Klimawandel fordert die Feuerwehr

Wiga 13
Samstag, 12. September 2015
Klimawandel fordert die Feuerwehr
Die weltweiten Megatrends und ihre Auswirkungen auf die Feuerwehr, was die GVA mit der Feuerwehr verbindet und was es braucht,
um als Bobfahrer bei Olympia die Silbermedaille zu holen. Dies und mehr war am gestrigen Feuerwehrtag zu hören.
HANSPETER THURNHERR
BUCHS. Im Zentrum des Feuer-
wehrtages stand das Referat von
Alexander Ronacher von der
Firma Rosenbauer aus Salzburg
mit Schweizer Sitz in Oberglatt.
Die Firma stellt Produkte im
«abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz» her. Paradestück ist aktuell der «Panther»,
das gigantische Löschfahrzeug,
das an der Wiga zum Zuschauermagnet geworden ist.
Welt und Feuerwehr im Wandel
«Die Welt befindet sich im
Wandel. Die Megatrends dieses
Wandels sind relevant für die
Feuerwehr und haben direkte
Auswirkungen auf sie», stellte
Ronacher gleich von Anfang klar.
Durch diese Trends werden sich
die Gefahren und Brandlasten
verändern. Die Überalterung
unserer Gesellschaft werde das
Nachwuchsproblem der Feuerwehr verschärfen. Weil in Zukunft immer mehr Menschen in
Städten leben, werde das Einsatzgebiet der Feuerwehr stadtorientierter, mit Folgen wie beispielsweise durch den dichten
Verkehr.
Die Klimaveränderung, deren
Auswirkungen Ronacher detailliert erläuterte, werde die Feuerwehreinsätze verändern und erhöhen:Waldbrände,Jahrhunderthochwasser alle zehn Jahre.
«Durch den Klimawandel werden im 2050 rund 900 Millionen
Menschen umzusiedeln beginnen», prophezeite Ronacher. Dies
habe Auswirkungen auf die
sprachliche Dimension: «Die
Feuerwehr wird in Quartieren
Einsätze leisten müssen, in denen
die Menschen kaum Deutsch
sprechen», nannte er eine Konsequenz. «Durch die veränderte Energieversorgung können
Stromausfälle zu einer Herausforderung werden, welche die
Feuerwehr abdecken muss»,
nannte Alexander Ronacher ein
weiteres Beispiel.
Seine Abteilung, die sich mit
der Entwicklung zukunftsgerichteter Einsatzmittel für die Feuerwehr beschäftigt, setzt sich mit
diesen Megatrends und ihren
Konsequenzen auseinander.
Ausbildungszentrum im Bau
Zuvor hatte Renato Resegatti,
Direktor der Gebäudeversicherungsanstalt GVA, dargelegt,
welche Rolle die Anstalt im Zusammenhang mit der Feuerwehr
spielt: als Beraterin, Koordinatorin und für die Qualitätssicherung, wobei sie neuerdings auch
wieder systematisch Inspektionen durchführt. Ein wichtiger
Teil ist die Ausbildung der Kader
und Spezialisten. Aus dem Feuerwehrfonds zahlt die GVA jährlich
10 bis 15 Millionen Franken für
Fahrzeuge, den Depotbau und
die Löschwasserversorgung.
Der stellvertretende Feuerwehrinspektor Titus Mesmer
freut sich, dass jetzt mit dem Bau
des Feuerwehr-Ausbildungszentrums in Bernhardzell begonnen
werden konnte. Im Kanton seien
an 92 Kurstagen 1600 Teilnehmer
im Kaderbereich ausgebildet
worden, was 4500 Manntage entspreche. Auf gutem Weg sei die
Harmonisierung des Kurswesens
mit den Kantonen Thurgau und
beide Appenzell.
Bilder: Hanspeter Thurnherr
Angehörige der Feuerwehr verfolgen die Demonstration einer speziellen Pumpe.
Sämtliche Bobbahnen im Kopf
SpezialgastBeatHefti,OlympiaSilbermedaillen-Gewinner
in
Sotschi, sagte im Gespräch mit
Moderatorin Regula Späni, dass
seine Mannschaft im Jahr vor
Olympia rund 1000mal das Anschieben geübt habe. «Wir müssen so trainieren, dass wir in
den fünf Startsekunden keinen
Fehler machen. Dabei stützen
sie sich nicht nur auf die Trainer
ab, sondern verwenden auch
technische Geräte wie zum Beispiel Beschleunigungsmesser.Um
im Sommer die Fahrten ohne
Bahn zu trainieren, habe er
sämtliche Bobbahnen mit ihren
17 bis 19 Kurven im Kopf und übe
so die bis zu 60 Lenkbewegungen
pro Fahrt. Mit Silber in Sotschi
habe er sein grosses Ziel erreicht.
Dadurch sei er jetzt lockerer.
«Alles, was jetzt noch kommt,
ist eine riesige Zugabe.» Auch
der Bobsport habe Nachwuchsprobleme, ergänzte Hefti.
Heute an der Wiga
Samstag, 12. September
11.00 Messeöffnung
15.00–19.00 Schaugrillen
mit Grill-Ueli
ab 17.00 Alpen-DJ Heiner
21.00 Ende der Wiga 2015
11.00–17.00
Gesundheitstag
Gesundheitsparcours
Vielfältiges Angebot um
Gesundheit, Fitness und
Ernährung
Messung von Blutzucker,
Blutdruck und Cholesterin
und Lungenfunktion
Krebsberatung
Diabetesberatung
Mineraliendegustation
Bobfahrer Beat Hefti testet einen Feuerwehrhelm – eher aber nicht für die nächste Bobfahrt.
Gams Naturnaher und «gmögiger» Stand
11.30 Ankunft der 270 Ziegen
der Alpen rund um den
Alvier am Werdenbergersee
Sevelen Geheime Cocktail-Mischung
Bild: Alexandra Gächter
Gemeindepräsident Fredy Schöb und Schulratspräsidentin Daniela Eberle servierten an
der Wiga am Gamser GIV-Stand. «Der Stand mit viel Holz und Pflanzen spiegelt unser Dorf
wider: Naturnah und ‹gmögig›», so Daniela Eberle.
Bild: Alexandra Gächter
Die Gemeinderäte Elena Bodenmann und Christian Gerhardt, Schulrätin Patrizia Büchler
sowie Gemeindepräsident Roland Ledergerber servierten an der Wiga am Seveler GISStand eine geheime Cocktail-Mischung und verteilten gratis LED-Glühbirnen.