kleidersäcke
stapelten sich im Vorraum unserer
Gemeinderäume, dass am Ende
kein Durchkommen mehr war.
Verabschiedung von
Mesnerin Jana Maguire
Die Mesnerin Jana Maguire wurde
im Familiengottesdienst am 1. Advent feierlich von Pfarrer Unz ver-
hat ihren Dienst sehr verlässlich und
gut versehen. Pfarrer Unz betonte,
dass Frau Maguire sich persönlich
bei der Gestaltung des Gottesdienstraumes eingebracht habe mit
einer besonderen Liebe fürs Detail.
Auch auf Kindern und Jugendliche
hat Jana Maguire sich eingelassen
und beispielsweise mit Konfirmanden die Kirche geschmückt oder
mit Kindern Palmwedel gebunden.
Jana Maguire bleibt weiterhin als
Kirchengemeinderätin aktiv und repräsentiert damit die evangelische
Kirchengemeinde in Mühringen.
Mittlereweile hat sich Jutta Hermosa aus Mühlen als neue Mesnerin
beworben und wird voraussichtlich
ab 1. April ihren Mesner-Dienst in
Mühringen beginnen. In der nächsten Ausgabe des Gemeindebriefes
wird Frau Hermosa ausführlich
vorgestellt.
abschiedet. Sie war in den vergangenen 10 Jahren für die Mühringer
Friedenskirche die Mesnerin und
Wie warm ist die Remigiuskirche? Ein Heizexperiment
Der Energieverbrauch ist in den
letzten Jahren in der Remigiuskirche angestiegen. Deswegen hat
sich das Energie-Team getroffen
und nach Lösungen gesucht, wie
weniger Energie verbraucht werden kann. Hauptursache für den
gestiegenen Energieverbrauch ist
die Elektroheizung in der Kirche.
Natürlich soll auch weiterhin die
Kirche so geheizt sein, dass sich die
Gottesdienstbesucher wohlfühlen.
Allerdings müssen beim Heizen die
folgenden unterschiedlichen Fakto-
ren besser aufeinander abgestimmt
werden. Erstens bewirkt der große
Raum, dass die Hitze aufsteigt, abkühlt und wieder herabfällt. Es entsteht eine sogenannte „Luftwalze“,
die an den Rändern der beheizten
Bänke als Zugluft wahrgenommen
wird. Der Kirchenraum ist also
nie gleichmäßig warm. Zweitens
werden die Bankheizungen von
einem Thermostat geregelt, der
abschaltet, wenn eine bestimmte
Temperatur erreicht ist. So entsteht
manchmal der Eindruck, dass die
Heizung während des Gottesdienstes beabsichtigt abgeschaltet würde. Das ist nicht der Fall, sondern
die Technik regelt die Temperatur
herunter. Drittens hat die Heizung
drei Heizstufen, um insbesondere in der Übergangsjahreszeit die
Temperatur angemessen zu regeln.
Viertens schaltet sich die Heizung
über eine Zeitschaltuhr vor Gottesdienstbeginn ein. Eine zu lange
Vorheizzeit kann zum Beispiel bewirken, dass es zu Gottesdienstbeginn sehr warm ist, aber der Thermostat während des Gottesdienstes
die Heizung abschaltet. Fünftens
schalten sich die Heizungen an den
Fenstern nie ab, damit keine Zugluft entsteht. Sechstens und letztens
empfinden Menschen je nach Veranlagung Wärme und Kälte sehr
unterschiedlich.
Das Energieteam hat sich zum Ziel
gesetzt, die verschiedenen Faktoren besser in Einklang zu bringen.
Es soll ausprobiert werden, wie gut
und gleichmäßig geheizt werden
kann bei möglichst geringem Energieaufwand.
Sollten Sie in einem Gottesdienst
bemerken, dass es besonders heiß
oder kalt ist, dann geben Sie bitte
der Mesnerin Frau Dreiling Rückmeldung, indem Sie Angaben machen zur Uhrzeit und zu der Stelle,
wo Sie saßen. Bis Ende Januar wird
ausprobiert, ob durch die Vorheizzeit Einspareffekte möglich sind.
Danach soll mit der Heizintensität
experimentiert werden. Ein weite-
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Notizen aus der Gemeinde
rer Schritt könnte schließlich sein,
die Voreinstellung der Thermostate
zu verändern.
Das Energieteam bittet um Ihr Verständnis für dieses Heizexperiment
aus Rücksicht auf die Umwelt und
auf den Geldbeutel der Kirche
Decken für die Kirche
Als Weihnachtsüberraschung bekam die Remigiuskirche in Mühlen
am ersten Weihnachtsfeiertag zehn
warme Decken geschenkt. Sie liegen am Kircheneingang bereit und
können um die Beine und Hüfte gelegt werden, damit niemand frieren
muss (siehe Artikel oben zum Thema „Heizen“). Der Kirchengemeinderat griff den Vorschlag gerne auf
und schnell fanden sich die nötigen
Spender. Herzlichen Dank! Die
braunen Decken sind aus beständigem Microfleece und können doppelt um die Beine gelegt werden.
Ihnen die Tannen in Ihrem Garten
zu groß werden, dann melden Sie
sich bitte rechtzeitig vor Weihnachten bei Pfarrbüro. Wir nehmen Ihre
Baumspende gerne an.
Spende für „Brot für die Welt“
Insgesamt wurden aus unserer Gemeinde 5398,16 € im Advent für
Brot für die Welt gespendet. Der Erlös aus dem Plätzchenverkauf am 1.
Advent betrug 126,-- €. Die stattliche Summe von 253,74 € erbrachte
das Adventssingen der Kinder bei
den Senioren. Mit 4560 € kommt
der größte Teil der Spendensumme
von großzügigen Einzelspendern.
Allen Gebern ein herzliches Dankeschön im Namen von Brot für die
Welt.
Heiligabend mit
muslimischen Gästen
An Heilig Abend wurde im Familiengottesdienst ein traditionelles
Krippenspiel von den Kindern der
Kinderkirche unter der Leitung von
Malin Jacobson aufgeführt (siehe
Bild). Am Ende des Gottesdienstes
verteilten Konfirmanden das Licht
aus der Geburtsgrotte in Bethlehem
mit Kerzen. Als besondere Gäste
nahmen Lokman Salmanli und der
Imam Herr Kara vom türkischen
Kulturzentrum Horb am Gottesdienst teil. Da die Einladung sehr
kurzfristig erfolgt war hatten leider Herr Atas vom Einheitlich demokratischen Verein und Erdogan
Sahin vom türkischen Sozial- und
Kulturverein keine Zeit zu kom-
Christbaum aus Mühlen
Der Christbaum in der Remigiuskirche war in diesem Jahr ein echtes Mühlener Gewächs. Denn der
Baum stammte aus dem Garten von
Udo Gühring, wo er zu groß geworden war. Der Baum freute sich
über seine schöne Aufgabe und
auch die Kirchengemeinde freute sich über den stattlichen Baum.
Allen Helfern und dem Spender ein
herzliches Dankeschön. Wenn auch
Heiligabend mit Krippenspiel.
Eine der drei Kindergruppen, die durch Mühlen zogen, um älteren Menschen im Advent mit ihrem Gesang eine Freude zu machen.
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Notizen aus der Gemeinde
men. Sie übermittelten ihre Grüße
und Friedenswünsche.
Die Einladung an die muslimischen
und alawitischen Vereinsvertreter
war ein Zeichen gegen den aufkeimenden Fremdenhass, der durch die
sogenannte „Pegida-Bewegung“
am Ende des vergangenen Jahres
aufgeflammt war. Als Pfarrer Unz
in seiner Predigt drauf hinwies, was
für eine besondere Herausforderung es sei, am Fest einer anderen
Religionsgemeinschaft teilzunehmen, klatsche die Gemeinde spontan Beifall, um ihre Respekt und
Dankbarkeit gegenüber den Gästen zum Ausdruck zu bringen. Mit
Pfarrer Keller von der Ev. Kirchengemeinde Horb ist abgesprochen,
dass in Zukunft der Kontakt zu den
muslimischen Gemeinschaften gemeinsam gepflegt werden soll.
Asyl in der Kirchengemeinde
In Bierlingen und Wachendorf gibt
es bereits Unterkünfte für Asylbewerber im Gebiet unserer Kirchengemeinde. Jetzt sollen auch in
Mühlen zwei Unterkünfte für asylsuchende Flüchtlinge entstehen.
Die Kirchengemeinde steht hinter
den etwa 30 Menschen die in Mühlen Schutz suchen. Jesus begegnet
uns im hilfsbedürftigen Menschen,
so wie er es selbst sagte (Matthäus 25, 35): „Ich bin ein Fremder
gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.“
Am 02. Februar
07451-61195), Edith Bühler (Tel.
07451-8782), Heidi Sauter, (Tel.
07451-622458). Um die Ehrenamtlichen zu stärken und um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren fand
am 1. März ein Gottesdienst zum
Thema Asyl statt. Dazu wurde eine
Ausstellung über die europäische
Flüchtlingspolitik in der Remigiuskirche gezeigt.
fand ein Treffen auf Einladung des
Ortschaftsrates statt, um einen Unterstützerkreis aufzubauen. Dabei
kamen auch die Bedenken der Anwohner zur Sprache und es wurde
klar, dass viele Schultern und helfende Hände notwendig sind, damit
die Menschen in Mühlen empfangen werden können. Auf der einen
Seite wird es um ganz praktische
Fragen des täglichen Bedarfs gehen, auf der anderen Seite stellt sich
die Aufgabe, wie diesen Menschen
einen Platz in unseren Vereinen und
Kirchen einnehmen können. Wäre
es nicht schön, wenn die Menschen
nach ihrer schrecklichen Flucht
hierher kommen und spüren: „Es
ist schön in Mühlen zu lebe^^n und
ich bin willkommen!“ Für weitere
Absprachen können Sie sich an folgende Mitglieder des Ortschaftsrates wenden: Diana Holderried (Tel.
Wie geht es mit der
Kinderkirche weiter?
Jeden Sonntag findet während des
Gottesdienstes Kinderkirche statt.
Es gibt eine Gruppe für Kinder im
Kindergartenalter und eine Gruppe
für Grundschulkinder. Leider fehlt
es im Moment an ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen für die größeren
Kinder um dieses Angebot regelmäßig weiterhin anbieten zu können. Franziska Folbert wird in den
kommenden Wochen das Abitur
machen und weiß noch nicht, wie
und wo sie ihren Lebensweg fortsetzen wird. So bleibt als einzige
Mitarbeiterin Kerstin Jacobson.
Deswegen sind wir auf der Suche
nach Menschen, die Freude am
Umgang mit Kindern haben und
gerne biblische Geschichten erzählen. Wer Interesse hat kann auch an
einer Fortbildung teilnehmen. Wer
sich engagieren möchte, kann sich
gerne an Pfarrer Unz wenden. Auch
ein zeitlich begrenztes Engagement
ist möglich (z.B.einmal im Monat).
Statistik über die Entwicklung der Gemeindemitglieder
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50 Jahre Friedenskirche Mühringen
Interview mit der
Friedenskirche anlässlich
ihres 50. Geburtstages
Sehr geehrte, liebe Friedenskirche. Ich bin mir etwas unsicher
wie ich Sie ansprechen soll…
Nenn mich einfach Friedenskirche
und sage ruhig du zu mir. Ich bin
weder Herr noch Frau, habe keinen
Doktor gemacht, ja obwohl ich 50
Jahre werde fühle mich eher noch
wie eine Kind. 50 Jahre sind für
eine Kirche nicht viel. Denk einmal an meine Schwesterkirche in
Mühlen, die hat Grundmauern aus
dem 7. Jahrhundert. Dagegen fühle ich mich wie ein Jungspund und
das genieße ich auch, das gibt mir
Freiheit.
Wie bist du denn zu deinem Namen
gekommen damals vor 50 Jahren?
Also gefragt wurde ich nicht, ob
ich den Namen will. Aber ich spürte, dass die Menschen eine große
Hoffnung und Sehnsucht damit
verbanden. Ich wurde genau 25
Jahre nach Kriegsende errichtet.
Meine Erbauer hatten alle noch den
zweiten Weltkrieg erlebt. Viele von
ihnen waren aus dem Osten geflohen. Männer waren gefallen, Familien waren zerrissen worden und
der Kalte Krieg schürte die Angst
vor einem Atomschlag. Aus dieser
Sehnsucht nach Frieden wurde ich
wahrscheinlich so benannt. Denn
die Menschen ahnten etwas davon,
dass es wahren Frieden nur bei Gott
gibt. Augustinus hat das so schön
gesagt: „Meine Seele ist unruhig,
bis sie Ruhe findet in dir, Gott!“
Ich als Gebäude bin ein Symbol für
diesen Frieden mit Gott – ja ich soll
und ich will eine Friedensoase für
die Menschen sein.
Und besuchen dich die Menschen?
Jede zweite Woche feiern wir zusammen Gottesdienst. Über die
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Jahre hat sich die Gemeinde natürlich geändert. Aber es kommen
immer Menschen – keine Massen, sondern Menschen, die eine
persönliche Kirche suchen. Einen
Gottesdienstort, wo man sich gegenseitig begrüßt und kennt. Ein
bisschen Wohnzimmeratmosphäre und Vertrautheit biete ich gerne
an. Die meisten Besucher kommen aus den drei Starzachdörfern
und aus Mühringen. Aber es sind
auch immer wieder Ahldorfer und
Dettenseer bei mir zu Besuch. Besonders freue ich mich, wenn die
Konfirmandengruppe ihre besonderen Gottesdienste an Buß- und Bettag und am Gründonnerstag feiert.
Aber leider sind die Stufen zu mir
so steil, dass ältere Menschen sich
oft nicht getrauen zu kommen. Dabei bin ich ganz erleichtert, dass die
Treppenstufen im letzten Herbst so
schön gerichtet wurden und es keine Stolperfallen mehr gibt. Das war
ein schönes Geburtstagsgeschenk.
Hast du noch andere Geburtstagsgeschenek bekommen?
Hör auf, ich bin ganz aus der Puste vor lauter Geburtstagfeiern. Ein
ganzes Jahr lang werde ich beschenkt. Ich habe selten so viel
in einem Jahr erlebt: Kabarett,
ein Vortrag über Gesundheit, eine
Lesung mit Friedenstexten, eine
Kirchengemeinderatssitzung zusammen mit dem Ortschaftsrat,
eine Predigtreihe mit einem Puppenspieler. Also ich bin ganz erfüllt von so vielen Menschen, die
wärmen mich im wahrsten Sinn
des Wortes von innen. Es waren
die Kinder von nebenan aus dem
Kindergarten „Schatzkiste“ da, die
Konfi-Gruppe hat Theater gespielt
und Schulklassen kamen, weil ich
eine Ausstellung über Anne Frank
zeigen durfte. Eine besondere Ehre
war die Feier eines ökumenischen
Gottesdienstes, in der an die jüdischen Mitmenschen gedacht haben, die ermordet wurden. Da habe
ich wirklich gespürt, dass ich ein
bisschen erwachsen geworden bin.
Sehr viele Menschen waren am 9.
November da, so dass die Sitzplätze nicht ausreichten und trotzdem
war es ganz still, als die Namen der
Ermordeten vorgelesen und dazu
Kerzen entzündet wurden. Ich habe
in diesem Moment begriffen, dass
Friede nur möglich ist, wenn wir
uns erinnern und um Vergebung
bitten. Seit diesem Gottesdienst und
der Ausstellung über Anne Frank
fühle ich mich reifer. Ich konnte
den Raum für Gottes Frieden auch
angesichts des schrecklichen Leids
offen halten.
Was für eine Art von Raum willst
du denn sein?
Ganz schwer zu sagen, denn letztendlich bin ich wie ein Spiegel für
die Menschen, die mich benutzen.
Ich bin in meinem Geburtstagsjahr
offener geworden, allein schon weil
die erste Bankreihe herausgenommen wurde und jetzt Platz für unterschiedliche Veranstaltungen ist,
nicht nur für Gottesdienste. Ich bin
leider nicht besonders flexibel, da
die Bänke nicht beweglich sind. Ich
bin auch nicht gerade groß, es passen nur 60 bis 70 Personen in mich
rein. Aber die weißen, schlichten
Wände ohne Schmuck geben nichts
vor und lassen Platz für die Phantasie der Menschen. Meine Schlichtheit kann als langweilige Nüchternheit gesehen werden oder aber als
Freiraum. Aber das Theaterstück
„in hora mortis“, dass jetzt aufgeführt wird, wäre in einer historischgeschmückten Kirche viel schwieriger umzusetzen. Auf das Theater
freue ich mich übrigens besonders,
denn die Schauspielerin Brigitte
Walter führt das Stück nur einmal
auf – sozusagen nur für mich.
50 Jahre Friedenskirche Mühringen
Ja, ich kann mit gewissem Stolz sagen, dass ich eine typische evangelische Kirche bin. Meine Schlichtheit konzentriert die Menschen auf
das Wesentliche: Auf die Begegnung mit Gottes Wort. Weniger ist
manchmal eben mehr.
Gibt es etwas, dass dir Sorgen
macht, wenn du in die Zukunft
schaust?
Zum einen hoffe ich, dass immer
genügend Menschen zusammenkommen, um Gottesdienst zu feiern. Zum andern brauche ich nach
50 Jahren wohl bald ein Face-Lifting. Die Elektrik ist in die Jahre
gekommen; die Beleuchtung in der
Kirche ist zu schwach; das Dach
kann jederzeit undicht werden - es
ist noch mit Asbestschindeln gedeckt - und schließlich sind die
sanitären Einrichtungen auf dem
Stand von vor 50 Jahren. Außerdem
hat sich gezeigt, dass wir kaum ein
Kirchenkaffee nach dem Gottesdienst anbieten können, weil es
keine Teeküche gibt. Es stehen also
langfristige Investitionen an und es
gibt kaum finanzielle Rücklagen.
Und worauf freust du dich?
Auf das große Fest am 12. Juli,
wenn viele Menschen kommen und
wir in der Gemeindehalle nebenan
feiern. Die Kirchengemeinde verlegt ihr Gemeindefest extra von
Mühlen nach Mühringen – das ist
schon eine Ehre. Für den Festgottesdienst probt der Kirchenchor
eine Jazz-Messe. Die Theatergruppe Vier-Elemente tritt auf mit Improvisationstheater für Groß und
Klein. Alle wichtigen Persönlichkeiten aus Mühringen werden da
sein. Und schließlich bin ich gespannt, ob mich jemand mit Legosteinen nachbaut (siehe Artikel im
Kasten).
Wird es dich in 50 Jahren
noch geben?
Ich lebe ganz im Vertrauen auf
Gott. Wenn es mich auch einmal
Hans-Josef Ruggaber, der Mühringer Archivar, bot am 9. November
nach dem Gottesdienst eine Führung über den jüdischen Friedhof
an, die großen Anklang fand.
"Einen Platz freihalten für die jüdischen Menschen bei uns in Deutschland" - daran erinnert der Stuhl mit
Thora, Sternentuch und Portrait
von Anne Frank.
Beim Kinderbibeltag war etwas los
in der Friedenskirche. Die Kinder
sangen, hörten eine biblische Geschichte und bastelten. Auch die
beiden Konfirmandinnen Chiara
und Ronja halfen mit.
Die Mesnerin Jana Maguire und
Ursula Sappler halfen bei der Betreuung der Anne-Frank-Ausstellung.
Fortsetzung
nicht mehr geben sollte, der Friede
Gottes wird immer da sein – auch
hier in Mühringen und überall, wo
es Menschen guten Willens gibt.
Danke für das Gespräch.
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50 Jahre Friedenskirche Mühringen
Kirchenkabarett mit „Martin Bruddler“
Ein Abend für die Mitarbeiter der Kirchengemeinde und Besucher
Der Kabarett-Abend startete mit
einer kabarett-reifen Panne: Der
Schlüssel zur Friedenskirche in
Mühringen stand nicht zur Verfügung. Letztlich war aber doch
die Türe offen, die Vorbereitungen
wurden in aller Eile getroffen, und
die Gäste konnten einströmen. Die
kleine Friedenskirche war mit ca.
60 Personen gut besetzt. Das Kirchenkabarett erfreute sich eines
regen Zuspruchs. Nicht nur die mit
Freikarten eingeladenen Mitarbeiter und Helfer der Kirchengemeinde Mühlen, sondern auch zahlreiche Gäste freuten sich auf einen
außergewöhnlichen Abend.
Der Kabarettist und Pfarrer Wolfgang Bayer aus Schwäbisch Hall
erklärt im Programm „Machs noch
mal Martin!- ein Reformator kehrt
zurück“ in verschiedenen Szenen,
wie ein Martin Luther in der modernen Zeit die Reformation nochmal macht.
Zuerst stellte er als Petrus (ja, der
von der Pforte) seine Begegnung
mit Martin dar. Schnell wurde ganz
oben der Beschluss gefasst, den
Martin nochmal auf die Erde zu
schicken. Anonym alias Stadtpfarrer Martin Bruddler wird er wieder
auf die Erde geschickt, um nach
einem Jahr der Eingewöhnung und
des Kennenlernens der Moderne zu
entscheiden, ob eine neue Reformation nötig und möglich ist. Pfarrer
Bayer wechselte die Verkleidung
und trat fortan als Stadtpfarrer Martin Bruddler auf. Die Vorbereitung
im Himmel beinhaltete auch einen Sprachkurs, damit der Sachse
Luther aka Bruddler schwäbisch
schwätza ko.
In verschiedenen Situationen wurde
dann seine Erfahrung in der modernen Welt und seiner neuen Gemeinde dargestellt. Welch ein Unterschied zwischen der neuen Kirche
und dem, was zu seinen Lebzeiten
gültig war! Bruddler erzählte, wie
die Reformation damals hätte aussehen können, wenn es schon Twitter gegeben hätte. Über das Thema
Sitzungen ärgerte sich der Bruddler, denn ein württembergischer
Pfarrer nimmt bei durchschnittlich
3 Sitzungen in der Woche in seinem
Leben 6000 Brezeln zu sich.
Als Resumee überließ Martin
Bruddler dann den Zuhörern, ob
eine Reformation heute nötig ist.
Sie müssen diese Reformation
durchführen.
Nach langem Applaus ging der
Abend in den gemütlichen Teil
über. Fleißige Helfer hatten Snacks
und Getränke vorbereitet.
Ein großes Dankeschön an Pfarrer
Wolfgang Bayer für diesen außergewöhnlichen und unterhaltsamen
Abend. Für mich war es eine neue
Erfahrung, wie unterhaltsam Reformationsgeschichte erklärt werden
kann. Schön war auch, dass die
Friedenskirche zu so einer Veranstaltung genutzt werden kann. Danke auch den Helfer im Vorfeld und
allen, die zum Gelingen des Abends
beigetragen. Ralf Dreiling
Leben ist Begegnung - von Heidemarie Langer
Die Predigt von Heidemarie Langer am Rahmen der Predigtreihe in
Mühringen am 8. Februar hat vie-
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le Gottesdienstbesucher bewegt.
Für alle, die gerne mehr von der
Hamburger Theologin erfahren
möchten, ist ihr neues Buch „Blickkontakte - Ungewöhnliche Begegnungen mit Jesus“ zu empfehlen
(Kreuz-Verlag für 12 €, das Buch
ist auch als Hörbuch erhältlich).
Heidemarie Langer hat zu biblischen Erzählungen um Jesus neue
Geschichten geschrieben, die heutige Lebensthemen und spirituelle
Fragen ansprechen. Ungewöhnlich
ist die Perspektive, der Blickwinkel
ihrer Geschichten, in denen nicht
nur Menschen sprechen, sondern
50 Jahre Friedenskirche Mühringen
auch Motive, Elemente. Ein Haus
spricht, Wasser, ein Schiff, das
Kreuz, der Duft. Das dazugehörige
Hörbuch knüpft an die Fäden erzählender Tradition an. Heidemarie
Langer gibt einigen ihrer Geschichten Stimme; Friedrich Brandi liest
die dazugehörenden Bibeltexte.
Zuweilen mischen sich die Formen
und lassen den alten Text und die
neue Geschichte in einer Collage
zusammen klingen. Gemeinsam
mit dem Ensemble Trigon entsteht
ein lebendiges Zusammenspiel.
Wettbewerb: Die
Mühringer Kirche
aus Lego-Steinen.
Wer bis zum Jubiläum am 12. Juli
2015 die Mühringer Friedenskirche mit Legosteinen nachbaut,
hat die Chance auf einen besonderen Gewinn. Das Lego-Model,
das die Gestalt der Kriche am
besten wiedergibt, wird mit einem Preisgeld von 50,- Euro belohnt. Beim Gemeindefest in der
Mühringer Halle werden die eingereichten Modelle ausgestellt
und von einer Jury bewertet. Besonders Kinder und Jugendliche
sind eingeladen, sich an diesem
Wettbewerb zu beteiligen.
Theater in der Kirche: "In der Todesstunde"
„In hora mortis“ lautet der Titel
eines Gedichts von Thomas Bernhard, was übersetzt „In der Todesstunde“ bedeutet. Dieses Gedicht
wird die Schauspielerin Brigitte Walter unter der Leitung ihres
Sohns Jacob Jensen zur Aufführung
bringen. Die Aufführung findet am
Samstag, den 28. März 2015 um 20
Uhr im Rahmen der Feierlichkeiten
zum 50 jährigen Jubiläum der Friedenskirche statt. Da die Sitzplätze
in der Kirche begrenzt sind, bitten
wir um Vorreservierung im Pfarrbüro dienstags und donnerstags
zwischen 8 Uhr und 11:30 Uhr unter 07451-3910.
„In hora mortis“ gleicht in Form
und Inhalt einem Gebet. Das Gedicht ist Ausdruck restloser Hilfund Ausweglosigkeit am Ende des
Lebens, und Flehen und Forderung
zugleich, gehört zu werden. Wie ein
moderner Klagepsalm enthält es die
inständige Bitte um Erlösung und
Annahme. Der Ton des Gedichts
ist bestimmt von der Verzweiflung
über nicht gelebtes Leben, der Drohung, mitten aus dem Leben gerissen zu werden. Es endet im Erlebnis der Auflösung aller Schmerzen
und der Befreiung von jeglicher
Bindung an die diesseitige Welt.
Mit völliger Reduktion auf Spiel
und Sprache lässt Brigitte Walter
im unveränderten Kirchenraum die
abgründige und lyrisch verdichtete
Sprache des Gedichts aufleben.
Der Autor Thomas Bernhard wird
zu den bedeutendsten österreichischen und deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts gerechnet.
Er starb 1989 in Gmunden, Österreich im Alter von 61 Jahren. Zum
Frühwerk von Bernhard zählen
rund 400 Gedichte. Der Gedichtband „In hora mortis" erschien
erstmals 1958. Thomas Bernhard
schrieb das Gedicht unter dem Einfluss einer schweren, sein Leben
bedrohenden Lungenkrankheit.
Brigitte Walter wird einigen Theatergängern noch aus Ihrer Zeit am
LTT unter der Leitung von Bernd
Leihfeld und Manfred Weber bekannt sein. Jacob Jensen inszenierte am LTT viele Jahre später unter
der Intendanz von Peter Spuhler
„bash“ von N. LaBute und die Uraufführung „Die nackten Füße“ von
Christoph Klimke nach dem Film
„Teorema“ von Pier Paolo Pasolini.
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7 Dörfer - 2 Kirchtürme - eine Kirchengemeinde
Dettensee: klein und l(i)ebenswert
In der Reihe "7 Dörfer - 2 Kirchtürme eine Kirchengemeinde" werde im
Gemeindebrief alle 7 Ortschaften unserer Kirchengemeinde vorgestellt.
Wunderschön gelegen ist die Ort- tenen Teil einer ehemals viel gröschaft Dettensee, auf einer leicht ßeren Anlage, die das ganze Areal
welligen Hochebene, umgeben im des heutigen Schlosshofs umfasste.
Süden und Osten von Wald, an- Christof Ladislaus Graf zu Nellensonsten von Acker- und Weideland. burg erbaute das Vogteigebäude zuDas ländliche Idyll mit Autobahn- sammen mit der übrigen Schlossananbindung, macht das Wohnen für lage um 1585 im Renaissance-Stil.
viele Familien dort lebenswert; seit Bis zum Jahr 1653 erfolgte ein grödem Jahr 2000 gibt es einen eigenen ßerer Umbau im Stil des Barock.
Kindergarten „Die kleinen Schloss- Das Schloss selbst wurde im frühen
geister“ im Ort. Nachbarschaft 19. Jahrhundert wegen Baufälligwird noch groß geschrieben, ört- keit abgerissen, mit einem Teil der
liche Vereine und ehrenamtliches Steine wurde 1820 die Synagoge
Engagement prägen das öffentliche errichtet. Das Vogteigebäude war
Leben. Mit 537 Einwohner (Stand: ständig bewohnt. Seit 1992 steht es
31.12.2014) zählt Dettensee seit unter Denkmalschutz und ist wei1971 zu den kleineren Stadtteilen terhin in Privatbesitz.
von Horb.
Die Kirche St. Cyriak ist wesentIm Jahr 816 wurde Dettensee erst- lich älter als die Schlossanlage.
mals urkundlich erwähnt. Der Chor und Glockenturm stammen
Name des Ortes entwickelte sich
aus dem Personennamen Detwin
(See des Detto/Datti) über Tatinse
und Tettensee zu Dettensee. Im
örtlichen Dialekt ist der Name Dätsail gebräuchlich. Der See aus dem
zweiten Teil des Ortsnamens meint
vermutlich den Weiher in der Dorfmitte, der ursprünglich viel größer
war und im Laufe der Jahrhunderte
verlandete.
Heute wird am Weiherplatz die
Dorfgemeinschaft gepflegt. Sportverein, Liederkranz und freiwillige
Feuerwehr wechseln sich ab bei der
Bewirtung für Wanderer (1. Mai Panorama
und Himmelfahrt). Das Seefestival
im Sommer ist inzwischen über die
Ortsgrenzen hinaus bekannt. Gefestet wird gerne und viel in und
um Dettensee, so auch an der Fasnet, bei der jährlich stattfindenden
Sportwoche oder beim Sommerfest
des Obst- und Gartenbauvereins.
Das Bild der Ortsmitte ist geprägt
von der katholischen Kirche Sankt
Cyriakus und dem Vogteigebäude
(häufig „Schloss“ genannt) mit einem Rundturm. Dabei handelt es
sich lediglich um den noch erhal- Weiherplatz
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aus der Zeit um 1500. Das alte gotische Langhaus wurde im späten
16. Jahrhundert erweitert. Ebenfalls
aus diesem Jahrhundert stammt
auch die sehenswerte Fenster-Glasmalerei. Am Eingang zum Chor
der Kirche, befindet sich eine Gruft
mit der Grablege des Landadels
und der Vögte. Mit viel ehrenamtlichem Engagement und einem
Förderverein wurde die Kirche in
den Jahren 2002-2009 außen und
innen renoviert und präsentiert sich
nun wieder als Kleinod gotischer
Baukunst. In der Passions- und der
Adventszeit werden auch evangelische Gottesdienste in St. Cyriak
gefeiert. Ca. 100 Bewohner in Dettensee gehören der Evangelischen
Kirchengemeinde Mühlen a. N. an.
Die katholischen Gemeindeglieder
gehören seit 1996 der Seelsorgeeinheit St. Ulrich Empfingen an (seit
2015 Seelsorgeeinheit Empfingen
7 Dörfer - 2 Kirchtürme - eine Kirchengemeinde
Vogtei-Gebäude
-Dießener Tal). Erst 1836 wurde
den Protestanten in Hohenzollern
das Bürgerrecht verliehen und die
wenigen Evangelischen nahmen
weite Wege auf sich, um zu den
Gottesdiensten nach Haigerloch
oder Dettingen zu gelangen. Heute
wird Ökumene in vielen Familien
gelebt und auch der jährliche Weltgebetstag der Frauen wird gemeinsam vorbereitet und gefeiert.
Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert
existierte in Dettensee eine jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge und Friedhof. Die Hoffnung
auf bessere Lebens- und Berufsbedingungen in den Städten ließ
die jüdische Gemeinde jedoch innerhalb zweier Generationen stark
überaltern und schrumpfen. Der
letzte männliche jüdische Bürger
Unsere Kirche St. Cyriak
von Dettensee, Hermann Hirsch,
schloss 1929 „auf alle Zeiten“ einen Übergabevertrag mit der politischen Gemeinde Dettensee ab. Darin verpflichtete sich die Gemeinde
zum Schutz und Erhalt des Friedhofes und erhielt als Gegenleistung
das gesamte Vermögen der jüdischen Gemeinde. Auch der Abriss
der Synagoge im Jahre 1930 war
Teil der Vereinbarungen. Am 1. Juli
1934 starb Hermann Hirsch, womit
die jüdische Gemeinde in Dettensee
formal erlosch. Seine Schwester
Louisa allerdings wohnte noch bis
August 1942 in Dettensee. An diesem Tag wurde die alte Frau nach
Theresienstadt deportiert. Von dort
kam sie ins Vernichtungslager Maly-Trostinec, wo sie ermordet wurde. Vom Inventar der Dettenseer
Synagoge ist das Synagogensilber
erhalten geblieben und ebenso wie
die Tür der Synagoge, Teil der Dauerausstellung „Spurensicherung:
Jüdisches Leben in Hohenzollern“
in der Haigerlocher Synagoge. Einer der ehemaligen Stützpfeiler der
Empore in der Synagoge wurde
zum Grabstein für Hermann Hirsch
umgearbeitet.
Nicht unerwähnt bleiben darf auch
der aus der jüdischen Gemeinde
Dettensees stammende Salomon
Hirschfelder (1831 –1903), der zu
seiner Zeit bei Kunstkennern ein
bekannter Maler, Fotograf und Erfinder war. Zwei seiner Bilder sind
als Dauerleihgaben des Landes Ba-
Eingangstor jüdischer Friedhof
den-Württemberg im Horber Stadtmuseum ausgestellt.
So klein Dettensee erscheinen mag,
es hat eine abwechslungsreiche und
interessante Geschichte hinter sich,
die noch ausführlicher unter www.
dettensee.net nachgelesen werden
kann. Herzlichen Dank an Herbert
Zander für die Genehmigung Fotos und Informationen aus seiner
Homepage verwenden zu dürfen.
Vielleicht schreibt die Dorf- und
Vereinsgemeinschaft ja in Zukunft
Geschichte, jedenfalls wird jede/r
„Reing’schmeckte“, die/der es
möchte, herzlich aufgenommen in
diesem kleinen Ort und kann sich
dort wohlfühlen.
Gesine Epple
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"Drei Kirchen Partnerschaft"
Slowakei - Mitteldeutschland Württemberg
Der Kirchenbezirk Sulz pflegt seit
Jahren eine Partnerschaft zum Seniorat (Dekanat) Zvolen in der Slowakei.
Das Städtchen Zvolen liegt in der
Mitte der Slowakei etwa 200 Kilometer von Bratislava entfernt. Das
Gottesdienstopfer der NeckartalGottesdienste an Himmelfahrt ist
für unsere Partnergemeinde dort
bestimmt. Mit dem Geld wird folgendes Musikprojekt unterstützt.
Das Seniorat Zvolen berichtet:
Pfarrer Roman Dovala hat mit der
Band "Crossroads" eine CD eingespielt und damit nicht nur Maßstäbe gesetzt, sondern auch zur
Nachahmung angeregt. Die Band
hat Lieder für Gottesdienste mit
Kindern aufgenommen und dazu
soll jetzt ein Liederbuch mit Noten
und Texten erscheinen. Die Lieder
der anderen Band "Pedaropeja"
sind sehr nachdenklich, kunst- und
humorvoll und ziehen nicht nur
ganz junge Menschen durch ihren
expressiven Punkroch-Stil in ihren
Bann.
Mit der Spende aus Deutschland
soll eine Verstärkeranlage gekauft
und das neue Liederbuch finanziert
werden
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Um nun für unseren existierenden
Bands und für die, die noch entstehen werden, die Möglichkeit zu
schaffen, im ganzen Seniorat aufzutreten, wollen wir eine Ausrüstung anschaffen, die transportabel
ist und bei Bedarf entliehen werden kann. Boxen, Mischpult, Kabel
und Mikrophone sind da notwendig. So wären wir in der Lage, die
frohe Botschaft des Christentums
auch dahin zu tragen, wo sie noch
nicht so gehört wurde - und wie sie
so noch nicht gehört wurde. Diese
Ausrüstung soll auch bei Gottesdiensten zum Einsatz kommen.
Ebenso wird unser Seniorat das Liederbuch mit den Liedern für Kinder
veröffentlichen und finanzieren.
Wir würden uns sehr freuen, wenn
aus unserem Partnerbezirk Sulz
Unterstützung käme für diese musikalische und missionarische Arbeit,
die in unserem Seniorat nun eine
besondere Rolle spielt und eine besondere Qualität und Anziehungskraft besitzt.
Die Idee von Dekan Vallon, die einzelnen Gemeinden um ein Opfer für
diese so konkrete und auch finanziell einigermaßen überschaubare Sache zu bitten, nehmen wir mit großer Dankbarkeit auf und werden sie
wohl auch in unserem Kirchenbezirk nachahmen. Eine Gelegenheit
wird sich dann sicherlich finden, zu
der wir eine kleine Kostprobe slowakischer christlicher Popularmusik auch im Kichenbezirk Sulz zu
Gehör bringen können.
Unseren Geschwistern im Herrn in
Württemberg in Freundschaft, die
herzlichsten Grüße und Gottes Segen aus dem Seniorat Zvolen.
Diakoniebeauftragte
in unserer
Kirchengemeinde
Nach den Kirchengemeinderatswahlen, wurde ich Anfang des Jahres 2014, zur Diakoniebeauftragten
unserer Gemeinde berufen.
Diakonisches Handeln in der Gemeinde zu fördern und zu gestalten
gehört zu den Leitungsaufgaben
von Kirchengemeinderat und Pfarrerinnen und Pfarrern. Zu ihrer Unterstützung in dieser Aufgabe berufen sie einen Diakoniebeauftragten
als Ansprechperson für diakonische
Anliegen in der Gemeinde und ist
Verbindungsperson zur Diakonie
des Kirchenbezirks.
Was ist eigentlich DIAKONIE?
Diakonie" leitet sich vom griechischen Wort für Dienst ab. Gemeint
ist der Dienst für Hilfebedürftige
und damit "tätige Nächstenliebe".
Gut zu wissen, dass in Notlagen
nicht nur die staatlichen Hilfen
greifen, sondern auch die kirchlichen Einrichtungen der Diakonie in
Anspruch genommen werden können. In jeder Notlage kann man sich
an die Diakonie wenden. Die Mitarbeitenden helfen selbst weiter oder
verweisen an die richtige Stelle. Ob
jung oder alt, krank oder behindert,
überschuldet oder psychisch krank:
In den diakonischen Beratungsstellen und Einrichtungen überlegen
Fachleute mit den Hilfesuchenden
gemeinsam, welche Unterstützung
passend ist.
Ich möchte Sie gerne ermutigen,
wenn Sie selbst in einer Notlage
sind, oder Menschen in unserer
Gemeinde kennen die Hilfe benötigen, dann wenden Sie sich an mich
oder direkt an eine der Hilfs- bzw.
Beratungsstellen. Eine Liste der
Beratungsstellen folgt weiter unten.
Monika Noll
Diakonische
Einrichtungen
in der Nähe unserer
Kirchengemeinde
Diakonische Bezirksstelle Sulz
Schuldnerberatung, Suchtberatung, Selbsthilfegruppen usw.
Dekanatstraße 6
72172 Sulz/Neckar
Telefon: 07454/2276
Fax: 07454/920284
[email protected]
Öffnungszeiten:
Montag, 14.30 bis 17.00 Uhr
Donnerstag, 10.00 bis 12.00 Uhr
und nach telefonischer
Vereinbarung
Sozialstation Horb
Hilfe bei Pflege und Haushalt, Betreuungsgeld, Betreuungsgruppen,
Hausnotruf, Essen auf Rädern
Gutermannstr. 11
72160 Horb a.N.
Telefon: 07451/5553-402
Diakoniepfarrer im
Kirchenbezirk Sulz
Thomas Hämmerle
Kirchstraße 10
72189 Vöhringen-Wittershausen
Telefon: 07454/2278
pfarramt.wittershausen@elk-wue.
de
Förderverein
für
psychisch
Kranke Rottweil e.V.
Hochbrücktorstraße 27
78628 Rottweil
Telefon: 0741/9494008
[email protected]
BruderhausDiakonie
Tagesstätte Horb im Gemeindepsychiatrischen Zentrum
Mühlgässle 13/1
72160 Horb/N.
Telefon: 07451/6250310
[email protected]
Kommode Horb Erlacher Höhe
Hahner Straße 10
72160 Horb
Telefon: 07451/5525656
http://www.erlacher-hoehe.de/index.php/die-kommode-horb.html
Diasporahaus Bietenhausen
Kinder- und Jugendhilfe
Beim Diasporahaus 7
72414 Rangendingen-Bietenhausen
Tel.: 07478 880
[email protected]
Telefon Seelsorge
Tel-Nr. 0800-1110111
rund um die Uhr
qualifizierte Gesprächspartner
Freitag 27. März 2015
14:30 bis 17Uhr Kinderspielnachmittag rund ums Abendmahl
Samstag 28. März 2015
„in hora mortis“ Theateraufführung
in der Friedenskirche Mühringen
um 20 Uhr
29. März 2015 - Palmsonntag
9:20 Uhr Familiengottesdienst mit
Kinderabendmahl in der Remigiuskirche Mühlen
2. April 2015 – Gründonnerstag
19:00 Uhr Gottesdienst für Jugendliche und Erwachsene mit Abendmahl in der Friedenskirche Mühringen, mit den Konfirmanden
3. April 2015 – Karfreitag
9:20 Uhr Gottesdienst in der Remigiuskirche Mühlen mit Abendmahl
und Kirchenchor
11:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in der Kath. Kirche Wachendorf
5. April - Ostersonntag
9:20 Uhr Gottesdienst mit Taufe von Leny Bachner aus Mühlen
und Lukas und Niklas Schwabe
aus Mühlen, in der Remigiuskirche
10:00 Uhr Gottesdienst in der Friedenskirche Mühringen
Gottesdienste
und Termine
6. April – Ostermontag
9:20 Uhr Gottesdienst in der Remigiuskirche Mühlen, Kanzeltausch
mit Pfarrer Döttling
Mittwoch 18. März 2015
Ökum. Andacht zum Fastenmotto 7-Wochen-Ohne-Runtermachen
„Du bist schön!“ um 19 Uhr in der
kath. Kirche Mühringen
Donnerstag 16. April
19:00 Uhr Anmeldung und Elternabend für die Konfirmation 2016
Sonntag 22. März 2015
10:00 Uhr Meditativer Gottesdienst
mit Bildern zum Thema "Wasser
und Licht" mit Pfarrer i.R. Josef
Heil zusammen mit dem Fotografen Nihat Uysal in der Friedenskirche Mühringen
Sonntag 26. April
10:00 Uhr Stationengottesdienst
Wanderung von Ahldorf nach
Mühringen
Sonntag 10. Mai
9:20 Uhr Festgottesdienst zur Konfirmation, konfirmiert werden:
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Ronja Berner aus Mühlen
Justin De Crescentis aus
Wachendorf
Marvin Deh aus Dettensee
Lea-Marie Hellstern aus Dettensee
Leon Roth aus Dettensee
Chiara Schneider aus Ahldorf
Ann-Kathrin Schulz aus Ahldorf
Natalie Berner aus Wachendorf
Maya Schiller aus Wachendorf
14. Mai – Christi Himmelfahrt
10 Uhr Distrikt-Gottesdienst in
der Friedenskirche Mühringen mit
Pfarrer i.R. Nordt
Sonntag 17. Mai
9:20 Uhr Festgottesdienst zur Konfirmation, konfirmiert werden:
Dennis Breier aus Mühlen
Aylin Gühring aus Mühlen
Moritz Huß aus Mühlen
Franziska Weiß aus Mühlen
Sebastian Dietz aus Bierlingen
Theodor Hoche aus Bierlingen
Sarah Hammer aus Felldorf
Tim Geiges aus Wachendorf
24. Mai – Pfingstsonntag
9:20 Uhr Gottesdienst in der Remigiuskirche Mühlen
10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in der Friedenskirche Mühringen
25. Mai- Pfingstmontag
9:20 Uhr Gottesdienst mit Prädikant Weißer in der Remigiuskirche
Mühlen
Sonntag 7. Juni
9:20 Uhr Mundart-Gottesdienst in
der Remigiuskirche Mühlen mit
Pfarrer i.R. Paul
Sonntag 12. Juli Jubiläum und
Gemeindefest
10:00 Uhr Festgottesdienst mit
Kirchenchor anlässlich der Einweihung der Friedenskirche Mühringen vor 50 Jahren in der Sporthalle
Mühringen
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Veranstaltungen
unserer
Kirchengemeinde
Kinderkirche: Wir beginnen jeden
Sonntag um 09.30 Uhr zusammen
mit den Erwachsenen den Gottesdienst. Nach dem gemeinsamen
Anfang gehen dann die Kinderkirchmitarbeiterinnen mit den Kindern in die Gemeinderäume und
feiern dort in zwei Gruppen für
kleine und große Kinder weiter.
29.11.2014
Hilde Hoffmann
aus Bierlingen in Sulzau
23.12.2014
Thomas Nowak
Aus Mühlen in Mühlen
03.02.2015
Karl Schneider
zuletzt wohnhaft in Empfingen
in Mühlen
Konfirmandenunterricht: jeden
Mittwoch um 15:00 Uhr in den Gemeinderäumen/Pfarrhaus.
Ökumenische Jungschar: Kinder zwischen 6 und 12 Jahren sind
dazu herzlich eingeladen. Bis zu
den Sommerferien finden sie in den
evangelischen Gemeinderäumen
statt. Bitte entnehmen Sie die Termine dem Mitteilungsblatt.
Chorprobe: dienstags 18.00 Uhr
im bürgerlichen Gemeindesaal, ab
April in der Remigiuskirche Mühlen.
Freud und Leid
Getauft wurden:
22. Februar 2015
Max Seifer
aus Bierlingen in Mühringen
Evang. Pfarramt Mühlen
72160 Horb-Mühlen
Remigiusstraße 3
www.evKirche-Muehlen.de
Pfarrer Johannes Unz
Tel.: 07451/3910
Fax: 07451/625763
E-Mail:
[email protected]
Pfarramtssekretärin:
Sabine Noll
Di. und Fr. 9.00 – 11.30 Uhr
Tel. 07451/3910
Mesnerin Monika Dreiling
Tel. 07451/624830
Mesnerin Mühringen
-Stelle nicht besetztKirchenpflege:
Anette Graf
Tel. 07451/522964
Bankverbindungen
der ev. Kirchenpflege Mühlen:
Raiffeisenbank Horb
BLZ: 600 697 98
Konto Nr. 72 970 006
Kreissparkasse Freudenstadt
BLZ: 642 510 60
Konto Nr. 507077
Diakonische Bezirksstelle Sulz
Tel. 07454/2276
Psychologische Beratungsstelle
Horb (kath.)
Tel. 07451/3844 und 3793
Bestattet wurden:
20.11.2014
Ida Mayer, geb. Chmielewski
Aus Bierlingen in Hechingen
Herausgeber des Gemeindebriefs:
Ev. Kirchengemeinde Mühlen
Verantwortlich: Pfarrer Johannes Unz
Layout: Gerhard Erdmann
Gottesdienst mit
Josef Heil
Der Krieg
und sein Bruder
Pfarrer Josef Heil beeindruckte mit seinem Puppenspiel in der
Mühringer Friedenskirche. Vor
dem Altar war extra eine Bühne
errichtet worden. Mit seinen drei
selbstgeschnitzten Marionetten erzählte der Wachendorfer die biblische Geschichte von Kain und Abel
neu. Eindrücklich führte er so vor
Augen, warum Menschen Krieg
führen
Predigt im Dialog mit den Hörern
Die Hamburger Theologin Heidemarie Langer ging in ihrer Predigt
immer wieder direkt auf die Gemeinde zu. Mit einzelnen Sätzen
und Gesten und mit Fragen eröffnete sie einen Dialog mit den Hörern.
Auch nach dem Gottesdienst nahm
sie sich Zeit für das Gespräch beim
Kirchenkaffee.
(Siehe dazu auch Seite 1 und
Seite 8)